Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

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Senexx

Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Senexx »

Nachdem die Behörden endlich in Gang gekommen sind, erlebt man einschneidende Veränderungen: Ausgehmöglichkeiten fallen radikal weg, Kontakthäufigkeiten reduzieren sich, Aufträge fallen weg.

Man hat plötzlich mehr Zeit für sich und die Familie und entdeckt auch wieder die Freuden des häuslichen Alltags.

Unerledigtes kann abgearbeitet werden, neue Ideen können reifen und ausgearbeitet werden.

Ich finde das nicht unbedingt negativ, sondern erlebe das Herausreißen aus dem bisherigen Trott und die Verlangsamung der Tretmühle auch als positiv.

Corona bietet daneben für den einschlägig Interessierten eine interessante Datenbasis für mathematische Modellierungsversuche und empirische Sozialstudien.

Wie sehen das andere?
Alfred B
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Alfred B »

Das Klima könnte von der Coronakrise profitieren. Gleichzeitig sehen wir, dass kürzlich undenkbares doch möglich ist. Auch die Friday for Future Bewegung hat, sofern die Corona Krise überstanden wird handfeste Argumente gegen weiteren unnötigen Konsum und bezüglich der Einsparung von C02 Emissionen.

Sichtbar wird aber auch die leichte Zerbrechlichkeit der Wirtschaft und die Unfähigkeit der modernen Welt auf eine Pandemie zu reagieren. Wie hätten die Staaten reagiert, wenn Corona eine höhere Sterblichkeit hätte ?
Senexx

Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Senexx »

Ich sehen auch für die Digitalisierung große Chancen. Es zeigt sich ja jetzt, dass zum Beispiel Teleteaching bei uns so gut iwe nicht präsent ist. Allerdings befürchte ich, dass die Chancen bei uns nicht richtig genutzt werden.
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Lomond
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Lomond »

@ Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)


Und was hat der gute alte Gabriel Garcia Marquez damit zu tun?
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Tomaner »

Alfred B hat geschrieben:(14 Mar 2020, 11:38)

Das Klima könnte von der Coronakrise profitieren. Gleichzeitig sehen wir, dass kürzlich undenkbares doch möglich ist. Auch die Friday for Future Bewegung hat, sofern die Corona Krise überstanden wird handfeste Argumente gegen weiteren unnötigen Konsum und bezüglich der Einsparung von C02 Emissionen.

Sichtbar wird aber auch die leichte Zerbrechlichkeit der Wirtschaft und die Unfähigkeit der modernen Welt auf eine Pandemie zu reagieren. Wie hätten die Staaten reagiert, wenn Corona eine höhere Sterblichkeit hätte ?
Willst du die Quatratur des Kreises? Die Wirtschaft hochhalten und gleichzeitig totale Ausgangssperren? Kannst du uns mal erklären, wie eine Fähigkeit ausschauen würde, wie eine moderne Welt darauf reagieren könnte? Jedenfalls, ich sehe es auch in unserer Stadt, kann die moderne Welt in Stunden auf bestimte Dinge reagieren und Informationen werden in Minuten unterm Volk gebracht. Früher hätte man wohl mit Postkutsche eine Nachricht in anderer Stadt bringen müssen! Ich sehe also jetzt keine Nachteile der modernen Welt, gegenüber einer Alten!
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streicher
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von streicher »

Senexx hat geschrieben:(14 Mar 2020, 10:43)
Man hat plötzlich mehr Zeit für sich und die Familie und entdeckt auch wieder die Freuden des häuslichen Alltags.

Unerledigtes kann abgearbeitet werden, neue Ideen können reifen und ausgearbeitet werden.

Ich finde das nicht unbedingt negativ, sondern erlebe das Herausreißen aus dem bisherigen Trott und die Verlangsamung der Tretmühle auch als positiv.
Gerade empfinde ich es ähnlich: das Leben scheint sich zu verlangsamen. Man kommt mehr zu den Dingen, für die man sonst wenig Zeit hat. Allerdings "freuen" kann ich mich darüber nicht richtig oder nur bedingt, denn es steht noch einiges bevor. Vielleicht müssen noch mehr Maßnahmen ergriffen werden und sozusagen noch mehr auf die Bremse getreten werden, vielleicht werden die Freiräume, da notwendig, weiter beschnitten.
Interessant finde ich auch, dass viele unserer Bekannten die Idee der Selbstversorgung jetzt verstärkt aufgreifen - also Anbau im Garten etc. Die Idee ist für die nicht neu gewesen, aber nun finden sie quasi mehr Grund zur Veranlassung, in der Hinsicht mehr in diese Richtung zu gehen, da es einerseits Spaß macht, aber auch den eigenen Haushalt resilienter.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von BenJohn »

Ich habe nicht mehr Zeit als sonst auch.
Alfred B
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Alfred B »

Tomaner hat geschrieben:(14 Mar 2020, 15:42)

Jedenfalls, ich sehe es auch in unserer Stadt, kann die moderne Welt in Stunden auf bestimte Dinge reagieren und Informationen werden in Minuten unterm Volk gebracht. Früher hätte man wohl mit Postkutsche eine Nachricht in anderer Stadt bringen müssen! Ich sehe also jetzt keine Nachteile der modernen Welt, gegenüber einer Alten!
Die moderne Welt kann besser auf Krisen reagieren, als die Alte. Jedoch nicht in dem Maße, wie zu vermuten wäre. Auch ist es ist eine absurde Logik die Einschränkungsmaßnahmen erst zu beginnen, wenn die Infektion nicht mehr aufzuhalten ist. Genau nach diesem Prinzip handelt aber ganz Europa. Desweiteren ist die Informationslage nach wie vor schlecht.

Die Aussagen der Experten sind meines Erachtens vorallem eins : Leeres Geschwall. Überhaupt ist es unverantwortlich zu behaupten 60-70 % der Bevölkerung werden sich anstecken, da so der Eindruck vermittelt wird, die Restriktionsmaßnahmen nützen nichts, was ja durchaus denkbar ist. Aber von Professoren sind fundierte Antworten zu erwarten und keine beliebigen Extrapolationen, die sich auf einfachste Exponentialgesetze berufen.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Fire81 »

Alfred B hat geschrieben:(15 Mar 2020, 11:24)

Die moderne Welt kann besser auf Krisen reagieren, als die Alte. Jedoch nicht in dem Maße, wie zu vermuten wäre. Auch ist es ist eine absurde Logik die Einschränkungsmaßnahmen erst zu beginnen, wenn die Infektion nicht mehr aufzuhalten ist. Genau nach diesem Prinzip handelt aber ganz Europa. Desweiteren ist die Informationslage nach wie vor schlecht.

Die Aussagen der Experten sind meines Erachtens vorallem eins : Leeres Geschwall. Überhaupt ist es unverantwortlich zu behaupten 60-70 % der Bevölkerung werden sich anstecken, da so der Eindruck vermittelt wird, die Restriktionsmaßnahmen nützen nichts, was ja durchaus denkbar ist. Aber von Professoren sind fundierte Antworten zu erwarten und keine beliebigen Extrapolationen, die sich auf einfachste Exponentialgesetze berufen.
Es ist aber leider eine Frage der Mathematik. Ausserdem wird ja auch betont daß es darum geht die Zeitspanne zu strecken.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Teeernte »

Alfred B hat geschrieben:(15 Mar 2020, 11:24)

Die moderne Welt kann besser auf Krisen reagieren, als die Alte. Jedoch nicht in dem Maße, wie zu vermuten wäre. Auch ist es ist eine absurde Logik die Einschränkungsmaßnahmen erst zu beginnen, wenn die Infektion nicht mehr aufzuhalten ist. Genau nach diesem Prinzip handelt aber ganz Europa. Desweiteren ist die Informationslage nach wie vor schlecht.

Die Aussagen der Experten sind meines Erachtens vorallem eins : Leeres Geschwall. Überhaupt ist es unverantwortlich zu behaupten 60-70 % der Bevölkerung werden sich anstecken, da so der Eindruck vermittelt wird, die Restriktionsmaßnahmen nützen nichts, was ja durchaus denkbar ist. Aber von Professoren sind fundierte Antworten zu erwarten und keine beliebigen Extrapolationen, die sich auf einfachste Exponentialgesetze berufen.
...die 60-70 %...kommen auch bei "Rollo RUNTER" über 10 Jahre.

Aber GENAU das ist der Effekt. Den man wünscht. Aber laut sagen will es keiner. >> "Einschluß" / Ausganssperre...

Erst wenns zu spät ist -

Wodka desinfiziert - wenn er in hohen prozentzahlen Konsumiert wird !! :D :D :D
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Tomaner »

Alfred B hat geschrieben:(15 Mar 2020, 11:24)

Die moderne Welt kann besser auf Krisen reagieren, als die Alte. Jedoch nicht in dem Maße, wie zu vermuten wäre. Auch ist es ist eine absurde Logik die Einschränkungsmaßnahmen erst zu beginnen, wenn die Infektion nicht mehr aufzuhalten ist. Genau nach diesem Prinzip handelt aber ganz Europa. Desweiteren ist die Informationslage nach wie vor schlecht.

Die Aussagen der Experten sind meines Erachtens vorallem eins : Leeres Geschwall. Überhaupt ist es unverantwortlich zu behaupten 60-70 % der Bevölkerung werden sich anstecken, da so der Eindruck vermittelt wird, die Restriktionsmaßnahmen nützen nichts, was ja durchaus denkbar ist. Aber von Professoren sind fundierte Antworten zu erwarten und keine beliebigen Extrapolationen, die sich auf einfachste Exponentialgesetze berufen.
Wie willst du es verhindern? Alle einsperren? Alle Geschäfte ein halbes Jahr zu?
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Frodobert »

Teeernte hat geschrieben:(15 Mar 2020, 17:00)

...die 60-70 %...kommen auch bei "Rollo RUNTER" über 10 Jahre.

Aber GENAU das ist der Effekt. Den man wünscht. Aber laut sagen will es keiner. >> "Einschluß" / Ausganssperre...

Erst wenns zu spät ist -

Wodka desinfiziert - wenn er in hohen prozentzahlen Konsumiert wird !! :D :D :D
Ich war heute 30 km laufen. Nix Ausgangssperre und nix Einschluß. Viele Leute waren unterwegs und Niemand fürchtet Diktatur.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Teeernte »

Frodobert hat geschrieben:(15 Mar 2020, 18:01)

Ich war heute 30 km laufen. Nix Ausgangssperre und nix Einschluß. Viele Leute waren unterwegs und Niemand fürchtet Diktatur.
Du hast Den IST Zustand - wie vor meinem Beitrag geläufig beschrieben. Was möchtest Du mir Mitteilen ?
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Frodobert »

Teeernte hat geschrieben:(15 Mar 2020, 18:23)

Du hast Den IST Zustand - wie vor meinem Beitrag geläufig beschrieben. Was möchtest Du mir Mitteilen ?
Ich frag mich ja eher, was du der Welt mitteilen willst?
Macht die Regierung genug wird versagen gebrüllt, macht sie noch mehr, wird Diktatur gebrüllt.

Einen Wert hat dieses Kampfgebrülle nicht. Eher ist es äußerst arm.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Teeernte »

Frodobert hat geschrieben:(15 Mar 2020, 18:33)

Ich frag mich ja eher, was du der Welt mitteilen willst?
Macht die Regierung genug wird versagen gebrüllt, macht sie noch mehr, wird Diktatur gebrüllt.

Einen Wert hat dieses Kampfgebrülle nicht. Eher ist es äußerst arm.
Woooooooo hab ich zu Corona was zur >>> Diktatur >> deutschen Regierung .... geschrieben ? (Ich würd eher .......ungedienter//PLANLOSER DAHIN - wurstelverein schreiben...)

Wenn Dir die Lautstärke nicht zusagt - dreh Deinen Rechner runter....ich hab STANDARD lautstärke an.
Frodobert
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Frodobert »

Teeernte hat geschrieben:(15 Mar 2020, 18:42)

Woooooooo hab ich zu Corona was zur >>> Diktatur >> deutschen Regierung .... geschrieben ? (Ich würd eher .......ungedienter//PLANLOSER DAHIN - wurstelverein schreiben...)

Wenn Dir die Lautstärke nicht zusagt - dreh Deinen Rechner runter....ich hab STANDARD lautstärke an.
Planlos ist es nun nicht. Gibt ja niemanden, der es besser machen würde.
Skeptiker

Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Skeptiker »

Senexx hat geschrieben:(14 Mar 2020, 10:43)
Nachdem die Behörden endlich in Gang gekommen sind, erlebt man einschneidende Veränderungen: Ausgehmöglichkeiten fallen radikal weg, Kontakthäufigkeiten reduzieren sich, Aufträge fallen weg.

Man hat plötzlich mehr Zeit für sich und die Familie und entdeckt auch wieder die Freuden des häuslichen Alltags.

Unerledigtes kann abgearbeitet werden, neue Ideen können reifen und ausgearbeitet werden.

Ich finde das nicht unbedingt negativ, sondern erlebe das Herausreißen aus dem bisherigen Trott und die Verlangsamung der Tretmühle auch als positiv.

Corona bietet daneben für den einschlägig Interessierten eine interessante Datenbasis für mathematische Modellierungsversuche und empirische Sozialstudien.

Wie sehen das andere?
Natürlich kann man aus jeder Situation das Beste machen. Man sollte aber auch erkennen können, was uns zu dieser Situation nötigt, und wozu das für einzelne führt. Jede Menge Leute werden in finanzielle oder gesundheitliche Not geraten. Das halte ich es schon für ein wenig zynische die Entschleunigung zu romantisieren.

Die Hotels haben z.B. kaum noch Gäste. Die Beschäftigten werden da heruntergefahren - und das wird nicht die einzige Branche sein.

Nichts verdienen zu können stürzt viele Freiberufler und Selbstständige in eine Krise. Die nehmen das sicher nicht als "Entspannung" wahr, wenn nicht klar ist, wann der Spuk vorbei ist. Und das kann ja noch etwas dauern.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Teeernte »

Frodobert hat geschrieben:(15 Mar 2020, 19:19)

Planlos ist es nun nicht. Gibt ja niemanden, der es besser machen würde.
Der "Plan" von nem chinesischem Schlauchboot hilft nicht weiter.


In DER Regierung gibts KEINEN - der das besser machen würde..... :thumbup:

DAS ist ja mein reden !!
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Teeernte »

Skeptiker hat geschrieben:(15 Mar 2020, 19:25)

Natürlich kann man aus jeder Situation das Beste machen. Man sollte aber auch erkennen können, was uns zu dieser Situation nötigt, und wozu das für einzelne führt. Jede Menge Leute werden in finanzielle oder gesundheitliche Not geraten. Das halte ich es schon für ein wenig zynische die Entschleunigung zu romantisieren.

Die Hotels haben z.B. kaum noch Gäste. Die Beschäftigten werden da heruntergefahren - und das wird nicht die einzige Branche sein.

Nichts verdienen zu können stürzt viele Freiberufler und Selbstständige in eine Krise. Die nehmen das sicher nicht als "Entspannung" wahr, wenn nicht klar ist, wann der Spuk vorbei ist. Und das kann ja noch etwas dauern.


HÄTTE irgendeiner einen PLAN


BEISPIEL
- würde der bereits die Konditionen mit jedem Hotel ausgemacht haben - um die Notbetreuung von Kindern rund um die Uhr zu gewährleisten.
- würde man die "HELFER" // nötige Kräfte vor Ort ...beherbergen - und nicht "pendeln"lassen müssen.

Bestimmt sind für einige Zelte zu der Jahreszeit ganz Chick....aber nicht für JEDEN.

>>>> Es soll ja Hotels geben da ist Dusche UND Toilette direkt am Zimmer ..... :D :D :D

WIRKLICH !!


...was man vom Notbett in der Turnhalle (Fieberzentrum) zwar auch sagen kann.. aber der Komfort ist doch etwas angenehmer.

(In der Schweiz hat man STANDARDVERTRÄGE und EINHEITSPREISE)...

HÄTTE irgendeiner einen PLAN .
....würde man den im Osten aushängen - und alle Beratungen einstellen !!
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Troh.Klaus »

BenJohn hat geschrieben:(14 Mar 2020, 21:05)
Ich habe nicht mehr Zeit als sonst auch.
Ich auch nicht.
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Ammianus
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Ammianus »

Skeptiker hat geschrieben:(15 Mar 2020, 19:25)

Natürlich kann man aus jeder Situation das Beste machen. Man sollte aber auch erkennen können, was uns zu dieser Situation nötigt, und wozu das für einzelne führt. Jede Menge Leute werden in finanzielle oder gesundheitliche Not geraten. Das halte ich es schon für ein wenig zynische die Entschleunigung zu romantisieren.

Die Hotels haben z.B. kaum noch Gäste. Die Beschäftigten werden da heruntergefahren - und das wird nicht die einzige Branche sein.

Nichts verdienen zu können stürzt viele Freiberufler und Selbstständige in eine Krise. Die nehmen das sicher nicht als "Entspannung" wahr, wenn nicht klar ist, wann der Spuk vorbei ist. Und das kann ja noch etwas dauern.
Gesetzliche Maßnahmen wären dann die Aussetzung von Mietzahlungen, Kreditraten und anderen laufenden Kosten wie der Energierechung. Klar würde das dann auch an anderen Stellen leere Kassen bedeuten - aber es müssen eben alle Opfer bringen.
Gesichert werden muss medizinische Versorgung, Nahrung, Wohung und Energie. Da müssen eben alle mal den Gürtel enger schnallen. Dann sind es eben nicht 60 Kleidungsstücke im Jahre (Durchschnitt in Deutschland) die gekauft werden oder das Smartphone erfüllt 2 Jahre länger seinen Zweck ...

Es gibt einen uralten Fluch:

"Mögest du in interessanten Zeiten leben."

(frei nach Terry Pratchet)
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Senexx

Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Senexx »

Skeptiker hat geschrieben:(15 Mar 2020, 19:25)

Natürlich kann man aus jeder Situation das Beste machen. Man sollte aber auch erkennen können, was uns zu dieser Situation nötigt, und wozu das für einzelne führt. Jede Menge Leute werden in finanzielle oder gesundheitliche Not geraten. Das halte ich es schon für ein wenig zynische die Entschleunigung zu romantisieren.

Die Hotels haben z.B. kaum noch Gäste. Die Beschäftigten werden da heruntergefahren - und das wird nicht die einzige Branche sein.

Nichts verdienen zu können stürzt viele Freiberufler und Selbstständige in eine Krise. Die nehmen das sicher nicht als "Entspannung" wahr, wenn nicht klar ist, wann der Spuk vorbei ist. Und das kann ja noch etwas dauern.
Ich bin in dieser Hinsicht stark betroffen. Insofern kann ich mitreden.

Wirtschaftlich ist es selbstverständlich problematisch.

Ich nehme es aber - als zwangsweise verordnete - Phase des Innehaltens war und arbeite Liegengebliebenes auf und plane neue Projekte.

Staatliche Hilfe wird es nicht geben, da bin ich mir ganz sicher. Sollte das Finanzamt nicht zurückstecken, werde ich es - wie schon zum wiederhoten Male - mit dem Finanzgericht in seine Schranken weisen.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von lila-filzhut »

---
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von streicher »

Mich wundert, dass viele Krippen und Kindertagesstätten ihre komplette Belegschaft trotzdem einbestellen. Das macht doch nicht wirklich Sinn. Was sollen sie denn Sinnvolles in den Stätten leisten? Außerdem birgt es doch eine erhöhte Übertragungsgefahr.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von streicher »

Ausgangssperren bahnen sich an. In Bayern wurde eine erste Ausgangssperre verhängt - in einer Kleinstadt.
In einer Großstadt wie Berlin wäre eine Ausgangssperre kaum (lückenlos) umsetzbar.
Die BZ schreibt:
„Schon jetzt gibt es mehr Alarmierungen wegen häuslicher Gewalt, sagen uns Funkwagenfahrer.“ Es gebe Prügeleien um Klopapier in den Geschäften. Auch Nachbarschaftsstreitigkeiten nehmen nach Erfahrung der Polizisten zu, weil viele Leute daheim sitzen. „Im Moment geht es noch“, sagt Pfalzgraf. „Aber wenn es bei der Polizei zu einer coronabedingten erhöhten Ausfallquote kommt, dann wird es eng.“
:
Umsetzung von Ausgangssperre wäre in Berlin schwierig


In München treibt es die Leute bei dem schönen Wetter in die Parks. In dem Park, in dem ich heute war, achten die Leute ziemlich auf den "Mindestabstand".
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Strangequark »

Langsam gehts mir auch aufn Zeiger, wie viele die nicht gehamstert haben steh ich nun auch vor dem "Klopapier Problem", bis nächste Woche kann ich noch mit Taschentüchern überbrücken aber dann war es das. Selbst Taschentücher oder Küchenrollen gibt es nirgendwo mehr zu kaufen und zum Blätter pflücken ist es noch zu früh. Muss ich mir ab nächste Woche wohl die Bild Zeitung kaufen :s

Sehr unsolidarisch, man mag sich gar nicht ausmalen was bei einer Lebensmittelknappheit abgehen würde...
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von milene »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2020, 16:52)

Ich bin in dieser Hinsicht stark betroffen. Insofern kann ich mitreden.

Wirtschaftlich ist es selbstverständlich problematisch.

Ich nehme es aber - als zwangsweise verordnete - Phase des Innehaltens war und arbeite Liegengebliebenes auf und plane neue Projekte.

Staatliche Hilfe wird es nicht geben, da bin ich mir ganz sicher. Sollte das Finanzamt nicht zurückstecken, werde ich es - wie schon zum wiederhoten Male - mit dem Finanzgericht in seine Schranken weisen.
Dem kann ich für den Moment nur beipflichten. Auch ich bin zu 100% betroffen, da ich seit 20 Jahren freiberuflich tätig bin. Alles ist abgesagt, ich stecke sozusagen im "Zwangsurlaub." Dieser geht erstmal bis zum 19.04., aber ich gehe nicht davon aus, dass das schon das Ende sein wird. Staatliche Hilfen gibt es schon, aber eben nur für diejenigen, die wirklich keinen Cent mehr am Konto haben. Hat man etwas angespart, muss dieses erstmal aufgezehrt werden. Und auch ich werde dem Finanzamt in Bezug auf fällige Einkommensteuervorauszahlungen im Juni gehörig etwas mitteilen, sollte es sich hier nicht kulant zeigen.

Ansonsten kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich mir das Verhalten mancher Mitmenschen im derzeitigen Alltag so anschaue. Da wird mit sieben Leuten auf einer Parkbank gehockt, obwohl Abstand derzeit neben Händewaschen (ich kann "Händewaschen" schon nicht mehr hören) mehr als alles andere angesagt ist. Manche werden es nie begreifen und eine baldige -mindestens mal bayernweite- Ausgangssperre wird hier mit Sicherheit die zügige Konsequenz sein. Allerdings muss ich auch erwähnen, dass es sehr viele Leute gibt, die sich gerade vorbildlich verhalten, nämlich im Supermarkt weit mehr als zwei Meter Abstand wahren, sich nicht vordrängeln und sich sogar gegenseitig noch anlächeln, im Wissen, dass wir unser Ego jetzt zugunsten unseres gemeinsamen Wohls herunterschrauben müssen.
Uffhausen
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Uffhausen »

Senexx hat geschrieben:(14 Mar 2020, 10:43)
Wie sehen das andere?
Ich fühle mich langsam aber sicher DISKRIMINIERT.

Die Politik, die Gesellschaft und mein Arbeitgeber erwarten von mir, dass ich mich wie ein potentiell Corona-Infizierter verhalte und meine Mitmenschen - allüberall - als potentiell Corona-Infizierte betrachte.

Ich bin nicht mit Corona infiziert - in Wahrheit weiß ich es aber nicht sicher. Sicherheit darüber will man mir aber nicht geben. Entweder werde ich deswegen von Ärzten ausgelacht (Mein Gott, machen Sie sich doch nicht lächerlich - nur weil Corona grade weltweit grassiert, müssen Sie es nicht unbedingt schon haben oder noch bekommen!) oder von Gesundheitsämtlern wüst beschimpft (Sie erfüllen nicht die nowendigen Vorgaben für einen Test - melden Sie sich wieder, wenn diese auf Sie zutreffen und missbrauchen Sie gefälligst nicht das ohnehin an seinen Kapazitätsgrenzen stehende deutsche Gesundheitssystem wegen persönlicher Eitelkeiten! Ist das Klopapier alle, oder was wollen sie von uns? Daraufhin ich: Hallo!? Hören Sie mal, ich arbeite in der Altenpflege - also bei Menschen, für welche vom Corona-Virus das höchste Gefahren-Risiko besteht! Die Tusse dazu: Na und, das tun andere auch! Und dann hat sie einfach aufgelegt! :mad: ).

Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen erzählen mir ähnliche Geschichten. Letztes Wochenende geriet eine Kollegin in helle Panik, weil ihr jüngster Sohn am Freitag kränkelnd von der Schule heimkam und Samstag und Sonntag mit Fieber, Halsweh, Husten, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen zubrachte. Sie hat sich die Finger wundtelefoniert und den Mund fusselig geredet - NIEMAND wollte ihr helfen. Der Hausarzt sagte nur: Als mehrfache Mutter sollten Sie wissen, das kleine Kinder öfter mal krank sind und das ist ganz normal. Beim Gesundheitsamt verwies man sie auch nur auf die Vorgaben (Aufenthalt in einem Risikogebiet, Kontakt mit selbigen oder bereits Infizierten, vorgeschriebene Symptome) und das man ansonsten nichts machen brauche und Panik auch nichts brächte.

Ein Freund und ich unterhielten uns letztens über Corona und die Folgen und mussten am Ende laut lachen: Was war doch seinerzeit, nach der berühmt-berüchtigten Kölner Silvesternacht, medial, politisch und gesellschaftlich für ein moralischer Aufschrei durch die Republik gegangen, als es hieß, Frauen sollten zur Sicherheit vor sexuellen Übergriffen durch Männer eine Armlänge Abstand zu diesen halten.
Und heute verurteilen dich genau eben diese Medien, Politiker und Gesellschaften, wenn du deine Mitmenschen NICHT als coronaverseucht bewertest und dich vor lauter Vorurteil am besten zuhause verkriechst...

Und ich fühle mich langsam aber sicher VERARSCHT.

In den Medien ist Corona derzeit das beherrschende Thema und viele, viele Wissenschaftler, Mediziner und Forscher stehen Rede und Antwort - und immer wieder hört man, dass man den Corona-Virus nicht leichtfertig als eine Art Grippe-Virus abtun solle. Wie jedes andere Virus muss Corona sich nicht unverzüglich mit Krankheitssymptomen bemerkbar machen und viele Menschen seinen schon infiziert, bekämen aber kaum bis keine Symptome und hielten sich folglich für gesund, würden mit dieser Sorglosigkeit aber für ihre Mitmenschen im schlimmsten Fall zur tödlichen Gefahr werden. Nochmal: GENAU DEM würde ich gern entgegenwirken und mich testen lassen = ABER MAN LÄSST MICH NICHT! :dead:

Was soll ich davon halten? Wie soll ich mich damit verhalten?

Wie gesagt, ich arbeite in der Altenpflege und ich erinnere mich noch anden vergangenen Dezember, als wir es - wie jedes Jahr übrigens! - mal wieder mit einem Magen-Darm-Virus im Haus zutun hatten, der wochenlang munter zwischen Bewohnern, Angehörigen und Personal umherhüpfte. Freilich achten wir Personal in diesen Zeiten umso expliziter auf Hygiene und Desinfektion; bei vom Magen-Darm-Virus betroffenen Bewohnern wird für mehrere Tage Zimmer-Quarantäne durchgeführt und diese Menschen werden, sofern machbar, in diesem Zeitraum auch nur von ein- und denselben Personen versorgt. Aber trotzdem erwischt irgendwann dann doch auch jeden anderen. Vergangenen Dezember bin ich das erste Mal seit Jahren ohne Ansteckung davongekommen. Was aber auch daran liegen konnte, dass ich viel frei hatte um Überstunden abzubauen.

Jedenfalls gab und gibt es bei Magen-Darm-Virus keine besonderen Vorsichts- oder Schutzmaßnahmen in unserer Einrichtung, so wie jetzt wegen Corona. Selbiges gilt auch für die ebenfalls alljährliche und wochenlange Grippe-Welle, die uns auch nie aus- und kaltlässt. Und immer gibt es bei uns in diesen Zeitspannen Tote zu beklagen. Was ich schon oft beobachtet habe ist, dass die herbeigerufenen (Haus-)Ärzte, die den Tod feststellen/bestätigen müssen, bei diesen Verstorbenen in den Formularen immer den "natürlichen Tod" festlegen. Soweit ich weiß, müssen die Ärzte eigentlich eine Körperinspektion bei den Toten durchführen (dieser Vorgang wird im Krematorium nochmals von einem Arzt wiederholt) - aben, um einen "unnatürlich Tod" (z. B. Mord) auschließen zu können. Sie prüfen aber lediglich die Vitalfunktionen, füllen die Papere aus und auf Wiedersehen. Dabei wissen sie doch, dass der oder die Tote bspw. an Brechdurchfall litt, weil wir sie zwecks medizinischer Versorgung/Behandlung darüber informiert haben.

Klar, der Tod infolge einer Krankheit - zu welchen eben auch eine Virenerkrankungen zählen - ist "natürlich" = aber wie ist das heute, in Corona-Zeiten zu bewerten? Im Grunde ist der Tod durch eine Corona-Infektion "natürlich" - warum wird es aber trotzdem differenziert betrachtet? Und: Sind wirklich alle Opfer, die bspw. das Robert-Koch-Institut unter Corona-Sterbefälle aufzählt, tatsächlich an Corona gestorben? Oder nicht doch eher MIT Corona? Schließlich - das wird ja immer gerne betont - litten viele der Toten tweil an mehreren Vorerkrakungen. Hat man bspw. Krebs im Endstadium und infiziert sich zusätzlich noch mit Corona, kann man dann nicht mehr an Krebs sterben, sondern nur noch an Corona? Ließe sich alles überprüfen und eventuell exakt feststellen - tut man das heute aber noch? Müsste man doch EIGENTLICH umso mehr, oder nicht? :s

Interessant:

Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das sei die höchste Zahl an To­des­fällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, heute mit Blick auf eine eigene aktuelle Auswertungen erklärte. Es gebe auch saisonale Wellen mit wenigen Hundert Todesfällen.

Ich kann mich zwar nicht mehr an die Grippe-Welle aus diesem Zeitraum erinnern - aber einiges weiß noch: Es wurden KEINE Schulen und Kitas geschlossen, es wurden KEINE Test-Zentren eingerichtet, die Wirtschaft wurde NICHT heruntergefahren, es mussten KEINE Milliarden-Hilfpakete aus Steuergeldern deswegen geschnürrt werden, man wurde NICHT dazu aufgerufen, jeglichen sozialen Kontakt zu seinen Mitmenschen zu unterlassen, es kam NICHT zu Hamsterkäufen, die Grenzen wurden NICHT geschlossen, die Merkel hat KEINE Rede an die Nation gehalten und man wäre auch NIEMALS auf die Idee gekommen, Ausgangssperren zu verhängen = anders und kürzer ausgedrückt: man hat uns einfach unserem Schicksal überlassen.

Noch was aus dem oben verlinkten Artikel zum Vergleich:

"Insgesamt registrierte das Institut von Oktober bis Mitte Mai [meint: 2017/2018] 182 000 labordiagnostisch bestätigte Grippefälle."

Corona ist zwar grade erst noch am Anfang, hat aber "erst" (Quelle: RKI; Stand: 19.03.2020, 22:00) 15 320 Infizierte und 44 Tote in Deutschland zu bieten.

Ich will Corona gewiss nicht verharmlosen - aber das (weltweite) Verhalten wegen diesem Virus im direkten Vergleich zum Grippe-Virus finde ich dennoch in vielen Teilen äußerst fragwürdig. Zudem gehen Experten von Corona-Wellen aus - sprich: Nur weil sich in China die Lage entspannt und sich das Leben dort wieder normalisiert, heißt das nicht, dass die Sache völlig ausgestanden ist. Es wird China wohl wieder erwischen - und uns dann ebenso = soll dann der ganze jetzige Corona-Zirkus nochmal durchgeführt werden? Können uns sowas regelmäßig LEISTEN? :?:

Zu guterletzt:

Im Verlauf der Grippesaison 2019/2020 sind bisher 202 Menschen an der Krankheit gestorben. Das geht aus den aktuellen Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) hervor.

Interessiert nur leider kein Schwein - Influenza ist tot, lang lebe Corona.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Juan »

Uffhausen hat geschrieben:(19 Mar 2020, 22:55)

Ich fühle mich langsam aber sicher DISKRIMINIERT.

Die Politik, die Gesellschaft und mein Arbeitgeber erwarten von mir, dass ich mich wie ein potentiell Corona-Infizierter verhalte und meine Mitmenschen - allüberall - als potentiell Corona-Infizierte betrachte.

Ich bin nicht mit Corona infiziert - in Wahrheit weiß ich es aber nicht sicher. Sicherheit darüber will man mir aber nicht geben. Entweder werde ich deswegen von Ärzten ausgelacht (Mein Gott, machen Sie sich doch nicht lächerlich - nur weil Corona grade weltweit grassiert, müssen Sie es nicht unbedingt schon haben oder noch bekommen!) oder von Gesundheitsämtlern wüst beschimpft (Sie erfüllen nicht die nowendigen Vorgaben für einen Test - melden Sie sich wieder, wenn diese auf Sie zutreffen und missbrauchen Sie gefälligst nicht das ohnehin an seinen Kapazitätsgrenzen stehende deutsche Gesundheitssystem wegen persönlicher Eitelkeiten! Ist das Klopapier alle, oder was wollen sie von uns? Daraufhin ich: Hallo!? Hören Sie mal, ich arbeite in der Altenpflege - also bei Menschen, für welche vom Corona-Virus das höchste Gefahren-Risiko besteht! Die Tusse dazu: Na und, das tun andere auch! Und dann hat sie einfach aufgelegt! :mad: ).

Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen erzählen mir ähnliche Geschichten. Letztes Wochenende geriet eine Kollegin in helle Panik, weil ihr jüngster Sohn am Freitag kränkelnd von der Schule heimkam und Samstag und Sonntag mit Fieber, Halsweh, Husten, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen zubrachte. Sie hat sich die Finger wundtelefoniert und den Mund fusselig geredet - NIEMAND wollte ihr helfen. Der Hausarzt sagte nur: Als mehrfache Mutter sollten Sie wissen, das kleine Kinder öfter mal krank sind und das ist ganz normal. Beim Gesundheitsamt verwies man sie auch nur auf die Vorgaben (Aufenthalt in einem Risikogebiet, Kontakt mit selbigen oder bereits Infizierten, vorgeschriebene Symptome) und das man ansonsten nichts machen brauche und Panik auch nichts brächte.

Ein Freund und ich unterhielten uns letztens über Corona und die Folgen und mussten am Ende laut lachen: Was war doch seinerzeit, nach der berühmt-berüchtigten Kölner Silvesternacht, medial, politisch und gesellschaftlich für ein moralischer Aufschrei durch die Republik gegangen, als es hieß, Frauen sollten zur Sicherheit vor sexuellen Übergriffen durch Männer eine Armlänge Abstand zu diesen halten.
Und heute verurteilen dich genau eben diese Medien, Politiker und Gesellschaften, wenn du deine Mitmenschen NICHT als coronaverseucht bewertest und dich vor lauter Vorurteil am besten zuhause verkriechst...

Und ich fühle mich langsam aber sicher VERARSCHT.

In den Medien ist Corona derzeit das beherrschende Thema und viele, viele Wissenschaftler, Mediziner und Forscher stehen Rede und Antwort - und immer wieder hört man, dass man den Corona-Virus nicht leichtfertig als eine Art Grippe-Virus abtun solle. Wie jedes andere Virus muss Corona sich nicht unverzüglich mit Krankheitssymptomen bemerkbar machen und viele Menschen seinen schon infiziert, bekämen aber kaum bis keine Symptome und hielten sich folglich für gesund, würden mit dieser Sorglosigkeit aber für ihre Mitmenschen im schlimmsten Fall zur tödlichen Gefahr werden. Nochmal: GENAU DEM würde ich gern entgegenwirken und mich testen lassen = ABER MAN LÄSST MICH NICHT! :dead:

Was soll ich davon halten? Wie soll ich mich damit verhalten?

Wie gesagt, ich arbeite in der Altenpflege und ich erinnere mich noch anden vergangenen Dezember, als wir es - wie jedes Jahr übrigens! - mal wieder mit einem Magen-Darm-Virus im Haus zutun hatten, der wochenlang munter zwischen Bewohnern, Angehörigen und Personal umherhüpfte. Freilich achten wir Personal in diesen Zeiten umso expliziter auf Hygiene und Desinfektion; bei vom Magen-Darm-Virus betroffenen Bewohnern wird für mehrere Tage Zimmer-Quarantäne durchgeführt und diese Menschen werden, sofern machbar, in diesem Zeitraum auch nur von ein- und denselben Personen versorgt. Aber trotzdem erwischt irgendwann dann doch auch jeden anderen. Vergangenen Dezember bin ich das erste Mal seit Jahren ohne Ansteckung davongekommen. Was aber auch daran liegen konnte, dass ich viel frei hatte um Überstunden abzubauen.

Jedenfalls gab und gibt es bei Magen-Darm-Virus keine besonderen Vorsichts- oder Schutzmaßnahmen in unserer Einrichtung, so wie jetzt wegen Corona. Selbiges gilt auch für die ebenfalls alljährliche und wochenlange Grippe-Welle, die uns auch nie aus- und kaltlässt. Und immer gibt es bei uns in diesen Zeitspannen Tote zu beklagen. Was ich schon oft beobachtet habe ist, dass die herbeigerufenen (Haus-)Ärzte, die den Tod feststellen/bestätigen müssen, bei diesen Verstorbenen in den Formularen immer den "natürlichen Tod" festlegen. Soweit ich weiß, müssen die Ärzte eigentlich eine Körperinspektion bei den Toten durchführen (dieser Vorgang wird im Krematorium nochmals von einem Arzt wiederholt) - aben, um einen "unnatürlich Tod" (z. B. Mord) auschließen zu können. Sie prüfen aber lediglich die Vitalfunktionen, füllen die Papere aus und auf Wiedersehen. Dabei wissen sie doch, dass der oder die Tote bspw. an Brechdurchfall litt, weil wir sie zwecks medizinischer Versorgung/Behandlung darüber informiert haben.

Klar, der Tod infolge einer Krankheit - zu welchen eben auch eine Virenerkrankungen zählen - ist "natürlich" = aber wie ist das heute, in Corona-Zeiten zu bewerten? Im Grunde ist der Tod durch eine Corona-Infektion "natürlich" - warum wird es aber trotzdem differenziert betrachtet? Und: Sind wirklich alle Opfer, die bspw. das Robert-Koch-Institut unter Corona-Sterbefälle aufzählt, tatsächlich an Corona gestorben? Oder nicht doch eher MIT Corona? Schließlich - das wird ja immer gerne betont - litten viele der Toten tweil an mehreren Vorerkrakungen. Hat man bspw. Krebs im Endstadium und infiziert sich zusätzlich noch mit Corona, kann man dann nicht mehr an Krebs sterben, sondern nur noch an Corona? Ließe sich alles überprüfen und eventuell exakt feststellen - tut man das heute aber noch? Müsste man doch EIGENTLICH umso mehr, oder nicht? :s

Interessant:

Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das sei die höchste Zahl an To­des­fällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, heute mit Blick auf eine eigene aktuelle Auswertungen erklärte. Es gebe auch saisonale Wellen mit wenigen Hundert Todesfällen.

Ich kann mich zwar nicht mehr an die Grippe-Welle aus diesem Zeitraum erinnern - aber einiges weiß noch: Es wurden KEINE Schulen und Kitas geschlossen, es wurden KEINE Test-Zentren eingerichtet, die Wirtschaft wurde NICHT heruntergefahren, es mussten KEINE Milliarden-Hilfpakete aus Steuergeldern deswegen geschnürrt werden, man wurde NICHT dazu aufgerufen, jeglichen sozialen Kontakt zu seinen Mitmenschen zu unterlassen, es kam NICHT zu Hamsterkäufen, die Grenzen wurden NICHT geschlossen, die Merkel hat KEINE Rede an die Nation gehalten und man wäre auch NIEMALS auf die Idee gekommen, Ausgangssperren zu verhängen = anders und kürzer ausgedrückt: man hat uns einfach unserem Schicksal überlassen.

Noch was aus dem oben verlinkten Artikel zum Vergleich:

"Insgesamt registrierte das Institut von Oktober bis Mitte Mai [meint: 2017/2018] 182 000 labordiagnostisch bestätigte Grippefälle."

Corona ist zwar grade erst noch am Anfang, hat aber "erst" (Quelle: RKI; Stand: 19.03.2020, 22:00) 15 320 Infizierte und 44 Tote in Deutschland zu bieten.

Ich will Corona gewiss nicht verharmlosen - aber das (weltweite) Verhalten wegen diesem Virus im direkten Vergleich zum Grippe-Virus finde ich dennoch in vielen Teilen äußerst fragwürdig. Zudem gehen Experten von Corona-Wellen aus - sprich: Nur weil sich in China die Lage entspannt und sich das Leben dort wieder normalisiert, heißt das nicht, dass die Sache völlig ausgestanden ist. Es wird China wohl wieder erwischen - und uns dann ebenso = soll dann der ganze jetzige Corona-Zirkus nochmal durchgeführt werden? Können uns sowas regelmäßig LEISTEN? :?:

Zu guterletzt:

Im Verlauf der Grippesaison 2019/2020 sind bisher 202 Menschen an der Krankheit gestorben. Das geht aus den aktuellen Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) hervor.

Interessiert nur leider kein Schwein - Influenza ist tot, lang lebe Corona.
:) Seit langem mal ein guter Beitrag. Lesenswert! :thumbup:
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von streicher »

In Bayern ist ab Samstag weitreichende Ausgangssperre angekündigt.
Die Zukunft ist Geschichte.
Senexx

Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Senexx »

streicher hat geschrieben:(20 Mar 2020, 12:51)

In Bayern ist ab Samstag weitreichende Ausgangssperre angekündigt.
Bayern sollte Schlagbäume an den Grenzen zu den anderen Bundesländern aufstellen.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Juan »

streicher hat geschrieben:(20 Mar 2020, 12:51)

In Bayern ist ab Samstag weitreichende Ausgangssperre angekündigt.
In Frankreich wird es ähnlich gehandhabt. Ist man notgedrungen unterwegs, muss man zusätzlich eine eigenhändig unterschriebene Bestätigung mit der Angabe des Grundes des Unterwegseins mitführen und gegegebenenfalls bei einer Polizeikontrolle abgeben. Es gibt von der Regierung eigends dafür vorgedruckte Formulare. Ist man beruflich unterwegs, braucht es noch eine Bestätigung des Arbeitgebers. (Die ist permanent gültig). Erst gestern noch war ich unterwegs zum Einkaufen und konnte glücklicherweise unbehelligt an einer Polizeikontolle vorbeifahren, da die Beamten auf beiden Strassenseiten schon mit angehaltenen Autofahrern beschäftigt waren. Da ich keine solche "Attestation de Déplacement Dérogatoire" bei mir hatte, wären mir 135 Euro Strafe aufgebrummt worden. Wo führt das nur hin. :mad: :-(
In Gebieten die von Kriegswirren betroffen sind gibt es auch solchen Strassenkontrollen. Der einzige Unterschied ist, dass man dort zusätzlich noch eine Waffe vor die Nase gehalten bekommt.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von streicher »

Senexx hat geschrieben:(20 Mar 2020, 13:03)

Bayern sollte Schlagbäume an den Grenzen zu den anderen Bundesländern aufstellen.
Die anderen Bundesländer werden nachziehen. Mal sehen, ob es noch zur totalen Ausgangssperre kommt.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von streicher »

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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Progressiver »

streicher hat geschrieben:(20 Mar 2020, 13:54)

Die anderen Bundesländer werden nachziehen. Mal sehen, ob es noch zur totalen Ausgangssperre kommt.
Eine bundesweite Ausgangssperre wird nicht nur kommen. Sie muss auch kommen! Leider sind unsere Politiker größtenteils Weicheier, die viel zu gutmütig an die Vernunft der Leute appellieren. Welche Vernunft, möchte man da oft fragen. Bei vielen Leuten könnte man genauso gut gegen eine Wand anschreien. Die werden von alleine nicht vernünftig.

So wie ich die Lage einschätze, werden viele Leute erst ein wenig aufwachen, wenn der Schaden -also die Todesfallzahlen- italienische Verhältnisse erreicht und das Gesundheitssystem zusammembricht, weil es mehr Schwerstkranke als Klinikbetten geben wird. Oder anders gesagt: Ich denke, dass viele Leute derart gleichgültig sind und von sich denken, dass gerade sie selbst von der Coronakrise nicht betroffen sein werden, dass sie es darauf ankommen lassen, dass die Situation vollkommen außer Kontrolle gerät.

Für mich selbst will ich jedoch das beste aus der Situation machen. Ich bin zwar nicht infiziert. Aber unsere Arbeit hat sowieso vorerst bis zum 19. oder 22. April geschlossen. Da möchte ich nur noch die Wohnung verlassen, um zu Ärzten zu rennen oder Lebensmittel einkaufen zu gehen. Ich habe auch sowieso so viele offene Baustellen und Projekte bei mir zu Hause rumliegen, dass ich die Zeit nutzen will, diese mal zu erledigen bzw. die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Langweilig wird mir bestimmt nicht so schnell werden! Man muss sich eben auch selbst zu beschäftigen wissen. Meinen Gitarrenlehrer zum Beispiel habe ich auch schon kontaktiert. Dieser will mir ab nächster Woche per Skype Unterricht erteilen. Und Zeit zum Üben habe ich ja jetzt auch ausreichend. :) :thumbup:

Wenn es wegen solch einer Ausgangssperre zu vermehrten Fällen häuslicher Gewalt kommen sollte, dann tun mir die Betroffenen leid. In Krisenzeiten zeigt sich eben immer wieder, dass sie bei manchen die besten Seiten zum Vorschein bringen, bei anderen dagegen die schlechtesten. Ich kann jetzt schon nur mit größtem Unverständnis und Entsetzen reagieren, wenn ich sehe, dass zum Beispiel der Straßenverkehr vor meinem Fenster alles andere als abgenommen hat. Denn so viele Supermarkteinkäufe können die Leute doch gar nicht machen. Sicher gibt es auch wirklich lebenswichtige Berufe, die den Laden jetzt am Laufen halten müssen. Aber jetzt noch große Freundeskreistreffen im Baumarkt zu machen, halte ich für total überzogen. Besser und sicherer ist es, so viel wie möglich zu Hause zu bleiben, anstatt die Zeit als Zwangsurlaub zu betrachten, bei dem man sich noch auf den letzten Drücker in irgendwelchen Cafes vergnügen kann. Und auch für Prügeleien um Klopapier etc. habe ich kein Verständnis.

Wie ich also bereits schrieb, wird die Krise manche stärker machen. Andere dagegen werden zu schlechteren Menschen. Wer jetzt noch Kette raucht, sollte es ab jetzt lieber lassen, sonst raucht er sich endgültig ins Grab. Und ich weiß, es ist für alle anstrengend, auf sich und eventuell den engsten Familienkreis zurückgeworfen zu werden. Man sollte dies jedoch auch als Chance sehen. Der Zusammenhalt in Familien kann eventuell sogar verbessert werden. Wer auf sich selbst zurückgeworfen wird, kann lernen mit sich selbst auszukommen, anstatt eventuell dauernd nur vor sich selbst in irgendwelche seichte Freizeitaktivitäten zu flüchten.

Die Krise wird also zeigen, was wirklich wichtig für die Individuen und die Gesellschaft sein kann. Wenn wir da durch sind, wird auch die Welt eine andere sein.

Abschließend fällt mir noch, passend hierzu, ein Spruch eines Philosophen ein. Ich glaube, es war Schopenhauer, der mal gesagt hat:

"Aller Ärger in der Welt entsteht nur dadurch, dass die Menschen nicht ruhig in ihren Zimmern bleiben können."

Ich denke, auf diese Krise, welche ja erst ihren Anfang genommen hat, trifft dies absolut zu.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von streicher »

Progressiver hat geschrieben:(20 Mar 2020, 20:16)

Eine bundesweite Ausgangssperre wird nicht nur kommen. Sie muss auch kommen! Leider sind unsere Politiker größtenteils Weicheier, die viel zu gutmütig an die Vernunft der Leute appellieren. Welche Vernunft, möchte man da oft fragen. Bei vielen Leuten könnte man genauso gut gegen eine Wand anschreien. Die werden von alleine nicht vernünftig.
Gestern habe ich mich über einen guten Bekannten gewundert, der mit ein paar Leuten einen Filmabend machen wollte. Er ist um die 60 und fleißiger Raucher. Da habe ich mir auch gedacht: Hat er den Knall noch nicht gehört? Er hat auch gemeint, wirklich geäußert, dass die Lage doch noch nicht so ernst sei und eine Ansteckung doch unwahrscheinlich. Dem habe ich dann erstmal vorgerechnet, dass die Ausgangssperre ansteht und die Fallzahlen erläutert, und was exponentielles Wachstum heißt, und worum es denn bei den politischen Maßnahmen denn eigentlich ginge (obwohl sie vielleicht sogar noch zu schwach sind, aber in einer Demokratie ist ein Appell an die Vernunft durchaus angesagt, das würde eine Diktatur wohl nicht machen, denn sie weiß es für die Bevölkerung stets "besser"), nämlich den Wachstum auf linear und anschließend auf "abflachend" zu drücken, um letztendlich Zeit zu gewinnen. Wir haben ja nichts wirklich zur Hand, um die Krankheit zu bekämpfen.
Ich hatte mit der Ausgangssperre in Bayern allerdings ab Montag gerechnet. Dass sie dann morgen kommt, also an dem Wunschtermin für den Filmabend, hätte ich nicht gedacht. Er wohl noch viel weniger. Ich werde nachhaken, ob sie den Filmabend trotzdem gemacht haben...
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Dampflok94 »

streicher hat geschrieben:(20 Mar 2020, 21:28)
Ich werde nachhaken, ob sie den Filmabend trotzdem gemacht haben...
Und was machst Du, wenn er ihn gemacht hat? Ihn anzeigen?
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Tomaner »

Uffhausen hat geschrieben:(19 Mar 2020, 22:55)

Ich fühle mich langsam aber sicher DISKRIMINIERT.

Die Politik, die Gesellschaft und mein Arbeitgeber erwarten von mir, dass ich mich wie ein potentiell Corona-Infizierter verhalte und meine Mitmenschen - allüberall - als potentiell Corona-Infizierte betrachte.

Ich bin nicht mit Corona infiziert - in Wahrheit weiß ich es aber nicht sicher. Sicherheit darüber will man mir aber nicht geben. Entweder werde ich deswegen von Ärzten ausgelacht (Mein Gott, machen Sie sich doch nicht lächerlich - nur weil Corona grade weltweit grassiert, müssen Sie es nicht unbedingt schon haben oder noch bekommen!) oder von Gesundheitsämtlern wüst beschimpft (Sie erfüllen nicht die nowendigen Vorgaben für einen Test - melden Sie sich wieder, wenn diese auf Sie zutreffen und missbrauchen Sie gefälligst nicht das ohnehin an seinen Kapazitätsgrenzen stehende deutsche Gesundheitssystem wegen persönlicher Eitelkeiten! Ist das Klopapier alle, oder was wollen sie von uns? Daraufhin ich: Hallo!? Hören Sie mal, ich arbeite in der Altenpflege - also bei Menschen, für welche vom Corona-Virus das höchste Gefahren-Risiko besteht! Die Tusse dazu: Na und, das tun andere auch! Und dann hat sie einfach aufgelegt! :mad: ).

Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen erzählen mir ähnliche Geschichten. Letztes Wochenende geriet eine Kollegin in helle Panik, weil ihr jüngster Sohn am Freitag kränkelnd von der Schule heimkam und Samstag und Sonntag mit Fieber, Halsweh, Husten, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen zubrachte. Sie hat sich die Finger wundtelefoniert und den Mund fusselig geredet - NIEMAND wollte ihr helfen. Der Hausarzt sagte nur: Als mehrfache Mutter sollten Sie wissen, das kleine Kinder öfter mal krank sind und das ist ganz normal. Beim Gesundheitsamt verwies man sie auch nur auf die Vorgaben (Aufenthalt in einem Risikogebiet, Kontakt mit selbigen oder bereits Infizierten, vorgeschriebene Symptome) und das man ansonsten nichts machen brauche und Panik auch nichts brächte.

Ein Freund und ich unterhielten uns letztens über Corona und die Folgen und mussten am Ende laut lachen: Was war doch seinerzeit, nach der berühmt-berüchtigten Kölner Silvesternacht, medial, politisch und gesellschaftlich für ein moralischer Aufschrei durch die Republik gegangen, als es hieß, Frauen sollten zur Sicherheit vor sexuellen Übergriffen durch Männer eine Armlänge Abstand zu diesen halten.
Und heute verurteilen dich genau eben diese Medien, Politiker und Gesellschaften, wenn du deine Mitmenschen NICHT als coronaverseucht bewertest und dich vor lauter Vorurteil am besten zuhause verkriechst...

Und ich fühle mich langsam aber sicher VERARSCHT.

In den Medien ist Corona derzeit das beherrschende Thema und viele, viele Wissenschaftler, Mediziner und Forscher stehen Rede und Antwort - und immer wieder hört man, dass man den Corona-Virus nicht leichtfertig als eine Art Grippe-Virus abtun solle. Wie jedes andere Virus muss Corona sich nicht unverzüglich mit Krankheitssymptomen bemerkbar machen und viele Menschen seinen schon infiziert, bekämen aber kaum bis keine Symptome und hielten sich folglich für gesund, würden mit dieser Sorglosigkeit aber für ihre Mitmenschen im schlimmsten Fall zur tödlichen Gefahr werden. Nochmal: GENAU DEM würde ich gern entgegenwirken und mich testen lassen = ABER MAN LÄSST MICH NICHT! :dead:

Was soll ich davon halten? Wie soll ich mich damit verhalten?

Wie gesagt, ich arbeite in der Altenpflege und ich erinnere mich noch anden vergangenen Dezember, als wir es - wie jedes Jahr übrigens! - mal wieder mit einem Magen-Darm-Virus im Haus zutun hatten, der wochenlang munter zwischen Bewohnern, Angehörigen und Personal umherhüpfte. Freilich achten wir Personal in diesen Zeiten umso expliziter auf Hygiene und Desinfektion; bei vom Magen-Darm-Virus betroffenen Bewohnern wird für mehrere Tage Zimmer-Quarantäne durchgeführt und diese Menschen werden, sofern machbar, in diesem Zeitraum auch nur von ein- und denselben Personen versorgt. Aber trotzdem erwischt irgendwann dann doch auch jeden anderen. Vergangenen Dezember bin ich das erste Mal seit Jahren ohne Ansteckung davongekommen. Was aber auch daran liegen konnte, dass ich viel frei hatte um Überstunden abzubauen.

Jedenfalls gab und gibt es bei Magen-Darm-Virus keine besonderen Vorsichts- oder Schutzmaßnahmen in unserer Einrichtung, so wie jetzt wegen Corona. Selbiges gilt auch für die ebenfalls alljährliche und wochenlange Grippe-Welle, die uns auch nie aus- und kaltlässt. Und immer gibt es bei uns in diesen Zeitspannen Tote zu beklagen. Was ich schon oft beobachtet habe ist, dass die herbeigerufenen (Haus-)Ärzte, die den Tod feststellen/bestätigen müssen, bei diesen Verstorbenen in den Formularen immer den "natürlichen Tod" festlegen. Soweit ich weiß, müssen die Ärzte eigentlich eine Körperinspektion bei den Toten durchführen (dieser Vorgang wird im Krematorium nochmals von einem Arzt wiederholt) - aben, um einen "unnatürlich Tod" (z. B. Mord) auschließen zu können. Sie prüfen aber lediglich die Vitalfunktionen, füllen die Papere aus und auf Wiedersehen. Dabei wissen sie doch, dass der oder die Tote bspw. an Brechdurchfall litt, weil wir sie zwecks medizinischer Versorgung/Behandlung darüber informiert haben.

Klar, der Tod infolge einer Krankheit - zu welchen eben auch eine Virenerkrankungen zählen - ist "natürlich" = aber wie ist das heute, in Corona-Zeiten zu bewerten? Im Grunde ist der Tod durch eine Corona-Infektion "natürlich" - warum wird es aber trotzdem differenziert betrachtet? Und: Sind wirklich alle Opfer, die bspw. das Robert-Koch-Institut unter Corona-Sterbefälle aufzählt, tatsächlich an Corona gestorben? Oder nicht doch eher MIT Corona? Schließlich - das wird ja immer gerne betont - litten viele der Toten tweil an mehreren Vorerkrakungen. Hat man bspw. Krebs im Endstadium und infiziert sich zusätzlich noch mit Corona, kann man dann nicht mehr an Krebs sterben, sondern nur noch an Corona? Ließe sich alles überprüfen und eventuell exakt feststellen - tut man das heute aber noch? Müsste man doch EIGENTLICH umso mehr, oder nicht? :s

Interessant:

Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das sei die höchste Zahl an To­des­fällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, heute mit Blick auf eine eigene aktuelle Auswertungen erklärte. Es gebe auch saisonale Wellen mit wenigen Hundert Todesfällen.

Ich kann mich zwar nicht mehr an die Grippe-Welle aus diesem Zeitraum erinnern - aber einiges weiß noch: Es wurden KEINE Schulen und Kitas geschlossen, es wurden KEINE Test-Zentren eingerichtet, die Wirtschaft wurde NICHT heruntergefahren, es mussten KEINE Milliarden-Hilfpakete aus Steuergeldern deswegen geschnürrt werden, man wurde NICHT dazu aufgerufen, jeglichen sozialen Kontakt zu seinen Mitmenschen zu unterlassen, es kam NICHT zu Hamsterkäufen, die Grenzen wurden NICHT geschlossen, die Merkel hat KEINE Rede an die Nation gehalten und man wäre auch NIEMALS auf die Idee gekommen, Ausgangssperren zu verhängen = anders und kürzer ausgedrückt: man hat uns einfach unserem Schicksal überlassen.

Noch was aus dem oben verlinkten Artikel zum Vergleich:

"Insgesamt registrierte das Institut von Oktober bis Mitte Mai [meint: 2017/2018] 182 000 labordiagnostisch bestätigte Grippefälle."

Corona ist zwar grade erst noch am Anfang, hat aber "erst" (Quelle: RKI; Stand: 19.03.2020, 22:00) 15 320 Infizierte und 44 Tote in Deutschland zu bieten.

Ich will Corona gewiss nicht verharmlosen - aber das (weltweite) Verhalten wegen diesem Virus im direkten Vergleich zum Grippe-Virus finde ich dennoch in vielen Teilen äußerst fragwürdig. Zudem gehen Experten von Corona-Wellen aus - sprich: Nur weil sich in China die Lage entspannt und sich das Leben dort wieder normalisiert, heißt das nicht, dass die Sache völlig ausgestanden ist. Es wird China wohl wieder erwischen - und uns dann ebenso = soll dann der ganze jetzige Corona-Zirkus nochmal durchgeführt werden? Können uns sowas regelmäßig LEISTEN? :?:

Zu guterletzt:

Im Verlauf der Grippesaison 2019/2020 sind bisher 202 Menschen an der Krankheit gestorben. Das geht aus den aktuellen Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) hervor.

Interessiert nur leider kein Schwein - Influenza ist tot, lang lebe Corona.
Du vergleichst etwas, was nicht zu vergleichen ist. Denn bei den anderen Grippen und 25 000 toden, waren die kapazitäten der Krankenhäuser nie in Gefahr. Es konnten also alle behandelt werden, sind halt aus bestimmten Gründen gestorben. Das Coronaproblem ist erstens die weltweite sehr schnelle Ausbreitung und eben, ohne gewissen Massnahmen, die Anzahl der Erkrankten, die Anzahl deren die man behandeln kann übersteigt. Das bedeutet, bei früheren Grippen ist eine bestimmte Anzahl von Erkrankten verstorben, bei Corona erkranken soviele gleichzeitig, dass Dritte entscheiden müssen, wem man behandelt und wem man sterben lassen muß, weil zu wenig Beatmungsgeräte da sind. Genau aus dieser Erfahrung (Italien), sind heute Schulen und Kita geschlossen und damals nicht. Ich denke schon, man sollte lieber auf Experten vom Rpbert Koch Institut hören, wo Infos zusammen geführt werden, als auf selbsternannten Schlaumeiern mit Halb- oder Nichtwissen. Dein Versuch alte Grippen mit Corona zu vergleichen, ist untauglich!
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von streicher »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Mar 2020, 11:50)

Und was machst Du, wenn er ihn gemacht hat? Ihn anzeigen?
Nein, darüber mit ihm sprechen bis diskutieren - in dem Spektrum wird sich das bewegen. Wie zuvor auch.
Die Zukunft ist Geschichte.
milene
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von milene »

Offenbar scheint es so zu sein, dass in Bayern die Ausgangsbeschränkungen wohl bislang weitgehend eingehalten wurden. Nun gut, das Wetter war heute schlecht, es war kalt und es hatte auch in weiten Teilen geregnet. Nicht verwunderlich also, dass es soweit wohl gepasst hatte und die Menschen daheim geblieben sind. Wie es sich in den kommenden Tagen entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Obwohl ich diese einschränkenden Maßnahmen durchaus gutheiße und mir davon verspreche, dass die Ansteckungsgefahr damit eingedämmt wird, beginne ich, angesichts der Meldungen aus Italien, an ihrer Wirksamkeit zu zweifeln. Italien hat seit nunmehr elf Tagen Ausgangssperren und derlei Maßnahmen ergriffen und die Neuinfektionen und Todeszahlen steigen und steigen. Ist es wirklich damit zu erklären, dass in Deutschland mehr und früher getestet wurde und man somit zwar mehr Fallzahlen aufgrund einer frühen Erkennung gewonnen hat und sich somit auch die Sterblichkeitsraten in "normalen" Grenzen halten? Ich bin gerade überfordert und kann mir kein wirklich schlüssiges Bild machen.
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Teeernte »

milene hat geschrieben:(21 Mar 2020, 22:20)

Offenbar scheint es so zu sein, dass in Bayern die Ausgangsbeschränkungen wohl bislang weitgehend eingehalten wurden. Nun gut, das Wetter war heute schlecht, es war kalt und es hatte auch in weiten Teilen geregnet. Nicht verwunderlich also, dass es soweit wohl gepasst hatte und die Menschen daheim geblieben sind. Wie es sich in den kommenden Tagen entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Obwohl ich diese einschränkenden Maßnahmen durchaus gutheiße und mir davon verspreche, dass die Ansteckungsgefahr damit eingedämmt wird, beginne ich, angesichts der Meldungen aus Italien, an ihrer Wirksamkeit zu zweifeln. Italien hat seit nunmehr elf Tagen Ausgangssperren und derlei Maßnahmen ergriffen und die Neuinfektionen und Todeszahlen steigen und steigen. Ist es wirklich damit zu erklären, dass in Deutschland mehr und früher getestet wurde und man somit zwar mehr Fallzahlen aufgrund einer frühen Erkennung gewonnen hat und sich somit auch die Sterblichkeitsraten in "normalen" Grenzen halten? Ich bin gerade überfordert und kann mir kein wirklich schlüssiges Bild machen.
wir stehen VOR dem Sturm. Das ist laue Luft.
Uffhausen
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Re: Das Leben in den Zeiten von Corona (frei nach Gabriel Garcia Marquez)

Beitrag von Uffhausen »

Tomaner hat geschrieben:(21 Mar 2020, 14:00)

Du vergleichst etwas, was nicht zu vergleichen ist. Denn bei den anderen Grippen und 25 000 toden, waren die kapazitäten der Krankenhäuser nie in Gefahr. Es konnten also alle behandelt werden, sind halt aus bestimmten Gründen gestorben.
Du vergleichst was, das nicht zu vergleichen ist - Grippe und Corona sind nicht zu vergleichen = aber der UMGANG mit selbigen Pandemien ist es durchaus!

Was ich hinterfragen will ist, dass eben bei einer Grippe-Welle nicht eine derartige "Panik" losbricht. Ist Grippe egal? Ist es egal, dass Menschen an Grippe sterben (können)? Ist es egal, dass sich der/oder die Grippe-Virus/-Viren weltweit verbreiten kann/können - eben, weil man nicht u. a. Grenzen schließt, Einreisestopps verhängt, die Wirtschaft lahmlegt, Aushangssperren und Kontaktverbote verhängt usw?

OHNE JEDEN ZWEIFEL würde unser Gesundheitssystem zusammenbrechen, würde man die Gesundheit an Grippe Erkranter ernster nehmen und gar um das Leben Schwersterkrankter, bzw. Betroffenen mit geschwächtem Immunsystem oder sonstigen Vorerkrankungen, intensivmedizinisch kämpfen = so wie es bei Corona-Infizierten und an Corvid19-Erkrankten getan wird.

Die Kapazitäten u. a. unserer Krankhäuser wurden bei Grippe-Wellen niemals herausgefordert - eben, weil Grippe EGAL ist = Grippe-Tote sind offensichtlich weit weniger wert, als Corona-Infizierte oder an Corvid19 Erkrankte.

Vergleiche mal aus gesellschaftlicher Sicht unser Verhalten bei "hundsgewöhnlicher" Grippe und jetzt bei Corona. Gehst du bei an Grippe erkrankten Mitmenschen auf Abstand? Würdest du dich selbst bei Grippe-Erkrankung in zweiwöchige Quarantäne begeben? Musst du bei einer Grippe-Welle Angst um deinen Arbeitsplatz und dein Einkommen haben?
Das Coronaproblem ist erstens die weltweite sehr schnelle Ausbreitung und eben, ohne gewissen Massnahmen, die Anzahl der Erkrankten, die Anzahl deren die man behandeln kann übersteigt. Das bedeutet, bei früheren Grippen ist eine bestimmte Anzahl von Erkrankten verstorben, bei Corona erkranken soviele gleichzeitig, dass Dritte entscheiden müssen, wem man behandelt und wem man sterben lassen muß, weil zu wenig Beatmungsgeräte da sind.

Woher willst du das alles bitte wissen? :?:

Es gibt keine Vergleichsmöglichkeit dazu - eben, weil mit Grippe gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich gänzlich anders umgegangen wird. Würde man Grippe eben ernster nehmen und rigeros vorbeugend verfahren, wie jetzt weltweit bei Corona, würde das Ergebnis hinsichtlich Ausbreitung, Gefahrenrisiko usw. bestimmt ähnlich sein.
Ich denke schon, man sollte lieber auf Experten vom Rpbert Koch Institut hören, wo Infos zusammen geführt werden, als auf selbsternannten Schlaumeiern mit Halb- oder Nichtwissen. Dein Versuch alte Grippen mit Corona zu vergleichen, ist untauglich!
Es ist ja nicht so, dass die vielen Experten u. a. vom RKI, keine Meinung zu Grippe & Co haben - nur nimmt die halt keiner ernst = ist ja nur Grippe, pfft! Halsweh, Husten, Fieber Schnupfen - pah! Am besten rezeptfreie Blocker einwerfen, dann geht das schon = weil, wer ist schon gerne KRANK, oder offiziell von einem Krankheitsvirus INFIZIERT, hm? :rolleyes:

Ach, Fieber ist weg, da kann man ja wieder zur Arbeit gehen - ja, die anhaltende Husterei ist blöd, aber da müssen die Kollegen durch. Nur weil das Fieber weg ist, heißt das nicht, dass du nicht mehr ansteckend bist - eben mit dem Husten verbreitest du via Tröpfcheninfektion die Grippe an deine Mitmenschen. Eigentlich solltest du zuhause bleiben, bis auch der Husten weg ist - eigentlich solltest du die Möglichkeit haben, vom Arzt auf Grippe-Virus getestet zu werden = aber nix da!
Genauso ist es mit dem Magen-Darm-Virus - nur weil du nicht mehr permanent auf oder über der Schüssel hängst, bist du noch lange nicht "genesen", sondern kannst noch viele Tage lang via Schmierinfektion den Magen-Darm-Virus verbreiten.

Was an meiner Meinung "untauglich" ist, verstehe ich nicht - ich habe nur verstanden, dass du was missverstanden hast! ;)
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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