Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:38)
Nun, lieber ein ewig gestriger Klassenkämpfer als ein egoistischer Neoliberaler.
Du meinst, lieber Neidhammel statt Leistungsträger?
Kann man so sehen, muss man aber nicht
Moderator: Moderatoren Forum 8
Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:38)
Nun, lieber ein ewig gestriger Klassenkämpfer als ein egoistischer Neoliberaler.
Mag ja alles sein, Fakt ist aber auch, dass deine Partei seit Jahren garnicht auf die Kette kriegt. Und da sollte man sich dann nicht so weit aus dem Fenster lehnen.JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:48)
Das war nicht hämisch, auch wenn das von manchen Hardcore-Linken so empfunden werden mag, der sich mit Fakten nicht anfreunden kann.
Es ist Fakt, dass die Die Linke und die Grünen in allen 16 Bundesländern über Jahrzehnte jeweils nur einen MP stellen. Bundespolitisch waren die Grünen bisher nur 1998-2005 an einer Regierungskoalition beteiligt. Die Die Linke sass seit 1990, egal wie sie sich nannte, generell nur in der Opposition. Das sind Fakten.
Dass Sie unter einem FDP Trauma leiden, tt, ist zwar auch Fakt, aber offen gestanden interessiert es mich nicht.
Genau wegen dieser überheblichen Sprüche „liebt“ euch der Bürger. Du bist ein Paradebeispiel.Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:48)
Du meinst, lieber Neidhammel statt Leistungsträger?
Kann man so sehen, muss man aber nicht
Quote JJDiestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:53)
Mag ja alles sein, Fakt ist aber auch, dass deine Partei seit Jahren garnicht auf die Kette kriegt. Und da sollte man sich dann nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:55)
Genau wegen dieser überheblichen Sprüche „liebt“ euch der Bürger. Du bist ein Paradebeispiel.
Jetzt mal ehrlich: Wenn du dich in einer Runde lang und breit über die Erfolglosigkeit der Linken und Grünen auslässt und dann offerierst, dass du selbst stolzes FDP-Mitglied bist, kriegen doch alle einen Lachkrampf. Dazu braucht es Trauma, sondern nur Sinn für schrägen Humor.JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:04)
Quote JJ
JJazzGold hat geschrieben:
(10 Dec 2019, 17:48)
Dass Sie unter einem FDP Trauma leiden, tt, ist zwar auch Fakt, aber offen gestanden interessiert es mich nicht.
Unquote
Vergiss es. Zum Provozieren musst du dir jemand anders suchen. Ich mach dir nicht die Lilli.Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:10)
Fakten darf man auch so nennen.
Die bösen "Neoliberalen" bezahlen die Steuern, wovon die Sozialleistungen für die Neidbolzen bezahlt werden..
JJazzGold hat geschrieben:Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:12)
Jetzt mal ehrlich: Wenn du dich in einer Runde lang und breit über die Erfolglosigkeit der Linken und Grünen auslässt und dann offerierst, dass du selbst stolzes FDP-Mitglied bist, kriegen doch alle einen Lachkrampf. Dazu braucht es Trauma, sondern nur Sinn für schrägen Humor.
Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:48)
Du meinst, lieber Neidhammel statt Leistungsträger?
Kann man so sehen, muss man aber nicht
Genau wegen solcher "Diskurse" liebt man Sie beideDiestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:55)
Genau wegen dieser überheblichen Sprüche „liebt“ euch der Bürger. Du bist ein Paradebeispiel.
Wenn es dich nicht interessiert, brauchst du es ja nicht 5x wiederholen.JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:21)
JJazzGold hat geschrieben:
(10 Dec 2019, 18:04)
Quote JJ
JJazzGold hat geschrieben:
(10 Dec 2019, 17:48)
Dass Sie unter einem FDP Trauma leiden, tt, ist zwar auch Fakt, aber offen gestanden interessiert es mich nicht.
Unquote
Interessant und alle nicht Neoliberalen zahlen keine Steuern? Ich muß noch mal mit dem Finanzamt reden!Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:10)
Fakten darf man auch so nennen.
Die bösen "Neoliberalen" bezahlen die Steuern, wovon die Sozialleistungen für die Neidbolzen bezahlt werden..
Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:14)
Vergiss es. Zum Provozieren musst du dir jemand anders suchen. Ich mach dir nicht die Lilli.
Die These war ja,das alle Besserverdiener "neoliberal" seien...Umetarek hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:56)
Interessant und alle nicht Neoliberalen, zahlen keine Steuern? !
Ich glaube kaum, dass ein Unternehmer die Situation der ökonomischen Unterschicht beurteilen kann.Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 19:33)
Fakten sind keine Provokationen- auch wenn sie nicht in das Bild derer passen, die gerne die Situation in D viel schlechter reden wollen, als sie tatsächlich auch für die ökonomische Unterschicht ist.
Nachdem es sogar Unternehmer ( Selbständige) gibt, die "aufstocken"....Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 20:00)
Ich glaube kaum, dass ein Unternehmer die Situation der ökonomischen Unterschicht beurteilen kann.
Was meinst Du wieviel Unternehmer auch scheitern....junge und alte.Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 20:00)
Ich glaube kaum, dass ein Unternehmer die Situation der ökonomischen Unterschicht beurteilen kann.
Heutige Linke, zu denen neben der Partei Die Linke auch linke Sozialdemokraten und linke Grüne gehören, wollen keinen "Systemwechsel". Sie wollen einfach andere Schwerpunktsetzungen. Wer die aktuellen Diskussionen verfolgt, weiß das. Es geht um Abbau von Kinder- und Altersarmut, um Umwandlung der prekären Arbeit in ordentlich bezahlte, um eine Modernisierung bzw. Abschaffung von Hartz vier, um ein wirksameres Umwelt-Paket, weil das jetzige eher ein kleines nicht wirksames "Päckchen" ist. Und so weiter und so fort. Lesen Sie mal, was vor Jahren der CDU-Mann Heiner Geißler dazu sagte. Findet man noch im Netz. Der sagte, dass der jetzige Kapitalismus unfähig sei zur Lösung aller drängenden Fragen.JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 16:44)
Ich beschrieb nicht, was die Mehrheit will, sondern wie die Mehrheit lebt und von dem politisch erwarteten Gefühl der Sicherheit in jedem Aspekt. Was man sehr gut an Zustimmungsraten bundesweit ablesen kann. Bei dieser Form der Betrachtung interessiert es nicht, dass im Osten der Republik die Die Linke seit kurzem einen MP stellt, oder dass im Osten der Republik die AfD immerhin bis zu einem Viertel populär ist. Dreiviertel empfinden sie dennoch als Bedrohung und bundesweit betrachtet ist die Ablehnung noch höher. Aber - bundesweit ist auch die Ablehnung der die Die Linke höher, als z.B. in Thüringen, oder Sachsen. Weil die politischen Ränder mit ihrer parteilichen Basis des geforderten "Systemwechsels" mehrheitlich als Bedrohung des berechenbaren Status Quo betrachtet werden.
Es ändert sich nichts daran, dass die Linkspartei als rechtliche und geistige Nachfolgerin der SED eine Gefahr für die Demokratie und die Menschenrechte ist.
Es scheint sehr schwierig sein, zu begreifen, dass sich die Mehrheit der Bundesbürger nicht für die politischen Ränder stark macht, weil deren Programme und Intentionen für sie/ihn seit Jahren, bei der Die Linke seit Jahrzehnten, mit dem propagierten Systemwechsel eine Bedrohung all dessen darstellt, was sein gelebtes und langfristig geplantes Leben ausmacht. Da wirken die Pläne der SPD anteilig, siehe Enteignungsprotagonisten wie Kühnert, bereits verstörend. Nichts fürchtet der Deutsche per se so sehr, wie die Bedrohung seiner tagtäglichen Sicherheit, von der Straße bis zur Marktwirtschaft. Was ich gut nachvollziehen kann.Selina hat geschrieben:(11 Dec 2019, 07:28)
Heutige Linke, zu denen neben der Partei Die Linke auch linke Sozialdemokraten und linke Grüne gehören, wollen keinen "Systemwechsel". Sie wollen einfach andere Schwerpunktsetzungen. Wer die aktuellen Diskussionen verfolgt, weiß das. Es geht um Abbau von Kinder- und Altersarmut, um Umwandlung der prekären Arbeit in ordentlich bezahlte, um eine Modernisierung bzw. Abschaffung von Hartz vier, um ein wirksameres Umwelt-Paket, weil das jetzige eher ein kleines nicht wirksames "Päckchen" ist. Und so weiter und so fort. Lesen Sie mal, was vor Jahren der CDU-Mann Heiner Geißler dazu sagte. Findet man noch im Netz. Der sagte, dass der jetzige Kapitalismus unfähig sei zur Lösung aller drängenden Fragen.
Leute, die um ihre Pfründe fürchten, empfinden solche Forderungen als „Bedrohung“ und fantasieren von „Enteignung“.Selina hat geschrieben:(11 Dec 2019, 07:28)
Es geht um Abbau von Kinder- und Altersarmut, um Umwandlung der prekären Arbeit in ordentlich bezahlte, um eine Modernisierung bzw. Abschaffung von Hartz vier, um ein wirksameres Umwelt-Paket, weil das jetzige eher ein kleines nicht wirksames "Päckchen" ist.
65% der Sozialleistungen werden durch Arbeitgeberbeiträge und Versichertenbeiträge finanziert.Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Dec 2019, 08:34)
Klar und weil man um "die Pfründe fürchtet" zahlt man so viele Steuern und Abgaben, dass die Sozialausgaben schon 2017 auf fast 1.000 MILLIARDEN Euro angewachsen sind Der Sozialetat 2020 der Bundesregierung liegt bei 186,8 Milliarden Euro und macht 57,3% der Primärausgaben aus
Das vergessen die meisten. Hier steckt ja eine konkrete Leistung dahinter. Der größte Brocken dürfte die Rentenversicherung sein. Das würde ich ich jetzt auch nicht unter Umverteilung verbuchen, da hier ja das Äquivalenzprinzip gilt. Und letztendlich sind es ja nur Maßnahmen der Grundsicherung, die tatsächlich steuerfinanziert sind.Diestel hat geschrieben:(11 Dec 2019, 08:43)
65% der Sozialleistungen werden durch Arbeitgeberbeiträge und Versichertenbeiträge finanziert.
Bei dieser Frage geht es weniger oder nicht nur um "Spießigkeit". Eher um "politischen Konservatismus" als vorrangige, präferierte Lösungsstrategie. Für sehr viele Menschen heute ist Konservatismus vor allem auch eine Strategie zur Komplexitätsreduktion. Nirgendwo im wirtschaflich ohnehin vergleichsweise rückständigen Wales wurde so viel für den Brexit gestimmt als ausgerechnet da, wo Wales nochmal am wenigsten entwickelt ist und wo traditonell politisch überwiegend Labour gewählt wird. Die Analysen zeigen deutlich dieses Ergebnis: Zurück ins Empire ist für sehr viele Menschen mit der Vorstellung verbunden: Nun wird alles gut. Einfach so und ohne nähere Begründung. Eine andere Gruppe von eher fortschrittlich-liberalen Wallisern versucht, ähnlich wie in Schottland, die Abspaltung von Wales mit dem Ziel des EU-Verbleibs zu befördern.Bartleby hat geschrieben:(09 Dec 2019, 20:50)
Die in vierzig Jahren auch nicht wieder zurück wollen in die spießige, noch halb analoge Welt (fürchterlich! grausig!) ihres spießigen Vaters und Großvaters.
Frei nach dem Motto: Die Spießer sind immer die anderen.
Ich habe die Begründung für diese anfängliche Weigerung des Bayerischen Rundfunks, die Übernahme von Sesame Street mitzufinanzieren, nochmal recherchiert. Original-Zitat:Selina hat geschrieben:(09 Dec 2019, 18:03)
Sooo hab ich die Sesamstraße auch noch nie gesehen Aber ja, diese miefig-piefige Spießigkeit will ich auch nicht. Um Gottes Willen. Aber es gibt sie, nach wie vor, sehr weit verbreitet sogar. Das hat aber nix mit Ost und West zu tun, das ist Kleinbürgerlichkeit.
Dies ist - wenn auch mit anderen Inhalten natürlich - die Sprache und Mentalität des DDR-Kulturministeriums nach dem Grundatz: Wir wissen schon am besten, was gut für unsere Menschen ist und was nicht. ("Unsere Menschen" ist allerdings spezifisch SED-Jargon). Um Mentalität gehts ja hier. 1962 wäre das nicht verwunderlich ... aber Anfang der 70er?Vom Bayerischen Rundfunk hieß es damals, die Puppen seien zu bunt, die Schauspieler zu multikulti und überhaupt spiegele die großstädtische Szenerie der Rahmenhandlung nicht die Lebenswirklichkeit bayerischer Kinder. Der BR wollte deshalb ein eigenes Programm entwickeln. Es hieß später: Das Feuerrote Spielmobil.
Langsam, schauen Sie sich mal an, worauf ich geantwortet habe - das war Ihre Analyse der Piefigkeit, und die war auch nicht als etwas explizit Politisches angelegt, sondern das war eine Zeitgeistaussage über Deutschland und nicht über Wales und den Brexit.schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Dec 2019, 09:23)
Bei dieser Frage geht es weniger oder nicht nur um "Spießigkeit". Eher um "politischen Konservatismus" als vorrangige, präferierte Lösungsstrategie. Für sehr viele Menschen heute ist Konservatismus vor allem auch eine Strategie zur Komplexitätsreduktion. Nirgendwo im wirtschaflich ohnehin vergleichsweise rückständigen Wales wurde so viel für den Brexit gestimmt als ausgerechnet da, wo Wales nochmal am wenigsten entwickelt ist und wo traditonell politisch überwiegend Labour gewählt wird. Die Analysen zeigen deutlich dieses Ergebnis: Zurück ins Empire ist für sehr viele Menschen mit der Vorstellung verbunden: Nun wird alles gut. Einfach so und ohne nähere Begründung. Eine andere Gruppe von eher fortschrittlich-liberalen Wallisern versucht, ähnlich wie in Schottland, die Abspaltung von Wales mit dem Ziel des EU-Verbleibs zu befördern.
Schauen Sie einfach die politische Wirklichkeit an und unterziehen Sie sich der Mühe von genauen Analysen. Es gibt auf der einen Seite die Versuche ernsthafter politischer Analysen und auf der anderen Seite eigentlich leere moralisierende Phrasen wie "Die Spießer sind immer die anderen".
Im Kontext meiner Antwort war es eine ganz persönliche und offensichtlich rein subjektive und subjektiv gemeinte Aussage. Aussagen über meine persönlichen Lebensumstände versuche ich zumindest normalerweise, in Diskussionen wie diesen so schwammig und unkonkret wie möglich zu lassen. Versuchen Sie nicht, hinter einer solchen Aussage irgendwelche Forderungen an andere Menschen herauszulesen. Diese nur wären tatsächlich irgendwie "moralisierend".Bartleby hat geschrieben:(11 Dec 2019, 09:47)
Langsam, schauen Sie sich mal an, worauf ich geantwortet habe - das war Ihre Analyse der Piefigkeit, und die war auch nicht als etwas explizit Politisches angelegt, sondern das war eine Zeitgeistaussage über Deutschland und nicht über Wales und den Brexit.
Also bitte keine Strohmänner abfackeln. Vor allem nicht, wenn man selber moralisierende Phrasen in den Raum wirft, oder was ist piefig anderes als eine moralische Phrase?
Nachtrag: Mal davon abgesehen, dass die Paraphrase auf den bekannten Sartre-Spruch ohnehin satirisch und weder moralisch noch analytisch war.
Da war es gerade mal ein paar Jahre her, dass die Schwarz-Weiß-Bilder von Interviews entstanden, in denen Leute sogar Arbeitslager für Langhaarige verlangten. Der 2. Weltkrieg war gerade mal so lange her wie der Untergang der DDR. Dominiert wurde das Land da noch von völlig anderen Generationen. Eine wöchentliche Jugendsendung wollte auch aufklären. Sie rief ihre Zuschauer dazu auf, Fragen zur Sexualität an sie zu stellen. Z.B. wenn ein Mädchen masturbiert. In der folgenden Woche entschuldigte sich die Moderatorin, aber sie könnten das auf Grund zahlreicher Protestschreiben doch nicht machen. Gleiches geschah, als man versuchte eine amerikanische Action-Zeichentrick-Serie auf den Bildschirm zu bringen: "Speed-Racer." Nach ein paar Folgen wurde sie auf Grund negativer Elternreaktionen wieder eingestellt.schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Dec 2019, 09:37)
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Dies ist - wenn auch mit anderen Inhalten natürlich - die Sprache und Mentalität des DDR-Kulturministeriums nach dem Grundatz: Wir wissen schon am besten, was gut für unsere Menschen ist und was nicht. ("Unsere Menschen" ist allerdings spezifisch SED-Jargon). Um Mentalität gehts ja hier. 1962 wäre das nicht verwunderlich ... aber Anfang der 70er?
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Gegenzitat zum Thema "Eigentum heute" mal aus einem aktuellen politischen Essay:Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 12:32)
Die Bedrohung steht schwarz auf weiß im Parteiprogramm der SED-Nachfolger ( Erfurt 2011)
Nur ideologisch verblendete von links außen sehen darin keine Bedrohung der Marktwirtschaft und des Rechts auf Eigentum an den Produktionsmitteln...
Der Autor dieses Essays macht sich unter Zwischenüberschriften wie "Extraktionskapitalismus hat die Grenzen erreicht" oder "Das „Universum der westlichen Welt endet" Gedanken, wo wir heute, Ende 2019 in der westlichen Welt eigentlich stehen. Am Ende einer mehrhundertjährigen Geschichte von Eigentum und Wachstumsideologie. Am Ende! Ein "ideiologisch Verblendeter"? Ein Radikaler? Ausgerechnet der 1945 geborene Soziologe und Publizist Mathias Greffrath? Ausgerechnet sonntag früh im Deutschlandradio? Oder einfach ein kluger nachdenklicher Mensch und Zeit-Beobachter,Und hunderttausendfach, an tausenden von Orten, in tausenden von Jahren, geschah, was Jean‑Jacques Rousseau in seinem Diskurs über die Ungleichheit ebenso poetisch wie politökonomisch als den Sündenfall der Menschheit beschrieb:
„Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen ‚Dies gehört mir‘ und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: „Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, die Erde aber niemandem gehört.“
Ja klar, ich verstehe gut, was du meinst. Ich denke nur wirklich, dass dieser Kleingeist universell ist. Es gab schon immer und überall auch weltoffene, tolerante Freigeister, sogar in der im Schnitt kleingeistigen DDR. Und solche Leute findest du auch in Bayern in den größeren Städten. Und auf der anderen Seite, ob Ost, ob West, gibts immer auch Kleinkariertheit und Sehnsucht nach den 50ern. Beides zur gleichen Zeit vorhanden.schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Dec 2019, 09:37)
Ich habe die Begründung für diese anfängliche Weigerung des Bayerischen Rundfunks, die Übernahme von Sesame Street mitzufinanzieren, nochmal recherchiert. Original-Zitat:
Dies ist - wenn auch mit anderen Inhalten natürlich - die Sprache und Mentalität des DDR-Kulturministeriums nach dem Grundatz: Wir wissen schon am besten, was gut für unsere Menschen ist und was nicht. ("Unsere Menschen" ist allerdings spezifisch SED-Jargon). Um Mentalität gehts ja hier. 1962 wäre das nicht verwunderlich ... aber Anfang der 70er?
Immerhin: Erfahren habe ich all die Hintergründe zu Sesamstraße in Deutschland in einer ausführlichen Sendung des Bayerischen Rundfunks. (https://www.br.de/radio/bayern2/program ... 29512.html) Erfreuliche Entwicklung einerseits.
Andererseits: Gerade dieser Tage gehen in Budapest Tausende von Menschen auf die Straße wegen eines neuen geplanten Kulturgesetzes. Auf den Punkt gebracht soll staatliche Kulturförderung nur noch denen zugute kommen, die sich einer "ungarischen Nationalkultur" verpflichtet fühlen. In der die Lebenswirklichkeit ungarischer Menschen widergespiegelt wird. Und nicht irgendein fremdes kosmopolitisches Zeug.
Selina hat geschrieben:(11 Dec 2019, 10:22)
Ja klar, ich verstehe gut, was du meinst. Ich denke nur wirklich, dass dieser Kleingeist universell ist. Es gab schon immer und überall auch weltoffene, tolerante Freigeister, sogar in der im Schnitt kleingeistigen DDR. Und solche Leute findest du auch in Bayern in den größeren Städten. Und auf der anderen Seite, ob Ost, ob West, gibts immer auch Kleinkariertheit und Sehnsucht nach den 50ern. Beides zur gleichen Zeit vorhanden.
der ist noch kleingeistlicher als der klassische KleingeistRealist2014 hat geschrieben:(13 Dec 2019, 11:58)
...... mit dem in Bayern starken Einfluss der katholischen Kirche.
Alana4 hat geschrieben:(13 Dec 2019, 13:11)
der ist noch kleingeistlicher als der klassische Kleingeist
ja klar, das ist dann nochmals eine Stufe kleingeistlicher
Das gehört eigentlich unter die Überschrift, “Mentalitätsunterschiede zwischen “Norden und Süden“.Alana4 hat geschrieben:(13 Dec 2019, 14:04)
ja klar, das ist dann nochmals eine Stufe kleingeistlicher
Ich habe für dieses Problem eine kreative Lösung gefunden.JJazzGold hat geschrieben:(13 Dec 2019, 14:35)
Das gehört eigentlich unter die Überschrift, “Mentalitätsunterschiede zwischen “Norden und Süden“.
Brainiac hat geschrieben:(13 Dec 2019, 16:10)
Ich habe für dieses Problem eine kreative Lösung gefunden.
Dann ist er schon wieder subversivAlana4 hat geschrieben:(13 Dec 2019, 13:11)
der ist noch kleingeistlicher als der klassische Kleingeist
Spam weggeräumt.Brainiac hat geschrieben:(13 Dec 2019, 11:47)
[MOD]
https://politik-forum.eu/viewtopic.php? ... 3#p4624343
Hier bitte beim Strangthema bleiben.
Hat der Stino denn auch begründet, wie er zu seiner Meinung über Polen und "Neger" gekommen ist? Oder hat sich niemand getraut, ihn das zu fragen?Ammianus hat geschrieben:(13 Dec 2019, 18:21)
Mentalitätsunterschiede gab es auch in der DDR. Auf so richtig knallharte Nazis, die das auch offen sagten, stieß ich eigentlich nur in Sachsen. Wobei das natürlich erstmal nur subjektive Erfahrung ist. Aber da denke ich z.B. an den "Gauleiter von Probstheida, einen Langhaarigen im Levisanzug. Oder einen Bergwandernden Stino (DDR-Abkürzung für "Stinknormalen"). Der sagte auf einem bulgarischen Zeltplatz, als ein Bus mit polnischen Touristen eintraf, dass die Polen gerade einmal zwei Menschenrassen über den Negern lägen.
Was ist den deine Meinung ?H2O hat geschrieben:(16 Dec 2019, 20:59)
Hat der Stino denn auch begründet, wie er zu seiner Meinung über Polen und "Neger" gekommen ist? Oder hat sich niemand getraut, ihn das zu fragen?
Wenn ich mit etwas Schuhcreme nachhelfe, dann sehe ich aus wie ein polnischer "Neger". Und das bei einem Stammbaum bis zurück ins 17. Jahrhundert; Ariernachweis meiner Eltern als Ehetauglichkeitszeugnis. Das hat mir immer sehr geholfen bei GehaltsverhandlungenBingoBurner hat geschrieben:(17 Dec 2019, 02:03)
Was ist den deine Meinung ?
Ich traue mich das zu fragen..
Da gabs nichts zu begründen. Der dachte so. Antipolnische Aussagen kamen aus den verschiedensten Anlässen. Rassismus war in der DDR oft anzutreffen. In einem Berliner Betrieb wo rund um die Uhr Fahrzeuge gewartet wurden, gab es eine Brigade aus vietnamesischen Vertragsarbeitern. Die wurden wortwörtlich als "Viehzeug" bezeichnet. Dabei machten die ihre Arbeit nicht schlechter. Offiziell gab es das alles nicht und rund um die Uhr wurde "Völkerfreundschaft" gepredigt. Die Realität in den Köpfen Vieler war eine andere.H2O hat geschrieben:(16 Dec 2019, 20:59)
Hat der Stino denn auch begründet, wie er zu seiner Meinung über Polen und "Neger" gekommen ist? Oder hat sich niemand getraut, ihn das zu fragen?
Wessen Autorität?schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Dec 2019, 14:13)
Was ich sowohl in Ost wie in West immer wieder sehe und erlebe ist die relative Langlebigkeit von persönlichen Weltbildern im Vergleich zur ziemlichen Kurzlebigkeit politischer und wirtschaftlicher Zustände in der Welt.
Sehr viele Menschen im Osten haben ein stark von Glauben an Autorität geprägtes Gesellschaftsbild. Das ist sicher nicht nur ein Vorurteil.
Dabei würde ein Blick nach China genügen: Um in einer sogenannten "Regierungsunmittelbaren Stadt" ein Experimentierfeld für autonomes Fahren zu installieren, braucht man vor allem eines: Eine staatliche Zentralgewalt, die derartige Projekte einfach anordnet.
Das wird schon so zutreffen; aber: Aus meiner Sicht hat die chinesische Zentralgewalt, die KPC, einen unmittelbaren Durchgriff in alle (ja: alle) Abläufe in ihrem Machtbereich. Einen Anspruch, den sie erforderlichenfalls auch mit der Gewalt ihrer Streitkräfte durchsetzt. Darin unterscheidet sie sich sehr deutlich von den Möglichkeiten einer Bundesregierung, einmal abgesehen von den Größenverhältnissen. Ich meine, daß ein solches Machtgefüge einen erheblichen Einfluß auf das Lebensgefühl der Menschen in China und in Deutschland hat... und demzufolge auch grundlegende Wertungen des Zeitgeschehens steuert.Die wesentlichen Mentalitäten sind hingegen quer durch Deutschland und die ganze Welt bunt verteilt. Das zeigt sich ja schon in diesem kleinen Forum hier. Und so wird man auch in China den Staatsgläubigen finden genauso wie den staatskritischen Liberalen.
Ach - stimmt es gibt CHinesen in D. (Mentalitätsunterschiede in Deutschland)H2O hat geschrieben:(18 Dec 2019, 08:52)
Das wird schon so zutreffen; aber: Aus meiner Sicht hat die chinesische Zentralgewalt, die KPC, einen unmittelbaren Durchgriff in alle (ja: alle) Abläufe in ihrem Machtbereich. Einen Anspruch, den sie erforderlichenfalls auch mit der Gewalt ihrer Streitkräfte durchsetzt. Darin unterscheidet sie sich sehr deutlich von den Möglichkeiten einer Bundesregierung, einmal abgesehen von den Größenverhältnissen. Ich meine, daß ein solches Machtgefüge einen erheblichen Einfluß auf das Lebensgefühl der Menschen in China und in Deutschland hat... und demzufolge auch grundlegende Wertungen des Zeitgeschehens steuert.
Du beschreibst damit in etwa die historische Periode vom Aufstieg Deng Xiaopings 1979 bis etwa zu seinem Tod 1997. Hallo aufwachen! Wir haben 2019! Und an der chinesischen Spitze steht mit Xi Jinping ein Politiker, der eine Partei anführt, die er nicht einfach nur nicht von "Kommunistische Partei" in etwas anderes umbenennen sondern genau so verstanden wissen will. Wirtschaftlicher Pragmatismus - einschließlich Privatisierung - hat sich mit den historischen Formen von Staatssozialismus schon immer vereinbaren lassen. (Siehe NÖP-Politik Lenins, auf die du ja selbst verweist).BlueMonday hat geschrieben:(17 Dec 2019, 23:56)
Wessen Autorität?
Zumindest für dich bestätigst du die staats- bzw. obrigkeitsgläubige Sicht mit deinem Chinastatement. Bei den Menschen, die mir im Osten begegnen, dominiert hingegen die Skepsis ggü. "der Politik". Wobei sich bei dieser Skepsis m.E. Westen und Osten zunehmend angleichen.
Der Blick nach China zeigt jedenfalls, dass erst durch die überfällige Öffnung der Wirtschaft und die Abkehr vom Beinhartsozialismus der wirtschaftliche Aufstieg erst möglich wurde.
"China’s private sector - which has been revving up since the global financial crisis - is now serving as the main driver of China’s economic growth. The combination of numbers 60/70/80/90 are frequently used to describe the private sector’s contribution to the Chinese economy: they contribute 60% of China’s GDP, and are responsible for 70% of innovation, 80% of urban employment and provide 90% of new jobs. Private wealth is also responsible for 70% of investment and 90% of exports."
Aus einem Papier des "World Economic Forum"
Der private Sektor ist also mittlerweile der Haupttreiber der chinesischen Wirtschaft.
Oder wie der chinesische Ökonom Zhang Weiying schreibt: "China’s reform started with an all-powerful government under the planned economy. The reason China could have sustained economic growth during the process of reform was because the government managed less and the proportion of state-owned enterprises decreased, not the other way around. It was precisely the relaxation of government control that brought about market prices, sole proprietorships, town and village enterprises, private enterprises, foreign enterprises, and other non-state-owned entities."
Aus welchen meiner Äußerungen entnimmst du eine derartige "Offenbartheit"?Andererseits, wenn das stimmen würde, woran du offenbar immer noch glaubst, dass also der Staat einfach nur anzuordnen hat, wieso sind die vielen realsozialistischen Experimente gescheitert?
Die Frage, die ich eigentlich aufgeworfen habe, ist nicht die nach dem Systemwettbewerb Deutschland West/damals vs Deutschland Ost/damals sondern Deutschland/ganz heute vs. China/heute. Und das heißt klassische Marktwirtschaft vs. Führung durch die Kommunistische Partei, also Anordnungswirtschaft. Ein Weltkonzern wie Huawei ist durch und durch mit der KP Chinas verflochten. Ich weiß es nicht, aber vielleicht liegen die Unterschiede zum DDR-System zumindest auch in der Mentalität. Anders als in der grauen DDR ist es im heutigen China auch für die allgemeine Bevölkerung offiziell nicht verpönt, reich zu sein, an seinem Reichtum zu arbeiten und diesen auch zu zeigen. Nichtsdestotrotz passiert auch bei Huawei nix, garnix ohne Genehmigung von oben. Und die Frage ist gar nicht, ob dieses letztendlich zentralwirtschaftliche System irgenwann einmal und vielleicht und in der Zukunft dem individualistisch geprägten System der westlichen Marktwirtschaften überlegen ist .... dies zeichnet sich schon jetzt und heute ab. Dies hat zu großen Teilen damit zu tun, dass einem Hauptmachtausübungsfaktor solcher Systeme - der Totalüberwachung der Bürger - mit der modernen Internet-Technologie eine Art Gottesgeschenk gemacht wurde.Wieso gibt es die DDR nicht mehr? Was funktionierte da nicht an diesem Ansatz der bloßen Anordnung? Mit dieser Überzeugung sind doch praktisch alle sozialistischen Staaten gestartet, dass man "einfach anordnen" könne. Der Realsozialismus war der ambitionierste Versuch der Realisierung oder Manifestation dieser einfachen Idee, die dann aber schnell und gehörig in der Komplexität der Wirklichkeit stecken blieb, so dass man wieder zumindest halbherzig zurückrudern musste (Lenins NEP etc).