Warum, erzähl ich irgendwem wie er zu leben hat?
Kampf gegen Links
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Re: Kampf gegen Links
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Re: Kampf gegen Links
Das Zitat hatte ich mal irgendwann irgendwo gebracht. Es diente eher als Beleg für das Primat von Macht gegenüber Ideologie. Ideologie ist für Machtmenschen wie Ulbricht das, was zum Beispiel der muslimische Glauben für Erdogan ist. Kein Zweifel, dass er daran glaubt. Kein Zweifel aber auch, dass für ihn ebenso wie damals für die Gruppe Ulbricht der Machtaufstieg und nicht die Ideologie oder der Glauben das Eigentliche ist bzw. war. Kein Zweifel auch, dass sowohl Ideologien wie auch Religionen für die Dummen gemacht sind: Die Dummen unter den Anhängern wie unter den Gegnern.Chajm hat geschrieben:(01 Jul 2020, 14:28)
Irgendwo in einem vorherigen Beitrag stand etwas davon geschrieben, dass linke Ideen und Vorhaben nur auf demokratischem Weg umgesetzt werden koennen oder sollen.
Also sprach der Genosse Walter Ulbricht im April 1945 zu Mitgliedern der "Gruppe Ulbricht" - "Es muss demokratisch aussehen, aber wir muessen alles in der Hand haben."
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Re: Kampf gegen Links
Nur steckt da neben all dem Ernst gar keine Polemik mehr drin. Jedenfalls spiegelt das, was mir bisher als "links" über den Weg gelaufen ist, bestens wider. Was allerhand ist für eine Definition, die ja nun schon einige Jahrzehnte überdauert hat. Es geht "diesen Philosophen" auch nicht um etwas "Festgeschriebenes" im Sinne von menschengemachtes Gesetztes, sondern allefalls um Evolution, um Gewachsenes und Ewiges, das außerhalb des Machbaren und Steuerbaren liegt.schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jul 2020, 15:49)
Solche polemischen Beiträge gefallen mir ja.
Kuehnelt-Leddihn steht in der rechtskonservativ-monarchistischen Tradition, zu der ganz klar auch der "Hausphilosoph" Wladimir Putins, Iwan Iljin, steht. Ganz in der Tradition eines staatlichen - erst zaristischen Ochrana-, dann leninistischen KGB- Dienstes.
Der Punkt ist: Es geht diesen Philosophen nicht um Vertikalität und Individualismus an sich sondern um festgeschriebene Vertikalität. Ganz klar und eindeutig. Linke "Gleichstellung" (nicht: "Gleichheit") ist überhaupt erst die Grundvoraussetzung für wirkliche, selbsterarbeitete, selbstentschiedene Verschiedenheit und Individualität. Sprich: Für (positive) Freiheit.
Und denen, die das so sehen und darüber so schreiben, wirft man in den meisten politischen Diskussionen nicht etwa "Einfältigkeit" sondern - im Gegenteil - Intellektualismus, Verkopftheit, Unvolkstümlichkeit vor.
Links findet sich dagegen der ungestüme einfältige ungeduldige Umsturz, von dem man sich alles verspricht und der in der Regel aber nur Enttäuschung wieder und wieder bereithält. Diese Vision der Machbarkeit, der Gestaltbarkeit. Es in den Händen zu haben. Diese ständige Intervention ist links. Laissez-faire hingegen rechts.
Und dann auf zur nächsten linken Utopie, mit den ewig gleichen alten Rezepten, die nie wirklich kritisch hinterfragt und aufgearbeitet wurden. Rechts hat man auch einen ganz anderen Zeithorizont. Wo der Linke einen ständigen Anstieg, eine Progression sieht, da sieht der Rechte eine kleine unbedeutende Wellenbewegung im Ozean der Ewigkeit .
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Re: Kampf gegen Links
Ist ja erstaunlich in der öffentlichen Meinung ist Laissez-faire sowas von links, das können eigentlich nur Langhaarige sein...
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Re: Kampf gegen Links
Dann bin ich eine rechte Linke....oder linke Rechte.Umetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:14)
Rechte sind eher traditionell, Zucht und Ordnung, werterhaltenden, eher religiös und Linke sind eher individuell, eher atheistisch, tolerant und versuchens mit der Welterhaltung.
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Re: Kampf gegen Links
So ist es. Die enormen Sozialstastsausgaben sind nur die Endkonsequenz nicht die Ursache , die Probleme ( durch die ein überbrodener "Sozialstaat " erst notwendig wird ( nicht zuletzt um halbwegs sozialen Frieden und politische Stabilität des Gemeinwesens hinzubekommen) liegen doch woanders Stichwort Vermögenunterschiede , Einkommensschere usw)Sören74 hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:00)
Vielleicht hat ja die Zunahme der Sozialstaatsausgaben auch etwas mit der wachsende Schere bei den Einkünften und Vermögen zu tun? Der Sozialstaat dient in den meisten Ländern dazu, einen gewissen finanziellen Ausgleich von reich nach arm zu leisten. Je geringer die materiellen Unterschiede wären, umso weniger Ausgaben müsste ein Sozialstaat erbringen.
Re: Kampf gegen Links
Nein, das tust du sympathischer Weise nicht ... aber damit stehst du nicht stellvertretend für "Linke". Aus dieser Ecke kommt jede Menge Intoleranz ... und das weißt du auch.
Gilt selbstverständlich auch für andere "Ecken" ... aber "Links" quasi als Synonym für "tolerant" ... nee du ... wirklich nicht!
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Re: Kampf gegen Links
Laissez-faire ist aber schon Liberalextrem, dagegen verblassen ja sogar die NeoliberalenUmetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:24)
Ist ja erstaunlich in der öffentlichen Meinung ist Laissez-faire sowas von links, das können eigentlich nur Langhaarige sein...
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Re: Kampf gegen Links
Das weiß ich!Billie Holiday hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:25)
Dann bin ich eine rechte Linke....oder linke Rechte.
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Re: Kampf gegen Links
Ich kann mit Traditionen nichts anfangen, bin hier auf dem Land nicht einmal im Schützenverein. Wenn Besuch kommt, haben wir gut zu tun um die Bude herzurichten. Werte finde ich gut, aber wohl eher die gleichen wie 99% hier. Ich bin Atheist aus Überzeugung, sehe mich als tolerant anderen Menschen und Meinungen gegenüber und erkenne Überbevölkerung einhergehend mit Klimawandel als die grösste Herausforderung der nächsten Jahrhunderte.Umetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:14)
Rechte sind eher traditionell, Zucht und Ordnung, werterhaltenden, eher religiös und Linke sind eher individuell, eher atheistisch, tolerant und versuchens mit der Welterhaltung.
Also bin ich links, oder was?
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Re: Kampf gegen Links
Tut mir ja leid, aber du mußt den Tatsachen ins Auge sehen!Skeptiker hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:31)
Ich kann mit Traditionen nichts anfangen, bin hier auf dem Land nicht einmal im Schützenverein. Wenn Besuch kommt, haben wir gut zu tun um die Bude herzurichten. Werte finde ich gut, aber wohl eher die gleichen wie 99% hier. Ich bin Atheist aus Überzeugung, sehe mich als tolerant anderen Menschen und Meinungen gegenüber und erkenne Überbevölkerung einhergehend mit Klimawandel als die grösste Herausforderung der nächsten Jahrhunderte.
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Re: Kampf gegen Links
Toleranz kann man aus dem Prinzip Solidarität, dem allerkleinsten gemeinsamen Nenner aller Linken, zwar nicht ausschließen aber auch ganz gewiss nicht als notwendig schlussfolgern.Umetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:14)
Rechte sind eher traditionell, Zucht und Ordnung, werterhaltenden, eher religiös und Linke sind eher individuell, eher atheistisch, tolerant und versuchens mit der Welterhaltung.
"Solidarität" (="Zusammenhalt") kann man politisch auf einer Homogenitätsforderung ebenso begründen wie auf einer Heterogenitätstoleranz.
Moderne Gesellschaften allerdings wie auch die Gegenwart überhaupt zeichnen sich durch Dynamik, schnelle Strukturänderungen aus. Es gibt einige systemische, logische Gründe dafür, dass heterogene Gesellschaften unter diesen Umständen stabiler sind und mehr Zusammenhaltspotenzial bieten als homogene.
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Re: Kampf gegen Links
Es ist für diesen Fall überhaupt nicht relevant, ob man Faschismus und Kommunismus gleichsetzt. Hier wird auch wenn eher Drittes Reich und die Sowjetunion unter Stalin verglichen. Du weichst aus. Du findest die Antwort von Wagenknecht auch nur im entferntesten plausibel und gerechtfertigt? Willst du hier wirklich den offensichtlich-problematischen Umgang mit ihrer Vergangenheit ignorieren? Die gute Frau wurde intern von vielen Kollegen kritisiert und angegriffen. Ein Abgeordneter der Linken nannte sie sogar unwählbar. Und du willst diese Problematik einfach ignorieren? Das ist fahrlässig und fatal. Da geht man nicht einfach so vorbei, sondern es ist eben ein klares Zeichen. Ein sehr schlechtes Zeichen.Selina hat geschrieben:(01 Jul 2020, 15:52)
Faschismus und Kommunismus gleichzusetzen oder auch Drittes Reich und DDR, das ist der Grundfehler dabei. Das kommt einer Verharmlosung der Nazigräueltaten gleich. Und jetzt nicht wieder mit der Endlos-Debatte "aber die Kommunisten haben doch auch..." Ja klar, auf das Konto von Stalin gehen auch mehrere Millionen Tote und Ermordete, er verübte die grausamen Verbrechen allerdings vorwiegend im eigenen Land und nicht wie bei Hitler und seinen Schergen, die große Teile der Welt mit Tod und Mord und Brandschatzung überzogen, die ganze Ortschaften in Frankreich, der Tschechoslowakei, Italien, Albanien, Griechenland und vor allem der Sowjetunion zerstörten ("dem Erdboden gleich machten") und die gesamte Bevölkerung der jeweiligen Orte ermordeten. Zum Teil bis heute ungesühnt. Ohne Wiedergutmachung.
Aber, und jetzt kommt das Aber: Heute besteht nicht die Gefahr der Wiederauferstehung eines "real existierenden Sozialismus" oder gar einer "kommunistischen Diktatur", nein, was heute besteht, das ist die reale Gefahr eines neuen Faschismus. Sehr verschleiert und bemäntelt, aber vorhanden. Siehe die jüngste KSK-Geschichte und viele weitere Vorfälle dieser Art. Nicht zu vergessen der parlamentarische Arm der Rechtsaußen-Herrschaften im Bundestag und in den Landtagen. Das sind Größenordnungen, da sollte man schon genauer hinschauen. Und daher hat der Schwur von Buchenwald auch wieder eine solch große Bedeutung. Was diesen Gedenkstein anbelangt, tja, da ist die in der Linken bedeutungslos gewordene Wagenknecht halt vorbeigegangen, andere Linke dagegen blieben stehen. Die Bürgerrechtlerin, die sich beschwerte, war zuvor sicher bei der Luxemburg-Liebknecht-Ehrung dabei oder?
https://www.ard.de/home/wissen/National ... index.html
Übrigens tötete auch Stalin außerhalb von Russland und ließ außerhalb von Russland Ortschaften zerstören. Was ist das überhaupt für ein Argument? Du kannst hier nicht gleichzeitig davon sprechen, dass Taten der Nazis ungesühnt und ohne Wiedergutmachung geblieben werden und das dann als Argument benutzen, um Stalinismus zu relativieren. Ich würde mal ganz pauschal behaupten, dass wir deutlich weiter mit unserer Aufarbeitung und Versöhnung sind, als es die Russen mit ihrer Sowjet-Vergangenheit sind.
Re: Kampf gegen Links
Kann man darauf ein Zertifikat kriegen? Sonst glaubt mir das später keiner, wo ich doch hier sowas wie der Quotenrechte bin ...Umetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:32)
Tut mir ja leid, aber du mußt den Tatsachen ins Auge sehen!
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Re: Kampf gegen Links
Ich beziehe mich auf das links in der BRD, ich habe so das Gefühl, da hat sich was in der Begrifflichkeit verändert
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Re: Kampf gegen Links
Da wird dir vermutlich jeder Zweite Linke und/oder Rechte widersprechen. Ich würde eher hinterfragen, inwiefern eine simple Unterteilung in Links und Rechts der politischen Realität und Komplexität gerecht wird.Umetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:14)
Rechte sind eher traditionell, Zucht und Ordnung, werterhaltenden, eher religiös und Linke sind eher individuell, eher atheistisch, tolerant und versuchens mit der Welterhaltung.
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Re: Kampf gegen Links
Ahh da:
Das mein ich!
https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_LinkeViele Kritiker argumentieren, dass die postmoderne Linke sich zu einer rein kulturalistischen Linken entwickelt habe, die nicht mehr für die Veränderungen eines Wirtschaftssystems und die Aufhebung der damit verbundenen Unterprivilegierungen oder gar der Klassenherrschaft insgesamt kämpfe, sondern für einen urbanen, liberal-hedonistischen Lifestyle.[12] Die Linke ignoriere ihren „geschichtsphilosophischen Auftrag“; sie sei heute durch „Toleranzfetischismus“, „überschießenden Moralismus“ und „Übertreibung der postmodernen Identitätspolitik“ gekennzeichnet.[13]
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Re: Kampf gegen Links
Elmar Brok hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:38)
Da wird dir vermutlich jeder Zweite Linke und/oder Rechte widersprechen. Ich würde eher hinterfragen, inwiefern eine simple Unterteilung in Links und Rechts der politischen Realität und Komplexität gerecht wird.
Ja sehe ich auch so, dass mit mir auch zu platt und zu einfach gedacht , die Wirklichkeit ist aber um einiges komplexer ( und auch widersprüchlicher).
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Re: Kampf gegen Links
Natürlich, die wenigsten sind ja auch nur links. oder nur rechts.
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Re: Kampf gegen Links
Das find ich ganz lustig, richtet sich einer der Hauptvorwürfe gegen Linke hier im Forum an das Klassenkampfgerede und die Enteignungsphantasien der Linken, die verfassungsfeindlich und damit auch zu bekämpfen seien. Ja was denn jetzt?Umetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:38)
Ahh da:
https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Linke
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Re: Kampf gegen Links
Hatte nicht den Eindruck, dass vor knapp 2 Wochen es sich um Verbrechen der rechten Seite in Stuttgart handelte.DogStar hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:10)
Tut man ja nicht. Man befasst sich ausschließlich mit den Verbrechen, die von rechter Seite kommen ... etwas einseitig - oder?
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Re: Kampf gegen Links
Und weiter gehts an der Stelle mit:Umetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:38)
Ahh da:
https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Linke
Das mein ich!
In dieser Rechts-Links-Berührung in Form von Kulturalismus sehe ich nicht eine wirkliche politische Konvergenz sondern vor allem ein Ohnmachtseingeständnis. An den wirklichen Systemrädchen hat man ohnehin nix zu drehen. Also wirft man sich auf "Islam", "Palästinenser", "Osteuropa", "kriminelle AUsländer", "Nicht alles in der DDR war schlecht", "Me Too" usw. usf. Was will man auch - selbst als Influencer mit Technik, Kenntnissen, rhetorischer Begabung, Followern usw. gut ausgestattet in seinem Heimstudio ausrichten oder überhaupt erstmal wirlklich recherchieren?So berühren sich nach Ansicht vieler Autoren die kulturalistischen Konzepte der Rechten und Linken in ihren politischen Implikationen, obwohl sie sich als Bewegungen heftig bekämpfen ...
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Re: Kampf gegen Links
Eben ... und daher sind diese Verbrechen für Linke uninteressant und kein Thema. Nix anderes habe ich gesagt ...Sören74 hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:52)
Hatte nicht den Eindruck, dass vor knapp 2 Wochen es sich um Verbrechen der rechten Seite in Stuttgart handelte.
Re: Kampf gegen Links
Gute Beschreibung, ich hätte es nicht besser formulieren können.schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:53)
Und weiter gehts an der Stelle mit:
In dieser Rechts-Links-Berührung in Form von Kulturalismus sehe ich nicht eine wirkliche politische Konvergenz sondern vor allem ein Ohnmachtseingeständnis. An den wirklichen Systemrädchen hat man ohnehin nix zu drehen. Also wirft man sich auf "Islam", "Palästinenser", "Osteuropa", "kriminelle AUsländer", "Nicht alles in der DDR war schlecht", "Me Too" usw. usf. Was will man auch - selbst als Influencer mit Technik, Kenntnissen, rhetorischer Begabung, Followern usw. gut ausgestattet in seinem Heimstudio ausrichten oder überhaupt erstmal wirlklich recherchieren?
Zuletzt geändert von Meruem am Mi 1. Jul 2020, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kampf gegen Links
War Deinem "Man" nicht direkt anzusehen.DogStar hat geschrieben:(01 Jul 2020, 22:00)
Eben ... und daher sind diese Verbrechen für Linke uninteressant und kein Thema. Nix anderes habe ich gesagt ...
Re: Kampf gegen Links
Korrekt. Das ist genau das, was ich als Links empfinde und was in meinen Augen eine gigantische Fehlentwicklung ist.Umetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:38)
Ahh da:
https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Linke
Das mein ich!
Re: Kampf gegen Links
Jeder wie er meint. Ich würde die linke Politik, die von Sozialdemokraten in Regierungsverantwortung geleistet wurde, angefangen bei Brandt, nicht missen wollen.Skeptiker hat geschrieben:(01 Jul 2020, 22:49)
Korrekt. Das ist genau das, was ich als Links empfinde und was in meinen Augen eine gigantische Fehlentwicklung ist.
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Re: Kampf gegen Links
Das ist "eher" ein wenig belastbares Potpourri aus liberal und grün.Umetarek hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:14)
Linke sind eher individuell, eher atheistisch, tolerant und versuchens mit der Welterhaltung.
Die wirklichen, wirksamen linken Bewegungen der Geschichte waren alles andere als liberal und auch nicht grün.
Atheistisch allenfalls in dem Sinne, dass sie materialistisch waren. Ersatzgötter haben sie ja unbewusst genügend erschaffen.
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Re: Kampf gegen Links
Me too und differenzierte DDR-Betrachtung in einen Topf mit neurechtem Ausländerhass zu packen, das ist schon ziemlich vermessen. Dieses Zusammenrühren von Rechts und Links unter dem Schlagwort Kulturalismus ist nicht nur völlig verfehlt, sondern auch politisch gefährlich. Solche Fehlschlüsse spielen Leuten in die Hände - wie es gerade im sächsischen Verfassungsschutz zu besichtigen ist -, die die AfD für einen Klöppelzirkel oder einen Kaninchenzüchterverein halten. Man wäscht sie rein. Ungute, explosive Geschichte.schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:53)
Und weiter gehts an der Stelle mit:
In dieser Rechts-Links-Berührung in Form von Kulturalismus sehe ich nicht eine wirkliche politische Konvergenz sondern vor allem ein Ohnmachtseingeständnis. An den wirklichen Systemrädchen hat man ohnehin nix zu drehen. Also wirft man sich auf "Islam", "Palästinenser", "Osteuropa", "kriminelle AUsländer", "Nicht alles in der DDR war schlecht", "Me Too" usw. usf. Was will man auch - selbst als Influencer mit Technik, Kenntnissen, rhetorischer Begabung, Followern usw. gut ausgestattet in seinem Heimstudio ausrichten oder überhaupt erstmal wirlklich recherchieren?
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Kampf gegen Links
Ich schrieb ja: Es handelt sich keineswegs um eine inhaltlich-politische Konvergenz. Meine Argumentation zielt eher in die Richtung einer nötigen Wiederaufwertung des politischen Journalismus. Der Betrieb eines Auslandskorrespondentennetzes etwa kostet Geld. Richtig Geld. Es bedarf der logistischen und rechtlichen Unterstützung in Krisengebieten. Zum Beispiel. Der öffentliche Rundfunk jedoch steckt sein Geld in Sport und Unterhaltung. Die privaten Qualitätszeitungen stecken allesamt in einer Krise. Qualitätsjournalismus bedarf der sorgfältigen Recherche und der ebenso sorgfältigen Ausarbeitung. Politische Meldungen heute sind jedoch mehr und mehr Ticker- und Twitter-Meldungen. Ein-Satz-Herausposaunungen. Bild-Schlagzeilen. Worüber redet man also in den Chatrooms, sozialen Medien, Diskussionsforen? Weniger über INhalte, Zusammenhänge, Hintergründe und mehr über ausgelöste Reflexe. Die entsprechenden Diskussionen werden zwangsläufig kulturalistischer.Selina hat geschrieben:(02 Jul 2020, 00:54)
Me too und differenzierte DDR-Betrachtung in einen Topf mit neurechtem Ausländerhass zu packen, das ist schon ziemlich vermessen. Dieses Zusammenrühren von Rechts und Links unter dem Schlagwort Kulturalismus ist nicht nur völlig verfehlt, sondern auch politisch gefährlich. Solche Fehlschlüsse spielen Leuten in die Hände - wie es gerade im sächsischen Verfassungsschutz zu besichtigen ist -, die die AfD für einen Klöppelzirkel oder einen Kaninchenzüchterverein halten. Man wäscht sie rein. Ungute, explosive Geschichte.
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Re: Kampf gegen Links
Das ist aber nicht das, was man meint, wenn man heute sagt, der ist links. Ich mein, man kann auch gegen Gespenster kämpfen, wenns einem Spaß macht.BlueMonday hat geschrieben:(01 Jul 2020, 23:46)
Das ist "eher" ein wenig belastbares Potpourri aus liberal und grün.
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Re: Kampf gegen Links
Das wiederum stimmt natürlich. Stand das so drin in deinem Kommentar? Hmm, vielleicht hab ich ja Tomaten auf den Augen. Sorry.schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Jul 2020, 06:03)
Ich schrieb ja: Es handelt sich keineswegs um eine inhaltlich-politische Konvergenz. Meine Argumentation zielt eher in die Richtung einer nötigen Wiederaufwertung des politischen Journalismus. Der Betrieb eines Auslandskorrespondentennetzes etwa kostet Geld. Richtig Geld. Es bedarf der logistischen und rechtlichen Unterstützung in Krisengebieten. Zum Beispiel. Der öffentliche Rundfunk jedoch steckt sein Geld in Sport und Unterhaltung. Die privaten Qualitätszeitungen stecken allesamt in einer Krise. Qualitätsjournalismus bedarf der sorgfältigen Recherche und der ebenso sorgfältigen Ausarbeitung. Politische Meldungen heute sind jedoch mehr und mehr Ticker- und Twitter-Meldungen. Ein-Satz-Herausposaunungen. Bild-Schlagzeilen. Worüber redet man also in den Chatrooms, sozialen Medien, Diskussionsforen? Weniger über INhalte, Zusammenhänge, Hintergründe und mehr über ausgelöste Reflexe. Die entsprechenden Diskussionen werden zwangsläufig kulturalistischer.
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Re: Kampf gegen Links
Die wirksamste linke Bewegung war die französische Revolution. Eigentlicher Auslöser hier war die Staatsverschuldung. Monarchien, Ständestaaten neigen dazu, dynastische Auseinandersetzungen zu führen und brauchen dafür Geld. Später brauchen sie auch Geld für den Aufbau von Kolonialreichen. Der letzte König des Ancien Régime, Ludwig der XVI., hatte sich in das Abenteuer der militärischen Unterstützung des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs gegen seinen Erzrivalen, das britische Königreich begeben. Das war die unmittelbare Ursache für den drohenden Staatsbankrott und führte dazu, dass das aufstrebende liberale Bürgertum eine Revolution unterstützte. Die ideologische Erzählung zu dieser Revolution läuft in dem Begriff Volonté générale von Rousseau zusammen. Der Urlinks wie nur irgendetwas ist. Es ist ein Zusammenhalts-, ein Solidaritätsbegriff. Volonté générale, das Gemeinwohl ist wohlweislich etwas anderes als der volonté de tous, die Summe der Einzelinteressen und auch als der volonté de la majorite, der Willen der Mehrheit. Zusammen mit Rousseaus "Zurück zur Natur" kann man im vollsten Sinne sagen: Links ist (schon immer) liberal und grün.BlueMonday hat geschrieben:(01 Jul 2020, 23:46)
Das ist "eher" ein wenig belastbares Potpourri aus liberal und grün.
Die wirklichen, wirksamen linken Bewegungen der Geschichte waren alles andere als liberal und auch nicht grün.
Atheistisch allenfalls in dem Sinne, dass sie materialistisch waren. Ersatzgötter haben sie ja unbewusst genügend erschaffen.
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Re: Kampf gegen Links
Das kann die AfD nur dann reinwaschen, wenn entsprechende Themen von linker Seite weiterhin geleugnet oder verharmlost werden, wie z.B. der anhaltende Palästinserkult als Waffe gegen das “imperialistische Israel“ und der linke Antisemitismus.Selina hat geschrieben:(02 Jul 2020, 00:54)
Me too und differenzierte DDR-Betrachtung in einen Topf mit neurechtem Ausländerhass zu packen, das ist schon ziemlich vermessen. Dieses Zusammenrühren von Rechts und Links unter dem Schlagwort Kulturalismus ist nicht nur völlig verfehlt, sondern auch politisch gefährlich. Solche Fehlschlüsse spielen Leuten in die Hände - wie es gerade im sächsischen Verfassungsschutz zu besichtigen ist -, die die AfD für einen Klöppelzirkel oder einen Kaninchenzüchterverein halten. Man wäscht sie rein. Ungute, explosive Geschichte.
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Re: Kampf gegen Links
Natürlich, daher ja meine Frage. Darf ich noch auf eine Antwort deinerseits hoffen?
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Re: Kampf gegen Links
Nach Schmidt kam aber nicht mehr viel und selbst der hat imho keine wirklich linke Politik gemacht.Sören74 hat geschrieben:(01 Jul 2020, 22:56)
Ich würde die linke Politik, die von Sozialdemokraten in Regierungsverantwortung geleistet wurde, angefangen bei Brandt, nicht missen wollen.
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Re: Kampf gegen Links
Dann sollte dir die Antwort, die sich in den verlinkten Texten befindet, nicht entgangen sein. Du hattest nach Belegen gefragt, inwiefern sich die Linken an FFF ranmachen, diese Belege habe ich geliefert. Das muss reichen, ich spiele dein Frage-Spielchen nicht mehr mit, es ist todeslangweilig und führt sowieso zu nichts, du wirst immer weiter Fragen über Fragen stellen und meine Zeit damit verschwenden, dass ich nach Belegen und Quellen suche, die dir sowieso nie reichen. Wenn du dich jetzt als der große Sieger der Debatte fühlen willst: bitte, mach dein Tänzchen und sei glücklich.Alexyessin hat geschrieben:(02 Jul 2020, 09:02)
Natürlich, daher ja meine Frage. Darf ich noch auf eine Antwort deinerseits hoffen?
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Re: Kampf gegen Links
Ja, und weiter? Du hattest eine Verbindung zu Verfassungsfeindlichen Umtrieben in diesem Zusammenhang genannt - und das war die Folgefrage.Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Jul 2020, 09:27)
Dann sollte dir die Antwort, die sich in den verlinkten Texten befindet, nicht entgangen sein. Du hattest nach Belegen gefragt, inwiefern sich die Linken an FFF ranmachen, diese Belege habe ich geliefert.
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Re: Kampf gegen Links
"System Change" im linken Sinne ist nicht verfassungsfeindlich? Alles klar
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Re: Kampf gegen Links
Mindestlohn? Frauenquote in Unternehmen? Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit? Gleichstellung homosexueller Menschen? Mietpreisbremse? Kindergelderhöhung?Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Jul 2020, 09:24)
Nach Schmidt kam aber nicht mehr viel und selbst der hat imho keine wirklich linke Politik gemacht.
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Re: Kampf gegen Links
Ja. Aber schon der gewählte Begriff "Palästinserkult" deutet ein wenig in die Problematik. Auch solche traditionell linken Themen sind inzwischen weitgehend verkulturalisiert. Weil kaum jemand Interesse an sorgfältig recherchierten Dokumentationen zum Thema hat.JJazzGold hat geschrieben:(02 Jul 2020, 08:54)
Das kann die AfD nur dann reinwaschen, wenn entsprechende Themen von linker Seite weiterhin geleugnet oder verharmlost werden, wie z.B. der anhaltende Palästinserkult als Waffe gegen das “imperialistische Israel“ und der linke Antisemitismus.
Ich habe unlängst eine dieser selten gewordenen sorgfältig recherchierten Dokumentationen gehört. Es ging um das langsame Revival der israelischen Kibbuz-Bewegung. Diesmal und aktuell als Reaktion auf die Auswirkungen neoliberaler Politik. Junge Familien können und wollen die enormen Lebenshaltungs- und Wohnkosten in Metropolen wie Tel Aviv nicht mehr bezahlen und stehen Schlange zur Aufnahme in die wenigen verbliebenen nichtprivaten Kibbuzim. Es eröffnet sich in den Interviews und Darstellungen noch einmal die Sicht auf den Staat Israel und seine Vorformen als - neben der Sowjetunion - eigentliche zentrale Keimzelle urkommunistischer Ideen im 20. Jahrhundert. Mit einem Kollektivismus, der in den Anfangsjahren in der Konsequenz teils noch weit über den in der Sowjetunion hinausging. Striktes Gemeinschaftseigentum bis hin zur Unterhose.
Und der Erkenntnis, dass für nicht wenige Israelis das Projekt Zionismus durch die neoliberale Politik von Leuten wie Netanjahu im Grunde genommen kaputt gemacht wurde.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/da ... _id=477068
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Kampf gegen Links
Sehr interessant. Habs erstmal nur gelesen. Werds mir dann noch anhören... Das sind halt so wichtige Hintergründe, die eher nicht so "breit" kommuniziert werden. Warum eigentlich nicht?schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Jul 2020, 09:48)
Ja. Aber schon der gewählte Begriff "Palästinserkult" deutet ein wenig in die Problematik. Auch solche traditionell linken Themen sind inzwischen weitgehend verkulturalisiert. Weil kaum jemand Interesse an sorgfältig recherchierten Dokumentationen zum Thema hat.
Ich habe unlängst eine dieser selten gewordenen sorgfältig recherchierten Dokumentationen gehört. Es ging um das langsame Revival der israelischen Kibbuz-Bewegung. Diesmal und aktuell als Reaktion auf die Auswirkungen neoliberaler Politik. Junge Familien können und wollen die enormen Lebenshaltungs- und Wohnkosten in Metropolen wie Tel Aviv nicht mehr bezahlen und stehen Schlange zur Aufnahme in die wenigen verbliebenen nichtprivaten Kibbuzim. Es eröffnet sich in den Interviews und Darstellungen noch einmal die Sicht auf den Staat Israel und seine Vorformen als - neben der Sowjetunion - eigentliche zentrale Keimzelle urkommunistischer Ideen im 20. Jahrhundert. Mit einem Kollektivismus, der in den Anfangsjahren in der Konsequenz teils noch weit über den in der Sowjetunion hinausging. Striktes Gemeinschaftseigentum bis hin zur Unterhose.
Und der Erkenntnis, dass für nicht wenige Israelis das Projekt Zionismus durch die neoliberale Politik von Leuten wie Netanjahu im Grunde genommen kaputt gemacht wurde.
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Re: Kampf gegen Links
Ne. Sehe ich nicht so. Wieso sollte ich eine andere Gewichtung vornehmen, nur weil es bei uns passiert ist und den Rest weniger beachten weil es mich nichts oder weniger angeht?Sören74 hat geschrieben:(01 Jul 2020, 20:55)
Bei wem? Der wesentliche Unterschied bei den genannten ist doch, dass die Nazis deutsch waren, die anderen nicht. Irgendwie logisch, dass man sich in Deutschland in erster Linie mit den deutschen Verbrechen befasst, oder?
Ich könnte auch schreiben, 33-45 geht mich nichts an. War vor meiner Zeit. Mir egal.
Oder alternativ, ich hasse die Schweden, weil die im 30-Jährigen hier gewütet haben.
Nochmal, wieso sollte es mir egal sein, wenn Mao oder Stalin Millionen Menschen ermordeten, weil Diese nicht mitgezogen oder der falschen Berufsgruppe zugehörig waren? Oder bei den Türken aus ethnischen Motiven. In Amerika der Völkermord an den Indianern. etc.
Gerade Du hast doch schon geschrieben, mann sollte global in die Welt schauen und nicht den nationalen Volksgedanken Vorrang lassen. Nicht wortwörtlich, aber so war es gemeint. Und diese Weltsicht gilt für mich auch für Verbrechen. Ohne Gewichtung.
Um hier nochmal auf die Linken zu kommen. Für Teile dieser Leutchen (gilt nicht für Alle) sind ja schon die Wehrmacht und (man kanns kaum glauben) die Trümmerfrauen fast mit der SS auf eine Stufe zu stellen. Was ein Bullshit. Mein Großvater und mein Vater waren im Krieg (nach den Linken sind sie Verbrecher, hätten das ja nicht machen müssen ) und mein Vater, aus einer stark geprägten Sozialdemokratischen Familie stammend, hat in den 6 Jahren keinen einzigen Menschen töten müssen.
Nur ein Beispiel um zu zeigen, daß dieses Linke Weltbild an Ingnoranz und Einseitigkeit kaum zu übertreffen ist.
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!
Re: Kampf gegen Links
das ist kein Wunder und Du kennst schon die Gründe.Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Jul 2020, 20:51)
Der Sozialstaat hat 2018 fast 1.000 Milliarden Euro verteilt: https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 84958.html
Ein kleines Beispiel aus meiner Gegend. Offenbach, eine sehr sehr hoch verschuldete Stadt aufgrund der massiv angestiegenen Sozialleistungen. Und warum ist das so?
Ich weiß, klingt rassistisch und solche Kritik ist unangebracht. Aber ich verschließe die Augen nicht vor der Realität. Man könnte fast schreiben, selbstgewolltes Elend.
Und ich habe Zeiten erlebt,
wo die Krankenkassenbeiträge niedriger waren, aber die Leistungen höher,
wo es noch ein Arbeitslosengeld 2 gab (ALG1 lief auch länger) und Menschen nicht nach einem Jahr ins bodenlose gefallen sind,
wo die Renten kaum oder nicht so hoch besteuert wurden und
wo die Menschen auch ohne größere Probleme etwas früher in Rente gehen konnten,
wo Abfindungen und Weihnachtsgeld steuerfrei waren
etc.
Scholz hat heute morgen im TV gesagt, "Wir wollen den Sozialstaat weiter ausbauen" . Ha ha. Vielleicht sollte er mal mit dem Schröder sprechen.
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Re: Kampf gegen Links
Klar. Aber das Eine funktioniert nicht ohne das Andere. Ich bin kein Gegner unserer Unternehmenskultur sondern kritisiere nur die ausufernden Tendenzen.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jul 2020, 20:24)
Darum ging's nicht, sondern um die triviale Feststellung, dass es in unserem Steuersystem ohne Unternehmen gar keine Steuereinnahmen gäbe. Das sollte lediglich die von dir gestellte Frage beantworten.
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Re: Kampf gegen Links
ja, das ist auch ein wichtiger Punkt.Sören74 hat geschrieben:(01 Jul 2020, 21:00)
Vielleicht hat ja die Zunahme der Sozialstaatsausgaben auch etwas mit der wachsende Schere bei den Einkünften und Vermögen zu tun? Der Sozialstaat dient in den meisten Ländern dazu, einen gewissen finanziellen Ausgleich von reich nach arm zu leisten. Je geringer die materiellen Unterschiede wären, umso weniger Ausgaben müsste ein Sozialstaat erbringen.
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Re: Kampf gegen Links
Ich kenne keinen einzigen Linken (und ich kenne viele), der so etwas behauptet und der die Dinge so vereinfacht und damit zumeist falsch darstellt. Andere haben töten "müssen", manche wollten es auch, wieder andere sind desertiert, bevor sie töten "mussten". Viele kamen traumatisiert aus der Kriegsgefangenschaft. Manche wurden danach zu Pazifisten. Andere wurden danach noch schlimmere Militaristen als zuvor. Und so weiter und so fort. Das dürfte also alles ein wenig differenzierter sein. Auch das Linkssein ist eine vielgestaltige Angelegenheit. Die Linken gibt es so gar nicht.roli hat geschrieben:(02 Jul 2020, 10:27)
Ne. Sehe ich nicht so. Wieso sollte ich eine andere Gewichtung vornehmen, nur weil es bei uns passiert ist und den Rest weniger beachten weil es mich nichts oder weniger angeht?
Ich könnte auch schreiben, 33-45 geht mich nichts an. War vor meiner Zeit. Mir egal.
Oder alternativ, ich hasse die Schweden, weil die im 30-Jährigen hier gewütet haben.
Nochmal, wieso sollte es mir egal sein, wenn Mao oder Stalin Millionen Menschen ermordeten, weil Diese nicht mitgezogen oder der falschen Berufsgruppe zugehörig waren? Oder bei den Türken aus ethnischen Motiven. In Amerika der Völkermord an den Indianern. etc.
Gerade Du hast doch schon geschrieben, mann sollte global in die Welt schauen und nicht den nationalen Volksgedanken Vorrang lassen. Nicht wortwörtlich, aber so war es gemeint. Und diese Weltsicht gilt für mich auch für Verbrechen. Ohne Gewichtung.
Um hier nochmal auf die Linken zu kommen. Für Teile dieser Leutchen (gilt nicht für Alle) sind ja schon die Wehrmacht und (man kanns kaum glauben) die Trümmerfrauen fast mit der SS auf eine Stufe zu stellen. Was ein Bullshit. Mein Großvater und mein Vater waren im Krieg (nach den Linken sind sie Verbrecher, hätten das ja nicht machen müssen ) und mein Vater, aus einer stark geprägten Sozialdemokratischen Familie stammend, hat in den 6 Jahren keinen einzigen Menschen töten müssen.
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Re: Kampf gegen Links
Ist Merkel eine linke Politikerin? Frauenquote und Mietpreisbremse darf man auch als schlechte Politik ansehen.Sören74 hat geschrieben:(02 Jul 2020, 09:39)
Mindestlohn? Frauenquote in Unternehmen? Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit? Gleichstellung homosexueller Menschen? Mietpreisbremse? Kindergelderhöhung?
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Re: Kampf gegen Links
Sehe ich auch so. Zwischenzeitlich hatte die SPD allerdings ein weng ihr Ziel verloren.Sören74 hat geschrieben:(01 Jul 2020, 22:56)
Jeder wie er meint. Ich würde die linke Politik, die von Sozialdemokraten in Regierungsverantwortung geleistet wurde, angefangen bei Brandt, nicht missen wollen.
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Re: Kampf gegen Links
trotz allem solltest auch Du die AFD ein wenig differenzierter betrachten. Mache ich bei DEN LINKEN auch.Selina hat geschrieben:(02 Jul 2020, 00:54)
Me too und differenzierte DDR-Betrachtung in einen Topf mit neurechtem Ausländerhass zu packen, das ist schon ziemlich vermessen. Dieses Zusammenrühren von Rechts und Links unter dem Schlagwort Kulturalismus ist nicht nur völlig verfehlt, sondern auch politisch gefährlich. Solche Fehlschlüsse spielen Leuten in die Hände - wie es gerade im sächsischen Verfassungsschutz zu besichtigen ist -, die die AfD für einen Klöppelzirkel oder einen Kaninchenzüchterverein halten. Man wäscht sie rein. Ungute, explosive Geschichte.
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