https://www.focus.de/familie/hamburg-po ... 08378.htmlPolitisch korrekter Fasching: Hamburger Kita verbietet Indianer-Kostüme
Auch in der Narrenzeit ist nicht alles erlaubt. Zum Karneval ist im Rheinland längst eine Debatte über politisch korrekte Kostüme entbrannt – und die schwappt jetzt auch nach Hamburg. In einer Elbkinder-Kita sind zum Fasching unter anderem Indianer-Kostüme verboten worden.
Früher hat man "Negerkuss" gesagt, heute stören sich manche Menschen daran. Müssen wir uns nun an den Gedanken gewöhnen furchtbare Rassisten gewesen zu sein, weil wir als Kinder Cowboy und Indianer gespielt haben?
Das ist natürlich starker Tobak! Wer will sich schon an der Vernichtung einer Menschengruppe in irgendeiner Form nachträglich mit versündigen. Das Familienministerium weist jedenfalls darauf hin, dann sollten wir es uns wohl zu Herzen nehmen.„Wir achten im Kitaalltag sehr auf eine kultursensible, diskriminierungsfreie und vorurteilsbewusste Erziehung“, heißt es in dem Schreiben. Das Faschingsfest solle dabei keine Ausnahme sein. Zur ausführlichen Begründung verweist die Kita auf einen Fachartikel von „Kids aktuell“.
Demnach habe es Indianer als solche nie gegeben. „Der Begriff wurde im Zuge der Kolonialisierung Nord- und Südamerikas der damaligen Bevölkerung aufgezwungen und steht somit in Zusammenhang mit der brutalen Vernichtung großer Teile dieser Personengruppe“, heißt es im Beitrag.
Damals wie heute würde „die so benannten Gruppen und Stämme eine Vielzahl unterschiedlicher Bräuche, Sprachen, Trachten und alltäglicher Handlungen“ kennzeichnen. „Sie mit einem Überbegriff zu benennen, ergibt so viel Sinn, wie sich als ,Europäer‘ zu verkleiden und ein Kostüm mit Dirndl, Holzschuhen und Baskenmütze auszudenken“, steht in dem Artikel, der vom Familienministerium herausgegeben wurde. Federschmuck und Gesichtsbemalung sei schlicht „respektlos“.
Ist das die Selbstoptimierung einer Gesellschaft und ihrer Werte, oder ist das moralinsaures ideologisches Gequatsche im Auftrag des Staates? Gibt es im Ausland ähnlich gelagerte Fälle, oder haben wir es mit einer moralischen Hysterie im deutschen Elfenbeinturm zu tun?Mädchen als Piratinnen, Jungs als Mehrjungmänner – das ist super
Auch dass sich Mädchen als Prinzessin und Jungs als Piraten verkleiden wird kritisiert. Mädchen als Piratinnen und Jungs als Mehrjungmänner finden die Autoren dagegen super – weil nicht „geschlechtsstereotyp“. Generell empfehlen sie Fabelwesen, Tiere etc. als „diskriminierungssensible Alternative“.
Nach MOPO-Informationen verzichtet aus gleichen Gründen eine andere Kita in Hamburg seit vergangenem Jahr komplett auf Kostüme. Stattdessen sollen die Kinder weiße T-Shirts mitbringen, die dann in der Kita bemalt werden. Nicht allen Eltern gefällt das – genauso wie in der Eulenstraße. Was sagt der Träger dort zur Faschings-Vorgabe?