Kritik der DDR

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unity in diversity
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von unity in diversity »

Ja, ich glaube, mich darin auszukennen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Rote_Galaxie
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Rote_Galaxie »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:21)

Die Legitimation erfolgt durch Wahlen. Verantwortlichkeit muß der Gewählte natürlich selbst zeigen. Negativbeispiele sind da Trump, Erdogan, Orban und Putin.
Platon hat die Diktatur der Philosophen vorgeschlagen.
Und wer kontrolliert die Kontrolle?
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zollagent
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von zollagent »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(26 Jun 2018, 16:32)

Platon hat die Diktatur der Philosophen vorgeschlagen.
Sozusagen die Demokratie durch eine "Regierung der Klugen" zu ersetzen. Die Frage dabei ist, ob die Philosophen allesamt wirklich so klug sind.
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Ammianus
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(26 Jun 2018, 16:32)

Platon hat die Diktatur der Philosophen vorgeschlagen.
Und da würde genau das geschehen, was auch bei den Kommunisten passierte. Der skrupelloseste der Philosophen würde sich, unterstützt von Komplizen, in hemmungslosen Machtkämpfen durchsetzen. Der würde dann bestimmen, wer ein Philosoph ist und wer nicht und was überhaupt Philosophie ist und wie das Klo richtig zu benutzen ist.

Für unphilosophische Machenschaften käme man ins Lager oder gleich in den Erschießungskeller. Und irgendwann wäre dieser Alptraum dann auch einmal zu Ende.
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Dieter Winter
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:21)

Die Legitimation erfolgt durch Wahlen. Verantwortlichkeit muß der Gewählte natürlich selbst zeigen. Negativbeispiele sind da Trump, Erdogan, Orban und Putin.
Bezeichnenderweise fehlt in Deiner Aufstellung der Anstreicher aus Braunau....
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Dieter Winter
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:09)

Die Thesen von Diktaturverstehern überfordern mich nicht, sondern rufen nur Mitleid bei mir hervor.
Warum?

Wer nicht weiß, wie eine Diktatur funktioniert, kann eine Demokratie gar nicht beurteilen. Dein Mitleid ist demnach so was wie der Stolz auf die eigene Beschränktheit... :cool:
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Dieter Winter
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:23)

Das ist völliger Quatsch. Ein Gesetz in einer Demokratie entspricht auch dem Willen der Wähler, in einer Diktatur entspricht es dem Willen des Diktators, ist also wörtlich ein Diktat.
Es geht aber nicht um das Zustandekommen einer Rechtsvorschrift, sondern lediglich um die Auswirkung. Und da ist nun mal auch ein demokratischer Beschluss ein Diktat. :D
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Dieter Winter
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:24)

Verrannt habt Ihr Euch. Eure Gleichsetzungsversuche funktionieren nicht.
Ach was. Du stellst einfach auf das falsche Ende ab und weigerst Dich zu kapieren, dass das hier nicht Thema ist. Es geht lediglich um die Auswirkung.
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Dieter Winter
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

unity in diversity hat geschrieben:(23 Jun 2018, 11:42)

In einem demokratisch regierten Land, dürfen 51% die anderen 49% unterdrücken.
Ist das demokratisch, @Zollagent?
Du kannst auch noch ketzerischer fragen: "Gewährleistet ein gewähltes Parlament überhaupt eine wirkliche Demokratie, oder ist das nicht nur ein Demokratie Placebo?" :D (Kleiner Tipp: Berufsgruppen der Parlamentarier vs. Berufsgruppen der Bevölkerung)
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Mi 27. Jun 2018, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von KarlRanseier »

1. Positiv:

- Es gab keine echte Armut. Niemand konnte sich den Strom, die Miete oder die Krankenversicherung nicht leisten.

- Die Lohngerechtigkeit war mehr gegeben als heute. Warum verdient ein Büromensch, der 8 Stunden im Büro sitzt und davon 6 oder 7 mit seinen Kollegen über Dinge redet, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, mehr als eine Putzfrau, die tatsächlich 8 Stunden/Tag arbeitet? Leistet er wirklich mehr? Ich hatte das einmal mit Kollegen erörtert, und die meinten, ich solle die Frage nicht so laut stellen...
Warum werden Spitzensportler so extrem mit Geld überhäuft? Ist das "gerecht"? Ich wäre körperlich, auch wenn ich täglich 8 Stunden trainieren würde, nicht in der Lage, im Tennis einen Weltranglistenplatz unter den besten 500 zu erreichen. Ist das vielleicht meine Schuld???

- Niemand konnte durch echte Ausbeutung reich werden, weil Löhne und Gehälter staatlich festgelegt waren.

- Das Bildungssystem war deutlich besser, besonders im Bereich der Naturwissenschaften. Die DDR musste ja ihr Geld auch nicht ständig für Bankensubventionen und Mittelstandsentlastung ausgeben, da es einen Mittelstand gar nicht gab.


2. Negativ

- Die Reisefreiheit war sehr stark eingeschränkt, Meinungsfreiheit gab es nicht. Schon wir als damalige Kinder wussten, dass man viele Dinge nicht sagen durfte. Selbst fragen durfte man nicht alles.

- Mangelwirtschaft. Es gab, abgesehen von elementaren Lebensmitteln und Kleidung, kaum etwas zu kaufen. Reparaturen waren zwar billig, aber man musste sehr lange auf Ersatzteile warten oder improvisieren.

- Spitzelei. Man wusste, dass man überall überwacht wurde. Einzig und allein zu Hause war man davor sicher. Zwar dürfte heute die Überwachung flächendeckender und intensiver sein, aber zumindest derzeit hat man keine negativen Folgen zu befürchten.

- Wohnhäuser und Fabrikhallen sind verfallen, da sie in der Regel keine Eigentümer hatten und sich folglich kein Mensch dafür verantwortlich fühlte.


--> Fazit: Für die meisten Menschen dürfte das Ende der DDR insgesamt positiv sein. Wer allerdings heute auf soziale Leistungen angewiesen ist, der kann das auch anders sehen. Insbesondere Altersarmut wird ja ein immer größeres Problem, und auch einen Krankenversicherungsschutz gibt es -leider- nicht mehr für jeden, obwohl er auf dem geduldigen Papier gesetzlich vorgeschrieben ist.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

KarlRanseier hat geschrieben:(27 Jun 2018, 10:04)

1. Positiv:

...

- Das Bildungssystem war deutlich besser, besonders im Bereich der Naturwissenschaften. Die DDR musste ja ihr Geld auch nicht ständig für Bankensubventionen und Mittelstandsentlastung ausgeben, da es einen Mittelstand gar nicht gab.

...
Nur zu diesem Punkt eine Anmerkung. Um in der DDR im Lauf der regulären Schulzeit, also gleich nach Abschluss der 10. Klasse das zweijährige Abitur zu machen bedurfte es nicht nur sehr guter Leistungen - oder Eltern im oberen Bereich der Nomenklatur. Man hatte auch unbedingte Staatstreue vorzutäuschen, fals die nicht vorhanden war.
Zwar gab es dann noch die Möglichkeit, dass Abitur auf der Abendschule nachzuholen. Ein Studium und gar ein Studium der eigenen Wahl war auch wieder nur unter Vortäuschung von bedingungsloser Staatstreue möglich. Dazu wurden männliche Studienanwärter noch zu einem Wehrdienst von 3 Jahren erpresst um das gewünschte Fach studieren zu dürfen.
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Rote_Galaxie
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Rote_Galaxie »

Ammianus hat geschrieben:(27 Jun 2018, 01:02)

Und da würde genau das geschehen, was auch bei den Kommunisten passierte. Der skrupelloseste der Philosophen würde sich, unterstützt von Komplizen, in hemmungslosen Machtkämpfen durchsetzen. Der würde dann bestimmen, wer ein Philosoph ist und wer nicht und was überhaupt Philosophie ist und wie das Klo richtig zu benutzen ist.

Für unphilosophische Machenschaften käme man ins Lager oder gleich in den Erschießungskeller. Und irgendwann wäre dieser Alptraum dann auch einmal zu Ende.
Es könnte auch sein dass jeder eine philosophische Bildung erhält und jeder regiert.
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zollagent
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von zollagent »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(27 Jun 2018, 10:36)

Es könnte auch sein dass jeder eine philosophische Bildung erhält und jeder regiert.
Man fragt sich nur, was. :D :D
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Ammianus
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(27 Jun 2018, 10:36)

Es könnte auch sein dass jeder eine philosophische Bildung erhält und jeder regiert.
Und was philosophische Bildung ist, dass entscheidet dann mal wieder der "geliebte Führer des Volkes" ...

Und wer das nicht einsieht, der muss eben umerzogen werden. Und wer das dann immer noch nicht versteht, weil er von feindlichen Gedanken verseucht ist, der muss eben leider beseitigt werden.
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Dieter Winter
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

Ammianus hat geschrieben:(27 Jun 2018, 11:59)

Und was philosophische Bildung ist, dass entscheidet dann mal wieder der "geliebte Führer des Volkes" ...

Davon ist auszugehen.

Wer entscheidet eigentlich aktuell, in diesem, unserem Lande über die Inhalte politischer Bildung?
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Ammianus
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jun 2018, 12:09)

Davon ist auszugehen.

Wer entscheidet eigentlich aktuell, in diesem, unserem Lande über die Inhalte politischer Bildung?
Das dürfte Ländersache sein. Damit dann wohl in Bayern und Sachsen etwas konservativer als in Berlin und Hamburg.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jun 2018, 12:09)

Davon ist auszugehen.

Wer entscheidet eigentlich aktuell, in diesem, unserem Lande über die Inhalte politischer Bildung?
Wird pol. Bil. überhaupt strukturiert gelehrt?
Ansonsten ging es ja um diese philosophische Bildung, ein Weg, der via Platon recht schnell in die Diktatur führt.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(27 Jun 2018, 12:55)

Wird pol. Bil. überhaupt strukturiert gelehrt?
Ansonsten ging es ja um diese philosophische Bildung, ein Weg, der via Platon recht schnell in die Diktatur führt.
Ja, vermutlich.

Wirklich strukturierte politische Bildung erfolgt bei uns eher nicht, sie ist eher so was wie ein Abfallprodukt, die im Sozialkunde- und z. T. vielleicht auch im Geschichtsunterricht gestreift wird. Der Rest erfolgt dann wohl via Medien...
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

Ammianus hat geschrieben:(27 Jun 2018, 12:22)

Das dürfte Ländersache sein. Damit dann wohl in Bayern und Sachsen etwas konservativer als in Berlin und Hamburg.

Etwas konservativer?

Bernd Höcke ist Geschichtslehrer.... :?
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Selina »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jun 2018, 13:11)

Etwas konservativer?

Bernd Höcke ist Geschichtslehrer.... :?
Noch nordischer der Vorname: Björn :D
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jun 2018, 13:09)

Ja, vermutlich.

Wirklich strukturierte politische Bildung erfolgt bei uns eher nicht, sie ist eher so was wie ein Abfallprodukt, die im Sozialkunde- und z. T. vielleicht auch im Geschichtsunterricht gestreift wird. Der Rest erfolgt dann wohl via Medien...
Ich würde mir hier auch mehr Demokratiekunde wünschen. Pflichtfach, denn dann würden solche Sachen wie "nur alle 4 Jahre Kreuz machen" gar nicht ankommen.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(27 Jun 2018, 13:20)

Ich würde mir hier auch mehr Demokratiekunde wünschen. Pflichtfach, denn dann würden solche Sachen wie "nur alle 4 Jahre Kreuz machen" gar nicht ankommen.
Hmmm - naja. In BY wäre diese dann in das Resort von Frau Hohlmeier gefallen.... :D
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

Selina hat geschrieben:(27 Jun 2018, 13:18)

Noch nordischer der Vorname: Björn :D
Für den kann er nix. Es war mal scher in Mode skandinavische Vornamen zu vergeben.

In der Klasse meiner Tochter gibt es einen "German". Ich habe nachgefragt, ob er gerne Thor Steinar Klamotten oder dgl. trägt. Meine Tochter: "Nö, er ist Jude" :D Soll heißen, der Name sagt noch nicht viel über den Träger aus.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Selina »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jun 2018, 13:28)

Für den kann er nix. Es war mal scher in Mode skandinavische Vornamen zu vergeben.

In der Klasse meiner Tochter gibt es einen "German". Ich habe nachgefragt, ob er gerne Thor Steinar Klamotten oder dgl. trägt. Meine Tochter: "Nö, er ist Jude" :D Soll heißen, der Name sagt noch nicht viel über den Träger aus.
Logisch, war auch eher ironisch gemeint. Weil es viele solche radikal Rechten (eben wie Herrn Höcke) gibt, die vor allem auf die nordische Mythologie und Sagenwelt und die entsprechenden Namen stehen. Manche geben sich sogar solche Nicks ;)
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Odin1506 »

Selina hat geschrieben:(27 Jun 2018, 13:35)

Logisch, war auch eher ironisch gemeint. Weil es viele solche radikal Rechten (eben wie Herrn Höcke) gibt, die vor allem auf die nordische Mythologie und Sagenwelt und die entsprechenden Namen stehen. Manche geben sich sogar solche Nicks ;)
Dann müssten ja fast alle Skandinavier Rechtsradikale sein.
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Ammianus
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

Alexyessin hat geschrieben:(27 Jun 2018, 13:20)

Ich würde mir hier auch mehr Demokratiekunde wünschen. Pflichtfach, denn dann würden solche Sachen wie "nur alle 4 Jahre Kreuz machen" gar nicht ankommen.
Dann würde wohl doch gar nichts geschehen, außer dass die Nickerchen und Auf-Durchzug-Schaltungen noch etwas intensiver wären. Abgesehen davon gibt es das wohl auch. Allerdings kenn ich jetzt nur aus den Neunzigern Politische Weltkunde und da wurde, einschließlich der Wahl des Bundespräsidenten, alles Wesentliche durchgenommen. Der Mehrheit meiner Mitschüler war das absolut egal.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jun 2018, 13:11)

Etwas konservativer?

Bernd Höcke ist Geschichtslehrer.... :?
Und da haben wir einen weiteren Faktor neben den Vorgaben durch Bildungsbehörden. Auf dem Abendgymnasium gab es ein ganzes Semester die Nazizeit. Gleich zu Anfang verkündete die Lehrkraft, dass der 2. Weltkrieg aber ausfällt. War halt nicht ihr Ding.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Alexyessin »

Ammianus hat geschrieben:(27 Jun 2018, 16:24)

Dann würde wohl doch gar nichts geschehen, außer dass die Nickerchen und Auf-Durchzug-Schaltungen noch etwas intensiver wären. Abgesehen davon gibt es das wohl auch. Allerdings kenn ich jetzt nur aus den Neunzigern Politische Weltkunde und da wurde, einschließlich der Wahl des Bundespräsidenten, alles Wesentliche durchgenommen. Der Mehrheit meiner Mitschüler war das absolut egal.
Bundeswahlrecht und Bundesversammlung gab es bei uns auch. Aber Wahlrecht Kommunal, Wahlrecht Land - totale Fehlanzeige. Möglichkeiten zur Willensbildung? Fehlanzeige. Wurde halt nicht gelehrt.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

Alexyessin hat geschrieben:(27 Jun 2018, 16:27)

Bundeswahlrecht und Bundesversammlung gab es bei uns auch. Aber Wahlrecht Kommunal, Wahlrecht Land - totale Fehlanzeige. Möglichkeiten zur Willensbildung? Fehlanzeige. Wurde halt nicht gelehrt.
Wobei ich finde, dass auch Eltern in der Beziehung die Pflicht haben, ihre Kinder zu informieren und mit der Gesellschaft in der sie leben vertraut zu machen. Das sollte man nicht alles der Schule überlassen bzw. von dieser verlangen.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Alexyessin »

Ammianus hat geschrieben:(27 Jun 2018, 23:11)

Wobei ich finde, dass auch Eltern in der Beziehung die Pflicht haben, ihre Kinder zu informieren und mit der Gesellschaft in der sie leben vertraut zu machen. Das sollte man nicht alles der Schule überlassen bzw. von dieser verlangen.
Natürlich hast du da Recht. Mein Glück war, das mich meine Mutter frühzeitig über die diversen Möglichkeiten aufgeklärt hat, die unser Wahlsystem beinhaltet. Trotzdem sollte sowas auch anständig in den Schulen erklärt werden.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Europa2050 »

Ammianus hat geschrieben:(27 Jun 2018, 23:11)

Wobei ich finde, dass auch Eltern in der Beziehung die Pflicht haben, ihre Kinder zu informieren und mit der Gesellschaft in der sie leben vertraut zu machen. Das sollte man nicht alles der Schule überlassen bzw. von dieser verlangen.
Das ist aber das Problem - nicht nur, aber auch in der Demokratieerziehung:

Auf die Eltern ist heutzutage kein Verlass mehr, da rennen zu viele kaputte Gestalten rum, die der nächsten Generation die Zukunft gleich mit versauen.

Und doch - bei allem „jeder ist seines Glückes Schmied“ - die Kinder können für Ihre Ektern nichts.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

Ich finde, man sollte nicht von "heutzutage" ausgehen. Das impliziert doch automatisch, dass es früher besser gewesen wäre. Ein Klischee, dass vielleicht so alt ist wie menschliche Kultur überhaupt. Große Bevölkerungsgruppen, denen Politik und vieles mehr aus den verschiedensten Gründen meilenweit am Allerwertesten vorbeigeht, die gab es schon immer. Mal waren das mehr mal weniger und die Gründe sind unterschiedlich. Zwingen kann man die Leute nicht. Da wir hier von der DDR sprechen ist die aber eine gute Illustration dazu. Denn vor sich und nach Außen versuchte das Regime das genaue Gegenteil darzustellen. Man denke nur an eine Wahlbeteiligung von fast 99 Prozent, was sie dann als "politisch-moralische Einheit" der DDR-Bevölkerung verkauften. Und wie fleißig die Leute an allen möglichen Versammlungen teilnahmen, an den Demonstrationen zum 1. Mai oder wie doch fast alle in Gewerkschaft, Jugendverband oder der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft waren. Dabei taten die Meisten bloss so um ihre Ruhe zu haben.
Bei Bundestagswahlen bleiben so im Schnitt ca. 25 % zu Hause. Denen ist das wurscht. Die kümmert so etwas nicht. Und das war schon immer so. Die meisten von denen wird man auch nicht erreichen. Die leben in ihrer eigenen Welt und man sollte einfach auch akzeptieren, dass das auch dies eine Variante von freier Wahl ist.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Antonius »

Ammianus hat geschrieben:(27 Jun 2018, 16:26)
Und da haben wir einen weiteren Faktor neben den Vorgaben durch Bildungsbehörden. Auf dem Abendgymnasium gab es ein ganzes Semester die Nazizeit.
Gleich zu Anfang verkündete die Lehrkraft, dass der 2. Weltkrieg aber ausfällt. War halt nicht ihr Ding.
Wir hatten an unserer Schule (in Westdeutschland) einen sehr guten Geschichtslehrer - damals in den 50er Jahren.
Er war ein Antifaschist; es war ihm eine Bedürfnis, uns die Zeit von 1870 - 1945 besonders eindringlich darzustellen.
Bei ihm haben wir über den Hitler-Faschismus - und über seine Vorlaufzeit - sehr viel gelernt.
Dafür bin ich ihm heute noch dankbar.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von unity in diversity »

In der DDR gab es keine Arbeitslosen, trotzdem hatte die Hälfte nichts zu tun.
Obwohl die Hälfte nichts zu tun hatte, wurden alle Pläne zu 105% erfüllt.
Obwohl die Pläne übererfüllt wurden, waren die Regale leer.
Obwohl es nichts zu kaufen gab, hatten die Bürger alles.
Obwohl sie alles hatten, meckerte die Hälfte.
Obwohl die Hälfte meckerte, wählten 99% die Kandidaten der nationale Front.
Obwohl sie so gewählt haben, kannten nur 1% ihre Abgeordneten.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von BlueMonday »

Als "guter Geschichtslehrer" müsste man auch auf Unterschiede achten statt sie ideologisch zu verrühren: Nationalsozialismus hießt das Ding, Nationalsozialismus. Faschismus gab es in Italien.

Ideologisch verfärbten Geschichtsunterricht gab es wohl dann auch nicht nur in der DDR. Und gerade so "eingefärbte" oder eindimensionale Lehrer sind der Graus eines jeden Schülers, der unter Bildung vor allem Herausbildung seines Selbst versteht. "Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" usw. Das müsste eigentlich an jedem Schulgebäude übergroß als Leitspruch stehen ... nach zwei überstandenen Sozialismen auf deutschem Boden.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

BlueMonday hat geschrieben:(28 Jun 2018, 13:45)

Als "guter Geschichtslehrer" müsste man auch auf Unterschiede achten statt sie ideologisch zu verrühren: Nationalsozialismus hießt das Ding, Nationalsozialismus. Faschismus gab es in Italien.

Ideologisch verfärbten Geschichtsunterricht gab es wohl dann auch nicht nur in der DDR. Und gerade so "eingefärbte" oder eindimensionale Lehrer sind der Graus eines jeden Schülers, der unter Bildung vor allem Herausbildung seines Selbst versteht. "Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" usw. Das müsste eigentlich an jedem Schulgebäude übergroß als Leitspruch stehen ... nach zwei überstandenen Sozialismen auf deutschem Boden.
Man sollte aber wissen, dass "Faschismus" eben sehr häufig als Synonym für den Nationalsozialismus gebraucht wird. Das hat auch historische Gründe und beruht natürlich auf der doch sehr engen ideologischen Verwandtschaft zwischen den entsprechenden Ideologien in Italien und Deutschland.
Was die "Sozialismen" angeht, so lehne ich diese Gleichsetzung entschieden ab. Der in Marxismus-Leninismus wurzelnde Stalinismus und Poststalinismus ist nicht mit der nationalsozialistischen Rassenideologie verwandt. Wobei das den Opfer meistens egal gewesen sein dürfte.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Alexyessin »

BlueMonday hat geschrieben:(28 Jun 2018, 13:45)

Als "guter Geschichtslehrer" müsste man auch auf Unterschiede achten statt sie ideologisch zu verrühren: Nationalsozialismus hießt das Ding, Nationalsozialismus. Faschismus gab es in Italien.

Ideologisch verfärbten Geschichtsunterricht gab es wohl dann auch nicht nur in der DDR. Und gerade so "eingefärbte" oder eindimensionale Lehrer sind der Graus eines jeden Schülers, der unter Bildung vor allem Herausbildung seines Selbst versteht. "Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" usw. Das müsste eigentlich an jedem Schulgebäude übergroß als Leitspruch stehen ... nach zwei überstandenen Sozialismen auf deutschem Boden.
Einem - nicht zwei.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Antonius
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Antonius »

BlueMonday hat geschrieben:(28 Jun 2018, 13:45)
Als "guter Geschichtslehrer" müsste man auch auf Unterschiede achten statt sie ideologisch zu verrühren: Nationalsozialismus hießt das Ding, Nationalsozialismus. Faschismus gab es in Italien.

Ideologisch verfärbten Geschichtsunterricht gab es wohl dann auch nicht nur in der DDR. Und gerade so "eingefärbte" oder eindimensionale Lehrer sind der Graus eines jeden Schülers, der unter Bildung vor allem Herausbildung seines Selbst versteht. "Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" usw. Das müsste eigentlich an jedem Schulgebäude übergroß als Leitspruch stehen ... nach zwei überstandenen Sozialismen auf deutschem Boden.
Gut, ich sollte vielleicht noch ein paar erklärende Worte hinterherschicken....

Unser Geschichtslehrer hat damals - soweit ich mich erinnere - durchaus immer vom Nationalsozialismus gesprochen.
Den Begriff Hitlerfaschismus - er stammt, soweit ich weiß, aus der DDR - habe ich mir selbst später angeeignet, weil ich ihn für treffender halte.
Denn die Politik der Nazis war weder eine solche, die Ziele zum Wohle der Nation verfolgte, noch waren die Nazis Sozialisten.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Misterfritz »

Ammianus hat geschrieben:(27 Jun 2018, 16:26)

Und da haben wir einen weiteren Faktor neben den Vorgaben durch Bildungsbehörden. Auf dem Abendgymnasium gab es ein ganzes Semester die Nazizeit. Gleich zu Anfang verkündete die Lehrkraft, dass der 2. Weltkrieg aber ausfällt. War halt nicht ihr Ding.
Wie geht das denn, Nazizeit und 2. WK inhaltlich im Unterricht zu trennen?
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Dieter Winter »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Jun 2018, 10:13)

Wie geht das denn, Nazizeit und 2. WK inhaltlich im Unterricht zu trennen?
Du hörst am 31.08.1939 auf.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Misterfritz »

Dieter Winter hat geschrieben:(30 Jun 2018, 11:07)

Du hörst am 31.08.1939 auf.
Aber da hörte die Nazizeit ja nicht auf ;)
Ganz im Gegenteil ... wenn man "nur" Judenverfolgung und KZs betrachtet.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Ammianus »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Jun 2018, 10:13)

Wie geht das denn, Nazizeit und 2. WK inhaltlich im Unterricht zu trennen?
Am Abendgymnasium brauchte ich nur 1 Semester Geschichte mitnehmen - soweit ich mich erinnere. Ich habe dann 1918-1933 genommen. War für mich interessant, da es sich so sehr vom Unterricht in der DDR unterschied, was Anderen dann wieder nicht gefiel. Jetzt bekam man zu einem Ereignis die Augenzeugenberichte von 3 politisch unterschiedlich orientierten Personen. Man sollte die sich daraus ergebende Beurteilung dieser Personen erörtern. In der DDR hätte es geheißen: Weisen sie nach, dass der Bericht des Kommunisten der einzig wahre ist und die anderen lügen.

Aber ich schätze, die Lehrerin hat es so gemacht wie oben beschrieben. Am 31. August 39 war eben Schluss und wer wolle, könne sich ja Bücher und Filme ansehen.
Das zeigt allerdings, welche Freiräume Lehrer teilweise haben. Ob das in allen Bundesländern und zu allen Zeiten so war weiß ich nicht. Wäre was für Gegenwartshistoriker: "Die Entwicklung der Geschichtsvermittlung an deutschen Schulen von 1945 bis heute."
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von unity in diversity »

Die deutsche, demokratische Dabbel di Ar, hatte eine Nationalmannschaft.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(01 Jul 2018, 11:39)

Die deutsche, demokratische Dabbel di Ar, hatte eine Nationalmannschaft.
Und?
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von imp »

unity in diversity hat geschrieben:(01 Jul 2018, 11:39)

Die deutsche, demokratische Dabbel di Ar, hatte eine Nationalmannschaft.
Genau wie Schottland. Voll revisionistisch.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von zollagent »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 Jul 2018, 20:24)

Genau wie Schottland. Voll revisionistisch.
Wobei die Regierung Schottlands aus Wahlen hervorging, die Einsetzung der Regierung der DDR durch russische Panzer.
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(01 Jul 2018, 20:29)

Wobei die Regierung Schottlands aus Wahlen hervorging, die Einsetzung der Regierung der DDR durch russische Panzer.
Neee... das war : GEKAUFT.
Der Act of Union 1707 ( Vereinigungsgesetz) schuf die gesetzliche Grundlage für die Vereinigung des Königreichs England und des Königreichs Schottland.
Schottland war PLEITE ...und das UK hat damit die Schulden übernommen.

Nebenbei...
Das Grundgesetz wurde im Auftrag der drei westlichen Besatzungsmächte vom Parlamentarischen Rat in Bonn erarbeitet, von ihnen genehmigt und mit Ausnahme des bayerischen von allen Landtagen in den drei Westzonen angenommen; eine Volksabstimmung gab es nicht.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von zollagent »

Teeernte hat geschrieben:(02 Jul 2018, 00:30)

Neee... das war : GEKAUFT.



Schottland war PLEITE ...und das UK hat damit die Schulden übernommen.

Nebenbei...
1707, ja nee, is klar. Francis Drake hat für die Finanzierung gesorgt. :D

BTW, in der Zwischenzeit gab es schon einige Wahlen. ;)
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von busse »

Antonius hat geschrieben:(28 Jun 2018, 14:48)

Gut, ich sollte vielleicht noch ein paar erklärende Worte hinterherschicken....

Unser Geschichtslehrer hat damals - soweit ich mich erinnere - durchaus immer vom Nationalsozialismus gesprochen.
Den Begriff Hitlerfaschismus - er stammt, soweit ich weiß, aus der DDR - habe ich mir selbst später angeeignet, weil ich ihn für treffender halte.
Denn die Politik der Nazis war weder eine solche, die Ziele zum Wohle der Nation verfolgte, noch waren die Nazis Sozialisten.
Nein das haben die Kommunisten in der Weimarer Republik schon selbst getan und nicht die DDR . Die kommunistischen Kämpfer haben den Terminus einfach mit in die DDR übernommen um ihre Ausrichtung von Anfang an klar darzustellen.
Die Nazis waren schon Sozialisten und bis 1939 ging es im Rahmen von Wohlstand den meisten Leuten es blendend . Heute versucht man das Wohlstandsgefälle mit Vergleichszahlen kleinzureden, der Fakt ist aber es ging den Leuten damals noch nie so gut.
Was haben die Sozialisten (waren die auch keine?) der DDR von den Sozialisten in der Nazizeit übernommen ? Ehestandsdarlehen abzüglich Kinder, Vergünstigungen für Kinderreiche, Ausbildungsbeihilfen, flächendeckend Kindergärtenangebote, KDF etc.pp.. Hatte schon alles seine soziale Ausrichtung zur damaligen Zeit, jedenfalls weitaus mehr als es in Vorzeiten damals gab. Die allgemeine und offensichtliche Zustimmung kam doch nicht nur durch das Propagandaministerium.
busse
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Re: Kritik der DDR

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(02 Jul 2018, 10:58)

BTW, in der Zwischenzeit gab es schon einige Wahlen. ;)
Richtig ....in der DDr und Nachfolger auch.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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