Ich habe heute erlebt wie man schnell mal Leute für eine Demo für ein Thema einfängt und es dann während der Demo zu einer anderen Aussage verfälscht.
Wir wurden bei der Arbeit schon mit Flugblättern begrüßt, die ankündigten, dass man in der Mittagszeit eine Demo gegen Rassismus abhalten wolle. Thema:
"Für Respekt, Solidarität und Demokratie - statt Ausgrenzung und Rassismus"
In der Beschreibung liest man folgendes:
In Deutschland und Europa hat es in den letzten Jahren bedenkliche Entwicklungen in der Gesellschaft gegeben, die sich durch verstärkte Fremdenfeindlichkeit, Hetze gegen Andersdenkende und Übergriffe gegen Menschen mit anderer Hautfarbe oder Gesinnung gezeigt haben.
Gegen diese Entwicklung möchten sich immer mehr Menschen wenden.
Auch in unserem Betrieb arbeiten seit Jahrzehnten Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Religion und Kultur erfolgreich zusammen. Der Betrieb macht uns alle zu Kolleginnen und Kollegen. Im Betrieb haben wir gelernt: Rassismus und Spaltung schaden uns allen.
Der Betriebsrat ruft gemeinsam mit der Standortleitung dazu auf, entschieden allen menschenfeindlichen, rassistischen und anti-demokratischen Umtrieben entgegen zu treten.
Klar, da will man ja nicht so sein. Zwar habe ich keine Erfahrung mit Rassismus in unserer Firma, aber sollte es das geben, dann kann man die 15min gerne opfern sich dagegen aufzustellen.
Soweit so gut, wir stehen also da, und dann wird ein großes Banner entrollt
mit den Umrissen einer flüchtenden Familie mit Koffern und dem Satz "Humans Welcome". Dann wurden auch schon Fotos der "demonstrierenden" Menschengruppe gemacht und das wars.
Äh, sorry, aber das war was anderes. Eine Zustimmung zur Flüchtlingspolitik ist nicht GLEICHBEDEUTEND mit Anti-Rassismus. Im Flyer ist nicht ein einziges Wort der Bezugnahme auf Flüchtlingspolitik wiederzufinden, obwohl natürlich auch zu ahnen war - das sehen wir ja auch im Forum immer wieder - das bestimmte Leute das nicht auseinanderdividiert bekommen.
Nun, das war dann also meine letzte Demo gegen Rassismus und für Toleranz. In meinen Augen hat diese Vorgehensweise auch sämtliche ähnlich gelagerte Kundgebungen entwertet, zumindest, wenn sie nach gleichem Muster abliefen.
Ist das eigentlich ein typisch "linkes" Beispiel für Manipulation und Übergriffigkeit, oder gibt es soetwas im rechten Spektrum ebenfalls?