Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

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Julian
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Julian »

Adam Smith hat geschrieben:(31 Aug 2017, 15:22)

Eine türkische, chinesische, kurdische Kultur dürfte es dann auch nicht geben.
Und auch keine deutsche Erinnerungskultur, den spezifisch deutschen Blick auf die eigene Geschichte, mit all ihren Höhepunkten und Verfehlungen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Provokateur »

Adam Smith hat geschrieben:(31 Aug 2017, 15:27)

Es wird nur verlangt sich an Dinge zu halten die auch in den Heimatländern oder Herkunftsländern eine Straftat darstellen. Problematisch wird es, wenn man hier erfolgreich sein soll oder gerne wäre.
Neee, manches was hier erlaubt ist, ist in den Heimatländern verboten (Frauen, die mit männlichen Begleitern rausgehen, die nicht zum engsten Familienkreis gehören zum Beispiel) und manches, was dort erlaubt ist, ist hier verboten (weibliche Genitalverstümmelung oder Vielehe).

Das entscheidet aber nur über "Knast oder nicht Knast".
Über das "Dazugehören", was Integration im Wortsinne ja bedeutet, entscheiden andere Dinge.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Adam Smith
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

Provokateur hat geschrieben:(31 Aug 2017, 15:34)

Neee, manches was hier erlaubt ist, ist in den Heimatländern verboten (Frauen, die mit männlichen Begleitern rausgehen, die nicht zum engsten Familienkreis gehören zum Beispiel) und manches, was dort erlaubt ist, ist hier verboten (weibliche Genitalverstümmelung oder Vielehe).

Das entscheidet aber nur über "Knast oder nicht Knast".
Über das "Dazugehören", was Integration im Wortsinne ja bedeutet, entscheiden andere Dinge.
Das sind Probleme die jetzt aber nicht die Deutschen betreffen. Ausser aus Deutschland wird ein Gottesstaat.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

Julian hat geschrieben:(31 Aug 2017, 15:33)

Und auch keine deutsche Erinnerungskultur, den spezifisch deutschen Blick auf die eigene Geschichte, mit all ihren Höhepunkten und Verfehlungen.
Der Geist der stets verneint ist hier am Werke.
Das ist Kapitalismus:

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imp
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Provokateur hat geschrieben:(31 Aug 2017, 15:18)

Integration bedeutet ja "sich einfügen". Wenn es nichts gibt, in das man sich einfügen könnte, ist der Job der Integratonsbeauftragten sehr einfach.

Es läuft dann nämlich in drei Schritten:
1) Schön, dass du da bist.
2) Wir haben Berge und Strand.
3) Also, dann bin ich jetzt fertig! Puh, das war mal wieder anstrengend!

Nix kompliziertes, kein fordern und fördern (das produziert nur Papier), keine Anstrengung fordern von keiner Seite. Alles super!

Geld gibt es dann immer zum ersten.
Da lacht der Rep-Stammtisch über den jungen Kameraden. Also nicht auf dich bezogen, aber auf den Schenkelklopfer hier und auf jemanden, der ihn gerade erzählt haben könnte. Rein fiktiv.

In der Tat gibt es bei uns eine Vielfalt von Lebensarten, die man toll oder weniger toll finden kann, die aber kein öffentlicher Skandal sind und jeder macht so seines. Das ist für die Integration an sich kein Problem - in Teilen greift der Ankommende dieses oder jenes auf, in Teilen fügt er Mitgebrachtes hinzu und was heute neu ist, ist morgen eine von vielen denkbaren Nischen. Da hat die Integrationsbeauftragte nicht danebengehauen. Problematisch für jemanden, der entweder Migranten sein eigenes nicht mehrheitsfähiges Deutschlandbild verbindlich machen will oder eine Leerformel aufstellen will, die praktisch nicht zu befriedigen geht. Beides unterstelle ich jenem fiktiven Stammtischneuling, nicht dir.

Was es aber nicht bedeutet: Selbstverständlich ist Deutschland nicht beliebig, und im Rahmen von Grundgesetz und Strafgesetzbuch geht hier vieles nicht, das in anderen Ländern vielleicht legal ist oder dort zwar praktiziert wird, aber laut Gesetzbuch auch verboten wäre. Auch der Erwerb der Sprache, vorzeigbarer Qualifikationszeugnisse, das Klarkommen mit allgemeinen Konventionen. Da sind wir im Bereich Fördern inzwischen halbwegs gut aufgestellt und im Bereich Fordern noch viel besser, wie man jeder Userkommentar-Spalte in jeder Zeitung im Internet entnehmen kann. Da gibt es auch vieles, das fehlt oder das kritikabel ist.

Man muss schon unterscheiden: Dass Menschen mit dem Gebetsteppich sich im Park versammeln und dergleichen, das ist vielleicht neu und unerhört, aber auch kein Problem, da muss der Staat nichts tun. Wenn aber jemand einen umbringt, dann wird das Gericht nach unserem Gesetzbuch urteilen. Wenn einer unsere Lebensmittelhygiene missachtet, wenn einer Sex mit Kindern will, wenn einer die Mehrwertsteuer einspart, wenn einer seiner Tochter Freiheitsrechte vorenthalten will, dann ist der Staat zur Stelle. Dem hat die Integrantante auch nicht wiedersprochen. Aber das sage ich jetzt mehr zur Allgemeinheit.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Provokateur »

Adam Smith hat geschrieben:(31 Aug 2017, 15:38)

Das sind Probleme die jetzt aber nicht die Deutschen betreffen. Ausser aus Deutschland wird ein Gottesstaat.
Die zu Integrierenden müssen sich halt mehr ändern als das die Deutschen müssen. Vor allem im Zweifel ihre EInstellungen und Ansichten. Das ist der Deal.

Die Deutschen hingegen müssen diese Integrationsbemühungen auch zulassen. Und denjenigen, der sich hier voll einfügt, belohnen. So Geschichten wie Bivsi (die ja wohl gymnasiale Einserschülerin ist) und die der albanischen Familie, wo der Vater in der freiwilligen Feuerwehr war und die trotzdem abgeschoben wurde, dürfen sich nicht wiederholen.

Einer, der klaut, kann gerne dahin zurückgehen, wo er herkommt. Und dort kriminell sein. Das ist keine Integration.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Aug 2017, 11:02)


Bleib nur ruhig in Berlin, es muss sich ja irgenewer um dessen Aufbau kümmern und die preussische Kultur am Leben erhalten. ;)
Das hast Du jetzt schön gesagt .... :)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Provokateur hat geschrieben:(31 Aug 2017, 15:44)

... So Geschichten wie Bivsi (die ja wohl gymnasiale Einserschülerin ist) und die der albanischen Familie, wo der Vater in der freiwilligen Feuerwehr war und die trotzdem abgeschoben wurde, dürfen sich nicht wiederholen.

Einer, der klaut, kann gerne dahin zurückgehen, wo er herkommt. Und dort kriminell sein. Das ist keine Integration.
Der Vater war bei der Einreise schon kriminell und war nach der Entdeckung des Betruges nicht bereit, die Konsequenzen zu tragen!
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Provokateur »

ThorsHamar hat geschrieben:(31 Aug 2017, 15:53)

Der Vater war bei der Einreise schon kriminell und war nach der Entdeckung des Betruges nicht bereit, die Konsequenzen zu tragen!
Es geht um das Mädchen. Den Vater kann man später abschieben.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Provokateur hat geschrieben:(31 Aug 2017, 16:30)

Es geht um das Mädchen. Den Vater kann man später abschieben.
Der Vater ist Sushi-Koch und bezahlt brav seine Steuern. Er hat sich halt durch seinen falschen Namen in ein Problem begeben, aus dem er ohne Sorge sofortiger Abschiebung nur schwer wieder heraus kommen kann. Nachdem das nun offen eingeräumt ist, sollte die Familie einen Weg suchen, alles legal und sauber zu sortieren und die Behörden sollten es nicht schwerer als nötig machen. Warum sollten wir uns das entgehen lassen?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von hallelujah »

Das Gequatsche um Leitkultur geht doch vollkommen an der Realität vorbei.
Ein Migrant kann sich doch nicht in Deutschland integrieren, sondern immer nur in einem ganz kleinen Umfeld (Dorf, Wohnsiedlung, Arbeitsplatz, Freizeit).

Den 10-Punkte-Plan von De Maizière halte ich für belangloses, wenig aussagekräftiges Gequatsche.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 94262.html


"Bei Demonstrationen haben wir ein Vermummungsverbot.“ Der Punkt schließt mit den Worten: „Wir zeigen unser Gesicht. Wir sind nicht Burka.“"

Achso, dann sind das auf Demos überhaupt keine autonomen Linke/Rechte, sondern Burkas. Muss mir doch mal jemand sagen... :D
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

hallelujah hat geschrieben:(31 Aug 2017, 19:12)

Das Gequatsche um Leitkultur geht doch vollkommen an der Realität vorbei.
Ein Migrant kann sich doch nicht in Deutschland integrieren, sondern immer nur in einem ganz kleinen Umfeld (Dorf, Wohnsiedlung, Arbeitsplatz, Freizeit).

Den 10-Punkte-Plan von De Maizière halte ich für belangloses, wenig aussagekräftiges Gequatsche.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 94262.html


"Bei Demonstrationen haben wir ein Vermummungsverbot.“ Der Punkt schließt mit den Worten: „Wir zeigen unser Gesicht. Wir sind nicht Burka.“"

Achso, dann sind das auf Demos überhaupt keine autonomen Linke/Rechte, sondern Burkas. Muss mir doch mal jemand sagen... :D
Da ist so viel dummes Zeug bei. Stellenweise gilt Sonnenbrille als Vermummungen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von hallelujah »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(31 Aug 2017, 19:17)

Da ist so viel dummes Zeug bei. Stellenweise gilt Sonnenbrille als Vermummungen.

Ja.
Wenn man den 10-Punkte-Plan einem Migranten vorlegt, wird er die gleiche Reaktion zeigen wie ich "was soll der Scheiss?"

Wenn ich in ein anderes Land auswandern würde, würde ich mir vorher einen grobe Überblick verschaffen. Die Integration VOR ORT ist dann aber wieder eine ganz andere Sache, die mit dämlichen 10-Punkte-Plänen nicht mehr viel zu tun hat.
Glaubt der Mann im ernst, in Hintertupfingen wird die "Leitkultur" genauso gelebt wie in Berlin? Der Mann hat doch einen Schaden...
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von ThorsHamar »

Provokateur hat geschrieben:(31 Aug 2017, 16:30)

Es geht um das Mädchen. Den Vater kann man später abschieben.
Es geht um den betrügerischen Vater, der ursächlich allein verantwortlich ist!
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Alpha Centauri »

hallelujah hat geschrieben:(31 Aug 2017, 19:12)

Das Gequatsche um Leitkultur geht doch vollkommen an der Realität vorbei.
Ein Migrant kann sich doch nicht in Deutschland integrieren, sondern immer nur in einem ganz kleinen Umfeld (Dorf, Wohnsiedlung, Arbeitsplatz, Freizeit).

Den 10-Punkte-Plan von De Maizière halte ich für belangloses, wenig aussagekräftiges Gequatsche.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 94262.html


"Bei Demonstrationen haben wir ein Vermummungsverbot.“ Der Punkt schließt mit den Worten: „Wir zeigen unser Gesicht. Wir sind nicht Burka.“"

Achso, dann sind das auf Demos überhaupt keine autonomen Linke/Rechte, sondern Burkas. Muss mir doch mal jemand sagen... :D
Ja genau richtig. Die sogenannte Diskussion um eine vermeintliche "Leitkultur" ist nur Realität fernes Geschwätz mehr nicht.
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Zunder
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Zunder »

In diesem Strang geht es nicht um den Begriff der "Leitkultur", der mancher Hinsicht durchaus ein Geschmäckle hat, sondern um die Frage, ob es so etwas wie eine deutsche Kultur gibt. Einige scheinen mit der Kulturtechnik des Lesens jedenfalls nicht so richtig vertraut zu sein.
hallelujah
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von hallelujah »

Zunder hat geschrieben:(31 Aug 2017, 23:49)

In diesem Strang geht es nicht um den Begriff der "Leitkultur", der mancher Hinsicht durchaus ein Geschmäckle hat, sondern um die Frage, ob es so etwas wie eine deutsche Kultur gibt. Einige scheinen mit der Kulturtechnik des Lesens jedenfalls nicht so richtig vertraut zu sein.
Die beiden Begriffe sind nur schwer voneinander abzugrenzen, da eine verbindende Kultur schließlich eine Leitkultur darstellen soll.
Zudem ist dieser Strang zeitgleich zu einer laufenden Diskussion im AfD-Strang entstanden, wo sie eigentlich nicht hingehört.

Es stellt sich mir aber auch die Frage, welchen Sinn das alles ergeben soll. Ich fühle mich mit anderen Menschen aufgrund von Sympathie verbunden, nicht aufgrund irgendwelcher dubioser gemeinsamen kulturellen Werte...
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Provokateur »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 05:26)

Die beiden Begriffe sind nur schwer voneinander abzugrenzen, da eine verbindende Kultur schließlich eine Leitkultur darstellen soll.
Zudem ist dieser Strang zeitgleich zu einer laufenden Diskussion im AfD-Strang entstanden, wo sie eigentlich nicht hingehört.

Es stellt sich mir aber auch die Frage, welchen Sinn das alles ergeben soll. Ich fühle mich mit anderen Menschen aufgrund von Sympathie verbunden, nicht aufgrund irgendwelcher dubioser gemeinsamen kulturellen Werte...
Die Frage ist, ob eine Sympathie überhaupt entstehen kann, wenn jemand zu spät kommt (Pünktlichkeit ist Kultur), stinkt (Körperhygiene ist Kultur) und schmatzt (Tischsitten sind Kultur).
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

gödelchen hat geschrieben:(31 Aug 2017, 14:16)

Falsch ! Weiß nicht wo du das her hast, aber aus naturwissenschaftlich oder philosophisch gültigen Denkgesetzen nicht. Begründung...es gibt nichts, was auf nichts gründet.
Das wird mit meiner Aussage, dass eine kulturelle Leistung die Neu-Wiederherstellung einer Verknüpfung, Verbindung umfasst, auch gar nicht bestritten. Aber diese ist eine individuelle Leistung. Und selbst wenn sie nur in einer Neu-Bewertung oder Neu-Wiederherstellung besteht, setzt sie in ihrem Anfang zunächst eine Loslösung voraus. Ein noch besseres Beispiel dafür als die Zwölftontechnik als Fortführung der Wiener Klassik ist vielleicht die Neu-Wiederentdeckung der Musik des damals seit Jahrzehnten nicht mehr aufgeführten Johann Sebastian Bach durch Mendelssohn-Bartholdy. Eine schöpferische Leistung an deren Anfang ohne Zweifel eine nonkonformistische Loslösung, vom aktuellen Zeitgeist nämlich, steht. Und gleichzeitig wird niemand behaupten, Bach wäre ein Phänomen, das sich "auf nichts" gründet.

Die Argumentation macht in diesem Thread allerdings nur einen Sinn, wenn man versucht, sie genau auf die Fragestellung zu beziehen: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur. "Verbindend" ist das Antonym von "Auseinanderstrebend" und die Suche nach einer verbindenden Kultur erweist sich somit gar nicht als Wunsch nach Kreativität sondern als Wunsch, "Kultur" möge als eine Art soziologischer Kitt für eine auseinanderdriftende Gesellschaft dienlich sein. In meinen Augen liefe das auf einen höchst bedauerlichen Missbrauch eines an sich sehr positiven Begriffs hinaus.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 05:26)
Es stellt sich mir aber auch die Frage, welchen Sinn das alles ergeben soll. Ich fühle mich mit anderen Menschen aufgrund von Sympathie verbunden, nicht aufgrund irgendwelcher dubioser gemeinsamen kulturellen Werte...
Völlig richtig! Und einer (von etlichen) Aspekten, aus denen heraus bei mir Sympathie entsteht, besteht im Angebot einer erweiternden Kulturerfahrung. Die logischerweise - zwar nicht notwendigerweise im Widerspruch - aber doch wesentlich eben aus einem über einen Bestand Hinausweisendem besteht.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von odiug »

Woran erkennt man Deutsche in New York ?
Spaziert Nachts durch Manhattan und wenn um drei Uhr in der Früh einer an einer roten Fußgängerampel steht, vor einer ansonsten leeren Straße, dann kann man ihn auf Deutsch ansprechen und wird in 90 % der Fälle auf Deutsch zurück gegrüßt.
Das funktioniert ... wirklich :thumbup:
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

Provokateur hat geschrieben:(01 Sep 2017, 06:48)

Die Frage ist, ob eine Sympathie überhaupt entstehen kann, wenn jemand zu spät kommt (Pünktlichkeit ist Kultur), stinkt (Körperhygiene ist Kultur) und schmatzt (Tischsitten sind Kultur).
Es macht auch jemanden nicht unbedingt sympathisch, wenn er beim Hereinkommen nicht grüßt, sondern blöd schaut.
Du triffst es ganz richtig, zur Kultur gehört eben, "was sich gehört".
Das ist nirgends niedergeschrieben, kann man oft auch schwer in Worte fassen, aber man spürt es innerlich.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von hallelujah »

Provokateur hat geschrieben:(01 Sep 2017, 06:48)

Die Frage ist, ob eine Sympathie überhaupt entstehen kann, wenn jemand zu spät kommt (Pünktlichkeit ist Kultur), stinkt (Körperhygiene ist Kultur) und schmatzt (Tischsitten sind Kultur).
Die Frage ist, ob man das Kultur nennen soll oder persönliche Charaktereigenschaften. Ich tendiere zu Letzerem...
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 07:47)

Die Frage ist, ob man das Kultur nennen soll oder persönliche Charaktereigenschaften. Ich tendiere zu Letzerem...
Haben dir deine Eltern nicht beigebracht, dass man z.B. höflich grüßt?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von hallelujah »

Keoma hat geschrieben:(01 Sep 2017, 07:54)

Haben dir deine Eltern nicht beigebracht, dass man z.B. höflich grüßt?

Wen ich höflich grüße, entscheide immer noch ich selbst.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:04)

Wen ich höflich grüße, entscheide immer noch ich selbst.
Also nix Kultura.
Und darauf bist du noch stolz?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

Wenn in Somalia und Jemen 75% der Männer 4 Stunden am Tag Kath kauen ist dieses ein Unterschied zu unserer Kultur bei der die Männer nach der Arbeit Bier trinken. Problematisch wird es, wenn Drogen Einfluss auf die Psysche haben können.

Auch tragen in Somalia und Jemen fast 100% der Frauen eine Niqab und hier in Deutschland wird nur von einigen Frauen Kopftuch getragen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von hallelujah »

Keoma hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:12)

Also nix Kultura.
Und darauf bist du noch stolz?

fällt dir sonst noch ein dämlicher Kommentar ein? dann bitte jetzt...
:rolleyes:
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:21)

fällt dir sonst noch ein dämlicher Kommentar ein? dann bitte jetzt...
:rolleyes:
Dämlich ist eher deine Einstellung gegenüber gutem Benehmen.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von gödelchen »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 07:47)

Die Frage ist, ob man das Kultur nennen soll oder persönliche Charaktereigenschaften. Ich tendiere zu Letzerem...
Verstehen tust du nix. Als ob es eine Charaktereigenschaft wäre zu grüßen. Wie man sich begrüßt , das ist Teil der Kultur, z.B. dass man auch Frauen gegenüber das Zeichen der unbewaffneten Hand gibt. Andere Kulturen händeln das anders.

Schade , dass es solche Mitbewohner Deutschlands gibt, die so drauf sind wie du........
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Quatschki »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 07:47)

Die Frage ist, ob man das Kultur nennen soll oder persönliche Charaktereigenschaften. Ich tendiere zu Letzerem...
Mode?
Es gab in Deutschland so um 1900 auch mal eine Zeit, wo überall Spucknäpfe aufgestellt waren.
Als in den 90ern die Spätaussiedler aus Rußland kamen, schien es eine Zeit lang, als würde man so etwas wieder benötigen, aber sie haben es sich doch recht schnell abgewöhnt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

Quatschki hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:25)

Mode?
Es gab in Deutschland so um 1900 auch mal eine Zeit, wo überall Spucknäpfe aufgestellt waren.
Als in den 90ern die Spätaussiedler aus Rußland kamen, schien es eine Zeit lang, als würde man so etwas wieder benötigen, aber sie haben es sich doch recht schnell abgewöhnt.
Es gab auch mal eine Zeit in der fast jeder Mann einen Hut getragen hat.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

gödelchen hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:23)

Verstehen tust du nix. Als ob es eine Charaktereigenschaft wäre zu grüßen. Wie man sich begrüßt , das ist Teil der Kultur, z.B. dass man auch Frauen gegenüber das Zeichen der unbewaffneten Hand gibt. Andere Kulturen händeln das anders.

Schade , dass es solche Mitbewohner Deutschlands gibt, die so drauf sind wie du........
In Japan verbeugt man sich und Muslime geben Frauen keine Hand. Trotzdem wird z.B in Jemen gegrabscht was das Zeug hält.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Sep 2017, 07:00)

Das wird mit meiner Aussage, dass eine kulturelle Leistung die Neu-Wiederherstellung einer Verknüpfung, Verbindung umfasst, auch gar nicht bestritten. Aber diese ist eine individuelle Leistung. Und selbst wenn sie nur in einer Neu-Bewertung oder Neu-Wiederherstellung besteht, setzt sie in ihrem Anfang zunächst eine Loslösung voraus. Ein noch besseres Beispiel dafür als die Zwölftontechnik als Fortführung der Wiener Klassik ist vielleicht die Neu-Wiederentdeckung der Musik des damals seit Jahrzehnten nicht mehr aufgeführten Johann Sebastian Bach durch Mendelssohn-Bartholdy. Eine schöpferische Leistung an deren Anfang ohne Zweifel eine nonkonformistische Loslösung, vom aktuellen Zeitgeist nämlich, steht. Und gleichzeitig wird niemand behaupten, Bach wäre ein Phänomen, das sich "auf nichts" gründet.

Die Argumentation macht in diesem Thread allerdings nur einen Sinn, wenn man versucht, sie genau auf die Fragestellung zu beziehen: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur. "Verbindend" ist das Antonym von "Auseinanderstrebend" und die Suche nach einer verbindenden Kultur erweist sich somit gar nicht als Wunsch nach Kreativität sondern als Wunsch, "Kultur" möge als eine Art soziologischer Kitt für eine auseinanderdriftende Gesellschaft dienlich sein. In meinen Augen liefe das auf einen höchst bedauerlichen Missbrauch eines an sich sehr positiven Begriffs hinaus.
Falsch. Kultur ist immer Kit einer Gesellschaft.in zweierlei Hinsicht. Einmal im stetigen Prozess des kulturellen Gestaltens und des Weiterentwickeln dessen, was gemeinsam an Grundlagen geschaffen wurde und zum anderen als Anker und Orientierungspunkt fur die Identitätsfindung.

Mehr ist nicht zu sagen. Schade, dass es Mitbürger in D gibt, die so drauf sind wie du......
Zuletzt geändert von gödelchen am Fr 1. Sep 2017, 08:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von gödelchen »

Adam Smith hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:29)

In Japan verbeugt man sich und Muslime geben Frauen keine Hand. Trotzdem wird z.B in Jemen gegrabscht was das Zeug hält.
:-) jedem seine spezifische Kultur.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von hallelujah »

Sagt mal, versteht ihr die deutsche Sprache nicht?
Ich sagte, WEN ich grüße, entscheide ich.
Wie ihr darauf kommt, ich würde niemanden grüßen, könnt ihr mir ja mal verraten...
Gäbe es einen Gott, hätte er keine Religionen erschaffen.
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schokoschendrezki
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(31 Aug 2017, 23:49)

In diesem Strang geht es nicht um den Begriff der "Leitkultur", der mancher Hinsicht durchaus ein Geschmäckle hat, sondern um die Frage, ob es so etwas wie eine deutsche Kultur gibt. Einige scheinen mit der Kulturtechnik des Lesens jedenfalls nicht so richtig vertraut zu sein.
Eine "deutsche Kultur" ist mit dem kommunikativ herausgebildeten Bewusstsein von Gemeinsamkeiten entstanden. Der Buchdruck spielte dabei natürlich eine überragende Rolle. Einfach, indem man kommunikativ voneinander Kenntnis nahm, entstand allmählich dieses Bewusstsein einer gemeinsamen deutschen Kultur. Will man den aktuellen Zustand und die aktuelle Bedeutung dieses Begriffs erfassen, muss man also in erster Linie untersuchen, wie die großen Kommunikationsstränge heutiger gegenseitiger Kenntnisnahmen kultureller Leistungen verlaufen. Und wird dabei feststellen, dass "deutsche Kultur" im wesentlichen in der Rückschau auf eine weitgehend abgeschlossene Entwicklung besteht. Man muss noch nicht einmal auf den zunehmenden Raum für elektronische Kommunikation gegenüber Buchdruck in der Tradition Gutenbergs verweisen. Ich könnte einfach mal als Schnappschuss den heutigen Berliner Veranstaltungsplan für alle in Frage kommenden Bereiche anschauen (Film, Theater, Ausstellungen, Konzerte, Vorträge ...) und werde feststellen, dass "deutsche Kultur" einfach von einem abgeteilten Raum zu einem "Aspekt" (von mehreren) geworden ist.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

gödelchen hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:32)

:-) jedem seine spezifische Kultur.
Ich finde es jetzt nicht schlimm, wenn muslimische Männer Frauen keine Hand geben.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

gödelchen hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:31)

Falsch. Kultur ist immer Kit einer Gesellschaft.in zweierlei Hinsicht. Einmal im stetigen Prozess des kulturellen Gestaltens und des Weiterentwickeln dessen, was gemeinsam an Grundlagen geschaffen wurde und zum anderen als Anker und Orientierungspunkt fur die Identitätsfindung.
Völlig falsch! Schon in seinem Wortursprung verweist "Kultur" ("Ackerbau") einfach auf "Menschengeschaffenes" (im Gegensatz zu natürlich Gegebenem). Der Kulturbegriffsgebrauch (oder besser: Missbrauch) als "Identitätsstiftungsmerkmal" erweist sich bei genauerer Betrachtung schon in seinem Ursprung als spätere Überformung. Und zwar hauptsächlich mit dem Ziel der Sammlung zum Zwecke der Machterhaltung einer Minderheit.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

In Saudi-Arabien sind Kinos verboten und bei uns erlaubt. Kinos, Bücher, Musik, Facebook bewirken, dass noch etwas anderes als Allah in den Kopf eindringen kann. Und so etwas ist schlecht, weil dieses zu Atheismus führt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:35)

Eine "deutsche Kultur" ist mit dem kommunikativ herausgebildeten Bewusstsein von Gemeinsamkeiten entstanden. Der Buchdruck spielte dabei natürlich eine überragende Rolle. Einfach, indem man kommunikativ voneinander Kenntnis nahm, entstand allmählich dieses Bewusstsein einer gemeinsamen deutschen Kultur. Will man den aktuellen Zustand und die aktuelle Bedeutung dieses Begriffs erfassen, muss man also in erster Linie untersuchen, wie die großen Kommunikationsstränge heutiger gegenseitiger Kenntnisnahmen kultureller Leistungen verlaufen. Und wird dabei feststellen, dass "deutsche Kultur" im wesentlichen in der Rückschau auf eine weitgehend abgeschlossene Entwicklung besteht. Man muss noch nicht einmal auf den zunehmenden Raum für elektronische Kommunikation gegenüber Buchdruck in der Tradition Gutenbergs verweisen. Ich könnte einfach mal als Schnappschuss den heutigen Berliner Veranstaltungsplan für alle in Frage kommenden Bereiche anschauen (Film, Theater, Ausstellungen, Konzerte, Vorträge ...) und werde feststellen, dass "deutsche Kultur" einfach von einem abgeteilten Raum zu einem "Aspekt" (von mehreren) geworden ist.

......und jetzt? Was sagt das? Nichts ! Selbst wenn hypothetisch die dt. Kultur untergehen wurde gäbe es eine typische dt. Kultur, so wie es eine der Hethiter gab. Völlig unverständlich dein Eiertänze darum, dass das typisch dt. Nicht auftauchen darf.

Ziemlich schwachbrüstig alles....
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - können wir uns hier auf EIN uns alle verbindendes - und nationalitätenübergreifendes - Element einigen, und das ist HÖFLICHKEIT dem Gesprächspartner gegenüber? Es ist dem Strangthema nicht dienlich, wenn Ihr Euch gegenseitig angeht. Und was dem Strangthema ebenfalls nicht dienlich ist, sind Beiträge ohne Themenbezug, etwa über Jemen, Saudi-Arabien, Islam, Verschleierung o.ä. Bitte führt diese Diskussion in den dafür vorgesehenen Strängen/Unterforen, sonst wird ab hier in die Ablage verschoben. Danke.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:42)

Völlig falsch! Schon in seinem Wortursprung verweist "Kultur" ("Ackerbau") einfach auf "Menschengeschaffenes" (im Gegensatz zu natürlich Gegebenem). Der Kulturbegriffsgebrauch (oder besser: Missbrauch) als "Identitätsstiftungsmerkmal" erweist sich bei genauerer Betrachtung schon in seinem Ursprung als spätere Überformung. Und zwar hauptsächlich mit dem Ziel der Sammlung zum Zwecke der Machterhaltung einer Minderheit.
Ideologisch gefärbtes Erzählen. Sprachwissenschaftliche steht der Inhalt des Begriffes Kultur zum Gebrauch heute fest. Was die ollen Lateiner uns als Ursprünglich es beim menschlichen Schaffens gegeben haben, mag etymologisch interessant sein. Mehr nicht. Wir nehmen den Begriff Mauer auch heute in der Form, wie wir den zur Verständigung in dem technischen Bereich brauchen und nicht, was die ollen Römer damit meinten.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

Es gibt keine Kultur, es gibt nur Tradition. Und die ist immer überholt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

Früher (vor 1960) haben viele Frauen im ländlichen Raum Kopftuch getragen. Dann gab es die Befreiung der Frau und das Kopftuch war out. Die deutsche Kultur ändert sich mit der Zeit. Früher war die französische Sprache angesagt und heute die englische Sprache.
@ Moderation:
Ist der Beitrag so in Ordnung?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

gödelchen hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:52)

Ideologisch gefärbtes Erzählen. Sprachwissenschaftliche steht der Inhalt des Begriffes Kultur zum Gebrauch heute fest. Was die ollen Lateiner uns als Ursprünglich es beim menschlichen Schaffens gegeben haben, mag etymologisch interessant sein. Mehr nicht. Wir nehmen den Begriff Mauer auch heute in der Form, wie wir den zur Verständigung in dem technischen Bereich brauchen und nicht, was die ollen Römer damit meinten.
Nur, dass es nicht Sprachwissenschaftler sind, die einen bestimmten Kulturgebrauch vorgeben, sondern dieser sich einfach aus der gesellschaftlchen Praxis ergibt. Die Überformungen dieses praktischen Kulturgebrauchs durch Elemente, die definitiv nicht im deutschen Sprachraum entstanden sind, sind inzwischen so dominant, dass "deutsche Kultur" zwar (natürlich) immer noch existiert, für die Formung einer individuellen Lebenspraxis, eines kulturellen Selbstbilds in den meisten Fällen aber nur einen Aspekt von mehreren bildet.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Fr 1. Sep 2017, 09:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von hallelujah »

Milady de Winter hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:49)

MOD - können wir uns hier auf EIN uns alle verbindendes - und nationalitätenübergreifendes - Element einigen, und das ist HÖFLICHKEIT dem Gesprächspartner gegenüber? Es ist dem Strangthema nicht dienlich, wenn Ihr Euch gegenseitig angeht. Und was dem Strangthema ebenfalls nicht dienlich ist, sind Beiträge ohne Themenbezug, etwa über Jemen, Saudi-Arabien, Islam, Verschleierung o.ä. Bitte führt diese Diskussion in den dafür vorgesehenen Strängen/Unterforen, sonst wird ab hier in die Ablage verschoben. Danke.


Es wird schwierig, wenn absichtlich Dinge unterstellt werden, die man weder geschrieben noch gemeint hat. Dann ist irgendwann auch mal meine Höflichkeit und Geduld zu ende...
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Milady de Winter »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 09:02)

Es wird schwierig, wenn absichtlich Dinge unterstellt werden, die man weder geschrieben noch gemeint hat. Dann ist irgendwann auch mal meine Höflichkeit und Geduld zu ende...
MOD - deshalb galt meine Bitte ALLEN Diskutanten. Im Zweifelsfall kann man sich ausklinken, bevor etwas eskaliert, oder einen entsprechenden Beitrag melden. Da wir alle erwachsen sind, galt mein Zwischenruf schlicht der "Erdung", da man in der Hitze des Gefechts oft selbst nicht mehr mitbekommt, dass man sich in Rage geredet hat. Dann gibt ein Wort das andere, und der Rest ist bekannt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 09:02)

Es wird schwierig, wenn absichtlich Dinge unterstellt werden, die man weder geschrieben noch gemeint hat. Dann ist irgendwann auch mal meine Höflichkeit und Geduld zu ende...
Wenn man trotzig erklärt, nicht jeden zu grüßen, ist es mit der Höflichkeit eh nicht weit her.
Umgangsformen sind ein wichtiger Bestandteil jeder Kultur.
Und Integration kann man auch an diesen bemessen.
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Provokateur »

hallelujah hat geschrieben:(01 Sep 2017, 08:33)

Ich sagte, WEN ich grüße, entscheide ich.
Es geht ja auch um das WIE. Und wie man grüßt, ist eben Teil der Kultur. Du kämst nicht auf die Idee, jedem, dem du begegnest, eine Begrüßungsohrfeige zu geben oder deine Angebetete mit einem Liebesszepter anzubuffen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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