Was ist Rassismus?

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Quatschki
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Apr 2018, 23:02)
Eine Person einzig und alleine wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Religion in allgemeiner und absoluter Form zu bewerten, das ist rassistisch.
Bei der Zugehörigkeit zur Anhängerschaft eines Fußballvereins auch?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Tom Bombadil
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Das Thema ist imho zu ernst für Blödelei.
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van Kessel

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von van Kessel »

wahrscheinlich ist wikipedia exakter als man meint. So ist der landläufige Rassismus nicht biologischer, sondern politischer Natur. Unter Hominiden vom Schlage der Sapiden kann es keinen Rassismus geben; nur Fremdenfeindlichkeit oder die feindliche EInstellung gegenüber anderer Lebensweise, Ideologie oder Hautfarbe...was weiß ich, was man für Unterschiede kreiert, um sein Süppchen kochen zu können.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Apr 2018, 23:02)
Das geht aus der Definition aber nicht hervor, Kritik sollte auf Tatsachen beruhen und konkret und sachlich vorgetragen werden. Eine Person einzig und alleine wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Religion in allgemeiner und absoluter Form zu bewerten, das ist rassistisch.
Richtig, aber die Grenzen was sachliche Kritik und was allgemeine und absolute Bewertung ist, ist fließend und wird vollkommen unterschiedlich wahrgenommen. Da ist der Rassismusvorwurf immer in Reichweite.

Es werden viele Menschen einzig aufgrund ihrer politischen Einstellung allgemein und absolut bewertet. Ich war in einer Kabarettvorstellung in welcher der Kabarettist Pegidisten als Arschlöcher bezeichnet hat. War das Rassismus? Es ist ja eine allgemeine und absolute Abwertung einer Gruppe zum Schaden der Opfer als Ergebnis einer Aggression.

In meinen Augen war es einfach eine Beleidigung, aber gemäß Definition wäre es ggf. eine rassistische Beleidigung (ausgerechnet Pegidisten die Opfer von Rassismus ;) )
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Quatschki hat geschrieben:(23 Apr 2018, 23:05)
Bei der Zugehörigkeit zur Anhängerschaft eines Fußballvereins auch?
Mag nach Unsinn klingen, aber nach der Definition wäre es Rassismus zu sagen "Bayern Fans sind Arschlöcher". Oder verstehe ich die Definition irgendwie falsch?

Natürlich halte ich das persönlich nicht für Rassismus, aber das ist ja eben der Punkt. Passt die Definition?
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Quatschki
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Apr 2018, 23:14)

Das Thema ist imho zu ernst für Blödelei.
Das typisch deutsche Hobby, möglichst allgemeingültige und zugleich allen spezifischen Sonderfällen Rechnung tragende "Definitionen" für irgendwelche Begriffe zu finden, die dann bei nächstbester Gelegenheit doch wieder nach Gusto benutzt werden - Das nimmst du ernst?
Wozu?
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Quatschki
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Quatschki »

Wenn Rassismus auf die Ablehnung von Religion und das Mobbing ihrer Anhänger ausgeweitet wird, ist dann Peppone in "Don Camillo und Peppone" ein Rassist?
Oder wenn Kinder einen Mitschüler mobben und hänseln, weil er vielleicht regelmäßig betet,
(soll zum Beispiel in der DDR bei den "Jungen Pionieren" häufiger vorgekommen sein), sind das Rassisten?

Da frag ich mich doch, was die damit bezwecken, eigentlich klar umrissene Begriffe bis zur Beliebigkeit zu verwischen?
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Tom Bombadil
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Apr 2018, 23:24)

Da ist der Rassismusvorwurf immer in Reichweite.
Es wird immer Leute geben, die solche Definitionen missbrauchen und für ihre eigenen Zwecke instrumentalisieren. Soll man deswegen darauf verzichten zu definieren, was Rassismus ist? Was du zitiert hast, ist ja nicht die einzige Definition, es wird auch nie DIE allgemeingültige und perfekte Defintion von Rassismus geben, aber deswegen existiert Rassismus trotzdem, er existiert und feiert gerade ein Comeback nach dem anderen.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Quatschki hat geschrieben:(24 Apr 2018, 09:08)
Wenn Rassismus auf die Ablehnung von Religion und das Mobbing ihrer Anhänger ausgeweitet wird, ist dann Peppone in "Don Camillo und Peppone" ein Rassist?
Oder wenn Kinder einen Mitschüler mobben und hänseln, weil er vielleicht regelmäßig betet,
(soll zum Beispiel in der DDR bei den "Jungen Pionieren" häufiger vorgekommen sein), sind das Rassisten?

Da frag ich mich doch, was die damit bezwecken, eigentlich klar umrissene Begriffe bis zur Beliebigkeit zu verwischen?
EBEN! Das folgt einem Zweck.

Unter Rassismus versteht das ältere Semester soetwas wie Benachteiligung aufrund von Fremdheit und äußerer Merkmale der Fremdheit. So wird das in wissenschaftlichen Kreisen - wie die sich auch immer rekrutieren - aber nicht mehr definiert.

Nun heißt es auf einmal wer jemanden aufgrund der Religion benachteiligt, der ist ein Rassist. Damit werden alle Tatbestände die Kritik an der Religion, zum Teil auch nachvollziehbar und berechtigt, in die nähe inakzeptabler Verhaltensweisen gerückt (denn für mich und für die meisten anderen ist Rassismus selbstverständlich vollkommen inakzeptabel).

Das folgt dem selben Prinzip wie auch die Nazikeule und der Ausdehnung der interpretation dessen was sexuelle Belästigung ist. Es ist die Methode für eine immer größere Bandbreite von Vergehen eine immer größere Keule zu verwenden. Anders ausgedrückt ist es Law and Order auf "links", nämlich der Abbau jeglicher "Toleranz" gegenüber dem von ihnen als falsch empfundenen Verhaltensweisen. Die Reaktion darauf, nämlich das Erstarken der Rechten, wird dann wiederum als Beispiel dafür verwendet, dass man bei der "Verteidigung" der liberalen Werte umso mehr Gas geben muss. -> Das ist die Polarisierung der Gesellschaft durch Ideologen.

Daher halte ich diese Definition für keine erbsenzählerische Banalität. Sie drückt den Kampf um eine Deutungshoheit aus, die von einer linken Meinungselite in Salamitaktik beeinflusst wird.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Apr 2018, 11:04)
Es wird immer Leute geben, die solche Definitionen missbrauchen und für ihre eigenen Zwecke instrumentalisieren. Soll man deswegen darauf verzichten zu definieren, was Rassismus ist? Was du zitiert hast, ist ja nicht die einzige Definition, es wird auch nie DIE allgemeingültige und perfekte Defintion von Rassismus geben, aber deswegen existiert Rassismus trotzdem, er existiert und feiert gerade ein Comeback nach dem anderen.
Es ist nicht die einzige, aber es ist die anerkannteste - und das ist sie aus gutem Grunde.

Für mich folgt sie der Logik eines Kampfes um die Deutungshoheit, wie er seit sehr langer Zeit betrieben wird. Mir ist diese Definition jedenfalls viel zu undifferenziert und es ist bedenklich, dass sie als anerkannteste Definition Grundlage für linke Agitation liefert.
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Tom Bombadil
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Diese Defintion ist lt. Wiki in der Rassismusforschung die am "breitesten akzeptierte". Und? Inwiefern tangiert dich das, bist du in der Rassismusforschung tätig? Man kann alle Religionen kritisieren, Kritik hat aber sachlich und konkret zu erfolgen, einen Menschen abzulehnen, nur weil er einer Religion angehört ist keine Kritik.

Eine Benachteiligung wegen Religionszugehörigkeit ist auf jeden Fall ein grundgesetzwidriges Verhalten. Von "Benachteiligung" oder "Kritik" steht auch nichts in der Definition, da geht es um Differenz und Bewertung. Und wenn diese Bewertung in verallgemeinerter und verabsolutierter Form vorgenommen wird, dann ist es Rassismus.

Wie würdest du denn Rassismus definieren?
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Julian
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Julian »

Skeptiker hat geschrieben:(24 Apr 2018, 13:34)

Es ist nicht die einzige, aber es ist die anerkannteste - und das ist sie aus gutem Grunde.

Für mich folgt sie der Logik eines Kampfes um die Deutungshoheit, wie er seit sehr langer Zeit betrieben wird. Mir ist diese Definition jedenfalls viel zu undifferenziert und es ist bedenklich, dass sie als anerkannteste Definition Grundlage für linke Agitation liefert.
Ich kann es nicht mehr anders deuten, als dass der maximal ausgeweitete Rassismusbegriff ein zentrales Instrument für die Erhaltung der Deutungshoheit der linken Multikulturalisten ist.

Ich würde mich selbst als Antirassisten bezeichnen, wobei ich aber eine sehr enge Definition des Rassismus habe. So finde ich es falsch, Menschen aufgrund biologischer Merkmale, etwa der Hautfarbe, eine geringere oder größere Wertigkeit zuzuschreiben, oder sie aufgrund der Hautfarbe zu bevorzugen oder zu benachteiligen.

Nun, mit diesem engen Begriff lässt sich natürlich keine ideologische Politik durchsetzen. Deswegen wurde der Rassismusbegriff eben so stark erweitert, dass jede Gruppe darunter fallen kann, die als Opfer der westlichen Kultur und damit der weißen Männer gesehen werden kann. So ist es eben auch Rassismus, wenn man Anhänger einer nicht-westlichen Religion kritisiert, obwohl Religion kein biologisches Merkmal ist, sondern letztlich eine Ideologie, die sich irrationaler Elemente bedient, insbesondere der Idee von einem oder mehreren höheren Wesen oder Geistern. Damit macht man einen Schritt zurück in voraufklärerische Zeiten, als Religionen gegen Kritik auch immun waren.

Wichtig ist die anti-westliche, anti-koloniale, anti-aufklärerische Stoßrichtung des multikulturalistischen Rassismusbegriffes. So ist es beispielsweise kein Rassismus, wenn Menschen aufgrund ihrer schwarzen Hautfarbe vorgezogen werden (affirmative action), und Weiße können in der Regel gar kein Opfer von Rassismus sein - sie sind ja die Täter, insbesondere natürlich die weißen, privilegierten Männer. Auch darf man durchaus bestimmte Gruppen in einer Weise herabsetzen, die die Rassismusdefinition erfüllen, solange die Stoßrichtung passt. Blondinenwitze sind ebenso unproblematisch wie Beschimpfungen von Wählern der AfD als "dumme Wichser" oder der AfD-Fraktion als "debiles Dreckspack".

Der Rassismusbegriff wird eben so definiert, wie es gerade passt, um die eigene Agenda, die eigene Idnetitäts- und Klientelpolitik durchzusetzen, und um Kritiker mit moralischer Kraft zum Schweigen zu bringen, ohne dabei auf eine Diskussion oder Argumente angewiesen zu sein.
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Tom Bombadil
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wo steht in der Definition, dass man keine Kritik an eine Religion üben dürfe, weil das dann Rassismus sei? Das muss mir mal jemand erklären. Kernpunkte der Definition sind Differenz und Bewertung.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(24 Apr 2018, 14:06)

Ich kann es nicht mehr anders deuten, als dass der maximal ausgeweitete Rassismusbegriff ein zentrales Instrument für die Erhaltung der Deutungshoheit der linken Multikulturalisten ist.
Ich denke das deine Deutung wieder mal falsch ist. Der Unterschied zwischen Kritik auf der einen Seite und Vorverurteilung aufgrund von Herkunft und Religion sollte schon genannt werden dürfen. Das du hier wieder einen auf "linke Multi" bla bla bla machen musst zeigt doch, das du unbedingt die Religion aus der Rassismusdebatte ausblenden möchtest - eben um deinen Vorurteilen zu fröhnen. Und dann frag mal, wo du hier die Ideologie siehst.
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Quatschki
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Apr 2018, 13:46)

Diese Defintion ist lt. Wiki in der Rassismusforschung die am "breitesten akzeptierte". Und? Inwiefern tangiert dich das, bist du in der Rassismusforschung tätig? Man kann alle Religionen kritisieren, Kritik hat aber sachlich und konkret zu erfolgen, einen Menschen abzulehnen, nur weil er einer Religion angehört ist keine Kritik.
Nach deiner Logik sind Monty Pythons Rassisten, weil sie im "Leben des Brian" Gläubige als Einfaltspinsel darstellen?!
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Julian
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Julian »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Apr 2018, 14:12)

Wo steht in der Definition, dass man keine Kritik an eine Religion üben dürfe, weil das dann Rassismus sei? Das muss mir mal jemand erklären. Kernpunkte der Definition sind Differenz und Bewertung.
Naja, wenn ich eine Religion - sagen wir doch, um keine falschen Assoziationen aufkommen zu lassen: das Mormonentum - bescheuert finde, finde ich vielleicht auch ihre Anhänger einfältig - solange sie sich nicht von wesentlichen Lehrsätzen ihrer Religion distanzieren.

Mit der Definition lässt sich meiner Meinung nach nicht wirklich arbeiten, denn diese besteht nur noch aus Gelaber - man hört hier deutlich white privilege usw. heraus:
Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen
Dann ist es ja auch rassistisch, wenn ich als Professor einem Studenten einen Studienplatz verweigere, weil ich ihn für zu dumm halte. Auch der ganze Diskussionsstrang zur AfD hier im Forum wäre als rassistisch zu werten, weil hier regelmäßig verbale Aggressionen gegen AfD-Anhänger gerechtfertigt werden, indem jene verallgemeinert und verabsolutiert als dämlich und böse hingestellt werden.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Julian »

Quatschki hat geschrieben:(24 Apr 2018, 14:16)

Nach deiner Logik sind Monty Pythons Rassisten, weil sie im "Leben des Brian" Gläubige als Einfaltspinsel darstellen?!
Es war schon immer eine Eigenschaft der Linken, wenig Humor zu haben. Stattdessen gibt es aber viele Tabus, heilige Kühe und beschwörende Sprache, ganz wie in voraufklärerischen Zeiten.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Ammianus »

Rassismus ist für mich die Beurteilung von Menschen auf Grund ihrer Rassenzugehörigkeit. Rassen sind für mich ein Teil unserer Geschichte als Homo sapien sapiens seit dem sich dieser herausgebildet hat und über den gesamten Erdball verbreitete. Dabei entstanden die typischen morphologischen Merkmale, Absonderungen und Vermischungen wie wir sie heute antreffen.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Tom Bombadil
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Quatschki hat geschrieben:(24 Apr 2018, 14:16)

Nach deiner Logik sind Monty Pythons Rassisten, weil sie im "Leben des Brian" Gläubige als Einfaltspinsel darstellen?!
Lasse deine Unterstellungen. Das Thema ist außerdem zu ernst für deine andauernde Blödelei mit hirnverbrannten Beispielen.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Senexx »

"Rassismus" fällt in die breitere Kategorie des "Vorurteils". Von politisch interessierten Kreisen wurde der Begriff Begriff inzwischen so aufgebläht, dass er fast identisch mit "Vorurteil" ist und damit fast unbrauchbar wird - außer natürlich als politischer Kampfbegriff.

Den Aufblähern geht es natürlich nicht um Bekämpfung von Vorurteilen, sondern um die Diskriminierung politisch Anderdenkender, um deren Unterdrückung und Benachteiligung und um die Erringung politischer und sozialer und wirtschaftlicher Vorteile zu Lasten der anderen.
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Tom Bombadil
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Julian hat geschrieben:(24 Apr 2018, 14:27)

Naja, wenn ich eine Religion...
Es bringt doch nichts, jetzt massenhaft Beispiele anzuschleppen und anhand der Definition durchzudeklinieren, ob das jetzt Rassismus ist oder nicht. Lest doch mal weiter im Wiki, da wird noch jede Menge erklärt.

Und ja, das Gehetze gegen Ostdeutsche bzw. gegen Sachsen trägt mMn. klare rassistische Züge.
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van Kessel

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von van Kessel »

Die einzig wirklichen Anti-Rassismus-Menschen waren die Monty Python-Truppe, welche per Satire (Überhöhung) aufdeckten, was albern an diesem 'Rassismus' ist.

Sie zeigten auf (Leben des Brian) wie hanebüchen es ist, wenn sich Ideologien (alles was mit -mus endet, ist mit ziemlicher Sicherheit eine Ideologie) als Wirklichkeit verkaufen.

Der Baum der Freiheit wurde durch die o.e. Schauspieler aufgefrischt, was manchem hier zu denken geben sollte.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Apr 2018, 14:44)

Lasse deine Unterstellungen. Das Thema ist außerdem zu ernst für deine andauernde Blödelei mit hirnverbrannten Beispielen.
Warum hirnverbrannt?
Würdest Du mir zustimmen, dass wenn so eine Satire im Monty-Python-Stil über die Ursprünge des Islams und über seinen Propheten gemacht würde, Regisseur und Darsteller um ihr Leben bangen müßten?
Und unsere Appeasementpolitiker besonders der SPD, Grünen und Linken würden wahrscheinlich fordern, dass das geschmacklose, rassistische Machwerk sofort abgesetzt und verbannt wird!
Etwas das beim "Leben des Brian" nur ultrarechte Klerikale und orthodoxe Judenvereinigungen forderten! Die zwar über die Blasphemie schimpften wie die Rohrspatzen, aber vollkommen gewaltfrei blieben, weil sie im Unterschied zu einer anderen Religion die demokratischen Spielregeln auch damals schon respektierten.
Zuletzt geändert von Quatschki am Di 24. Apr 2018, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Weil die Beispiele, die du einbringst, nichts mit Rassismus zu tun haben. Spekulationen über irgendwelche fiktiven Ereignisse, die auf auf einen fiktiven Film folgen könnten, kann man sich auch ersparen, denn ich hatte ja schon geschrieben "Es wird immer Leute geben, die solche Definitionen missbrauchen und für ihre eigenen Zwecke instrumentalisieren." Warum sollte man solchen Leuten die Definitionshoheit überlassen?
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Apr 2018, 13:46)
Diese Defintion ist lt. Wiki in der Rassismusforschung die am "breitesten akzeptierte". Und? Inwiefern tangiert dich das, bist du in der Rassismusforschung tätig? Man kann alle Religionen kritisieren, Kritik hat aber sachlich und konkret zu erfolgen, einen Menschen abzulehnen, nur weil er einer Religion angehört ist keine Kritik.

Eine Benachteiligung wegen Religionszugehörigkeit ist auf jeden Fall ein grundgesetzwidriges Verhalten. Von "Benachteiligung" oder "Kritik" steht auch nichts in der Definition, da geht es um Differenz und Bewertung. Und wenn diese Bewertung in verallgemeinerter und verabsolutierter Form vorgenommen wird, dann ist es Rassismus.
Es tangiert mich in dem Sinne, dass sie damit die quasi offizielle Defintion ist. Sie gilt damit als die Lehrmeinung und ist damit Grundlage dafür etwas Rassismus nennen zu dürfen.
Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Apr 2018, 13:46)
Wie würdest du denn Rassismus definieren?
Von den auf Wikipedia aufgelisteten Definitionen kommt dem die von Philomena Essed am nächsten.
eine Ideologie, eine Struktur und ein Prozess, mittels derer bestimmte Gruppierungen auf der Grundlage tatsächlicher oder zugeschriebener biologischer oder kultureller Eigenschaften als wesensmäßig andersgeartete und minderwertige «Rassen» oder ethnische Gruppen angesehen werden. In der Folge dienen diese Unterschiede als Erklärung dafür, dass Mitglieder dieser Gruppierungen vom Zugang zu materiellen und nicht-materiellen Ressourcen ausgeschlossen werden. Rassismus schließt immer den Gruppenkonflikt hinsichtlich kultureller und materieller Ressourcen ein.
Was mich allerdings an dieser Definition stört ist, dass das mit dem Zugang zu Ressourcen verwoben wird. Für mich ist Rassismus in erster Linie eine Hassideologie. Mit Ressourcenverteilung hat das nur bedingt etwas zu tun.

Meine Definition könnte wie folgt lauten: Ungleichbehandlung aufgrund verallgemeinerter realer oder fiktiver, biologischer Gruppenmerkmale.

Die Definition läßt sich übrigens in beide Richtungen anwenden. Typischerweise als negativen Rassismus, aber eben auch als positiven Rassismus der eine fremde Gruppe grundsätzlich über der eigenen anordnet. In jedem Fall sind es aber biologische Gruppenmerkmale die Aufhänger von Rassismus sind, da mit dem Rassebegriff echte oder fiktive biologische Unterschiede der Menschen ausgerückt wurden.

Natürlich gibt es jede Menge weitere Diskriminierungstatbestände, aber hier geht es ja darum was davon sich "Rassismus" nennen darf.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(24 Apr 2018, 21:40)

Meine Definition könnte wie folgt lauten: Ungleichbehandlung aufgrund verallgemeinerter realer oder fiktiver, biologischer Gruppenmerkmale.
Mit dieser Definition gäbe es zB. keinen Antisemitismus oder ist eine Volkszugehörigkeit ein "reales oder fiktives biologisches Gruppenmerkmal"?
In jedem Fall sind es aber biologische Gruppenmerkmale die Aufhänger von Rassismus sind, da mit dem Rassebegriff echte oder fiktive biologische Unterschiede der Menschen ausgerückt wurden.
Das "Problem" dabei ist, dass es keine Menschenrassen im biologischen Sinne gibt, Menschen stimmen zu 99,9 Prozent in ihren DNA-Sequenzen überein. Mit deiner Definition hätte der Völkermord der Hutu an den Tutsi auch keinen rassistischen Hintergrund. Hatte er aber, siehe "Die 10 Gebote der Hutu".

Die Definition von Philomena Essed ist mMn. auch nicht so sehr unterschiedlich von der Memmis und dass eine Definition in der Forschung breit akzeptiert wird, macht sie nicht zur offiziellen, allgemeingültigen Definition.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Apr 2018, 22:45)
Mit dieser Definition gäbe es zB. keinen Antisemitismus oder ist eine Volkszugehörigkeit ein "reales oder fiktives biologisches Gruppenmerkmal"?
Antisemitismus ist doch ein eigener Tatbestand. Es gibt ihn doch nicht nur, wenn man ihn zusätzlich Rassismus nennen kann. Reicht es nicht aus jemanden einen Antisemiten nennen zu können?

Wenn ich Polen hasse, dann bin ich eben ein Polenhasser. Das macht mich aber nicht zu einem Rassisten, weil sich der Hass eben nicht an irgendwelchen äußerlichen Merkmalen, sondern an der Volkszugehörgkeit festmacht. Das wäre ein klassischer Fremdenhass. Schlimm genug, aber eben kein Rassismus.
Tom Bombadil hat geschrieben: Das "Problem" dabei ist, dass es keine Menschenrassen im biologischen Sinne gibt, Menschen stimmen zu 99,9 Prozent in ihren DNA-Sequenzen überein. Mit deiner Definition hätte der Völkermord der Hutu an den Tutsi auch keinen rassistischen Hintergrund. Hatte er aber, siehe "Die 10 Gebote der Hutu".

Die Definition von Philomena Essed ist mMn. auch nicht so sehr unterschiedlich von der Memmis und dass eine Definition in der Forschung breit akzeptiert wird, macht sie nicht zur offiziellen, allgemeingültigen Definition.
Es geht garnicht um die Definition von "Rasse". Da schwankt man in den Wissenschaften noch inwiefern man diesen Begriff für die kleinen Unterschiede überhaupt sinnvoll verwenden kann - wohl eher nicht. Es geht um äußere Merkmale die eine Person einer Gruppe von Fremden optisch zugehörig macht. Das wäre die schwarze Hautfarbe bei Afrikanern, die Mandelaugen bei Asiaten usw., eben Äußerlichkeiten die man zu der Zeit als der Begriff geschaffen wurde als Merkmale zur Unterscheidung unterschiedlicher Rassen hergenommen hat.
Auch bei Hutu und Tutsi gibt es gewisse äußerliche Charakteristika. In diesem Maße war der Konflikt AUCH rassistisch. In einem weiteren Sinne war der Konflikt aber ein Konflikt zwischen Volksgruppen, der in einem Völkermord geendet hat. Rassismus war da aber nur eine Teilkomponente im Zustandekommen des Konfliktes.

So wie es viele unterschiedliche Diskriminierungstatbestände und Hasspropaganda gibt, die man nicht alle Rassismus nennen sollte, so gibt es eben auch viele unterschiedliche Straftaten, aber es ist eben nicht alles eine räuberische Erpressung. Es gibt eben auch Diebstahl und Mord. Man sollte die Dinge beim Namen nennen, aber nicht beim falschen.
van Kessel

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von van Kessel »

Ethnische Merkmale wie Hautfarbe oder Augenschnitt, sind keine Rassenmerkmale, weil es im Menschenreich keine Rassen gibt. Die Mischform einer Japanerin mit einem Afrikaner ist keine neue Rasse, sondern immer ein Homo Sapiens Sapiens. Schluss der Definition.

Eine biologische Definition hat mit wirtschaftlichen oder politischen Gegebenheiten nichts zu tun. Ebenso wie Semiten keine jüdisch- oder islamisch-gläubigen Menschen sind, weil dieser Begriff ein rein sprachlicher ist. Fremdenfeindlichkeit oder 'ausländischer', Xenophobie, beschreiben exakt was mit Antisemitismus gemeint ist. Die Juden, die Moslems oder die Christen meint Angehöriger einer Religion und deren Verhalten. Daher wären Bezeichnungen wie anti-jüdisch, anti-muslimisch oder anti-christlich die korrekte Position etwas auszudrücken. Noch einmal: der Begriff semitisch wurde von einem deutschen Sprachforscher eingeführt, um eine Sprachgruppe zu beschreiben. Hätte er kanaanäisch gewählt, würden wir jetzt über den anti-kanaanismus parlieren. Mit Semiten sind keine 'Juden' gemeint. Es ist an der Zeit die Nazi-Wortgestaltungen zu überwinden. Die Vernichtung vieler jüdisch gläubiger (oder nichtgläubiger) Menschen, ist mit keinem Wort relativierbar. Es wurden auch deutsche Menschen mit dem Eisernen Kreuz aus dem WKI, in die Vernichtungslager geführt. Es war ein Krieg gegen eine Religion, weil diese Religion schon seit dem Mittelalter ob ihrer Standhaftigkeit, den idealen Sündenbock (Brunnenvergifter) abgaben.

Dass sich Deutschland selbst amputierte und die besten Köpfe vernichtete, wurden im Heilgeschrei und in der nationalen Besoffenheit nicht realisiert. Und es war nach 1933 auch tödlich dies zu tun. Die größte Gefahr ist und war immer der Staat und wenn Menschen ihrem 'Gebilde' nicht mehr auf die Finger schauen. So ist die Situation in Russland zu sehen, oder in der Türkei, oder in Ungarn und auch in den USA, wo sich Mächte oder Menschen eines Staates bemächtigen wollen.
Senexx

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Senexx »

van Kessel hat geschrieben:(25 Apr 2018, 00:49)

Ethnische Merkmale wie Hautfarbe oder Augenschnitt, sind keine Rassenmerkmale, weil es im Menschenreich keine Rassen gibt. Die Mischform einer Japanerin mit einem Afrikaner ist keine neue Rasse, sondern immer ein Homo Sapiens Sapiens. Schluss
Da es ja keine Rassen gibt, ist auch der Begriff Rassismus fehl am Platze, denn er leitet sich ja von Rasse ab. Sie müssen sich also einen neuen Begriff einfallen lassen.
van Kessel

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von van Kessel »

"Senexx"
Da es ja keine Rassen gibt, ist auch der Begriff Rassismus fehl am Platze, denn er leitet sich ja von Rasse ab. Sie müssen sich also einen neuen Begriff einfallen lassen.
wer ist 'Sie'?
Senexx

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Senexx »

van Kessel hat geschrieben:(25 Apr 2018, 15:06)

"Senexx"
wer ist 'Sie'?
Sie, von Kessel.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Apr 2018, 00:02)

Antisemitismus ist doch ein eigener Tatbestand.
Antisemitismus ist Rassismus gegen Juden.
Das wäre ein klassischer Fremdenhass. Schlimm genug, aber eben kein Rassismus.
Fremdenhass wäre aber nicht nur auf Polen beschränkt, wenn du nur Polen hasst, dann bist du ein Rassist.
Es geht um äußere Merkmale die eine Person einer Gruppe von Fremden optisch zugehörig macht.
Diesen "klassischen" Rassismus gibt es auch noch. Aber warum sollte man denn jemand, der Muslime so sehr hasst, dass er zB. ein Hakenkreuz an die Moschee schmiert oder noch schlimmere Taten verübt, nicht auch Rassist nennen dürfen? Die Ursache für seinen Hass ist imA. die gleiche Ursache wie beim "klassischen" Rassismus.
Man sollte die Dinge beim Namen nennen, aber nicht beim falschen.
Wie würdest du denn die Person aus dem o.g. Beispiel benennen? Rassismus ist mMn. der Oberbegriff, darunter folgen dann die Ausprägungen zB. gegen Muslime, gegen Juden, gegen Dunkelhäutige, gegen Asisaten, gegen Sinti und Roma, gegen Polen, gegen Russen, gegen "Amis" usw. usf.
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van Kessel

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von van Kessel »

"Senexx"
Sie, von Kessel
. dann darf ich dich bitten, meinen Beitrag noch einmal zu lesen, da gerade ich den Begriff 'Rasse' ablehnte. Und da ich schon früher schrieb, dass die Menschheit kein Geflügelzüchterverein ist, trifft es mich 'schmerzhaft', anderes lesen zu müssen.
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Ammianus
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Ammianus »

van Kessel hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:44)

"Senexx"
. dann darf ich dich bitten, meinen Beitrag noch einmal zu lesen, da gerade ich den Begriff 'Rasse' ablehnte. Und da ich schon früher schrieb, dass die Menschheit kein Geflügelzüchterverein ist, trifft es mich 'schmerzhaft', anderes lesen zu müssen.
mfG dein van...
Irgenwie ist die Menschheit eben schon so etwas wie Geflügel, oder Wölfe oder Wildsäue. Nur war sie nicht ihr Züchter sondern Umwelt und Jahrtausende. Wobei man am Beispiel des Wolfes sehen kann, dass es gerade die letzten Jahrhunderte waren, die für die große Zahl verschiedener Rassen sorgten. Die Veränderung morphologischer Merkmale scheint sehr schnell zu gehen. Wie schnell das beim Menschen vonstatten ging wird man wohl in den nächsten Jahrzehnten immer besser erforschen können, da immer mehr aDNA (Alt-DNA, die aus Knochenmaterial gewonnen wird) zur Untersuchung kommt. Was Wanderungsbewegungen in Europa seit der Eiszeit angeht sind da schon beachtliche Ergebnisse erzielt worden.
Rassismus setzt für mich dort ein, wo man anfängt die verschiedenen Rassen und Unterrassen zu werten - wie es bis vor gar nicht so langer Zeit selbst in westlichen Gesellschaften noch üblich war und daraus dann auch noch gesetzliche Regeln ableitet. Man denke nur an das Heiratsverbot zwischen Schwarzen und Weißen in den USA. Bis 1967 standen solchen Ehen noch in 16 Bundesstaaten unter Strafe.
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van Kessel

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von van Kessel »

"Ammianus"
Rassismus setzt für mich dort ein, wo man anfängt die verschiedenen Rassen und Unterrassen zu werten - wie es bis vor gar nicht so langer Zeit selbst in westlichen Gesellschaften noch üblich war und daraus dann auch noch gesetzliche Regeln ableitet. Man denke nur an das Heiratsverbot zwischen Schwarzen und Weißen in den USA. Bis 1967 standen solchen Ehen noch in 16 Bundesstaaten unter Strafe.
nun bin ich aber recht verunsichert, hat doch meine DNA einen Anteil von 0,8% aus Westafrika (Nigeria).
Da ich meine Ahnen bis zum ollen Clodwig abgeklappert habe, und dort keine Schnackselei mit 'Negern' entdecken konnte, bleibt mir nur noch die Ansicht, dass es sich um die Urformen der Homo Sapiens-Bildung handelt und nicht um 'Rassenschande'.

Und da frage ich mich, warum wir noch immer das Vokabular der Nazis verwenden?
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Quatschki
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Quatschki »

van Kessel hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:44)

"Senexx"
. dann darf ich dich bitten, meinen Beitrag noch einmal zu lesen, da gerade ich den Begriff 'Rasse' ablehnte. Und da ich schon früher schrieb, dass die Menschheit kein Geflügelzüchterverein ist, trifft es mich 'schmerzhaft', anderes lesen zu müssen.
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Dass man die Verwendung dieses Begriffes ablehnt, muß ja nicht heißen, dass es ihn nicht gibt.
Noch steht im Grundgesetz: Niemand darf wegen seiner Rasse benachteiligt oder bevorzugt werden.
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Tom Bombadil
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Quatschki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:00)

Noch steht im Grundgesetz: Niemand darf wegen seiner Rasse benachteiligt oder bevorzugt werden.
Die Entwicklung des Grundgesetzes sollte einen staatlichen und gesellschaftlichen Gegenentwurf zum Nationalsozialismus herstellen. Und wie sattsam bekannt sein sollte, spielte "Rasse" für Nazis eine große Rolle, deswegen steht das da.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Quatschki »

van Kessel hat geschrieben:(26 Apr 2018, 13:46)

"Ammianus"
nun bin ich aber recht verunsichert, hat doch meine DNA einen Anteil von 0,8% aus Westafrika (Nigeria).
Da ich meine Ahnen bis zum ollen Clodwig abgeklappert habe, und dort keine Schnackselei mit 'Negern' entdecken konnte, bleibt mir nur noch die Ansicht, dass es sich um die Urformen der Homo Sapiens-Bildung handelt und nicht um 'Rassenschande'.

Und da frage ich mich, warum wir noch immer das Vokabular der Nazis verwenden?
Es heißt auch, dass die menschliche DNA zu 98,5% mit der der Schimpansen übereinstimmt
Da ist also noch wesentlich mehr Westafrika enthalten.
Zudem hat jedes Lebewesen eine ununterbrochene Kette von Vorfahren, die bis zum Beginn allen Lebens zurückreicht
Die Tatsache, dass die Evolution dabei unterschiedliche erbliche Merkmale und Varietäten ausdifferenziert hat, lässt sich schwerlich leugnen. Nur wie man damit umgeht, ist umstritten.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Dieter Winter »

Quatschki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:13)

Es heißt auch, dass die menschliche DNA zu 98,5% mit der der Schimpansen übereinstimmt
Die Hälfte der DNA stimmt sogar mit der Banane überein:

https://www.morgenpost.de/kultur/berlin ... anane.html
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Ammianus »

van Kessel hat geschrieben:(26 Apr 2018, 13:46)

"Ammianus"
nun bin ich aber recht verunsichert, hat doch meine DNA einen Anteil von 0,8% aus Westafrika (Nigeria).
Da ich meine Ahnen bis zum ollen Clodwig abgeklappert habe, und dort keine Schnackselei mit 'Negern' entdecken konnte, bleibt mir nur noch die Ansicht, dass es sich um die Urformen der Homo Sapiens-Bildung handelt und nicht um 'Rassenschande'.

Und da frage ich mich, warum wir noch immer das Vokabular der Nazis verwenden?
Und was hat der Umstand, dass wir alle aus Afrika kommen nun mit den Nazis zu tun? Oder meinst du, weil die Nazis braun waren und die da unten auch?
Wir kamen übrigens noch vor Chlodwig aus Afrika. So ein paar Jahre vorher jedenfalls ...

Übrigens wirst wohl auch du nicht in der Lage sein, deine Ahnen bis ins Frühmittelalter zurück zu verfolgen. Dazu sind die Quellen aus dieser Zeit viel zu rudimentär.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Ammianus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:12)

Die Entwicklung des Grundgesetzes sollte einen staatlichen und gesellschaftlichen Gegenentwurf zum Nationalsozialismus herstellen. Und wie sattsam bekannt sein sollte, spielte "Rasse" für Nazis eine große Rolle, deswegen steht das da.
Nö. Noch vor 3 Jahrzehnten war es ganz normal von Menschenrassen zu sprechen. Siehe dazu z.B.:

Menschwerdung. Millionen Jahre Menschheitsentwicklung - natur- und geisteswissenschaftliche Ergebnisse.
Eine Gesamtdarstellung.

Verfasst von einem Autorenkollektiv unter Leitung von Joachim Herrmann und Herbert Ullrich.

1990

Dazu dann ab S. 402, Kapitel 9.3

Rassendifferenzierung beim Menschen
Rassenkreise und Rassen
Hinweise auf Rassendifferenzierung anhand fossiler Menschenfunde
Ursprüngliche Rassenbildung
Rassenverschmelzung und Populationsveränderungen beim heutigen Menschen
Rassenideologien

Übrigens, obwohl es nicht mehr der neueste Forschungsstand ist irgendwie immer noch empfehlenswert für jemanden, der sich intensiver mit der Menschwerdung befassen will.
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Ammianus
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Ammianus »

Dieter Winter hat geschrieben:(26 Apr 2018, 16:08)

Die Hälfte der DNA stimmt sogar mit der Banane überein:

https://www.morgenpost.de/kultur/berlin ... anane.html
Auf Affen und Würmer, bei letzteren sind es wohl so um die 70% habe ich auch schon mal hingewiesen. Morphologische Unterschiede wie z.B. die Hautfarbe spiegeln sich in der DNA nur sehr geringfügig. Sie sind aber für die Anpassung an verschiedene Umweltbedingungen äußerst wichtig. Siehe dazu auch schlanke und mehr gedrungene Körperformen.
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van Kessel

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von van Kessel »

"Ammianus"
Und was hat der Umstand, dass wir alle aus Afrika kommen nun mit den Nazis zu tun? Oder meinst du, weil die Nazis braun waren und die da unten auch?
nichts, und das habe ich weder behauptet noch geschrieben. Es geht um den Begriff Rasse und dann um die Herkunft des Menschen. Und um die Tatsache, dass der Jetztmensch nicht in Rassen aufteilbar ist. Und dass die Nazis dies behaupteten und so ihre 'Legitimation' ableiteten, andere Menschen abzuschlachten.
Wir kamen übrigens noch vor Chlodwig aus Afrika. So ein paar Jahre vorher jedenfalls ..
das ist mir schon bewusst. Und auch, dass der Homo Sapiens eine Veränderung über die ungeheuren Zeiten durchlief, ehe aus Lucy und Co. der heutige Mensch 'die Bühne' betrat.
Übrigens wirst wohl auch du nicht in der Lage sein, deine Ahnen bis ins Frühmittelalter zurück zu verfolgen. Dazu sind die Quellen aus dieser Zeit viel zu rudimentär.
och, es ginge noch weiter, denn hast du Chlodwig, hast du auch seinen Vater und Großvater. Und alles wurde fein säuberlich aufgeschrieben in jener Zeit* (die Leute damals hatten noch selbige). Und dann gibt es Wissenschaftler, welche all die Stammbäume auseinander klamüserten und auch versuchten all die Kinder zuzuordnen. Chlodwig ist ein direkter Vorfahre und in der 49 Generation mein Großvater. Dies bedeutet aber gar nichts, weil halb West- und Zentral Europa, dies zu Recht von sich behaupten kann. Ich habe mit Chlodwig nur aufgehört zu recherchieren, weil es ab seinem Großvater ins Sagenhafte übergeht; und das wollen wir doch nicht?

*Gregor von Tours, z.B.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Keoma »

Ist ja ganz einfach, man erklärt die Rassen für abgeschafft, schon ist der Rassismus besiegt.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von van Kessel »

Natürlich verwendet die Anthropologie noch den Rassebegriff. Daher sind Bücher über dieses Thema auch nicht falsch, wenn sie Stammbäume nach der Trennung von Mensch und Pithecus, auf bröseln wollen. All die Mosaikformen dieser frühen Zeit waren Versuche, welche scheiterten und nur der Jetztmensch als Einziger 'übrig blieb'. Daher gibt es jetzt keine menschlichen Rassen mehr.

Wir schreiben hier über den Jetztmenschen, welcher nur einer 'Rasse' angehört. Alle anderen sind politisch, religiös oder der Umwelt angepasste Ethnien. Auch die Vererbung (z.B. Mongolenfalte) ist kein Beleg für eine Rasse. Selbst die kleinen Waldmenschen oder Buschleute gehören zur menschlichen Entität. Mit den Affen kann der Mensch keine Nachkommen mehr zeugen, weil nicht nur die Blut-Hirn-Schranke dies verhindert, sondern die Trennung seit Millionen von Jahren (wahrscheinlich um die 6 Millionen Jahre).
van Kessel

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von van Kessel »

Man beachte doch die Themenüberschrift. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder es ins Lächerliche zu ziehen, oder sich seriös mit dem Thema zu beschäftigen.
Was hier im Verständnis von Rassismus hausiert, ist eigentlich Fremdenfeindlichkeit oder eine Ideologie des Religiösen oder Politischen. Rasse ist ein biologischer Begriff den man nicht anwenden kann auf Gesellschaftliches. Es wird immer wieder versucht dies trotzdem zu tun, um seiner Xenophobie ein biologisches Mäntelchen umzuhängen. Dies ist dann aber Nazi-Spreech.
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Ammianus
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Ammianus »

van Kessel hat geschrieben:(26 Apr 2018, 17:10)

"Ammianus"
nichts, und das habe ich weder behauptet noch geschrieben. Es geht um den Begriff Rasse und dann um die Herkunft des Menschen. Und um die Tatsache, dass der Jetztmensch nicht in Rassen aufteilbar ist. Und dass die Nazis dies behaupteten und so ihre 'Legitimation' ableiteten, andere Menschen abzuschlachten.das ist mir schon bewusst. Und auch, dass der Homo Sapiens eine Veränderung über die ungeheuren Zeiten durchlief, ehe aus Lucy und Co. der heutige Mensch 'die Bühne' betrat.och, es ginge noch weiter, denn hast du Chlodwig, hast du auch seinen Vater und Großvater. Und alles wurde fein säuberlich aufgeschrieben in jener Zeit* (die Leute damals hatten noch selbige). Und dann gibt es Wissenschaftler, welche all die Stammbäume auseinander klamüserten und auch versuchten all die Kinder zuzuordnen. Chlodwig ist ein direkter Vorfahre und in der 49 Generation mein Großvater. Dies bedeutet aber gar nichts, weil halb West- und Zentral Europa, dies zu Recht von sich behaupten kann. Ich habe mit Chlodwig nur aufgehört zu recherchieren, weil es ab seinem Großvater ins Sagenhafte übergeht; und das wollen wir doch nicht?

*Gregor von Tours, z.B.
Selbstverständlich ist das so. Denn Rasse ist ja gerade beim "Jetztmensch" von Interesse, da sie seine Geschichte spiegelt. Bei früheren Menschen- bzw. Vor- oder Frühmenschearten wie eben z.B. Australopithecus afarensis haben wir viel zu wenig Material um hier weiter unter die Art gehen zu können. Bei den heutigen Menschenrassen haben wir Milliarden und wir haben wenigstens, wie traurig auch immer, auch noch die Dokumentation über so interessante Populationen wie die von uns Weißen ausgerotteten Tasmanier.

Und na ja, wird jetzt OT oder ist es. Aber deine Kenntnisse über die schriftlichen Überlieferungen des frühen Mittelalters. Wenn du wüsstest, wie rudimentär und spärlich die sind. Wie lückenhaft, teilweise verfälscht und nur in Abschriften erhalten - besser Abschriften von Abschriften und da besteht auch wieder die Gefahr, dass irgenwann im 18. Jh. ein Ehrgeizling sich etwas zusammengesponnen hat. Was es auch schon früher gab.

Man kann Homo sapiens sapiens sehr wohl in Rassen einteilen und sollte auch dabei bleiben. Denn es ist ein wertvolles Hilfsmittel um Erkenntnisse über uns daraus zu ziehen.
Auf der anderen Seite sollte man wirklich nicht versuchen, sich Stammbäume bis ins Frühmittelalter zu zimmern. Das geht wohl immer in die Hosen.
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Ammianus
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Ammianus »

Keoma hat geschrieben:(26 Apr 2018, 17:21)

Ist ja ganz einfach, man erklärt die Rassen für abgeschafft, schon ist der Rassismus besiegt.
Dies war die gutgemeinte Intention. Aber "gut gemeint" und wirklich gut und nützlich ist dann noch einmal eine andere Sache.
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Quatschki
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Quatschki »

Es gibt auch den Rassebegriff aus der Science Fiction und Fantasy
"Wähle Deine Rasse!", heißt es am Anfang vieler Games.
Und das mögen dann Elfen, Klingonen, Ferengi oder Halblinge sein,
jedenfalls eine homogene Gruppe, die nicht nur bezüglich äußerer Merkmale, sondern auch in Hinblick auf ihre Lebensart, Religion und charakterliche Wesensart "rassetypische" Merkmale verkörpern und gegenüber ihresgleichen loyal sind, hingegen mißtrauisch bis aggressiv gegenüber denen, die nicht dazu gehören.
Manche dieser fiktiven Rassen sind Karikaturen menschlicher Völker.
Das Konfliktlösungsmodell "Multikulti" kommt praktisch nicht vor, außer vielleicht mal auf einer Raumstation. Sex untereinander ist möglich, aber selten. Mischlinge sind als Halbwesen Außenseiter für beide Seiten.
Auch wenn dies alles mit dem richtigen Leben nichts zu tun haben mag, so ist es doch ein Spiegel menschlichen Denkens und zeigt, dass es viel zu viel der Ehre wäre, rassisch-völkisches Denken allein den Nazis anzulasten!
Skeptiker

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2018, 11:12)
Antisemitismus ist Rassismus gegen Juden.
Antisemitismus ist Hass auf Juden.

In der Nazizeit ist es rassistisch begründet worden. Da konnte man dann tatsächlich von Rassismus sprechen.

Heute kenne ich niemanden der seinen Hass auf Juden durch Rassegedanken oder äußerliche Merkmale begründet. Dominant sind vorgebliche Machtausübung von Juden in der Gesellschaft, die Tatsache, dass sie angeblich nicht kritisiert werden dürfen oder ihre Opferrolle gegen Deutsche ausnutzen würden. Die werden oft mit einer überschwänglichen Solidarität mit den Palästinensern kombiniert um politisch die Abneigung zu begründen.
Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2018, 11:12)
Fremdenhass wäre aber nicht nur auf Polen beschränkt, wenn du nur Polen hasst, dann bist du ein Rassist.
Polen unterscheiden sich äußerlich nicht von Deutschen. Das Merkmal der Unterscheidung sind die Nationalität und Sprache. Das ist Fremdenhass, wenn es ausschließlich die Polen trifft, dann eben Polenhass. Rassismus würde mir da nicht in den Sinn kommen. Es ist einfach das falsche Wort.
Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2018, 11:12)
Diesen "klassischen" Rassismus gibt es auch noch. Aber warum sollte man denn jemand, der Muslime so sehr hasst, dass er zB. ein Hakenkreuz an die Moschee schmiert oder noch schlimmere Taten verübt, nicht auch Rassist nennen dürfen? Die Ursache für seinen Hass ist imA. die gleiche Ursache wie beim "klassischen" Rassismus.

Wie würdest du denn die Person aus dem o.g. Beispiel benennen? Rassismus ist mMn. der Oberbegriff, darunter folgen dann die Ausprägungen zB. gegen Muslime, gegen Juden, gegen Dunkelhäutige, gegen Asisaten, gegen Sinti und Roma, gegen Polen, gegen Russen, gegen "Amis" usw. usf.
Wenn es gegen Dunkelhäutige und Asiaten geht, solange es wirklich das blanke Vorurteil gegen deren äußerlichen Attribute ist, dann ist es Rassismus.

Gegen Juden ist es typischerweise Antisemitismus aus den o.g. Motiven.

Bei den genannten, und vielen anderen, Nationalitäten, wird es typischerweise Fremdenhass sein, solange es pauschalisierte Urteile sind. Natürlich darf man an typischen negativen Auffälligkeiten mancher Volksgruppe durchaus auch Kritik üben, ohne dass es sich um pauschalisierten Hass handeln muss.

Bei Muslimen KANN es Fremdenhass sein, aber auch da muss man schauen ob es Pauschalisierungen oder berechtigte Kritik sind. Da viele Muslime aus arabischen Regionen stammen (äußerliche und kulturelle Fremdheit) und deren Religion alles andere als Tolerant und Unproblematisch gilt, ist es bei Muslimen allerdings ein Mix aus vielen Hasstatbeständen (u.a. auch Rassismus).
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