Zu meiner Schulzeit galten die Israelis/Juden im Nahost-Israel/Palästina-Konflikt grundsätzlich als die Pösen. Es wurde im Unterricht so viel ausgelassen, dass ich mir damals die Zeit nahm und die Aussagen durch Kopien aus Bibliotheken widerlegen konnte. Das brachte mir einen Verweis ein. Am Lehrplan geändert hat es nichts. Ich war im Ausland auf einem Internat.Bobo hat geschrieben:(18 Jul 2019, 12:15)
Ich gebe zu, könnte für sich stehend so interpretiert werden, aber aus dem Gesamtkontext geht hervor, dass die Politik zur Aufklärung nur die Weichen stellen kann. Stichwort Bildungsministerium. Ich meine, das entscheidet, ob und welche Themen in die Schulen kommen.
Antisemitismus
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Re: Antisemitismus
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
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Re: Antisemitismus
Meinen Respekt!Wolverine hat geschrieben:(18 Jul 2019, 14:49)
Zu meiner Schulzeit galten die Israelis/Juden im Nahost-Israel/Palästina-Konflikt grundsätzlich als die Pösen. Es wurde im Unterricht so viel ausgelassen, dass ich mir damals die Zeit nahm und die Aussagen durch Kopien aus Bibliotheken widerlegen konnte. Das brachte mir einen Verweis ein. Am Lehrplan geändert hat es nichts. Ich war im Ausland auf einem Internat.
Mit welcher fadenscheinigen Begründung wurde denn der Verweis ausgestellt? Und hat die Lehrkraft sich dementsprechend antisemitisch im Unterricht geäußert? Der Rektor muss den ja auch noch unterschrieben haben...
Die Zukunft ist Geschichte.
Re: Antisemitismus
Das ist schon ewig her. Die Begründung lautete tatsächlich in etwa so, dass ich den Lehrplan als falsch dargestellt hätte. Was ich ja auch nachweisen konnte, das wurde allerdings nicht berücksichtigt. Nicht weiter schlimm. Ich hatte vorher in der Klasse schon die Fundstellen verteilt.streicher hat geschrieben:(18 Jul 2019, 15:06)
Meinen Respekt!
Mit welcher fadenscheinigen Begründung wurde denn der Verweis ausgestellt? Und hat die Lehrkraft sich dementsprechend antisemitisch im Unterricht geäußert? Der Rektor muss den ja auch noch unterschrieben haben...
Einen Lehrplan als falsch darstellen, ja das war damals schon ein wenig frevelhafte Hybris.
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Re: Antisemitismus
Wenn Sie heute im Unterricht die Klimahysterie in Frage stellen, werden Sie auch gemaßregelt.Wolverine hat geschrieben:(18 Jul 2019, 15:12)
Das ist schon ewig her. Die Begründung lautete tatsächlich in etwa so, dass ich den Lehrplan als falsch dargestellt hätte. Was ich ja auch nachweisen konnte, das wurde allerdings nicht berücksichtigt. Nicht weiter schlimm. Ich hatte vorher in der Klasse schon die Fundstellen verteilt.
Einen Lehrplan als falsch darstellen, ja das war damals schon ein wenig frevelhafte Hybris.
Re: Antisemitismus
Wäre Dir auch im Inland passiert. Bei uns wurde der Israel/Palästina-Konflikt überhaupt nicht behandelt, dafür kräftig die Nazizeit und die Shoah relativiert, was sich erst ab der Unterprima durch neue Lehrer änderte.Wolverine hat geschrieben:(18 Jul 2019, 14:49)
Zu meiner Schulzeit galten die Israelis/Juden im Nahost-Israel/Palästina-Konflikt grundsätzlich als die Pösen. Es wurde im Unterricht so viel ausgelassen, dass ich mir damals die Zeit nahm und die Aussagen durch Kopien aus Bibliotheken widerlegen konnte. Das brachte mir einen Verweis ein. Am Lehrplan geändert hat es nichts. Ich war im Ausland auf einem Internat.
Darauf hin forderten Elternvertreter die Ablösung dieser Lehrer, allerdings erfolglos. Ich hatte jedenfalls die gesamte Schulzeit hindurch keinen leichten Stand.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Antisemitismus
Das kann ich mir wirklich gut vorstellen. Bei uns wurde immer so in den Raum gestellt, dass die Staatsgründung Israels unrechtmäßig gewesen wäre und deshalb die armen Araber unter den Israelis leiden mussten. Die Kriege, von arabischen Staaten angefangen, wurden als Reaktion auf die angeblich unrechtmäßige Staatsgründung begründet und son weiterer Quatsch.Vongole hat geschrieben:(18 Jul 2019, 16:19)
Wäre Dir auch im Inland passiert. Bei uns wurde der Israel/Palästina-Konflikt überhaupt nicht behandelt, dafür kräftig die Nazizeit und die Shoah relativiert, was sich erst ab der Unterprima durch neue Lehrer änderte.
Darauf hin forderten Elternvertreter die Ablösung dieser Lehrer, allerdings erfolglos. Ich hatte jedenfalls die gesamte Schulzeit hindurch keinen leichten Stand.
Es war auch nicht einfach.
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Re: Antisemitismus
Senexx hat geschrieben:(18 Jul 2019, 15:14)
Wenn Sie heute im Unterricht die Klimahysterie in Frage stellen, werden Sie auch gemaßregelt.
Ich denke es kommt an vielen stellen deutlich mehr zum einen Darauf an wie du es tust, aber vor allem und zuerst auf den Lehrer - der Inhalt selbst ist dabei eher unerheblich...
Es gibt da einfach welche die sich sehr in ihrem Status, im Unterrichtsablauf, den Klassenfrieden, oder sonst wie angegriffen fühlen und dafür braucht es kein ideologisch aufgeladenes Thema...
Das geht dann bisweilen mit Sozialpsychologischen Dilemma einher - da ein Schüler gar keinen Konflikt mit dem Lehrer will, sondern vielmehr nach dessen Anerkennung strebt und darüber auch dessen Autorität ausdrücklich anerkennt; es von Diesem aber gegenteilig aufgefasst wird, woraus sich ein ziemlicher Teufelskreis entwickeln kann, insbesondere wenn noch andere Risikofaktoren hinzukommen...
Wolverine hat geschrieben:(18 Jul 2019, 16:32)
Das kann ich mir wirklich gut vorstellen. Bei uns wurde immer so in den Raum gestellt, dass die Staatsgründung Israels unrechtmäßig gewesen wäre und deshalb die armen Araber unter den Israelis leiden mussten. Die Kriege, von arabischen Staaten angefangen, wurden als Reaktion auf die angeblich unrechtmäßige Staatsgründung begründet und son weiterer Quatsch.
Es war auch nicht einfach.
Bei uns war es ein bisschen anders (in Bezug auf Israel) aber auch nicht ganz korrekt - Schuld waren da die westlichen Imperialistischen Mächte die die Araber im WWI über den Tisch gezogen hätten....
Das es sich dabei aber primär um andere Gebiete als das heutige das heutige Palästina handelte wurde dabei auch nicht explizit thematisiert, genauso wenig dass es die Araber waren, welche die Kompromisse ablehnten.
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Re: Antisemitismus
Man geht aber nicht sein ganzes Leben in die Schule - irgendwann ist die Schulzeit rum und somit auch evt. die direkte Konfrontation mit Themen wie bspw. Antisemitismus.Bobo hat geschrieben:(18 Jul 2019, 12:15)
Ich gebe zu, könnte für sich stehend so interpretiert werden, aber aus dem Gesamtkontext geht hervor, dass die Politik zur Aufklärung nur die Weichen stellen kann. Stichwort Bildungsministerium. Ich meine, das entscheidet, ob und welche Themen in die Schulen kommen.
Ich persönlich bin skeptisch, was die Ausweitung dieser Themenbehandlung in den Schulen angeht - nicht, weil es nicht für nötig oder wichtig erachte. Sondern, weil viele Themen, denen ich in der Schule gezwungenermaßen ausgesetzt war und die mich nicht die Bohne interessiert haben, heute noch unschöne Gefühle bei mir auslösen. Wenn ich bspw. an Indien denke, was bei mir damals ein unnötig aufgeblasenes Thema im Erdkunde-Unterricht war und ein gutes halbes Jahr andauerte, dann denke ich automatisch an einen langweiligen Unterricht, nervige Gruppenarbeiten, einen ätzenden Lehrer und schlechte Noten. Wer weiß, vielleicht würde ich heute auch Antisemitismus oder die Lehre der deutschen NS-Vergangenheit auf derartiges reduzieren und von mir weisen, wären diese Theman damals nicht lediglich Stoff für vier, fünf Schulstunden gewesen.
U. a. Antisemitismus, die deutsche NS-Vergangenheit oder eine evt. Themanbearbeitung des Nahost-Konfliks im schulischen Unterricht - das sind alles eigentlich viel zu wichtige und ernste Themen, um sie lediglich hinterher auf eine Schulnote zu reduzieren, nur um dann zum nächsten Thema übergehen zu können.
Man sollte diesbezüglich auch mal hinterfragen, um was es heutzutage eigentlich noch beim Schulbesuch tatsächlich geht - etwas auch, oder gerade für das spätere Leben zu lernen, oder geht es nur um Noten, welche dir u. a. deinen späteren Berufsweg und Gesellschaftsklassenstatus diktieren. Ich persönlich habe die leidvolle Erfahrung gemacht, dass es meinen damaligen Lehrern auf der Realschule mehrheitlich nur darum ging, uns irgendeinen (vom Bildungsministerium!) vorbestimmten Stoff zu verklickern, diesen von uns auswendig lernen zu lassen, damit sie uns hinterher darüber zensieren konnten. Ob er wichtig für's spätere Leben war, oder ob er auf allgemeines Interesse stieß, war dabei völlig egal. Es hieß immer wieder nur: Denk an die Zeit nach der Schule - du musst doch einen Beruf erlernen um Geld zu verdienen = und dafür brauchst du gute Noten!
Meine schulfreie Zeit und die Ferien habe ich deshalb gern in der Stadtbibliothek verbracht - um etwas zu lernen; etwas mich wirklich interessiert hat und was ich später vielleicht wirklich gebrauchen könnte = ganz ohne Notendruck.
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Re: Antisemitismus
Interessant. Immerhin geht es ja um Geschichte und möglicherweise um nichts weniger als Geschichtsverdrehung. War eventuell noch so der ein oder andere von der alten Schule, der ein verschweigendes Weltbild dogmenhaft über die Zeit zu retten suchte.Wolverine hat geschrieben:(18 Jul 2019, 15:12)
Das ist schon ewig her. Die Begründung lautete tatsächlich in etwa so, dass ich den Lehrplan als falsch dargestellt hätte. Was ich ja auch nachweisen konnte, das wurde allerdings nicht berücksichtigt. Nicht weiter schlimm. Ich hatte vorher in der Klasse schon die Fundstellen verteilt.
Einen Lehrplan als falsch darstellen, ja das war damals schon ein wenig frevelhafte Hybris.
Da hatte ich an meiner Schule wohl Glück. Mein erstes Referat war in der Tat eine Buchvorstellung: Das Tagebuch der Anne Frank. Und die Buchvorstellung, so nervös ich auch war, und die Zeit hatte ich auch noch überzogen, kam gut an.
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Re: Antisemitismus
Das hört sich so an, als wäre im Klassenraum keine Diskussion möglich.Senexx hat geschrieben:(18 Jul 2019, 15:14)
Wenn Sie heute im Unterricht die Klimahysterie in Frage stellen, werden Sie auch gemaßregelt.
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Re: Antisemitismus
Das erscheint mir eher unwahrscheinlich. Diskussion verdrängt an Schulen immer mehr klassisches Lernen.streicher hat geschrieben:(18 Jul 2019, 20:54)
Das hört sich so an, als wäre im Klassenraum keine Diskussion möglich.
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Re: Antisemitismus
Mir auch. Also wird im Klassenzimmer auch über die Folgen menschlichen Handels für Umwelt und Natur diskutiert. Und verschiedene Standpunkte zugelassen. Meinungsfreudige Lehrer gibt es sicher ebenfalls.imp hat geschrieben:(19 Jul 2019, 07:09)
Das erscheint mir eher unwahrscheinlich. Diskussion verdrängt an Schulen immer mehr klassisches Lernen.
Die Zukunft ist Geschichte.
Re: Antisemitismus
Meinungsfreude ist gut und in Ordnung. Der Lehrer darf die Schüler nicht überwältigen oder indoktrinieren. Er darf Position beziehen und das kann auch sehr förderlich sein.streicher hat geschrieben:(19 Jul 2019, 08:02)
Mir auch. Also wird im Klassenzimmer auch über die Folgen menschlichen Handels für Umwelt und Natur diskutiert. Und verschiedene Standpunkte zugelassen. Meinungsfreudige Lehrer gibt es sicher ebenfalls.
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Re: Antisemitismus
In der DDR der 50er bis 70er war die Politik gegenüber den arabischen Staaten vor allem davon geprägt, dass Ägypten unter Staatschef Nasser zu den ersten großen Ländern gehörte, die die DDR als Staat anerkannten und offizielle diplomatische Beziehungen aufnahmen. Tatsächlich war Nasser ein autokratischer Politiker, der durch einen Militärputsch an die Macht gelangte. Seine Ideologie, der Panarabismus, war im Prinzip ein antikolonialistisch verbrämter arabischer Ultranationalismus mit deutlich antiisraelischer Ausrichtung. Die Person Nasser wurde im Schulsystem der DDR jedoch - ähnlich wie etwa Ho Chi Minh - als Held nationaler Befreiungen dargestellt.Wolverine hat geschrieben:(18 Jul 2019, 16:32)
Das kann ich mir wirklich gut vorstellen. Bei uns wurde immer so in den Raum gestellt, dass die Staatsgründung Israels unrechtmäßig gewesen wäre und deshalb die armen Araber unter den Israelis leiden mussten. Die Kriege, von arabischen Staaten angefangen, wurden als Reaktion auf die angeblich unrechtmäßige Staatsgründung begründet und son weiterer Quatsch.
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Re: Antisemitismus
Ja, ist mir auch so in Erinnerung. Obwohl meine Schulzeit schon ewig lange her ist.schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 08:43)
In der DDR der 50er bis 70er war die Politik gegenüber den arabischen Staaten vor allem davon geprägt, dass Ägypten unter Staatschef Nasser zu den ersten großen Ländern gehörte, die die DDR als Staat anerkannten und offizielle diplomatische Beziehungen aufnahmen. Tatsächlich war Nasser ein autokratischer Politiker, der durch einen Militärputsch an die Macht gelangte. Seine Ideologie, der Panarabismus, war im Prinzip ein antikolonialistisch verbrämter arabischer Ultranationalismus mit deutlich antiisraelischer Ausrichtung. Die Person Nasser wurde im Schulsystem der DDR jedoch - ähnlich wie etwa Ho Chi Minh - als Held nationaler Befreiungen dargestellt.
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Re: Antisemitismus
Die DDR war ja auch gegen Israel eingestellt. In der DDR hat sich der Antisemitismus als quasi offizielle Position ja auch bis zum Schluss gehalten.schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 08:43)
In der DDR der 50er bis 70er war die Politik gegenüber den arabischen Staaten vor allem davon geprägt, dass Ägypten unter Staatschef Nasser zu den ersten großen Ländern gehörte, die die DDR als Staat anerkannten und offizielle diplomatische Beziehungen aufnahmen. Tatsächlich war Nasser ein autokratischer Politiker, der durch einen Militärputsch an die Macht gelangte. Seine Ideologie, der Panarabismus, war im Prinzip ein antikolonialistisch verbrämter arabischer Ultranationalismus mit deutlich antiisraelischer Ausrichtung. Die Person Nasser wurde im Schulsystem der DDR jedoch - ähnlich wie etwa Ho Chi Minh - als Held nationaler Befreiungen dargestellt.
Re: Antisemitismus
Und lebt in der Partei der Linken munter weiter.Senexx hat geschrieben:(19 Jul 2019, 10:33)
Die DDR war ja auch gegen Israel eingestellt. In der DDR hat sich der Antisemitismus als quasi offizielle Position ja auch bis zum Schluss gehalten.
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Re: Antisemitismus
Auf jeden Fall.
Er reicht ja bis in die SPD. Siehe Gabriel, Steinmeier, Maas.
Re: Antisemitismus
Richtig. Danke für die Ergänzung.Senexx hat geschrieben:(19 Jul 2019, 10:43)
Auf jeden Fall.
Er reicht ja bis in die SPD. Siehe Gabriel, Steinmeier, Maas.
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Re: Antisemitismus
Das trifft bis Anfang der 80er Jahre und vor allem auch auf die Unterstützung der PLO zu.Senexx hat geschrieben:(19 Jul 2019, 10:33)
Die DDR war ja auch gegen Israel eingestellt. In der DDR hat sich der Antisemitismus als quasi offizielle Position ja auch bis zum Schluss gehalten.
Ab Mitte der 80er gab es in dieser Hinsicht einen gewissen Paradigmenwechsel, über dessen Ursache und Zweck ich mir noch nicht ganz im Klaren bin. Schau: Es bringt nix, politische Diskussionen mit dem Austausch von Allerweltfloskeln zu führen. Es muss irgendeine Art von Neu-Erkenntnis herauskommen. Im PLO-Büro in Ostberlin war ab Mitte der 80er von einer (wörtlich) "infamen Judenfreundlichkeit" der DDR-Führung die Rede. Was war passiert? Mit Waffenlieferungen und medizinischer Hilfe für Kämpfer war die DDR bislang zuverlässiger und auch in Hinsicht auf Israelfeindlichkeit zuverlässiger Partner der Palästinenser. 1987 gab es mit der Gründung der Stiftung "Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum" und einigen anderen Maßnahmen wie etwa dem Abbruch von Verkehrsbauten, die den großen jüdischen Friedhof in Berlin Weißensee (Ostberlin) beschädigt und aus jüdischer Sicht entweiht hätten (nach einem Brief von Galinski), einen Schwenk kurz vor dem Ende. Die Bauarbeiten waren eigentlich beschlossene Sache. Es ist, soweit ich es mitbekommen habe, überhaupt noch nicht historisch geklärt, was da irgendwann nach 1985 eigentlich wirklich vorgefallen ist. Es waren ganz sicher keine philanthropischen Gründe. Es dürfte auch kaum etwas mit den wachsenden Oppositionsbewegungen zu tun gehabt haben. Die evangelische Kirche hat sich noch nie durch übermäßige Judenfreundlichkeit ausgezeichnet. Auf der anderen Seite wuchs Ende der 80er, Anfang der 90er das Ansehen Arafats im Westen.
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Re: Antisemitismus
So mathematisch direkt auf Prozente reduziert: Nein.Uffhausen hat geschrieben:(17 Jul 2019, 17:18)
Gibt es eine 100%ige Garantie, dass dieses politische Vorleben auch von der Bevölkerung entsprechend umgesetzt wird?
Aber um dabei zu bleiben: Die Wahrscheinlichkeit, dass das politische Vorleben von einem SEHR großen Bevölkerungsteil
dann entsprechend umgesetzt und gelebt wird, nachdem er in die Köpfe von der vorlebenden Politik eingepflanzt wurde,
ist sehr hoch ... wie aus schrecklichen, vergangenen Zeiten in unserem Land bekannt sein dürfte.
Von daher ganz klar, eine gewisse Aufklärung und Erziehung, angefangen in Schulen, die dämonisierenden und seit Jahrhunderten
über Generationen tradierten Feindbilden wie jenem des "bösen und hinterhältigen Juden" mit objektiver, faktenbasierter Aufklärung
entgegen treten, sind bitter ! notwendig.
Wenn man ihrer These folgt, dass vorgelebte und gezeigte Haltung von Politikern NULL und NICHTS zum (Besseren) oder zur Korrektur von Volksirrtümern, Volksirrlichtern
beitragen könne, wie hier am Beispiel des Themas Antisemitismus betrachtet, dann kann man sich sowieso alles sparen.
Wieso Bildung und Aufklärung? - Wenn das nur dazu führt, so Ihr Verdacht, dass die Menschen Wissens- und Informationsvermittlung und politische
Aufklärung umso mehr ablehnen und genau das Gegenteil dessen denken und verinnerlichen werden, was man zu erreichen hoffte.
Je mehr man also Antisemitismus, in der Politik, in den Schulen - und überhaupt anspricht, thematisiert und dagegen ankämpft, desto mehr
erreicht man das Gegenteil: Eine Art "Martin Walser-ismus", den dieser vor längerer Zeit mahnend in die Preisverleihungsbotanik wuchtete. Und in die Köpfe. Wo er immer noch ist. Egal wie missinterpretiert und unverstanden sich der Herr (später) fühlte.
Wieso überhaupt Aufklärung und Diskussionen in Schulen und später durch die Politik? Etwa über Klimaerwärmung, über AKWs, über Verteilungsgerechtigkeit, über Gleichberechtigung,
über sexuelle Selbstbestimmung und gleiche Rechte für alle, unabhängig von ihrer sexuellen Ausrichtung? Oder gar Kritik an kriegerischen Gebietsannexionen aggressiver Staaten wie etwas Putins Keimcoup,
wenn den Leuten sowieso alles am Arsch vorbei geht und ein "ins Gewissen reden" reichlich sinnlos ist. Weil dann erst recht das Scharnier runtergeklappt wird und man ich belästigt fühlt.
Gerade deshalb genau das Gegenteil dessen denken wird, was man vorgeschrieben bekommt. Von der Politik oder Lehrern/Wissenschaftlern als selbsternannte Volkserzieher?
Und der Mensch an sich sowieso nur an sich und dem eigenen Vorteil interessiert ist. Meistens. Und vorrangig.
Klar kann man das (bildungs)politische Bekämpfen von Antisemitismus und Judenfeindlichkeit in der Politik und den Schulen als wenig sinnvoll oder gar kontraproduktiv ansehen und eigentlich sein lassen.
Zuerst fühlt sich Hänschen voll belästigt und genervt. Wie textete der Antisemit Roger Waters* so eindrücklich: We don't need no education, we don't need no thought control.
Teachers, leave us kids alone!
*Aus mega-watch vom 19.04.2019:
Waters stellt sich in eine Reihe mit Hassern wie der Hamas und Abbas, aber auch mit anderen Lieblingen von Teilen der europäischen Linken, wie Jeremy Corbyn. Weder sie noch Waters würden jemals sagen, dass sie Juden hassen. Heutzutage verstecken sich linke Antisemiten hinter dem, was sie ‚Kritik an Israel‘ nennen. (…)
Jetzt kommt Madonna die Ehre zu, von Waters drangsaliert zu werden, weil sie ihre Teilnahme am European Song Contest (ESC) nächsten Monat in Tel Aviv angekündigt hat. Die ersten paar Sätze von Waters‘ Beitrag zu diesem Thema in The Guardian klingen fast moderat: ‚Dass Madonna die der Einladung der Eurovision angenommen hat (….), wirft wieder einmal grundlegende ethische und politische Fragen auf, die jeder von uns in Betracht ziehen sollte‘, schreibt er.
Etwas weiter unten im Text konnte er sich nicht mehr zurückhalten: "In Israel aufzutreten ist ein lukrativer Gig, aber das zu tun, dient der Normalisierung der Besatzung, der Apartheid, der ethnischen Säuberung, der Inhaftierung von Kindern, der routinemäßigen Schlachtung unbewaffneter Demonstranten usw. … all diesen schlechten Dingen". Das mag für andere Israel-Hasser großartig klingen, aber nichts davon ist wahr. (Imanuel Marcus: „Roger Waters: Anti-Israeli Conspiracy Theories and Tantrums“)
Und der Hans lernt es später nimmer. Da kann die Politik machen, was sie will. Keine Chance.
Zuletzt geändert von Eulenwoelfchen am Fr 19. Jul 2019, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Antisemitismus
Volle Zustimmung.imp hat geschrieben:(19 Jul 2019, 08:08)
Meinungsfreude ist gut und in Ordnung. Der Lehrer darf die Schüler nicht überwältigen oder indoktrinieren. Er darf Position beziehen und das kann auch sehr förderlich sein.
Die Zukunft ist Geschichte.
Re: Antisemitismus
imp hat geschrieben:(19 Jul 2019, 08:08)
Meinungsfreude ist gut und in Ordnung. Der Lehrer darf die Schüler nicht überwältigen [...]
Kommt darauf an was man darunter versteht.
Er sollte durchaus Meinungen und Fakten von einander trennen und auch contra-faktische Argumentationen von Schülern richtig stellen oder einseitige ergänzen - auch dass wird teilweise schon als Kritickwürdige Beeinflussung gesehen (nicht nur bei Lehrern) - gerade weil stark Bindungs- als auch Stark-Machtmotivierte Menschen in Fakten eher ein Mittel zum Zweck zu sehen scheinen und man bestenfalls als Klugscheißer gilt wenn man damit kommt und als Troublemaker wenn man sich damit nicht zufrieden gibt...
Problem ist eher, dass die Lehrer bei vielen Themen nicht nur wenig Ahnung haben, sondern eben auch bisweilen weniger als die Schüler sobald die herausfinden, dass man mit dem Smartphone unterm Tisch Wikipedia aufrufen kann (eventuell einer der gründe für die Handyverbote - die machen es den Schüler zu leicht die Kompetenz des Lehrers direkt zu überprüfen) - das Problem Liese sich zwar lösen indem man neue Medien unmittelbar in den unterricht mit einbindet, aber dass empfinden nicht nur viele alte Lehrer, sondern auch nicht wenige Eltern schon fast als Blasphemie.
Das zweite Problem ist, dass Lehrer mit Fakten auch schnell mit der eigenen Institution in Konflikt geraden könnten und das eben nicht nur bei privaten Agendaschulen, sondern auch bei staatlichen schulen bei Themen wie Ernährung etc., da es zwischen "halbwegs gesund" und "absolut tödlich" keine zwischen stufe zu geben scheint, wenn es um Ernährung geht und wenn man Energiedrinks nicht ausdrücklich verteufelt (auser den Geschmack natürlich, aber geschmack ist in unserer heutigen Esskultur ja eh nachrangig) und einige contra-faktische Verteufelungen richtig stellt, wird man schon gefragt, ob man vom Hersteller gekauft sei etc.
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Re: Antisemitismus
Ja. Und zum Glück haben 2015 auch zahlreiche israelische Historiker Klein-Benjamins Argumentation richtig gestellt, die Einflüsterungen des Großmuftis von Jerusalem wären es gewesen, die Hitler von der bloßen Vertreibung abgebracht und zur Vernichtung der Juden angestiftet hätten. Als hätte es nicht bereits Anfang der 30er in jedem Winkel des deutschen Reiches einen auch eliminatorischen Judenhass gegeben. Als hätten sich die Zuhörer der Göbbelsreden nicht schon Anfang der 30er nicht eingekriegt vor Begeisterung bei den Worten, man werde "dem frechen Juden das Maul stopfen". Es hätte der unzweifelhaft antisemitischen und vom Kampf gegen das britische Mandat angetriebenen Worte Al-Husseinis wahrlich nicht bedurft. So haben wir jetzt einen fatalen und sozusagen amtilichen Aufhänger für einen großen Entlastungsmythos. "Puh. Der Großmufti von Jerusalem wars also. Na. Da sind wir ja noch mal mit einem blauen Auge davongekommen".Tetsu hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:50)
Kommt darauf an was man darunter versteht.
Er sollte durchaus Meinungen und Fakten von einander trennen und auch contra-faktische Argumentationen von Schülern richtig stellen oder einseitige ergänzen - auch dass wird teilweise schon als Kritickwürdige Beeinflussung gesehen (nicht nur bei Lehrern) - gerade weil stark Bindungs- als auch Stark-Machtmotivierte Menschen in Fakten eher ein Mittel zum Zweck zu sehen scheinen und man bestenfalls als Klugscheißer gilt wenn man damit kommt und als Troublemaker wenn man sich damit nicht zufrieden gibt...
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Re: Antisemitismus
Zu der Thematik, inwieweit Lehrer eigene Einstellungen, Weltanschauungen und politische Standpunkte vertreten dürfen/sollen und inwieweit sie im Unterricht in grob einseitige oder faktisch problematische Referate intervenieren sollen, haben wir uns zum Glück nicht als erste Gedanken gemacht. Es gibt da eine gut mit Einzelfällen unterfütterte Praxis.Tetsu hat geschrieben:(19 Jul 2019, 13:50)
Kommt darauf an was man darunter versteht.
Er sollte durchaus Meinungen und Fakten von einander trennen und auch contra-faktische Argumentationen von Schülern richtig stellen oder einseitige ergänzen - auch dass wird teilweise schon als Kritickwürdige Beeinflussung gesehen (nicht nur bei Lehrern) - gerade weil stark Bindungs- als auch Stark-Machtmotivierte Menschen in Fakten eher ein Mittel zum Zweck zu sehen scheinen und man bestenfalls als Klugscheißer gilt wenn man damit kommt und als Troublemaker wenn man sich damit nicht zufrieden gibt...
Das dürfte in Themen wie Gesellschaftskunde, Geschichte usw in der Regel kein praktisches Problem sein. Der Fachlehrer muss den konkreten Unterrichtsstoff hinreichend vorbereiten. Insbesondere geeignete Quellen für die Arbeit im Unterricht. Dabei muss es nicht zwingend die neueste Erkenntnis der Forscher sein - in keinem Fach. Grob überholte, allgemein nicht mehr akzeptierte Standpunkte müssen aber als solche kenntlich gemacht werden.Problem ist eher, dass die Lehrer bei vielen Themen nicht nur wenig Ahnung haben, sondern eben auch bisweilen weniger als die Schüler
Das ist in meinen Augen eine abenteuerliche Herleitung der Telefonverbote, die wesentlich älter sind als die Internet-Funktion auf solchen Geräten.sobald die herausfinden, dass man mit dem Smartphone unterm Tisch Wikipedia aufrufen kann (eventuell einer der gründe für die Handyverbote - die machen es den Schüler zu leicht die Kompetenz des Lehrers direkt zu überprüfen)
Kenne ich auch anders - sollten wir aber unter Bildung abhandeln, nicht hier. Wir sprengen sonst den Rahmen.Das zweite Problem ist, dass Lehrer mit Fakten auch schnell mit der eigenen Institution in Konflikt geraden könnten und das eben nicht nur bei privaten Agendaschulen, sondern auch bei staatlichen schulen bei Themen wie Ernährung etc., da es zwischen "halbwegs gesund" und "absolut tödlich" keine zwischen stufe zu geben scheint, wenn es um Ernährung geht und wenn man Energiedrinks nicht ausdrücklich verteufelt (auser den Geschmack natürlich, aber geschmack ist in unserer heutigen Esskultur ja eh nachrangig) und einige contra-faktische Verteufelungen richtig stellt, wird man schon gefragt, ob man vom Hersteller gekauft sei etc.
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Re: Antisemitismus
Die war hier auch halb sarkastisch gemeint, ändert aber nichts daran, dass viele Verbote unzureichend begründet und auch bei der Widerlegung der Begründung aufrecht erhalten werden, solange sie eine Autoritäts- und Hierachiestabilisierend wirken, während selbst gute Begründungen ignoriert werden, wenn die folge das Gegenteil wäre.imp hat geschrieben:(19 Jul 2019, 14:53)
Das ist in meinen Augen eine abenteuerliche Herleitung der Telefonverbote, die wesentlich älter sind als die Internet-Funktion auf solchen Geräten.
Das Netanjahu mit anderen Formen des Antisemitismus als Antizionismus nur dann ein Problem hat wenn sie mit Antizionismus zusammenfallen ist glaub ich ein offenes Geheimnis, genauso wie sich teilweise hartnäckig die Behauptung hält, das Juden selbst gar nicht antisemitisch sein könnten oder das jemand der nachweislich Anti-Antisemit sei deshalb kein Antisemit sein könne (gerade weil die Hydra viele Köpfe hat ist das nicht nur leicht möglich, sondern kommt halt auch häufig vor - gut möglich, dass ich da selbst noch irgendwo ne Leiche im Keller habe, von der ich selbst nichts weis, muss mir aber zumindest nicht vorwerfen, nicht aktiv nach ihr gesucht zu haben)...schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 14:30)
Ja. Und zum Glück haben 2015 auch zahlreiche israelische Historiker Klein-Benjamins Argumentation richtig gestellt, die Einflüsterungen des Großmuftis von Jerusalem wären es gewesen, die Hitler von der bloßen Vertreibung abgebracht und zur Vernichtung der Juden angestiftet hätten. Als hätte es nicht bereits Anfang der 30er in jedem Winkel des deutschen Reiches einen auch eliminatorischen Judenhass gegeben. Als hätten sich die Zuhörer der Göbbelsreden nicht schon Anfang der 30er nicht eingekriegt vor Begeisterung bei den Worten, man werde "dem frechen Juden das Maul stopfen". Es hätte der unzweifelhaft antisemitischen und vom Kampf gegen das britische Mandat angetriebenen Worte Al-Husseinis wahrlich nicht bedurft. So haben wir jetzt einen fatalen und sozusagen amtilichen Aufhänger für einen großen Entlastungsmythos. "Puh. Der Großmufti von Jerusalem wars also. Na. Da sind wir ja noch mal mit einem blauen Auge davongekommen".
Insgesamt sehe ich aber gerade beim Nahostkonflickt auch das Problem, dass sich übermäßig auf die historische Legitimation und die Frage wer eigentlich angefangen habe dreht und man ja durchaus auch die Konsequenzen betrachten kann (Ringparabel- oder Kaukasischer kreidekreis-Like), wo Israel (zu mindest nach meinen durch John Rawls geprägten Kriterien), ebenfalls klar in Führung geht - was auch der Grund sein dürfte, dass sich "Israel-Kriticker" nicht oder nur nach völlig anderen Gesichtspunkten als Individualwohl darauf einlassen...
...den anderen liefert mein eigener Advocatus Diabolie selbst, indem er anmerkt, dass die lessingsche Legitimation fast beliebige Robin-Hood-Allüren rechtfertigen kann, da sie ja im Grunde nur Voraussetzt, dass man bei den Eigentums- oder Besitzkonflickten nicht in der Lage sein darf einen Konsens zu finden und ich habe noch keine Möglichkeit gefunden einen derartigen Missbrauch des Ansatzes zu Umgehen...
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Re: Antisemitismus
Die Sache ist relativ einfach. Die Araber haben die Resolution 181 abgelehnt und Israel mit fünf Staaten angegriffen. Dazu gibt es keine 2 Meinungen und kann es auch nicht geben. Ziel war die vollständige Vernichtung des jüdischen Staates.Tetsu hat geschrieben:(19 Jul 2019, 15:54)
Die war hier auch halb sarkastisch gemeint, ändert aber nichts daran, dass viele Verbote unzureichend begründet und auch bei der Widerlegung der Begründung aufrecht erhalten werden, solange sie eine Autoritäts- und Hierachiestabilisierend wirken, während selbst gute Begründungen ignoriert werden, wenn die folge das Gegenteil wäre.
Das Netanjahu mit anderen Formen des Antisemitismus als Antizionismus nur dann ein Problem hat wenn sie mit Antizionismus zusammenfallen ist glaub ich ein offenes Geheimnis, genauso wie sich teilweise hartnäckig die Behauptung hält, das Juden selbst gar nicht antisemitisch sein könnten oder das jemand der nachweislich Anti-Antisemit sei deshalb kein Antisemit sein könne (gerade weil die Hydra viele Köpfe hat ist das nicht nur leicht möglich, sondern kommt halt auch häufig vor - gut möglich, dass ich da selbst noch irgendwo ne Leiche im Keller habe, von der ich selbst nichts weis, muss mir aber zumindest nicht vorwerfen, nicht aktiv nach ihr gesucht zu haben)...
Insgesamt sehe ich aber gerade beim Nahostkonflickt auch das Problem, dass sich übermäßig auf die historische Legitimation und die Frage wer eigentlich angefangen habe dreht und man ja durchaus auch die Konsequenzen betrachten kann (Ringparabel- oder Kaukasischer kreidekreis-Like), wo Israel (zu mindest nach meinen durch John Rawls geprägten Kriterien), ebenfalls klar in Führung geht - was auch der Grund sein dürfte, dass sich "Israel-Kriticker" nicht oder nur nach völlig anderen Gesichtspunkten als Individualwohl darauf einlassen...
...den anderen liefert mein eigener Advocatus Diabolie selbst, indem er anmerkt, dass die lessingsche Legitimation fast beliebige Robin-Hood-Allüren rechtfertigen kann, da sie ja im Grunde nur Voraussetzt, dass man bei den Eigentums- oder Besitzkonflickten nicht in der Lage sein darf einen Konsens zu finden und ich habe noch keine Möglichkeit gefunden einen derartigen Missbrauch des Ansatzes zu Umgehen...
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Re: Antisemitismus
Welche 5 Staaten waren das?Wolverine hat geschrieben:(19 Jul 2019, 16:03)
Die Sache ist relativ einfach. Die Araber haben die Resolution 181 abgelehnt und Israel mit fünf Staaten angegriffen. Dazu gibt es keine 2 Meinungen und kann es auch nicht geben. Ziel war die vollständige Vernichtung des jüdischen Staates.
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Re: Antisemitismus
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Re: Antisemitismus
Sehe ich ähnlich, werde dies bezüglich aber immer wieder durch die Praxis belehrt, dass es scheinbar doch verschiedene Meinungen geben kann, auch wenn viele davon für mich nicht nachvollziehbar sind (einige zumindest teilweise schon, dass sind dann aber teilweise eher libertäre Grundsatzdiskussionen darüber in wieweit ein Staat ansich naturrechtlich begründet werden kann etc. die also nur indirekt was mit Israel zu tun haben)...Wolverine hat geschrieben:(19 Jul 2019, 16:03)
Die Sache ist relativ einfach. Die Araber haben die Resolution 181 abgelehnt und Israel mit fünf Staaten angegriffen. Dazu gibt es keine 2 Meinungen und kann es auch nicht geben. Ziel war die vollständige Vernichtung des jüdischen Staates.
Gleichzeitig weis ich aber, dass es wohl nen Haufen Sachen gibt die ich als halber Aspi und Ignostiker nicht wirklich verstehe, für viele Menschen aber wohl äußerst wichtig sind - so verglich Abbas wohl einmal den Israelkonflickt mit der Frage wie wir uns als Deutsche fühlen würden, wenn uns polen einfach besetze...
...wenn man mal von dem völlig unpassenden vergleich absieht der ggf. versucht eine Parallele zu Schlesien und Pommern herzustellen, scheint er davon auszugehen, dass das ein grundsätzliches Problem für uns alle wäre. Da ich mich aber eher für das Selbstbestimmungsrecht der Menschen als für das der Völker einsetze (bzw. deren negative wie auch positive Freiheit), käme meine Bewertung der Besetzung Deutschlands durch Polen im wesentlichen darauf an, was das effektiv für die Besetzten bedeutet (oder im Sinne Rawls, für die durch die Besatzung am schlechtesten gestellten); somit ist das Gefühl auf was Abbas hier offensichtlich abzielt, für mich nicht ganz nachvollziehbar*, gleichzeitig aber so Intersubjektiv, dass er glaubt, dass es jeder versteht...
Ich bin beim Nahostkonflickt ganz bei dir nur braucht es dafür die Historischen gründe imo nicht unbedingt, der umstand dass ein Palästinenser (trotz zu recht zu kritisierender Diskriminierung) nicht nur in Israel wohl besser leben kann als ein Israeli in Gaza, sondern sogar besser als als Palästinenser in Gaza ist in meinen Augen schon für sich allein ein starkes Argument.
Dass ich bei den meisten Auseinandersetzungen zwischen den beiden Gruppen Israel grundsätzlich im recht sehe (auch wenn ich das konkrete Vorgehen nicht in jedem Fall gut heiße) wäre hierfür hingegen für mich allein nicht ausreichend und meine Beurteilung des Konflikts wäre "schwierig" wenn Israel einen schlechten FDI und HDI Wert die Palästinensergebiete aber einen hohen hätten...
*bei meinem im Profilbild verlinkten Politischen Kompass dürfte sich jetzt der ein der andere fragen, wie ich so etwas schreiben kann, da ich nach meiner Position doch Heteronomie ansich kritisch sehen müsse; das tue ich auch, aber weil ich sie ansich kritisch sehe, spielt es keine große Rolle von wem sie ausgeht - wenn es für mich eine rolle spielte, ob Unterdrückung von der deutschen oder der polnischen Regierung ausgeht; wäre ich dann noch primär gegen Unterdrückung oder nicht in Wirklichkeit nur gegen Polen?
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Re: Antisemitismus
Der Iran demnach nicht. Darum geht es doch.Dark Angel hat geschrieben:(19 Jul 2019, 17:26)
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Re: Antisemitismus
Nee - darum geht es nicht!
Wie ich bereits schrieb, so weit sollten die Grundkenntnisse zum Nahostkonflikt schon reichen, dass man sich so eine dämliche Frage sparen kann.
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Re: Antisemitismus
Nein. Abgesehen davon, lässt sich der Iran von der Hamas vertreten.
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Re: Antisemitismus
Doch. Darum geht es. Ohne den Iran sähe Israel ziemlich schlimm aus.Vongole hat geschrieben:(19 Jul 2019, 17:46)
Nein. Abgesehen davon, lässt sich der Iran von der Hamas vertreten.
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Re: Antisemitismus
Ohne den Iran sähe es für Israel etwas weniger schlimm aus.Adam Smith hat geschrieben:(19 Jul 2019, 17:58)
Doch. Darum geht es. Ohne den Iran sähe Israel ziemlich schlimm aus.
Aber das ist ein Thema für den 35er Strang.
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Re: Antisemitismus
Historisch gerechtfertigt?Vongole hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:07)
Ohne den Iran sähe es für Israel etwas weniger schlimm aus.
Aber das ist ein Thema für den 35er Strang.
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Re: Antisemitismus
Wieviel Antisemitismus bleibt eigentlich übrig, wenn man wieder die tatsächliche Definition von Antisemitismus verwendet und nicht eine, in welche die Politik eines Staates einbezogen wird?
Wörterbuch google:
An·ti·se·mi·tis·mus
Substantiv, maskulin [der]
1.
Abneigung oder Feindschaft gegenüber den Juden
2.
[politische] Bewegung mit ausgeprägt antisemitischen Tendenzen
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Re: Antisemitismus
Leben in Israel Juden?ThorsHamar hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:20)
Wieviel Antisemitismus bleibt eigentlich übrig, wenn man wieder die tatsächliche Definition von Antisemitismus verwendet und nicht eine, in welche die Politik eines Staates einbezogen wird?
Wörterbuch google:
An·ti·se·mi·tis·mus
Substantiv, maskulin [der]
1.
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Re: Antisemitismus
Wie wäre es, wenn Du Dich mal mit den historischen Hintergründen des Nahostkonfliktes und seinen Ursachen beschäftigen würdest, statt hier solchen BS von Dir zu geben.
So viel Ignoranz und Faktenresistenz geht ja auf keine Kuhhaut mehr!
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Re: Antisemitismus
Na klar, auch .....
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Re: Antisemitismus
Was hat denn der Iran damit zu tun?Dark Angel hat geschrieben:(19 Jul 2019, 18:38)
Wie wäre es, wenn Du Dich mal mit den historischen Hintergründen des Nahostkonfliktes und seinen Ursachen beschäftigen würdest, statt hier solchen BS von Dir zu geben.
So viel Ignoranz und Faktenresistenz geht ja auf keine Kuhhaut mehr!
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Re: Antisemitismus
Und dann würde diese Position im Widerspruch mit meiner Politischen Ideologie bzw. wäre sie nicht mehr Soziallibertarismus sondern irgendwas, dass auf "Nationalismus" endet, da ich Nationalität offensichtlich Vorrang einräumen würde...
Adam Smith hat geschrieben:
Wie meine?
Der Iran erkennt doch Israel nicht an, hat weiter massiv Propaganda gegen es gemacht und sein Angriffspotetial u.a. durch die Beschaffung von Chorramschahr-Mittelstreckenraketen (unter zusammenarbeit mit Nordkorea) erweitert. Ob er tatsächlich gegen das Atomabkommen verstoßen hatte oder nicht ist dabei eher nebensächlich, weil der Deal unter diesen Bedingungen tatsächlich völlig unzureichend ist (er schließt andere Massenvernichtungswaffen wie Schmutzige Bomben genauso wenig mit ein wie Trägersysteme für solche Waffen).
Der Deal wäre ok gewesen, wenn der Iran versucht hätte sich an Israel anzunähern, das ist aber nicht geschehen und das Argument "aber die USA haben ja auch Atomwaffen und Israel wahrscheinlich ebenfalls", ignoriert das es eigentlich nicht Israelische oder US Staatsdoktrin war den Iran zu vernichten - die "A-Waffen für niemanden oder alle"-Argumentation hinkt halt gewaltig in sofern, als dass sie der Forderung nach "gleiches Waffenbesitzrecht" für zwei Personen gleicht, von der eine laufend Morddrohungen gegen die Andere ausstößt und die andere zugibt sich dadurch bedroht zu fühlen...
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Re: Antisemitismus
Nochmal: Beschäftige Dich mit den historischen Hintergründen und Ursachen des Nahostkonflikts, dann brauchst Du nicht so dämliche Fragen zu stellen. Tante Google hilft!
Und in diesem Zusammenhang kannste Dich gleich noch mit den politischen Verhältnissen im Iran beschäftigen.
Der hieß damals noch Persien und hatte als Regierungschef einen prowestlich eingestellten Schah.
Du wirst doch in der Lage sein, Grundlagenwissen selber anzueignen.
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Re: Antisemitismus
Was hat denn der Iran damit zu tun?Dark Angel hat geschrieben:(19 Jul 2019, 19:12)
Nochmal: Beschäftige Dich mit den historischen Hintergründen und Ursachen des Nahostkonflikts, dann brauchst Du nicht so dämliche Fragen zu stellen. Tante Google hilft!
Und in diesem Zusammenhang kannste Dich gleich noch mit den politischen Verhältnissen im Iran beschäftigen.
Der hieß damals noch Persien und hatte als Regierungschef einen prowestlich eingestellten Schah.
Du wirst doch in der Lage sein, Grundlagenwissen selber anzueignen.
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Re: Antisemitismus
Diese Frage kannst Du Dir selber beantworten, wenn Du Dich mit den (historischen) Hintergründen und Ursachen des Nahostkonfliktes beschäftigst.
Wir sind nicht für die Beseitigung Deines defizitären Wissens zuständig!
In der ursprünglichen Aussage ging es um die Ablehnung der UN-Resulution 181 durch die Araber und den Palästinakrieg - der wenige Stunden nach der Ausrufung des Staates Israel - von 5 Staaten vom Zaun gebrochen wurde.
Wie Du in diesem Zusammenhang auf den Iran (damals Persien) kommst, wird wohl Dein Geheimnis bleiben.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Fr 19. Jul 2019, 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Antisemitismus
Das hätte ich schon gerne gewusst.Dark Angel hat geschrieben:(19 Jul 2019, 19:31)
Diese Frage kannst Du Dir selber beantworten, wenn Du Dich mit den (historischen) Hintergründen und Ursachen des Nahostkonfliktes beschäftigst.
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Re: Antisemitismus
Dann beschäftige Dich mit den Hintergründen und Ursachen des Nahostkonfliktes - Stichwort UN-Resulution 181.
Kann doch nicht so schwer sein!
Die Inormationen dazu sind frei verfügbar!
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Re: Antisemitismus
Was hat der Iran damit zu tun?Dark Angel hat geschrieben:(19 Jul 2019, 19:53)
Dann beschäftige Dich mit den Hintergründen und Ursachen des Nahostkonfliktes - Stichwort UN-Resulution 181.
Kann doch nicht so schwer sein!
Die Inormationen dazu sind frei verfügbar!
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Re: Antisemitismus
Danke DA!
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