Antisemitismus

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Keoma
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Keoma »

Ammianus hat geschrieben:(10 Oct 2019, 15:23)

Ich glaube, dass dies jetzt, da es im Strang generell um Antisemitismus geht, nicht OT ist.
Die "Judensäue" an einer ganzen Reihe von Kirche oder z.B. an einem Pfeiler im Kreuzgang der Prämonstratenserklosteranlage neben dem Dom in Brandenburg an der Havel sind Zeugnis christlichen Antijudaismus. Dieser wieder ist eine der Wurzeln des spätestens im 19. Jh. entstehenden Antisemitismus, bei dem es nicht mehr um Religion sondern angebliche Rasse geht. Sie sind aber eben auch historisches Zeugnis und Dokument und gehören zu ihrem Zeitalter und dem damaligen Denken. Eine Entfernung ist deswegen für mich nicht machbar genau so wenig wie ein Verdecken oder Ähnliches. Tafeln mit entsprechenden Erklärungen wären wohl keine schlechte Idee, so lange sie das Gesamtbild der Architektur nicht stören.
Ist so wie Straßennamen, bei denen Schilder mit Erklärungen angebracht werden.
Halte ich für vernünftiger als einfach entfernen.
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Ammianus
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

Keoma hat geschrieben:(10 Oct 2019, 15:28)

Ist so wie Straßennamen, bei denen Schilder mit Erklärungen angebracht werden.
Halte ich für vernünftiger als einfach entfernen.
Mal abgesehen davon, dass es dokumentiert, was wenigstens die damaligen Christen für Arschlöcher waren. Auf der anderen Seite dachten damals fast alle so. Na ja, Homo sapiens eben ...
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Tom Bombadil
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

„Palästina hilf uns doch, Israel gibt es immer noch“

Das ist für mich Hetze.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Umetarek »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Oct 2019, 16:21)

„Palästina hilf uns doch, Israel gibt es immer noch“

Das ist für mich Hetze.
Zweifelsohne.
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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Oct 2019, 16:21)

„Palästina hilf uns doch, Israel gibt es immer noch“

Das ist für mich Hetze.
Natürlich ist es das, und Israel nur das Synonym.

@Keoma und Ammianus:
Selbst die ev. Kirche (nicht die in Wittenberge) sprach sich für eine Entfernung der Plastik und deren Verbringung in eine Austellung aus,
mit eindeutigem historischen Kontext zur Erklärung.
https://www.welt.de/kultur/article19439 ... ervor.html
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(10 Oct 2019, 16:31)

Natürlich ist es das, und Israel nur das Synonym.

@Keoma und Ammianus:
Selbst die ev. Kirche (nicht die in Wittenberge) sprach sich für eine Entfernung der Plastik und deren Verbringung in eine Austellung aus,
mit eindeutigem historischen Kontext zur Erklärung.
https://www.welt.de/kultur/article19439 ... ervor.html
Na, die haben ja ein schweres Erbe mit ihrem Oberantisemiten.
Aber es ist halt Ansichtssache, meiner Meinung ist auch eine Sauerei ein Zeugnis der Vergangenheit.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(10 Oct 2019, 16:41)

Na, die haben ja ein schweres Erbe mit ihrem Oberantisemiten.
Aber es ist halt Ansichtssache, meiner Meinung ist auch eine Sauerei ein Zeugnis der Vergangenheit.
Schon, aber muss man es richtig "schön" restaurieren und damit erneut ins Blickfeld stellen?
Wenn mich als Nichtjüdin das schon ankotzt, was meinst Du, wie sich Juden fühlen, die damit tagtäglich konfrontiert werden, und das in einer Zeit,
wo Judenhass immer mehr befeuert wird?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ebiker »

Vongole hat geschrieben:(10 Oct 2019, 16:47)

Schon, aber muss man es richtig "schön" restaurieren und damit erneut ins Blickfeld stellen?
Du meinst man hätte es dunkel lassen sollen an einer hell gesäuberten Kirche ? Und wie hoch ist die Gefahr das sich jemand wegen einer solchen Darstellung radikalisiert ? Die Juden in Deutschland werden jedenfalls in Zukunft ganz andere und viel mehr Probleme haben, und die kommen nicht von rechts.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

Keoma hat geschrieben:(10 Oct 2019, 16:41)

Na, die haben ja ein schweres Erbe mit ihrem Oberantisemiten.
Aber es ist halt Ansichtssache, meiner Meinung ist auch eine Sauerei ein Zeugnis der Vergangenheit.
Hier mal Luther.

Er forderte dazu auf, von der Lehre abweichende Prediger zu töten, "Hexen" zu verbrennen, behinderte Kinder zu ersäufen, Ketzer zu rädern, Prostituierte zu ädern und zu rädern und aufständische Bauern mit dem Schwert zu erschlagen. Dabei definierte er sich als Werkzeug Gottes:

"Ich habe im Aufruhr alle Bauern erschlagen; all ihr Blut ist auf meinem Hals. Aber ich schiebe es auf unseren Herrgott; der hat mir befohlen, solches zu reden." *
https://hpd.de/artikel/luther-steuergel ... iger-14937

Dabei war er selber ein abweichender Prediger.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Wissen wir, Adam, aber Luther ist hier eigentlich nicht das Thema.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

Vongole hat geschrieben:(10 Oct 2019, 16:31)

Natürlich ist es das, und Israel nur das Synonym.

@Keoma und Ammianus:
Selbst die ev. Kirche (nicht die in Wittenberge) sprach sich für eine Entfernung der Plastik und deren Verbringung in eine Austellung aus,
mit eindeutigem historischen Kontext zur Erklärung.
https://www.welt.de/kultur/article19439 ... ervor.html
Das mag ja sein, dass dies eine Meinung aus den Reihen der dortigen Verantwortlichen ist - mal abgesehen davon, dass ja nicht die evangelische Kirche derartige Plastiken in Auftrag gegeben hat. Ich sehe das eben so, wie ich es geschrieben habe.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Keoma hat geschrieben:(10 Oct 2019, 14:55)

Nein, ich kenne die deutsche Rechtsprechung nicht, aber es ist eine grundsätzliche Frage, wer über den schmalen Grad zwischen Hetze und Meinungsfreiheit entscheidet.
Der bestehende Paragraph bzw. Straftatbestand der Volksverhetzung oder des Aufrufs zu Gewalt bzw. das Verbreiten von Hass/Hetze gegen Andersdenkende oder Angehörige
anderer Völker/Ethnien ist im Prinzip eindeutig genug. Man muss als Richter/in nur sehen wollen, dass solche Auswüchse, so sie sanktioniert würden, weder das
Grundrecht der Meinungsfreiheit einschränken, noch dieses berühren.

Eine Politikerin als Fotze zu bezeichnen, oder als leider nicht abgetriebene Schlampe, kann man selbstverständlich,
wie von einem Berliner Gericht praktiziert, natürlich mit dem Recht auf Meinungsfreiheit als zulässig erklären. Im Ton zwar eher unfein, aber dennoch als Freiheit einer
überspitzten Formulierung in einer Sachauseinandersetzung... auch wenn das dann jenseits der üblichen Geschmacksgrenze liege. Aber eben noch innerhalb des unverbrüchlichen Grundrechtsrahmens
der freien Meinungsäusserung.

Was will ich damit sagen? - Ich kann im Prinzip jeden geistigen Dreck, geschrieben oder gesprochen, immer mit dem Recht auf freie Meinungsäusserung
schützen. Nur kann man dann eben Straftatbestände wie "Volksverhetzung" oder "Aufwiegelung zur Gewalt" abschaffen.

Es gibt durch Gesetze, möglichst klar formulierte, immer Grenzen bzw. Einschränkungen sogeannter Grundrechte. Wäre das nicht so, könnte man niemanden
wg. irgendetwas verurteilen.

Den Straftatbestand der Volksverhetzung oder generell die Verbreitung von Hass/Hetze in Reden, auch via der moderen Möglichkeiten im Internet (Videos, schriftliche Beiträge,
fake-news etc., die gezielt manipulieren und aufhetzen) kann man sehr wohl dahingend ändern bzw. erweitern, dass es auch für die behämmertsten Richter/innen (wie jene des Berliner Landgerichts im Falle Kühnast)
keine noch so abstruse richterliche Auslegung mehr gibt, so etwas noch als Fall von Meinungsfreiheit per Richterspruch gutzuheissen. Ohne jede Sanktion.

Es ist einfach nur lächerlich und ein Versagen der Justiz/ihrer Anklagebehörden und ihrer Rechtssprechung, sich mit irgendwelchen abenteuerlichen Interpretationen hinter dem
Recht auf Meinungsfreiheit oder der Freiheit der Kunst zu verschanzen. Statt antisemitische/oder rassistische Straftaten auch als solche zu sehen und entsprechend
per Gerichtsurteil zu sanktionieren.

Ebenso wäre es ein leichtes für Legislative, entsprechende Gesetze so klar und eindeutig zu verfassen und in Kraft zu setzen,
dass man damit auch handeln und strafrechtlich konsequent sanktionieren kann. Auch der Exekutive entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen vorgibt,
damit auch ohne Ausreden ermittelt wird, ob eine antisemitische oder anderweitig politisch-rassistisch Straftat vorliegt und nicht eine individuelle Tat eines
Geistesgestörten, also psychisch zumindest zur Tatzeit erkrankten Menschen vorliegt.

Wenn jemand einen Polizisten Bullenschwein schimpft, gibt es auch keine Diskussion darüber, dass dies Beleidigung (sogar Beamtenbeleidigung) ist und entsprechend
mit Strafe sanktioniert wird. Auch wird man sich nicht damit befassen, ob der Beleidiger vorübergehend oder generell ein "Irrer" sei oder temporär war.

Es ist auch im Falle von Hetze und Hass nicht so schwer, solche zu erkennen. Oder eine antisemitische Straftat auch als antisemitisch zu sehen.

So man als Richter/in auch willens ist...

Wenn jemand von einem Gericht wg. Beleidigung/Beamtenbeleidigung verurteilt wird, schreit auch niemand auf, dass das Recht auf Meinungsfreiheit traktiert oder
ausser Kraft gesetzt wurde...
Eulenwoelfchen

Re: Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Ammianus hat geschrieben:(10 Oct 2019, 15:32)

..Auf der anderen Seite dachten damals fast alle so. ...
Sie meinen damit, in den Hinterköpfen sei das heute nicht mehr so...?
Ich glaube, Sie verkennen und unterschätzen die Wirkungen von "etwas", das über Jahrhunderte und zig Generationen weitergegeben wurde ...und weiter wird.
Eulenwoelfchen

Re: Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Oct 2019, 12:33)

Gegen antisemitischen Hass und Terror ist mit aller Schärfe vorzugehen, egal aus welcher politischen Richtung er kommt.
Hier darf nicht relativiert werden.
...

Sorry, ich bin zu nahe am Geschehen, ich bin immer noch fassungslos, nicht wirklich zu klaren Gedanken fähig und ich fühle mich wie ausgek**** ...
Kann ich nachvollziehen. Das geht wohl jedem so, wenn man in unmittelbarer Nähe zu so einer Tat lebt.
Gönnen Sie sich und Ihren Lieben einfach was Schönes... ;)
Eulenwoelfchen

Re: Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Bundespräsident Steinmeier forderte ein Aufstehen gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus: „Die gesamte Gesellschaft muss aufstehen und Haltung zeigen - nicht nur nach schrecklichen Ereignissen wie diesen, sondern dauerhaft.“

Wie immer nur hohle Phrasen. Statt dem Staat endlich eine Aufgabe zu stellen und von diesem mehr zu verlangen, wird wiedereinmal alles auf die Bürgerinnen und Bürger verschoben.
Als ob diese in der Mehrheit solche Täter verhindern, vor Gericht stellen und rechtmäßig für antisemitische Straftaten verurteilen könnten.

Die Bürger/innen, werter Herr Bundespräsident, können auch nicht in einer klar antisemitischen Straftat ermitteln oder verhindern, diese als nicht antisemitisch einzustufen.
Das können nur der Staat und dessen Ermittlungs-/Anklagebehörden und die damit befassten Gerichte. An diesem sollten sie eindringlich und fordernder appelieren.
Verstehen Sie den Unterschied, liebes Staatsoberhaupt? Y/N?

Wir Bürger und Bürgerinnen können nur aus verschiedenen Gründen ko....n und uns entsetzt die Augen reiben, wenn es wieder nur beim Üblichen bleibt: Betroffenheitsreden und dann zieht die Karawane weiter...
Eulenwoelfchen

Re: Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Hier noch die offizielle Verlautbarung der Botschaft des Staates Israel in Deutschland.
Sie ist - wie ich finde - angesichts dieser Tat vorbildlich und es allemal wert,
auch hier veröffentlicht zu werden:

Wir sind geschockt und erschüttert von den brutalen Terroranschlägen gestern Mittag in Halle, während jüdische Betende in den Synagogen in ganz Deutschland versammelt waren um Yom Kippur zu begehen, dem heiligsten Tag im Judentum.
Gemeinsam müssen wir jede Form von Extremismus ablehnen und vereint gegen solchen sinnlosen Terror vorgehen.
Wir möchten den deutschen Sicherheitskräften unsere Wertschätzung für ihre Mühen ausdrücken, die Sicherheit aller jüdischen Institutionen und Gläubigen an diesem heiligen Tag zu gewährleisten und vertrauen darauf, dass alle Maßnahmen ergriffen werden um die Täter zu fassen und sie umgehend der Justiz zuzuführen.

Unser tiefstes Beileid gilt den Opfern und ihren Familien in dieser schwierigen Zeit. Sie werden in unseren Gedanken und Gebeten sein.
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Ammianus
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(10 Oct 2019, 18:05)

Sie meinen damit, in den Hinterköpfen sei das heute nicht mehr so...?
Ich glaube, Sie verkennen und unterschätzen die Wirkungen von "etwas", das über Jahrhunderte und zig Generationen weitergegeben wurde ...und weiter wird.
Dein Glauben ist falsch. Ich verkenne und unterschätze gar nichts. Nirgendwo findet sich - warum eigentlich verstümmelst du das Zitat, so was macht man nicht - ein Ansatz für die Unterstellung ich würde die Weiterwirkung jahrhundertealter Weltvorstellungen negieren.

In einem Punk-Rock-Text gab es mal die Zeilen:

"und auch ein Judenwitz ist immer noch zum Lachen
und wird dir kalt Mann, dann komm und sauf ..."

(Ostberlin-Nachwendejahre)
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Eulenwoelfchen

Re: Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Ammianus hat geschrieben:(10 Oct 2019, 20:29)

Dein Glauben ist falsch. Ich verkenne und unterschätze gar nichts. Nirgendwo findet sich - warum eigentlich verstümmelst du das Zitat, so was macht man nicht - ein Ansatz für die Unterstellung ich würde die Weiterwirkung jahrhundertealter Weltvorstellungen negieren.

In einem Punk-Rock-Text gab es mal die Zeilen:

"und auch ein Judenwitz ist immer noch zum Lachen
und wird dir kalt Mann, dann komm und sauf ..."

(Ostberlin-Nachwendejahre)

ad 1:
Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen das "Du" angeboten zu haben.

ad 2:
Ich habe Ihr Zitat nicht verstümmelt. Eine verkürzte Zitatswiedergabe ist keine Verstümmelung.
Unter anderem ist der Zweck der verkürzten Zitatswiedergabe, etwa eine Passage eines Beitragstexts, auf die sich eine Antwort explizit bezieht, genau eingegrenzt hervorzuheben.
Wem das zu bruchstückhaft ist, der kann ja den vollen Beitrag unschwer nachlesen.

Es ging es um die Suggestion, die in Ihrer von mir zitierten Beitragspassage zu Ausdruck kam: das "damals nicht nur Christen, sondern fast alle so dachten". Wobei ich davon ausgehe, dass Sie mit dem Terminus "Christen" nicht nur die evangelischen Gläubigen im Auge hatten. Deren Mastermind Luther bekanntermaßen ein Antisemit war und bleibt. Was man auch heute noch gerne verdrängt ...oder wenigstens nicht erwähnt (innerhalb der Evangelischen Glaubensgemeinschaft).

ad 3:
Genau dieser, vielleicht auch sorglos oder unbemerkt, erfolgten "Suggestion" in Ihrem Beitrag wollte ich entgegentreten. Was für "damals" galt, ist - wie Sie sicher mitbekommen haben - auch heute noch gültig. Quer durch beide christlichen Konfessionen.
btw1:
Es ist auch nicht "überraschend", daß der Antisemitismus "neuerdings" mitten in der Gesellschaft angekommen sei. Wie das verharmlosend gerne aktuell dargestellt und behauptet wird. Denn er, der Antisemitismus, war "damals" da. Und er ist heute genauso da.

Der Unterschied ist allenfalls, dass man sich heutezutage - vor allem mit dem Recht auf Meinungsfreiheit - wieder unverhohlener aus den Löchern traut. Nichts dabei findet, "man kritisiere ja nur Israel, nicht die Juden"...usw.

btw2:
Antisemitische Errungenschaften wie die bekannte "Judensau" nur dann mit einem aufklärenden Schild zu versehen, wenn es die Architektur nicht stört, ist natürlich ein unschlagbares Argument...
Denn ungestörte Architektur ist natürlich allemal wichtiger als buchstäblich in Stein gemeißeltem Antisemitismus klar und sichtbar(sic!) entgegen zu treten.

ad 4:
Zu Ihrem Punkrock-Text der Ostberliner-Nachwendejahre:
Zunächst stellt sich die Frage, ob diese Ost-Punker überhaupt in der Lage waren, zu erkennen, was ein Judenwitz ist und was nicht?
Ob sie dann im Falle der Unsicherheit einfach mal proforma oder verbeugend lach(t)en, auch wenn es kein JudenWITZ war, sondern eher das Gegenteil, kommentiere ich nicht weiter.
Die Schlichtheit der nachfolgenden Empfehlung lässt mich aber nicht unbedingt in euphorisches Jubeln verfallen...über besonders dünne Textbretter.

Aber eidruff. Gell. ;)

Ich habe auch eine Zitat für Sie. Allerdings ist der Musiker und Lebenskünstler ein Österreicher. Also schwer genug geschlagen mit Antisemitismus und der "Vergangenheit" bzw. Gegenwart vieler seiner Landsleute.

"Olles hoib so wüüd, im ganzn Haus kaa Hitlerbüüd" - (c) by Dr. Kurt Ostbahn
(Falls Sie darüber nicht lachen können oder den "Witz" einfach nicht finden, dann saufen Sie einfach einen drauf! - Nach Ost-Punk-Gebrauchsanweisung der Nachwendejahre. ;) )
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Ammianus
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

@Eulenwoelfchen

wer nicht gedutzt werden will, der meide das Netz

wer keine Texte und Hintergründe verstehen will ...

ach weeste, dein Jeschwurbel is mir wurscht ...
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Ammianus hat geschrieben:(11 Oct 2019, 08:42)

@Eulenwoelfchen

wer nicht gedutzt werden will, der meide das Netz

wer keine Texte und Hintergründe verstehen will ...

ach weeste, dein Jeschwurbel is mir wurscht ...
Typische Reaktion, wenn Argumente fehlen und durch persönliche Deminuierung der Gegenargumente
einer auf beleidigt gemacht wird.

btw: Ihre Meinung als "Geschwurbel" oder "Geschwafel" darzustellen, käme mir nicht in den Sinn.
Vielleicht auch eine Frage des Respekts oder der "Kinderstube", die im anonymen Netz des vertraulich daherkommenden "Du" besonders
leicht von der Hand geht! ;)

Guten Tag!
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Dark Angel
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(10 Oct 2019, 18:21)

Bundespräsident Steinmeier forderte ein Aufstehen gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus: „Die gesamte Gesellschaft muss aufstehen und Haltung zeigen - nicht nur nach schrecklichen Ereignissen wie diesen, sondern dauerhaft.“

Wie immer nur hohle Phrasen. Statt dem Staat endlich eine Aufgabe zu stellen und von diesem mehr zu verlangen, wird wiedereinmal alles auf die Bürgerinnen und Bürger verschoben.
Als ob diese in der Mehrheit solche Täter verhindern, vor Gericht stellen und rechtmäßig für antisemitische Straftaten verurteilen könnten.
Der Herr Bundespräsident scheint immer noch nicht mitbekommen zu haben, dass (offner und latenter) Antisemitismus kein Problem des rechtsextremen politischen Spektrums ist, sondern ein gesamtgesellschaftliches und vor allem sollte sich der Herr Bundespräsident (zuerst) an die eigene Nase fassen. Da hat er bezüglich Antisemitismus genug zu tun.

Es ist völlig egal aus welcher politischen Richtung antisemitische Straftaten und Anschläge verübt werden, sie sind gleichermaßen zu bekämpfen und zu betrafen.
Es gibt keine harmlosen antisemitischen Straftaten und/oder Anschläge. Dabei nur in eine Richtung zu blicken, ist kontraproduktiv.
Daran ändert sich auch nichts, dass sich der Täter als rechtsextremer (geistesgestörter) "Breivik-Verschnitt" entpuppt hat, der in einem internationalen rechtsextremen Netzwerk einen auf Held machen wollte.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Antisemitismus

Beitrag von Schlettow »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Oct 2019, 14:35)
Der Herr Bundespräsident scheint immer noch nicht mitbekommen zu haben, dass (offner und latenter) Antisemitismus kein Problem des rechtsextremen politischen Spektrums ist, sondern ein gesamtgesellschaftliches und vor allem sollte sich der Herr Bundespräsident (zuerst) an die eigene Nase fassen. Da hat er bezüglich Antisemitismus genug zu tun.
Den Herrn Bundespräsidenten interessiert doch der Antisemitismus in Wirklichkeit gar nicht.

Die jüdischen Gemeinden in Deutschland beklagen seit Monaten einen dramatischen Anstieg von antisemitischen Übergriffen. Als Täter geben die Opfer überwiegend muslimische Migranten an.

Hast Du davon je ein Wort des Bundespräsidenten gehört?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Schlettow hat geschrieben:(12 Oct 2019, 01:09)

Als Täter geben die Opfer überwiegend muslimische Migranten an.
Quelle?

Was soll das hier eigentlich werden? Vor vier Tagen hat ein biodeutscher Hardcore-Antisemit versucht, ein Massaker an Juden zu begehen, was nur durch eine robuste Tür verhindert wurde, und du schwadronierst hier von muslimischen Migranten. Die Deutschen müssen erstmal ihren eigenen Schweinestall ausmisten ehe sie mit dem Finger auf andere zeigen können.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Oct 2019, 10:32)

Quelle?

Was soll das hier eigentlich werden? Vor vier Tagen hat ein biodeutscher Hardcore-Antisemit versucht, ein Massaker an Juden zu begehen, was nur durch eine robuste Tür verhindert wurde, und du schwadronierst hier von muslimischen Migranten. Die Deutschen müssen erstmal ihren eigenen Schweinestall ausmisten ehe sie mit dem Finger auf andere zeigen können.
Das ist keine Konsequenz. Im deutschen Schweinestall tummeln sich Schweine unterschiedlichen Hintergrunds. Ausmisten bedeutet, keinen Dreck in einer Ecke liegenzulassen, zu ignorieren, sondern komplett auszufegen.
Und nein, damit soll keinesfalls die deutsche Schweinerei relativiert werden.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Selbstverständlich muss der deutsche Schweinestall in allen Ecken ausgemistet werden.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Moses »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Oct 2019, 11:18)

Selbstverständlich muss der deutsche Schweinestall in allen Ecken ausgemistet werden.
Auch der Nährboden muss entzogen werden - u.a. hier im Forum!
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Skeptiker

Re: Antisemitismus

Beitrag von Skeptiker »

Moses hat geschrieben:(12 Oct 2019, 11:35)
Auch der Nährboden muss entzogen werden - u.a. hier im Forum!
Richtig, wer sterile Krankenhäuser will, der muss die Patienten auf die Straße schicken.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Moses »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Oct 2019, 11:43)

Richtig, wer sterile Krankenhäuser will, der muss die Patienten auf die Straße schicken.
Es wird ja nicht gefordert, dass jeder dieses Vorgehen versteht.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Moses hat geschrieben:(12 Oct 2019, 11:35)

Auch der Nährboden muss entzogen werden - u.a. hier im Forum!
Das Problem bei der Meinungsäußerung ist wie immer die Grenzziehung: was geht zu weit, was ist noch gestattet, das kann man imho immer nur im Einzelfall entscheiden. Besonders wenn es um Israel"kritik" und Anti"zionismus" geht.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Oct 2019, 11:18)

Selbstverständlich muss der deutsche Schweinestall in allen Ecken ausgemistet werden.
Da gebe ich Dir vollkommen Recht!
Es gibt genug auszumisten, insbesondere auch was die Aufarbeitung des DDR-Antisemitismus betrifft, der in weiten Teilen der "ostdeutschen" Bevölkerung noch offen oder latent vorhanden ist und der auch von der radikallinken Szene mitgetragen wird.

Dennoch zitiere ich hier (ausnahmsweise mal im Volltext) eine (offizielle) Verlautbarung der Jüdischen Gemeinde Halle (Saale) zum Terrorakt vom 09.10.2019:

"Antisemitischer Anschlag am Jom Kippur in Halle

Der antisemitische und unmenschliche Terroranschlag am Jom Kippur in Halle (Saale) hat unsere Gemeinde, ebenso wie die gesamte Stadt, schockiert und in tiefe Trauer versetzt. Wir bedanken uns bei den zahlreichen uns bekannten und unbekannten Menschen aus Halle und anderen Orten in Deutschland, Israel, Europa und der gesamten Welt, die ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht haben. Die Worte, die wir in E-Mails, WhatsApp- und Facebook-Nachrichten lesen, spielen für uns eine sehr große Rolle. Zeigen sie uns doch, dass wir ein Teil dieser Gesellschaft sein dürfen und dass der Mörder vom 9. Oktober mit seiner Hass-Ideologie und bestialischen Brutalität in absoluter Minderheit bleibt.

Am 9. Oktober sind mehrere unschuldige Menschen Opfer dieser Hass-Ideologie geworden, zwei von ihnen haben ihr Leben verloren… Unsere Gemeinde steht in tiefster Trauer. Wir werden beim kommenden Schabbat-G-ttesdienst ein spezielles Gebet für diese Menschen in der Synagoge sprechen. Wir kennen die Angehörigen der Opfer nicht, möchten jedoch zum Ausdruck bringen, wie sehr es uns schmerzt, was ihren Familien an diesem Tag geschehen ist. Wenn wir in jeglicher Weise helfen können, stehen wir aus tiefstem Herzen jederzeit zur Verfügung. Wir wünschen auch den verletzten Opfern dieses Terroranschlags schnellste Genesung. Und wir wünschen allen, die unmittelbar von diesem bestialischen Attentäter während seines blutigen Irrwegs durch die Straßen Halles und des Saalkreises betroffen waren, eine schnellstmögliche Verarbeitung des Geschehenen.

Leider gibt es bereits Versuche einiger politischer Kräfte, die traurigen Ereignisse des Anschlags für die eigenen politischen Ziele zu missbrauchen. Hier kann nur das wiederholt werden, was wir bereits zuvor betont haben: Der wahre Feind ist der Hass. Egal gegen wen, sei es gegen Juden, Christen oder Muslime – Sunniten oder Schiiten –, oder auch gegen Atheisten oder Agnostiker, gegen Frauen oder Männer, gegen Menschen mit oder ohne Behinderung, gegen Kranke oder Gesunde, gegen Menschen, die angeblich zu intelligent oder zu wenig intelligent sind, gegen Reiche oder Arme. Aber auch gegen denjenigen, die bestimmte Berufe ausüben, z. B. in der Kohlenbranche, bei der Bundeswehr oder bei der Polizei; gegen SUV-Fahrer oder gegen Fahrradfahrer. Das Wort TOLERANZ sollte über die eigenen Ansichten und vor allem über die eigenen Taten gestellt werden. Der politische Missbrauch der Opfer des Terroranschlags in Halle macht uns noch trauriger.

Wir Juden sind Optimisten. Angesichts unserer Geschichte haben wir auch keine andere Wahl. Wir glauben an den allmächtigen und barmherzigen G-tt. Und wir glauben an den von Ihm geschaffenen Menschen, der in absoluter Mehrheit zu Ihm und nicht zum Bösen steht!"
Quelle


Der Jüdischen Gemeinde gilt mein tiefster Respekt, weil sie angesichts einer außerordentlichen Bedrohung an die Opfer des Anschlags denken und sich gegen politische Instrumentalisierung - egal welcher Coleur - wenden.

Berichten zufolge hielt sich am Jom Kippur eine Gruppe US-amerikanischer Juden in der halleschen Synagoge auf, um am Gottesdienst teilzunehmen.
Was mit in diesem Zusammenhang auch aufgefallen ist, dass sowohl der israelische als auch der amerikanische Botschafter ihr Beileid den Opfern des Anschlages aussprachen, was die Mehrzahl unserer Politiker und vor allem Journalisten glatt vergessen haben ...
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Alpha Centauri
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Alpha Centauri »

[quote="Tom Bombadil"](12 Oct 2019, 10:32)

Quelle?

Was soll das hier eigentlich werden? Vor vier Tagen hat ein biodeutscher Hardcore-Antisemit versucht, ein Massaker an Juden zu begehen, was nur durch eine robuste Tür verhindert wurde, und du schwadronierst hier von muslimischen Migranten. Die Deutschen müssen erstmal ihren eigenen Schweinestall ausmisten ehe sie mit demi
Finger auf andere zeigen können.[/quote


Hier stimm ich dir mal zu , die Tat von Halle hat nichts mit islamistischen Hintergrund zu tun, sie wurde von einem.Bio Deutschen , rechtsextremen Verbrecher ( wohl möglich mit entsprechenden Netzwerk dahinter???) begangen , warum hier einige dann immer auf die Islamisten verweisen leuchtet mir im Fall von Halle nicht ein.

Auch das Argument vom durch muslimische Asylanten herein geholten Antisemitismus ist nur vor getäuscht um den " heimischen" Antisemitismus gerade von rechts zu bagatellisieren ( ein Blick in die Geschichte reicht hier völlig aus um zu erkennen das Antisemitismus kein alleiniges Problem des islamischen Kulturkreises ist und war) man musst ihn nicht erst herein holen , er war schlicht immer schon da.
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Dark Angel
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Oct 2019, 16:03)
Wenn der Typ als eigenbrödlerisch beschrieben wird und irgendwelche Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen unbekannt sind, vermute ich, dass der sich einer rechtsextremen Gruppe im Internet angeschlossen hatte und sich Breivik zum Vorbild genommen hat.
Es kann ja niemand sagen, wie lange der diesen Anschlag schon geplant hatte und ob er "nur" die Synagoge und den jüdischen Friedhof in Halle zum Ziel hatte.
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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Oct 2019, 16:17)

Wenn der Typ als eigenbrödlerisch beschrieben wird und irgendwelche Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen unbekannt sind, vermute ich, dass der sich einer rechtsextremen Gruppe im Internet angeschlossen hatte und sich Breivik zum Vorbild genommen hat.
Es kann ja niemand sagen, wie lange der diesen Anschlag schon geplant hatte und ob er "nur" die Synagoge und den jüdischen Friedhof in Halle zum Ziel hatte.
Weißt Du, es ist mir eigentlich schietegal, wie lange er den Anschlag geplant hat, für mich ist ausschlaggebend, dass er ihn geplant hat mit dem Ziel, möglichst viele Juden zu töten.
Am Yisrael Chai

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Re: Antisemitismus

Beitrag von conscience »

Ich will die Hintergründe des antisemitischen Terroraktes wissen.
Die Verbindungen und Hintermänner müssen offengelegt werden — unvorstellbar das es keine Personen im Hintergrund gab.

Und dann müssen endlich politische und juristische Konsequenzen gezogen werden bis zum Verbot von rechts-terroristische Organisationen und in haftnahme ihrer Organisatoren.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

conscience hat geschrieben:(13 Oct 2019, 16:48)

Ich will die Hintergründe des antisemitischen Terroraktes wissen.
Die Verbindungen und Hintermänner müssen offengelegt werden — unvorstellbar das es keine apersten im Hintergrund gab.

Und dann müssen endlich politische und juristische Konsequenzen gezogen werden bis zum Verbot von rechts-terroristische Organisationen und in haftnahme ihrer Organisatoren.
Glaubst Du, mit einem Verbot dieser Organisationen bekommst Du den Judenhass aus den Köpfen? Einen Hass, der sich rechts, links, mittig und islamistisch motiviert findet?
Wir, die Gesellschaft, müssen vor allem etwas ändern, wir müssen Antisemitismus derart ächten, dass die Solidarität mit Juden selbstverständlich im Bewusstsein verankert wird,
sich nicht in wohlfeilen Gesten von Politikern und Kundgebungen nach Angriffen und Anschlägen äußert, sondern täglich und überall präsent ist, wo es nötig ist.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von conscience »

Vongole hat geschrieben:(13 Oct 2019, 16:57)

Glaubst Du, mit einem Verbot dieser Organisationen bekommst Du den Judenhass aus den Köpfen? Einen Hass, der sich rechts, links, mittig und islamistisch motiviert findet?
Wir, die Gesellschaft, müssen vor allem etwas ändern, wir müssen Antisemitismus derart ächten, dass die Solidarität mit Juden selbstverständlich im Bewusstsein verankert wird,
sich nicht in wohlfeilen Gesten von Politikern und Kundgebungen nach Angriffen und Anschlägen äußert, sondern täglich und überall präsent ist, wo es nötig ist.
Ich denke dass wir gar nicht soweit auseinanderliegen —
deine und meine Position schließen sich nicht grundsätzlich aus.

Es muss Konsequenzen geben — auch gesellschaftlich, aber nicht ausschließlich.

Das gilt selbstverständlich auch für die Bereiche Politik und Justiz.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Vongole hat geschrieben:(13 Oct 2019, 16:57)
... dass die Solidarität mit Juden selbstverständlich im Bewusstsein verankert wird ...
Hört sich nett an, ist aber IMO Unsinn.
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Dark Angel
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(13 Oct 2019, 16:42)

Weißt Du, es ist mir eigentlich schietegal, wie lange er den Anschlag geplant hat, für mich ist ausschlaggebend, dass er ihn geplant hat mit dem Ziel, möglichst viele Juden zu töten.
Mir nicht, weil ich mich frage: wie konnte der sich derartige Mengen Pulver besorgen - und sei es aus "Polenböllern", wie konnte der sich in aller Ruhe Waffen bauen/besorgen, warum ist das niemanden aufgefallen?
Hätte der Anschlag nicht (schon) im Vorfeld verhindert werden können? Wer hat da gepennt?
Deutschland hat recht restriktive Waffen- und Sprengstoffgesetze - irgendwem muss da doch was aufgefallen sein. DAS will mir nicht in den Kopf, dass da niemand etwas gemerkt hat/haben will.

Wenn das so einfach ist und das niemandem auffällt, kann sich so ein Anschlag jederzeit wiederholen und das darf nicht sein!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

conscience hat geschrieben:(13 Oct 2019, 16:48)

Ich will die Hintergründe des antisemitischen Terroraktes wissen.
Die Verbindungen und Hintermänner müssen offengelegt werden — unvorstellbar das es keine Personen im Hintergrund gab.

Und dann müssen endlich politische und juristische Konsequenzen gezogen werden bis zum Verbot von rechts-terroristische Organisationen und in haftnahme ihrer Organisatoren.
Es muss keine "Hintermänner" gegeben haben, wenn seine Kontakte nur über das Internet bestanden haben.
Es gibt internationale rechtsextreme Netzwerke, die über ganz bestimmte Server agieren, die Anonymizer und "Tarnsoftware" verwenden.
Wie willst du da etwas offenlegen?
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Selina
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Der Täter von Halle ist ein Rechtsextremist.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

Selina hat geschrieben:(13 Oct 2019, 17:29)

Der Täter von Halle ist ein Rechtsextremist.
Wollte ja auch eine Synagoge stürmen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Oct 2019, 17:30)

Wollte ja auch eine Synagoge stürmen.
Genau. Ein antisemitischer Rechtsextremist.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Chajm »

PeterK hat geschrieben:(13 Oct 2019, 17:08)

Hört sich nett an, ist aber IMO Unsinn.
Es waere fuer mich als Jude zum besseren Verstaendnis interessant zu wissen, was an der Aussage der Userin Vongole zur Selbstverstaendlichkeit der Solidaritaet mit Juden Unsinn ist.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Umetarek »

Chajm hat geschrieben:(13 Oct 2019, 18:04)

Es waere fuer mich als Jude zum besseren Verstaendnis interessant zu wissen, was an der Aussage der Userin Vongole zur Selbstverstaendlichkeit der Solidaritaet mit Juden Unsinn ist.
Wenn du mich fragst, finde ich die Beschränkung auf Juden etwas beschränkt, man sollte zu allen Menschen solidarisch sein, solange sie einen nicht vom Gegenteil überzeugt haben.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

Umetarek hat geschrieben:(13 Oct 2019, 18:14)

Wenn du mich fragst, finde ich die Beschränkung auf Juden etwas beschränkt, man sollte zu allen Menschen solidarisch sein, solange sie einen nicht vom Gegenteil überzeugt haben.
Nur hapert es hier ja.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Antisemitismus

Beitrag von Umetarek »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Oct 2019, 18:16)

Nur hapert es hier ja.
Bei wem?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Chajm »

Umetarek hat geschrieben:(13 Oct 2019, 18:14)

Wenn du mich fragst, finde ich die Beschränkung auf Juden etwas beschränkt, man sollte zu allen Menschen solidarisch sein, solange sie einen nicht vom Gegenteil überzeugt haben.
Die Solidaritaet zu allen Menschen habe ich weder in Frage gestellt noch sie sonst irgendwie verneint, sondern als selbstverstaendlich vorausgesetzt. Und genau deshalb habe ich meine Verwunderung darueber zum Ausdruck gebracht, weshalb die Solidaritaet mit Juden als eine Selbstverstaendlichkeit in den Augen des Users Unsinn sei.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

Umetarek hat geschrieben:(13 Oct 2019, 18:19)

Bei wem?
Bei den Menschen hier im Land.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Antisemitismus

Beitrag von Umetarek »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Oct 2019, 18:24)

Bei den Menschen hier im Land.
Bei welchen?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Umetarek »

Chajm hat geschrieben:(13 Oct 2019, 18:23)

Die Solidaritaet zu allen Menschen habe ich weder in Frage gestellt noch sie sonst irgendwie verneint, sondern als selbstverstaendlich vorausgesetzt. Und genau deshalb habe ich meine Verwunderung darueber zum Ausdruck gebracht, weshalb die Solidaritaet mit Juden als eine Selbstverstaendlichkeit in den Augen des Users Unsinn sei.
Vielleicht meinte er ja das Verankern, dass das vielleicht nicht möglich wäre, warten wir auf seine Antwort.
Zuletzt geändert von Umetarek am So 13. Okt 2019, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
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