H2O hat geschrieben:(01 Jun 2021, 08:46)
Aber durch Hetze sucht der Aussprechende Bestätigung und Mitläufer, die sich gar nicht in diese Gedanken vertieft hatten. Nur deshalb werden sie auch ausgesprochen, nur deshalb werden sie aufgeschrieben und verteilt.
Ich finde, man sollte schon darin unterscheiden, ob nun ein Verteidiger von oder ein Aufklärer über Antisemitismus gewisse Dinge ausspricht oder über sie redet. Wenn das alles in dieselbe Pfui-Schublade gepackt wird, wird Antisemitismus generell zum Tabu-Thema.
Ziel sollte es mMn werden, dass Antisemitismus von Seiten der Aufklärer besetzt wird. Deshalb muss er offen aus- und besprochen werden. Weil das aber als "unangenehm" empfunden und Antisemitismus dadurch (gesellschaftlich) ignoriert wird, können Verschwörer und Hetzer jederzeit nach Belieben über ihn verfügt. Nur aus diesem Grund können und versuchen nun auch Pandemie-Leugner ihre Haltung mit teils extremen antisemitischen Weltanschauungen zu rechtfertigen.
Und gerade bei Mitläufern ist es nicht hilfreich, bspw. nur mit dem moralischen Zeigefinger zu drohen - den Mitläufern geht es im Prinzip nicht um z. B. Antisemitismus generell, sondern vielmehr um bspw. Gruppenanschluß und Zugehörigkeit. Sie sind also "manipulierbar" = indem wir mit ihnen reden, können wir sie auf den rechten Weg zurückführen. Wenn wir sie nur verurteilen, haben wir sie aufgegeben.
Aber mit harten Strafen kann man sie sich und anderen vom Halse halten.
Die harten oder härteren Strafen nutzen nur, wenn Vorhaben und Taten auch zweifelsfrei bewiesen werden können.
Und solange sich Straftäter per Gesetz und via Anwalt "rausreden" können, in dem sie ihre Taten bspw. auf ihre bösen Eltern oder ihre falschen Freunde oder gescheiterte Liebesbeziehungen oder zeitweisen Drogenkonsum oder finanzielle Nöte usw. zurückführen - nur um dadurch Strafmilderung oder Bewährungstrafen zu erlangen, wird das zukünftige Täter nicht von Taten abhalten...
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner