Antisemitismus

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TheManFromDownUnder
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Re: Antisemitismus

Beitrag von TheManFromDownUnder »

BenJohn hat geschrieben:(26 Jan 2020, 23:40)

Michael Wolffsohns Kritik war noch viel zu harmlos. Er hätte deutlicher werden sollen.
Es waren nicht nur die Nazis, die den Holocaust ermöglich haben. Es war der ganz normale Metzger, die ganz normale Hausfrau, der ganz normale Kommunalpolitiker, die ganz normale Lehrerin, der ganz normale Postbote, der ganze normale Schuster uswusf, die 6 Millionen Juden vernichtet haben.
Steinmeier hätte in seiner Botschaft deshalb auch die ganz normale deutsche Gesellschaft ansprechen müssen. Er hätte sich selbst ansprechen müssen, er hätte die Arbeiter ansprechen müssen, die Vorstandsvorsitzende, den Lokführer uswusf.

Das wollen viele Deutsche nicht hören. Die haben sich doch jahrzehntelang selbst belogen und behauptet sie hätten von nichts gewusst. Natürlich haben sie es gewusst. Aber statt es aufzuarbeiten, haben sie es verleugnet.

Und ihre Nachfahren haben nichts Besseres zu tun als ihre Vorfahren zu decken. In meinen Augen ist das Geschichtsklitterung

Ja Muslime waren in D nicht dabei, aber gut fanden sie den Holocaust trotzdem. Ca. 23 Jahre später waren drei arabische Staaten bereit Israel zu vernichten. Die gesamte arabische Welt stand hinter ihnen und hat ihnen Erfolg gewünscht.

Selbstverständlich muss man auch deutsche Muslime in die Pflicht nehmen. Und ja das hätte gut zu dem Gedenktag gepasst. Genau da gehört es hin, wenn man über den heutigen Antisemitismus spricht.

Wer den linken, den muslimischen und den bürgerlichen Antisemitismus nicht erwähnen will, der verschweigt den größten Teil des vorhandenen Antisemitismusses. Und das ist unerhört.
Du nimmst alle Deutschen in Sippenhaft wenn du schreibst das nicht nur die Nazi Elite sondern die ganz normalen Buerger 6 Millionen Juden vernichtet haben. Natuerlich waren alle Deutschen zu dieser Zeit dafuer verantwortlich das die Nazis an die Macht kamen aber das macht sie nicht zu Komplizen an Massenmord, zumal nachdem die Macht des Nazi Regimes gefestigt war jeder Dissent gegen das Regime brutal unterdrueckt wurde.

Ein Gross Teil der Moslems sind auch Anti Christen, Anti Hindus, Anti Buddahs, kurzum Anti alles was nicht moslemisch ist. Waere Israel ein christlicher Staat, wuerden die diktaorischen Machthaber des Middle East und des Iran genauso die Vernichtung Israels fordern. Der Hass gegen Israel seitens seiner Nachbarn ist ein politisches Problem, das Religion als Motivation zur Hetze und Volksverdummung benutzt.

Man kann nur deutsche Moslems bzw deren Repraesentanten in die Pflicht nehmen die sich nachweisbar antisemitisch auessern, nicht wie du forderst alle Moslems in Deutschland in Sippenhaft nehmen.
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BenJohn

Re: Antisemitismus

Beitrag von BenJohn »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(27 Jan 2020, 00:33)

Du nimmst alle Deutschen in Sippenhaft wenn du schreibst das nicht nur die Nazi Elite sondern die ganz normalen Buerger 6 Millionen Juden vernichtet haben. Natuerlich waren alle Deutschen zu dieser Zeit dafuer verantwortlich das die Nazis an die Macht kamen aber das macht sie nicht zu Komplizen an Massenmord, zumal nachdem die Macht des Nazi Regimes gefestigt war jeder Dissent gegen das Regime brutal unterdrueckt wurde.

Ein Gross Teil der Moslems sind auch Anti Christen, Anti Hindus, Anti Buddahs, kurzum Anti alles was nicht moslemisch ist. Waere Israel ein christlicher Staat, wuerden die diktaorischen Machthaber des Middle East und des Iran genauso die Vernichtung Israels fordern. Der Hass gegen Israel seitens seiner Nachbarn ist ein politisches Problem, das Religion als Motivation zur Hetze und Volksverdummung benutzt.

Man kann nur deutsche Moslems bzw deren Repraesentanten in die Pflicht nehmen die sich nachweisbar antisemitisch auessern, nicht wie du forderst alle Moslems in Deutschland in Sippenhaft nehmen.
Ich mache unsere Vorfahren für das verantwortlich was sie in Kauf genommen und auch aktiv mit unterstützt haben. Das ist keine Sippenhaft. Ich rede nicht von Menschen, die dagegen waren und aus Angst geschwiegen haben. Diese Menschen waren in der MInderhheit und mussten jederzeit mit Verrat und Tod rechnen, wenn sie sich geoutet hätten. Ich rede von Menschen, die es wussten und denen es egal war oder es sogar gut fanden.
In Nazideutschland mussten Juden sich mit einem gelben Stern markieren, ihnen wurde ihr Besitz genommen und sie wurden deportiert. Wie viele Proteste gab es dagegen? Das war doch sichtbar für alle. Hitler hat öffentlich von der Vernichtung der Juden gesprochen.

Deutsche Soldaten sind von der Ostfront nach Hause gekommen und haben von den Massakern an Juden berichtet.
Die Alliierten haben die Deutschen mit Flugblättern über den Genozid an Juden aufgeklärt. Die Deutschen haben BBC gehört und wurden aufgeklärt. Viele haben aktiv Juden verraten und dem Tode ausgeliefert.

Und es war mitnichten so, dass die Deutschen nichts hätten machen können. Hitler wollte die Gunst der Deutschen. Hätte sich das deutsche Volk gegen die Judenvernichtung gestellt, dann hätte es sie nicht gegeben.

Es gibt Berichte darüber, dass Deutsche dagegen protestiert haben, dass eine Gruppe behinderte Menschen umgebracht werden sollte und Hitler hat reagiert und diese Menschen wurden nicht umgebracht.

Hitler wollte das Volk auf seiner Seite haben und er hatte es auf seiner Seite. Mit allem Drum und Dran.

Natürlich gab es Widerständler und Menschen, die gegen Hitler waren. Das stellt niemand in Abrede. Die Mehrheit war das aber nicht.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Jan 2020, 17:41)

Warum wundert mich nicht, dass Du die Absicht der Journalistin, Israel vorschreiben zu wollen, wie der Gedenktag zu begehen ist.
Deutlicher als in diesem Abschnitt

"Unwürdig war dagegen, wie Israel und Russland diesen Gedenktag teilweise kaperten. Wie sie vor der offiziellen Veranstaltung sozusagen ihre eigene politische und erinnerungspolitische Privatparty feierten - mit neuen Verbalattacken gegen Polen und demonstrativ überlangen bilateralen Gesprächen zwischen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Präsident Wladimir Putin."

kann man diese Absicht eigentlich nicht zum Ausdruck bringen.
Stattdessen lobt sie das hohle Geschwätz eines Bundespräsidenten, der sich als Außenminister nicht entblödete, einen Kranz am Grabmal eines Terroristen niederzulegen.
Erschreckend ist ebenso, dass Du nicht erkennst, dass ein Gedenktag anlässlich des Holocaust NICHT unpolitisch ist und auch nicht sein kann.
Es IST Aufgabe der Politik, schönen Worten auch Taten folgen zu lassen. Deutsche und EU-Politiker suhlen sich jedoch lieber in schönen Worten und finanzieren Terror durch die Hintertür.
Aus Steinmeiers Mund sind Sätze wie "grassierenden Antisemitismus bekämpfen" nur hohle Phrasen, nicht zu überbietende Heuchelei und ein Schlag ins Gesicht Israels.
Ich hab' nicht geschrieben, dass da etwas "unpolitisch" zu sein hat sondern gemeint, dass dieser Gedenktag nicht für tagespolitische taktische Zweckentfremdungen genutzt/"gekapert" werden sollte. Da hat die Jounalistin recht.


Man sollte vielleicht folgendes im Hinterkopf haben: Die Jahre 2006/2007 waren, was die polnisch-israelischen Beziehungen anbelangt ein historischer Höhepunkt. Unabhängig davon, was man von der Politik der PiS und der Brüder Kaczynski hält: Das damalige polnische Staatspberhaupt Lech Kaczyński galt unbestritten als einer der wirklichen und wichtigsten Freunde Israels. Auch in persönlichen Beziehungen. In Warschau wurde 2007 das international viel beachtete und bedeutsame "Museum der Geschichte der polnischen Juden" eröffnet. Auch von der These des mutwilligen Abschusses einer polnischen Maschine durch russische Kräfte bei Smolensk, bei der Lech Kaczynski dann 2010 ums Leben kam, mag man halten was man will: In Polen wird diese These von einer Mehrheit für zutreffend gehalten. Und nun stellt sich der, den man als Hauptverantwortlichen dafür in Polen sieht, vor die internationale Presse und stellt sein Land, seine Nation als die großen Helden dar. Wenn er es ehrlich meint, dannn hat er dabei auch auf die Judenverfolgungen der UdSSR in den 50er Jahren einzugehen. Was bei diesem Theater bei vielen polnischen Bürgern abläuft kann man sich vorstellen. Und auf Regierungsebene muss man davon ausgehen, dass diese Zusammenhänge bekannt sind. Dass es genügend historisches Fachpersonal bei der Beratung gibt. Dass also der Verlauf der Ereignisse durchaus gewollt und geplant ist.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

BenJohn hat geschrieben:(26 Jan 2020, 23:40)
Wer den (a) linken, den (b) muslimischen und den (c) bürgerlichen Antisemitismus nicht erwähnen will, der verschweigt den größten Teil des vorhandenen Antisemitismusses. Und das ist unerhört.
Das hört sich jetzt so an, als könnte man heute Antisemitismus (a) aus einer Position einer durchgängig vorhandenen politischen Gemäßigtheit jenseits von links und rechts betrachten. (b) aus der Position einer kulturell und religiös mehr oder weniger volsltändig separierten Welt und (c) aus einer Position vollständig vollzogener bildungsbürgerlicher Geläutertheit. Nichts von alledem trifft zu. Die politischen Ränder sind (a) von einem regelrechten Wettbewerb der Tabubrüche gekennzeichnet. Die großen Unternehmen mit Zentralen in Deutschland (auch solche wie Bayer, die eine unrühmliche Rolle im NS-Staat spielten) befinden sich (b) zu nicht geringen Anteilen im Besitz arabischer Investmentfonds. Mutmaßlich auch solchen, die an der Finanzierung antiisraelischer Aktionen beteiligt sind. Eine solche eher analytische Untersuchung des Problems ist allerdings unbeliebt und unpopulär. Die großen Auseinandersetzungen ums Thema finden auf dem Gebiet der Kultur statt.

So kommt denn auch die aus meiner Ansicht offen antisemitischste unter den (c) bildungsbürgerlich gemeinten jüngeren Ansprachen nicht ohne Grund ausgerechnet vom kulturpolitischen Sprecher der AfD Hans-Thomas Tillschneider
...kein Kleist, kein Lessing, kein Schiller, kein Goethe, kein Hofmannsthal, kein Brecht...nichts, was irgendwie als typisch deutsch erkennbar wäre –ein fades Globalisierungseinerlei, ein Theater für internationale Vagabunden, aber kein Nationaltheater, kein Volkstheater, kein Theater für das Volk.
Nach 1945 nimmt man nicht mehr so einfach das Wort "Juden" in einem negativen Kontext in den Mund. Bei Stalin hießen sie "wurzellose Kosmopoliten". Bei Tillschneider heißen sie "Internationale Vagabunden". Gemeinsam ist ihnen - außer natürlich, dass sie grundsätzlich "Schuld" sind - dass ihre Aktionen immer Teil eines Plans sind. Sie werden als unpatriotische Individualisten gezeichnet aber seltsamerweise arbeiten sie immer als internationale Gemeinschaft an einem gemeinschaftlichen, bösen Plan. An der "Umvolkung" zum Beispiel. Bei Tillschneider bildet die Gemeinschaft der internationalen Vagabunden die (wörtlich) "Säure, die unsere Nationalstaaten zerfrisst". Die Sprache ist bereits so sehr von der LTI, der Sprache des dritten Reichs geprägt, dass man sich zuweilen in den Arm kneifen muss, um sich der Gegenwart zu vergewissern.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(26 Jan 2020, 23:10)
Wenn man weiß, daß Michael Wolffsohn sich schon zu Zeiten eines Franz Josef Strauß am rechten Rand der CSU rumgetrieben hat und seit Jahren damit beschäftigt ist, Willy Brandt zu diskreditieren, weiß man auch, auf welchem Ticket er unterwegs ist.
Ob er ganz direkt die Person Willy Brandts diskreditieren möchte, weiß ich nicht ... es gibt für mich jedenfalls eine Entwicklung vom historischen Kniefall Brandts in Warschau bis hin zur Normalisierung auch des polnisch-israelischen Verhältnisses Mitte der Nuller Jahre. Der historischen Aufarbeitung der polnischen Verantwortung für auch von Polen begangenen antijüdischen Pogromen. Der grandiosen Restaurierung jüdischen Kulturstätten in der Altstadt von Breslau. Und damit ist es mehr oder weniger vorbei. Der israelische AUßenminister Katz ist in Polen wegen seiner Äußerung, Polen würden den Antisemitismus "mit der Muttermilch" aufsaugen praktisch zur Unperson geworden. Dass dieser positive Prozess der Normalisierung der Beziehungen Mitteleuropas (das heutige Deutschland ist ja nur ein Teil des damaligen antisemitisch verseuchten Großdeutschlands und seiner Vasallen) zu den Juden und zu Israel ein vorläufiges Ende fand. Spätestens mit den Antisoros-Staatskampagnen in Ungarn. Kann man nachvollziehen, dass man darüber in Wut und Verbitterung gerät? Und sind an diesen Vorgängen, an diesen Zerwürfnissen jüngerer Zeit wirklich vorrangig die Muslime schuld?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Ich finde bemerkenswert, wie klar sich Söder (CSU) zum Antisemitismus äußert und wo er die Hauptgefahr sieht:

Zitat:

CSU-Chef: Söder macht AfD für Antisemitismus mitverantwortlich
Bayerns Ministerpräsident hat vor zunehmendem Judenhass in Deutschland gewarnt. Dabei spiele die AfD eine "zentrale Rolle", sagte Markus Söder.

Nach Ansicht des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Markus Söder befördert die AfD den wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Die Partei spiele dabei "eine ganz zentrale Rolle", sagte Söder in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. Insbesondere wie der rechte "Flügel" der AfD diesen Stück für Stück versuche hoffähig zu machen, sei eindeutig als Vorstufe von Antisemitismus zu sehen.


https://www.zeit.de/politik/deutschland ... antwortung
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Re: Antisemitismus

Beitrag von McKnee »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 10:41)

Ich finde bemerkenswert, wie klar sich Söder (CSU) zum Antisemitismus äußert und wo er die Hauptgefahr sieht:

Zitat:

CSU-Chef: Söder macht AfD für Antisemitismus mitverantwortlich
Bayerns Ministerpräsident hat vor zunehmendem Judenhass in Deutschland gewarnt. Dabei spiele die AfD eine "zentrale Rolle", sagte Markus Söder.

Nach Ansicht des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Markus Söder befördert die AfD den wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Die Partei spiele dabei "eine ganz zentrale Rolle", sagte Söder in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. Insbesondere wie der rechte "Flügel" der AfD diesen Stück für Stück versuche hoffähig zu machen, sei eindeutig als Vorstufe von Antisemitismus zu sehen.


https://www.zeit.de/politik/deutschland ... antwortung
Herje Selina. In Bayern sind Wahlen und Söder betreibt Wahlkampf. Wie man sieht, erfolgreich.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Antisemitismus

Beitrag von Selina »

McKnee hat geschrieben:(27 Jan 2020, 10:48)

Herje Selina. In Bayern sind Wahlen und Söder betreibt Wahlkampf. Wie man sieht, erfolgreich.
Ja, sicher ist in Bayern Wahlkampf. Und ja, sicher nutzt Söder jede Gelegenheit dazu. Trotzdem hat er natürlich recht. Es wird insgesamt viel zu selten nach ganz rechts außen geschaut, wenn es um Antisemitismus geht. Und daher finde ich die klaren Worte aus der CSU-Ecke richtig gut, egal, zu welchem Anlass. An anderer Stelle hatte Söder gestern auch was zum Zynismus einiger rechter Kommentatoren nach Halle gesagt. Auch wichtig diese Äußerung.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 10:58)

Ja, sicher ist in Bayern Wahlkampf. Und ja, sicher nutzt Söder jede Gelegenheit dazu. Trotzdem hat er natürlich recht. Es wird insgesamt viel zu selten nach ganz rechts außen geschaut, wenn es um Antisemitismus geht. Und daher finde ich die klaren Worte aus der CSU-Ecke richtig gut, egal, zu welchem Anlass. An anderer Stelle hatte Söder gestern auch was zum Zynismus einiger rechter Kommentatoren nach Halle gesagt. Auch wichtig diese Äußerung.
Anscheinend habe ich Söders Forderung, “Extremisten und Antisemiten müssten die ganze Härte des Rechtsstaats zu spüren bekommen. Das schließe auch härtere Strafen mit ein.“ falsch verstanden. Ich war der Meinung, die Forderung schließe auch linke Extremisten und Antisemiten ein.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jan 2020, 11:21)

Anscheinend habe ich Söders Forderung, “Extremisten und Antisemiten müssten die ganze Härte des Rechtsstaats zu spüren bekommen. Das schließe auch härtere Strafen mit ein.“ falsch verstanden. Ich war der Meinung, die Forderung schließe auch linke Extremisten und Antisemiten ein.
Ja, sicher geht es um Antisemitismus aus jeder politischen Ecke. Mir geht es aber eben speziell um diese konkreten Bemerkungen Söders (siehe Link unten), die sich auch decken mit der Einschätzung der Bundesregierung, dass der größte Antisemitismus halt von Rechtsaußen kommt und man diese Gefahr deutlich beim Namen nennen muss. Die anderen Gefahren diesbezüglich, die von einzelnen Linksextremen und von Muslimen kommen, werden ja ständig thematisiert. Das ist auch richtig, solange man die Hauptverursacher des aktuellen Antisemitismus dabei nicht aus den Augen verliert. Daher halte ich Söders Worte für wichtig:

https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... rn,Rohpq9q
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Re: Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 11:39)

Ja, sicher geht es um Antisemitismus aus jeder politischen Ecke. Mir geht es aber eben speziell um diese konkreten Bemerkungen Söders (siehe Link unten), die sich auch decken mit der Einschätzung der Bundesregierung, dass der größte Antisemitismus halt von Rechtsaußen kommt und man diese Gefahr deutlich beim Namen nennen muss. Die anderen Gefahren diesbezüglich, die von einzelnen Linksextremen und von Muslimen kommen, werden ja ständig thematisiert. Das ist auch richtig, solange man die Hauptverursacher des aktuellen Antisemitismus dabei nicht aus den Augen verliert. Daher halte ich Söders Worte für wichtig:

https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... rn,Rohpq9q
Wichtig ist es meines Erachtens, keinen Antisemiten aus den Augen zu verlieren und keine gezielte und damit ablenkende Fokussierung zu betreiben. Dass Söder sich im Wahlkampf bei Antisemitismus explizit der AfD annimmt, auch wenn ich das wahlkampftechnisch nachvollziehen kann, beinhaltet die Gefahr einseitiger Fokussierung. Ein abschließendes “1972 never again“, ebenso wie einen Bezug auf die zweite FRA (Agentur der Europäischen Union für Grundrechte) bezüglich erlebtem, alltäglichen Antisemitismus hätte meines Erachtens zumindest ergänzend erwähnt werden müssen.

https://fra.europa.eu/en/publication/20 ... ainst-jews

Aber mei, Söder halt und der einfachste verbale Weg im Wahlkampf.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jan 2020, 08:43)

Ich hab' nicht geschrieben, dass da etwas "unpolitisch" zu sein hat sondern gemeint, dass dieser Gedenktag nicht für tagespolitische taktische Zweckentfremdungen genutzt/"gekapert" werden sollte. Da hat die Jounalistin recht.
Nein - die Journalistin hat NICHT recht!
1. hat die Journalistin Israel bzw der israelischen Regierung NICHT vorzuschreiben, WIE der Gedenktag begangen wird

2. IST Gedenken, besonders im Zusammenhang mit dem Holocaust sehr wohl Tagespolitik!

Man kann nicht der Toten eines Genozids gedenken und dabei aktuell zunehmende Angriffe und Übergriffe auf lebende Angehörige des Volkes ausblenden, dessen Opfer man gedenkt. Man kann auch nicht von Verantwortungsübernahme und Kampf gegen Antisemitismus reden, dabei nur in eine Richtung blicken und alle anderen ausblenden.
Genau das IST Heuchelei!

Gedenken der Opfer des Holocausts IST Tagespolitik, WEIL Antisemitismus ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, KEIN Problem Rechter oder Rechtsextremer und dass es das ist zeigt ja gerade der Kommentar der Journalistin und er beweist IHREN Antisemitismus, den sie ungestraft über ÖR-Medien verbreiten darf.
Gedenken und Verantwortung kann man nicht von der Tagespolitik trennen, wenn es um ein "Nie wieder" geht - dann erst recht nicht.
schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jan 2020, 08:43)Man sollte vielleicht folgendes im Hinterkopf haben: Die Jahre 2006/2007 waren, was die polnisch-israelischen Beziehungen anbelangt ein historischer Höhepunkt. Unabhängig davon, was man von der Politik der PiS und der Brüder Kaczynski hält: Das damalige polnische Staatspberhaupt Lech Kaczyński galt unbestritten als einer der wirklichen und wichtigsten Freunde Israels. Auch in persönlichen Beziehungen. In Warschau wurde 2007 das international viel beachtete und bedeutsame "Museum der Geschichte der polnischen Juden" eröffnet. Auch von der These des mutwilligen Abschusses einer polnischen Maschine durch russische Kräfte bei Smolensk, bei der Lech Kaczynski dann 2010 ums Leben kam, mag man halten was man will: In Polen wird diese These von einer Mehrheit für zutreffend gehalten. Und nun stellt sich der, den man als Hauptverantwortlichen dafür in Polen sieht, vor die internationale Presse und stellt sein Land, seine Nation als die großen Helden dar. Wenn er es ehrlich meint, dannn hat er dabei auch auf die Judenverfolgungen der UdSSR in den 50er Jahren einzugehen. Was bei diesem Theater bei vielen polnischen Bürgern abläuft kann man sich vorstellen. Und auf Regierungsebene muss man davon ausgehen, dass diese Zusammenhänge bekannt sind. Dass es genügend historisches Fachpersonal bei der Beratung gibt. Dass also der Verlauf der Ereignisse durchaus gewollt und geplant ist.
Nein - sollte man NICHT im Hinterkopf behalten,
1. weil wir nicht mehr 2006/2007 schreiben, sondern 2020,

2. weil Polen heute (2020) einen anderen Staatspräsidenten hat, der eine andere Politik gegenüber Israel vertritt,

3. weil man sich eben NICHT auf gute Beziehungen in der Vergangenheit berufen kann, sondern die diplomatischen Beziehungen, diePolitik des gesamten Zeitraums berücksichtigen und betrachten muss.
Man kann weder die Judenverfolgung in Polen nach dem WK2 ausblenden, noch die Politik der Gegenwart - nur weil es einige Jahre politischen "Tauwetters" zwischen Polen und Israel gab.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 10:41)

Ich finde bemerkenswert, wie klar sich Söder (CSU) zum Antisemitismus äußert und wo er die Hauptgefahr sieht:

Zitat:

CSU-Chef: Söder macht AfD für Antisemitismus mitverantwortlich
Bayerns Ministerpräsident hat vor zunehmendem Judenhass in Deutschland gewarnt. Dabei spiele die AfD eine "zentrale Rolle", sagte Markus Söder.

Nach Ansicht des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Markus Söder befördert die AfD den wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Die Partei spiele dabei "eine ganz zentrale Rolle", sagte Söder in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. Insbesondere wie der rechte "Flügel" der AfD diesen Stück für Stück versuche hoffähig zu machen, sei eindeutig als Vorstufe von Antisemitismus zu sehen.


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Re: Antisemitismus

Beitrag von Moses »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 11:39)

. . . , dass der größte Antisemitismus halt von Rechtsaußen kommt . . .
Zum einen ist das so nicht richtig, wenn man die Unterstützung der palästinensische Terroristen sowie der Feinde Israels durch die damaligen kommunistischen Staaten Europas sowie der linksextremen Westdeutschlands betrachtet und zum zweiten ist eine Abstufung des Antisemitismus zwischen den extremen Lagern völlig hanebüchen. Für die Auswirkungen des Antisemitismus ist es völlig nebensächlich, aus welcher Richtung er kommt.

Diese Abstufung dient einzig und allein der Relativierung von linkem Antisemitismus, das finde ich widerlich.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von naddy »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(27 Jan 2020, 00:33)

Ein Gross Teil der Moslems sind auch Anti Christen, Anti Hindus, Anti Buddahs, kurzum Anti alles was nicht moslemisch ist.
In der Tat. Und genau das ist ein Kennzeichen faschistoider Gesinnungen, wie ich hier bereits mehrfach geschrieben habe. Nämlich der Anspruch auf absolute Wahrheit einer Weltanschauung und die daraus abgeleitete Privilegierung der eigenen Bezugsgruppe gegenüber allen Anderen. Ob sich das auf "Blut und Boden", "Rassenreinheit" oder den "einzig wahren Glauben" gründet, ist für den Befund unerheblich. Denn allesamt verstoßen diese Ideologien gegen Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Man kann nur deutsche Moslems bzw deren Repraesentanten in die Pflicht nehmen die sich nachweisbar antisemitisch auessern, nicht wie du forderst alle Moslems in Deutschland in Sippenhaft nehmen.
Darum geht es. Und es paßt auf eine merkwürdige Weise zu:
schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jan 2020, 09:47)

Der israelische AUßenminister Katz ist in Polen wegen seiner Äußerung, Polen würden den Antisemitismus "mit der Muttermilch" aufsaugen praktisch zur Unperson geworden.
Kann wirklich jemand ernstlich glauben, pauschale Diskriminierung sei ein geeignetes Mittel, Tendenzen pauschaler Diskriminierung entgegenzuwirken? Offenbar ja, anders sind diverse Äußerungen zu diesem Thema - auch hier im Forum - nicht zu erklären. Wer selbst pauschalisiert sollte sich über Pauschalisierungen nicht allzu sehr wundern, er liefert die Rechtfertigung dazu.
Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 10:41)

Ich finde bemerkenswert, wie klar sich Söder (CSU) zum Antisemitismus äußert und wo er die Hauptgefahr sieht:
...
An "Bemerkenswertem" besteht offensichtlich kein Mangel. Denn ich wiederum finde es bemerkenswert, mit welcher Nonchalance es dir immer wieder gelingt dir unbequeme Tatsachen einfach auszublenden.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(27 Jan 2020, 12:15)

Hör doch auf, immer mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Als Linke hättest Du genug zu tun, zuerst vor deiner eigenen Türe zu kehren!

Antisemitismus ist in Deutschland (und Europa) ein gesamtgesellschaftliches Problem und kein Problem der Rechten oder der AfD!
Antisemitismus ist bei Linken genauso stark vertreten, wie bei Rechten, genauso stark wie in der politischen Mitte und sogar bei Journalisten und Politikern.
Nein. Deine Formulierung "genauso stark", ist falsch. Definitiv. Darum gehts ja gerade. Die Neue Rechte mit der AfD als hiesiger Kern ist da besonders aktiv. Und genau das sagte Söder.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 12:22)

Nein. Deine Formulierung "genauso stark", ist falsch. Definitiv. Darum gehts ja gerade. Die Neue Rechte mit der AfD als hiesiger Kern ist da besonders aktiv. Und genau das sagte Söder.
Nein diese Formulierung ist NICHT falsch!
Gesamtgesellschaftliches Problem besagt genau DAS - nämlich dass antisemitistisches Gedankengut quer durch alle "Schichten" der Gesellschaft und quer durch das gesamte politische Spektrum in gleichem Maße vorhanden ist.
Daran ändern auch deine Realtivierungsversuche des linken Antisemitismus und des muslimischen Antisemtismus ganz und gar nichts.

Und ich wiederhole: der beste Beweis dafür IST der Kommentar der Journalistin, den sie sogar ungestraft im ÖR absondern darf. Deutlicher kann sich die Situation in Deutschland nicht zeigen!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 12:22)

Nein. Deine Formulierung "genauso stark", ist falsch. Definitiv. Darum gehts ja gerade. Die Neue Rechte mit der AfD als hiesiger Kern ist da besonders aktiv. Und genau das sagte Söder.
Es ist doch ganz einfach: Antisemitismus ist ganz wesensimmanent im NS eingebaut. Deshalb wird die AFD den auch nie los. Hingegen ist eine konkurrierende Religion wie der Islam ganz problemlos ohne Antisemitismus möglich und wird auch von sehr vielen weltweit so gelebt.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Keoma »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 13:08)

Es ist doch ganz einfach: Antisemitismus ist ganz wesensimmanent im NS eingebaut. Deshalb wird die AFD den auch nie los. Hingegen ist eine konkurrierende Religion wie der Islam ganz problemlos ohne Antisemitismus möglich und wird auch von sehr vielen weltweit so gelebt.
Konkurrierende Religion ist gut.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(27 Jan 2020, 12:33)

Nein diese Formulierung ist NICHT falsch!
Gesamtgesellschaftliches Problem besagt genau DAS - nämlich dass antisemitistisches Gedankengut quer durch alle "Schichten" der Gesellschaft und quer durch das gesamte politische Spektrum in gleichem Maße vorhanden ist.
Wenn das tatsächlich so ist, dann liefe das wiederum darauf hinaus, dass eine Antisemitismusforschung, die Kriterien für Antisemitismusanfälligkeit herausfindet und benennt, eigentlich unnötig ist. "Über das gesamte politische Spektrum in gleichem Maß verteilt" bedeutet, dass Antisemitismus eine Art politisches weißes Rauschen ist. Man kann nix näheres darüber sagen. Sicher: An jedes politische Phänomen kann man auch mit dem Vorsatz herangehen, nicht weiter darüber nachdenken zu wollen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 13:08)

Es ist doch ganz einfach: Antisemitismus ist ganz wesensimmanent im NS eingebaut. Deshalb wird die AFD den auch nie los. Hingegen ist eine konkurrierende Religion wie der Islam ganz problemlos ohne Antisemitismus möglich und wird auch von sehr vielen weltweit so gelebt.
Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. NS (Nationalsozialismus) ist erstens keine Religion sondern eine Ideologie. Und wirklich konsequent ist weder das Christentum noch der Islam ohne Antijudaismus lebbar. In beiden Fällen bedarf es historischer Aufarbeitungen und einer Einordnung des entsprechenden Schrifttums. Das wird zumindest bei den schrifttumtreuen Ausrichtungen schwierig.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von BenJohn »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jan 2020, 13:57)

Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. NS (Nationalsozialismus) ist erstens keine Religion sondern eine Ideologie. Und wirklich konsequent ist weder das Christentum noch der Islam ohne Antijudaismus lebbar. In beiden Fällen bedarf es historischer Aufarbeitungen und einer Einordnung des entsprechenden Schrifttums. Das wird zumindest bei den schrifttumtreuen Ausrichtungen schwierig.
Das Christentum ist sehr gut ohne Antijudaismus lebbar. Richtig ist natürlich, dass im Christentum sehr viele antisemitische Verbrechen verübt wurden und die Kirche sich lange Zeit an den Juden versündigt hat. Dieses gilt es ganz klar zu benennen und zu verurteilen.

Die Behauptung, dass das Christentum per se antijudaistisch ist, ist falsch. Ich bin Christ und nicht mal im Ansatz antijudaistisch.
Zuletzt geändert von BenJohn am Mo 27. Jan 2020, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jan 2020, 13:52)

Wenn das tatsächlich so ist, dann liefe das wiederum darauf hinaus, dass eine Antisemitismusforschung, die Kriterien für Antisemitismusanfälligkeit herausfindet und benennt, eigentlich unnötig ist. "Über das gesamte politische Spektrum in gleichem Maß verteilt" bedeutet, dass Antisemitismus eine Art politisches weißes Rauschen ist. Man kann nix näheres darüber sagen. Sicher: An jedes politische Phänomen kann man auch mit dem Vorsatz herangehen, nicht weiter darüber nachdenken zu wollen.
Der nächste, der mit Relativierungsversuchen daher kommt und die hinter Strohmännern zu verstecken versucht!

Das genaue Gegenteil ist der Fall - eben WEIL Antisemitsmus ein gesamtgesellschaftliches Problem IST, WEIL er sich durch alle gesellschaftlichen "Schichten" UND das gesamte politische Spektrum gleichermaßen zieht, IST Antisemitismusforschung so wichtig!

Gerade WEIL Journalisten und Politiker ihren Antisemitismus mit "Israelkritik" zu tarnen versuchen, IST es wichtig darüber nachzudenken. NUR wer darüber nachdenkt und nur wenn darüber nachgedacht wird, kann das Problem beseitigt werden!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 13:08)

Es ist doch ganz einfach: Antisemitismus ist ganz wesensimmanent im NS eingebaut. Deshalb wird die AFD den auch nie los. Hingegen ist eine konkurrierende Religion wie der Islam ganz problemlos ohne Antisemitismus möglich und wird auch von sehr vielen weltweit so gelebt.
Sagt dir Jathrib was oder das iranische Strafrecht?
Na gut, die würden auch mich oder einen Buddhisten strangulieren wenn er Geschlechtsverkehr mit einer Muslima hatte ...

Der Antisemitismus des Mainstream-Islam ist nicht rassistisch wie der der Nazis, die gleichmal eine "jüdische Rasse" herbeiphantasierten, aber er ist Teil des islamischen Narrativs.
Jathrib ...

Nachtrag: Bei religiös motivierter Judenfeindlichkeit ist allerdings der Begriff "Antijudaismus" besser geeignet. Antisemitismus ist eine rassistische Ausprägung der Neuzeit und Gegenwart. Allerdings liegen dessen Wurzeln dann auch wieder im Antijudaismus. Jedenfalls teilweise.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Zunder hat geschrieben:(26 Jan 2020, 23:10)

Doch, es ist eine Lüge.
Mit der Nazi-Propaganda hat der Vorwurf, die muslimische Welt trage Mitverantwortung am Holocaust, nichts zu tun.
Ich halte das immer noch für eine Verallgemeinerung. Er schreibt wörtlich:
"Als ob etwa die muslimische Welt beim Judenmorden und im Zweiten Weltkrieg nicht mit den Hitler-Banden zusammengearbeitet hätte."
Nun, Teile der musl. Welt haben beim Judenmorden mitgemacht, und in WKII mit Hitler zusammengearbeitet.
Dass sie an der Shoah beteiligt gewesen wären, schreibt Wolffsohn nicht!
Wolffsohn hat Steinmeier tatsächlich dafür kritisiert, bei der Gedenkveranstaltung die Muslime nicht in Mithaftung genommen zu haben:
(..)

Was hat denn ein Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz mit Muslimen zu tun? - Nichts, absolut nichts.
Es ist Hetze - zum einen gegen Muslime, zum anderen gegen einen SPD-Politiker, gegen den es manches zu sagen gäbe, aber hier ausnahmsweise nicht.
Kann es sein, dass Du einfach den Boten hinter der Botschaft nicht magst?

Wolffsohn kritisiert Steinmeiers Rede in Yad Vashem als Inflationierung immer gleicher Worte, und damit hat er recht!
Der Mann hat herunter gebetet, was Politiker an solchen Gedenktagen immer und immer wieder sagen, ohne dass die passenden Aktionen folgen.
"Wir schützen jüdisches Leben" z.B., ja, indem wir jüdische Einrichtungen von der Polizei bewachen lassen. Andererseits lassen wir zu, dass nicht nur im Netz ungehindert gegen diese jüdische Leben
gehetzt werden darf, bis auf die Worte Taten folgen wie in Halle.

"Wir bekämpfen den Antisemitismus", ja, aber wir erlauben den jährlichen Al-Quds-Tag mitsamt seinen judenfeindlichen Parolen.
Wir lasssen zu, dass auf der "Münchner Friedenskonferenz" einem jüdischen Politiker der SPD, Marian Offman, das Grußwort verweigert wird, weil er sich "israelfreundlich" äußern könnte,
und hören lieber einer Islamwissenschaftlerin zu, die keinerlei Berührungsängste mit den Feinden Israels hat, sondern diese noch verteidigt.

Was wäre denn passiert, hätte Steinmeier gesagt: " Wir bemühen uns, den Antisemitismus zu bekämpfen, egal von welcher Seite er kommt, sei er rechts- linksextremistisch, islamistisch oder
deutsch-bürgerlich motiviert"? Nichts wäre passiert, keine Muslimhetze, aber ein Hinweis an unsere Bevölkerung, dass wir ausnahmslos alle gemeint sind.
Wenn man weiß, daß Michael Wolffsohn sich schon zu Zeiten eines Franz Josef Strauß am rechten Rand der CSU rumgetrieben hat und seit Jahren damit beschäftigt ist, Willy Brandt zu diskreditieren, weiß man auch, auf welchem Ticket er unterwegs ist.
Michael Wolffsohn hatte übrigens auch sehr viel Verständnis für das Verhalten der bayrischen AfD-Landtagsfraktion, die den Plenarsaal verließ als Charlotte Knobloch bei einer Holocaust-Gedenkveranstaltung eine Rede hielt.
https://www.deutschlandfunk.de/erinneru ... _id=439823
Wolffsohns Sicht der AfD teile ich nicht, im Gegenteil, ich halte diese Partei für mit das Schlimmste, das jüdischem Leben - und nicht nur dem - passieren konnte.

Was Willy Brandt angeht, den ich sehr verehrt habe, so hat eine historische Aussage über seine Israel-Politik nichts mit diskreditieren zu tun.
Das näher zu beleuchten, gehört jedoch nicht in diesen Thread.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jan 2020, 13:57)

Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. NS (Nationalsozialismus) ist erstens keine Religion sondern eine Ideologie. Und wirklich konsequent ist weder das Christentum noch der Islam ohne Antijudaismus lebbar. In beiden Fällen bedarf es historischer Aufarbeitungen und einer Einordnung des entsprechenden Schrifttums. Das wird zumindest bei den schrifttumtreuen Ausrichtungen schwierig.
Ich möchte den Christen und Muslimen, bei denen ich das kenne, ganz gewiss nicht anhängen, sie seien nicht konsequent genug. Möglicherweise ist eine Erschließung der Religion rein aus Wortlauten da auch nicht zielführend. Man könnte eher fragen, ob nicht vielleicht jene im Irrtum sind, die sich all zu sehr an Buchstaben und Wörtern festhängen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Keoma hat geschrieben:(27 Jan 2020, 13:42)

Konkurrierende Religion ist gut.
Ich bin bemüht, das gute Wort zu finden. Es ist ein schwieriges Feld.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Ammianus hat geschrieben:(27 Jan 2020, 14:58)

Sagt dir Jathrib was oder das iranische Strafrecht?
Na gut, die würden auch mich oder einen Buddhisten strangulieren wenn er Geschlechtsverkehr mit einer Muslima hatte ...

Der Antisemitismus des Mainstream-Islam ist nicht rassistisch wie der der Nazis, die gleichmal eine "jüdische Rasse" herbeiphantasierten, aber er ist Teil des islamischen Narrativs.
Jathrib ...

Nachtrag: Bei religiös motivierter Judenfeindlichkeit ist allerdings der Begriff "Antijudaismus" besser geeignet. Antisemitismus ist eine rassistische Ausprägung der Neuzeit und Gegenwart. Allerdings liegen dessen Wurzeln dann auch wieder im Antijudaismus. Jedenfalls teilweise.
Das ist ein Übergang von einer Ablehnung der Religion und ihrer Zeichen zu einer Ablehnung von Menschen. Sowas gibt es auch bei einigen Muslimen. Das ist schlecht. Es ist aber nicht zwingend, wie es im NS ist. Wir wollen, dass in Deutschland ein Zusammenleben in Sicherheit möglich ist. Herr Steinmeier hat das eigentlich sehr treffend gesagt.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 16:32)

(..) Wir wollen, dass in Deutschland ein Zusammenleben in Sicherheit möglich ist. Herr Steinmeier hat das eigentlich sehr treffend gesagt.
Ja, und weil er das so treffend gesagt hat, kann das nichtjüdische Deutschland, an das sich all diese schönen Reden im Grunde richten, beruhigt schlafen.
Um dann am nächsten Tag so weiterzumachen wie bisher.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Selina »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 13:08)

Es ist doch ganz einfach: Antisemitismus ist ganz wesensimmanent im NS eingebaut. Deshalb wird die AFD den auch nie los. Hingegen ist eine konkurrierende Religion wie der Islam ganz problemlos ohne Antisemitismus möglich und wird auch von sehr vielen weltweit so gelebt.
Du sagst es. Daher finde ich die Söder-Aussagen über die AfD und ihren Antisemitismus auch so wichtig. Schön, dass es auch in konservativen Kreisen so deutliche Positionen gegen diese rechtsradikale und menschenfeindliche Partei gibt. Das lässt hoffen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 17:08)

Du sagst es. Daher finde ich die Söder-Aussagen über die AfD und ihren Antisemitismus auch so wichtig. Schön, dass es auch in konservativen Kreisen so deutliche Positionen gegen diese rechtsradikale und menschenfeindliche Partei gibt. Das lässt hoffen.
Es hat ein Stück gedauert, aber die Sorge ist erstmal erledigt. Nun gilt es, gemeinsam und ohne sich ständig vor lauter Argwohn zu drangsalieren die verbleibenden Probleme anzugehen. Es ist ja nicht alles gut, bloß weil ein Teilproblem vorerst gelöst ist.

Wenn man etwas lernen kann aus dieser Episode, dann doch eher, dass man die normalen Konservativen nicht vorzeitig abschreiben darf, aber denen, die gern auch für welche gehalten werden wollen, besser gleich als später die Tür zeigt.

Diese sinnlose Diskussion über Muslime im Ganzen verstellt den Blick darauf, dass die meisten von ihnen - genau wie die Konservativen - Partner gegen den Antisemitismus sein können. Bei dem Rest, der anders ist, sollten wir aber ganz genau hinschauen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von naddy »

Selina hat geschrieben:(27 Jan 2020, 17:08)

Du sagst es. Daher finde ich die Söder-Aussagen über die AfD und ihren Antisemitismus auch so wichtig. Schön, dass es auch in konservativen Kreisen so deutliche Positionen gegen diese rechtsradikale und menschenfeindliche Partei gibt. Das lässt hoffen.
Was allerdings deutlich weniger hoffen läßt ist die Tatsache, daß Leute wie du immer wieder die gleiche Leier runterdudeln, völlig unbeirrt von Tatsachen, die ich in diesem Beitrag verlinkt habe.

Dein ständiges "Haltet den Dieb!" funktioniert auf Dauer nur bei intelektuell Herausgeforderten. Diese bilden allerdings auch naturgemäß das für ideologische Propaganda empfänglichste Klientel.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

naddy hat geschrieben:(27 Jan 2020, 17:38)

Was allerdings deutlich weniger hoffen läßt ist die Tatsache, daß Leute wie du immer wieder die gleiche Leier runterdudeln, völlig unbeirrt von Tatsachen, die ich in diesem Beitrag verlinkt habe.

Dein ständiges "Haltet den Dieb!" funktioniert auf Dauer nur bei intelektuell Herausgeforderten. Diese bilden allerdings auch naturgemäß das für ideologische Propaganda empfänglichste Klientel.
Ich finde deinen Beitrag nicht hilfreich. Er wirkt so, als sei es dir wichtiger, auf Selina herumzuhacken als das Problem anzugehen. Die Episode mit Söder zeigt sehr gut, dass es nicht nötig ist, ständig den Rundumschlag zu proben. Herr Steinmeier hat für Deutschland insgesamt gesprochen. Das ist bei seinem Amt so.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 18:21)

Ich finde deinen Beitrag nicht hilfreich. Er wirkt so, als sei es dir wichtiger, auf Selina herumzuhacken als das Problem anzugehen. Die Episode mit Söder zeigt sehr gut, dass es nicht nötig ist, ständig den Rundumschlag zu proben. Herr Steinmeier hat für Deutschland insgesamt gesprochen. Das ist bei seinem Amt so.
Steinmeiers Rede in Yad Vashem ist verlogene Heuchelei und wer derart lügt und heuchelt, kann gar nicht "für Deutschland insgesamt" sprechen!
Angesichts des Abstimmungsverhaltens der Bundesrepublik bei der UNO, bei Resulutionen, die GEGEN Israel gerichtet sind, noch zu behaupten, Deutschland stünde an der Seite Israels und würde seiner historischen Verantwortung gerecht, IST gelogen.

Zu behaupten Deutschland würde den Antisemitismus bekämpfen, IST angesichts der Kennzeichnungspflicht israelicher Waren gelogen. Das Urteil des EuGH ist antisemitistisch!

Wer die Hamas durch die Hintertür mit 160 Mio Euronen finanziert, steht NICHT an der Seite Israels.

"Tatsächlich ist es schwer einzusehen, warum die Palästinenser als einzige Bevölkerungsgruppe weltweit bis heute ein eigenes UN-Flüchtlingshilfswerk beanspruchen können, während für alle anderen Flüchtlinge der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) zuständig ist. Seit der Gründung der UNRWA vor 70 Jahren ist die Zahl der bei ihr registrierten palästinensischen Araber von anfänglich rund 700.000 auf mittlerweile über fünf Millionen angestiegen. Denn anders als bei allen anderen Bevölkerungsgruppen vererbt sich der Flüchtlingsstatus der Palästinenser bis heute – weil ihre angestrebte „Rückkehr“ auf das Territorium, das seit 1948 israelisch ist, nie erfolgte.
Diese „Rückkehr“ ist das erklärte Ziel auch der UNRWA, andere Optionen werden nicht erwogen. Dabei leben von den arabisch-palästinensischen Flüchtlingen der Jahre 1948/49 nur noch geschätzte 30.000 bis 50.000. Alle anderen Palästinenser, die in der Obhut der UNRWA sind und dadurch kostenlose Leistungen in Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Sozialfürsorge beanspruchen können, sind nicht geflüchtet und haben nie dort gelebt, wohin sie „zurückkehren“ wollen. Dem Beharren auf das angebliche „Rückkehrrecht“ liegt die dauerhafte Weigerung zugrunde, die Existenz Israels zu akzeptieren.
Mit rund 30.000 Mitarbeitern, davon sind bis auf einige hundert alle Palästinenser, ist die UNRWA die größte Einzelorganisation der Uno. Vor allem im Gazastreifen gehört ihr Personal zu einem erheblichen Teil der Hamas an oder sympathisiert mit ihr.
Quelle


Wer solche Freunde hat, braucht wirklich keine Feinde mehr! :mad:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von naddy »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 18:21)

Ich finde deinen Beitrag nicht hilfreich. Er wirkt so, als sei es dir wichtiger, auf Selina herumzuhacken als das Problem anzugehen.
Auf dem linken Auge blind sein ist auch nicht besser als auf dem rechten, oder siehst du das anders? Ich erwarte von jemandem, dessen einziger Programmpunkt "Neurechte, Nazis und Faschisten" lautet, eine ebenso kritische Auseinandersetzung mit den gleichen Phänomenen auf der linken Seite. Was hat das mit "Herumzuhacken" zu tun?
Die Episode mit Söder zeigt sehr gut, dass es nicht nötig ist, ständig den Rundumschlag zu proben.
Mit bester Empfehlung ungebraucht zur Weiterreichung an passendere Adressaten zurück.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

naddy hat geschrieben:(27 Jan 2020, 20:50)

Auf dem linken Auge blind sein ist auch nicht besser als auf dem rechten, oder siehst du das anders? Ich erwarte von jemandem, dessen einziger Programmpunkt "Neurechte, Nazis und Faschisten" lautet, eine ebenso kritische Auseinandersetzung mit den gleichen Phänomenen auf der linken Seite.
Schade, offenbar möchtest du im Moment nur Polemik gegen Menschen statt es mal integrativ zu versuchen. Was stört dich denn daran, dass Selina sich mit den Nazis so auskennt? Das ist doch ein wichtiger Aspekt, den kann man integrieren. Immer nur Vorwürfe machen, wird wohl kaum wen für deine Ideen begeistern.

Herr Steinmeier sagt ganz richtig:

"Unser Erinnern hat uns gegen das Böse immun gemacht."

Indem man das Gemeinsame wegdiskutiert in so einer feindseligen Haltung, schadet man dem Zusammenhalt gegen das Böse. Da mache ich nicht mit.

"Ja, wir Deutsche erinnern uns. Aber manchmal scheint es mir, als verstünden wir die Vergangenheit besser als die Gegenwart. "

Da ist etwas dran. Statt in der Gegenwart gemeinsam mit Konservativen, Muslimen, Christen, Linken usw gegen rechts vorzugehen, gegen Ausländerhass und Antisemitismus, findet ein dummer Wettbewerb statt, wer wem am Tisch die gemeinsten Vorträge macht. Das bringt keinen Segen.

Du wirst verstehen, dass es für ein ewiges "aber die Linken", "aber die Muslime" usw genauso wenig Erfolg geben kann wie für eine einfältige Pauschalschelte gegen den Präsidenten aller Deutschen, der hier zu einer festlichen Rede aus furchtbarem Anlass geladen war und gute Worte fand.

Ich möchte dagegen halten mit der unglaublich treffenden Zusammenfassung Steinmeiers:

"Sie präsentieren ihr antisemitisches, ihr völkisches, ihr autoritäres Denken als Antwort für die Zukunft, als neue Lösung für die Probleme unserer Zeit. Ich wünschte, sagen zu können: Wir Deutsche haben für immer aus der Geschichte gelernt."

Wir sollten es ihm gemeinsam mit dir, mit Selina, mit allen gleich tun, die sich hier bemühen. Wir wollen ein sicheres lebenswertes Land.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Jessie »

Den ganzen Tag wurden heute die zu Tränen rührenden Ansprachen mit ihren mahnenden Worten der Auschwitz-Überlebenden gezeigt. Und Manchen fällt nichts Besseres ein, als mit den Fingern auf die Hamas, auf Araber, auf Linke und auf Steinmeier zu zeigen. Einfach nur zum Fremdschämen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Jessie hat geschrieben:(27 Jan 2020, 22:08)

Den ganzen Tag wurden heute die zu Tränen rührenden Ansprachen mit ihren mahnenden Worten der Auschwitz-Überlebenden gezeigt. Und Manchen fällt nichts Besseres ein, als mit den Fingern auf die Hamas, auf Araber, auf Linke und auf Steinmeier zu zeigen. Einfach nur zum Fremdschämen.
Es hilft nichts. Man kann nur selbst einen inklusiveren Weg vorleben.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Jessie hat geschrieben:(27 Jan 2020, 22:08)

Den ganzen Tag wurden heute die zu Tränen rührenden Ansprachen mit ihren mahnenden Worten der Auschwitz-Überlebenden gezeigt. Und Manchen fällt nichts Besseres ein, als mit den Fingern auf die Hamas, auf Araber, auf Linke und auf Steinmeier zu zeigen. Einfach nur zum Fremdschämen.
Wer nicht versteht, dass sich Judenhass nicht nur aus rechtsextremen Quellen speist und sich auch nicht von schönen Phrasen vertreiben lässt, hat nichts verstanden, schon gar nicht die mahnenden Worte.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von naddy »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 21:08)

Schade, offenbar möchtest du im Moment nur Polemik gegen Menschen statt es mal integrativ zu versuchen.
Und wo genau siehst du in meiner (wiederholten) Frage an Selina "Polemik"?
Was stört dich denn daran, dass Selina sich mit den Nazis so auskennt?
:D
Das ist doch ein wichtiger Aspekt, den kann man integrieren. Immer nur Vorwürfe machen, wird wohl kaum wen für deine Ideen begeistern.
Ich will niemanden "begeistern", ich habe allerdings eine ausgeprägte Aversion gegen ideologische Scheuklappen. Ist biographisch bedingt.
Herr Steinmeier sagt ganz richtig:

"Unser Erinnern hat uns gegen das Böse immun gemacht."

Indem man das Gemeinsame wegdiskutiert in so einer feindseligen Haltung, schadet man dem Zusammenhalt gegen das Böse. Da mache ich nicht mit.
Was erzählst du denn da von einer "feindseligen Haltung"? Fallen darunter für dich auch kritische Rückfragen?

Und gegen "das Böse" kämpft man am Besten mit dem Verstand und nicht mit hohlen Phrasen und sinnentleerten Ritualen.
"Ja, wir Deutsche erinnern uns. Aber manchmal scheint es mir, als verstünden wir die Vergangenheit besser als die Gegenwart. "
Wenn das Verständnis der Vergangenheit nicht über die Feststellung hinausgeht, daß sie "böse" war, ist leider nicht viel gewonnen.
Da ist etwas dran. Statt in der Gegenwart gemeinsam mit Konservativen, Muslimen, Christen, Linken usw gegen rechts vorzugehen, gegen Ausländerhass und Antisemitismus, findet ein dummer Wettbewerb statt, wer wem am Tisch die gemeinsten Vorträge macht. Das bringt keinen Segen.
:D Ich fürchte, das mit dem "Segen" meinst du ernst, oder?

Das mit dem "gemeinsamen Vorgehen" dürfte bei einigen der aufgezählten Gruppierungen daran scheitern, daß sie die gleichen faschistoiden Denkmuster pflegen, die sie zu bekämpfen vorgeben. Du wirst dich sicher noch an diesen Beitrag erinnern, den jetzt bereits 3-mal verlinkt habe:
FU Berlin hat geschrieben:Bei der Untersuchung des Forschungsverbunds SED-Staat stimmen 34 Prozent der von den Wissenschaftlern zuvor als Linksextremisten eingestuften Personen der Behauptung zu, Juden hätten in Deutschland „zu viel Einfluss“. Unter Personen, die als Linksradikale eingestuft wurden, waren es noch 16 Prozent.
Wie genau stellst du dir ein "gemeinsames Vorgehen" gegen Antisemitismus mit solchen Leuten vor?
Ich möchte dagegen halten mit der unglaublich treffenden Zusammenfassung Steinmeiers:

"Sie präsentieren ihr antisemitisches, ihr völkisches, ihr autoritäres Denken als Antwort für die Zukunft, als neue Lösung für die Probleme unserer Zeit. Ich wünschte, sagen zu können: Wir Deutsche haben für immer aus der Geschichte gelernt."
"Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.". Denn wie ich bereits schrieb wäre aus der Geschichte zu lernen: "... die Strukturen faschistoiden Denkens in der Gegenwart zu entlarven! Ob die Links, Rechts oder in fundamentalistischen Religionen vorzufinden sind, ist sekundär.".

Das scheint aber leider bisher nicht gelungen zu sein. Ich habe auch leichte Zweifel daran, daß man sich - bis auf wenige Ausnahmen - ernsthaft darum bemüht.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Jessie »

Vongole hat geschrieben:(27 Jan 2020, 22:14)

Wer nicht versteht, dass sich Judenhass nicht nur aus rechtsextremen Quellen speist und sich auch nicht von schönen Phrasen vertreiben lässt, hat nichts verstanden, schon gar nicht die mahnenden Worte.
Die alten Herrschaften, die heute, teilweise tausende Kilometer, nach Auschwitz gereist sind, haben ganz bestimmt nicht die Araber, noch weniger die Linken und schon garnicht Steinmeier gemeint, wenn sie sagten: Wehret den Anfängen!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Ich kann dir nur raten, weniger mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Wenn man eine Gesellschaft gegen den Antisemitismus einen will, ist es nicht zweckmäßig, Sozialdemokraten oder Christen als "faschistoid" oder sonst wie zu beleidigen. Da sehe ich doch bei Selina wesentlich mehr Gemeinsamkeiten mit meinem Anliegen. Wer möchte auf deine tausendste Wiederholung der ewig gleichen Leier noch eingehen? Wie soll man so Menschen fischen für eine große Anstrengung? Wir haben die historischen Tatsachen und wir haben die aktuellen Herausforderungen. Wie möchte dein Ansatz da etwas beitragen, wenn er sich vorwiegend nicht an den konkreten Tätern abarbeitet sondern Gruppen gegeneinander ausspielt noch und noch? Ich sehe da wenig Erfolg. Die Antisemiten lachen sich doch tot.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Liberty »

Phillipp Amthor hat als einer der ganz wenigen Politiker des Estalishments mal ganz vorsichtig angemerkt, dass Antisemitismus in islamischen Kulturkreis weit verbreitet ist und für die jüdischen Bürger in Deutschland durch die Migration der letzten Jahre einige "Sorgen" entstanden seien.

Nach Kritik von linken und grünen Islam-Fans hat Amthor dann aber gleich wieder einen Rückzieher gemacht. Rechtsextremismus sei die "grösste Gefahr für den Antisemitismus in Deutschland".

Die jüdischen Gemeinden geben aber an, dass bei über 60% der antisemitischen Beleidigungen und über 80% der antisemitischen Gewalttaten der Täter einen islamischen Hintergrund hat. Es wird eine massive Zunahme antisemitischer Übergriff in den letzten Jahren durch die islamische Migration beklagt.
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imp
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Jessie hat geschrieben:(27 Jan 2020, 22:22)

Die alten Herrschaften, die heute, teilweise tausende Kilometer, nach Auschwitz gereist sind, haben ganz bestimmt nicht die Araber, noch weniger die Linken und schon garnicht Steinmeier gemeint, wenn sie sagten: Wehret den Anfängen!
Steinmeier kam als geladener, geschätzter Gast und entsprechend wurde seine Rede auch verstanden.
Der Vorwurf, dass er nicht jedes Einzelproblem wälzte und nicht jedes populäre Aber-Aber nachbetete, der kam doch eher von deutschen Medien.
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Tom Bombadil
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Jessie hat geschrieben:(27 Jan 2020, 22:22)

Wehret den Anfängen!
Dieser Spruch gilt aber auch für sowas wie "Hamas, Hamas, Juden ins Gas" oder "Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein". Und wenn ein Steinmeier bei Arafat einen Kranz ablegt und sich mit dem promovierten Holocaustleugner Abbas zum Plausch trifft, darf man Zweifel an der Aufrichtigkeit der Worte hegen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von naddy »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 22:28)

Da sehe ich doch bei Selina wesentlich mehr Gemeinsamkeiten mit meinem Anliegen. Wer möchte auf deine tausendste Wiederholung der ewig gleichen Leier noch eingehen?
Ich habe auch etwas gegen die "tausendste Wiederholung der ewig gleichen Leier", deshalb schrieb ich das hier.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Teeernte »

Jessie hat geschrieben:(27 Jan 2020, 22:22)

Die alten Herrschaften, die heute, teilweise tausende Kilometer, nach Auschwitz gereist sind, haben ganz bestimmt nicht die Araber, noch weniger die Linken und schon garnicht Steinmeier gemeint, wenn sie sagten: Wehret den Anfängen!
Wer hat einen VORTEIL von Antisemitismus ? Früher - brauchte Adolf das GELD, die Firmen ...Immobilien der Juden für die Finanzierung von KRIEG.

Nationalismus, "Rechts", Links .....kann man mit Antisemitismus kombinieren - MUSS mann aber nicht.

Palästina ohne Antisemitismus - eine arme GEGEND ohne jegliche Bedeutung.

Wehret den Anfängen - >> gegen die Instrumentalisierung von Bevölkerungsgruppen......
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Liberty »

Eine Studie von 2018 zeigt, dass 90% der Juden in Europa der Meinung sind, der Antisemitismus habe in den letzten Jahren stark zugenommen.

28% der europäischen Juden gaben an, im vergangenen Jahr mindestens einmal antisemitisch beleidigt worden zu sein. In Deutschland geben das 41% der Juden an.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/eu ... tor=CS5-21

Nach dieser Studie sind die häufigsten Tätergruppen:

- Muslime 30%
- Linke 21%
- Arbeitskollegen oder Mitschüler 16%
- Bekanntenkreis 15%
- Rechtsextreme: 13%
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imp
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Teeernte hat geschrieben:(27 Jan 2020, 23:05)

Wer hat einen VORTEIL von Antisemitismus ? Früher - brauchte Adolf das GELD, die Firmen ...Immobilien der Juden für die Finanzierung von KRIEG.

Nationalismus, "Rechts", Links .....kann man mit Antisemitismus kombinieren - MUSS mann aber nicht.

Palästina ohne Antisemitismus - eine arme GEGEND ohne jegliche Bedeutung.

Wehret den Anfängen - >> gegen die Instrumentalisierung von Bevölkerungsgruppen......
Für den Antisemitismus braucht es keine realen Vorteile. Wahrscheinlich braucht es für ihn nicht mal, dasss man irgendwelche Juden kennt. Das ist wie im Osten, da wissen sie ganz genau über den Islam bescheid, obwohl dort die wenigsten Muslime wohnen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von naddy »

imp hat geschrieben:(27 Jan 2020, 23:18)

Das ist wie im Osten, da wissen sie ganz genau über den Islam bescheid, obwohl dort die wenigsten Muslime wohnen.
Was schätzt du denn generell, wieviel Prozent der politischen Meinungen im Internet-Zeitalter auf eigenen Erfahrungen basieren?
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