Diktatursozialisierung?

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Ammianus
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Ammianus »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 16:53)

Ändert das Folgende etwas am genannten Befund?
Es zeigt einfach nur wieder, dass deine Aussage falsch ist, du durch manipulierte Textauswahl vor dir selbst als der dastehen willst, der alles richtig weiss.

Das kommt davon, wenn man so realitätsfern ist, dass man eigene Fehler nicht eingestehen will.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 17:27)

Und? Habe ich etwas anderes behauptet?
Ja.

"Kurze Anmerkung: Mord verjährt nicht. Jedenfalls nicht in diesem Land. Verbrechen gegen die Menschlichkeit verjähren auch nicht. Jedenfalls nicht in diesem Land. In der DDR wurde das anders gehandhabt, aber das war alles andere als vorbildlich."
Sören74

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 17:34)

Ich muss da nichts "einräumen", denn ich habe nie bestritten, dass es in der DDR eine Art von "Aufarbeitung" gegeben hat.
Doch.

"...es ist sehr fraglich, ob man von "Aufarbeitung" reden kann, wenn die "Aufarbeitung" unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet und zudem dem ideologischen Ziel dient, die eigene "Republik" als das "bessere Deutschland" darzustellen."

Wenn Du Deine Meinung geändert hast, okay, jeder lernt dazu. :)
Kohlhaas hat geschrieben:Danach galt die Staatsdoktrin, dass die DDR nazifrei und antifaschistisch sei und dass es Nazis nur noch im Westen geben würde. Eine Doktrin, die offensichtlich heute noch in manchen Köpfen fest verankert ist.
Ich kenne wirklich niemanden, der dieser Doktrin anhängt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Ammianus hat geschrieben:(31 Jul 2021, 17:35)

Es zeigt einfach nur wieder, dass deine Aussage falsch ist, du durch manipulierte Textauswahl vor dir selbst als der dastehen willst, der alles richtig weiss.

Das kommt davon, wenn man so realitätsfern ist, dass man eigene Fehler nicht eingestehen will.
Ah, verstehe. Die Aussage ist also richtig, sie vorzutragen ist aber manipulativ...

Lies den Text nochmal in Gänze und bemühe Dich, ihn zu verstehen. Es wird dort klar gesagt, dass die Entnazifizierung im Osten sehr früh "beendet" wurde und dass sie anschließend nur noch aus ideologischen Gründen pro forma fortgesetzt wurde. Das lässt sich auch an der Tätigkeit der Justiz ablesen. Es wurden Leute angeklagt, die gar nicht in der DDR sondern in der BRD lebten. Und es wurden Leute zum Tode verurteilt, die vielleicht Nazis waren, aber definitiv nicht der angeklagten Taten schuldig waren. Die Prozesse, die geführt wurden, waren überwiegend politische Schauprozesse. Es ging dabei nicht um die Aufarbeitung der Faschismus-Geschichte. Es ging um die Legitimation des Anspruchs der DDR, antifaschistisch zu sein.

Das geht aus dem zitierten Text hervor.

Nebenbei: Wenn ich eine persönlich Meinung habe und vertrete, dann bedeutet das noch lange nicht, dass ich "alles richtig weiß". Es bedeutet nur, dass ich eine Meinung habe und die auch vertrete. Ist dagegen etwas einzuwenden? Meinst Du, ich müsste demütig niederknien und angebliche "Fehler" einräumen, bloß weil Du anderer Meinung bist? Nochmal: Hier sind ernstzunehmende und gut begründete Texte verlinkt worden, die belegen, dass die Entnazifizierung in der DDR/SBZ SEHR FRÜH eingestellt worden ist! Du darfst das gern weiter leugnen. Mit Realitätssinn hat das allerdings nichts zu tun.
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Ammianus
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Ammianus »

@Kohlhaas

Und immer noch steht am Anfang deine Grundaussage, die nun mal falsch ist. Auch in deinen weiteren Aussagen versuchst du dich freizutricksen. Dabei nimmst du aus vorliegenden Texten nur das, was scheinbar passt.
Klappt aber nicht ...
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Ammianus »

Sören74 hat geschrieben:
...

Ich kenne wirklich niemanden, der dieser Doktrin anhängt.
Im Muslim-Markt ist eine Frau Queck zugange, die diese Doktrin wie die DDR an sich vehement und seitenlang verteidigen würde. Zombies sind nun mal kein reines Fantasy-Produkt.
Allerdings ist der Kreis noch lebender Altstalinisten doch relativ überschaubar.

Gerade fällt mir ein, dass die Dame auch Josif Wissarionowitsch schon leidenschaftlich verteidigt hatte.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Sören74 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 17:44)

Doch.

"...es ist sehr fraglich, ob man von "Aufarbeitung" reden kann, wenn die "Aufarbeitung" unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet und zudem dem ideologischen Ziel dient, die eigene "Republik" als das "bessere Deutschland" darzustellen."

Wenn Du Deine Meinung geändert hast, okay, jeder lernt dazu. :)
Das entspricht doch den Tatsachen. Warum sollte ich das nicht sagen dürfen? Und was sollte ich diesbezüglich "dazulernen"?
Ich kenne wirklich niemanden, der dieser Doktrin anhängt.
Dann hast Du offensichtlich jeglichen Bezug zur Realität verloren. Das war die Staatsdoktrin der DDR, in der Du aufgewachsen bist. Die Doktrin, die Du offenbar mit der Muttermilch eingesogen hast. Es tut mir leid für Dich, wenn es Dein Weltbild erschüttert, auf diese Tatsachen hingewiesen zu werden. Ist aber unvermeidlich. Es gibt nunmal heute im Osten Deutschlands ein ernsthaftes Faschismusproblem. Eine AfD und ein völkischer "Flügel", der annähernd mehrheitsfähig ist, ist definitiv ein Problem. Punkt. Dieses Problem gibt es nunmal nur im Osten. Im Westen haben wir das in dieser Form nicht. Punkt. Und es gibt offensichtlich Kontinuitäten hinsichtlich der Leugnungsstrategie, die sich bei manchen Leuten aus der DDR-Diktatur bis heute fortsetzen.

Du versuchst wortreich wegzudiskutieren, dass das Faschismus-Problem in der DDR verleugnet und totgeschwiegen wurde. Setz Dich doch lieber mal mit der Frage auseinander, warum Leute wie Höcke heute in den östlichen Bundesländern so viele Anhänger haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Ammianus hat geschrieben:(31 Jul 2021, 17:57)

@Kohlhaas

Und immer noch steht am Anfang deine Grundaussage, die nun mal falsch ist. Auch in deinen weiteren Aussagen versuchst du dich freizutricksen. Dabei nimmst du aus vorliegenden Texten nur das, was scheinbar passt.
Klappt aber nicht ...
Welche angeblich falsche Grundaussage meinst Du überhaupt?

Meine Grundaussage lautete, dass die Entnazifizierung in der DDR/SBZ früh eingestellt worden ist. Das ist keine bloße Behauptung, sondern gut belegt. Entsprechende Texte sind hier sogar verlinkt worden. Also wo "trickse" ich denn angeblich?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 17:53)

Lies den Text nochmal in Gänze und bemühe Dich, ihn zu verstehen. Es wird dort klar gesagt, dass die Entnazifizierung im Osten sehr früh "beendet" wurde und dass sie anschließend nur noch aus ideologischen Gründen pro forma fortgesetzt wurde. Das lässt sich auch an der Tätigkeit der Justiz ablesen.
Du sprichst hier mehrfach von "Entnazifizierung". Die Aufarbeitung der Nazizeit beinhaltet aber wesentlich mehr, und das wurde hier auch schon genannt.
Kohlhaas hat geschrieben: Es wurden Leute angeklagt, die gar nicht in der DDR sondern in der BRD lebten.
Du erzeugst hier durch Weglassen von Informationen Falschaussagen. Lies doch endlich mal den Wiki-Artikel vollständig. "1968 legte eine große Strafrechtsreform in der DDR alle Straftatbestände für NS-Verbrechen umfassend fest. Bis zur Wende von 1989 wurden danach weitere NS-Prozesse gegen offiziell etwa 10.000 Personen – zusätzlich zu den 3.000 Waldheim-Urteilen von 1950 – durchgeführt." Willst Du denn ernsthaft behaupten, dass alle 10.000 Personen in der BRD lebten? :x
Kohlhaas hat geschrieben:Und es wurden Leute zum Tode verurteilt, die vielleicht Nazis waren, aber definitiv nicht der angeklagten Taten schuldig waren. Die Prozesse, die geführt wurden, waren überwiegend politische Schauprozesse. Es ging dabei nicht um die Aufarbeitung der Faschismus-Geschichte. Es ging um die Legitimation des Anspruchs der DDR, antifaschistisch zu sein.
Das es nicht auch nur um die Aufarbeitung ging, wird niemand bestreiten. Das es aber überhaupt nicht um die Aufarbeitung ging, halte ich für gewagt.
Kohlhaas hat geschrieben:Nebenbei: Wenn ich eine persönlich Meinung habe und vertrete, dann bedeutet das noch lange nicht, dass ich "alles richtig weiß". Es bedeutet nur, dass ich eine Meinung habe und die auch vertrete. Ist dagegen etwas einzuwenden?
Nö, warum auch? Ist bei mir genauso. :)
Kohlhaas hat geschrieben:Meinst Du, ich müsste demütig niederknien und angebliche "Fehler" einräumen, bloß weil Du anderer Meinung bist?
Habe ich das verlangt?
Kohlhaas hat geschrieben:Nochmal: Hier sind ernstzunehmende und gut begründete Texte verlinkt worden, die belegen, dass die Entnazifizierung in der DDR/SBZ SEHR FRÜH eingestellt worden ist! Du darfst das gern weiter leugnen. Mit Realitätssinn hat das allerdings nichts zu tun.
Und ich habe Dir Texte verlinkt, die zeigten, dass es in der DDR noch weiter ging. Jetzt magst Du vielleicht einräumen, dass das alles Schauprozesse waren, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass alle 10.000 Prozesse nach 1968 solche waren.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:05)

Das entspricht doch den Tatsachen. Warum sollte ich das nicht sagen dürfen? Und was sollte ich diesbezüglich "dazulernen"?
Du musst Dich schon mal entscheiden. Entweder Du streitest nicht ab, dass es in der DDR eine Aufarbeitung gab oder Du findest es fraglich, dass es eine Aufarbeitung gab.
Kohlhaas hat geschrieben:Dann hast Du offensichtlich jeglichen Bezug zur Realität verloren. Das war die Staatsdoktrin der DDR, in der Du aufgewachsen bist. Die Doktrin, die Du offenbar mit der Muttermilch eingesogen hast.
Lesen und verstehen. Ich schrieb: "Ich kenne wirklich niemanden, der dieser Doktrin anhängt." Ich habe nirgendwo geschrieben, dass es diese Doktrin damals nicht gab.
Kohlhaas hat geschrieben:Es gibt nunmal heute im Osten Deutschlands ein ernsthaftes Faschismusproblem.
Auch das streite ich nicht ab. Es gibt schließlich auch im Westen ein ernsthaftes Faschismusproblem.
Kohlhaas hat geschrieben: Eine AfD und ein völkischer "Flügel", der annähernd mehrheitsfähig ist, ist definitiv ein Problem. Punkt. Dieses Problem gibt es nunmal nur im Osten. Im Westen haben wir das in dieser Form nicht. Punkt.
Das halte ich für naiv zu glauben, dass der Flügel keine Auswirkungen auf den Westen hat. Flügelanhänger findest Du in den Vorständen aller Bundesländer. Wir können ja gerne über die Quantität diskutieren. Aber das Problem als solches ist in allen Bundesländern vorhanden.
Kohlhaas hat geschrieben: Du versuchst wortreich wegzudiskutieren, dass das Faschismus-Problem in der DDR verleugnet und totgeschwiegen wurde. Setz Dich doch lieber mal mit der Frage auseinander, warum Leute wie Höcke heute in den östlichen Bundesländern so viele Anhänger haben.
Jetzt nicht alles in einen Topf werfen. Ich habe gesagt, dass heute keiner ernsthaft ein Faschismus-Problem leugnet. In der DDR-Zeit war das natürlich anders.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Sören74 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:20)Das halte ich für naiv zu glauben, dass der Flügel keine Auswirkungen auf den Westen hat. Flügelanhänger findest Du in den Vorständen aller Bundesländer. Wir können ja gerne über die Quantität diskutieren. Aber das Problem als solches ist in allen Bundesländern vorhanden.
Rede es Dir nur schön. Im Osten ist dieser "Flügel" mancherorts annhähernd mehrheitsfähig. Im Westen nicht. Was soll also der wenig erhellende Hinweis, dass es auch im Westen Rechtsradikale gibt? Willst Du andeuten, dass Euer Faschismusproblem ja gar nicht so schlimm sei? Selbstverständlich geht es hier um die Quantität. Worum denn sonst?
Jetzt nicht alles in einen Topf werfen. Ich habe gesagt, dass heute keiner ernsthaft ein Faschismus-Problem leugnet. In der DDR-Zeit war das natürlich anders.
Die Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube (Zitat von Goethe). Zeigt die hier laufende Diskussion doch deutlich. Das hast Du selbst doch gerade auch wieder belegt mit Deinem Relativierungsversuch, dass es ja auch im Westen Rechtsradikale geben würde. Hey, nochmal: Hier im Westen sind die nicht ansatzweise mehrheitsfähig. Bei "Euch" im Osten hingegen sind sie es mancherorts. Hast Du damit kein Problem?

Ist aber schonmal ein Fortschritt, dass Du jetzt einräumst, dass in der DDR 40 Jahre lang geleugnet und ignoriert wurde....
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:51)

Rede es Dir nur schön. Im Osten ist dieser "Flügel" mancherorts annhähernd mehrheitsfähig. Im Westen nicht.
Das streite ich auch nicht ab. Aber ich halte es trotzdem für naiv zu glauben, im Westen könnte der Flügel praktisch nichts anrichten. Dort wird er als Mehrheitsbeschaffer für AfD-interne Abstimmungen gebraucht. Der Flügel schaffte es u.a., dass Herr Meuthen nicht offiziell zum AfD-Parteitag delegiert wurde.
Kohlhaas hat geschrieben:Was soll also der wenig erhellende Hinweis, dass es auch im Westen Rechtsradikale gibt? Willst Du andeuten, dass Euer Faschismusproblem ja gar nicht so schlimm sei? Selbstverständlich geht es hier um die Quantität. Worum denn sonst?
Ganz ruhig bleiben. :x Wenn man sagt, ihr habt ein Faschismusproblem, dann geht es erstmal nicht um die Quantität, sondern um die Anerkennung deren Existenz.
Kohlhaas hat geschrieben: Die Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube (Zitat von Goethe). Zeigt die hier laufende Diskussion doch deutlich. Das hast Du selbst doch gerade auch wieder belegt mit Deinem Relativierungsversuch, dass es ja auch im Westen Rechtsradikale geben würde.
Das sind doch zwei leicht zu beantwortenden Fragen, gibt es im Westen Rechtsradikale und stellen sie ein Problem dar? Wenn Du beides mit ja beantworten kannst, ist doch alles gut. :)
Kohlhaas hat geschrieben: Hey, nochmal: Hier im Westen sind die nicht ansatzweise mehrheitsfähig. Bei "Euch" im Osten hingegen sind sie es mancherorts. Hast Du damit kein Problem?
Natürlich habe ich damit ein Problem. Allerdings bei "Euch" heißt bei mir nicht Osten, sondern Baden-Württemberg. :)
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Ammianus
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Ammianus »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:08)

Welche angeblich falsche Grundaussage meinst Du überhaupt?

Meine Grundaussage lautete, dass die Entnazifizierung in der DDR/SBZ früh eingestellt worden ist. Das ist keine bloße Behauptung, sondern gut belegt. Entsprechende Texte sind hier sogar verlinkt worden. Also wo "trickse" ich denn angeblich?
Und nun zum 3. Mal dieser Text:

"Und in der DDR? Da endete das alles im Jahr 1948. Danach passierte praktisch gar nichts mehr. Wie viele Menschen wurden hier im Westen noch in den vergangenen Jahren mit dem Rollstuhl in irgendwelche Gerichtssäle gekarrt, weil sie in irgendeinem KZ Leute umgebracht haben? Gab es in der DDR jemals so einen Prozess? Warum eigentlich nicht? Weil die ganzen Nazi-Verbrecher nach der Gründung der DDR tatsächlich alle in den Westen abgewandert sind? Ist doch wohl lächerlich, oder?"
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Sören74 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 19:07)

Das streite ich auch nicht ab. Aber ich halte es trotzdem für naiv zu glauben, im Westen könnte der Flügel praktisch nichts anrichten. Dort wird er als Mehrheitsbeschaffer für AfD-interne Abstimmungen gebraucht. Der Flügel schaffte es u.a., dass Herr Meuthen nicht offiziell zum AfD-Parteitag delegiert wurde.
Ich habe nie behauptet, dass die West-Nazis kein Problem wären oder das ich die irgendwie "mögen" würde. Im Westen sind die aber nicht annähernd mehrheitsfähig. Hier dümpeln die bei zehn Prozent rum. Im Osten sind sie viellerorts auf dem Weg, stärkste Fraktion zu werden. Ernennst Du den Unterschied??? Woran liegt das Deiner Meinung nach?
Ganz ruhig bleiben. :x Wenn man sagt, ihr habt ein Faschismusproblem, dann geht es erstmal nicht um die Quantität, sondern um die Anerkennung deren Existenz.
Ganz falsch! Es ist völlig belanglos, ob es im Westen auch Faschisten gibt. Entscheidend ist erstmal allein die Erkenntnis, dass sie im Osten vielerorts kurz davor stehen, Mehrheiten zu erringen! Ein paar Nazi-Arschlöcher sind kein Problem. Zum Problem werden die erst, wenn sie so zahlreich werden, wie das in den neuen Bundesländern offensichtlich der Fall ist.
Das sind doch zwei leicht zu beantwortenden Fragen, gibt es im Westen Rechtsradikale und stellen sie ein Problem dar? Wenn Du beides mit ja beantworten kannst, ist doch alles gut. :)
Ist eigentlich schon beantwortet. Aber hier gern nochmal: Niemand kann verhindern, dass einzelne Menschen antideokratische Meinungen befürworten. Zum Problem wird das erst, wenn diese Menschen zu zahlreich werden. Das Verfassungsgericht hat ein Verbot von Parteien schon abgelehnt, weil diese Parteien zwar verfassungswidrig waren/sind, aber keine realistische Chance hatten, ihre verfassungsfeindliche Haltung in die Realität umzusetzen. Im Osten Deutschlands haben die Nazis dafür inzwischen aber mancherorts nahezu hinreichende Mehrheiten. Du kannst solange rumlavieren wie Du willst. Die Existenz von Neonazis im Westen ist kein hinreichender Grund dafür, die Häufung von Neonazis im Osten zu marginalisieren.
Natürlich habe ich damit ein Problem. Allerdings bei "Euch" heißt bei mir nicht Osten, sondern Baden-Württemberg. :)
Ja klar, in Baden-Württemberg ist die AfD ja tatsächlich kurz davor, die Landesregierung zu stellen. Bei der letzten Landtagswahl kam die AfD dort auf weniger als 10 Prozent. Warum Du ausgerechnet Baden-Württemberg als Brennpunkt siehst, erschließt sich wohl nur Dir.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Ammianus hat geschrieben:(31 Jul 2021, 19:15)

Und nun zum 3. Mal dieser Text:

"Und in der DDR? Da endete das alles im Jahr 1948. Danach passierte praktisch gar nichts mehr. Wie viele Menschen wurden hier im Westen noch in den vergangenen Jahren mit dem Rollstuhl in irgendwelche Gerichtssäle gekarrt, weil sie in irgendeinem KZ Leute umgebracht haben? Gab es in der DDR jemals so einen Prozess? Warum eigentlich nicht? Weil die ganzen Nazi-Verbrecher nach der Gründung der DDR tatsächlich alle in den Westen abgewandert sind? Ist doch wohl lächerlich, oder?"
Dann zum wiederholten Male nur für Dich:

https://www.mdr.de/zeitreise/nazis-in-der-ddr-100.html

Ist wahrscheinlich alles Lüge. Von West-Nazis ersonnen, um die antifaschistische DDR posthum zu besudeln.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Sören74 »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 19:39)

Ich habe nie behauptet, dass die West-Nazis kein Problem wären oder das ich die irgendwie "mögen" würde.
Dann sind wir uns doch einig. :)
Kohlhaas hat geschrieben: Ganz falsch! Es ist völlig belanglos, ob es im Westen auch Faschisten gibt.
Für mich nicht. :| Weil ich lebe im Westen.
Kohlhaas hat geschrieben: Ja klar, in Baden-Württemberg ist die AfD ja tatsächlich kurz davor, die Landesregierung zu stellen. Bei der letzten Landtagswahl kam die AfD dort auf weniger als 10 Prozent. Warum Du ausgerechnet Baden-Württemberg als Brennpunkt siehst, erschließt sich wohl nur Dir.
Ich habe nicht gesagt, dass ich Baden-Württemberg als Brennpunkt sehe. Aber ich finde es schlimm genug, dass sie hier knapp 10% bekommen haben, weil ich eben hier gerne lebe.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Ammianus »

@Kohlhaas

Und noch mal, jetzt schon zum 4. deine nachweislich falsche Aussage:

"Und in der DDR? Da endete das alles im Jahr 1948. Danach passierte praktisch gar nichts mehr. Wie viele Menschen wurden hier im Westen noch in den vergangenen Jahren mit dem Rollstuhl in irgendwelche Gerichtssäle gekarrt, weil sie in irgendeinem KZ Leute umgebracht haben? Gab es in der DDR jemals so einen Prozess? Warum eigentlich nicht? Weil die ganzen Nazi-Verbrecher nach der Gründung der DDR tatsächlich alle in den Westen abgewandert sind? Ist doch wohl lächerlich, oder?"

Dazu der von mir zuerst verlinkte sehr lesenswerte Artikel:

https://www.kj.nomos.de/fileadmin/kj/do ... r_S_60.pdf

der von einem anderen User verlinkte Wiki-Artikel:

https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Prozes ... e_Republik

und natürlich auch der von dir verlinkte Artikel, wo man einfach mal den letzten Absatz sehen muss und selbstverständlich mit deinen falschen Aussagen vergleichen:

https://www.mdr.de/zeitreise/nazis-in-der-ddr-100.html
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Ammianus hat geschrieben:(31 Jul 2021, 20:32)

@Kohlhaas

Und noch mal, jetzt schon zum 4. deine nachweislich falsche Aussage:

"Und in der DDR?
:thumbup:

Nun - Bei über 3 Mio "Kriegsgefangenen" (Nachkrieg) und einer aktiv//passiv Sterberate von 40% mein ich - doch eine "Grosse" Entnazifizierung. (Ost)

...einfach mal die "Anzahl"//Stückzahl >> Mann über 25 (Facharbeiter++) in Relation setzen. Fluchtbewegungen//Absetzbewegungen haben später noch weiter "konzentriert".

die Russen >> Stasi..DDR-Staat - hat schon sehr genau gewusst - wer was wann wo - gesessen hat.

Gaaaaaanz NULL ging nicht - Soviel Deutsche Spanienkämpfer//KPD KZ Überlebende - waren nicht!!!

Auf KEINEN Fall aber durften SPD Funktionäre (ohne Makel) an Schaltstellen... dann lieber ein "gewendeter Nazi".
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Ammianus »

Die SPD, in den wenigen halbwegs freien Wahlen in der SBZ vor den Kommunisten, wurde zerschlagen. Das war in Russland zuvor nicht anders. Die Menschewiki - eigentlich nicht Minderheit sondern Mehrheit, so auch in der von den Bolschewiki auseinander gejagten Verfassungsgebenden Versammlung - verschwanden von der Bildfläche. Ich hab erst am Ende meiner Teenagerzeit mitbekommen, was Menschewiki und Kadetten eigentlich waren: Sozialdemokraten und Konstitutionelle Demokraten. So intensiv war die Indoktrination. Danach waren sie immer böse und wurden grundsätzlich immer nur in negativen Zusammenhängen erwähnt.

Im Endeffekt ging es immer um Macht, die man zu brauchen meinte um die Gesellschaft der Zukunft auf den Weg zu bringen. Brecht redete sich das mit den "Mühen der Ebenen" schön, die es zu bewältigen galt, nachdem die Berge der Revolution - die es in der DDR erst 40 Jahre später gab, überwunden waren.
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Selina
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Interessanter MDR-Beitrag, passend zur Diskussion. Da deckt sich vieles mit dem, was ich weiter oben schon oft beschrieben habe. Das Lesen lohnt sich, der Text ist kurz und fasst das Wesentliche gut zusammen:

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen- ... ml#sprung0
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Herr Wanderwitz läßt wieder einen kieken:
https://www.berliner-zeitung.de/news/wa ... -li.181548
Im Osten sind viele Menschen impfkritisch. Marco Wanderwitz stellt einen Bezug zur rechten AfD her.
Medizinexperten und das RKI sehen diesen Zusammenhang nicht.
So muß man sich schon die "Experten" aussuchen, die einem das Wort reden.
Herr Wanderwitz muß also warten ob sich seine Prophezeiung bestätigt, allerdings sollte sie sich vor dem 26.9.2021 bestätigen,
damit auch die sich auch die Wirkung dieses Wahlkampfgesülzes einstellt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

franzmannzini hat geschrieben:(12 Sep 2021, 23:05)

Herr Wanderwitz läßt wieder einen kieken:
https://www.berliner-zeitung.de/news/wa ... -li.181548

So muß man sich schon die "Experten" aussuchen, die einem das Wort reden.
Herr Wanderwitz muß also warten ob sich seine Prophezeiung bestätigt, allerdings sollte sie sich vor dem 26.9.2021 bestätigen,
damit auch die sich auch die Wirkung dieses Wahlkampfgesülzes einstellt.
Wenn man die in dem Artikel veröffentlichte Karte ein wenig erweitert: Dänemark: Irgendwas etwa über 80 Prozent. Bulgarien: Schlusslicht in Europa bei der Impfquote. Jetzt aber Vorsicht bei der scheinbar naheligenden Vermutung eines Zusammenhangs mit dem Bildungsstand. Sachsen ist einer der Spitzenreiter in Sachen Bildung in Deutschland. Ich vermute etwas ganz anderes: Die Identifizierung mit dem Land. Es gibt, wenn man sich die Karte anschaut ein Nordwest- nach Südost-Gefälle und nicht ein West-Ost.Gefälle. Ich habe keine Ahnung, warum gerade Mecklenburg-Vorpommern im "Osten" Vorreiter ist und dann Richtung Schleswig-Holstein geht und dann das besonders impfende Dänemark kommt. Was ist in Richtung Küstenbewohner anders. Bekannt ist, dass Skandinavier wie auch Balten dem Staat und den Behörden nahezu unbegrenztes Vertrauen entgegenbringen. Warum ist das eigentlich so? Bzw. Ist das eigentlich so? Kierkegaard, Strindberg, Munch ... die berühmten Skandinavier ... wurden zu großen Teilen halb irrsinnig an den skandinavischen Verhältnissen. Es gab sie und auf der anderen Seite diese zu 99,5-staatskonforme Normalgesellschaft. Gegen die sie anrennen konnten wie sie wollten. Es nützte nix. Der Normalskandinavier hat kein Problem damit, all seine Daten den lokalen Steuerbehörden offen darzulegen. Und denen stehen die McPommeraner offenbar als Nordler irgendwie näher als dem diktatursozialisierten Ostler. Dabei gelten sie als stur und eigensinnig.

Auf der anderen Seite Spitzenimpfverweigerer Sachsen. Ich kenne mich dort eigentlich ziemlich gut aus. Ich hätte in Sachsen vor allem kein stures sondern ein absolut pragmatisches und kein ideologisches Verhalten erwartet. Impfgegnerschaft ist in meiner Erfahrung vor allem und zuerst mit Baden-Württembergischen antroposophischen Heilern, Pädagogen und Nahrungsexperten verbunden. Sachsen, das war die Region, wo gilt: "Dor Sachse denkt!" Womit gemeint ist: Der wird sich immer irgendwie durchwurschteln. Mag da kommen was will. Impfen als Strategie gehört eigentlich zu diesem Durchwurschteln.

Ich verstehe Deutschland nicht mehr! :p
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Sep 2021, 00:43)

Wenn man die in dem Artikel veröffentlichte Karte ein wenig erweitert: Dänemark: Irgendwas etwa über 80 Prozent. Bulgarien: Schlusslicht in Europa bei der Impfquote. Jetzt aber Vorsicht bei der scheinbar naheligenden Vermutung eines Zusammenhangs mit dem Bildungsstand. Sachsen ist einer der Spitzenreiter in Sachen Bildung in Deutschland. Ich vermute etwas ganz anderes: Die Identifizierung mit dem Land. Es gibt, wenn man sich die Karte anschaut ein Nordwest- nach Südost-Gefälle und nicht ein West-Ost.Gefälle. Ich habe keine Ahnung, warum gerade Mecklenburg-Vorpommern im "Osten" Vorreiter ist und dann Richtung Schleswig-Holstein geht und dann das besonders impfende Dänemark kommt. Was ist in Richtung Küstenbewohner anders. Bekannt ist, dass Skandinavier wie auch Balten dem Staat und den Behörden nahezu unbegrenztes Vertrauen entgegenbringen. Warum ist das eigentlich so? Bzw. Ist das eigentlich so? Kierkegaard, Strindberg, Munch ... die berühmten Skandinavier ... wurden zu großen Teilen halb irrsinnig an den skandinavischen Verhältnissen. Es gab sie und auf der anderen Seite diese zu 99,5-staatskonforme Normalgesellschaft. Gegen die sie anrennen konnten wie sie wollten. Es nützte nix. Der Normalskandinavier hat kein Problem damit, all seine Daten den lokalen Steuerbehörden offen darzulegen. Und denen stehen die McPommeraner offenbar als Nordler irgendwie näher als dem diktatursozialisierten Ostler. Dabei gelten sie als stur und eigensinnig.

Auf der anderen Seite Spitzenimpfverweigerer Sachsen. Ich kenne mich dort eigentlich ziemlich gut aus. Ich hätte in Sachsen vor allem kein stures sondern ein absolut pragmatisches und kein ideologisches Verhalten erwartet. Impfgegnerschaft ist in meiner Erfahrung vor allem und zuerst mit Baden-Württembergischen antroposophischen Heilern, Pädagogen und Nahrungsexperten verbunden. Sachsen, das war die Region, wo gilt: "Dor Sachse denkt!" Womit gemeint ist: Der wird sich immer irgendwie durchwurschteln. Mag da kommen was will. Impfen als Strategie gehört eigentlich zu diesem Durchwurschteln.

Ich verstehe Deutschland nicht mehr! :p
Wanderwitz ist selbst Sachse und kennt sich da schon gut aus. Und er hat völlig recht. In Sachsen gibts die meisten AfD-Wähler (zum Teil bis zu 40 Prozent in einigen Ecken) und Querdenker, unter denen sich bekanntlich die meisten Coronaleugner und Impfgegner befinden. Ich kenne etliche von denen. Die plappern wirklich und wahrhaftig das gesamte Fake-und-VT-Spektrum über Corona und das "schlimme" Impfen nach... und lassen sich demzufolge nicht impfen. Ja, sonst waren sie immer so pragmatisch, aber seit dem verschärften Rechtsruck reden viele halt Blech und verhalten sich auch so.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Sep 2021, 00:43)
...
Auf der anderen Seite Spitzenimpfverweigerer Sachsen. Ich kenne mich dort eigentlich ziemlich gut aus. Ich hätte in Sachsen vor allem kein stures sondern ein absolut pragmatisches und kein ideologisches Verhalten erwartet. Impfgegnerschaft ist in meiner Erfahrung vor allem und zuerst mit Baden-Württembergischen antroposophischen Heilern, Pädagogen und Nahrungsexperten verbunden. Sachsen, das war die Region, wo gilt: "Dor Sachse denkt!" Womit gemeint ist: Der wird sich immer irgendwie durchwurschteln. Mag da kommen was will. Impfen als Strategie gehört eigentlich zu diesem Durchwurschteln.

Ich verstehe Deutschland nicht mehr! :p
Ich hätte vor Corona auch nicht gedacht, das Impfungen auf dem Gebiet von Ostdeutschland problematisch werden, als DDR-Bürger war ich es gewohnt mich öfters
mal Impfen zu lassen, es war auch nicht ungewöhnlich sich gegen irgend etwas Auffrischungsimpfungen zu holen. Fast jeder hatte einen Impfausweis.
Nach der Wende fielen mir die vielen mich umgebenden Impfschlusen auf, denen Begriffe wie Wundstarrkrampf völlig unbekannt waren,
ab und zu gab es ein medial begleitetes Politikum um bestimmte Impfungen Grippe, Masern, Schweinegrippe usw..
Wenn man davon ausgeht, das die AFD gewählt wird um der etablierten Politik einen Denkzettel zu verpassen, dann ist es vielleicht auch nicht verwunderlich,
das man einen Denkzettel auch anders verpasst.
So die etablierte Politik die Imagekampagne eben nicht als Erfolg verbuchen.
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Selina hat geschrieben:(13 Sep 2021, 01:44)

Wanderwitz ist selbst Sachse und kennt sich da schon gut aus. Und er hat völlig recht. In Sachsen gibts die meisten AfD-Wähler (zum Teil bis zu 40 Prozent in einigen Ecken) und Querdenker, unter denen sich bekanntlich die meisten Coronaleugner und Impfgegner befinden. Ich kenne etliche von denen. Die plappern wirklich und wahrhaftig das gesamte Fake-und-VT-Spektrum über Corona und das "schlimme" Impfen nach... und lassen sich demzufolge nicht impfen. Ja, sonst waren sie immer so pragmatisch, aber seit dem verschärften Rechtsruck reden viele halt Blech und verhalten sich auch so.
Hat Herr Wanderwitz auch erwähnt daß die "Querdenker-Bewegung" nicht aus dem Osten kommt ?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von BlueMonday »

Selina hat geschrieben:(13 Sep 2021, 01:44)

Wanderwitz ist selbst Sachse und kennt sich da schon gut aus. Und er hat völlig recht. In Sachsen gibts die meisten AfD-Wähler (zum Teil bis zu 40 Prozent in einigen Ecken) und Querdenker, unter denen sich bekanntlich die meisten Coronaleugner und Impfgegner befinden. Ich kenne etliche von denen. Die plappern wirklich und wahrhaftig das gesamte Fake-und-VT-Spektrum über Corona und das "schlimme" Impfen nach... und lassen sich demzufolge nicht impfen. Ja, sonst waren sie immer so pragmatisch, aber seit dem verschärften Rechtsruck reden viele halt Blech und verhalten sich auch so.
Und du "plapperst" nie etwas nach? Aus dir strömt nur unmittelbare eigene Erkenntnis und Erfahrung ohne Bezug darauf, was andere behauptet, gesagt, geschrieben, erfahren haben? Keine Verweise? Kein "in der TAZ stand neulich", "im ND stand neulich", "im Deutschlandfunk haben sie gesagt oder in der Tagesschau..." oder "Herr oder Frau Sowieso haben gesagt..."? Keinerlei Autoritätsgläubigkeit? Kein Vertrauen in irgendeine Quelle, die du nicht selbst und vollständig geprüft hast? Nichts davon?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von BlueMonday »

franzmannzini hat geschrieben:(13 Sep 2021, 12:34)

Ich hätte vor Corona auch nicht gedacht, das Impfungen auf dem Gebiet von Ostdeutschland problematisch werden, als DDR-Bürger war ich es gewohnt mich öfters
mal Impfen zu lassen,
Wobei das auch dramatisiert wird. Da geht es um ein paar Prozente Unterschied bei der Impfquote.
Der totale Impfsozialismus ist nun auch ein Relikt aus vergangenen Tagen, das die Wende gut überspült hat.
Für mich bemerkenswert ist eher, dass der vermeintlich "freiere" oder liberalere Westteil mittlerweile gefühlt einen höheren Grad an Autoritätsgläubigkeit entwickelt hat.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

BlueMonday hat geschrieben:(13 Sep 2021, 17:32)

Und du "plapperst" nie etwas nach? Aus dir strömt nur unmittelbare eigene Erkenntnis und Erfahrung ohne Bezug darauf, was andere behauptet, gesagt, geschrieben, erfahren haben? Keine Verweise? Kein "in der TAZ stand neulich", "im ND stand neulich", "im Deutschlandfunk haben sie gesagt oder in der Tagesschau..." oder "Herr oder Frau Sowieso haben gesagt..."? Keinerlei Autoritätsgläubigkeit? Kein Vertrauen in irgendeine Quelle, die du nicht selbst und vollständig geprüft hast? Nichts davon?
Jeder, der sich auch nur ein wenig informiert hat, weiß, dass eine hohe Impfquote die Voraussetzung dafür ist, dass wir Corona endlich in den Griff kriegen. Auch die AfD-Anhänger kämen innerhalb kürzester Zeit so wieder in den Genuss aller vermissten Freiheiten. Wer das immer noch nicht kapiert hat, muss schon ganz schön vernagelt sein. Und da gibts halt Regionen (AfD-Hochburgen), wo es besonders heftig ist mit dem Vernageltsein. Genauso, wie es Wanderwitz beschreibt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

BlueMonday hat geschrieben:(13 Sep 2021, 17:45)
Wobei das auch dramatisiert wird. Da geht es um ein paar Prozente Unterschied bei der Impfquote.
Und die Prophezeiung muß erst noch eintreffen. Ansonsten hinkte ja doch der Osten im Infektionsgeschehen in den vergangenen Wellen auch hinterher.
So hat wohl die AFD-Affinität eine Verzögerung des Infektionsgeschehens zur Folge. :)
BlueMonday hat geschrieben:Der totale Impfsozialismus ist nun auch ein Relikt aus vergangenen Tagen, das die Wende gut überspült hat.
Für mich bemerkenswert ist eher, dass der vermeintlich "freiere" oder liberalere Westteil mittlerweile gefühlt einen höheren Grad an Autoritätsgläubigkeit entwickelt hat.
Erstaunlich wie Autoritätsgläubigkeit auch aus vorgelebter Ratlosigkeit entstehen kann.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

franzmannzini hat geschrieben:(13 Sep 2021, 12:35)

Hat Herr Wanderwitz auch erwähnt daß die "Querdenker-Bewegung" nicht aus dem Osten kommt ?
Was die Menschen im Osten Deutschlands wirklich weniger gewohnt sind: Öffentliche Auseinandersetzungen. Sie haben über lange Zeit hinweg nicht die Erfahrung einer offenen Auseinandersetzung mit Steinewerfern aus der Hausbesetzerszene, mit Studentenprotesten oder auch mit schlagenden Burschenschaften oder den Vertriebenenverbänden von ganz Rechtsaußen gemacht. Das ist meine Erklärung für viele Phänomene, die mit Ostdeutschland in Verbindung gebracht werden. Für viel Menschen, die solche Auseinandersetzungserfahrungen haben, sind Klimaleugner oder rechte AfDler, die wie Höcke ja aus dem Westen kommen, einfach nur sowas wie die nächsten Schreihälse der Saison. Es fehlt vielen "Ostlern" der grundsätzliche kritische Abstand. Aus einem ähnlichen Grund heraus hatten nach der Wende auch viele von denen auch gleich mehrere völlig unsinnige Zusatzversicherungen oder Kreditverträge in der Tasche. Ich weiß nicht, woher dieses Bedürfnis kommt, irgendwie "dabei zu sein" oder "irgendwo dazuzugehören".
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Quatschki »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:01)

Was die Menschen im Osten Deutschlands wirklich weniger gewohnt sind: Öffentliche Auseinandersetzungen. Sie haben über lange Zeit hinweg nicht die Erfahrung einer offenen Auseinandersetzung mit Steinewerfern aus der Hausbesetzerszene, mit Studentenprotesten oder auch mit schlagenden Burschenschaften oder den Vertriebenenverbänden von ganz Rechtsaußen gemacht. Das ist meine Erklärung für viele Phänomene, die mit Ostdeutschland in Verbindung gebracht werden. Für viel Menschen, die solche Auseinandersetzungserfahrungen haben, sind Klimaleugner oder rechte AfDler, die wie Höcke ja aus dem Westen kommen, einfach nur sowas wie die nächsten Schreihälse der Saison. Es fehlt vielen "Ostlern" der grundsätzliche kritische Abstand. Aus einem ähnlichen Grund heraus hatten nach der Wende auch viele von denen auch gleich mehrere völlig unsinnige Zusatzversicherungen oder Kreditverträge in der Tasche. Ich weiß nicht, woher dieses Bedürfnis kommt, irgendwie "dabei zu sein" oder "irgendwo dazuzugehören".
Der Unterschied zwischen schlagenden Demonstranten und schlagenden Burschenschaften war auch im Osten bekannt.
Manche freilich lernens bis heute nicht...
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:01)
Was die Menschen im Osten Deutschlands wirklich weniger gewohnt sind: Öffentliche Auseinandersetzungen. Sie haben über lange Zeit hinweg nicht die Erfahrung einer offenen Auseinandersetzung mit Steinewerfern aus der Hausbesetzerszene, mit Studentenprotesten oder auch mit schlagenden Burschenschaften oder den Vertriebenenverbänden von ganz Rechtsaußen gemacht.


Vielleicht gab es diese nicht bei einer im Fernsehen ausgestrahlten ZK-Sitzung. Ansonsten waren mir offene Auseinandersetzungen bestens bekannt,
häufig war ich sogar ein Teil davon. Ansonsten war es natürlich üblich sich zu fügen, und nichts zu hinterfragen, weil das einfacher und
vor allem sicherer war. Der Wille dazu war trotzdem immer da. Nach 1989 brach es dann auch heraus, in verschiedenen Formen.
schokoschendrezki hat geschrieben:Das ist meine Erklärung für viele Phänomene, die mit Ostdeutschland in Verbindung gebracht werden. Für viel Menschen, die solche Auseinandersetzungserfahrungen haben, sind Klimaleugner oder rechte AfDler, die wie Höcke ja aus dem Westen kommen, einfach nur sowas wie die nächsten Schreihälse der Saison. Es fehlt vielen "Ostlern" der grundsätzliche kritische Abstand. Aus einem ähnlichen Grund heraus hatten nach der Wende auch viele von denen auch gleich mehrere völlig unsinnige Zusatzversicherungen oder Kreditverträge in der Tasche. Ich weiß nicht, woher dieses Bedürfnis kommt, irgendwie "dabei zu sein" oder "irgendwo dazuzugehören".
Das Bedürfnis irgendwo dazu zu gehören ist eine menschliche Eigenschaft, ohne die es die Menschheit nicht mehr geben würde.
Und mit Vertretern die häufig an der Tür irgendwelchen Mist verkaufen, hatte der Ostdeutsche eben keine Erfahrung, das mußte erst erlernt werden.
Bei Kreditverträgen fällt mir ein, das ich als junger Mensch einen Kredit über 6.000 DM von der Sparkasse haben wollte,
den mir die Sparkasse aber nicht geben wollte.
Auf Anraten eines Bekannten, ging ich dann zur City-Bank unterschrieb alles was mir vorgelegt wurde, auch eine Unfallversicherung,
und ging nach einer halben Stunde mit 10.000 DM in Bar wieder raus.
Ich war jung und brauchte das Geld. :)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Bielefeld09 »

franzmannzini hat geschrieben:(15 Sep 2021, 20:50)

Vielleicht gab es diese nicht bei einer im Fernsehen ausgestrahlten ZK-Sitzung. Ansonsten waren mir offene Auseinandersetzungen bestens bekannt,
häufig war ich sogar ein Teil davon. Ansonsten war es natürlich üblich sich zu fügen, und nichts zu hinterfragen, weil das einfacher und
vor allem sicherer war. Der Wille dazu war trotzdem immer da. Nach 1989 brach es dann auch heraus, in verschiedenen Formen.



Das Bedürfnis irgendwo dazu zu gehören ist eine menschliche Eigenschaft, ohne die es die Menschheit nicht mehr geben würde.
Und mit Vertretern die häufig an der Tür irgendwelchen Mist verkaufen, hatte der Ostdeutsche eben keine Erfahrung, das mußte erst erlernt werden.
Bei Kreditverträgen fällt mir ein, das ich als junger Mensch einen Kredit über 6.000 DM von der Sparkasse haben wollte,
den mir die Sparkasse aber nicht geben wollte.
Auf Anraten eines Bekannten, ging ich dann zur City-Bank unterschrieb alles was mir vorgelegt wurde, auch eine Unfallversicherung,
und ging nach einer halben Stunde mit 10.000 DM in Bar wieder raus.
Ich war jung und brauchte das Geld. :)
Sie beschreiben hier doch Dinge, die mehr als verständlich sind.
Das Sie Kredite bedienen müssen, ist Ihnen doch sicherlich nicht entgangen.
Das war auch in der DDR nicht anders.
Hören Sie doch auf nur Opfer aufgrund der Wiedervereinigung zu generieren.
So kann Demokratie einfach mit Ihnen nicht klappen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

franzmannzini hat geschrieben:(15 Sep 2021, 20:50)

Vielleicht gab es diese nicht bei einer im Fernsehen ausgestrahlten ZK-Sitzung. Ansonsten waren mir offene Auseinandersetzungen bestens bekannt,
häufig war ich sogar ein Teil davon. Ansonsten war es natürlich üblich sich zu fügen, und nichts zu hinterfragen, weil das einfacher und
vor allem sicherer war. Der Wille dazu war trotzdem immer da. Nach 1989 brach es dann auch heraus, in verschiedenen Formen.
Unter einer offenen Auseinandersetzung verstehe ich irgendsowas wie einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs, der nicht verdeckt geführt wird. Das ist jetzt eine andere Bedeutung von offen wie der einer offenen Auseinandersetzung zwischen der Polizei und einigen Unangepassten aus der Kunden-Szene bei einem inoffiziellen Bluesfestival oder einer Durchsuchung bei Leuten von der Kirche von Unten oder der Umweltbibliothek.

Außer vielleicht während einer kurzen Zeitspanne der Lockerung und eines gewissen Machtvakuums zwischen etwa 1972 und 1976 (Biermann-Ausweisung, endgültige Machtübernahme der Honecker-Klicke) und dann nach etwa 1987,1988 habe ich diese Unangepasstheit eher als Rückzug in eine bestimmte Szene wahrgenommen und nicht als reale Chance gesamtgesellschaftlicher Veränderungen. Die übergroße Mehrheit der DDR-Gesellschaft war entweder Teil des Systems oder schaute,wie sie an bestimmte begehrte Konsumgüter kam.

Bei meiner Verwandtschaft im ländlichen Raum in der Sächsischen Schweiz hieß es nach 1989 mir gegenüber: Du weißt aber hoffentlich, wen wir jetzt wählen müssen? (CDU natürlich). Frühe Formen von Kommunitarismus. Die Leute kennen sich, man unterhält sich über den Gartenzaun oder in der Kneipe und kommt mehr oder weniger zu einer kollektiven Meinung. Oder es bilden sich zwei Lager von gegeneinanderstehenden kollektiven Meinungen heraus. Irgendwo muss man aber immer hingehören. Aus der Reihe tanzen, distanzierte, individuelle Meinungen vertreten ... das war meist nur schwach entwickelt. Oder es hatte zur Folge, dass man mehr oder weniger ganz außen sich in einer Szene bewegte.
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Re: Fakten - keine Propaganda.

Beitrag von Teeernte »

Nur NEBENBEI....

https://www.facebook.com/JugendImErzgeb ... 2612064734

U18 Wahlkreis Chemmnitz 25 % AfD >>> Diktatursozialisierung BRD. ...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
franzmannzini

Re: Fakten - keine Propaganda.

Beitrag von franzmannzini »

Teeernte hat geschrieben:(22 Sep 2021, 13:20)

Nur NEBENBEI....

https://www.facebook.com/JugendImErzgeb ... 2612064734

U18 Wahlkreis Chemmnitz 25 % AfD >>> Diktatursozialisierung BRD. ...
Nein, das haben die Eltern weiter gegeben, wahrscheinlich sogar genetisch.
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Wie kann man vermutete Dikatursozialisierung fördern ?
Herr Wanderwitz hat es gezeigt:
https://www.berliner-zeitung.de/politik ... -li.185228
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), hat sein Direktmandat in Sachsen verloren.
In seinem Wahlkreis Chemnitzer Umland - Erzgebirgskreis II wurde er laut Übersicht der Landeswahlleitung vom Sonntagabend von AfD-Kandidat Mike Moncsek überholt.
Moncesk kam auf 28,9 Prozent bei den Erststimmen, Wanderwitz holte nur 23,7 Prozent.
Herr Kretschmer gibt Herrn Wanderwitz sogar eine Mitschuld an den schlechten
Wahlergebnissen der CDU:
https://www.welt.de/politik/bundestagsw ... de-an.html
Ein Wahlkampf habe viele Komponenten, sagte Kretschmer. „Aber es haben sich Menschen von Herrn Wanderwitz stigmatisiert und angegriffen gefühlt.
Das war mit Sicherheit nicht so gemeint, aber das gehört zu dieser Geschichte des Wahlkampfs mit dazu.“
Aber das war ja mit Sicherheit nicht so gemeint. :)
Der Kutscher

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Der Kutscher »

franzmannzini hat geschrieben:(28 Sep 2021, 02:09)
Aber das war ja mit Sicherheit nicht so gemeint. :)
War es so gemeint dann hat Herr Wanderwitz eine verdiente Klatsche bekommen, war es nicht so gemeint dann hat Herr Wanderwitz eine verdiente Klatsche bekommen, denn: wer wählt ernsthaft einen Politiker der nicht weiß was er schwätzt?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

franzmannzini hat geschrieben:(28 Sep 2021, 02:09)

Wie kann man vermutete Dikatursozialisierung fördern ?
Herr Wanderwitz hat es gezeigt:
https://www.berliner-zeitung.de/politik ... -li.185228


Herr Kretschmer gibt Herrn Wanderwitz sogar eine Mitschuld an den schlechten
Wahlergebnissen der CDU:
https://www.welt.de/politik/bundestagsw ... de-an.html


Aber das war ja mit Sicherheit nicht so gemeint. :)
Umgekehrt wird ein Schuh daraus, das hohe AfD Ergebnis gibt Herrn Wanderwitz recht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von harry52 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Wenn man die in dem Artikel veröffentlichte Karte ein wenig erweitert: Dänemark: Irgendwas etwa über 80 Prozent. Bulgarien: Schlusslicht in Europa bei der Impfquote. Jetzt aber Vorsicht bei der scheinbar naheligenden Vermutung eines Zusammenhangs mit dem Bildungsstand.

Sachsen ist einer der Spitzenreiter in Sachen Bildung in Deutschland....

Ich verstehe Deutschland nicht mehr! :p
Ist Sachsen wirklich der Spitzenreiter in Sachen Bildung?
Bei den Schülern (und den jungen Erwachsenen) schneidet Sachsen tatsächlich seit vielen Jahren sehr gut ab, aber es gibt in Sachsen auch sehr viele alte Menschen, die ihre Bildung aus der DDR haben.

Besonders in den ländlichen Gebieten sitzen viele verbitterte Alte,
die durch die linke Diktatur verdummt wurden und immer noch aufgehetzt sind gegen alles, was aus dem Westen kommt. Und genau dort wählt man AfD und lässt sich nicht impfen.

Der gesamte ländliche Raum in den neuen Bundesländern leidet darunter,
dass viele Junge und Gebildete abgewandert sind und auch die "Aktiven", die aus ihrem Leben was machen wollen. Und genau das ist auch ein Problem in Bulgarien, Rumänien, ...
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Quatschki »

Der Kutscher hat geschrieben:(28 Sep 2021, 02:43)

War es so gemeint dann hat Herr Wanderwitz eine verdiente Klatsche bekommen, war es nicht so gemeint dann hat Herr Wanderwitz eine verdiente Klatsche bekommen, denn: wer wählt ernsthaft einen Politiker der nicht weiß was er schwätzt?
Die sächsische CDU hatte den Ostbeschimpfungsbeauftragten selbst auf Listenplatz 1 gehoben. Eine vollkommen demokratische Entscheidung.
Einige dort tun jetzt fast so, als sei er ihnen von Berlin aufgedrängt worden.
Etwas, das dieser Experte in Sachen Demokratieverständnis sicher selbst nie zugelassen hätte.
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Sep 2021, 07:12)

Umgekehrt wird ein Schuh daraus, das hohe AfD Ergebnis gibt Herrn Wanderwitz recht.
Das ist natürlich naheliegend, um so schlechter die CDU abscheidet um so richtiger liegt Herr Wanderwitz.
Diktatursozialisierung, deren Ursache ja in der Vergangenheit ausgemacht wurde,
kann also noch ansteigen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(28 Sep 2021, 09:40)

Das ist natürlich naheliegend, um so schlechter die CDU abscheidet um so richtiger liegt Herr Wanderwitz.
Diktatursozialisierung, deren Ursache ja in der Vergangenheit ausgemacht wurde,
kann also noch ansteigen.
Wie "SCHÖÖÖÖN" dass man gegen die AfD nichts machen kann......

Ist ja ein OST - GEN, das vererbt wird..... Eingeborenen - Halsstarrigkeit.

Hat der Besatzer ...ähmmm die guuuuten Missionare und Plantagenbesitzer nichts mit zu tun.

-----------------------------------------------------

Nun wenn die AfD den Nordlichtern nicht das Bayernbier anbieten würde ....

...das Freibier ist Regional - abhängig.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

franzmannzini hat geschrieben:(28 Sep 2021, 09:40)

Das ist natürlich naheliegend, um so schlechter die CDU abscheidet um so richtiger liegt Herr Wanderwitz.
Diktatursozialisierung, deren Ursache ja in der Vergangenheit ausgemacht wurde,
kann also noch ansteigen.
Ich schrieb, je höher die AfD abschneidet.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Sep 2021, 07:12)

Umgekehrt wird ein Schuh daraus, das hohe AfD Ergebnis gibt Herrn Wanderwitz recht.
Leider ja. Ich vermute, dass viele derjenigen, die ihn jetzt trotzig abgestraft haben, seine Bemerkung gar nicht verstanden haben.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Sep 2021, 12:14)

Ich schrieb, je höher die AfD abschneidet.
Der einzige "Beweis" den Herr Wanderwitz für seine These anführt,
ist der prozentuale Anteil der AFD-Wähler im Osten, da dieser, wie ich schon schrieb, variabel ist und
doppelt so hoch wie im Westen (wie hier in diesem Strang häufig wiederholt wurde), kann dies nur ein Teil der "Erklärung" sein,
welchen Stellenwert dieser Teil hat, hat Herr Wanderwitz, auch auf Nachfrage, nicht klar gestellt.
Herr Laschet hat Ähnliches schon mal 2016 ausgeführt.
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... hief-.html
Weitgehend verlief die ehemalige Zonengrenze auch zwischen den Gästen: Jürgs und Laschet sahen auch eine Art von gelerntem Fremdenhass in Ostdeutschland. Laschet: "Im Westen gibt es auch Neonazis. Aber dass ganze Landstriche nicht gelernt haben, dass man Respekt hat vor anderen Menschen, da ist 40 oder 50 Jahre etwas grundlegend schief gelaufen."
Vor 2016 wurde das Wahlverhalten gegenüber der Linken/PDS mit ähnlichen Begründungen von der CDU ins Feld geführt.
Und aktuell wurde auch noch die Angst vor dem Linksruck verwendet.
Wenn dann Herr Wanderwitz noch meint, das ein nicht näher bezeichneter Personenkreis (oder alle Wähler der AFD?) nicht mehr gewinnbar wäre,
was bedeutet das ? Abgeschrieben für immer ?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kritikaster »

Teeernte hat geschrieben:(28 Sep 2021, 09:51)

Eingeborenen - Halsstarrigkeit.

Hat der Besatzer ... nichts mit zu tun.
[Ironie]Aber selbstverständlich hat er das. Genau der hat schließlich 45 Jahre lang den ... ähmmm ... wie sagt man: WerktätigerINNen in der SBZ (oh, kennt heute vielleicht nicht mehr jede/r, deshalb zur Erklärung: SBZ steht für Sowjetische Besatzungszone) dieses antidemokratische Virus eingepflanzt - unter tätiger Mithilfe inländischer Kader-Lakaien, versteht sich.[/Ironie]
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(28 Sep 2021, 16:53)

Leider ja. Ich vermute, dass viele derjenigen, die ihn jetzt trotzig abgestraft haben, seine Bemerkung gar nicht verstanden haben.
Meinst du, die haben auch nur darüber nachgedacht?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

Kritikaster hat geschrieben:(28 Sep 2021, 18:35)

[Ironie]Aber selbstverständlich hat er das. Genau der hat schließlich 45 Jahre lang den ... ähmmm ... wie sagt man: WerktätigerINNen in der SBZ (oh, kennt heute vielleicht nicht mehr jede/r, deshalb zur Erklärung: SBZ steht für Sowjetische Besatzungszone) dieses antidemokratische Virus eingepflanzt - unter tätiger Mithilfe inländischer Kader-Lakaien, versteht sich.[/Ironie]
:D :D den Virus musste man nicht "einpflanzen". Das System hat ihn selbst - eine "Erbschaft".
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kritikaster hat geschrieben:(28 Sep 2021, 18:35)

[Ironie]Aber selbstverständlich hat er das. Genau der hat schließlich 45 Jahre lang den ... ähmmm ... wie sagt man: WerktätigerINNen in der SBZ (oh, kennt heute vielleicht nicht mehr jede/r, deshalb zur Erklärung: SBZ steht für Sowjetische Besatzungszone) dieses antidemokratische Virus eingepflanzt - unter tätiger Mithilfe inländischer Kader-Lakaien, versteht sich.[/Ironie]
[Ironie]Ein Virus mmh, dagegen gibt es doch bestimmt einen Impfstoff ?[/Ironie]
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