Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Liegestuhl
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:33)

Ja, alle tragen diese Verantwortung. Und Deutsche wegen ihrer Geschichte eine besondere.
Warum tragen wir aufgrund unserer Geschichte eine besondere Verantwortung? Warum ist meine Verantwortung größer als die meines belgischen Pendants?

Ich bin der Meinung, wir tragen beide die gleiche Verantwortung, da wir beide nicht für unsere Vorfahren in Verantwortung stehen.
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Zur Richtigstellung zitiere ich mich mal selbst. Ich schrieb wortwörtlich: "Es geht um die Kategorie der Verantwortung für Zukünftiges". Bei Kritik an den Kommentaren anderer sollte man dann schon den gesamten Text bis zum letzten Satz lesen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:20)

Es gibt keine moralische Kollektivschuld für das, was längst vergangene Generationen in der Vergangenheit getan und zu verantworten haben.
Es gibt nur eine Verantwortung für das Handeln in der Gegenwart, es gibt eine Verantwortung jetzt lebender Generationen aus der Vergangenheit zu lernen und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Verantwortung können Menschen nur für etwas übernehmen, was sie auch beeinflussen können.
Für das, was vor 100 oder 150 Jahren passierte, können gegenwärtige Generationen keine Verantwortung übernehmen, weil sie keinerlei Einfluss auf die Vergangenheit haben.
Dann lerne halt mal was.
Lerne, dass Statuen von Sklavenhaltern nix auf öffentlichen Plätzen zu suchen haben ... weder in UK noch in den USA.
Lerne, dass Straßen nicht nach Kriegsverbrechern in irgendwelchen Kolonien vor 100 und mehr Jahren benannt gehören, wie zB die Lothar von Trotha Straße in München, die 2006 umbenannt wurde.
Und weil wir gerade dabei sind, lerne auch, dass wenn in Deutschland Billigtextilien zu Preisen verkauft werden, die ökonomisch nicht mehr zu erklären sind, irgendwo in Bangladesch oder Vietnam dafür jemand einen Preis zahlt.
Und lerne vor allem, dass selbst wenn du keine Schuld am Rassismus der Vergangenheit hast, du bis heute vom Rassismus vergangener Zeiten profitierst.
Wenn du das mal kapiert hast, bist du schon einen guten Schritt weiter.
Zuletzt geändert von odiug am So 11. Apr 2021, 17:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:41)

Zur Richtigstellung zitiere ich mich mal selbst. Ich schrieb wortwörtlich: "Es geht um die Kategorie der Verantwortung für Zukünftiges". Bei Kritik an den Kommentaren anderer sollte man dann schon den gesamten Text bis zum letzten Satz lesen.
Das ändert nichts daran, wenn du nicht alle in der gleichen Verantwortung siehst, sondern (in Abhängigkeit von den Vorfahren) bestimmte Menschen in besonders großer Verantwortung. Alles andere wäre ein Kollektivschuld.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:18)

Selina, du weisst doch ganz genau was da abläuft, und daher nehme ich dir diese Tour nicht ab. In all deinen Reaktionen beschränkst du dich explizit auf Forderungen zu Beispielen aus Deutschland, obwohl das Thema nicht auf Deutschland beschränkt ist, und die Entwicklungen aktuell in den USA eskalieren.

Das machst du nicht "einfach nur so", sondern dahinter steckt dein Kalkül, in Deutschland aufgrund des hier noch nicht so weit fortgeschrittenen Standes der Identitätspolitik und der "wokeness" weniger plastische Beispiele zu haben. Und die Beispiele von pauschalisierten Diffamierungen Weißer AUFGRUND deren Hautfarbe, wurden dir schon x-mal genannt - die ignorierst du alle und forderst "endlich Beispiele", so als wenn sie dir nicht schon genannt wurden.

Vielleicht wäre es an der Zeit deinerseits zu erklären, was diese Masche soll. Oder willst du uns ernsthaft weissmachen, dass du nicht erkennst, was diese Bewegung im Schilde führt?
Diese von dir immer wieder genannte und kritisierte "Woke-Ideologie" existiert nicht. Das ist neurechte Propaganda zur Diffamierung von Antirassismus, die du - vielleicht in gutem Glauben - nachplapperst. "Black lives matter" etwa hat eine brutale rassistische Vorgeschichte (George Floyd) und dass sich bei allen derartigen Geschehnissen der Vergangenheit und Gegenwart Schwarze wieder mal zusammentun und sich zur Wehr setzen, ist doch nur folgerichtig. Das permanent schlechtzureden, sagt eher etwas über die Kritiker aus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:56)

Diese von dir immer wieder genannte und kritisierte "Woke-Ideologie" existiert nicht. Das ist neurechte Propaganda zur Diffamierung von Antirassismus, die du - vielleicht in gutem Glauben - nachplapperst. "Black lives matter" etwa hat eine brutale rassistische Vorgeschichte (George Floyd) und dass sich bei allen derartigen Geschehnissen der Vergangenheit und Gegenwart Schwarze wieder mal zusammentun und sich zur Wehr setzen, ist doch nur folgerichtig.
Das entschuldigt weder Rassismus noch Diskriminierung Weißer.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:46)

Dann lerne halt mal was.
Lerne, dass Statuen von Sklavenhaltern nix auf öffentlichen Plätzen zu suchen haben ... weder in UK noch in den USA.
Lerne, dass Straßen nicht nach Kriegsverbrechern in irgendwelchen Kolonien vor 100 und mehr Jahren benannt gehören, wie zB die Lothar von Trotha Straße in München, die 2006 umbenannt wurde.
Und weil wir gerade dabei sind, lerne auch, dass wenn in Deutschland Billigtextilien zu Preisen verkauft werden, die ökonomisch nicht mehr zu erklären sind, irgendwo in Bangladesch oder Vietnam dafür jemand einen Preis zahlt.
Und lerne vor allem, dass selbst wenn du keine Schuld am Rassismus der Vergangenheit hast, du bis heute vom Rassismus vergangener Zeiten profitierst.
Wenn du das mal kapiert hast, bist du schon einen guten Schritt weiter.
In dem Zusammenhang....was sagen eigentlich die Regierungen in Bangladesh oder Vietnam dazu, dass ihre Landsleute so ausgebeutet werden? Wieso erlauben die Regierungen überhaupt, dass Kinder nähen und nicht zur Schule gehen? Warum stört dich das eigentlich nicht? Eltern lassen ihre Kinder schuften. Was tust du dagegen?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Auch die afroamerikanischen Mitglieder der BLM-Bewegung profitieren vom Rassismus der Vergangenheit. Ohne die Sklaverei würden sie ihr heutiges Leben nicht in den USA, sondern irgendwo in Afrika leben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:46)

Dann lerne halt mal was.
Lerne, dass Statuen von Sklavenhaltern nix auf öffentlichen Plätzen zu suchen haben ... weder in UK noch in den USA.
Und mit genau diesem Satz beweist Du, dass DU gar nichts aus der Geschichte gelernt hast oder lernst.
Für dich gibt es nur schwarz oder weiß, keine Grautöne dazwischen, gar nichts.
Diese Deine Aussage bedeutet nämlich auch, dass sämtliche Statuen von George Washington oder Thomas Jefferson in den USA zu beseitigen sind, dass deren Konterfeis von den Dollarnoten zu verschwinden haben ...
odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:46)Und weil wir gerade dabei sind, lerne auch, dass wenn in Deutschland Billigtextilien zu Preisen verkauft werden, die ökonomisch nicht mehr zu erklären sind, irgendwo in Bangladesch oder Vietnam dafür jemand einen Preis zahlt.
Vor allem lerne ich daraus, dass trotz der schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhne in diesen Ländern, Menschen Arbeit finden, sich eine Existenz mit bescheidenem Wohlstand aufbauen können, dass Menschen in diesen Ländern, auf diese Weise ihren Kinern einen besseren Bildungsweg ermöglichen (können)
Im Gegensatz zu dir weiß ich, dass jede Medaille zwei Seiten hat.
odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:46)Und lerne vor allem, dass selbst wenn du keine Schuld am Rassismus der Vergangenheit hast, du bis heute vom Rassismus vergangener Zeiten profitierst.
Ich weiß, dass ich NICHT vom Rassismus der Vergngenheit profitiere, wie sollte ich auch.
Selbst der Kolonialismus hat zwei Seiten - brutale Ausbeutung auf der einen Seite und Bildung/Bildungsangebote für die autocthone Bevölkerung auf der anderen Seite.
Ich weiß, dass im Ergebnis des WK2 ehemalige Kolonien in die Unabhängikeit entlassen wurden, aber statt Eigenverantwortung für den Aufbau einer besseren Zukunft zu übernehmen, sind viele dieser Staaten in alte Clanstrukturen mit überbordender Korruption zurück gefallen, es geht diesen Staaten teilweise schlechter als vor ihrer Unabhängigkeit etc pp
Und vor allem weiß ich, dass das Abwerben von Fachkräften aus diesen Staaten nur eine andere Form von Kolonialismus ist, indem europäische Industriestaaten Kosten für Ausbildung sparen und v.a. diese Staaten weiter in bitterster Armut und Rückständigkeit halten, weil sie die wenigen Fachkräfte, die diese Staaten für ihr Weiterkommen, für gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt so dringend brauchen, mit falschen Versprechen weglocken.
Genauso weiß ich aber auch, das solche Gesinnungsethiker und Hypermoralisten wie Du und Userin Selina, diese Seite der Medaille nicht sehen, gar nicht sehen wollen!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 18:42)

In dem Zusammenhang....was sagen eigentlich die Regierungen in Bangladesh oder Vietnam dazu, dass ihre Landsleute so ausgebeutet werden? Wieso erlauben die Regierungen überhaupt, dass Kinder nähen und nicht zur Schule gehen? Warum stört dich das eigentlich nicht? Eltern lassen ihre Kinder schuften. Was tust du dagegen?
Also zu deiner üblichen Frage: ich kaufe fair trade wo ich kann.
Ansonsten mag ich second hand ... vor allem in München.
Da schmeißen die Schicki Mickis alles nach einer Session immer weg ... findet man schöne Sachen dabei ;)
Tut aber eigentlich nix zur Sache.
Was zB. mal eine wirklich gute Frage wäre, was tut unsre Regierung und die EU in ihren Freihandelsabkommen mit diesen Staaten ?
Ich mein, wenn schon Zollfrei, warum dann nicht soziale und ökologische Standards da rein schreiben.
Löst zwar nicht die Probleme der Welt, wäre aber mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Und nein ... müssen nicht "deutsche" standards sein ... nicht einmal europäische.
Aber im Verhältnis zu den jetzigen Zuständen dort eben bessere.
Und auch ja ... gilt nur für Importe in die EU ... was die woanders hinschicken, darauf haben wir keinen Einfluss.
aber wenigstens haben wir diesen Dreck nicht mehr und vielleicht hilft es wenigstens ein paar Arbeitern dort.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 19:21)

Also zu deiner üblichen Frage: ich kaufe fair trade wo ich kann.
Ansonsten mag ich second hand ... vor allem in München.
Da schmeißen die Schicki Mickis alles nach einer Session immer weg ... findet man schöne Sachen dabei ;)
Tut aber eigentlich nix zur Sache.
Was zB. mal eine wirklich gute Frage wäre, was tut unsre Regierung und die EU in ihren Freihandelsabkommen mit diesen Staaten ?
Ich mein, wenn schon Zollfrei, warum dann nicht soziale und ökologische Standards da rein schreiben.
Löst zwar nicht die Probleme der Welt, wäre aber mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Und nein ... müssen nicht "deutsche" standards sein ... nicht einmal europäische.
Aber im Verhältnis zu den jetzigen Zuständen dort eben bessere.
Und auch ja ... gilt nur für Importe in die EU ... was die woanders hinschicken, darauf haben wir keinen Einfluss.
aber wenigstens haben wir diesen Dreck nicht mehr und vielleicht hilft es wenigstens ein paar Arbeitern dort.
Was hat das eigentlich mit Rassismus zu tun?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Apr 2021, 18:58)
&
Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 19:57)

Was hat das eigentlich mit Rassismus zu tun?
Da es euch beide betrifft: warum war es "nötig" Menschen in Rassen zu unterteilen ?
Ökonomische Ausbeutung ... deshalb!
Und wo blieb der Wohlstand, der daraus generiert wurde ?
Nicht in Afrika.
Was nun Thomas Jefferson und George Washington betrifft:
Beide waren Sklavenhalter ... stimmt.
Beide knüpften das Wahlrecht auch an Landbesitz.
Wir sind heute weiter.
Beiden war dieser Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit auch bewusst.
Daher der Auftrag: "To Form a More Perfect Union" in der Verfassung der USA.
Das ist ein Auftrag der Founders, den man ernst nehmen sollte.
Sonst macht das Bildchen auf den Dollarscheinen keinen Sinn.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:56)

Diese von dir immer wieder genannte und kritisierte "Woke-Ideologie" existiert nicht. Das ist neurechte Propaganda zur Diffamierung von Antirassismus, die du - vielleicht in gutem Glauben - nachplapperst. "Black lives matter" etwa hat eine brutale rassistische Vorgeschichte (George Floyd) und dass sich bei allen derartigen Geschehnissen der Vergangenheit und Gegenwart Schwarze wieder mal zusammentun und sich zur Wehr setzen, ist doch nur folgerichtig. Das permanent schlechtzureden, sagt eher etwas über die Kritiker aus.
Laut einer Autorin verbietet die Stadt Lübeck Wörter wie "Rednerliste". Gemeint ist wohl eine innerbehördliche Anweisung.
Das bezeichnet man dann als Woke-Kultur.

https://www.ardmediathek.de/video/swr1- ... E0MzY0NTA/

Min. 27.56
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 20:23)

Laut einer Autorin verbietet die Stadt Lübeck Wörter wie "Rednerliste". Gemeint ist wohl eine innerbehördliche Anweisung.
Das bezeichnet man dann als Woke-Kultur.

https://www.ardmediathek.de/video/swr1- ... E0MzY0NTA/

Min. 27.56
Stimmt, was da gesagt wird: Die Gelassenheit fehlt bei dem Thema. Niemand wird gezwungen, irgendwelche sprachlichen Regeln, die man widersinnig findet, mitzumachen. Da immer gleich von "Sprach- und Denkverboten" zu schwadronieren, das ist die Ideologie dabei, rechte Ideologie. Oder zwingt man dich, irgendwas so oder so zu sagen und nicht anders? :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 20:49)

Stimmt, was da gesagt wird: Die Gelassenheit fehlt bei dem Thema. Niemand wird gezwungen, irgendwelche sprachlichen Regeln, die man widersinnig findet, mitzumachen. Da immer gleich von "Sprach- und Denkverboten" zu schwadronieren, das ist die Ideologie dabei, rechte Ideologie. Oder zwingt man dich, irgendwas so oder so zu sagen und nicht anders? :D
https://www.welt.de/vermischtes/article ... abzug.html

Lustig, gell?
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Ja, dieses eine Beispiel wird nun immer hin- und hergeschoben. Mehr gibts nicht? Meine Meinung zu gegenderter Sprache habe ich schon paar Mal gesagt: So, wie das jetzt oft gehandhabt wird, wird es sich auf Dauer nicht durchsetzen. Alles, was nicht gut lesbar und nicht gut aussprechbar ist, wird sich nicht durchsetzen langfristig. Darum wird zurzeit etwas gestritten überall. Ja und? Die einen wollen was durchsetzen, die anderen lehnen es ab. Mal sehen, was rauskommt. Sind alles gebildete Leute, die da streiten. Kein Weltuntergang. Gegen Punktabzug muss man sich natürlich wehren. Das geht gar nicht. Glaub aber nicht, dass das eine massenhafte Erscheinung ist. Eher so Randgeschehen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von franzmannzini »

Denkmäler schleifen, oder vorher darüber diskutieren ?
https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/202 ... nburg.html
In der Diskussion um den Bestand von Denkmälern etwa mit rassistischem oder kolonialistischem Hintergrund
fordert der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, Dialog statt Abriss.
Wie sieht es aus mit Kulturdenkmälern, hat nicht jedes Bauwerk aus den vergangen Epochen immer einen Beigeschmack von Unterdrückung,
wenn man nur richtig sucht ? Also am besten alles schleifen, sicher ist sicher ?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:06)

Mir ist das passiert, als ich die letzte Seite gelesen habe.
Ja? wo?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:42)

Noch gehen normaler Alltag der meisten und Medien weit auseinander.
Zum Glück und das wird auch so bleiben. Twitter und co. bilden nicht die Realität ab. Dennoch muss man überlegen, diese stark zu regulieren. Was dort zum Teil abgeht, passt auf keine Kuhhaut. Nicht nur auf Cancel-Culture und politische Ereignisse bezogen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 16:31)

:D :thumbup:

Ja klar. Hier gehts aber um den so genannten "Rassismus gegen Weiße", also gehts um die Diskriminierung wegen der weißen Hautfarbe, wofür niemand deutsche Beispiele nennen kann ;) Denn sonst könnte man ja auch über Rassismus an sich diskutieren. Gibts hier eigentlich einen Thread zum Thema Rassismus?
Ist natürlich nicht so ganz richtig, dass hier keine Beispiele genannt wurden. Es sind aber zugegeben sehr wenige. Und ich habe wirklich überlegt, wo das vorkommt und mir ist fast nichts eingefallen. Von der Quantität ist dies sicherlich nicht verbreitet im Gegensatz zu bei anderen Hautfarben. Aber zumindest die theoretische Option von Rassismus gegen Weiße gibt es mMn.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Apr 2021, 18:55)

Auch die afroamerikanischen Mitglieder der BLM-Bewegung profitieren vom Rassismus der Vergangenheit. Ohne die Sklaverei würden sie ihr heutiges Leben nicht in den USA, sondern irgendwo in Afrika leben.
ähm, Auch die Holocaust-Überlebenden haben vom.... Nein, einfach nein.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

PeterK hat geschrieben:(11 Apr 2021, 15:32)

Naja, wenn man sich so in der Politik und den Vorstandsetagen der Wirtschaft umschaut, ist doch offensichtlich, dass da immer weniger Weiße mitmischen. Ich habe zwar gerade keine Beispiele oder gar Fakten zur Hand - aber doch eine Meinung. :D

Ernsthaft: Es gibt natürlich diskriminierte Weiße in D; aber die werden in der Regel nicht wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert, sondern z.B. wegen ihrer Bildungsferne oder ihrer Vornamen (Kevin, "Schantalle", Rico etc.).
Ja, Zustimmung. Diskriminierung aufgrund weißer Hautfarbe ist in der Tat schwer zu finden in Deutschland. Aber Diskriminierung von Weißen aufgrund anderer Gründe findet durchaus statt. Deshalb finde ich dieses Privilegien-Argument häufig so unpassend.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Nachdem er Lehramt in Hessen studiert: ist dir schon mal die Idee gekommen, dass die Genderierung der Sprache Teil seines Studiums ist, damit auch Teil der Prüfungen ?
https://www.uni-frankfurt.de/63345454/G ... rerbildung
Da hätten die Herren der "WELT" auch mal besser recherchieren sollen :p
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:27)

Nachdem er Lehramt in Hessen studiert: ist dir schon mal die Idee gekommen, dass die Genderierung der Sprache Teil seines Studiums ist, damit auch Teil der Prüfungen ?
https://www.uni-frankfurt.de/63345454/G ... rerbildung
Da hätten die Herren der "WELT" auch mal besser recherchieren sollen :p
Sowas tut der sich an? :D Arme Sau.
Also ein Aufsatz kann inhaltlich völlig korrekt sein, aber die fehlenden Pünktchen und Sternchen bringen Punktabzug. Ist ja ätzend. :dead:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:32)

Also ein Aufsatz kann inhaltlich völlig korrekt sein, aber die fehlenden Pünktchen und Sternchen bringen Punktabzug. Ist ja ätzend. :dead:
Das wird dann dadurch ausgeglichen, dass man in Mathe für ein falsches Ergebnis trotzdem Punkte bekommt :P
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:39)

Das wird dann dadurch ausgeglichen, dass man in Mathe für ein falsches Ergebnis trotzdem Punkte bekommt :P
Das gefühlte Ergebnis ist dann korrekt. :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:32)

Sowas tut der sich an? :D Arme Sau.
Also ein Aufsatz kann inhaltlich völlig korrekt sein, aber die fehlenden Pünktchen und Sternchen bringen Punktabzug. Ist ja ätzend. :dead:
Stell dir vor, ich musste ein Seminar in Heraldik überstehen :eek:
Ich weiß bis heute nicht wozu ... aber war Pflichtfach :(
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:39)

Das wird dann dadurch ausgeglichen, dass man in Mathe für ein falsches Ergebnis trotzdem Punkte bekommt :P
Das kommt darauf an, wie sich das falsche Ergebnis herleitet.
Auch in der Mathematik ist der Weg oft interessanter als das Ziel.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:43)

Stell dir vor, ich musste ein Seminar in Heraldik überstehen :eek:
Ich weiß bis heute nicht wozu ... aber war Pflichtfach :(
Es ging darum, dass eine inhaltlich korrekte Arbeit schlecht bewertet wird aufgrund fehlender ideologischer Symbole.
Kann man supi toll finden, muß man aber nicht.
Selina hat behauptet, Gendersprache sei rein freiwillig, niemand würde zu etwas gezwungen. Nun wird jemand mit Punktabzug bestraft, weil Sternchen und Pünktchen fehlen. Wo ist da die Freiwilligkeit, sich dieser Ideologie unterzuordnen. Besagter Student hat jedenfalls Nachteile.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:47)

Es ging darum, dass eine inhaltlich korrekte Arbeit schlecht bewertet wird aufgrund fehlender ideologischer Symbole.
Kann man supi toll finden, muß man aber nicht.
Selina hat behauptet, Gendersprache sei rein freiwillig, niemand würde zu etwas gezwungen. Nun wird jemand mit Punktabzug bestraft, weil Sternchen und Pünktchen fehlen. Wo ist da die Freiwilligkeit, sich dieser Ideologie unterzuordnen. Besagter Student hat jedenfalls Nachteile.
Ich hatte dazu noch einen zweiten Kommentar geschrieben. Siehe oben. 21.01 Uhr.
Zuletzt geändert von Selina am So 11. Apr 2021, 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:47)

Es ging darum, dass eine inhaltlich korrekte Arbeit schlecht bewertet wird aufgrund fehlender ideologischer Symbole.
Kann man supi toll finden, muß man aber nicht.
Selina hat behauptet, Gendersprache sei rein freiwillig, niemand würde zu etwas gezwungen. Nun wird jemand mit Punktabzug bestraft, weil Sternchen und Pünktchen fehlen. Wo ist da die Freiwilligkeit, sich dieser Ideologie unterzuordnen. Besagter Student hat jedenfalls Nachteile.
Tja ... ist Lehrinhalt.
Und wer den Lehrinhalt nicht richtig anwendet, der bekommt Punktabzug.
Das gilt übrigens für alle ... unabhängig von Geschlecht, Religion oder Herkunft.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:52)

Tja ... ist Lehrinhalt.
Und wer den Lehrinhalt nicht richtig anwendet, der bekommt Punktabzug.
Das gilt übrigens für alle ... unabhängig von Geschlecht, Religion oder Herkunft.
Ideologie ist Lehrinhalt?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:59)

Ideologie ist Lehrinhalt?
Deine Wertung des Lehrinhalts spielt bei der Bewertung von Prüfungen keine Rolle ... aber auch nicht die geringste.
Die Lehrinhalte werden bestimmt von Beamten des Kulturministersims in Wiesbaden und vorgegeben durch den Minister.
Wenn du damit nicht einverstanden bist, dann wähle einen anderen Minister ins Amt.
Wenn du aber Lehramt in Hessen studierst, dann musst du den Anforderungen genüge leisten ... wenn nicht, gibt es Punktabzug.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 22:05)

Deine Wertung des Lehrinhalts spielt bei der Bewertung von Prüfungen keine Rolle ... aber auch nicht die geringste.
Die Lehrinhalte werden bestimmt von Beamten des Kulturministersims in Wiesbaden und vorgegeben durch den Minister.
Wenn du damit nicht einverstanden bist, dann wähle einen anderen Minister ins Amt.
Wenn du aber Lehramt in Hessen studierst, dann musst du den Anforderungen genüge leisten ... wenn nicht, gibt es Punktabzug.
Ja ja, ist ja gut. Ich hab das schon verstanden.
Also ist Gendern ein Zwang und nicht freiwillig. Schlimm genug.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 22:10)

Ja ja, ist ja gut. Ich hab das schon verstanden.
Also ist Gendern ein Zwang und nicht freiwillig. Schlimm genug.
Niemand zwingt dich Lehramt zu studieren, wenn dir das ein Grauß ist und du ein Gender Sternchen nicht mit deinem Gewissen vereinbaren kannst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 22:32)

Niemand zwingt dich Lehramt zu studieren, wenn dir das ein Grauß ist und du ein Gender Sternchen nicht mit deinem Gewissen vereinbaren kannst.
Aber wenn ich Lehramt studieren will, muß ich mich der Ideologie beugen - ohne Sternchen, Pünktchen und Hicksern kann niemand den Schülern richtig Mathe beibringen. :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Ammianus »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 22:34)

Aber wenn ich Lehramt studieren will, muß ich mich der Ideologie beugen - ohne Sternchen, Pünktchen und Hicksern kann niemand den Schülern richtig Mathe beibringen. :D
Tja, war in den 12 Jahren in ganz Deutschland nicht anders und dann noch mal 40 Jahre im verbliebenen östlichen Teil. Und die das durchsetzten waren erst die Reinblütigen und dann die mit dem klaren Klassenstandpunkt:

Die Fahne hoch ...

Die Bardei, die Bardei die hat imma recht ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 22:34)

Aber wenn ich Lehramt studieren will, muß ich mich der Ideologie beugen - ohne Sternchen, Pünktchen und Hicksern kann niemand den Schülern richtig Mathe beibringen. :D
Berufe haben Anforderungen.
Manche sind angenehm, die meisten nicht.
Und wie gesagt ... du musst halt die Partei wählen, die sich gegen das Gendersternchen ausspricht und dieses Abschaffen will.
Wenn du das mit deinem Gewissen besser in Einklang bringen kannst.
Und noch was: niemand zwingt dich in deiner Privaten Korrespondenz das Gendersternchen zu verwenden.
Nimmst du aber eine offizielle Position ein, zum Beispiel als Lehrer gegenüber den Schülern oder auch den Eltern, dann sagt dein Dienstherr, du musst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 22:34)

Aber wenn ich Lehramt studieren will, muß ich mich der Ideologie beugen - ohne Sternchen, Pünktchen und Hicksern kann niemand den Schülern richtig Mathe beibringen. :D
In Hamburg zumindest nicht. Gut Schülerin und Schüler/SuS ist als Formulierung geläufig. Aber Schüler wird eigentlich auch nicht angekreidet. Meine Erfahrung zumindest.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Ammianus hat geschrieben:(11 Apr 2021, 22:42)

Tja, war in den 12 Jahren in ganz Deutschland nicht anders und dann noch mal 40 Jahre im verbliebenen östlichen Teil. Und die das durchsetzten waren erst die Reinblütigen und dann die mit dem klaren Klassenstandpunkt:

Die Fahne hoch ...

Die Bardei, die Bardei die hat imma recht ...
Oha ... da kommt mal wieder die Nazi Keule um die Ecke :D
Und natürlich die stalinistischen Stalinisten dürfen auch nicht fehlen ... man ist ja "Mitte" :cool:
Hast recht ... wurde auch mal wieder Zeit :p
Also wie man eine genderneutrale Sprachregelung in behördlichen Schriftstücken mit der Nazi Diktatur oder dem SED Unrecht gleich setzen kann, erschließt sich mir jetzt nicht ganz ... aber es bringt Schwung in die Diskussion :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 20:49)

Stimmt, was da gesagt wird: Die Gelassenheit fehlt bei dem Thema. Niemand wird gezwungen, irgendwelche sprachlichen Regeln, die man widersinnig findet, mitzumachen. Da immer gleich von "Sprach- und Denkverboten" zu schwadronieren, das ist die Ideologie dabei, rechte Ideologie. Oder zwingt man dich, irgendwas so oder so zu sagen und nicht anders? :D
Im dargestellten Fall erzwingt die Stadt Lübeck behördlich eine bestimmte Sprach- und Denkregelung.
Aber richtig, das geht am Volk vorbei, welches mit der Privilegierten-Bewegung "Woke" nichts anfangen kann - wie ja auch diese französische Linksintellektuelle Fourest sagt.
Dennoch spielt der Linksfaschismus den Neurechten in die Hände.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Wie geht eigentlich Sarah Wagenknecht damit um, als Rassistin kritisiert zu werden?
Sie sagt, das sei "krank".

In ihrem Buch hatte sie linksidentitäre Ansätze kritisiert.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... krank.html
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 23:49)

Oha ... da kommt mal wieder die Nazi Keule um die Ecke :D
Und natürlich die stalinistischen Stalinisten dürfen auch nicht fehlen ... man ist ja "Mitte" :cool:
Hast recht ... wurde auch mal wieder Zeit :p
Also wie man eine genderneutrale Sprachregelung in behördlichen Schriftstücken mit der Nazi Diktatur oder dem SED Unrecht gleich setzen kann, erschließt sich mir jetzt nicht ganz ... aber es bringt Schwung in die Diskussion :thumbup:
Du doch auch, indem du mir rätst, „die richtige Partei“ zu wählen. Ich soll also AfD wählen, weil ich diesen Genderkram lächerlich finde. Du meinst, wer Pünktchen kritisiert, sei in einer Nazipartei am besten aufgehoben. Aber andere schwingen die Nazikeule. :D :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Gegen alles zu sein, was rassistisch ist, hat nichts mit "identitär" zu tun. Im Gegenteil: Konsequent gegen jeglichen Rassismus zu sein, ist demokratisch, humanistisch und liberal.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 07:18)

Du doch auch, indem du mir rätst, „die richtige Partei“ zu wählen. Ich soll also AfD wählen, weil ich diesen Genderkram lächerlich finde. Du meinst, wer Pünktchen kritisiert, sei in einer Nazipartei am besten aufgehoben. Aber andere schwingen die Nazikeule. :D :D
Das hast du bestimmt falsch verstanden. :) Odiug meint sicher die FDP. ;)

„Es gibt keine schlimmere Sprachverhunzung als diese unsäglichen Gender-Sternchen! Klarheit und Ästhetik unserer Sprache dürfen nicht zugunsten eines Placebo-Effekts geopfert werden. Diversität ist ein inhaltliches Thema, kein sprachformales. Als solches sollte es auch behandelt werden.“

Dr. Hans-Ulrich Rülke
Fraktionsvorsitzender

Auch wenn zu meinem Unmut einige Parteimit*ohne*glied*vagina*mixed*er/sie*innen*aussen*divers*nicht bekannt (habe ich was vergessen? Bitte beliebig einfügen) androhen, den Schmarrn mitzumachen.
Besser als Rülke kann man nicht zusammenfassen, dass ein Gendersternchen nichts als Makulatur ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Apr 2021, 19:33)

Mach dich nicht lächerlich, kein Mensch verlangt von dir Rechtfertigung für die Musik, die du spielst. Und wenn doch einer sich empört, hast du selbst Schuld, wenn du nicht schallend lachst. Dass du deine Musik spielst, liegt natürlich in deiner Verantwortung. Daraus abzuleiten, du müßtest dich entschuldigen - alberner Quatschkram.

Wenn du der Meinung bist, du müßtest dich für etwas schämen, worauf du keinen Einfluß hattest - bitte sehr.
Ich schäme mich für nichts, es sei denn, ich habe einen Fehler selbst zu verantworten.

Meine Fresse, worin man doch alles ein Problem sehen kann. In meinen Augen 1.-Welt-Luxus-Probleme von Leuten, denen es zu gut geht.
Um mich persönlich mach dir mal keine Sorgen. Ich bin wenig bis gar nicht von irgendeiner öffentlichen Meinung beeinflussbar.

Ausgangspunkt für meine Überlegungen war eine bemerkenswerte Ausgabe der Sendung scobel auf 3sat vor einiger Zeit. Einige andere Forenuser haben die auch gesehen.

Wenn wir das Identitätsrückbesinnungsphänomen als eine Art Symptomanzeiger für den Zeitgeist nehmen .... dann siehts aus meiner Sicht schlecht für die Zukunft aus.

Speziell hier in Europa sehe ich als Grunderfahrung der letzten Jahrzehnte die Jugoslawienkriege. Und: Nur ein Beipsiel: Der weltbekannte Regisseur Emir Kusturica meinte, noch mit Anfang 50 sich serbisch-orthodox taufen, seinen Namen nochmal sozusagen aufserbisieren zu lassen und überhaupt, endlich den süßen Traum von Nation, Heimat, Zugehörigkeit träumen zu sollen. Wo sind wir hingeraten? In welches neue Mittelalter?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:27)
Nachdem er Lehramt in Hessen studiert: ist dir schon mal die Idee gekommen, dass die Genderierung der Sprache Teil seines Studiums ist, damit auch Teil der Prüfungen ?
Damit dürfte die Aussage...
Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 20:49)
Niemand wird gezwungen, irgendwelche sprachlichen Regeln, die man widersinnig findet, mitzumachen.
....widerlegt sein.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:19)
Deshalb finde ich dieses Privilegien-Argument häufig so unpassend.
Geht mir auch so. Aber wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass auch ich manchmal diskriminiere (z.B. bei Bewerbern), obwohl ich es zu vermeiden suche.
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Apr 2021, 07:18)

Du doch auch, indem du mir rätst, „die richtige Partei“ zu wählen. Ich soll also AfD wählen, weil ich diesen Genderkram lächerlich finde. Du meinst, wer Pünktchen kritisiert, sei in einer Nazipartei am besten aufgehoben. Aber andere schwingen die Nazikeule. :D :D
Aha ... ist die AfD jetzt doch eine Nazi Partei ?
Soweit würde ich nicht gehen ... übel schon ... aber gleich Nazis ?
Hmmmm ... aber wenn du meinst.
Ich werde dich da bei Gelegenheit mal zitieren :p
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Apr 2021, 08:39)

Damit dürfte die Aussage...



....widerlegt sein.
Mit dem Beispiel aus Hessen? Naja. Das handhaben die Unis unterschiedlich. Und es gibt keinerlei rechtliche Grundlage für einen Zwang, sprachlich gendern zu müssen. Und wie ich weiter oben schon schrieb, ich bin selbst kein Freund (keine Freundin :D) von Sprach-Gendern. Es gibt genug andere sprachliche Möglichkeiten, um inhaltlich für Chancengleichheit zu sorgen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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