kernfusion

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petronius
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Re: kernfusion

Beitrag von petronius »

Perdedor hat geschrieben: Inwiefern? Sicher können Solarzellen und Windkraft auch als recht kleine Einheiten betrieben werden; nur sind hier die Ausfallzeiten lokal korelliert, so dass der "Nachbar" nicht mal eben ausgleichen kann. Es würde eine extrem aufwendige Vernetzung benötigt, die sich auch noch über sehr große Flächen erstrecken müsste
die haben wir doch bei uns grundsätzlich
Perdedor hat geschrieben: Alternativ (und zusätzlich) müssten mehrfach redundante Speichermöglichkeiten zur Verfügung stehen
mehrfach redundant?

aber selbstverständlich sind speichermöglichkeiten wie intelligente laststeuerung voraussetzungen für den betrieb eines netzes aus dezentralen erzeugern
Perdedor hat geschrieben:Beide Varianten benötigen wesentlich mehr Ressourcen, als die zentrale Versorgung, bei der nur die Verteilungszentren untereinander verbunden sein müssen und dann jeweils die Umgebung "sternförmig" versorgen.
In abgelegenen Gebieten mag die dezentrale Versorgung dennoch im Vorteil sein, aber was wäre der Vorteil in dicht besiedelten Gebieten wie D?
nicht unbedingt mehr, aber andere ressourcen

zentrale megakraftwerke haben nicht nur leitungsverluste zu kompensieren, sie sind auch schlecht für regelenergie einzusetzen. sie allein könnens also ohnehin nicht wuppen. kwk ist übrigens im blockheizwerk einfacher und effektiver zu bewerkstelligen als im fusionskraftwerk, das locker einen radius von ein paar hundert km mit strom versorgt, aber die abwärme ins weltall blasen muß
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Perdedor
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Re: kernfusion

Beitrag von Perdedor »

petronius hat geschrieben: die haben wir doch bei uns grundsätzlich
Bisher wird der Strom bei uns im Wesentlichen zentral zur Verfügung gestellt (in Großkraftwerken). Würde man dies auf eine dezentrale Versorgung umstellen wollen, müsste das Netz noch erheblich ausgebaut werden.
petronius hat geschrieben: mehrfach redundant?
Ich meinte: Es reicht nicht, die durchschnittliche Stromerzeugung der EE zu betrachten und den Speicher so auszulegen, dass damit der durchschnittliche Bedarf gedeckt werden kann. Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, muss der Speicher auch in Ausnahmesituationen versorgen können, in denen die EE nichts liefern.
Das wird bei den EE so oder so benötigt. Allerdings mehr, wenn das Netz nicht genug ausgebaut ist.
petronius hat geschrieben: zentrale megakraftwerke haben nicht nur leitungsverluste zu kompensieren, sie sind auch schlecht für regelenergie einzusetzen. sie allein könnens also ohnehin nicht wuppen. kwk ist übrigens im blockheizwerk einfacher und effektiver zu bewerkstelligen als im fusionskraftwerk, das locker einen radius von ein paar hundert km mit strom versorgt, aber die abwärme ins weltall blasen muß
OK. Das stimmt natürlich. Aber die Effektivität und der Ressourcenverbrauch sind bei den Fusionskraftwerken ja eben nicht das Problem. Wenn diese "die abwärme ins weltall blasen", muss "schlicht" etwas mehr Rohstoff verheizt werden. Der Vorteil ist ja gerade, dass man sich dies hier eher erlauben kann.
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Kibuka
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Re: kernfusion

Beitrag von Kibuka »

In Zeiten wachsender Energieprobleme scheint ITER mehr Aufmerksamkeit zu erhalten als je zuvor.

ITER GAINS MOMENTUM
Shingo Mimura hat geschrieben:“At a time when stable energy supplies and the promotion of strategies to tackle climate change are topics of global concern, the world is watching the ITER project. Implemented by seven parties that together make up halfof the earth’s population, it is utilizing the wisdom of humankind to strive for a secure and stable energy supply.”
Kaname Ikeda hat geschrieben:“ITER is the greatest science adventure of our time. By creating ITER our Members have established a completely new model for international collaboration and it is our challenge to show that outstanding talent coming from many different nationalities can fuse to create a dynamic workforce. I believe we are making excellent progress.”
Chris Llewellyn Smith hat geschrieben:“All Members recognized the very impressive progress since the first Council meeting and the importance of maintaining the momentum of the Project. Hard work by the ITER Organization and the Domestic Agencies, supported by the world’s fusion community, which has resolved major design issues, allowed the Council to adopt a new reference design. Council’s decision to set up a rigorous independent assessment of the Organization’s costs is the next step in turning the new design and schedule into reality.”
http://www.iter.org/PR_18.06.08_EN.pdf

-------------

Es geht voran Jungs und Mädels. :cheers:

http://youtube.com/watch?v=_MoPydT_Zrg
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Re: kernfusion

Beitrag von petronius »

Kibuka hat geschrieben:In Zeiten wachsender Energieprobleme scheint ITER mehr Aufmerksamkeit zu erhalten als je zuvor.

ITER GAINS MOMENTUM
At a time when stable energy supplies and the promotion of strategies to tackle climate change are topics of global concern, the world is watching the ITER project
lol - was man nicht alles unter "klimaschutz" packen kann...

auch eine dzt. eher spekulative zukunftstechnologie, die wohl auf den co2-ausstoß ebenso wenig effekt haben wird wie die atomkraft aus kernspaltung (autos und heizanlagen arbeiten nun mal nicht mit atomreaktoren)
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Kibuka
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Re: kernfusion

Beitrag von Kibuka »

petronius hat geschrieben:die wohl auf den co2-ausstoß ebenso wenig effekt haben wird wie die atomkraft aus kernspaltung (autos und heizanlagen arbeiten nun mal nicht mit atomreaktoren)
Du vergisst dabei allerdings das die Verbrennungsmotoren ihrem Zenit entgegen gehen. Die Zukunft gehört den Elektromotoren und die benötigen meines Wissens Strom. Sei es direkt in Form von Akumulatoren oder indirekt in Form von Wasserstoff. Dieser muss vorher ebenfalls erzeugt werden und dafür ist die Kernfusion sehr gut geeignet, sofern sie sich technologisch auf der Erde verwerten lässt.

Energie bleibt Energie. Ich kann dir als Beispiel Norwegen nennen. Dort wird die Mehrheit der Gebäude mit Strom geheizt, weil Sie nicht wissen wohin mit der erzeugten Energie.
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Cat with a whip
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Re: kernfusion

Beitrag von Cat with a whip »

Chlorobium hat geschrieben: Wir kriegen das schon hin. Und Deutschland muß hierbei eine Führungsrolle spielen.

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Ja. Zum Glück flauen die aus politischen Themenkomplexen des kalten Krieges krude entwickelten antiwissentschaftlich-ideologisierten Angstreflexe gegen Vorgänge auf Atomkernebene ab.
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Enigma
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Re: kernfusion

Beitrag von Enigma »

ich find die kernfusion gut in spätestens 50 jahren sind wir so weit ...immerhin so ITER schon mehr strom produzieren als es verbraucht und das ist schonmal ein wichtiger schritt :)
[url=http://www.youtube.com/watch?v=LTQqFGLDdJ0]Do you think that money is the root of all evil?[/url]
[url=http://studentsforliberty.org/wp-conten ... sm-PDF.pdf]The Morality of Capitalism[/url]
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Re: kernfusion

Beitrag von petronius »

Enigma hat geschrieben:ich find die kernfusion gut in spätestens 50 jahren sind wir so weit ...immerhin so ITER schon mehr strom produzieren als es verbraucht und das ist schonmal ein wichtiger schritt :)
da hast du wohl was völlig falsch verstanden

iter wird überhaupt keinen keinen strom produzieren, geschweige denn mehr, als er verbraucht
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Re: kernfusion

Beitrag von garfield335 »

petronius hat geschrieben:
da hast du wohl was völlig falsch verstanden

iter wird überhaupt keinen keinen strom produzieren, geschweige denn mehr, als er verbraucht
Das wird aber das Forschungsziel von Iter sein,.... Mehr zu produzieren als man verbraucht.

Es ist natürlich fraglich, ob man jemals dieses Ziel erreichen wird....
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Re: kernfusion

Beitrag von petronius »

Garfield335 hat geschrieben:
Das wird aber das Forschungsziel von Iter sein,.... Mehr zu produzieren als man verbraucht.

Es ist natürlich fraglich, ob man jemals dieses Ziel erreichen wird....
aber nicht strom!

iter ist kein kraftwerk

First of all, ITER should produce more power than it consumes. This is expressed in the value of Q, which represents the amount of thermal energy that is generated by the fusion reactions, divided by the amount of external heating

http://www.iter.org/a/index_nav_1.htm

auf deutsch: iter soll mehr thermische energie erzeugen, als zur plasmazündung aufgewendet werden muß. mit anderen worten: das feuer soll selbständig brennen, ohne daß man dauernd mit dem flammenwerfer nachzünden muß

das ist die banale grundvoraussetzung dafür, daß überhaupt eine einigermaßen kontinuierliche kernfusion am laufen gehalten werden kann. und daran forscht und entwickelt man nun schon seit 50 jahren

wie dieser thermische energieüberschuß (so er denn tatsächlich erzielt wird) in nutzbare energie, also letztlich strom, umgesetzt werden soll, damit befaßt iter sich noch gar nicht. das steht nach wie vor in den sternen
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Re: kernfusion

Beitrag von garfield335 »

petronius hat geschrieben: wie dieser thermische energieüberschuß (so er denn tatsächlich erzielt wird) in nutzbare energie, also letztlich strom, umgesetzt werden soll, damit befaßt iter sich noch gar nicht. das steht nach wie vor in den sternen
Was soll bei der Nutzung dieser thermischen Energiequelle anders sein, als bei anderen thermischen Energiequellen?

Von der Energieausbeute der Kernreaktion (pro Einzelreaktion 17,6 MeV) treten vier Fünftel, also 14,1 MeV, als Bewegungsenergie des erzeugten Neutrons auf. Die Neutronen werden vom Magnetfeld nicht beeinflusst, durchdringen leicht die Wand des Plasmagefäßes und gelangen damit in das Blanket, wo sie zunächst durch Stöße ihre Energie als nutzbare Wärme abgeben und danach zum Erbrüten je eines Tritiumatoms dienen. Mit dieser Wärme wird - wie in Kraftwerken und Kernspaltungsreaktoren - Dampf erzeugt, der in herkömmlicher Weise Turbinen mit angekoppelten Stromgeneratoren antreibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernfusionsreaktor
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Re: kernfusion

Beitrag von petronius »

Garfield335 hat geschrieben: Was soll bei der Nutzung dieser thermischen Energiequelle anders sein, als bei anderen thermischen Energiequellen?
daß sie noch nicht technisch realisiert wurde
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Kibuka
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Re: kernfusion

Beitrag von Kibuka »

Die Kosten für ITER steigen weiter an, insbesondere die ineffiziente Verwaltung zwischen den Staaten treibt die Kosten in die Höhe.
Geldumschichtungen für die Realisierung von ITER

Brüssel muss zusätzliche 1,4 Milliarden Euro bis 2013 aufbringen

Brüssel - Um die Finanzierung des geplanten Kernfusionsreaktors ITER in Südfrankreich nach massiven Kostensteigerungen abdecken zu können, hat die EU-Kommission weitreichende Umschichtungen im EU-Budget vorgeschlagen. Zusätzliche 1,4 Milliarden Euro für das Projekt vonseiten der EU sollen 2012 und 2013 durch ungenutzte Gelder aus dem EU-Haushalt sowie durch Neuverwendung von 460 Millionen Euro aus dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm aufgebracht werden, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit.

So soll zunächst eine erste Tranche von 400 Millionen Euro aus anderen, nicht die Forschung betreffenden ungenutzten EU-Geldern für ITER bereitgestellt werden, schlug die EU-Kommission vor. Ein weiterer Geldtransfer aus dem EU-Haushalt soll im November beim Beschluss des EU-Haushaltes für nächstes Jahr vereinbart werden. Die EU-Kommission ließ offen, aus welchen Bereichen die Mittel aufgebracht werden sollen. Die Änderungen am gegenwärtigen EU-Finanzrahmen müssen von den EU-Staaten und dem Europaparlament beschlossen werden.

15 bis 16 Milliarden Euro

Die Gesamtkosten für ITER belaufen sich mittlerweile auf geschätzte 15 bis 16 Mrd. Euro. Die Europäer wollen bis 2020 6,6 Milliarden Euro für das Projekt zahlen, stellen damit aber noch immer den größten internationalen Finanzierungsanteil. Schätzungen von der für den EU-Anteil in Barcelona eingerichtete Agentur "Fusion for Energy" (F4E), wonach der europäische Finanzierungsanteil auf 7,2 Milliarden Euro steigen würde, wurden vom EU-Ministerrat zurückgewiesen. Ursprünglich waren nach Angaben der EU-Kommission für Europa nur 2,7 Mrd. Euro veranschlagt.

http://derstandard.at/1277338529801/Fus ... g-von-ITER
Man kann nur hoffen das die Parteien hier schnell vernünftige Lösungen für die Finanzierung finden. Hier geht es um eines der wegweisenden Zukunftstechnologien. Allein für Subventionen und Finanzmarktrettungen hat man ein Vielfaches ausgegeben, von der Abwrackprämie einmal zu schweigen.
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Re: kernfusion

Beitrag von Fire81 »

Kibuka hat geschrieben:
Du vergisst dabei allerdings das die Verbrennungsmotoren ihrem Zenit entgegen gehen. Die Zukunft gehört den Elektromotoren und die benötigen meines Wissens Strom. Sei es direkt in Form von Akumulatoren oder indirekt in Form von Wasserstoff. Dieser muss vorher ebenfalls erzeugt werden und dafür ist die Kernfusion sehr gut geeignet, sofern sie sich technologisch auf der Erde verwerten lässt.

Energie bleibt Energie. Ich kann dir als Beispiel Norwegen nennen. Dort wird die Mehrheit der Gebäude mit Strom geheizt, weil Sie nicht wissen wohin mit der erzeugten Energie.
Da gehe ich nicht mit, die Brennstoffzelle ist keine alternative zu Verbrennungsmotoren. Das Leistungsgewicht liegt um den Faktor 10 höher, allein durch den Materialverbrauch ist die Turbine oder der Verbrennungsmotor im Vorteil. Man kann Methan (Erdgas) auch synthetisieren. Die Kosten dafür sollen bei ca. 9 cent/kwh liegen, wenn man das C02 aus der Luft abscheidet liegt die CO2-Bilanz bei 0.
Das Strom als Energie das beste ist was es gibt ist unbestritten, aber gleich dahinter kommt Gas. Man muss auch ökonomisch denken, beim Gas ist die Infrastruktur vorhanden und ebenso die Speicherkapazitäten.

Ob die Kernfusion funktioniert und sich rechnet muss die Forschung zeigen. Ich denke aber das die Kernfusion nur Grundlast liefern kann und deshalb sind die Verbrennungsprozesse nach wie vor interessant. Auch für das Problem in der Mobilität sehe ich Gas als einzig logische Alternative.
Zuletzt geändert von Fire81 am Di 27. Jul 2010, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.
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John Galt
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

Kibuka hat geschrieben:Die Kosten für ITER steigen weiter an, insbesondere die ineffiziente Verwaltung zwischen den Staaten treibt die Kosten in die Höhe.



Man kann nur hoffen das die Parteien hier schnell vernünftige Lösungen für die Finanzierung finden. Hier geht es um eines der wegweisenden Zukunftstechnologien. Allein für Subventionen und Finanzmarktrettungen hat man ein Vielfaches ausgegeben, von der Abwrackprämie einmal zu schweigen.
Echt ungeheuerlich!

1,5 Jahr keine Kirchensteuer zahlen, dann könnte man den ganzen Forschungsreaktor damit bezahlen.
Die GEZ hatte bei einem Kurs von 1,5$ je € fast das gleiche Budget wie die NASA.

Nur mal so als Vergleich. Aber an ITER führt halt kein Weg vorbei. Die technischen Schwierigkeiten bei Fusionsreaktoren sind nicht unlösbar. Wer der Fusionstechnologie keine Zukunft einräumt, der hat aber sowas von 0 Ahnung.
Zuletzt geändert von John Galt am Di 27. Jul 2010, 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: kernfusion

Beitrag von MANFREDM »

Fire81 hat geschrieben: Auch für das Problem in der Mobilität sehe ich Gas als einzig logische Alternative.
Schön, dass Erdgas als erster fossiler Energieträger am Ende ist. Schöne "logische Alternative" für EE-Monopolisten und -Abzocker.
Zusätzliche Erdgas-Steuer muss her.
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Re: kernfusion

Beitrag von Fire81 »

MANFREDM hat geschrieben:
Schön, dass Erdgas als erster fossiler Energieträger am Ende ist. Schöne "logische Alternative" für EE-Monopolisten und -Abzocker.
Zusätzliche Erdgas-Steuer muss her.
Das schöne ist, dass diese Aussage vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen ist. Wie ich bereits oben geschrieben habe kann man Erdgas (>97% Methan) synthetisieren.
Zeta

Re: kernfusion

Beitrag von Zeta »

NIcht nur, das eine gelungene Kernfusion DIE Energiewuelle der Zukunft wäre, auch bei der Enrwicklung fallen weitere Fortschritte und Erfindungen an, die beteiligten Ingenieure können ihr grauen Zellen rotieren lassen und werden besser durch Erfahrung.
Alleine daher sollte man das projekt fördern und zur Not WIndkraft- und SOlarkraftsbventionen knicken, auch wenn es noch Jahrzezhnte dauern wird,bis die Fusion wirtschaftlich funktioniert.
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Re: kernfusion

Beitrag von MANFREDM »

MANFREDM hat geschrieben:Schön, dass Erdgas als erster fossiler Energieträger am Ende ist. Schöne "logische Alternative" für EE-Monopolisten und -Abzocker. Zusätzliche Erdgas-Steuer muss her.
Fire81 hat geschrieben:Das schöne ist, dass diese Aussage vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen ist. Wie ich bereits oben geschrieben habe kann man Erdgas (>97% Methan) synthetisieren.
Na klar, hat Adolf auch schon gemacht: Der große Durchbruch gelang 1925 mit der Fischer-Tropsch-Synthese.

Und dazu wünsche ich den EE-Monopolisten fiel Fergnügen.
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Kibuka
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Re: kernfusion

Beitrag von Kibuka »

Fire81 hat geschrieben: Da gehe ich nicht mit, die Brennstoffzelle ist keine alternative zu Verbrennungsmotoren. Das Leistungsgewicht liegt um den Faktor 10 höher, allein durch den Materialverbrauch ist die Turbine oder der Verbrennungsmotor im Vorteil. Man kann Methan (Erdgas) auch synthetisieren. Die Kosten dafür sollen bei ca. 9 cent/kwh liegen, wenn man das C02 aus der Luft abscheidet liegt die CO2-Bilanz bei 0.
Das Strom als Energie das beste ist was es gibt ist unbestritten, aber gleich dahinter kommt Gas. Man muss auch ökonomisch denken, beim Gas ist die Infrastruktur vorhanden und ebenso die Speicherkapazitäten.
Da hast du auf einen Beitrag von mir geantwortet, der 2 Jahre alt ist.

Aber nun gut, hier die Antwort. Die Herstellung von Methan halte ich für unwirtschaftlich und teuer. Elektroantriebe müssen nicht zwangsläufig mit einer Brennstoffzelle kombiniert werden, auf dem Gebiet der Akkumulatoren kann sich sicherlich auch noch einiges entwickeln. Zur Zeit ist noch alles offen auf dem Gebiet der Motorentechnik. Derzeit sieht man überall ein Downsizing.
Fire81 hat geschrieben:Ob die Kernfusion funktioniert und sich rechnet muss die Forschung zeigen. Ich denke aber das die Kernfusion nur Grundlast liefern kann und deshalb sind die Verbrennungsprozesse nach wie vor interessant. Auch für das Problem in der Mobilität sehe ich Gas als einzig logische Alternative.
Natürlich würden Kernfusionskraftwerke nur Grundlast liefern. Dafür wären aber mit der Zeit gewaltige Strommengen produzierbar.

Aber hier muss man abwarten. ITER soll lediglich ein Forschungsreaktor werden und geht frühestens 2020 online. Sollte sich herausstellen das die Technik endlich beherrschbar ist, würde es noch einmal 25 Jahre dauern bis das erste Kraftwerk ans Netz geht.

Bis dahin muss die Stromversorgung sukzessive mit zur Verfügung stehenden Technologien angepasst werden.
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

So geht die EU mit unserer Zukunft um:
Noch keine Einigung wurde über die Finanzierung des in Südfrankreich geplanten Versuchsreaktors ITER erzielt. Dieses Vorzeigeprojekt der EU wurde aus dem Etat 2011 zunächst ausgeklammert. Die Abgeordneten dringen nun auf eine "Flexibilitätsklausel", die es ermöglichen soll, rasch Mittel umzuschichten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 42,00.html
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Re: kernfusion

Beitrag von Kibuka »

Europa hat momentan andere Probleme, als Forschungsprojekte zu finanzieren, die mehrere Milliarden € kosten und keinen Gewinn in absehbarer Zeit abwerfen.

Früher oder später wird man sich aber einigen müssen.
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Re: kernfusion

Beitrag von Fire81 »

Kibuka » Di 21. Dez 2010, 22:47 hat geschrieben:Europa hat momentan andere Probleme, als Forschungsprojekte zu finanzieren, die mehrere Milliarden € kosten und keinen Gewinn in absehbarer Zeit abwerfen.

Früher oder später wird man sich aber einigen müssen.
Naja wenn man das wirklich will, letztendlich könnte die Kernfusion sowas wie der Transrapid werden: unwirtschaftliche Spitzentechnologie, sofern es überhaupt funktioniert.
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

Fire81 » Mi 22. Dez 2010, 22:40 hat geschrieben: Naja wenn man das wirklich will, letztendlich könnte die Kernfusion sowas wie der Transrapid werden: unwirtschaftliche Spitzentechnologie, sofern es überhaupt funktioniert.
Es funktioniert natürlich überhaupt nicht, die Sonne erzeugt ihre Wärme wohl durch Solarstrom? :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Nein im Ernst, es sind nur technische Schwierigkeiten die man bewältigen kann.
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Re: kernfusion

Beitrag von Kibuka »

Fire81 hat geschrieben: Naja wenn man das wirklich will, letztendlich könnte die Kernfusion sowas wie der Transrapid werden: unwirtschaftliche Spitzentechnologie, sofern es überhaupt funktioniert.
ITER ist derzeit Forschungsgegenstand, nicht mehr und nicht weniger. Diese Art Spitzenforschung wurde schon immer vom Staat bezahlt, bevor sie ihren Weg in die Privatwirtschaft fand.

Das ist gut so. Wann die Kernfusion ihren Durchbruch finden wird, ist derzeit unbekannt, aber das ist kein Grund die Forschung einfach einzustellen, immerhin geht es hier um Grundlagenforschung.
atompussy hat geschrieben:Es funktioniert natürlich überhaupt nicht, die Sonne erzeugt ihre Wärme wohl durch Solarstrom?

Nein im Ernst, es sind nur technische Schwierigkeiten die man bewältigen kann.
Nur weil etwas im Universum "funktioniert" heißt das nicht das man es problemlos auf der Erde technisch realisieren kann. Der Urknall "funktioniert" auch, d.h. allerdings nicht das wir den Urknall im Labor reproduzieren können. Für alles gibt es physikalische Grenzen.

Die Kernfusion funktioniert in der Sonne, die Sonne ist aber ein Stern mit einem Durchmesser von 1,3914 * 10^6 km und einer Masse von 1,989 * 10^30 kg.

Die Diskussion ist allerdings irreführend, weil derzeit nicht einmal die Spitzeforscher wissen, ob und wann sie die bestehenden Probleme in den Griff bekommen.
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

Kibuka » Di 28. Dez 2010, 12:20 hat geschrieben: [...]

Nur weil etwas im Universum "funktioniert" heißt das nicht das man es problemlos auf der Erde technisch realisieren kann. Der Urknall "funktioniert" auch, d.h. allerdings nicht das wir den Urknall im Labor reproduzieren können. Für alles gibt es physikalische Grenzen.

Die Kernfusion funktioniert in der Sonne, die Sonne ist aber ein Stern mit einem Durchmesser von 1,3914 * 10^6 km und einer Masse von 1,989 * 10^30 kg.

Die Diskussion ist allerdings irreführend, weil derzeit nicht einmal die Spitzeforscher wissen, ob und wann sie die bestehenden Probleme in den Griff bekommen.
Die ersten Kerne wurden bereits vor rund 20 Jahren im JET fusioniert, technisch also "problemlos" machbar.

Die Frage ist nur, wie man Kernfusion möglichst wirtschaftlich betreiben kann. Dazu muss man Techniken entwickeln, das Plasma möglichst effizient aufzuheizen und die Fusion in Gang zu halten. Riesige Durchmesser und Massen sind dabei kein notwendiger Bestandteil.

100 Milliarden Dollar (geschätzt) für einen Kernfusionsreaktor auszugeben, der 2000 MW Nettoleistung bringt, lohnt sich halt nicht, wenn man mit Kohlekraftwerken weitaus günstiger "produzieren" kann.
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Re: kernfusion

Beitrag von Kibuka »

atompussy hat geschrieben:Die ersten Kerne wurden bereits vor rund 20 Jahren im JET fusioniert, technisch also "problemlos" machbar.
Klar, im großen Maßstab werden auch Kerne in der H-Bombe fusioniert. Das Problem ist aber wohl eher, kontrolliert eine signifikante Zahl von Wasserstoffatomen über eine längere Zeitdauer zu fusionieren.

Und da hat man noch gravierende Probleme zu beseitigen, angefangen bei den Materialien bis hin zur Eindämmung des Plasma.
atompussy hat geschrieben:Die Frage ist nur, wie man Kernfusion möglichst wirtschaftlich betreiben kann. Dazu muss man Techniken entwickeln, das Plasma möglichst effizient aufzuheizen und die Fusion in Gang zu halten. Riesige Durchmesser und Massen sind dabei kein notwendiger Bestandteil.
Natürlich sind sie kein "notwendiger Bestandteil", sie sind aber in der Sonne Bestandteil der dort ablaufenden Kernfusion und du hattest dich auf die Sonne berufen. Um den Massennachteil auszugleichen ist mehr Temperatur notwendig und im Gegensatz zur Sonne schwebt ein Fusionskraftwerk nicht frei im Vakuum des Weltraums. Ergo muss das Plasma irgendwo eingesperrt werden, weil kein Material einer Temperatur von mehreren Millionen Grad standhalten kann.
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrosta ... einschluss

Was haltet ihr davon?

In action:


http://tidbit77.blogspot.com/
http://www.bigel-labs.de/8.Jufo2008/1.K ... assung.htm

Sogar Schüler kriegen Kernfusion hin, hammer!
Allerdings verstehe ich noch nicht ganz, warum man damit nicht netto Strom draus produzieren kann?
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Re: kernfusion

Beitrag von Chlorobium »

atompussy » Fr 25. Mär 2011, 06:02 hat geschrieben:Allerdings verstehe ich noch nicht ganz, warum man damit nicht netto Strom draus produzieren kann?
Bei diesen Farnsworth-Dingsbums besteht ein Problem mit der Ladungsakkumulation, welche die maximal erzeugbare Energie begrenzt ... oder so

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Re: kernfusion

Beitrag von gallerie »

Chlorobium » Fr 25. Mär 2011, 19:33 hat geschrieben: Bei diesen Farnsworth-Dingsbums besteht ein Problem mit der Ladungsakkumulation, welche die maximal erzeugbare Energie begrenzt ... oder so

mfg
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...da fälllt mir spontan Loriots AKW unterm Weihnachtsbaum ein. :thumbup: :thumbup:
http://www.nurstudenten.de/videos.php?cmd=video&id=76
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John Galt
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

Chlorobium » Fr 25. Mär 2011, 13:33 hat geschrieben: Bei diesen Farnsworth-Dingsbums besteht ein Problem mit der Ladungsakkumulation, welche die maximal erzeugbare Energie begrenzt ... oder so

mfg
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Leider ist der Typ gestorben, der an einem ähnlichen Reaktor geforscht hat, allerdings auf etwas ernstere Art und Weise.

http://en.wikipedia.org/wiki/Polywell

Bin zwar kein Naturwissenschaftler, aber dass man mit Kernfusion Energie "erzeugen" kann ist doch kein Geheimnis. Die theoretische Grundlage ist ja gegeben. Eigentlich müsste man das doch nur noch optimieren und die Größenordnungen anpassen? Ob ITER oder Fusor, mir geht das alles zu langsam. :x
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Re: kernfusion

Beitrag von Chlorobium »

Ja, schon. Aber bei diesen Farnsworth-Reaktoren verlieren die Ionen viel ihrer Bewegungsenergie durch die Bremsstrahlung, weil sie sich in einem elektrischen Feld bewegen müssen. Dieser Energieverlust kann auch durch Optimierung oder Größenskalierung nicht kompensiert werden. Bei ITER besteht dieses Problem nicht (meine ich jedenfalls).

Aber vielleicht sollten wir ganz auf staatliche Finanzmittel bei der Erforschung verzichten und ganz auf private Investoren setzen - dann läuft es auch gleich besser :thumbup:

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Re: kernfusion

Beitrag von gallerie »

Chlorobium » Fr 25. Mär 2011, 20:06 hat geschrieben:
Aber vielleicht sollten wir ganz auf staatliche Finanzmittel bei der Erforschung verzichten und ganz auf private Investoren setzen - dann läuft es auch gleich besser :thumbup:

mfg
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...siehe TEPCO in Japan! :thumbup:
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John Galt
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

Nickel+Wasserstoff=Kupfer
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34400/1.html

http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0223221326

Theoretisch nicht unmöglich, aber obs stimmt. :D :D :D :D
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Re: kernfusion

Beitrag von Chlorobium »

http://www.esowatch.com/ge/index.php?ti ... nsversuche

Ich glaube eher nicht! :D - da will Einer nur Risikokapital abschöpfen :cool:

mfg
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Re: kernfusion

Beitrag von Mithrandir »

atompussy » Fr 25. Mär 2011, 15:47 hat geschrieben:Theoretisch nicht unmöglich, aber obs stimmt. :D :D :D :D
Wirf ruhig mal einen Blick in die Kommentare zu dem Artikel.
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Re: kernfusion

Beitrag von gallerie »

...bin ich hier im Forum der Vorschulkasse Physik gelandet?
"Wir bauen uns einen Nuklar-Reaktor"?
Zuletzt geändert von gallerie am Fr 25. Mär 2011, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

Mithrandir » Fr 25. Mär 2011, 16:06 hat geschrieben: Wirf ruhig mal einen Blick in die Kommentare zu dem Artikel.
Naja wenn man bedenkt, wie die Kernspaltung entdeckt wurde. Kann man sich absolut sicher sein, dass es keinen Mechanismus gibt, der die Fusion so einfach zustande bringt? Der Massendefekt ist ja da, Immerhin will er dieses Jahr noch seinen Megawatt Reaktor an den Start bringen, die Zeit sei ihm gegönnt. :D

Aber wie ist deine Meinung zu dem Fusor bzw. zu dem Polywell?
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Re: kernfusion

Beitrag von garfield335 »

Man nehme einen becher voll helium, legt spiralförmig draht um den becher, installiert einen einlass und auslass ventil im becher.

Umschliesst das ganze Gerät mit Röhren wo wasser durchfliesst.
Man mus dieses Wasser zu einem Kondesator und zu Turbinen führen. die elektrischen Strom herstellen.

Nun mus man nur noch strom auf den spiralförmigen draht geben. Und helium über die einlassventile hinzugeben.
Am ausgangsventil strömmt Wasserstoff raus.

Wir haben einen Kernfusionsreaktor gebaut. :D
Zuletzt geändert von garfield335 am Fr 25. Mär 2011, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

gallerie » Fr 25. Mär 2011, 16:48 hat geschrieben: ...du solltest deine Kernenergie-Groupies aus der Vorschulklasse fragen, das würde deinem Niveau entsprechen.
Troll bitte in einem anderen Thread rum.
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Re: kernfusion

Beitrag von Kibuka »

atompussy » Fr 25. Mär 2011, 13:54 hat geschrieben:Ob ITER oder Fusor, mir geht das alles zu langsam. :x
Dann studiere Kernphysik und heuer bei ITER an, um denen dort mal zu zeigen, wo der Hammer hängt!
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Re: kernfusion

Beitrag von Joker »

Kibuka » Sa 26. Mär 2011, 18:13 hat geschrieben:
Dann studiere Kernphysik und heuer bei ITER an, um denen dort mal zu zeigen, wo der Hammer hängt!
Wenn Atompussy den Hammer erstmal gefunden hat zeigst der denen aber wie das Atom gefahrlos gespalten wird.
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Re: kernfusion

Beitrag von Mithrandir »

atompussy » Fr 25. Mär 2011, 17:20 hat geschrieben:Kann man sich absolut sicher sein, dass es keinen Mechanismus gibt, der die Fusion so einfach zustande bringt?
Nein kann man nicht. Nachdem man aber nicht wirklich weiß, was im Innern dieses Dings vor sich geht, muss man nicht unbedingt davon ausgehen, dass es sich um Fusion handelt. Zumal auch noch ganz andere Sachen denkbar sind. Und geheimgehalten wird, was so alles drin ist. Die Gesamtpräsentation ist auch nicht unbedingt wissenschaftlich-seriös.
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

Mithrandir » Sa 26. Mär 2011, 18:42 hat geschrieben: Nein kann man nicht. Nachdem man aber nicht wirklich weiß, was im Innern dieses Dings vor sich geht, muss man nicht unbedingt davon ausgehen, dass es sich um Fusion handelt. Zumal auch noch ganz andere Sachen denkbar sind. Und geheimgehalten wird, was so alles drin ist. Die Gesamtpräsentation ist auch nicht unbedingt wissenschaftlich-seriös.
Stimmt, habe noch mal nachgeschaut. Nach Eisen macht Fusion keinen Sinn mehr, laut Bindungsenergietabelle. Nickel kommt nach Eisen.

Kann eigentlich nicht funktionieren :?:

Aber immerhin wissen wir, dass die "heiße" Fusion funktioniert.

@Kibuka nö, bin mit meiner Berufswahl ganz zufrieden. Aber ich sehe täglich was für Schnarchnasen manche Kernphysiker teilweise sind.
Ich frage mich, woran es hapert, dass ich nicht schon längst nen Fusionsreaktor im Keller stehen hab, der mit 3g Jahresverbrauch Wasserstoff für Strom, Heizung und Warmwasser sorgt.
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Re: kernfusion

Beitrag von Kibuka »

Die Chinesen wollen jetzt über 2000 Experten auf dem Gebiet der Kernfusion, insbesondere auf dem Gebiet der Magnetfeldforschung, ausbilden.

Hintergrund ist, die Chinesen, die mit 10 % an den Kosten für den International Thermonuclear Experimental Reactor (ITER) in Frankreich beteiligt sind, sind unzufrieden mit ihrer aktuellen Stellung. ITER verbindet die 34 wichtigsten Forschungsgebiete im High-Tech-Sektor, angefangen bei der Magnetfeldforschung bis hin zur Materialforschung. Alle Forschungsergebnisse sind daher bei allen Teilnehmern sehr begehrt.

Die Chinesen wollen auch mehr Einsicht in die Spitzenforschung und Technologie, insbesondere die über Jahrzehnte gewonnenen Resultate der Europäer und Amerikaner auf dem Gebiet der Kernfusion sind sehr begehrt.
China Cranks Up Heat on Nuclear Fusion

Is China’s latest technological drive going to end up producing yet another Sputnik moment for the U.S.?

That has to be one question on the minds of scientists, researchers and politicians in the U.S. as China unveils its latest attempt to reach for one of science’s brass rings: viable nuclear fusion technology.

According to a report in the state-run China Daily, the central government is planning to train 2,000 experts to pursue research and development into magnetic confinement fusion, which seeks to use magnetic fields to create the high-pressure conditions necessary for fusion.

A number of research institutes and private companies around the world are racing to perfect magnetic confinement.

China is already a signatory and participant in the France-based International Thermonuclear Experimental Reactor (ITER) project, that is perhaps the largest project pursuing magnetic approach. Arguably one of the most world’s ambitious multinational scientific undertakings, the project has a price tag of at least $21 billion and involves hundreds of scientists from China, the European Union, Japan, India Korea, Russia and the United States.

[...]

http://blogs.wsj.com/chinarealtime/2011 ... ar-fusion/
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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

Deutschland verliert den Anschluss an die Spitzentechnologie.

http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 91454.html

Und das alles nur wegen den Grünen Idioten, die damals vor dem Videotext gewarnt haben, das zeigt wie viel Weitblick diese Hysteriker besitzen.
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Re: kernfusion

Beitrag von frems »

Karl Murx » So 16. Sep 2012, 22:28 hat geschrieben:Deutschland verliert den Anschluss an die Spitzentechnologie.

http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 91454.html

Und das alles nur wegen den Grünen Idioten, die damals vor dem Videotext gewarnt haben, das zeigt wie viel Weitblick diese Hysteriker besitzen.
Was hat das denn mit den Grünen zu tun? :?:

Insgesamt 34,3 Mio. Euro hat das Ministerium seit 2009 dafür bewilligt. Im Etat für 2013 wurden die Mittel zusammengestrichen. ... Kritiker sehen in dem Projekt ohnehin ein Milliardengrab. Tatsächlich laufen die Kosten aus dem Ruder. Nach derzeitigem Stand soll Iter 15 Mrd. Euro verschlingen, dreimal so viel wie ursprünglich geplant.
Labskaus!

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Re: kernfusion

Beitrag von John Galt »

frems » So 16. Sep 2012, 21:52 hat geschrieben: Was hat das denn mit den Grünen zu tun? :?:

Insgesamt 34,3 Mio. Euro hat das Ministerium seit 2009 dafür bewilligt. Im Etat für 2013 wurden die Mittel zusammengestrichen. ... Kritiker sehen in dem Projekt ohnehin ein Milliardengrab. Tatsächlich laufen die Kosten aus dem Ruder. Nach derzeitigem Stand soll Iter 15 Mrd. Euro verschlingen, dreimal so viel wie ursprünglich geplant.
Was denkst du wer beim ITER-Entwurf regiert hat?

Aber etwas aktueller:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 70444.html

Theoretisch hätte der ITER auch in Deutschland stehen können, rate mal welche großartigen Denker die deutsche Bewerbung beendigt haben. Jetzt sind kaum deutsche Firmen am Bau beteiligt, d.h. ein ganzer Zukunftsmarkt geht an Deutschland vorbei, unfassbar.
Zuletzt geändert von John Galt am Mo 17. Sep 2012, 00:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: kernfusion

Beitrag von sportsgeist »

Enigma » Mi 23. Jul 2008, 13:08 hat geschrieben:ich find die kernfusion gut in spätestens 50 jahren sind wir so weit ...immerhin so ITER schon mehr strom produzieren als es verbraucht und das ist schonmal ein wichtiger schritt :)
als ich irgendwann in den 70ern zur schule ging (die mit dem 19er davor), hiess es bereits, in 30 jahren (also zur jahrhundertwende) waeren wir soweit, mit der zivilen nutzung der kuenstlichen kernfusion. nunja, jetzt ist 12 jahre nach dieser jahrhundertwende und wir sind noch keinen schritt weiter.

eher schon mit der nutzung der natuerlichen kernfusion ...
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: kernfusion

Beitrag von schokoschendrezki »

Alle vernünftigen Argumente sprechen für Wüstenstrom (vor allem mit Solarthermie) und gegen Kernfusion. Nicht nur technologische, auch politische. Nordafrika und der Nahe Osten hätten eine Perspektive: Technologie und Partizipation statt Renaissance der Religionen. Ein Gebiet von der Größe der ehemaligen DDR - ein sehr kleiner Teil der Sahara - würde ausreichen, um mit schon mit heutiger solarthermischer Technik die gesamte Energieversorgung der Welt zu gewährleisten. Das ist so schlüssig und überzeugend. Mir ist vollkommen unklar, was man mit dieser unnützen Kernfusionsgeschichte will. Ein weiteres Nürburgring-Projekt, nur zig mal größer und teurer, infantile Träume großer kleiner Jungs, die zuviel SciFi-Bücher gelesen haben, ich weiß es nicht.

Für völlig unsinnig halte ich die Argumentation, dass die Verlagerung größerer Teile der Energieproduktion in die Länder Norafrikas und des Nahen Ostens unseren Sicherheitsinteressen widersprechen. Das Gegenteil ist der Fall. Entweder wir finden zu einem vernünftigen Verhältnis zu dieser Region durch Zusammenarbeit oder wir sind auf Dauer durch Terrorgefahr bedroht, die dann u.a. auch die erheblich kritischeren Atomkraft- und Kernfusionsanlagen betreffen. Als wenn Terrror sich durch geographische Distanz abschrecken ließe.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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