- "Krise ist ein produktiver Zustand. Mann muß ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen."
Krisen wurden von diversen Krisenpropheten schon oft zum Weltuntergang hochstilisiert. In der Mythologie haben Visionen von der Endzeit einen festen Platz. Ebenso in Film und Fernsehen oder unter Wissenschaftlern. Wirklich passiert ist bisher aber noch nichts. So etwa nach dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000, nach den New Yorker Anschlägen im September 2001, nach dem Kollaps der US-amerikanischen Investmentbank
"Lehman Brothers" im Herbst 2008 oder während der Griechenlandkrise im Frühjahr 2010. Ebenso wurde die sogenannte Flüchtlingskrise von 2015 zum Anlaß genommen, den Untergang der westlichen Kultur
(oder zumindest Deutschlands) vorherzusagen. Bücher dieser selbst ernannten Zukunftsdeuter dazu sind mannigfaltig vorhanden.
- "Der größte Crash aller Zeiten"
- "Weltsystemcrash"
- "Die Nullzinsfalle"
- "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"
- "Deutschland schafft sich ab."
- etc.
Auch die jetzige Corona-Epidemie muß als
"Apokalypse"-Thema herhalten. Vorhergesagt wird also nichts anderes, als ein wirtschaftlicher Totalzusammenbruch. Supermarktregale werden nicht nachgefüllt - schneller als sich das Virus ausbreitet oder Klopapier panisch gehamstert werden kann. Vorhandene Ernte
(Spargel oder Erdbeeren, etc.) kann nicht eingebracht werden, weil ausländische Saisonarbeiter erstmal in coronabedingte Quarantäne müssen. Gastronomen, Köche, Restaurantbetreiber, Imbissbudenbesitzer bekommen keine Kundschaft, etc. Allerdings ist bisher weder unser Wirtschaftssystem zusammengebrochen noch die Welt untergegangen. Sollte man diese Aussagen also lediglich unter
"Verschwörungstheorien" ablegen?
À propos Weltuntergang oder Apokalypse - wörtlich aus dem Griechischen:
"Entschleierung", im Christentum aber als
"Offenbarung" übersetzt.
Neben den oben genannten Szenarien
(Internetblase, 9/11, Bankenkrise, Griechenlandkrise, Flüchtlingskrise), sollte natürlich auch die Jahrhundertumstellung zum Ausfall sämtlicher Computer und somit ebenso zum Zusammenbruch unseres Wirtschaftssystems führen ... letztlich unseres Lebensdaseins.
In einem anderen Szenario stand die Welt ebenso kurz vor ihrem Ende. Der Welt-Untergang wurde für den 21. Dezember 2012 vorausgesagt, weil der Maya-Kalender zu diesem Datum endet.
- (meine Kalender enden alle Ende Dezember. Ich hänge dann einfach einen neuen auf.)
Kurz vor Eintritt dieser Vorhersage fanden Forscher
"Kalenderberechnungen, wie man sie bisher noch nie gesehen hat ... etwa 500 Jahre älter", als den oben erwähnten Maya-Kalender. Insgesamt existieren nur drei handschriftliche Maya-Kalender. Der Weltuntergang blieb vorerst aus!
- (Verblichene Weltuntergangsszenarien - wie zu erwarten?)
Auch der große Stephen Hawking sagte kurz vor seinem Tod das Ende der Welt voraus. Im Jahr 2600 verwandele sich die Erde in einen Feuerball! So der Tenor seiner 16-seitige Abhandlung, mit dem Titel
- "A Smooth Exit of Eternal Inflation?"
Er bezog sich wohl auf ein Papier, daß die Hebräische Universität von Jerusalem vor rund 15 Jahren fand. In einem von Isaac Newton 1704 verfaßten Brief, grübelt der berühmte Physiker über die biblische
"Apokalypse". Nach Alttestamentarischer Vorstellung handelt es sich dabei um ein Gottesgericht, auch
"Jüngstes Gericht" genannt, mit dem der Schöpfergott die von ihm geschaffene Welt zerstört und dabei quasi
"Seelen sortiert". Alles irdische Leben wird getötet, wer gottgefällig gelebt hat, kommt ins Paradies ... alle anderen in die Hölle. Wenn man an so etwas glaubt, stellt sich natürlich die Frage nach dem
"Wann?" Newton versuchte das in dem Schreiben daher aus Bibelversen abzuleiten. Er kam zu dem Schluß, daß man den Zeitpunkt nicht genau bestimmen könne, versuchte ihn aber einzugrenzen und kam dabei, warum auch immer, ungefähr auf das Jahr 2060. Eine
"Berechnung" im wissenschaftlichen Sinn war das natürlich nicht - insofern ist da wohl auch nichts dran. Zahlreiche christliche Gruppierungen haben über die Jahrhunderte immer wieder solche Vorhersagen getroffen, die natürlich nie eintrafen.
- (Was natürlich nicht heißt, daß unsere Welt unkaputtbar wäre, man denke nur an das nukleare Bedrohungspotenzial oder die Klimakrise - doch das hat letztlich der Mensch in der Hand!)
Die deutsche Neurowissenschaftlerin, Autorin und Professorin für Medienpsychologie an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln, Prof. Dr. Maren Urner erklärt, die Gegenwart sei schlecht - die Zukunft werde aber noch schlimmer. Diese Sicht der Dinge drängt sich auf, wenn man sich über den Zustand der Welt informieren möchte. Dies müßte nicht sein und daher wünscht sie sich einen Journalismus, der besser einordnet und lösungsorientiert berichtet. In einem Vortrag gibt sie einen Crashkurs in kritischem Denken, der als Werkzeugkasten in der digitalen Medienwelt dienen kann. Angesichts von Kriegen, Skandalen und sonstigen Katastrophen fordert sie:
- "Schluß mit Weltuntergang!"
Bezogen auf diese Überlegungen -
Weltuntergang oder Apokalypse: Avantgardisten verstehen sich gemeinhin als eine Gruppe von Vorkämpfern einer geistigen Entwicklungen. Über diese politische und künstlerische Bewegungen sagte einst der französische Schriftsteller, Regisseur, Übersetzer und Diplomat, Roman Kacew, besser bekannt unter dem Namen Romain Gary, daß Avantgardisten Leute sind, die nicht genau wissen, wo sie hinwollen, aber als erste da sind. Einem unbekannten Autor zufolge ist Rezession lediglich ein vornehmer Ausdruck für das brutale Wort Wirtschaftskrise.
- ... also am Lagerfeuer meiner Vorfahren nannten wir dies schlicht und einfach schlechte Zeiten.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)