schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Jan 2021, 13:42)
Es ist einfach so: Das Phänomen "Insektenrückgang" ist völlig neu und das Phänomen "Wildtiere in der Stadt" ist es auch. Der Verzehr von Wildfleisch und der Betrieb von Wildtiermärkten in Südöstasien dagegen ist überhaupt nix neues. Der Instinkt sagt einem doch, dass es für eine Zoonose eher zu ersterem einen Zusammenhang geben könnte. Auch wenn man von Biologie kaum eine Ahnung hat.
Sehr häufig geschahen und geschehen Zoonosen aus den HxNx-Virentypen.
Die H1N1 (Schweinegrippe) gehört mit dazu.
Ein ein- bis niedriger zweistelliger Anteil unseres Genoms stammt aus Zoonosen,
meist von den Vögeln.
Vererbt wird das immer dann an die Folgegenerationen,
wenn es beim infizierten Menschen die Keimzellen infiziert.
In den meisten Fällen stirbt der Embryo dann ab.
Nun hat der Mensch keinen Vorteil von der Vogel-DNA.
Diese sitzt auch meist in den Telomeren (an den Chromosomen-Enden),
wo sie ohnehin nicht in eine RNA übersetzt wird,
das heißt also, nicht ausgelesen wird.
Die meisten zoonotische HxNx-Viren haben es auch nicht geschafft,
nach dem Sprung von Tier zu Mensch dann von Mensch zu Mensch weitergegeben zu werden.
Dies geschieht meist, wenn eine menschliche Zelle zugleich von einem zoonotischen und einem menschlichen Virus befallen ist.
Dann können sich beide Viren in ihrem Erbgut vermischen,
und das Hybrid-Virus ist dann ggf. auf den Menschen optimiert.
Man sollte dabei aber auch nicht vergessen,
dass es ohne die Zoonosen bis jetzt auf der Erde maximal niedere Lebensformen (wie im Kambrium) gäbe.
Gerade zoonotische Viren ermöglichen den Gentransfer zwischen den Spezies,
und so müssen genetische Errungenschaften durch Mutation und Selektion nicht auf jedem Ast der evolutiven Stammbaumes neu erfunden werden.
Die Viren versetzen die Evolution in die Lage,
dass es in dem Stammbaum zwischen den Zweigen Querverbindungen gibt.