Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

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JosefG
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von JosefG »

Raskolnikof hat geschrieben:(21 Apr 2020, 13:11)

Wer dein Bewegungsprofil auskundschaften will ist auf die Corona-App nicht angewiesen.
Jedenfalls ist es damit viel einfacher, Kontaktpersonen zu ermitteln.
Und das kann auch für andere Zwecke verwendet werden.

Mag ja sein, dass die Corona-Bekämpfung einiges rechtfertigt.
Mich stört, dass die App als anonym beworben wird, obwohl sie es nicht ist.
Und vor allem stört mich, dass nicht sicher ist, ob es bei der Freiwilligkeit bleibt.
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Quatschki
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Quatschki »

Raskolnikof hat geschrieben:(21 Apr 2020, 13:11)

Bis jetzt ist nichts derartiges erkennbar geworden. Übrigens lässt sich von jedem Bürger der ein Smartphone mit sich führt ein Bewegungsprofil anlegen. Neuere Geräte mit integrierten GPS lassen sich sogar auf ca. drei Meter (und besser) genau orten. Wer Interesse an deinem Bewegungsprofil hat und Zugang zur techn. Infrastruktur besitzt erfährt genau, wann du bei Aldi oder Edeka eingekauft hast oder wann und wie häufig du im Swingerclub verkehrst. :D
Was spielt es da noch eine Rolle, ob die Corona-App evtl. auch noch für für irgendwas mißbraucht wird? Zudem beruhen die von dir geäüßerten möglichen "Begehrlichkeiten" auf reine Spekulationen.

Mit der kostenlosen finnischen App Maastokartat kannst du überprüfen, wie genau du geortet werden kannst, nämlich fast auf den Meter genau und hast nebenbei noch die genauen Geodaten deines momentanen Aufenthalts. Ich benutze die App fürs Geocaching. :)
Mit anderen Worten: Wer dein Bewegungsprofil auskundschaften will ist auf die Corona-App nicht angewiesen.
Mit GPS kann man nicht "geortet" werden, sondern das Handy ermittelt seinen Standort selbst
und diese Information kann dann z.B. der Google-Standortdienst abfragen, falls man Internetverbindung hat und die Standortfreigabe erteilt hat.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Raskolnikof »

Quatschki hat geschrieben:(21 Apr 2020, 14:22)

Mit GPS kann man nicht "geortet" werden, sondern das Handy ermittelt seinen Standort selbst
und diese Information kann dann z.B. der Google-Standortdienst abfragen, falls man Internetverbindung hat und die Standortfreigabe erteilt hat.
Auf allen Smartphones sind bereits im Neuzustand zig Apps vorinstalliert. Die meisten von ihnen können nicht gelöscht, allenfalls deaktiviert werden. Und dann hast du noch nicht einmal die Kontrolle darüber, ob die tatsächlich deaktiviert sind.
Viele Apps benötigen für ihre Funktion die Standortfeststellug (Navi-App, Wetter…). Und da liegt die Krux.

Bei wohl jedem Smartphone ist die Google-Standortfreigabe (bei Android) aktiviert. Und seitdem neuere Smartphones alle mit GPS ausgestattet sind erfolgt die Standortfeststellung der Genauigkeit wegen über GPS und GSM.

Tja, und wenn nun z.B. deine Wetter-App oder irgendeine andere App die die Standortfreigabe nutzt von „fremden Mächten“ für Spionagezwecke missbraucht wird?
Ich habe da keine Sorgen. Ich will hiermit nur sagen, dass Leute die die Corona-App aus Angst ausspioniert zu werden nicht nutzen möchten erst gar kein Smartphone nutzen sollten.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Skeptiker »

Edit: Missverständnis. Daher gelöscht.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von unity in diversity »

Die praktische Anwendbarkeit ist das Problem.
In ihrer Nähe hat sich ein Covid 19 Infizierter aufgehalten, gehen sie in häusliche Quarantäne.
Ok, bin weg.
Wie teile ich das dem AG mit?
SMS-Kopie hinschicken?
Arztbesuch? Obwohl ich nicht krank bin?
14 Tage zu Hause abgesessen.
Nichts wie raus, ju hu…
5 Minuten später: In ihrer Nähe,… begeben…
Das war es mit der Akzeptanz.

Wenn dich die App mehrmals in Quarantäne schickt, hat der ganze Pandemieplan seine Wirkungslosigkeit bewiesen und du darfst alles ignorieren, was den Spielmeistern noch so einfällt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Quatschki »

Die Frage ist ja auch, wie das in Hochhäusern funktioniert.
Wenn 10 Stockwerke über mir einer das Virus hat...
Deshalb ist eine Bluetooth-basierte App vermutlich brauchbarer als irgendwelche GPS-Standort-Geschichten, die in Gebäuden eh nicht funktionieren, wenn man nicht nahe am Fenster steht.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von unity in diversity »

Die Bluetooth basierte App bringt nur in einer Containmentstrategie Punkte.
Bei Flatten the Curve ist das rausgeschmissenes Geld, weil keiner mehr hinterherkommt.
Was Lockerungen und Einschränkungen betrifft, gleicht Deutschland einem Flickenteppich, wie nach dem 30 jährigen Krieg.
Weil Freiheitsapostel und Pluralismusflaumen überall reinquatschen dürfen.
Jeder wird regelmäßig mindestens ein benachbartes Bundesland besuchen, zum Beispiel zum Arbeiten. Damit ist die Weiterverbreitung gesichert.
Also, entweder wird konsequent eine Linie zur Seuchenbekämpfung gefahren, oder jeder fährt seine eigene, ohne Einschränkungen.

Das wird Chinas Triumph über die spätrömische Dekadenz.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Raskolnikof »

Quatschki hat geschrieben:(22 Apr 2020, 09:12)

Die Frage ist ja auch, wie das in Hochhäusern funktioniert.
Wenn 10 Stockwerke über mir einer das Virus hat...
Deshalb ist eine Bluetooth-basierte App vermutlich brauchbarer als irgendwelche GPS-Standort-Geschichten, die in Gebäuden eh nicht funktionieren, wenn man nicht nahe am Fenster steht.
Wenn genug Menschen mitmachen macht ein wenig Schwund nichts. In China und Südkorea leben die Menschen in den grossen Städten ja auch in grossen Wohnsilos.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von BenJohn »

Raskolnikof hat geschrieben:(21 Apr 2020, 13:11)

Mit anderen Worten: Wer dein Bewegungsprofil auskundschaften will ist auf die Corona-App nicht angewiesen.
Na dann brauchen wir die App ja nicht.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Raskolnikof »

Schlechter Witz.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von unity in diversity »

Raskolnikof hat geschrieben:(23 Apr 2020, 00:28)

Wenn genug Menschen mitmachen macht ein wenig Schwund nichts. In China und Südkorea leben die Menschen in den grossen Städten ja auch in grossen Wohnsilos.
Ab einem R von unter 0,4 kann man eine Mehrheit für die App gewinnen.
Bei jedem Wert darüber, fasst jeder Bürger die App als Verarsche auf, oder unterstellt zu Recht einen bürgerfeindlichen Hintergrund.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Warum müssen die Daten eigentlich zentral gespeichert werden?

Die Daten werden ja sowieso lokal gecached.
Wenn jemand infiziert wurde, warum kann er dann nicht selber über die App auf Basis der gecachten Daten eine SMS an alle schicken die mit ihm Kontakt hatten?

So ein dezentraler Ansatz wäre mir z.B. deutlich lieber, als wenn die Daten dann von der Regierung gesammelt werden.
Dann würde ich sie mir auch installieren.

Die App könnte man dann auch Open source machen, so dass jeder direkt im Code nachlesen kann dass da keine Hintertüren drin sind.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Raskolnikof »

An alle die der Corona-App nicht trauen und Angst vor fremden Mächten haben: Wenn die App da ist installiert ihr die einfach nicht und alles ist gut. Es wird ja keiner gezwungen.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von unity in diversity »

Raskolnikof hat geschrieben:(24 Apr 2020, 00:31)

An alle die der Corona-App nicht trauen und Angst vor fremden Mächten haben: Wenn die App da ist installiert ihr die einfach nicht und alles ist gut. Es wird ja keiner gezwungen.
Wenn es darum geht, Restbestände des Virus niederzumachen, lohnt sich die App.
So gehen ua. Südkoreaner an die Sache ran. Die haben dann auch in ihrer breiten Mehrheit Vertrauen. Damit nichts einreißt und ihre Wirtschaft krachen geht.

Wenn man jetzt beobachtet, wie Politiker der AFDP den Leuten gezielt einreden, daß man jetzt Lockerungsdebatten forcieren muß, fragt man sich, ob es fremdgesteuerte Politiker gibt, oder ob die sich am deutschen Michel für irgendwas ganz Grundsätzliches rächen wollen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Europa2050 »

unity in diversity hat geschrieben:(24 Apr 2020, 05:12)

...

Wenn man jetzt beobachtet, wie Politiker der ... den Leuten gezielt einreden, daß man jetzt Lockerungsdebatten forcieren muß, fragt man sich, ob es fremdgesteuerte Politiker gibt, oder ob die sich am deutschen Michel für irgendwas ganz Grundsätzliches rächen wollen.
So eine <Debatte> muss etwas furchtbar schlimmes, vermutlich ansteckendes sein.

Auf Langstrecke wird Corona-Bekämpfung in Europa nur erfolgreich sein, wenn sie akzeptiert und mitgetragen werden.
Und da sollen solche <Debatten> durchaus sinnvoll sein.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von unity in diversity »

Europa2050 hat geschrieben:(24 Apr 2020, 08:33)

So eine <Debatte> muss etwas furchtbar schlimmes, vermutlich ansteckendes sein.

Auf Langstrecke wird Corona-Bekämpfung in Europa nur erfolgreich sein, wenn sie akzeptiert und mitgetragen werden.
Und da sollen solche <Debatten> durchaus sinnvoll sein.
Dein Oberguru faselte sogar was von Umsturz:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... on/seite-2
Ich traue dem zu, mit Uniter zu paktieren:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... Krise.html
Läßt man diese Verbrecher ungehindert gewähren, kommen noch ganz andere Apps.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(21 Apr 2020, 23:38)

Auf allen Smartphones sind bereits im Neuzustand zig Apps vorinstalliert. Die meisten von ihnen können nicht gelöscht, allenfalls deaktiviert werden. Und dann hast du noch nicht einmal die Kontrolle darüber, ob die tatsächlich deaktiviert sind.
Viele Apps benötigen für ihre Funktion die Standortfeststellug (Navi-App, Wetter…). Und da liegt die Krux.

Bei wohl jedem Smartphone ist die Google-Standortfreigabe (bei Android) aktiviert. Und seitdem neuere Smartphones alle mit GPS ausgestattet sind erfolgt die Standortfeststellung der Genauigkeit wegen über GPS und GSM.

Tja, und wenn nun z.B. deine Wetter-App oder irgendeine andere App die die Standortfreigabe nutzt von „fremden Mächten“ für Spionagezwecke missbraucht wird?
Ich habe da keine Sorgen. Ich will hiermit nur sagen, dass Leute die die Corona-App aus Angst ausspioniert zu werden nicht nutzen möchten erst gar kein Smartphone nutzen sollten.

Huch, ich habe neuerdings ein chinesisches Mobiltelefon... ein Hyper-Super-Teil. Was darin herum turnt? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Viel zu viele Sachen sind vorinstalliert. Funktionieren ganz wunderbar. Also, mir jagt die Corona-App keine Schauer über den Rücken. Gibt es die bei Google, oder bei Huawei im Wettbewerb?
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(24 Apr 2020, 09:18)

Huch, ich habe neuerdings ein chinesisches Mobiltelefon... ein Hyper-Super-Teil. Was darin herum turnt? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Viel zu viele Sachen sind vorinstalliert. Funktionieren ganz wunderbar. Also, mir jagt die Corona-App keine Schauer über den Rücken. Gibt es die bei Google, oder bei Huawei im Wettbewerb?
Erstmal alles deinstallieren, was zuviel Akku verbraucht.
Dann bist du nicht nur chinesische Spionageapps zu 99% los.
Drin lädt du nur, was du gezielt verarschen willst.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(24 Apr 2020, 08:33)

So eine <Debatte> muss etwas furchtbar schlimmes, vermutlich ansteckendes sein.

Auf Langstrecke wird Corona-Bekämpfung in Europa nur erfolgreich sein, wenn sie akzeptiert und mitgetragen werden.
Und da sollen solche <Debatten> durchaus sinnvoll sein.
In einer Debatte muss gedacht und abgewogen werden, pro und kontra, und möglichst Konsens gefunden werden, das ist anstrengend. Einem Alphatier unhinterfragt nachzulaufen ist einfacher. Dass dabei der Gewöhnungsfaktor das Gefährliche ist, wird dabei nur den Wenigsten bewusst.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Apr 2020, 09:34)

In einer Debatte muss gedacht und abgewogen werden, pro und kontra, und möglichst Konsens gefunden werden, das ist anstrengend. Einem Alphatier unhinterfragt nachzulaufen ist einfacher. Dass dabei der Gewöhnungsfaktor das Gefährliche ist, wird dabei nur den Wenigsten bewusst.
Bei großen Tierherden scheint es aber so zu sein, daß das Hinterherrennen hinter einer Leitkuh oder einem Leitstier einen Vorteil für diese Art geboten haben. Denn andere Verhaltensweisen sind von der Natur nicht mit erhöhter Zahl an Nachkommen bis zur Fortpflanzungsreife belohnt worden. Daß es Nachteile dieses Verhaltens gibt, das weiß jeder, der eine Stampede in einam alten Westen gesehen hat. Aber auf Dauer und als Häufungspunkt in der Statistik müssen die Vorteile überwiegen.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2020, 07:34)

Bei großen Tierherden scheint es aber so zu sein, daß das Hinterherrennen hinter einer Leitkuh oder einem Leitstier einen Vorteil für diese Art geboten haben. Denn andere Verhaltensweisen sind von der Natur nicht mit erhöhter Zahl an Nachkommen bis zur Fortpflanzungsreife belohnt worden. Daß es Nachteile dieses Verhaltens gibt, das weiß jeder, der eine Stampede in einam alten Westen gesehen hat. Aber auf Dauer und als Häufungspunkt in der Statistik müssen die Vorteile überwiegen.
Dass es besser ist, rechtzeitig aufzuwachen und gegenzusteuern, statt hinterher Jahrzehntelang vergeblich zu plärren, müssten eigentlich explizit die gen Westöffnung Stampedenden allmählich mal begriffen haben, aber nein, da ist die Prägung wohl zu intensiv gewesen und zieht sich durch die Generationen.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Apr 2020, 09:02)

Dass es besser ist, rechtzeitig aufzuwachen und gegenzusteuern, statt hinterher Jahrzehntelang vergeblich zu plärren, müssten eigentlich explizit die gen Westöffnung Stampedenden allmählich mal begriffen haben, aber nein, da ist die Prägung wohl zu intensiv gewesen und zieht sich durch die Generationen.
Seien wir froh, daß wir nicht gleich von der einen Diktatur in die andere geraten sind. Mir tun die Menschen doch auch leid, deren Eltern durch die Diktaturen geprägt wurden, und die dann nie etwas anderes für besser halten durften, bis endlich die Bruchbude zusammenbrach. Sich dann plötzlich zurecht zu finden, das ist nur den Allerpfiffigsten gelungen... und natürlich jenen, die bei Leib und Leben bedroht waren und so das Weite suchen mußten. Ich habe beide Vertreter dieser Art in meiner angeheirateten Familie so um Baujahr 1943 bis 1945, mit einer kleinen Führungsverantwortung... und plötzlich war das alles nichts mehr wert. Der eine hat sich von der Herabsetzung und dem Gefühl, irgendwie wertlos zu sein, nie mehr so richtig erholt, der andere ist mit vollen Segeln in die neue Zeit aufgebrochen.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

watisdatdenn? hat geschrieben:(23 Apr 2020, 06:44)
Warum müssen die Daten eigentlich zentral gespeichert werden?

Die Daten werden ja sowieso lokal gecached.
Wenn jemand infiziert wurde, warum kann er dann nicht selber über die App auf Basis der gecachten Daten eine SMS an alle schicken die mit ihm Kontakt hatten?

So ein dezentraler Ansatz wäre mir z.B. deutlich lieber, als wenn die Daten dann von der Regierung gesammelt werden.
Dann würde ich sie mir auch installieren.

Die App könnte man dann auch Open source machen, so dass jeder direkt im Code nachlesen kann dass da keine Hintertüren drin sind.
Nanu?
Liest hier jemand von der Regierung mit?
Oder hat da jemand gute Berater?

"Bundesregierung favorisiert jetzt dezentrale Corona-App"
https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/ ... nsatz.html

Tatsächlich wäre das für mich ein großer Unterschied.
Einen dezentralen Ansatz würde ich mitgehen.
Mal schauen was da kommt.
Skeptiker

Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Skeptiker »

watisdatdenn? hat geschrieben:(26 Apr 2020, 04:12)

Nanu?
Liest hier jemand von der Regierung mit?
Oder hat da jemand gute Berater?

"Bundesregierung favorisiert jetzt dezentrale Corona-App"
https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/ ... nsatz.html

Tatsächlich wäre das für mich ein großer Unterschied.
Einen dezentralen Ansatz würde ich mitgehen.
Mal schauen was da kommt.
Ja, das ist auch für mich ein riesiger Unterschied. Allerdings ist durch die ursprüngliche Fehlentscheidung sehr viel Vertrauen weg. Ich fürchte die App ist so zerstört worden.

Ich bin ganz und garnicht jemand, der ausschließlich den Datenschutz im Auge hat - ich sehe durchaus auch immer den Nutzen. Aber hier hat man einmal durchblicken lassen mehr zu wollen. Tja, so weit ist es schon gekommen, dass Google und Apple unsere Daten gegenüber einem übergriffigen deutschen Staat schützen müssen.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Papaloooo »

Ich bin da ganz auf Raskolnikofs Seite.
Wenn die App raus ist, werde ich sie installieren.
Und genau, die Leute die darüber wettern, sind oft die,
die unter ihren Klarnamen jede Menge Texte über sich online gestellt haben.

Nicht dass ich sage, dass ich das selbst nicht tun würde:
Man könnte über mich googlen und dann hätten meine Texte einen Bezug.
Das ist in Ordnung für mich, denn ich gebe das preis, was ich preisgeben will.

Wenn ich aber dann auf der anderen Seite sage, etwas sei ein Eingriff in meine Persönlichkeitesrechte,
und das bei einer App die ja gar nicht verpflichtend ist, dann ist das schon reichlich deplatziert!
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Raskolnikof »

unity in diversity hat geschrieben:(24 Apr 2020, 05:12)

So gehen ua. Südkoreaner an die Sache ran. Die haben dann auch in ihrer breiten Mehrheit Vertrauen. Damit nichts einreißt und ihre Wirtschaft krachen geht.
Ja, Südkoreaner und Chinesen stehen hinter ihren Regierungen und deren Entscheidungen und sind absolut obrigkeitshörig. Was die Regierung sagt und anordnet dem wird bedingungslos nachgekommen. In China gibt es in der Öffentlichgkeit ungefähr 450 Mill. Überwachungskameras. Bis Ende 2021 sollen es eine Milliarde werden. In den Großstädten erfolgt die Erfassung und Erkennung von jedem Passanten per Gesichtserkennung wobei eine lückenlose visuelle Verfolgung bis in den letzten Winkel möglich ist. Der allerneueste Clou: Kleine Bildschirme an Fußgängerampeln, auf denen namentlich und mit Bild Passanten an den Pranger gestellt werden, die sich im Straßenverkehr nicht korrekt verhalten haben (beispielsweise Straße bei rot überquert).

Die Chinesen finden das gut. Und weil das so ist klappt das da mit der Corona-App auch so gut. Da gibt es wohl kaum jemanden der/die sich dagegen sperrt.
Nicht dass jemand denkt, dass ich dieses chinesische System gern bei uns in Deutschland eingeführt hätte. Es zeigt aber, dass ein Volk, welches geschlossen hinter einer Sache steht vieles sehr viel schneller erreichen bzw. umsetzen kann. Beispiel: der größte Flughafen der Welt in Peking. Bauzeit vom ersten Spatenstich bis zur Einweihung: gut vier Jahr Jahre. Berlin....?
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Raskolnikof hat geschrieben:(26 Apr 2020, 11:05)

Ja, Südkoreaner und Chinesen stehen hinter ihren Regierungen und deren Entscheidungen und sind absolut obrigkeitshörig. Was die Regierung sagt und anordnet dem wird bedingungslos nachgekommen. In China gibt es in der Öffentlichgkeit ungefähr 450 Mill. Überwachungskameras. Bis Ende 2021 sollen es eine Milliarde werden. In den Großstädten erfolgt die Erfassung und Erkennung von jedem Passanten per Gesichtserkennung wobei eine lückenlose visuelle Verfolgung bis in den letzten Winkel möglich ist. Der allerneueste Clou: Kleine Bildschirme an Fußgängerampeln, auf denen namentlich und mit Bild Passanten an den Pranger gestellt werden, die sich im Straßenverkehr nicht korrekt verhalten haben (beispielsweise Straße bei rot überquert).

Die Chinesen finden das gut. Und weil das so ist klappt das da mit der Corona-App auch so gut. Da gibt es wohl kaum jemanden der/die sich dagegen sperrt.
Nicht dass jemand denkt, dass ich dieses chinesische System gern bei uns in Deutschland eingeführt hätte. Es zeigt aber, dass ein Volk, welches geschlossen hinter einer Sache steht vieles sehr viel schneller erreichen bzw. umsetzen kann. Beispiel: der größte Flughafen der Welt in Peking. Bauzeit vom ersten Spatenstich bis zur Einweihung: gut vier Jahr Jahre. Berlin....?
Ich bin kein Feind von Technik. Ganz im Gegenteil!
Ich bastel auch in meiner Freizeit an künstlichen neuronalen Netzen usw..

Allerdings braucht man kein autoritäres System um Technik effizient nutzen zu können!

Wichtig ist mir mit meiner demokratischen Grundeinstellung, dass durch neue Technik das Volk ermächtigt wird und nicht ein zentraler Staat!
Man könnte hier gerne auch Sportparks wie in China machen in denen (nach Anfrage durch den User) das Gesicht durch Kameras getrackt wird, solange die Daten auf dem Gerät verbleiben und nach der Nutzung gelöscht werden!

Das ist auch der gravierende Unterschied zwischen einer dezentralen App die die Daten auf dem Handy des Nutzers behält und diesem zusätzliche Informationen gibt und einer App die diese Daten zentral auswertet.
Das eine ermächtigt den Bürger, das andere den zentralen Staat.

Bei einer dezentralen App mache ich gerne mit, bei einer zentralen könnt ihr mich aber vergessen!
BenJohn

Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von BenJohn »

Raskolnikof hat geschrieben:(26 Apr 2020, 11:05)

Ja, Südkoreaner und Chinesen stehen hinter ihren Regierungen und deren Entscheidungen und sind absolut obrigkeitshörig. Was die Regierung sagt und anordnet dem wird bedingungslos nachgekommen. In China gibt es in der Öffentlichgkeit ungefähr 450 Mill. Überwachungskameras. Bis Ende 2021 sollen es eine Milliarde werden. In den Großstädten erfolgt die Erfassung und Erkennung von jedem Passanten per Gesichtserkennung wobei eine lückenlose visuelle Verfolgung bis in den letzten Winkel möglich ist. Der allerneueste Clou: Kleine Bildschirme an Fußgängerampeln, auf denen namentlich und mit Bild Passanten an den Pranger gestellt werden, die sich im Straßenverkehr nicht korrekt verhalten haben (beispielsweise Straße bei rot überquert).

Die Chinesen finden das gut. Und weil das so ist klappt das da mit der Corona-App auch so gut. Da gibt es wohl kaum jemanden der/die sich dagegen sperrt.
Nicht dass jemand denkt, dass ich dieses chinesische System gern bei uns in Deutschland eingeführt hätte. Es zeigt aber, dass ein Volk, welches geschlossen hinter einer Sache steht vieles sehr viel schneller erreichen bzw. umsetzen kann. Beispiel: der größte Flughafen der Welt in Peking. Bauzeit vom ersten Spatenstich bis zur Einweihung: gut vier Jahr Jahre. Berlin....?
Wer sagt, dass die das gut finden? Wer findet die totale Überwachung denn gut?
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Raskolnikof hat geschrieben:(26 Apr 2020, 11:05)
Beispiel: der größte Flughafen der Welt in Peking. Bauzeit vom ersten Spatenstich bis zur Einweihung: gut vier Jahr Jahre. Berlin....?
Das Baurecht in Deutschland ist extrem übertrieben.
Es wäre Zeit, dass hier mal aufgeräumt wird und es wirklich deutlich verschlankt wird, ganz im Sinne der freiheitlichen demokratischen Grundordnung!

Bei den Altparteien ist da aber nichts zu machen!
Da kommt nur Jahre für Jahre einr neue Verschärfung des Baurechts hinzu was alles immer noch teurer macht!
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Apr 2020, 08:48)
Allerdings ist durch die ursprüngliche Fehlentscheidung sehr viel Vertrauen weg. Ich fürchte die App ist so zerstört worden.
Nein.
Jeder kann Fehler machen, wichtig ist nur dass sie korrigiert werden und man daraus lernt!

Gerade unserer Regierung die vor allem aus digitalen Laien besteht (Neuland, keiner kann programmieren, waaas die Amis haben unsere Daten? etc..) traue ich da überhaupt keine Kompetenz zu (Ausnahme: Dorothee Bär), ABER solange sie auf die Berater hören ist ja alles gut.
Ich habe also überhaupt kein Vertrauen in die digitale Kompetenz unserer Regierung, welches zerstört werden könnte.

Ich bin auch nicht nachtragend.
Solange das Endergebnis der App passt ist es mir egal ob es da zwischenzeitlich ein paar dumme Ideen gab.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Raskolnikof hat geschrieben:(19 Apr 2020, 15:07)
Was die „Marktreife“ immer und immer wieder verzögert ist die in Deutschland über alles gehende Datensicherheit. Dieses Problem ist zwar lösbar, nur eben nicht mal eben so umsetzbar. Das dauert.
Natürlich ist das sehr einfach umsetzbar und würde auch sehr schnell gehen (Daten lokal cachen. Bei Coronafall die lokal gecachten Daten nutzen um Kontaktpersonen zu informieren).

Jeder Deutsche (Sim im deutschen Handynetz) der die App freiwillig installiert und nutzt, bekommt 10€ Guthaben auf der jeweiligen Plattform gutgeschrieben (finanzieller Anreiz statt Zwang).

Wenn sich die Regierung keine fähigen Projektmanager einkaufen kann, ist das Problem dann eher dort verortet!
BenJohn

Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von BenJohn »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Apr 2020, 08:48)

Ja, das ist auch für mich ein riesiger Unterschied. Allerdings ist durch die ursprüngliche Fehlentscheidung sehr viel Vertrauen weg. Ich fürchte die App ist so zerstört worden.

Ich bin ganz und garnicht jemand, der ausschließlich den Datenschutz im Auge hat - ich sehe durchaus auch immer den Nutzen. Aber hier hat man einmal durchblicken lassen mehr zu wollen. Tja, so weit ist es schon gekommen, dass Google und Apple unsere Daten gegenüber einem übergriffigen deutschen Staat schützen müssen.

Apple hat eine App, bei der die Daten zentral gespeichert werden, mit verhindert.

https://www.sueddeutsche.de/digital/cor ... -1.4890126

Wenn Wirtschaftsunternehmen mehr Grips im Kopf haben als Regierungen.
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unity in diversity
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von unity in diversity »

BenJohn hat geschrieben:(28 Apr 2020, 13:27)

Apple hat eine App, bei der die Daten zentral gespeichert werden, mit verhindert.

https://www.sueddeutsche.de/digital/cor ... -1.4890126

Wenn Wirtschaftsunternehmen mehr Grips im Kopf haben als Regierungen.
Die Regierung war durchaus nicht gripslos, weil die Ökodiktatur gern gewusst hätte, in welchem Hühnerstall du Motorrad Rallyes organisiert hast.
Oder wo dein ökologischer Fußabdruck den Klimawandel sonst noch eigenmächtig vorangetrieben hat.
Corona hat die Klima-Konkurrenz nur vorläufig ausgebootet, es wird wohl aufschlussreich, ob man nach den nächsten Updates der Betriebssysteme GPS und Bluetooth noch ausschalten kann.
Zur App selber fällt mir nichts ein, außer daß sie jeden mehrmals in Quarantäne schicken kann, wenn die aktuelle Seuchenpolitik beibehalten wird.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Raskolnikof »

watisdatdenn? hat geschrieben:(27 Apr 2020, 08:09)

Natürlich ist das sehr einfach umsetzbar und würde auch sehr schnell gehen (Daten lokal cachen. Bei Coronafall die lokal gecachten Daten nutzen um Kontaktpersonen zu informieren).

Jeder Deutsche (Sim im deutschen Handynetz) der die App freiwillig installiert und nutzt, bekommt 10€ Guthaben auf der jeweiligen Plattform gutgeschrieben (finanzieller Anreiz statt Zwang).

Wenn sich die Regierung keine fähigen Projektmanager einkaufen kann, ist das Problem dann eher dort verortet!
Du scheinst ja besonders schlau zu sein. Warum sitzt du denn nicht im Kreise der Entwickler dieser App?
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Raskolnikof hat geschrieben:(29 Apr 2020, 17:03)
Du scheinst ja besonders schlau zu sein. Warum sitzt du denn nicht im Kreise der Entwickler dieser App?
Ich hab schon eine gute Arbeit.
(Nachtrag: wenn der Sourcecode veröffentlicht wird, würde ich da auch in meiner Freizeit mal drüberschaun und evtl. ein paar Pull-Requests initiieren)

Aber es geht ja jetzt auch in die richtige Richtung mit der App :).
Ich bin auf das Ergebnis gespannt, jetzt mit positiver Erwartung, wenn sie das wirklich dezentral hinkriegen.
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Do 30. Apr 2020, 06:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

BenJohn hat geschrieben:(28 Apr 2020, 13:27)

Apple hat eine App, bei der die Daten zentral gespeichert werden, mit verhindert.

https://www.sueddeutsche.de/digital/cor ... -1.4890126

Wenn Wirtschaftsunternehmen mehr Grips im Kopf haben als Regierungen.
Interessanter Artikel der etwas auf die Technik eingeht.

Merkwürdig finde ich das hier:
"Das Forscherteam von Pepp-PT hat bei der Bluetooth-Kalibrierung viel geleistet", sagt Thorsten Holz.
Was gibt es da denn groß zu kalibrieren?
Ich hab jetzt selber kurz mit meinem eigenen BLE-Microcontroller bei 1,5 Meter einen dBm von -70 gemessen.
Das dürfte der Wert sein. Ob man jetzt -60 dBm ansetzt oder -80 dBm dürfte in der Praxis doch kaum einen Effekt haben?

Also funktioniert das zum Messen in etwa so (mal als Python pseudocode dargestellt):

If (t2 - t1) > 15[min]:
-Var oBLE = Scan_ble()
-For each oBLEitem In oBLE:
—If oBLEitem.signal > -70[dBm]:
—-Cachelocal(oBLEitem.Name)

Was mich wieder nervt:
Wo ist der Sourcecode der App?
Warum muss ich Artikel über die App lesen nur um daraus die Funktionsweise logisch rückschließen zu müssen, anstatt den Code selber lesen zu können?
Wie soll man da dann vernünftig darüber diskutieren können?

Ich zahle die App über meine Steuern mit, dann will ich auch den Sourcecode lesen können!
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Do 30. Apr 2020, 06:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

"Jetzt braucht es eine Kultur der App-Installationen" sagt Buermeyer. "So wie wir das mit Masken machen: Wer eine trägt, handelt solidarisch und schützt vor allem andere."
Ich bezweifle stark, dass das funktionieren wird!

Was funktionieren wird:
Bis zu 10€ Gutschrift für jeden der sich diese App installiert und über einen gewissen Zeitraum aktiv nutzt. Dann kommt die „Kultur der App-Installation“ ganz automatisch.

Mal ehrlich:
Was sind da für Traumtänzer am Werk?
Wenn man möchte dass Menschen etwas aktiv tun, muss man Anreize bieten oder mit Strafe drohen.
Per Default ist der Mensch/User faul und macht erst mal gar nichts! (Vor allen weil die Aktivierung der BLE-Funktion und das ständige Scannen auch etwas Akkuladung [wenn auch recht wenig] kosten wird)

Ich bin auch eher ein Freund von Anreizen anstatt Strafen.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Apr 2020, 05:56)
Wo ist der Sourcecode der App?
Ich muss mich korrigieren:
Hier ist der Sourcecode der App:
https://github.com/pepp-pt/pepp-pt-ntk- ... p/src/main

Ich les mal etwas rein.
BenJohn

Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von BenJohn »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Apr 2020, 06:19)

Ich bezweifle stark, dass das funktionieren wird!

Was funktionieren wird:
Bis zu 10€ Gutschrift für jeden der sich diese App installiert und über einen gewissen Zeitraum aktiv nutzt. Dann kommt die „Kultur der App-Installation“ ganz automatisch.

Mal ehrlich:
Was sind da für Traumtänzer am Werk?
Wenn man möchte dass Menschen etwas aktiv tun, muss man Anreize bieten oder mit Strafe drohen.
Per Default ist der Mensch/User faul und macht erst mal gar nichts! (Vor allen weil die Aktivierung der BLE-Funktion und das ständige Scannen auch etwas Akkuladung [wenn auch recht wenig] kosten wird)

Ich bin auch eher ein Freund von Anreizen anstatt Strafen.
Die können mir auch 1000€ bieten. Ich werde mir die App trotzdem nicht installieren.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Apr 2020, 07:18)
Ich muss mich korrigieren:
Hier ist der Sourcecode der App:
https://github.com/pepp-pt/pepp-pt-ntk- ... p/src/main

Ich les mal etwas rein.
....
Ich sag nichts mehr dazu.
Die Github-Seite spricht denke ich für sich selbst (alleine die Tatsache dass der letzte Update vor 8 Tagen war...).

Wer jetzt die Schuld auf „Datenschutz“ „Apple“ oder sonstwas schiebt, will vom eigenen Versagen ablenken.
Das Projekt Pepp-pt ist jetzt schon offensichtlich tot.
Der eine oder die zwei fähigen Entwickler (mehr scheinen tatsächlich nicht beteiligt gewesen zu sein) tun mir leid.

Immerhin: die generelle Architektur kann man gut aus dem sample-Code rauslesen und ist in etwa so (ungeschickt) aufgebaut wie von mir gedacht.
Ironischerweise scheint gerade die zentrale Serverarchitektur Probleme zu machen, wenn man sich die Code-Kommentare durchliest..

Die Entwicklerfirma acticom scheint in Berlin zu sitzen.. da kann man auch gleich indische Programmierer nehmen.
Gute Entwickler gibt es in Sachsen, Baden-Württemberg und selbstverständlich in Bayern.

Mal schauen ob die App vor dem Berliner Flughafen fertig wird und wer als Sündenbock herhalten muss..
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Ich hab weitere Fragen:
Warum schickt die App Daten an den Server wie lange ich mit jemanden Kontakt hatte?
Was interessiert das RKI der Status meiner Batterie (kpis.add(new KPI("battery", BatterLevelHelper.getBatteryLevel())); ) oder wann ich mich angemeldet habe usw...
Es ist wirklich gut, dass das Prinzip der App nochmal überdacht wird!
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Ok es war wohl gedacht dass die IDs für Bluetooth über EBIDs vom Server generiert werden.
Also muss gedacht gewesen sein die persönlichen Informationen auf dem Server zu speichern und entsprechend auszuwerten ..
To prevent a ddos attack on the
// backend we take a timeout between backend calls
...
Das hätte böswillige Menschen sicher davon abgehalten :D :thumbup: :cool:

Ich denke eine dezentrale Lösung wird neben den Vorteilen beim Datenschutz die App also auch noch deutlich robuster machen.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

watisdatdenn? hat geschrieben:(21 Apr 2020, 08:04)
Vielleicht installiere ich es mir doch freiwillig um zu schauen ob ich hinter das Muster der Bluetooth-ID Generierung komme (Vermutlich eine Mischung aus macadresse, timestamp und Telefonnummer. Eventuell noch mit zentral gespeicherten Zertifikat reingemischt, aber gerade das wäre interessant herauszufinden...).
Tja... es ist wohl tatsächlich nur das Zertifikat (ebid) vom Server ohne lokalen Daten:

Code: Alles auswählen

final UUID uuid = UUID.fromString(ebid);
Das ist deutlich unterkomplexer als ich dachte. Aber warum nicht? Die Daten zum User sind ja eh schon alle auf dem Server...
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Apr 2020, 09:25)
Die Daten zum User sind ja eh schon alle auf dem Server...
Andererseits schon wieder fast bedauerlich, dass das so nicht kommt...
Für den Dump der (sicher geplant gewesenen) SQL-Datenbank im Backend welcher die ebids mit User ID und den hochgeladenen KPIs kombiniert, hätte ich bares Geld gezahlt.
Nicht aus bösem Willen heraus sondern aus reiner Neugierde :).

Wenn man dann noch irgendwie die User-ID mit den Klarnamen zusammenbringen hätte können.
:D
Das wäre schon spannend gewesen. Man hätte dann aus den KPIs komplette physische Soziale Netzwerke rekonstruieren können.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

BenJohn hat geschrieben:(30 Apr 2020, 07:38)
Die können mir auch 1000€ bieten. Ich werde mir die App trotzdem nicht installieren.
Diese App würde ich mir auch nicht installieren.
Bei einer dezentralen App in der ich den Sourcecode lesen könnte, wäre ich aber mit ziemlicher Sicherheit sofort dabei und das fände ich auch sinnvoll.

Da unterscheide ich durchaus danach was die App mit den Daten macht.

Du nicht?
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ist das Thread in dem du Selbstgespräche führst? Dann möchte ich nicht weiter stören.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(30 Apr 2020, 10:31)
Ist das Thread in dem du Selbstgespräche führst? Dann möchte ich nicht weiter stören.
Das waren nur meine Kommentare/Gedanken während ich den Sourcecode durchgegangen bin. Ist ja vielleicht auch für manche interessant die kein Java lesen können.
Das hat für mich sehr viele Fragezeichen zu dem Thema aufgelöst (Originalquellen sind halt immer noch das Beste).

Was hältst du denn von dem Code?
Oder hast du Fragen zum Code? Ich denke ich habe jetzt schon einen groben Überblick und kann auch Fragen dazu beantworten.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Raskolnikof hat geschrieben:(19 Apr 2020, 15:07)
Im Zusammenspiel mit Android-Handys verliefen erste Tests recht positiv. Probleme bereitet derzeit noch Apples IOS.
Das wundert mich ehrlich gesagt.
Ich hab mir jetzt den Android Sourcecode durchgelesen und mir ist keine Stelle aufgefallen bei der ich ein Problem mit IOS vermutet hätte..

Ist jemanden bekannt wo da die Probleme liegen?
Ich könnte mir als Problemzone aktuell nur die Zertifikatverwaltung im Keystore oder die BLE Bibliothek vorstellen.

Bei IOS hatte ich (bei einem privaten Hobbyprojekt) auch mal Probleme mit der Bluetooth WebAPI die auf Android problemlos ging.
Das wird in der App aber nicht eingesetzt.
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von Raskolnikof »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(30 Apr 2020, 10:31)

Ist das Thread in dem du Selbstgespräche führst? Dann möchte ich nicht weiter stören.
Manche Leute brauchen das. Selbstgesprächlern widerspricht man nicht. :D
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Re: Datenschutz und Persönlichkeitsrecht behindert Coronabekämpfung

Beitrag von watisdatdenn? »

Raskolnikof hat geschrieben:(30 Apr 2020, 16:01)
Manche Leute brauchen das. Selbstgesprächlern widerspricht man nicht. :D
Bin ich spannender als das Thema?
Ich fühle mich geehrt :)

Ich persönlich finde aber diese Java-Datei z.B. durchaus spannender, denn sie zeigt welche Daten zum Server gesendet werden soll(t)en:
https://github.com/pepp-pt/pepp-pt-ntk- ... nable.java

Das ist also der „Kerncode“ um den es in diesem Thread geht.
Findest du es in Ordnung was da alles minütlich an den Server geschickt werden sollte?
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