neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

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relativ
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:01)

Die Frage wird eher danach gehen, wieviele tausende Tote sind wir bereit für die Wirtschaft in Kauf zu nehmen ?
Ich habe gelesen, dass wir ohne Lockdown wohl mit 50 000 + rechnen müssen.
Ich weiss schon warum ich die Argumentation nur mit Toteszahlen nicht mag.
Es geht beim Lockdown auch nicht nur um die Wirtschaft, auch dies sollte mittlerweile klar sein. Auch ein Tot mit/durch Lockdown gibt es. Natürlich nicht unbeding zwingend auf der Intensivstation. Darum lässt man es m.M. am Besten auch bei der Argumentation bezüglich deren Belegung, daß ist auch völlig ausreichend.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:07)

Ja, so gesehen ist bei Ihnen politisch-verwaltungstechnisch ja alles in bester Ordnung. Das sollten Sie dann aber auch loben, anstatt mich auf falsche Fährten zu setzen... :D
Wenn du mich hier schon ein wenig länger kennst, wüsstest du da es bei mir nicht nur Schwarz oder Weiss gibt. :?
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Haegar »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:07)

Ich weiss schon warum ich die Argumentation nur mit Toteszahlen nicht mag.
Es geht beim Lockdown auch nicht nur um die Wirtschaft, auch dies sollte mittlerweile klar sein. Auch ein Tot mit/durch Lockdown gibt es. Natürlich nicht unbeding zwingend auf der Intensivstation. Darum lässt man es m.M. am Besten auch bei der Argumentation bezüglich deren Belegung, daß ist auch völlig ausreichend.
Es ist mir klar, dass nackte Todeszahlen nicht gemocht werden. Dennoch sollte man sich zu Ende gedacht immer klar sein, dass es nur darum geht.

Hier der Artikel:

https://www.mdr.de/wissen/covid-vierte- ... e-100.html
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:11)

Es ist mir klar, dass nackte Todeszahlen nicht gemocht werden. Dennoch sollte man sich zu Ende gedacht immer klar sein, dass es nur darum geht.

Hier der Artikel:

https://www.mdr.de/wissen/covid-vierte- ... e-100.html
der Artikel bestätigt mich , daß wir bis evtl. eine Impfpflicht kommt, einen Lockdown für Ungeimpfte haben muessen. Die Regeln werden dann je nach Lage angepasst. Einen pauschalen Lockdown für alle ,als Mittel ,halte ich weiterhin nicht für notwendig.
Das wir z.B. bis zum Frühling und Sommer 200.000 Tote bezüglich Covid ohne Lockdown haben werden, stelle ich stark in Zweifel.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(01 Dec 2021, 13:00)

Wo das Geld herkommt steht in diesem Beitrag von mir.

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... n#p5097710
Ich meine, daß wir hier im wesentlichen von vergleichbaren Abläufen sprechen sollten. Wenn wir also das britischen Gesundheitssystem und seine ausschließliche Finanzierung aus Steuermitteln betrachten, dann wäre es wohl doch besser, die je Kopf der britischen Wohnbevölkerung aufgebrachten Mittel zu vergleichen mit den Mitteln, die In D aus Steuermitteln und aus Abgaben der Krankenversicherten und Arbeitgeber in unser deutsches Gesundheitssystem fließen.

Danach wäre die Frage nach Leistungskatalogen der Gesundheitssysteme zu stellen und das Ergebnis aus zu werten. Mit einem Zweizeiler ist in der Hinsicht gar nichts bewirkt!
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Haegar »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:19)

der Artikel bestätigt mich , daß wir bis evtl. eine Impfpflicht kommt, einen Lockdown für Ungeimpfte haben muessen. Die Regeln werden dann je nach Lage angepasst. Einen pauschalen Lockdown für alle ,als Mittel ,halte ich weiterhin nicht für notwendig.
Das wir z.B. bis zum Frühling und Sommer 200.000 Tote bezüglich Covid ohne Lockdown haben werden, stelle ich stark in Zweifel.
Der Artikel sagt:

Mit Lockdown knapp 50k zusätzliche Tote bis zum Frühjahr
Ohne Lockdown mind. 150k zusätzliche Tote bis zum Frühjahr

Differenz der beiden Varianten mindestens 100k zusätzliche Tote
Für die Wirtschaft halt und so.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:10)

Wenn du mich hier schon ein wenig länger kennst, wüsstest du da es bei mir nicht nur Schwarz oder Weiss gibt. :?
Ja, wo bleibt dann nur das Positive, sagen wir einmal "Weiß = positiv"? ;)
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:23)

Der Artikel sagt:

Mit Lockdown knapp 50k zusätzliche Tote bis zum Frühjahr
Ohne Lockdown mind. 150k zusätzliche Tote bis zum Frühjahr

Differenz der beiden Varianten mindestens 100k zusätzliche Tote
Für die Wirtschaft halt und so.
Ich weiss was der Artikel sagt , aber ich stelle die Zahlen in Frage. Klar weiss jetzt noch niemand wie der neue Virustyp einschlägt, oder wie gefählich er ist.
Stand jetzt, würde ich die dortigen Zahlen für Deutschland bezweifeln.

Edit: Btw. Keine Einschränkungen wird es eh nicht geben.
Zuletzt geändert von relativ am Mi 1. Dez 2021, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Sybilla »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 12:53)

So unterschiedlich kann Wahrnehmung sein. Ich bekommen mindestens einmal täglich abends die Nachrichten im ÖR mit und ich wüsste nicht, dass Neuinfektionen, Inzidenz und Todesfälle nicht in jeder Sendung genannt würden...
Da kann ich aushelfen

tagesschau, 20:00 Uhr 30.11.2021 Laufzeit 5:50 bis 6:00
--- --- ---
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Haegar »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:26)

Ich weiss was der Artikel sagt , aber ich stelle die Zahlen in Frage. Klar weiss jetzt noch niemand wie der neue Virustyp einschlägt, oder wie gefählich er ist.
Stand jetzt, würde ich die dortigen Zahlen für Deutschland bezweifeln.

Edit: Btw. Keine Einschränkungen wird es eh nicht geben.
Ich denke dieses Infragestellen war auch bei der Politik erstmal so. Aber:
Wenn einem Politiker diese Zahlen geliefert werden, dann sinkt dessen verantwortungsvoller Entscheidungsspielraum in meinen Augen drastisch auf genau Null.
Deshalb denke ich nicht, dass wir an dem Lockdown noch herum kommen können.
Es werden wohl noch die Details geklärt.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:42)

Ich denke dieses Infragestellen war auch bei der Politik erstmal so. Aber:
Wenn einem Politiker diese Zahlen geliefert werden, dann sinkt dessen verantwortungsvoller Entscheidungsspielraum in meinen Augen drastisch auf genau Null.
Deshalb denke ich nicht, dass wir an dem Lockdown noch herum kommen können.
Es werden wohl noch die Details geklärt.
Also ich stelle mir ganz einfach die logische Frage. Warum soll es jetzt ohne Lockdown so wesentlich schlechter laufen, mit den Todeszahlen, wie zur Zeiten in denen noch wesentlich weniger Leute geimpft waren. Mom. haben wir ca. 102000 Tote im Zusammenhang mit Covid und dieser Wert soll sich innerhalb von 3-4 Monaten fast verdoppeln. Auch ganz ohne Maßnahmen, ist das nur schwer zu glauben , mit Maßnahmen bin ich eher ungläubig und ja ich erwarte diese Überlegungen natürlich auch von Politikern in Verantwortung, bevor sie alles wieder dicht machen.
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von Astrocreep2000 »

Elmar Brok hat geschrieben:(01 Dec 2021, 13:59)

Jo, auf der Grundlage kann man halt nicht diskutieren
Naja, vor kurzem war mein Argument, man solle das Ausmaß der Pandemie besser anhand von Zahlen und Statistiken deutlich machen als anhand von Einzelschicksalen an Dir abgeprallt:
Elmar Brok hat geschrieben:(30 Nov 2021, 22:50)
Diese Frau ist ja kein Einzelfall. Ihr persönliches Schicksal schon, aber in diesem Land haben/hatten Millionen Menschen Corona und über 100.000 sind daran bereits gestorben. Das betrifft viele Menschen und auch sind viele Menschen in der Situation, dass sie aus Angst vor Corona nicht mehr ihre Familie treffen usw. Die Frau steht stellvertretend für eine große Gruppe in diesem Land.
"rolis" persönliche Erfahrung wird sicher auch kein Einzelfall sein...

Wo ich halt den Unterschied sehe: Selbstverständlich juckt den persönlich Betroffenen keine "statistische "Evidenz". Und natürlich "darf" der persönlich Betroffene auch so argumentieren. Und damit dürf(t)en wir "Laien" uns hier in der Diskussion auch auseinandersetzen.

Und meinetwegen darfst Du auch Deiner Linie treu bleiben, dort, wo Dir Zahlen nicht das gewünschte Futter liefern, auf "Schicksale" und "Angst" zu verweisen - und umgekehrt (Beispiel "roli"), je nach dem, wie es Deiner argumentativen Intention dient.

Das kann aber nicht der Anspruch von Professionellem Journalismus sein. Natürlich darf er über harte Einzelschicksale berichten, ganz unabhängig davon, ob sie repräsentativ sind oder nicht. Seriöser Journalismus endet für mich aber da, wo spektakuläre Einzelschicksale/O-Töne doch klar erkennbar eingesetzt werden, um die gewünschte Stimmung zu beeinflussen.

Ich erinnere da mal an Hajo Friedrichs bekanntes Zitat: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, […] dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nie dazugehört."
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von roli »

Quatschki hat geschrieben:(01 Dec 2021, 13:11)

Als Minister muss er sie aber wie ein Politiker beurteilen.
z.B. bei der Abwägung, ob wir als 80-Millionen-Volk und drittgrößte Wirtschaftsmacht es irgendwie organisiert kriegen, für einige Wochen die 5000 oder auch 10000 Covid-Intensivpatienten durchzuschleusen
oder uns für 10 Milliarden Euro pro Woche einen erneuten Lockdown leisten.
wobei dies natürlich nicht nur die Aufgabe ders Gesundheitsministers ist.

Zukünftig kann er Dies mit Lindner diskutieren.
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Astrocreep2000 »

Ich bestätige - hier wird neben Inzidenz und Neuinfektionen eine Information nicht benannt, die Dir wichtig ist. So wie ich mich bestätigt fühlen darf, dass auch Informationen zu kurz kommen, die mir wichtig wären.

... aber das ist jetzt tatsächlich das Einzige, was Du auf meinen explizit und ausführlich an vorherige Aussagen von Dir anknüpfenden Post zu entgegnen hast?
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von roli »

Elmar Brok hat geschrieben:(01 Dec 2021, 13:59)

Jo, auf der Grundlage kann man halt nicht diskutieren
klar. Die Wahrheit ist bisweilen unangenehm. ;)
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von H2O »

Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:23)

(...)
Differenz der beiden Varianten mindestens 100k zusätzliche Tote
Für die Wirtschaft halt und so.
Solche Aussagen kosten fast gar nichts. Sie werden erst im Frühjahr nachprüfbar.

Derzeit überrascht mich die Meldung (DLF), daß die "Inzidenzen" rückläufig sind. Zufällig, oder systematisch durch angewandte Vorsichtsmaßnahmen... das weiß der Teufel. Wenn das keine zufällige Einsattelung der ausgewerteten Daten ist, dann geht die 4. Welle zurück. Auch ist die Zahl der täglich an und mit Covid-19 Verstorbenen in einem Rahmen von 1: 214.000, wenn wir unsere Einwohnerzahl auf 83 Mio Mitbürger abschätzen. Den 388 an und mit Covid täglich Verstorbenen stehen 2.850 auf ganz natürliche Weise täglich Verstorbene gegenüber, wenn wir unsere mittlere Lebenserwartung auf 80 Jahre abschätzen. Dazwischen liegt also eine Größenordnung!

@ Astrocreep hatte schon einmal eine sehr ähnliche Betrachtung vorgestellt. So schrecklich wie ein Tod durch eine vermeidbare Krankheit auch sein mag: Sie springt nur deshalb aus dem Rahmen, weil sie einen Namen hat: "infolge der Pandemie verstorben". Nur vergleichsweise wenige unter uns werden Menschen <70 Lebensjahre kennen, die in 2021 der Pandemie zum Opfer gefallen sind. Zur Jahreswende 2020-2021 waren es ~60.000 Opfer; inzwischen sind wir bei ~105.000 Opfern.

Nicht besonders verwunderlich, daß vielen Menschen dieses Thema eher lästig infolge beschlossener allgemeiner Schutzmaßnahmen (AHA, Maskenpflicht, Impfschutz) als erschütternd infolge vorzeitiger Sterbefälle erscheint.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Quatschki »

roli hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:04)

wobei dies natürlich nicht nur die Aufgabe ders Gesundheitsministers ist.

Zukünftig kann er Dies mit Lindner diskutieren.
Jedenfalls muss ein Minister kein Experte sein, sondern Manager und Moderator.
Die Experten gehören in die Stäbe und Gremien, die dem Minister zuarbeiten.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:24)

Ja, wo bleibt dann nur das Positive, sagen wir einmal "Weiß = positiv"? ;)
In diesem Fall kann es Weiss nicht geben, weil ich ja meine Booster Impfung noch nicht habe. ;) Aber den schwarzen Peter dafür, nur mal eben den der örtlichen Verwaltung zuzuschieben ist mir dann auch zu billig.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von roli »

Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:42)

Ich denke dieses Infragestellen war auch bei der Politik erstmal so. Aber:
Wenn einem Politiker diese Zahlen geliefert werden, dann sinkt dessen verantwortungsvoller Entscheidungsspielraum in meinen Augen drastisch auf genau Null.
Deshalb denke ich nicht, dass wir an dem Lockdown noch herum kommen können.
Es werden wohl noch die Details geklärt.
aktuell sieht es zum Glück noch nicht so aus.
Man geht stärker gegen die Verursacher dieser Krise vor.
Und das ist auch richtig. Nur hätte man damit früher anfangen können.
Auch die kommende Impfpflicht mit Blick auf den nächsten Winter gehört dazu.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:11)

Derzeit überrascht mich die Meldung (DLF), daß die "Inzidenzen" rückläufig sind. Zufällig, oder systematisch durch angewandte Vorsichtsmaßnahmen... das weiß der Teufel. Wenn das keine zufällige Einsattelung der ausgewerteten Daten ist, dann geht die 4. Welle zurück.
Allzu überraschend wäre das nicht.
Wenn auch die Panikmacher bei jeder Welle (und vermutlich auch bei der nächsten wieder) so tun, als ob die Inzidenzen ohne ihre "Maßnahmen" bis in alle Ewigkeit ansteigen würde, so sahen doch bisher alle Wellen ähnlich aus.
Auch in Ländern, die wenig oder nichts gemacht haben.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

Quatschki hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:20)

Allzu überraschend wäre das nicht.
Wenn auch die Panikmacher bei jeder Welle (und vermutlich auch bei der nächsten wieder) so tun, als ob die Inzidenzen ohne ihre "Maßnahmen" bis in alle Ewigkeit ansteigen würde, so sahen doch bisher alle Wellen ähnlich aus.
Auch in Ländern, die wenig oder nichts gemacht haben.
GB kennt z.B. seit Monaten nur eine Welle. Klar werden auch dort die Regeln verschärft aber wohl eher wegen der neuen Varriante
Zuletzt geändert von relativ am Mi 1. Dez 2021, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:13)

In diesem Fall kann es Weiss nicht geben, weil ich ja meine Booster Impfung noch nicht habe. ;) Aber den schwarzen Peter dafür, nur mal eben den der örtlichen Verwaltung zuzuschieben ist mir dann auch zu billig.
Wenn Verwaltung/Dienst am Mitbürger vor Ort nicht so funktioniert, wie das andernorts offenbar doch möglich ist, dann trägt die Verantwortung dafür ... ? Mir erscheint es etwas leichtfertig, Menschen von übernommener Verantwortung frei zu sprechen. Ganz schlecht angelegte Steuergelder!
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Astrocreep2000 »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 13:01)

Lauterbach ist doch kein Fanatiker seines Fachgebietes, aber klar ist auch, er hat in der Pandemie eher wie ein Experte beurteilt und weniger als Politiker bzw. Parteipolitiker. Das mögen einige Parteisoldaten überhaupt nicht.
Das hat mir gerade sehr gut gefallen!

(Und so hatte ich ihn auch aus Diskussionsrunden vor Covid in Erinnerung, wenn er sehr unmissverständlich anprangerte, wie Pharmakonzerne die deutschen Krankenkassen mit Medikamentenpreisen schröpfen, die sie in keinem vergleichbaren westlichen Markt durchgesetzt bekommen ...).

"Quatschki" hat aber nicht unrecht:
Quatschki hat geschrieben:(01 Dec 2021, 13:11)

Als Minister muss er sie aber wie ein Politiker beurteilen. z.B. bei der Abwägung, ob wir als 80-Millionen-Volk und drittgrößte Wirtschaftsmacht es irgendwie organisiert kriegen, für einige Wochen die 5000 oder auch 10000 Covid-Intensivpatienten durchzuschleusen oder uns für 10 Milliarden Euro pro Woche einen erneuten Lockdown leisten.
Das lässt sich nicht allein aus der Perspektive des Gesundheitsexperten beurteilen - allerdings wird in der Pandemie der Gesundheitsminister nicht automatisch zum "Oberbefehlshaber" wie etwa der Kanzler im Verteidigungsfall. Spahns oft so wahrgenommene "Rumgeeiere" ist ja auch dem Umstand geschuldet, dass auch er nur eine Stimme im Konzert der Entscheider war.

Aber klar: Spätestens von einem Gesundheitsminister Lauterbach würde ich erwarten, dass sich sein Handeln - im Sinne des Namens seines Amtes - an der Gesundheit aller Bürger ausrichtet. Und zum Thema "Gesundheit" gehören eben auch: Ein Klima der Angst hat von vielen Menschen Vorsorge und Behandlung verschleppen lassen, das wird uns noch länger verfolgen; aber natürlich auch die gesundheitliche Belastung der Menschen durch Einschränkungen, insbesondere die, die unsere Kinder und Heranwachsenden seit 2 Jahren stumm ertragen müssen. Nicht wenige Menschen werden wohl Jahre (der Therapie) benötigen, um aus ihrer sozialen Isolation herauszufinden. Usw.

Ich hoffe, hier wird in Zukunft interdisziplinärer gedacht werden ... Drostens (und anderer) Expertise im Hinblick auf "Covid" steht ja außer Frage. Nur kann der "Scheuklappen-Blick" einzelner Experten nicht die einzige Grundlage sein, an der sich das Handeln der Politik ausrichtet.

Aber hier ist ja auch ein aus meiner Sicht richtiger Trend erkennbar: "Sogar" den von Frau Priesmann aktuell geforderte Maßnahmen kann ich voll mitgehen; und eine Schließung der Schulen über eine (aus meiner Sicht durchaus sinnvolle) Verlängerung der Schulferien um einen weiteren "Quarantäne-Zyklus" von 8-10 Tagen hinaus scheint momentan keine Lobby mehr zu haben ... Naja, warten wir mal ab.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:20)

Allzu überraschend wäre das nicht.
Wenn auch die Panikmacher bei jeder Welle (und vermutlich auch bei der nächsten wieder) so tun, als ob die Inzidenzen ohne ihre "Maßnahmen" bis in alle Ewigkeit ansteigen würde, so sahen doch bisher alle Wellen ähnlich aus.
Auch in Ländern, die wenig oder nichts gemacht haben.
Jein; in ganz überschlägigem Maßstab ist das schon sehr wahr. Sieht man genauer hin, dann gibt es durchaus sehr deutliche Einsattelungen vor, während und nach der Hauptwelle. Nur ein einziges Mal konnte ich mir klar machen, wodurch eine Einsattelung bedingt sein konnte. Hoffen wir also, daß wir "über'n Berg" sind!
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:24)

Wenn Verwaltung/Dienst am Mitbürger vor Ort nicht so funktioniert, wie das andernorts offenbar doch möglich ist, dann trägt die Verantwortung dafür ... ? Mir erscheint es etwas leichtfertig, Menschen von übernommener Verantwortung frei zu sprechen. Ganz schlecht angelegte Steuergelder!
Schon wieder nur weil ich nicht sofort mit dem Finger auf Leute zeige , heisst dies nicht, daß ich die von Verantwortung frei spreche. Das es z.B. zwischen Ballungsräumen und Land etliche Unterschiede bestehen weisst du hoffentlich und ohne die genauen Parameter zu kennen haue ich ungern pauschale Kritik raus. Einen kenne ich genau und das ist der derzeitige Run und dieser wurde nicht von lokalen Politikern, oder der örtlichen Verwaltung ausgelöst, noch zu verantworten.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:35)

Schon wieder nur weil ich nicht sofort mit dem Finger auf Leute zeige , heisst dies nicht, daß ich die von Verantwortung frei spreche. Das es z.B. zwischen Ballungsräumen und Land etliche Unterschiede bestehen weisst du hoffentlich und ohne die genauen Parameter zu kennen haue ich ungern pauschale Kritik raus. Einen kenne ich genau und das ist der derzeitige Run und dieser wurde nicht von lokalen Politikern, oder der örtlichen Verwaltung ausgelöst, noch zu verantworten.
Erstaunlich... natürlich sind Verwaltungen im Idealfall an die örtlichen Verhältnisse angepaßt. Ich sehe die Sache so wie einen sportlichen Wettbewerb. Da kann es ja nur einen Sieger geben, aber so lange keine Welten zwischen den Wettbewerbern liegen, ist das eben sportlich, und neben die Freude über einen Sieger tritt auch die Achtung vor seinen Mitbewerbern. Wenn aber Teilnehmer systematisch weit achteraus segeln, dann gehören die eben nicht in diese Liga!
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Astrocreep2000 »

Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:11)

Es ist mir klar, dass nackte Todeszahlen nicht gemocht werden. Dennoch sollte man sich zu Ende gedacht immer klar sein, dass es nur darum geht. Hier der Artikel: https://www.mdr.de/wissen/covid-vierte- ... e-100.html
Ob es wirklich "nur darum geht" - darüber zu diskutieren wäre schon früh in der Pandemie nötig gewesen ...ist aber früh im Keim erstickt worden. Aber dazu unten mehr.
Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:23)

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Wer ist denn "die Wirtschaft"? Am Ende sind das Menschen, die (mehrheitlich) einer Erwerbsarbeit nachgehen und damit ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen.

Ich habe beruflich regelmäßig mit Menschen zu tun, die man, ohne sie abzuwerten, "arm" nennen darf; und insofern kann ich Dir sagen: Armut lähmt, Exitenzängste lähmen. Sie machen krank.

Zudem ist es so: Teile "der Wirtschaft" profitieren sogar noch von der Krise, siehe DAX an. Und Jeff Bezos kommt vor Lachen nicht in den Schlaf, in unseren Städten stirbt zeitgleich der Einzelhandel und die Eckkneipe. Wenn die Einschränkungen und Einschnitte alle gleich hart treffen würden: No big deal. Dem ist aber nicht so. Es sollen als gleichermaßen "Solidarität" zeigen - aber die Konsequenzen daraus sind sehr, sehr unterschiedlich hart für die Betroffenen.

Wir müssen uns dieser Folgen doch mindestens mal bewusst werden, bevor wir entscheiden, ob und wofür wir sie in Kauf nehmen. Von Kindern und dem Thema Bildung fange ich gar nicht erst an...

Das von Dir verlinkte Szenario (das "Nicman" zuerst ins Spiel brachte, weil der Modellierer als absolut anerkannter Experte gilt) sagt ja, dass die Pandemie insgesamt schlimmstenfalls 300.000 Tote am Ende der 4. Welle verursacht hätte - bei sofortiger Einstellung aller Schutzmaßnahmen. Was ja nicht wirklich realistisch ist, weil ein erheblicher Teil der Bevölkerung sicher freiwillig noch eine gewisse Zeit AHA-L praktizieren - und die Regierung dies wohl kaum verbieten wird.

Aber sei's drum, nehmen wir 300 Tsd. Eine monströse Zahl, dennoch bedeutet dies im Umkehrschluss, dass - selbst wenn es schlimmstmöglich kommt - 99,64% aller Bürger in unserem Land nicht an Covid-19 versterben werden. Und hier kommt dann noch "relativierend" (Autsch ...) hinzu, dass 80% dieser Toten über 70 Jahre alt sein werden.

Und dass ist halt die Frage: Einen Bevölkerungsverlust in Höhe von 0,36% nicht nicht hinnehmen zu wollen und dafür die benannten Kollateralschäden, die Dutzende Millionen betreffen komplett hinten anzustellen ...

... das kann ja durchaus gesellschaftlicher Konsens sein/werden. Darum geht es mir gar nicht.

Aber dann bitte als Ergebnis eines offenen, ehrlichen Diskurses. Und dazu müsste man eben offen benennen, was hier gegenüber, bzw. auf dem Spiel steht. Und das hat für mein Empfinden nicht ausreichend stattgefunden.

Oder, an Dein Eingangszitat anknüpfend: "Es ist mir klar, dass nackte Fakten, die nicht geeignet sind, die Dramatik der Lage zu betonen, nicht gemocht werden."
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Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:46)

Erstaunlich... natürlich sind Verwaltungen im Idealfall an die örtlichen Verhältnisse angepaßt. Ich sehe die Sache so wie einen sportlichen Wettbewerb. Da kann es ja nur einen Sieger geben, aber so lange keine Welten zwischen den Wettbewerbern liegen, ist das eben sportlich, und neben die Freude über einen Sieger tritt auch die Achtung vor seinen Mitbewerbern. Wenn aber Teilnehmer systematisch weit achteraus segeln, dann gehören die eben nicht in diese Liga!
Tja wie beim sportlichen Wettbewerb, sind Vorraussetzungen für Erfolg selbst in der gleichen Liga höchst unterschiedlich, auch das ist keine neue Erkenntnis.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von Elmar Brok »

roli hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:06)

klar. Die Wahrheit ist bisweilen unangenehm. ;)
Subjektive Erfahrungen sind niemals "die Wahrheit". Was ein Wahnsinn.
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von Elmar Brok »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:00)

Naja, vor kurzem war mein Argument, man solle das Ausmaß der Pandemie besser anhand von Zahlen und Statistiken deutlich machen als anhand von Einzelschicksalen an Dir abgeprallt:


"rolis" persönliche Erfahrung wird sicher auch kein Einzelfall sein...

Wo ich halt den Unterschied sehe: Selbstverständlich juckt den persönlich Betroffenen keine "statistische "Evidenz". Und natürlich "darf" der persönlich Betroffene auch so argumentieren. Und damit dürf(t)en wir "Laien" uns hier in der Diskussion auch auseinandersetzen.

Und meinetwegen darfst Du auch Deiner Linie treu bleiben, dort, wo Dir Zahlen nicht das gewünschte Futter liefern, auf "Schicksale" und "Angst" zu verweisen - und umgekehrt (Beispiel "roli"), je nach dem, wie es Deiner argumentativen Intention dient.

Das kann aber nicht der Anspruch von Professionellem Journalismus sein. Natürlich darf er über harte Einzelschicksale berichten, ganz unabhängig davon, ob sie repräsentativ sind oder nicht. Seriöser Journalismus endet für mich aber da, wo spektakuläre Einzelschicksale/O-Töne doch klar erkennbar eingesetzt werden, um die gewünschte Stimmung zu beeinflussen.

Ich erinnere da mal an Hajo Friedrichs bekanntes Zitat: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, […] dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nie dazugehört."
Es wäre empfehlenswert, nicht immer alles absolut zu sehen. Sollten Stimmen, die von schlimmen Zuständen berichten, Aufmerksamkeit bekommen? Definitiv. Spiegeln sie die Wahrheit wieder? Natürlich nicht. Kann man deswegen Statistiken außer Acht lassen? Nein. Diese Dinge existieren nebeneinander und ich dachte, ich hätte auch erläutert, dass es mir um den Bericht über die Gefühlslage von Doppelt-Geimpften ging. Dein Vergleich hinkt stark! Die Aussage der Frau hat keine allgemeinen Ansprüche gehabt. Sie hat nicht behauptet, dass es jedem so ginge oder dies der Normalfall. Anders als der User roli, der aufgrund einer subjektiven Erfahrung allgemeingültige Aussagen trifft und alles andere ignoriert. Also bitte, diese billigen Vorwürfe hätte man sich auch direkt sparen können.
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von Astrocreep2000 »

Elmar Brok hat geschrieben:(01 Dec 2021, 17:04)

Es wäre empfehlenswert, nicht immer alles absolut zu sehen. (...).
Ich verstehe Deinen Standpunkt jetzt besser, Danke. Möchte aber trotzdem erinnern, dass es meinerseits keinen Vorwurf in Deine Richtung gab, sondern daran, wie das Video bei "Anna Will" platziert wurde. Und solche Beispiele ehe ich - trotz eingeschränltem TV-Konsum - fast täglich. Naja, präzise: Immer dann, wenn die Neuinfektionen steigen ...
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 16:34)

Tja wie beim sportlichen Wettbewerb, sind Vorraussetzungen für Erfolg selbst in der gleichen Liga höchst unterschiedlich, auch das ist keine neue Erkenntnis.
Mit der Gefahr des Abstiegs verbunden... vermutlich auch keine neue Erkenntnis! :?
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von roli »

Elmar Brok hat geschrieben:(01 Dec 2021, 16:54)

Subjektive Erfahrungen sind niemals "die Wahrheit". Was ein Wahnsinn.
als ob ich ne Ausnahme wäre. Was ein Wahnsinn. Wo lebst Du?
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von roli »

Elmar Brok hat geschrieben:(01 Dec 2021, 17:04)

Es wäre empfehlenswert, nicht immer alles absolut zu sehen. Sollten Stimmen, die von schlimmen Zuständen berichten, Aufmerksamkeit bekommen? Definitiv. Spiegeln sie die Wahrheit wieder? Natürlich nicht. Kann man deswegen Statistiken außer Acht lassen? Nein. Diese Dinge existieren nebeneinander und ich dachte, ich hätte auch erläutert, dass es mir um den Bericht über die Gefühlslage von Doppelt-Geimpften ging. Dein Vergleich hinkt stark! Die Aussage der Frau hat keine allgemeinen Ansprüche gehabt. Sie hat nicht behauptet, dass es jedem so ginge oder dies der Normalfall. Anders als der User roli, der aufgrund einer subjektiven Erfahrung allgemeingültige Aussagen trifft und alles andere ignoriert. Also bitte, diese billigen Vorwürfe hätte man sich auch direkt sparen können.
bin ich der Einzige, der hier die Verschlechterungen im Gesundheitswesen (im speziellen Fall bezogen auf mein Krankenhaus, gilt aber nicht nur hierfür) erkennt?
Ich glaube nicht. Du solltest vielleicht jeden Beitrag lesen.

Und da Du so auf Zahlen baust, dann belege mal, daß im Verhältnis heute mehr Krankenschwestern als, schreiben wir, vor 30 oder 40 Jahren pro Krankenzimmer zur Verfügung stehen.

Eine objektive Quelle.

Vor 30 Jahren hätte ich sicher nicht 50 Minuten auf ne Schwester warten müssen. Sicher nicht. Vor 30 Jahren hätte man auch den Magendurchbruch meienr Mutter rechtzeitig erkannt, weil man zu dieser Zeit noch zeitnah Hilfe bakam, wenn man klingelte. Und das sind keine subjektiven Erlebnisse. Das ist die Realität.

Wann warst Du das letzte mal im Krankenhaus?
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von NicMan »

Südafrika meldet heute 8561 Fälle bei einer Positivrate von 16,5%. Vor einer Woche (am 24. Nov) waren es 1275 Fälle bei einer Positivrate von 3,6%. Zahl der Hospitalisierungen ist auch stark gestiegen. Noch zu früh für konkrete Quantifizierung, aber man sollte es sehr kritisch beobachten. Hoher Genesenen-Anteil in der Bevölkerung könnte ein Hinweis auf Imunescape sein. Kein Grund zur Panik, aber mit einem "Medienhype" haben wir es hier auch nicht zu tun.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2021, 17:18)

Mit der Gefahr des Abstiegs verbunden... vermutlich auch keine neue Erkenntnis! :?
Stimmt wir stehen kurz vor dem Abstieg. :x
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von Quatschki »

roli hat geschrieben:(01 Dec 2021, 19:18)

bin ich der Einzige, der hier die Verschlechterungen im Gesundheitswesen (im speziellen Fall bezogen auf mein Krankenhaus, gilt aber nicht nur hierfür) erkennt?
Ich glaube nicht. Du solltest vielleicht jeden Beitrag lesen.

Und da Du so auf Zahlen baust, dann belege mal, daß im Verhältnis heute mehr Krankenschwestern als, schreiben wir, vor 30 oder 40 Jahren pro Krankenzimmer zur Verfügung stehen.

Eine objektive Quelle.

Vor 30 Jahren hätte ich sicher nicht 50 Minuten auf ne Schwester warten müssen. Sicher nicht. Vor 30 Jahren hätte man auch den Magendurchbruch meienr Mutter rechtzeitig erkannt, weil man zu dieser Zeit noch zeitnah Hilfe bakam, wenn man klingelte. Und das sind keine subjektiven Erlebnisse. Das ist die Realität.

Wann warst Du das letzte mal im Krankenhaus?
Früher hatte das medizinische Personal noch keine Stoppuhren im Hinterkopf.
Diese Entwicklung mit Personalabbau und massiver Erhöhung der Arbeitsdichte
verdanken wir den Gesundheitsreformen der letzten 25 Jahre, für die von Seiten der SPD auch in besonderem Maße ein Herr Lauterbach verantwortlich ist.
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Re:neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von olli »

Quatschki hat geschrieben:(01 Dec 2021, 22:48)

Früher hatte das medizinische Personal noch keine Stoppuhren im Hinterkopf.
Diese Entwicklung mit Personalabbau und massiver Erhöhung der Arbeitsdichte
verdanken wir den Gesundheitsreformen der letzten 25 Jahre, für die von Seiten der SPD auch in besonderem Maße ein Herr Lauterbach verantwortlich ist.
:thumbup:
Nur haben viele vergessen das Lauterbach Teil des Problems und nicht der Lösung ist.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von wohnungsloser »

Haegar hat geschrieben:(01 Dec 2021, 14:01)

Die Frage wird eher danach gehen, wieviele tausende Tote sind wir bereit für die Wirtschaft in Kauf zu nehmen ?
Ich habe gelesen, dass wir ohne Lockdown wohl mit 50 000 + rechnen müssen.
Das ist doch genau anders rum. Es ist doch die "Wirtschaft" der der Lockdown zu gut kommt. Die kleinen gehen drauf, damit die grossen mehr abschoepfen koennen.

Der, der die Luft am laengsten anhalten kann, macht zum Schluss den groessten Reibach, und das sind nun mal nur die groessten.
_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/

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Re:neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Adam Smith »

Weiss einer wie hoch der Anteil von Omikron und Delta in Südafrika aktuell ist? Gibt es eine Webseite auf denen solche Daten veröffentlicht werden?
Das ist Kapitalismus:

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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

wohnungsloser hat geschrieben:(01 Dec 2021, 23:58)

Das ist doch genau anders rum. Es ist doch die "Wirtschaft" der der Lockdown zu gut kommt. Die kleinen gehen drauf, damit die grossen mehr abschoepfen koennen.

Der, der die Luft am laengsten anhalten kann, macht zum Schluss den groessten Reibach, und das sind nun mal nur die groessten.
Alles haltlose Aussagen aus dem Gefuehl heraus .
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relativ
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von relativ »

wohnungsloser hat geschrieben:(01 Dec 2021, 23:58)

Das ist doch genau anders rum. Es ist doch die "Wirtschaft" der der Lockdown zu gut kommt. Die kleinen gehen drauf, damit die grossen mehr abschoepfen koennen.

Der, der die Luft am laengsten anhalten kann, macht zum Schluss den groessten Reibach, und das sind nun mal nur die groessten.
Die Frage des Reibachs stellt sich doch gar nicht, oder ob die großen Konzerne nach der Pandemie mehr davon profitieren. Es steht, die Vielfalt der Geschäfte, ganze Innenstädte und ein großer Teil der Veranstaltungsbranche ect.pp. auf den Spiel, mal abgesehen davon , daß natürlich auch größere Ketten Gewinneinbrüche haben, also von zu Gute kommen, kann da höchsten der Onlinehandel von sich behaupten.
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Re:neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von H2O »

olli hat geschrieben:(01 Dec 2021, 23:56)

:thumbup:
Nur haben viele vergessen das Lauterbach Teil des Problems und nicht der Lösung ist.
Immer wieder stelle ich die Frage, wie viel Sie persönlich denn bereit sind zu bezahlen, damit sich die guten Zustände im Gesundheitssystem einrichten lassen, die Sie sich wünschen. Eine Antwort auf diese Frage habe ich bis heute nicht vorgefunden.

Wir hatten einmal eine Entwicklung, daß Mitbürger sich bevorzugt privat krankenversicherten, weil ihnen die Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung zu hoch erschienen. Für mich als Familienvater kam das gar nicht infrage... das wäre ein tüchtiger Schlag ins Kontor gewesen. Natürlich lassen sich Verbesserungen hier und da einfordern, ohne gleich den Kostenhammer aus der Tasche zu nehmen. Aber dennoch: Man nenne mir ein Gesundheitssystem das mehr als unseres leistet und zugleich für 80 Mio Mitbürger Versorgungssicherheit gewährleistet. Dann können wir überlegen, ob wir dieses System auch haben möchten und es auch finanzieren möchten.

Aber in Sachen Gesundheitssystem nur auf Politikern herum prügeln, das geht doch gar nicht. Dennoch sind auch die keine Heiligen...
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von Elmar Brok »

roli hat geschrieben:(01 Dec 2021, 19:18)

bin ich der Einzige, der hier die Verschlechterungen im Gesundheitswesen (im speziellen Fall bezogen auf mein Krankenhaus, gilt aber nicht nur hierfür) erkennt?
Ich glaube nicht. Du solltest vielleicht jeden Beitrag lesen.

Und da Du so auf Zahlen baust, dann belege mal, daß im Verhältnis heute mehr Krankenschwestern als, schreiben wir, vor 30 oder 40 Jahren pro Krankenzimmer zur Verfügung stehen.

Eine objektive Quelle.

Vor 30 Jahren hätte ich sicher nicht 50 Minuten auf ne Schwester warten müssen. Sicher nicht. Vor 30 Jahren hätte man auch den Magendurchbruch meienr Mutter rechtzeitig erkannt, weil man zu dieser Zeit noch zeitnah Hilfe bakam, wenn man klingelte. Und das sind keine subjektiven Erlebnisse. Das ist die Realität.

Wann warst Du das letzte mal im Krankenhaus?
Vor zwei Jahren. Was tut das jetzt zur Sache? Ich wohne in einer Millionenstadt. Kann mich in keinster Weise über die Qualität des Gesundheitssystems beschweren. Auf dem Land mag das anders aussehen. Gut möglich.

Ich kann dir Belege zeigen, dass die Zahl der Mitarbeiter in Krankenhäusern gestiegen ist. Dass die Anzahl der Intensivbetten ebenfalls gestiegen ist. Warum suchst du nicht selber solche Zahlen heraus? Dann könntest du sicherlich ganz einfach belegen, dass vor 40 Jahren alles besser war. Es müsste doch in deinem Interesse sein, dich selbst so gut wie möglich zu informieren? Diese Arbeit muss nicht ich für dich übernehmen. Solange das aber nicht mit halbwegs nachvollziehbaren Argumenten versehen wird, kann ich dies bloß als subjektive Wahrnehmung abtun. Es ist ein weit verbreitetes Narrativ zu behaupten, dass gestern alles besser war als heute, obwohl heute vieles besser ist als gestern.

Schaut man sich die Ausgaben für das Gesundheitssystem an, sind wir weltweit in der Spitzengruppen. Teilweise sogar sehr weit vorne. Unverständlich wie da Begriffe wie "kaputt gespart" fallen können. Und ja, an vielen Stellen gibt es Probleme. Auch Probleme, die gelöst werden können, aber deshalb ist unser Gesundheitssystem noch lange nicht in einem katastrophalen Zustand. Erst recht nicht weltweit gesehen. Und würde dir dieses Thema so am Herz liegen und viele andere würden diese schrecklichen Erfahrungen teilen, wieso macht ihr nichts? Wieso werdet ihr nicht laut? Wieso gründet ihr keine Partei? Wieso drängt ihr das Thema nicht in die Medien?
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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von roli »

Quatschki hat geschrieben:(01 Dec 2021, 22:48)

Früher hatte das medizinische Personal noch keine Stoppuhren im Hinterkopf.
Diese Entwicklung mit Personalabbau und massiver Erhöhung der Arbeitsdichte
verdanken wir den Gesundheitsreformen der letzten 25 Jahre, für die von Seiten der SPD auch in besonderem Maße ein Herr Lauterbach verantwortlich ist.
ja, ich weiß. Es gab etliche Reformen, die stets eine Verschlechterung für die Kundschaft (Patienten) beinhalteten.
Abe ob da immer Lauterbach der Schuldige war? Aber die SPD hat hier ihren Anteil, das stimmt.
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!
Der Kutscher

Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von Der Kutscher »

Elmar Brok hat geschrieben:(02 Dec 2021, 09:29)
Dass die Anzahl der Intensivbetten ebenfalls gestiegen ist. Warum suchst du nicht selber solche Zahlen heraus? Dann könntest du sicherlich ganz einfach belegen, dass vor 40 Jahren alles besser war.
Das dürfte regional sehr unterschiedlich sein. Ich habe nach langer Suche im Netz eine Karte der verfügbaren Intensivbetten in Brandenburg aus dem Jahr 2000 gefunden, die einzelnen Landkreise waren farblich dargestellt (ähnlich wie heute die Inzidenzkarten) und für meinen Landkreis waren 40-50 Intensivbetten angegeben, heute haben wir keine 20 mehr. Die Zahlen von vor 40 Jahren dürften deutlich höher gelegen haben, aber das war noch ein anderer Staat …
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von roli »

wohnungsloser hat geschrieben:(01 Dec 2021, 23:58)

Das ist doch genau anders rum. Es ist doch die "Wirtschaft" der der Lockdown zu gut kommt. Die kleinen gehen drauf, damit die grossen mehr abschoepfen koennen.

Der, der die Luft am laengsten anhalten kann, macht zum Schluss den groessten Reibach, und das sind nun mal nur die groessten.
Ja, auch einer der Gründe, weswegen der DAX stetig von einem Allzeithoch auf den Nächste springt.
Die neue Variante hat ein wenig die Bremse in Karft gesetzt, wird aber nicht lange anhalten.

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Re: Wenn es bald zur Triage kommt ...

Beitrag von relativ »

roli hat geschrieben:(02 Dec 2021, 09:55)

ja, ich weiß. Es gab etliche Reformen, die stets eine Verschlechterung für die Kundschaft (Patienten) beinhalteten.
Abe ob da immer Lauterbach der Schuldige war? Aber die SPD hat hier ihren Anteil, das stimmt.
Ähm welche großen Reformen gab es denn? Die letzte die man Reform nennen könnte war doch die DRK - Fallpauschalen 2003/4 die aber quasi nur die Abrechnung reformiert hat, aber nicht den eigentlichen Bedarf, der ja beim Krankenhaus auch aus Investitionen bestehen muss.
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Re: neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von Haegar »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 16:23)

Ob es wirklich "nur darum geht" - darüber zu diskutieren wäre schon früh in der Pandemie nötig gewesen ...ist aber früh im Keim erstickt worden. Aber dazu unten mehr.

.....

Aber dann bitte als Ergebnis eines offenen, ehrlichen Diskurses. Und dazu müsste man eben offen benennen, was hier gegenüber, bzw. auf dem Spiel steht. Und das hat für mein Empfinden nicht ausreichend stattgefunden.

Oder, an Dein Eingangszitat anknüpfend: "Es ist mir klar, dass nackte Fakten, die nicht geeignet sind, die Dramatik der Lage zu betonen, nicht gemocht werden."
Daran erkennt man in meinen Augen auch die Positionen der Menschen zu unserem Forum

Dann mal los mit der Benennung:

Jeder einzelne Lebenschutz steht über der individuellen Freiheit ("Wirtschaft" ;) ), wurde vorgestern eindeutig rechtlich von dem BVerfG beantwortet.

Das ist das Fundament unserer Gesellschaftsordnung. Das wurde von dem BVerfG nochmals betont.
Deshalb auch die Angriffe auf dieses Fundament, vor allem durch eine vom Verfassungsschutz beobachtete Partei, die nicht mit diesem Fundament konform geht und bereits gescheiterte Alternativen anbietet.
Denn an diesem Fundament ruhen weitere Gesichtspunkte die von diesen Verfassungsfeinden beseitigt werden sollen.
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Re: Re:neues lebengefährliches Lungenvirus in China - Mensch zu Mensch Übertragung nicht auszuschließen

Beitrag von roli »

H2O hat geschrieben:(02 Dec 2021, 09:10)

Immer wieder stelle ich die Frage, wie viel Sie persönlich denn bereit sind zu bezahlen, damit sich die guten Zustände im Gesundheitssystem einrichten lassen, die Sie sich wünschen. Eine Antwort auf diese Frage habe ich bis heute nicht vorgefunden.

Wir hatten einmal eine Entwicklung, daß Mitbürger sich bevorzugt privat krankenversicherten, weil ihnen die Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung zu hoch erschienen. Für mich als Familienvater kam das gar nicht infrage... das wäre ein tüchtiger Schlag ins Kontor gewesen. Natürlich lassen sich Verbesserungen hier und da einfordern, ohne gleich den Kostenhammer aus der Tasche zu nehmen. Aber dennoch: Man nenne mir ein Gesundheitssystem das mehr als unseres leistet und zugleich für 80 Mio Mitbürger Versorgungssicherheit gewährleistet. Dann können wir überlegen, ob wir dieses System auch haben möchten und es auch finanzieren möchten.

Aber in Sachen Gesundheitssystem nur auf Politikern herum prügeln, das geht doch gar nicht. Dennoch sind auch die keine Heiligen...
Fangen wir doch mal an uns die Kosten zu betrachten.
Ist zwar etwas out of Strang, aber Corona hat ja Einiges aufgedeckt.

1. warum tragen unsere Krankenkassen mit die höchsten Kosten weltweit um die Rechnungen der Pharmaindustrie zu bedienen? Erst recht, wo doch diese Industrie auch bei uns zu Hause sitzt.
2. warum haben wir so viel gesetzliche Krankenkassen, Jede mit einem riesigen Verwaltungsapparat?
3. wir haben inzwischen sehr viele reine Leistungsempfänger, dazu war dieses System bei seiner Geburt nicht ausgelegt.
4. warum wird es Krankenhäusern so leicht gemacht zu betrügen? Siehe die falschen Angaben bei der Intensivbettenbelegung.
...

Dann, ja dann wenn das alles in vernünftige Bahnen gelenkt wird, können wir über höhere Versicherungsbeiträge diskutieren.
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