Kölner1302 hat geschrieben:(14 Apr 2021, 14:38)
Weil sich andere Todesursachen nicht exponentiell ausbreiten, vermute ich.
Das hatten wir doch nun schon zu genüge ... Wenn von "exponentiellem Wachstum" die Rede ist, dann bezieht sich das auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit... Die Zahl der potentiellen Toten ist aber endlich. Selbst Pessimisten wie (der von mir durchaus geschätzte) Lauterbach sprach von maximal 500.000 Toten in Deutschland, meiner Meinung nach realisterische Berechnungen kommen auf knapp die Hälfte davon.
Diese Berechnungen gingen allerdings davon aus, dass man der Ausbreitung von Anfang an nicht entgegengewirkt hätte - das ist also blanke Theorie, denn wir haben Maßnahmen ergriffen, die Anzahl der Geimpften wächst jeden Tag, wir haben eine hohe Dunkelzahl an Menschen, die eine Erkrankung symptomfrei überwunden hat - und nicht zuletzt hat das Virus ja auch einen erheblichen Teil seines tödlichen Potentials leider trotz alle Bemühungen bereits entfaltet.
So oder so: Es werden jetzt ganz sicher nicht noch Hunderttausende Tote folgen. Ich höre auch keine Stimme aus der Wissenschaft, die das noch ernsthaft behaupten würde.
...? Wie nimmst Du denn die Verteilung der Covid-19-Toten nach Altersgruppen war:
https://de.statista.com/statistik/daten ... eschlecht/
Siehst Du da etwa eine gleichmäßige Verteilung über alle Altersgruppen hinweg? An einer Covid-19-Erkrankung bei schwerem Verlauf zu versterben, ist doch nur für Menschen Ü70 ein statistisch signifikantes Sterberisiko. Im letzten Jahr geworden/gewesen, muss man dazu sagen. In diesem Jahr wird das Dank Impfung schon wieder anders aussehen.
Hier sieht man übrigens auch nicht einmal eine linear ansteigende Verteilung - sondern das Risiko, an Covid-19 zu versterben, nimmt mit dem Lebensalter exponentiell zu ... Hier passt der Begriff tatsächlich. Wenn Du Zahlen in den verlinkten Zahlken keine Altersspezifik erkennst, dann kann ich mir/Dir auch nicht helfen.
Kölner1302 hat geschrieben:(14 Apr 2021, 15:02)
Covid ist eine Epidemie. Wie Cholera, Pest, Grippe.
Covid entwickelt sich ständig weiter.
Eines Tages tötet es nach einer Mutation die mittleren Jahrgänge. Oder / und Impfungen schlagen nicht mehr an.
Natürlich entwickelt sich das Virus weiter, es wäre absolut widernatürlich, wenn das nicht so wäre.So blöd ist unser über Hunderttausend Jahre optimiertes Immunsystem aber auch nicht. Schon jetzt wurde das Immunsystem der allermeisten Menschen ja sehr gut mit dem Virus fertig. Insbesondere bei alten, geschwächten Menschen ist dies aber zu einem hohen Grad nicht der Fall. Deswegen begannen hier ja auch die Impfbemühungen.
In den Altersgruppen darunter gab und gibt es auch Fälle, wo es trotz jungen Lebensalters und keiner erkennbaren Vorerkrankungen zu schweren Verläufen bis hin zum Tod geht. Nur eben ungleich seltener, siehe verlinkte Statistik oben. Das werden wir auch nicht ganz aus der Welt bekommen, so wie ja bspw. die alle 4-5 Jahre auftretende "schnöde" Influenza-Welle bis 20 Tsd. und mehr Todeopfer fordert, hier dann sogar über alle Altersgruppen hinweg.
Meine Ausgangsfrage (wenn auch nicht an Dich) war, wann wohl der Punkt erreicht ist, an dem es keinen objektiv vertretbaren, auf Zahlen basierenden Grund mehr gibt, Covid-19 anders zu behandeln als faktisch vergleichbare Gesundheitsrisiken. Meiner Meinung nach sind wir von diesem Punkt jedenfalls nicht mehr weit entfernt.
Kölner1302 hat geschrieben:(14 Apr 2021, 14:38)
Deswegen muss Covid möglichst schnell weg. Das geht nur durch Impfung.
Und bis dahin muss man sich um möglichst geringe Infektionszahlen bemühen.
Da sind wir uns grundsätzlich einig und ich sehe da auch keinen Widerspruch, solange man nicht in Schwarz-weiß-Denken erstarrt ist.
Insofern bleibt die Frage aktuell, wann "weg" erreicht ist. Für mich ist das nicht erst der Fall, wenn die Inzidenz bei 0 ist, sondern wenn die (durch Impfung + maßvolles Verhalten) erreichte Anzahl von Todesopfern nicht mehr gegenüber anderen vergleichbaren, auf Krankheiten basierenden Todesursachen herausragt.
Wir müssen da zu einer Güterabwägung (zurück), die wir bezgl. anderer Todesrisiken ja auch vornehmen. Denn sonst müssten wir uns konsequenterweise alle bis ans Ende unserer freudlosen tage zu Hause einschließen.