Ich gebe ja zu: Meine Posts sind zu lang und führen zu viele Aspekte auf. Ich biete anderen Diskussionsteilnehmern damit natürlich eine perfekte Vorlage, sich einzelne, mißliebige, für angreifbar gehaltene Teilaspekte rauszupicken - und den Rest zu übergehen, statt argumentativ darauf einzugehen. Ich denke, ich werde wohl auch besser auf möglichst plakative Einzeiler übergehen, wie andere hier... Meine Hoffnung, dass meinen Argumenten mit Gegenargumenten begegnet wird, erfüllt sich nur in Ausnahmefällen. Aber gut, wir nehmen hier offensichtlich aus unterschiedlichen Motivationen teil.
Es ist aber wirklich mühsam, wenn dann doch mal Aspekte aufgegriffen, aber so unpräzise gelesen werden:
Kölner1302 hat geschrieben:(15 Apr 2021, 07:42)
Wenn man dem Virus nicht entgegenwirkt, werden diese Opferzahlen jetzt oder auch später noch erreicht. Das wäre für das Virus quasi ein Neustart. Jetzt nichts zu tun hat genau die gleiche Wirkung wie zu Anfang nicht zu tun.
Das bezieht sich auf meinen Satz:
"Diese Berechnungen gingen allerdings davon aus, dass man der Ausbreitung von Anfang an nicht entgegengewirkt hätte - das ist also blanke Theorie, denn wir haben Maßnahmen ergriffen (...9" Ich weiß nicht, wo Du daraus meine Haltung herausliest, Maßnahmen seien sofort einzustellen. Da Du Dich ja schon mit einigen meiner Posts auseinandergesetzt hast, könntest Du wissen, dass ich das überhaupt nicht propagiere.
Vor allem aber: Ich habe immerhin begründet, warum ich davon ausgehen, dass die schhlimmstefalls zu erartenden Todesfälle jetzt nicht mehr in die Hunderttausende gehen werden. Wenn Du dieser Meinung nicht bist, würde ich dazu gerne Argumente hören. Und nicht einfach nur die Feststellung, dass es nicht so ist oder "Lauterbach hat aber gesagt". Ist es so schwer, den eigenen Standpunkt auch mal zu begründen, anstatt einfach nur "stimmt aber doch" zu entgegnen?
Kölner1302 hat geschrieben:(15 Apr 2021, 07:42)
Die Verteilung der Opfer nach Altersgruppen ist nicht stabil. Derzeit ist eher die Gruppe Ü50 die Zielgruppe des Virus.(Typ B117). Diese Gruppe füllt derzeit die Intensivstationen.
Doch, die letzten 14 Monate war sie stabil. Ich hatte eine Grafik verlinkt (keine Verschwörungs-Theoretiker-Zahlen sondern offizielle vom RKI), es wird aber nicht darauf eingegangen, sondern auf einen anderen Aspekt eingeschwenkt. "Sauber" hättest Du hier z.B. argumentieren können, dass das zwar stimmt, sich diese Bild vermutlich in den kommenden Monaten verschieben wird. Dann würde ich wiederum sagen: Ja, aber im Moment wirkt sich das eben noch nicht statistisch signifikant aus. Wenn das so käme, hätten wir einen anderen Schnack.
Kölner1302 hat geschrieben:(15 Apr 2021, 07:42)
Außerdem haben viele 70jährige auch noch eine Lebenserwartung von 20 und mehr Jahren und haben jeden Tag das gleiche Recht zu leben wie 50jährige oder 20jährige oder wie Du.
Ich erinnere an die Ideologie der Nazis zum sog. "lebensunwerten Leben", an die sich Deine Argumentation hier meiner Meinung nach schon annähert.
Letzteres ist zwar eine üble Unterstellung, insbesondere auch, weil Du hier (warum auch immer) aus meinen Aussagen schließt, dass mir das Leben oder Sterben alter Menschen egal wäre. Diese Schwarz-Weiss-Denke geht mir langsam echt auf die Nerven: Wer es auch nur wagt, Fragen aufzuwerfen, wird in die Ecke der Corona-Leugner, Querdenker, geistig Minderbemittelter einsortiert. Ich denke, ich habe mich zu Deinen Unterstellungen im Laufe meiner Posts hier eindeutig positioniert. Aber gut, ich kann nicht verhindern, dass Du selektiv liest.
Das nächste Beispiel gleich hier:
Kölner1302 hat geschrieben:(15 Apr 2021, 07:42)
Der Hinweis auf die Grippe lässt mich annehmen, dass Du insgeheim immer noch denkst, Covid sei doch nichts anderes als eine besondere Art von leichter Grippe.
Vergleichbar ist Covid aber allenfalls mit der sog. spanischen Grippe.
Das böse Trigger-Wort "Grippe"... Ja, ich denke, es gibt vergleichbare Aspekt. Es gibt aber auch klar unterscheidbare. An Covid-19 sind - trotz massiver Gegenmaßnahmen - in einem Jahr 3-4 Mal so viele Menschen verstorben, wie bei einer heftigen Influenza-Welle, die wir ja mehr oder weniger passiv über uns ergehen lassen. Die um ein vielfaches höhere Gefahr von Covid-19 ist also selbstredend (wenn auch von den Zahlken her bei weitem nicht vergleichbar mit der "Spanischen" Grippe).
Dennoch frage ich mich, ob wir die knapp 900.000 Toten pro Jahr "nach Covid-19" anders bewerten werden, als zuvor. Darunter sollten ebenfalls Zehntausende, wenn nicht Hundertaussende vermeidbare, oder zumindest aufschiebbare Todesfälle sein. Werden wir da ähnliche Maßnahmen ergreifen? Oder eben umgekehrt formuliert: Ab welchen Kennzahlen wird Covid-19 sich einreihen unter viele mögliche krankheitsbedingte Todesursachen? Ich stimme zu, dass das thereotisch bei einer Immunisierung von 60-70% der Bevölkerung der Fall sein müsste, habe aber angesichts der Emotionalität vieler in der Diskussion das Gefühl, dass Covid-19 und dessen Ableger noch lange eine regelrechte Obsession bleiben werden, für die man eine singuläre Betrachtungsweise einfordert.
PS: Ist Deine Mutter im Kreis GT jetzt mittlerweile geimpft? Onkel und Tante von mir (Ü60) sind dort vor zwei Wochen schon drangekommen, wie ich jetzt erfuhr, weil das Impfzentrum wohl immer wieder mal Impfstoff übrig hat(te?) und es dann offene Termine gab. Vielleicht einfach mal die Homepage im Blick behalten ...