3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Jul 2021, 09:30)
Für mich wäre mal interessant ob sich mit dem drohenden Klimawandel (den aktuellen Szenarien) auch Chancen ergeben. Damit meine ich jetzt nicht Plattitüden, wie dass man in Schweden dann Wein anbauen kann (überspitzt geschrieben), sondern mal seriöse Studien oder gerne auch Theorien, die das beleuchten.
Wenn ich es nicht übersehen habe, wurde diese Frage hier noch nicht beantwortet...
Ja, es gibt auch ein paar positive Effekte:
- weniger Kältetote durch seltenere/kürzere Kälteperioden (Kälte tötet weitaus mehr Menschen als Hitze - direkt und indirekt)
- geringere jährliche Heizkosten in mittleren/höheren Breitengraden - unterm Strich trotz steigender "Kühlkosten"
- früherer Saisonbeginn in nördlichen (und sehr weit südlichen) Anbaugebieten
- gesteigertes Wachstum von Agrarpflanzen durch erhöhte CO2-Konzentrationen (sofern genügend Wasser etc. gegeben ist)
- insgesamt mehr Biomasse auf den Kontinenten (aktuell durchschnittlich um die 14% Zuwachs)
- "ein "greening" durch (bis 300%) stärkere Niederschläge in der Sahel-Zone kann die Nahrungsmittelsituation verbessert (wenn dort nicht gerade mal wieder Krieg ist...)
- der Tschad-See (der fast schon verdunstet war) breitet sich seit einigen Jahren wieder messbar aus (und erlaubt ggf. mehr Fischereiwirtschaft
- eine verlässlich treibeisfreie Arktis ermöglicht durch die Nordwestpassage neue Schifffahrtsrouten, was Zeit und Treibstoff (und damit CO2-Emissionen) spart
- abschmelzendes Eis vor allem auf Grönland macht den Abbau von Rohstoffen (auch solchen, die für z. B. Windkraftanlagen gebraucht werden) möglich
- ein intensivierter atmosphärischer PO4-Transport (als Staub) aus Afrika nach Westen intensiviert die Produktivität des S-amerikanischen Regenwalds (Phosphor ist der limitierende Faktor dort)
Bei Interesse liefere ich gern auch entsprechenden Links/Zitate. Oder einfach selbst auf die Suche machen...
Diesen positiven Effekten gegenüber stehen natürlich auch reichlich negative! Aber die werden ja landauf landab genügend breitgetreten.