Gesammelte Klimawissenschaften

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Corella
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Also, ein Vb-Tief wird ziemlich notwendiger Weise auf dem nördlichen Mittelmeer eingebremst. Das ist ein Mechanismus, der die Zugbahn berüchtigt macht. Aber, und da wäre ich bei Dir: wir müssen mit Häufung und Verstärkung rechnen. Richtig heftig wird, wenn Vb-Lagen Vb-Lagen folgen sollten. Und das kann so eine Jet stream-Beule wohl einstellen, wie eine dazu inverse Situation schon wieder in West-Amiland.
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H2O
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von H2O »

@ Kölner1302:

Ihre Analyse "Jet Stream abgeschwächt" zweifele ich überhaupt nicht an; so weit in Ordnung. Aber auch in der Vergangenheit haben wir doch schlimme Hochwasser an Rhein und Mosel, Donau, Oder, Elbe und Weser erlebt.

Es wäre sicher lohnend, die Ursache für solche von uns als Katastrophe bewertete Hochwasser zu erforschen und unser Menschenmögliches zu tun, daß sie möglichst geringe Schäden anrichten.

Über den DLF habe ich gelernt, daß Wuppertal sich mit einer Talsperre gegen solche Fluten geschützt hat. Diese Talsperre war aber zu Beginn der Starkregen randvoll... vermutlich eingedenk der immer häufigeren Dürren und dagegen zurück gehaltenen Wassermassen.

In Warschau hat es der Gazeta Wyborcza zufolge überflutete Verkehrswege gegeben. Die Gazeta sieht die Ursache in der starken Bodenversiegelung, die gleichzeitig zu Wassermangel (Grundwasser) und zeitweise eben auch Hochwasser führt.

Aus meiner Sicht ist dann doch klar, daß wir sehr energisch die Bodenversiegelung wieder aufbrechen müssen, daß wir Regenrückhalteanlagen aufbauen müssen, daß wir Entwässerungskanäle mit Rückstauanlagen davon abhalten müssen, den Starkregen gleich in natürliche Wasserläufe zu leiten.

Oder wir unterlassen das alles und lassen gelegentliche Hochwasser gottergeben über uns ergehen.
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Teeernte
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(15 Jul 2021, 07:42)

@ Kölner1302:

Ihre Analyse "Jet Stream abgeschwächt" zweifele ich überhaupt nicht an; so weit in Ordnung. Aber auch in der Vergangenheit haben wir doch schlimme Hochwasser an Rhein und Mosel, Donau, Oder, Elbe und Weser erlebt.

Es wäre sicher lohnend, die Ursache für solche von uns als Katastrophe bewertete Hochwasser zu erforschen und unser Menschenmögliches zu tun, daß sie möglichst geringe Schäden anrichten.

Über den DLF habe ich gelernt, daß Wuppertal sich mit einer Talsperre gegen solche Fluten geschützt hat. Diese Talsperre war aber zu Beginn der Starkregen randvoll... vermutlich eingedenk der immer häufigeren Dürren und dagegen zurück gehaltenen Wassermassen.

In Warschau hat es der Gazeta Wyborcza zufolge überflutete Verkehrswege gegeben. Die Gazeta sieht die Ursache in der starken Bodenversiegelung, die gleichzeitig zu Wassermangel (Grundwasser) und zeitweise eben auch Hochwasser führt.

Aus meiner Sicht ist dann doch klar, daß wir sehr energisch die Bodenversiegelung wieder aufbrechen müssen, daß wir Regenrückhalteanlagen aufbauen müssen, daß wir Entwässerungskanäle mit Rückstauanlagen davon abhalten müssen, den Starkregen gleich in natürliche Wasserläufe zu leiten.

Oder wir unterlassen das alles und lassen gelegentliche Hochwasser gottergeben über uns ergehen.
3 dinge braucht der MAnn - Monney Monney Monney...

Die Wupper-Talsperre ist eine Brauchwassertalsperre. :D :D :D

Man schmeisst kein Geld in den Bach. Ist in der Bodetalsperre ebenso.

Hochwasserschutz geht nicht vor GELD. 100.000 Eu "Wasser" gegen 1 Mrd Schaden.


Aber - WETTER !!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Kölner1302 »

H2O hat geschrieben:(15 Jul 2021, 07:42)

@ Kölner1302:

Ihre Analyse "Jet Stream abgeschwächt" zweifele ich überhaupt nicht an; so weit in Ordnung. Aber auch in der Vergangenheit haben wir doch schlimme Hochwasser an Rhein und Mosel, Donau, Oder, Elbe und Weser erlebt.

Es wäre sicher lohnend, die Ursache für solche von uns als Katastrophe bewertete Hochwasser zu erforschen und unser Menschenmögliches zu tun, daß sie möglichst geringe Schäden anrichten.

Über den DLF habe ich gelernt, daß Wuppertal sich mit einer Talsperre gegen solche Fluten geschützt hat. Diese Talsperre war aber zu Beginn der Starkregen randvoll... vermutlich eingedenk der immer häufigeren Dürren und dagegen zurück gehaltenen Wassermassen.

In Warschau hat es der Gazeta Wyborcza zufolge überflutete Verkehrswege gegeben. Die Gazeta sieht die Ursache in der starken Bodenversiegelung, die gleichzeitig zu Wassermangel (Grundwasser) und zeitweise eben auch Hochwasser führt.

Aus meiner Sicht ist dann doch klar, daß wir sehr energisch die Bodenversiegelung wieder aufbrechen müssen, daß wir Regenrückhalteanlagen aufbauen müssen, daß wir Entwässerungskanäle mit Rückstauanlagen davon abhalten müssen, den Starkregen gleich in natürliche Wasserläufe zu leiten.

Oder wir unterlassen das alles und lassen gelegentliche Hochwasser gottergeben über uns ergehen.
Hier hat es gestern so stark und v.a. so lange so stark geregnet, wie ich es noch nie gesehen habe. Den ganzen Tag dicke Bindfäden. Wie in einem starken Gewitter, aber eben den ganzen Tag lang.
Angekündigt waren 200 l/Qm.
Die Talsperren haben sich innerhalb von Stunden gefüllt.
Frühere Hochwasser zB am Rhein hatten ihre Ursache in anderen Regionen, und traten an den großen Flüssen auf.
Hier wurden nun im ganzen Land kleine Bäche zu reißenden Flüssen, und zwar durch den Regen, der an Ort und Stelle gefallen ist. In Grünen Gebieten, in denen Flächenversiegelung keine Rolle spielt.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Für mich wäre mal interessant ob sich mit dem drohenden Klimawandel (den aktuellen Szenarien) auch Chancen ergeben. Damit meine ich jetzt nicht Plattitüden, wie dass man in Schweden dann Wein anbauen kann (überspitzt geschrieben), sondern mal seriöse Studien oder gerne auch Theorien, die das beleuchten.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Kölner1302 hat geschrieben:(15 Jul 2021, 08:59)

Jet stream
War tatsächlich bei diesem Ereignis sehr flau und unbeteiligt im Norden. Das Tief Bernd auch für eine Vb-artige Lage besonders ortsfest, was manche Wetterleute einfach abflauenden Westwinden zuschreiben. Die flauen aus gleichem Grund ab. Temperaturgradient über die Breitengrade ist Treiber der Winde und der sinkt, weil die Arktis sich dreimal schneller erwärmt.
Wir lernen: auch abflauende Westwinde machen aus Hundstagen Hitzewellen und Schauern Fluten.
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H2O
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von H2O »

@ corella

Mir macht Ihre Aussage zum Abflachen des Temperaturgradienten über die Breitengrade zu schaffen. Darf man daraus schließen, daß Windräder durch den Klimawandel ihr sehr hoch eingeschätztes Potential als Energiequelle einbüßen?
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

H2O hat geschrieben:(16 Jul 2021, 06:40)

@ corella

Mir macht Ihre Aussage zum Abflachen des Temperaturgradienten über die Breitengrade zu schaffen. Darf man daraus schließen, daß Windräder durch den Klimawandel ihr sehr hoch eingeschätztes Potential als Energiequelle einbüßen?
Ähnliches sah man in einschlägigen Medien vor Jahren mal diskutiert, keine Ahnung, was der Stand ist und ob der Prozess auch dafür eine relevante Größe. Soweit am Rande mitbekommen, könnte es ein Thema sein, aber eher im Sinne von Potenzialkorrekturen. Konvektive Winde könnten teilkompensieren, weiß nicht.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(16 Jul 2021, 06:40)

@ corella

Mir macht Ihre Aussage zum Abflachen des Temperaturgradienten über die Breitengrade zu schaffen. Darf man daraus schließen, daß Windräder durch den Klimawandel ihr sehr hoch eingeschätztes Potential als Energiequelle einbüßen?
Jetstream ist ganz oben - und transportiert uns das Wetter......die H und L....die Differenz der H und L bleibt - ist nur eine Frage wie schnell die umhergeschoben werden.

Wind bleibt - es ist möglich dass das Sturmtief oder das Hoch ohne Wind - länger hängen bleibt. (mal viel Wind...und mal nichts über längere Zeit) in der Menge aber gleich.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Teeernte hat geschrieben:(16 Jul 2021, 08:06)

Jetstream ist ganz oben - und transportiert uns das Wetter......die H und L....die Differenz der H und L bleibt - ist nur eine Frage wie schnell die umhergeschoben werden.

Wind bleibt - es ist möglich dass das Sturmtief oder das Hoch ohne Wind - länger hängen bleibt. (mal viel Wind...und mal nichts über längere Zeit) in der Menge aber gleich.
Unsere Westwinde sind der Schenkel der Walkerzelle, der dem entsprechenden Schenkel der Hadley-Zelle, den Passatwinden, entgegensteht. Beide Zellen, und noch eine polare, treibt der Temperaturgradient zum Pol an. Entsprechend können, vor allem die beiden Zellen höherer Breiten, abschwächen.
Der Wind, den wir spüren und der Windräder treibt hat aber weitere Komponenten. Da reicht meine Küchenmeteorologie nicht weiter...
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Liberty »

Der Winter ist mild mit wenig Schnee -> Klimakatastrophe
Ist Winter ist kalt mit viel Schnee -> Klimakatastrophe
Der Sommer ist heiss und trocken -> Klimakatastrophe
Der Sommer ist mild und regnerisch -> Klimakatastrophe

Es ist eigentlich egal wie das Wetter ist, in jedem Fall ist immer Klimakatastrophe. :D
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von yogi61 »

Liberty hat geschrieben:(16 Jul 2021, 15:00)

Der Winter ist mild mit wenig Schnee -> Klimakatastrophe
Ist Winter ist kalt mit viel Schnee -> Klimakatastrophe
Der Sommer ist heiss und trocken -> Klimakatastrophe
Der Sommer ist mild und regnerisch -> Klimakatastrophe

Es ist eigentlich egal wie das Wetter ist, in jedem Fall ist immer Klimakatastrophe. :D
Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man die Zusammenhänge nicht erkannt, erst recht nicht die physikalischen und chemischen Zusammenhänge und Prozesse.Jeder hat doch mal die Physikstunde geschwänz. In den Tagen dieser Katastrophe in RP und NRW wird aber in den Medien ganz gut erklärt, auch der Unterschied zwischen Wetter und Klima und wer das verpasst hat, oder auch nicht folgen kann, für den gibt es noch die Sendung mit der Maus
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Kölner1302 »

Nun herrscht sprachlose Betroffenheit. Niemand hat jemals in Deutschland so etwas gesehen oder befürchtet.
Der Ahr - Tsunamie.
Das Wasserbeben an der Erft.
Alles begann in Hagen bei 250 l/ Qm.


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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Kölner1302 hat geschrieben:(28 Jul 2021, 00:15)

Nun herrscht sprachlose Betroffenheit. Niemand hat jemals in Deutschland so etwas gesehen oder befürchtet.
Der Ahr - Tsunamie.
Das Wasserbeben an der Erft.
Alles begann in Hagen bei 250 l/ Qm.


Doch, solch Szenarien sind bekannt. Etliche, die was davon verstehen, machen Katastrophenschutz und Verwaltungen große Vorwürfe. Kommunales Bauen in Auen wird schon lang von Umweltverbänden kritisiert.
Unsere Flächenkonflikte sind nicht gut eingerahmt. Immer nimmt man von Agrar- und Naturflächen, der Forstacker (sog. Wald) bleibt schadlos. Dabei gibt es in Landflüchtergebieten reichlich Brachen, die schleichend dem Forst zufallen. Aber nein, aus falsch verstandener Naturliebe muss eine Rodung nach Waldgesetz im gleichen Naturraum ausgeglichen werden. Man könnte anstatt auch zahlen, aber das macht keiner, weil noch teurer.
Was ist eine kaum bekannte und kaum vermittelbare Ursache: der Gesetzesrahmen ist forstlobbyiert, was die Flächenkonflikte verschärft und um so mehr auf Auen zugreifen lässt.

Zu Deinem Thema: die Jährlichkeiten! Was für den Hochwasserschutz maßgebliche 200 ist, ist klimawandelbedingt mancherorts tatsächlich 20 und erst der Anfang vom Trend.
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Teeernte
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(28 Jul 2021, 07:57)

Doch, solch Szenarien sind bekannt. Etliche, die was davon verstehen, machen Katastrophenschutz und Verwaltungen große Vorwürfe. Kommunales Bauen in Auen wird schon lang von Umweltverbänden kritisiert.
Unsere Flächenkonflikte sind nicht gut eingerahmt. Immer nimmt man von Agrar- und Naturflächen, der Forstacker (sog. Wald) bleibt schadlos. Dabei gibt es in Landflüchtergebieten reichlich Brachen, die schleichend dem Forst zufallen. Aber nein, aus falsch verstandener Naturliebe muss eine Rodung nach Waldgesetz im gleichen Naturraum ausgeglichen werden. Man könnte anstatt auch zahlen, aber das macht keiner, weil noch teurer.
Was ist eine kaum bekannte und kaum vermittelbare Ursache: der Gesetzesrahmen ist forstlobbyiert, was die Flächenkonflikte verschärft und um so mehr auf Auen zugreifen lässt.

Zu Deinem Thema: die Jährlichkeiten! Was für den Hochwasserschutz maßgebliche 200 ist, ist klimawandelbedingt mancherorts tatsächlich 20 und erst der Anfang vom Trend.
:thumbup:

Ja - lang bekannt - kostet. - und damit schnell weg..

>> wird schon nicht SOOOOO schlimm...
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jul 2021, 08:21)

:thumbup:

Ja - lang bekannt - kostet. - und damit schnell weg..

>> wird schon nicht SOOOOO schlimm...
Zuspitzen würde ich es etwa so: Umweltverbände fordern, an anderer Stelle wieder aufzubauen (hat meine massive Zustimmung). Aber leicht gesagt, finde als Kommunalverwaltung mal eine Fläche! Hier muss m.Mn.n. oben der Gesetzesrahmen angepasst werden. Zum Beispiel, in dem man auch auf Forstäcker zugreifen kann, die ganz anderswo, meinetwegen regional kompensiert werden können. Naturschutzwälder ausgenommen.
Reine Kosten sekundär.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(28 Jul 2021, 09:08)

Zuspitzen würde ich es etwa so: Umweltverbände fordern, an anderer Stelle wieder aufzubauen (hat meine massive Zustimmung). Aber leicht gesagt, finde als Kommunalverwaltung mal eine Fläche! Hier muss m.Mn.n. oben der Gesetzesrahmen angepasst werden. Zum Beispiel, in dem man auch auf Forstäcker zugreifen kann, die ganz anderswo, meinetwegen regional kompensiert werden können. Naturschutzwälder ausgenommen.
Reine Kosten sekundär.
Ich wohn im "ELBE" Bereich - da gibts seit .....jahrhunderten freizuhaltende "Umflutbereiche" ...und Wassergräben ...seit 1840....

Au - da kann man aus 50 CENT quadratmeterpreis schnell mal 150 Eu machen !! Mit Bauträgerbindung werden das "Astronomische" Gewinne.

Da ist der Eigentümer im Bauauschuss schnell bereit !

Hier hat man ganze Neubaugebiete in den NASSEN SAND - NACH der letzten FLUT gesetzt !!

Da stand bei Hochwasser schon immer das Wasser .....10 cm hoch - aber es stand - nun hat man 20 cm Erde drauf - .....das DA keine Versicherung "will" kann ich verstehen !!

Bei solchen "Bauwerken" geht es um über 100.000 quadratmeter - ....mit "Aldi" //Parkplatz... 3 EFH Neubaugebiete ...ein Altersheim -

Bei "Flut" - SCHLAMM drüber - Leider nicht auch über die BETRÜGER KONTEN !!

Der geflutete Aldi hat 500 m weiter NEU gebaut - 20 cm höher.... nun scheint es zu reichen - bis zur nächsten Flut ???

Nebenbei - das Abwasser//Regenwasser muss über 6 KILOMETER gepumpt werden - ein natürlicher Ablauf ist - aus KOSTENGRÜNDEN nicht vorgesehen !! (Flachland)

Natürlich schafft bereits bei "wenig" Regen das Pumpwerk nicht... - hier sind QuadratKILOMETER zu entwässern !!!
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jul 2021, 09:36)

Ich wohn im "ELBE" Bereich - da gibts seit .....jahrhunderten freizuhaltende "Umflutbereiche" ...und Wassergräben ...seit 1840....

Au - da kann man aus 50 CENT quadratmeterpreis schnell mal 150 Eu machen !! Mit Bauträgerbindung werden das "Astronomische" Gewinne.

Da ist der Eigentümer im Bauauschuss schnell bereit !

Hier hat man ganze Neubaugebiete in den NASSEN SAND - NACH der letzten FLUT gesetzt !!

Da stand bei Hochwasser schon immer das Wasser .....10 cm hoch - aber es stand - nun hat man 20 cm Erde drauf - .....das DA keine Versicherung "will" kann ich verstehen !!

Bei solchen "Bauwerken" geht es um über 100.000 quadratmeter - ....mit "Aldi" //Parkplatz... 3 EFH Neubaugebiete ...ein Altersheim -

Bei "Flut" - SCHLAMM drüber - Leider nicht auch über die BETRÜGER KONTEN !!

Der geflutete Aldi hat 500 m weiter NEU gebaut - 20 cm höher.... nun scheint es zu reichen - bis zur nächsten Flut ???

Nebenbei - das Abwasser//Regenwasser muss über 6 KILOMETER gepumpt werden - ein natürlicher Ablauf ist - aus KOSTENGRÜNDEN nicht vorgesehen !! (Flachland)

Natürlich schafft bereits bei "wenig" Regen das Pumpwerk nicht... - hier sind QuadratKILOMETER zu entwässern !!!
Kriminell. Und das glaube ich dir alten Troll dieses Mal.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Kölner1302 »

Corella hat geschrieben:(28 Jul 2021, 07:57)

Doch, solch Szenarien sind bekannt. Etliche, die was davon verstehen, machen Katastrophenschutz und Verwaltungen große Vorwürfe. Kommunales Bauen in Auen wird schon lang von Umweltverbänden kritisiert.
Unsere Flächenkonflikte sind nicht gut eingerahmt. Immer nimmt man von Agrar- und Naturflächen, der Forstacker (sog. Wald) bleibt schadlos. Dabei gibt es in Landflüchtergebieten reichlich Brachen, die schleichend dem Forst zufallen. Aber nein, aus falsch verstandener Naturliebe muss eine Rodung nach Waldgesetz im gleichen Naturraum ausgeglichen werden. Man könnte anstatt auch zahlen, aber das macht keiner, weil noch teurer.
Was ist eine kaum bekannte und kaum vermittelbare Ursache: der Gesetzesrahmen ist forstlobbyiert, was die Flächenkonflikte verschärft und um so mehr auf Auen zugreifen lässt.

Zu Deinem Thema: die Jährlichkeiten! Was für den Hochwasserschutz maßgebliche 200 ist, ist klimawandelbedingt mancherorts tatsächlich 20 und erst der Anfang vom Trend.
Diese Regenmengen sind in dieser Höhe und auch so großräumig im Rheinland noch nie gemessen worden.
https://www.ksta.de/region/meteorologe- ... --38910354


(Präsidentschaftskandidat Al Gore im Jahr 2000).
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(28 Jul 2021, 13:32)

Kriminell. Und das glaube ich dir alten Troll dieses Mal.
Glauben ? Neeeee ich hab TATSACHEN.

DA iss Wasser 2013 >>> https://www.magdeburger-platte.de/img/rbjjqo?l=de

und mit Google EARTH bekommst Du die frischen Bauten .
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Kölner1302 hat geschrieben:(28 Jul 2021, 14:09)

Diese Regenmengen sind in dieser Höhe und auch so großräumig im Rheinland noch nie gemessen worden.
https://www.ksta.de/region/meteorologe- ... --38910354
.

Vorhergesagt 2016...Die Entwicklung von Starkniederschlägen in Deutschland
Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung
Paul Becker, Andreas Becker, Clementine Dalelane, Thomas Deutschländer, Thomas Junghänel und Andreas Walter
Stand: 19.07.2016

es soll sich um den DWD handeln.... :D :D :D - kein KÄSEBLATT...oder Gesundbeter.

https://www.dwd.de/DE/leistungen/besond ... onFile&v=3
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Kölner1302 »

Eine unbequeme Wahrheit:
Die Klimakrise entfaltet sich.
Unsere Zeit für eine Richtungsänderung läuft ab.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Kölner1302 hat geschrieben:(28 Jul 2021, 14:09)

Diese Regenmengen sind in dieser Höhe und auch so großräumig im Rheinland noch nie gemessen worden.
https://www.ksta.de/region/meteorologe- ... --38910354


(Präsidentschaftskandidat Al Gore im Jahr 2000).
Wenn man zeiträumlich feiner auflöst, bekommt man mehr Rekorde. Das soll keine Relativierung sein, ich bin mit den Sorgen ganz bei Dir.
Frage: wann hat ein Vb letztes Mal das Rheinland getroffen?
Elbeflut 2002 war auch ein Vb. Und es hätte leicht viel schlimmer kommen können, da es recht gleichmäßig hüben und drüben vom Erzgebirge runter geregnet hat. Kaum auszumalen, hätte es sich für eine Seite entschieden. Noch in Magdeburg hatte das Hochwasser eine Jährlichkeit von 500!
Die größte Flut der Nacheiszeit war die >>Magdalenenflut<< 1342, auch als Vb-Lage rekonstruiert. Sie traf v.a. Rhein-Main.

Natur kann das und noch viel mehr. Klimawandeleinfluss abschätzen geht nur via Attributionsanalyse oder subjektiv, wenn erfahrene Meteorologen mitteilen, dass eine erlebte Wetterlage andere Auswirkungen zeigte, als früher. Damit überzeugt man halt nicht, daher ersteres.

Man kommt dann zu Wahrscheinlichkeitsaussagen, wie klimawandelbedingt war dies und jenes 10 Mal wahrscheinlicher als ohne. Ich glaube, die jüngste Hitzewelle West-Kanada und -Nordamerika war ohne Klimawandel gar nicht mehr konstruierbar. Es wird extrem und extremer.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(28 Jul 2021, 20:19)

Elbeflut 2002 war auch ein Vb. Und es hätte leicht viel schlimmer kommen können, da es recht gleichmäßig hüben und drüben vom Erzgebirge runter geregnet hat. Kaum auszumalen, hätte es sich für eine Seite entschieden. Noch in Magdeburg hatte das Hochwasser eine Jährlichkeit von 500!
Die größte Flut der Nacheiszeit war die >>Magdalenenflut<< 1342, auch als Vb-Lage rekonstruiert. Sie traf v.a. Rhein-Main.
.
Bitte Keine "Elbe" Saga....

Mein Googel geht noch....trotz Weltuntergang.

Extremwerte (Tagesmittel): Hochwasser [m³/s]*

5010 09.06.2013
4010 19.08.2002
3810 31.03.1895
3780 20.01.1920
3670 19.01.2011
3630 05.04.2006
3460 15.07.1954
3400 14.04.1900
3390 15.02.1946
3390 08.02.1923
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von H2O »

Zustimmung.... Wahrscheinlichkeiten für extreme Wetterlagen steigen. Leider kann "die Menschheit" damit nicht umgehen. Mit "wenn... dann" wäre die UNO schon längst hyperaktiv. Sicher bringt es schon etwas, wenn "der Westen" unverzüglich die Energiewende vollzöge. Also keine fossilen Energieträger mehr. Aber ohne den Rest der Menschheit können wir uns auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln: Wir müssen uns auf solche Katastrophen einrichten. Die geeigneten Gegenmaßnahmen im Siedlungsbau sind bekannt und werden seit Jahrzehnten empfohlen... wir müssen nur noch machen. :|
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von BlueMonday »

Und schon wieder weitere Klimasünder entdeckt: https://www.independent.co.uk/climate-c ... 86758.html
Ist wie bei der Hydra. Schlag ihr einen Kopf ab und es wachsen prompt zwei neue nach...
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jul 2021, 21:15)

Bitte Keine "Elbe" Saga....

Mein Googel geht noch....trotz Weltuntergang.

Extremwerte (Tagesmittel): Hochwasser [m³/s]*

5010 09.06.2013
4010 19.08.2002
3810 31.03.1895
3780 20.01.1920
3670 19.01.2011
3630 05.04.2006
3460 15.07.1954
3400 14.04.1900
3390 15.02.1946
3390 08.02.1923
Hast Recht! Ich hab 2002 und 2013 verwechselt und die Nachanalysen laut BfG stufen es provisorisch als 200 bis 500 jährliches Ereignis ein (für Magdeburg).
Die Häufung mehrhundertjährlicher Großraumereignisse übersteigt mir spontanes Auswendigverfolgen.

Nachtrag: Nach google: bfg-1797.pdf S. 65 sind die Jährlichkeiten wohl so zu verstehen, dass die 500 für 2013 steht. Es gab allein dort 2002, 2006, 2011 und 2013 mehrhundertjährliche Flutereignisse.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(28 Jul 2021, 22:10)

Hast Recht! Ich hab 2002 und 2013 verwechselt und die Nachanalysen laut BfG stufen es provisorisch als 200 bis 500 jährliches Ereignis ein (für Magdeburg).
Die Häufung mehrhundertjährlicher Großraumereignisse übersteigt mir spontanes Auswendigverfolgen.
Magdeburg hat auch einen Umflutkanal seit 1876....

https://de.wikipedia.org/wiki/Elbe-Umflutkanal

Pretziener Wehr https://de.wikipedia.org/wiki/Elbe-Umfl ... hr_(2).jpg

Das verändert die Hochwassergefahr für MD.

Früher >>>
Da sich auch die alten Deiche der Dörfer im Osten Magdeburgs zunehmend als unsicher erwiesen hatten, wurden gemäß dem vom Preußischen König erlassenen „Statut für den Magdeburger, den Elbenauer und den Ehle-Deichverband vom 24. Juli 1868 die drei genannten Deichverbände gebildet, in denen die in den Poldern liegenden Orte als Pflichtmitglieder mitwirkten. Die Ausführung der Bauten nach dem festgestellten Meliorationsplan wurde einer besonderen Baukommission unter Leitung eines Königlichen Kommissarius übertragen.
Die Karte von 1868 stimmt bis heute...auch die Bahn hat früher danach gebaut - .....und passt auf den Zentimeter.

Die Berliner (NEUBAU) Strecke - DEUTSCHE EINHEIT - Wolfsburg-Stendal hat dagegen nicht gepasst.
Deutsche Bahn
:
Flut schränkt wichtige ICE-Verbindung dauerhaft ein

Zugreisende werden die Hochwasser-Folgen weiter spüren. Die ICE-Strecke zwischen Berlin und Hannover bleibt für Monate gesperrt – die Fahrt dauert 60 Minuten länger.
Von AFP und dpa
9. Juli 2013, 12:25 Uhr Aktualisiert am 9. Juli 2013, 16:44 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, mpi
https://www.zeit.de/reisen/2013-07/deut ... e-sperrung
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Teeernte hat geschrieben:(28 Jul 2021, 22:42)

Magdeburg hat auch einen Umflutkanal seit 1876....

https://de.wikipedia.org/wiki/Elbe-Umflutkanal

Pretziener Wehr https://de.wikipedia.org/wiki/Elbe-Umfl ... hr_(2).jpg

Das verändert die Hochwassergefahr für MD.

Früher >>>

Die Karte von 1868 stimmt bis heute...auch die Bahn hat früher danach gebaut - .....und passt auf den Zentimeter.

Die Berliner (NEUBAU) Strecke - DEUTSCHE EINHEIT - Wolfsburg-Stendal hat dagegen nicht gepasst.



https://www.zeit.de/reisen/2013-07/deut ... e-sperrung
Also Fazit, und hier sind wir - es gibt doch nichts, was es nicht gibt - einig: Hochwasserschutz wurde wie viele Standards vernachlässigt und untergraben, auch korruptiv.
Aber, und hier wirst du wohl nicht mitziehen:
Maßgaben für Deichbau sind 200jährliche Ereignisse, mehr will man nach Kosten-Nutzen-Rechnung nicht investieren. Und an der Stelle solltest du zur Kenntnis nehmen, dass die Jährlichkeiten nach historischem Verlauf errechnet werden und neuartige Starkregen und stabilere Großwetterlagen nicht enthalten.
Es ist insgesamt sehr plausibel, dass dies die Lage zunehmend und ernstlich dramatisiert.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(29 Jul 2021, 08:10)

Also Fazit, und hier sind wir - es gibt doch nichts, was es nicht gibt - einig: Hochwasserschutz wurde wie viele Standards vernachlässigt und untergraben, auch korruptiv.
Aber, und hier wirst du wohl nicht mitziehen:
Maßgaben für Deichbau sind 200jährliche Ereignisse, mehr will man nach Kosten-Nutzen-Rechnung nicht investieren. Und an der Stelle solltest du zur Kenntnis nehmen, dass die Jährlichkeiten nach historischem Verlauf errechnet werden und neuartige Starkregen und stabilere Großwetterlagen nicht enthalten.
Es ist insgesamt sehr plausibel, dass dies die Lage zunehmend und ernstlich dramatisiert.
Wir hatten zu DDR Zeiten eine gute Vorhersage mit 3 Wochen Vorwarnzeit - errechnet aus den Niederschlägen in CZ und DDR.... berechnet mit nem R300 - aus 1966 ...100 kHz Takt und 4k Arbeitsspeicher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Robotron_300

Das funktioniert heut nicht mehr ? Naja - der R300 ist in die Jahre gekommen... :D :D :D
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von BlueMonday »

Frequency Trend Analysis of Heavy Rainfall Days for Germany


"All digitally available daily and hourly station data from the German Meteorological Service were used to assess whether Germany experienced multi-decadal trends towards more heavy rainfall days during the last decades. Independent of the threshold for heavy rainfall (≥10, ≥20, or ≥30 mm d−1), a general long-term trend was not apparent."

Nun wird es auch immer mal Ausreißer in Sachen Intensität geben. Und die sind ja immer das Problem gewesen: Auf das Außergewöhnliche, das noch nicht mal geschehen ist, rechtzeitig und angemessen zu reagieren, sich vorstellen können, was noch nicht geschehen ist. Vorheriges Jahr hat man sich hier noch über die ungewöhnliche Trockenheit gesorgt. Der Mensch deckt den Brunnen meist erst ab, wenn das Kind schon tief unten im Brunnen liegt. Und mit gewissen Ungewissheiten muss man nun auch leben. Es kann keine völlige Sicherheit geben.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

BlueMonday hat geschrieben:(29 Jul 2021, 14:41)

Frequency Trend Analysis of Heavy Rainfall Days for Germany


"All digitally available daily and hourly station data from the German Meteorological Service were used to assess whether Germany experienced multi-decadal trends towards more heavy rainfall days during the last decades. Independent of the threshold for heavy rainfall (≥10, ≥20, or ≥30 mm d−1), a general long-term trend was not apparent."

Nun wird es auch immer mal Ausreißer in Sachen Intensität geben. Und die sind ja immer das Problem gewesen: Auf das Außergewöhnliche, das noch nicht mal geschehen ist, rechtzeitig und angemessen zu reagieren, sich vorstellen können, was noch nicht geschehen ist. Vorheriges Jahr hat man sich hier noch über die ungewöhnliche Trockenheit gesorgt. Der Mensch deckt den Brunnen meist erst ab, wenn das Kind schon tief unten im Brunnen liegt. Und mit gewissen Ungewissheiten muss man nun auch leben. Es kann keine völlige Sicherheit geben.
Es ist schlicht plausibel, dass:
- wärmere Luft mehr Feuchtigkeit, mithin potenzielle Energie, aufnehmen kann
- schwächelnde Temperaturgradienten entlang der Längengrade trägeren Wechsel von Großwetterlagen macht
- Wärme die Konvektion verstärkt

Das Geschehen von natürlichem beweiskräftig abzuheben, dauert, weil die natürlichen Ausschläge riesig sind.

Deine "ungewöhnliche Trockenheit" war einige Male in den letzten 3 Jahrzehnten, darunter ein paar starke. Was jüngst geschehen, nennt sich "extreme Dürre". Die ist noch lang nicht kompensiert!
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Teeernte hat geschrieben:(29 Jul 2021, 14:16)

Wir hatten zu DDR Zeiten eine gute Vorhersage mit 3 Wochen Vorwarnzeit - errechnet aus den Niederschlägen in CZ und DDR.... berechnet mit nem R300 - aus 1966 ...100 kHz Takt und 4k Arbeitsspeicher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Robotron_300

Das funktioniert heut nicht mehr ? Naja - der R300 ist in die Jahre gekommen... :D :D :D
Nebelkerze?
& Vorhersagen von 14 Tagen sind schon abenteuerlich, 3 Wochen unseriös.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(29 Jul 2021, 20:21)

Nebelkerze?
& Vorhersagen von 14 Tagen sind schon abenteuerlich, 3 Wochen unseriös.
Nun - wirf einfach ein Gummiboot in den Oberlauf eines Tschechenbachs.... und warte bis es in Magdeburg ist...

Fliessgeschwindigkeit ....Entfernung......Verzögerungseffekte >> durch Füllung von Hochwasserflächen und deren Ablauf....Wasser im Waldboden - Austritt als Quelle..

Sagmal - ich hatt Dir (wirklich) MEHR Naturwissenschaft zugetraut !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2021, 08:03)

Nun - wirf einfach ein Gummiboot in den Oberlauf eines Tschechenbachs.... und warte bis es in Magdeburg ist...

Fliessgeschwindigkeit ....Entfernung......Verzögerungseffekte >> durch Füllung von Hochwasserflächen und deren Ablauf....Wasser im Waldboden - Austritt als Quelle..

Sagmal - ich hatt Dir (wirklich) MEHR Naturwissenschaft zugetraut !
Achso, Vorhersage der Abflussdynamik, nicht des Wetters. Okay und interessant!
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(30 Jul 2021, 08:12)

Achso, Vorhersage der Abflussdynamik, nicht des Wetters. Okay und interessant!
HochwasserpegelVORHERSAGE nach NIEDERSCHLAG (>>Wetterfolge BERECHNUNG) .
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Kölner1302 »

Festzuhalten ist, dass der Mittelmeerraum aktuell unter extrem hohen Temperaturen ächzst.
Nachdem im Juli in Spanien 50 Grad gemessen wurden, sind nun für Griechenland 48 Grad angekündigt.
Auch Nachts keine Abkühlung unter 35 Grad.
Waldbrände an den Küsten des Mittelmeers sind im Sommer alltäglich, aber in diesem Jahr scheint die Ausbreitung der Brände den Rahmen zu sprengen.
https://www.merkur.de/welt/hitzewelle-w ... 96250.html
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von H2O »

@ Corella hat das Auftreten von extremen, katastrophalen Wetterlagen nach meinem Verständnis recht gut auf den Punkt gebracht. Man muß feststellen, daß es auch in der Vergangenheit solche Wetterlagen gab (Der DLF nannte 1977 eine Hitzeglocke über Athen von 48 °C), aber es ist wahr, daß wir inzwischen "schärfer hinsehen", um die Folgen der Erderwärmung in Zusammenhang mit unseren beobachteten Wetterlagen zu bringen. In der Tat ist diese weiträumige Hitzewelle so bisher nicht berichtet worden. Vorsichtshalber bringe ich diese ungewöhnliche Wetterlage im Mittelmeerraum ebenso in einen Zusammenhang mit dem Klimawandel wie unsere jüngsten katastrophalen Starkregen. Gemäß Corella eine Sache der Wahrscheinlichkeit, leider nicht der Logik "wenn... dann!" folgend.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von firlefanz11 »

Tut eigentlich irgendwer auch was gegen die massive Grundwasserentnahme, die in nicht unerheblichem Maße zu der ostwärts Verschiebung der Erdrotationsachse beiträgt, oder ist dieses Thema nicht so IN wie der Klimawandel?
Sicherlich trägt auch DER dazu bei weil auch die schmelzenden Eismassen für eine Gewichtsverlagerung verantwortlich sind aber diese Problem sollte dringend ganzheitlich angegangen werden. Über Wetteränderungen muss man sich nämlich nicht wundern wenn plötzlich der Äquator durch Chicago geht, und Miiteleuropa dann die bisherige Position des Nordkaps hat...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

firlefanz11 hat geschrieben:(05 Aug 2021, 14:12)

Tut eigentlich irgendwer auch was gegen die massive Grundwasserentnahme, die in nicht unerheblichem Maße zu der ostwärts Verschiebung der Erdrotationsachse beiträgt, oder ist dieses Thema nicht so IN wie der Klimawandel?
Sicherlich trägt auch DER dazu bei weil auch die schmelzenden Eismassen für eine Gewichtsverlagerung verantwortlich sind aber diese Problem sollte dringend ganzheitlich angegangen werden. Über Wetteränderungen muss man sich nämlich nicht wundern wenn plötzlich der Äquator durch Chicago geht, und Miiteleuropa dann die bisherige Position des Nordkaps hat...
Tatsächlich seien mehrere mm Poldrift pro Jahr auf Grund genannter Faktoren messbar: https://www.scinexx.de/news/geowissen/k ... -erdachse/
Eine Kontinentalplatte erzeugt mit etwa 2 cm Drift pro Jahr in etwa die 5fache Plötzlichkeit sensu firlefanz
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von firlefanz11 »

Corella hat geschrieben:(05 Aug 2021, 16:41)

Tatsächlich seien mehrere mm Poldrift pro Jahr auf Grund genannter Faktoren messbar: https://www.scinexx.de/news/geowissen/k ... -erdachse/
Eine Kontinentalplatte erzeugt mit etwa 2 cm Drift pro Jahr in etwa die 5fache Plötzlichkeit sensu firlefanz
Steht da ja auch drin...
Allerdings kann der Eisverlust allein nicht das gesamte Ausmaß der Veränderungen erklären. Es kommt ein weiterer, direkterer Eingriff des Menschen in den Wasserhaushalt hinzu, wie das Team ermittelte: die übermäßige Entnahme von Grundwasser. Sie führt dazu, dass sich viele unterirdische Wasserreservoire allmählich leeren, weil mehr entnommen wird als nachfließen kann.
„Die Daten zeigen, dass die Gebiete mit Grundwasser-Verarmung wie beispielsweise Nordindien und der Nahe Osten, die Poldrift ebenfalls signifikant antreiben“, berichten Deng und ihr Team. Auch die massive Wasserentnahmen rund um Peking oder das Abpumpen von Grundwasser für die Bewässerung in Kalifornien wirken sich auf die Verteilung des Wassermassen aus. „Das unterstreicht, dass selbst lokales Wassermanagement sich auf diese Weise bemerkbar machen kann“, kommentiert Vincent Humphrey von der Universität Zürich.
Also tut jemand was gegen den Grundwasserverlust oder konzentriert man sich nur auf die CO2 Produktion weils IN ist anstatt die Problematik holistisch anzugehen?
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

firlefanz11 hat geschrieben:(05 Aug 2021, 16:55)

Steht da ja auch drin...

Also tut jemand was gegen den Grundwasserverlust oder konzentriert man sich nur auf die CO2 Produktion weils IN ist anstatt die Problematik holistisch anzugehen?
Bzgl Kalifornien titeln heute Maßnahmen im Blätterwald. Bei uns hätten Entsiegelungen Priorität als Ausgleichsmaßnahmen nach BNatSchG, gibt aber Vollzugsdefizite.
Threads füllt dein Thema reichlich, aber nix von alldem wegen der Poldrift!
FrankP

Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von FrankP »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Jul 2021, 09:30)

Für mich wäre mal interessant ob sich mit dem drohenden Klimawandel (den aktuellen Szenarien) auch Chancen ergeben. Damit meine ich jetzt nicht Plattitüden, wie dass man in Schweden dann Wein anbauen kann (überspitzt geschrieben), sondern mal seriöse Studien oder gerne auch Theorien, die das beleuchten.
Wenn ich es nicht übersehen habe, wurde diese Frage hier noch nicht beantwortet...
Ja, es gibt auch ein paar positive Effekte:

- weniger Kältetote durch seltenere/kürzere Kälteperioden (Kälte tötet weitaus mehr Menschen als Hitze - direkt und indirekt)
- geringere jährliche Heizkosten in mittleren/höheren Breitengraden - unterm Strich trotz steigender "Kühlkosten"
- früherer Saisonbeginn in nördlichen (und sehr weit südlichen) Anbaugebieten
- gesteigertes Wachstum von Agrarpflanzen durch erhöhte CO2-Konzentrationen (sofern genügend Wasser etc. gegeben ist)
- insgesamt mehr Biomasse auf den Kontinenten (aktuell durchschnittlich um die 14% Zuwachs)
- "ein "greening" durch (bis 300%) stärkere Niederschläge in der Sahel-Zone kann die Nahrungsmittelsituation verbessert (wenn dort nicht gerade mal wieder Krieg ist...)
- der Tschad-See (der fast schon verdunstet war) breitet sich seit einigen Jahren wieder messbar aus (und erlaubt ggf. mehr Fischereiwirtschaft
- eine verlässlich treibeisfreie Arktis ermöglicht durch die Nordwestpassage neue Schifffahrtsrouten, was Zeit und Treibstoff (und damit CO2-Emissionen) spart
- abschmelzendes Eis vor allem auf Grönland macht den Abbau von Rohstoffen (auch solchen, die für z. B. Windkraftanlagen gebraucht werden) möglich
- ein intensivierter atmosphärischer PO4-Transport (als Staub) aus Afrika nach Westen intensiviert die Produktivität des S-amerikanischen Regenwalds (Phosphor ist der limitierende Faktor dort)

Bei Interesse liefere ich gern auch entsprechenden Links/Zitate. Oder einfach selbst auf die Suche machen... :D

Diesen positiven Effekten gegenüber stehen natürlich auch reichlich negative! Aber die werden ja landauf landab genügend breitgetreten.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von firlefanz11 »

Corella hat geschrieben:(05 Aug 2021, 17:21)
Threads füllt dein Thema reichlich, aber nix von alldem wegen der Poldrift!
Lerne lesen. Es steht u. A. explizit im von Dir verlinkten Artikel... Die seit 2000 laufende Poldrift Richtung Osten ist zum Teil durch die massive Grundwasserentnahme in Eurasien verursacht...

Hier wird noch genauer darauf eingegangen warum:
„Der größte Teil der Veränderung resultiert aus dem Wasserdefizit in Indien und den Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres, das durch die Wassernutzung für Bewässerung sowie Dürren verursacht wird“, erläutert Adhikari.
Die Entdeckung überraschte die Forscher, denn gegenüber den schmelzenden Eisschilden ist diese Massenveränderung klein. Doch sie hat einen starken Effekt, weil die Erdachse auf Veränderungen bei jeweils 45 Grad nördlicher und südlicher Breite besonders empfindlich reagiert. „Dies wird von der physikalischen Theorie rotierender Objekte gut erklärt“, konstatiert Adhikari. „Deshalb sind Veränderungen etwa auf dem indischen Subkontinent so wichtig.“[/quote]
https://weather.com/de-DE/wissen/astron ... e-eurasien
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

firlefanz11 hat geschrieben:(05 Aug 2021, 17:38)
...
Für menschliche Zeitmaßstäbe ist jene anthropogene Komponente der Poldrift wohl kaum relevant.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

FrankP hat geschrieben:(05 Aug 2021, 17:38)

Wenn ich es nicht übersehen habe, wurde diese Frage hier noch nicht beantwortet...
Ja, es gibt auch ein paar positive Effekte:

- weniger Kältetote durch seltenere/kürzere Kälteperioden (Kälte tötet weitaus mehr Menschen als Hitze - direkt und indirekt)
- geringere jährliche Heizkosten in mittleren/höheren Breitengraden - unterm Strich trotz steigender "Kühlkosten"
- früherer Saisonbeginn in nördlichen (und sehr weit südlichen) Anbaugebieten
- gesteigertes Wachstum von Agrarpflanzen durch erhöhte CO2-Konzentrationen (sofern genügend Wasser etc. gegeben ist)
- insgesamt mehr Biomasse auf den Kontinenten (aktuell durchschnittlich um die 14% Zuwachs)
- "ein "greening" durch (bis 300%) stärkere Niederschläge in der Sahel-Zone kann die Nahrungsmittelsituation verbessert (wenn dort nicht gerade mal wieder Krieg ist...)
- der Tschad-See (der fast schon verdunstet war) breitet sich seit einigen Jahren wieder messbar aus (und erlaubt ggf. mehr Fischereiwirtschaft
- eine verlässlich treibeisfreie Arktis ermöglicht durch die Nordwestpassage neue Schifffahrtsrouten, was Zeit und Treibstoff (und damit CO2-Emissionen) spart
- abschmelzendes Eis vor allem auf Grönland macht den Abbau von Rohstoffen (auch solchen, die für z. B. Windkraftanlagen gebraucht werden) möglich
- ein intensivierter atmosphärischer PO4-Transport (als Staub) aus Afrika nach Westen intensiviert die Produktivität des S-amerikanischen Regenwalds (Phosphor ist der limitierende Faktor dort)

Bei Interesse liefere ich gern auch entsprechenden Links/Zitate. Oder einfach selbst auf die Suche machen... :D

Diesen positiven Effekten gegenüber stehen natürlich auch reichlich negative! Aber die werden ja landauf landab genügend breitgetreten.
Genannte Effekte kommen in Summe (zugehörige Wirkkomponenten unterschlagen) so nicht raus, außer, dass Arktispassagen tatsächlich frei werden etc.!

Das mit dem intensivierten Phosphattransport ist mir noch nicht begegnet. Worauf soll der beruhen?
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von firlefanz11 »

Corella hat geschrieben:(05 Aug 2021, 22:23)

Für menschliche Zeitmaßstäbe ist jene anthropogene Komponente der Poldrift wohl kaum relevant.
Doch. Ich hab leider nimmer im Kopf was der bei der Doku am Dienstag für eine Zeitspanne genannt hat bis Chicago am Äquator läge aber definitiv nicht irrelevant...
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(05 Aug 2021, 22:26)
Phosphattransport ist mir noch nicht begegnet. Worauf soll der beruhen?
Sch....,

gaaanz viel Vogelsch...EIS..s ;)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
FrankP

Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von FrankP »

Corella hat geschrieben:(05 Aug 2021, 22:26)

Genannte Effekte kommen in Summe (zugehörige Wirkkomponenten unterschlagen) so nicht raus, außer, dass Arktispassagen tatsächlich frei werden etc.!
Bitte mal jeweils spezifisch begründen, am besten mit einem Studienzitat.
Das mit dem intensivierten Phosphattransport ist mir noch nicht begegnet. Worauf soll der beruhen?
Phosphor ist ein zentraler Pflanzennährstoff, der bei Mangel das Wachstum effektiv begrenzt. Im Gegensatz zu Stickstoffverbindungen gibt es keinen (natürlich vorkommenden) gasförmigen Aggregatzustand, so dass er in fester oder flüssiger Form zur Pflanze transportiert werden muss.

Das Amazonasbecken mit seinem (noch) weitflächigen Urwald hat keine eigene Phosphorquelle (zwar gibt es Phosphatlagerstätten in Südamerika, diese liegen jedoch jenseits des Andenhauptkammes). Damit ist "P" der zentrale begrenzende Faktor. Jährlich wird über die Entwässerung dem System Phosphat entzogen, auch wenn es weitgehend "kannibalistisch" arbeitet - das funktioniert halt nicht perfekt. Die Menge des Phosphors, der dem System verloren geht, ist gut errechenbar.

Eine große "Phosphor-Lagerstätte" findet sich in der Sahara, vor allem im weitgehend trockenen Tschad-Becken. Dort gibt es regelmäßig massive Staubstürme, die Staub von dort hauptsächlich nach Westen in den Atlantik tragen. Ein nennenswerter Teil kommt, auch wenn das wenig glaubhaft klingt, in Südamerika an und regnet dort ab - man kann das schön auf Satellitenbildern sehen.

Die Menge des mit/in diesem Staub jährlich über Südamerika abregnenden Phosphors entspricht recht genau der Menge, die der Kontinent über die Entwässerung verliert - bedeutet: Es hat sich ein Fließgleichgewicht zwischen Zufuhr und Verlust eingestellt, das den Zuwachs an Biomasse regelt.

Plausibel, aber bisher nicht quantifiziert, ist die Kausalkette: Klimawandel = mehr Staubstürme = mehr transkontinentaler Phosphortransport = mehr Amazonas-Biomasse. In Kurzform: Möglicherweise hätten wir da ein schönes negatives Feedback.

Ein Zitat auf die Schnelle: https://www.nasa.gov/content/goddard/na ... n-s-plants

Im Übrigen sind die Auswirkungen auf die atlantische marine Flora (die Phosphat und Eisen benötigt und beides in noch weitaus größerem Umfang über diese Stäube bezieht) meiner Kenntnis nach auch noch nicht erfasst.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

FrankP hat geschrieben:(06 Aug 2021, 11:59)
...
Zunahme an Stärke oder Anzahl großer Staubstürme, wäre also die Annahme. Ist das plausibel? Warum?
Die nächste Frage wäre dann, ob mehr Phosphor den Regenwäldern wirklich gut tut!
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