schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Mar 2017, 00:54)
In "einen Krieg schicken" so im klassischen Sinne sicherlich nicht. Die Türkei gehört ja auch der NATO an. Da muss man mal genau hinschauen, ob und wo die NATO da den Daumen draufhält. Erstens. Und Zweitens: Ausgerechnet Polens Verteidigungsminister Antoni Macierewicz ist nicht nur einer der engsten Kaczynski-Vertrauten sondern auch mit ziemlichem Abstand der umstrittenste. Seit seinem Amtsamtritt haben nicht weniger als 30 polnische Generäle den Dienst quittiert. Und zwar gerade die, die bei NATO-Einsätzen (z.B. in Afghanistan) Vertrauen und Erfahrung im westlichen MIlitärbündnis gesammelt haben. Eine deutliche Parallele zur Entwicklung in der Türkei. Stattdessen zwingt Macierewicz altgediente Generäle dazu, seinem 27-jährigen Ziehsohn und Protegee Bartlomiej Misiewicz (der noch nicht mal sein Studium abgeschlossen hat) zu salutieren. Einer der ausgeschiedenen Generäle zu den Zuständen:
Ich bin bislang auch immer von einer unbedingten Loyalität der PiS-Regierung zur NATO - gewissermaßen als Lebensversicherung in Richtung Russland - ausgegangen. Dieser kurze Beitrag scheint mich eines Besseren (Schlechteren?) zu belehren:
http://www.deutschlandfunk.de/polnische ... _id=382315
Das ist so erst einmal leider wahr. Wir sollten uns aber hüten, uns ganz unseren Medien an zu vertrauen. Die habenm nämlich die fatale Neigung, ihre Skandale und Aufreger herbei zu schreiben. Derzeit ist der unterschwellige Ärger über Polen allgegenwärtig, und die polnische Regierung läßt offebar nichts unversucht, diesen Ärger auch noch kräftig zu schüren.
Natürlich ist es dämlich, gerade bei Fachleuten... hier also bewährten Soldaten, einen ideologisch begründeten Totalumbau durch zu führen. Da werden Leute gebraucht, die dem Land und seiner Verfassung treu dienen, und nicht einer Partei und ihrer Ideologie. Man kann nun schon fast "Gift darauf nehmen", daß beim nächsten Machtwechsel die Welle der Personalentscheidungen zurück schwappen wird. In einem Zentralstaat ist dieses Verfahren der helle Wahnsinn. Da muß es, etwa nach italienischem Muster, eine unantastbare Verwaltungsstruktur geben, die selbst dann noch halbwegs funktioniert, wenn es gar keine Regierung gibt.
In einem Bundesstaat kann ein Machtwechsel nicht so brutal durchgesetzt werden. Das lernt Präsident Trump nun mit Beulen und blauen Flecken. Und in der Türkei erleben wir, wie gefährlich es sein kann, wenn die Macht im Lande an einem Ort aufgetürmt wird. Verglichen damit ist die PiS doch eine Schar von Laienspielern!