Neu ist das Phänomen nicht. Seevögel haben häufig Schimpfnamen, auch in der Wissenschaftssprache. Teils, weil sie als Spezialisten des Tauchens, Fliegens oder beides dann an Land "ungeschickt" aussehen (Tordalk, Trottellumme), teils weil Seefahrer die Vögel völlig unscheu aus dem Nest in den Kochtopf stecken konnten. Ein schönes Beispiel ist die australische Bindenralle. An Land scheu wie bei uns die verwandte Wiesenralle. Versuch eine zu sehen!schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Apr 2021, 18:47)
Es ist einfach fürs Überleben in der Stadt besser, nicht gleich vor Menschen zu erschrecken. Nicht immer gleich wegzulaufen oder wegzurennen. Die Menschen schießen nicht mehr in der Art und Weise gleich auf Tiere wie früher noch. Im Gegenteil. Meine Schwiegereltern verfüttern im Wochenrhythmus 40-Kilo-Säcke Vogelfutter an Stadttauben. Auch diese andere Hormonsituation ist anscheinend nicht mehr nur einfach erlernt sondern genetisch verankert. Die kommen angeflogen und fliegen nicht weg.
Die scheuen und außerordentlich heimlichen Bindenrallen sind außerhalb der Brutzeit gern auf Inseln und laufen dort Touristen wie Spatzen zwischen den Füßen rum und picken nach Krumen.