relativ hat geschrieben:(16 Jun 2021, 12:53)
Korrekte Analyse wie ich finde. Allerdings fehlt mir hier die Kritik an der fehlenden Körpersprache der Angreifer. Ich habe einige sehr blutarme Zweikämpfe im vordern Bereich gesehen von nötigen Selbstbewusstsein waren auch fasst alle weit entfernt.
Sehe ich auch so.
Die Franzosen wirkten zwar auch auf mich so, als hätten sie bei Bedarf noch locker hätten einen Gang hochschalten können. Anderseits sah man auch bei wenigen deutschen Spielern die Form, die sie in den Vereinen jüngst noch zeigten. Bei Ballbesitz standen alle statisch in der Hälfte der Franzosen herum, es boten sich wenige an, und wenn Müller mal versuchte, Räume aufzureißen, so reagierte selten ein Mitspieler darauf, da ist man vorne einfach nicht eingespielt. Havertz z.B. stand komplett neben sich, ließ sich mehrfach in guter Position den Ball direkt wieder abnehmen, weil er nicht bei der Sache wirkte. Kroos ackerte viel in der defensive, zeigte aber nach vorne ungewohnt viele fahrige Abspiele.
Ich fand aber trotzdem dass bis zum Eigentor gute Ansätze da waren und die Franzosen auch sichtlich Respekt hatten. Danach waren sie einfach in einer bequemen Situation: Das dosierte Risiko der Deutschen reichte nicht, um ein Tor zu erzwingen - wie schnell es hingegen hinten rappelt, sobald man einmal nicht aufpasst, haben die beiden Abseitstore gezeigt. Insofern wirkten viele Angriffe der Deutschen halbherzig vorgetragen, sich immer dem Risiko eines Konters bewusst.
Mich hätte schon interessiert, was die Franzosen bereit - und in der Lage - gewesen wären, wenn sie nicht glücklich in Führung gegangen wären. So konnten sie es routiniert runterspielen und sich darauf verlassen, dass es aufgrund des deutschen Respekts vor Mbappe, Griezman und Benzema bei einer "kontrollierten Offensive" bleibt.
Auch hätte ich gegen Pogba gerne den robusten Can gesehen. Gegen die ihm körperlich unterlegenen Mittelfeldspieler genoß Pogba jedenfalls (zu) viele Freiheiten.