Nur noch Kommerz im Fußball

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Meruem
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Meruem »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(23 Jan 2022, 15:09)

Es hängt da bei (uns?) älteren Semestern viel davon ab, zu welcher Zeit/welcher Bundesliga-Besetzung man "sozialisiert" wurde: Bei mir war das die zweite Hälfte der 70er und die 80er - und da ist Bochum natürlich ganz klar ein Bundesligist, ebenso die Arminia.

Mir werden Wolfsburg, Hoffenheim, Leipzig immer ein Dorn im Auge bleiben, Hertha, Augsburg, Fürth etc. ließe ich als Fahrstuhlmannschaften gelten ;-) Zur Zeit spielen jedenfalls 8-9 Mannschaften in der Bundesliga, die ich - aufgrund meiner "Fußball-Sozialisation" als Fremdkörper empfinde ...

Und ich vermisse, na klar: Den HSV, Werder, Schalke, den FCK, den MSV, die Fortuna, den KSC.

Aber klar: Wer 10, 20, 30 Jahre jünger ist, ist mit anderen Namen aufgewachsen. Schwer zu sagen, wer da "Recht hat". ;-)
Ganz ähnlich argumentieren ja auch die "Fußballtraditionalisten" die ich so kenne, da fallen dann solche Sätz wie: "Retorenvereine wie RB Leipzig, TSG Hoffenheim, VfL Wolfsburg oder Bayer Leverkusen haben in einer 1. Liga nichts zu suchen, da gehören Clubs wie Schalke 04, Karlsruher SC, Werder Bremen, Hamburger SV, Fortuna Düsseldorf, 1.FC Nürnberg usw. rein" , also nach deren Verstädnis die wirklichen "Traditionsvereine".
Zuletzt geändert von Meruem am So 23. Jan 2022, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Astrocreep2000
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Astrocreep2000 »

Sören74 hat geschrieben:(23 Jan 2022, 11:39)Nach sportlicher Leistung entscheiden bedeutet eben auch Untergang von Traditionsklubs und Aufstieg von Newcomern.
Das ist ja grundsätzlich auch in Ordnung. Was eben "Landkarte" in den letzten 10-15 Jahren massiv durchgerüttelt hat: Die "großen" Vereine waren da entstanden, wo Ballungsräume vor Ort Talente abwarfen: Das Ruhrgebiet, große Städte, regionale Oberzentren im "Niemandsland" (wie z.B. Kaiserlautern).

Der Jahrzehnte geltende Kreis aus "Sportliche Erfolge der Vergangenheit -> Name/Tradition -> Attraktivität für Talente wie gestandene Profis -> Sportlicher Erfolg" wurde in den letzten 20 Jahren durch den Faktor "Geld" ausgehebelt.

Also, die Bilder aus Newcastle, wo die "Fans" nach dem Einstieg des saudischen Staatsfonds freudentrunken in den Straßen feierten, fand ich schon pervers: Hier geht es eben nicht um einen "sportlichen Aufstieg" (basierend auf Nachwuchsarbeit, einer gewachsenen Mannschaft unter Führung eines Top-Trainers), sondern um das Versprechen, sich jetzt den Erfolg kaufen zu können. Immerhin: Absurde Investitionen allein sind auch noch kein Garant für den Gewinn von Titeln.

Trotzdem: Der Sport ist - sobald der Ball rollt - immer noch geil; er ist aber auch qualitativ nicht besser als vor 20 Jahren (eher im Gegenteil), nur weil noch mehr Geld im Spiel ist.

Wie sich aber "Fans" unter solchen Umständen noch mit "ihren" Vereinen identifizieren können, bleibt mir ein Rätsel.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Astrocreep2000 »

Meruem hat geschrieben:(23 Jan 2022, 15:33)
(...) haben in einer 1. Liga nichts zu suchen, da gehören Clubs wie (...) rein, also nach deren Verstädnis die wirklichen "Traditionsvereine".
Wie "Sören74" schon richtig schrieb: Wer aufgestiegen ist und die Klasse hält, gehört da sportlich gesehen auch hin. Ob es (uns...) "Tradionalisten" passt, oder nicht.

Was mich an den beiden Fällen Hoffenheim und RB halt stört:

Hopp hätte ja - statt der absurden Idee, den eigenen Dorfverein in die BL bringen zu wollen - ja auch in den 10 km entfernt beheimateten Traditionsverein Waldhof Mannheim investieren können. Ich denke, dass hätte ihm 1000x mehr Sympathien in "Fußballdeutschland" gebracht, als der von ihm gewählte Weg; welcher aber vermutlich mehr auf sein Ego einzahlt.

Dasselbe mit RB: "Red Bull" hätte sich als "Retter" eines traditionsreichen Ostvereins positionieren können, wenn sie sich mit der Sponsorenrolle begnügt hätten. Aber auch das "genügte" nicht, wobei ich auch hier der Meinung bin, dass der erste Weg positiver auf das Image von Red Bull eingezahlt hätte. Aber auch dort denkt man natürlich "groß", bzw. ging es natürlich nicht um "fußballhistorische" Aspekte.

Aber wie gesagt: Die Zeit wird diese Wunden heilen, die Kids von heute wachsen jetzt halt mit diesen Namen auf.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Christdemokrat hat geschrieben:(22 Jan 2022, 14:23)

Selbst frühere Traditionsvereine wie Bayern und Dortmund sind inzwischen Aktien- und Kapitalgesellschaften geworden.
.
Das ist falsch. Bayern München ist nach wie vor ein Verein. Richtig ist, dass der Verein vor Jahren seine Profisparte in ein eigene AG ausgelagert hat, deren Hauptaktionär der Verein mit 75 % der Anteile ist. Das ist konsequent und erlaubt eine saubere Trennung zwischen gemeinnütziger Vereinsarbeit und kommerziellen Profifußball.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Misterfritz »

Astrocreep2000 hat geschrieben:[url=viewtopic.php?p=5153115#p5153115] (23 Jan 2022, 15:48)

Hopp hätte ja - statt der absurden Idee, den eigenen Dorfverein in die BL bringen zu wollen - ja auch in den 10 km entfernt beheimateten Traditionsverein Waldhof Mannheim investieren können.
Hopp ist aber nun mal in Hoffenheim aufgewachsen und nicht in Mannheim.

Red Bull hätte sich jeden kleinen Verein "kaufen" können, da ging es kaum um Tradition.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(22 Jan 2022, 15:27)

Ich habe den Eindruck, daß deine Vorstellungen und die Realität ziemlich weit auseinander klaffen.

Bei der Vergabe der Übertragungsrechte von Fußballspielen sitzen die Öffentlich-Rechtlichen schon seit Jahren am Katzentisch und bekommen nur noch, was die Bezahlsender übrig lassen, bzw. was DFB, UEFA oder FIFA ihnen zugestehen. Ein Fan, der umfassend versorgt sein will, muß Sky abonnieren, muß DAZN abonnieren, muß Magenta abonnieren und Rundfunkgebühren muß er ohnehin bezahlen. Der Satz "Kein Fußballfan braucht sich Sorgen machen." ist purer Wohlstandszynismus.

Wer kulturell versorgt sein will, bekommt Arte, bekommt 3SAT, bekommt ARD alpha, bekommt Phoenix, bekommt ZDF neo, bekommt die Kulturmagazine von ARD und ZDF und von den Dritten. Abonnieren muß er davon gar nichts, weil das alles von den Rundfunkgebühren abgedeckt wird. Es gibt übrigens keinen einzigen öffentlich-rechtlichen Sportsender. Und wenn man sich die Zahlenverhältnisse anschaut, wird man feststellen, daß Fußballspiele vielfach mehr Zuschauer vor die Glotze locken als Wagner-Opern. Sie bezahlen aber alle gleich viel Gebühren. Wo tatsächlich die Subventionen hinfließen, ist ja wohl offensichtlich.

Kleiner Tipp:
Falls du wieder mal das Gefühl hast, ein ganzer Abend werde "komplett für Fußballübertragungen verballert" - einfach umschalten. Bringt ein öffentlich-rechtlicher Sender Fußball, bringen die anderen öffentlich-rechtlichen Sender etwas anderes. Und das sind ungefähr ein Dutzend. (Die Ausnahme ist der Samstag, wenn in den Dritten die Spiele der dritten Liga übertragen werden, die nicht exklusiv an Magenta vergeben wurden. Ich würde jetzt z.B. Türkgücü gegen 1860 anschauen, fällt aber wegen Corona aus.)
Ich hab kaum eine Ahnung, wo mehr Gelder hin gehen und wo wer länger davor sitzt.

Aber ich habe etliches zu den Ursachen der steigenden Kostenanteile für Übertragungsrechte bei den Öffentlich-Rechtlichen allgemein gelesen. Richtig ist, dass dies nicht nur konkret Fußball sondern allgemein Sportveranstaltungen betrifft. Olympiaden zum Beispiel. Die ÖR wollen unter allen Umständen im Rennen bleiben. Koste es was es wolle.

Ich hab auch eine Vorstellung davon, welche Summen in die "große Kultur" gehen. Ziemlich hohe.

Mir persönlich gehts überhaupt nicht darum, dass ein Abend auf irgendeinem ÖR-TV-Kanal mit Sport belegt ist. Ich bin ohnehin zu 90 oder mehr Prozent beim ÖR-Hörfunk und nicht beim TV. Und ich bin durch eine persönliche Bekanntschaft - betrifft allerdings den Bob- und Schlittensport - einigermaßen informiert, wie Verbände im Hintergrund und über Männerfreundschaften die Fäden ziehen.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Christdemokrat »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(23 Jan 2022, 14:59)
Die Fans verändern sich mit dem Fußball - und die "Traditionalisten"/"Romantiker" wird es nicht geben. Und: Vermutlich werden Fans in 20-30 Jahren auch wehmütig auf die "guten alten Zeiten" der 2020er-Jahre zurückblicken ;-)
Ich finde, das hat nicht nur etwas mit Wehmut zu tun. Wenn seit 10 Jahren immer derselbe "Verein" die Meisterschaft gewinnt, wobei spätestens ab Mitte der Rückrunde die nächste Meisterschaft als sichere Sache gelten kann, dann existiert doch gar keine ernsthafte Konkurrenz mehr in dem ganzen Wettbewerb.

Ich war mal in einem Sportforum angemeldet, wo ich hin und wieder auch im Fußball-Bereich gelesen habe. Dort wurde fast immer nur über mögliche oder tatsächliche Transfergeschäfte diskutiert. Welcher Verein kauft welchen Spieler? Welcher Spieler ist auf dem Transfermarkt wieviel wert? Wieviel Gewinn hat Verein X durch den Kauf und Verkauf von Spieler Y gemacht und wie könnte er diese Summe wieder in den Kader reinvestieren? Wie hoch sind die Einbußen von Verein X, wenn er die Champions League nicht erreicht und welche Spieler müssten dann verkauft werden?

Es kam mir eher vor wie ein BWL-Seminar und nicht eine Diskussion über Fußball.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Christdemokrat »

Zunder hat geschrieben:(22 Jan 2022, 15:27)
Bei der Vergabe der Übertragungsrechte von Fußballspielen sitzen die Öffentlich-Rechtlichen schon seit Jahren am Katzentisch und bekommen nur noch, was die Bezahlsender übrig lassen, bzw. was DFB, UEFA oder FIFA ihnen zugestehen. Ein Fan, der umfassend versorgt sein will, muß Sky abonnieren, muß DAZN abonnieren, muß Magenta abonnieren und Rundfunkgebühren muß er ohnehin bezahlen. Der Satz "Kein Fußballfan braucht sich Sorgen machen." ist purer Wohlstandszynismus.
Aber offensichtlich können die Vereine und Verbände sich dieses Verhalten ja leisten, weil genügend Fans dieses Spiel mitmachen und denen ihr Geld in den Rachen werfen.

Ich würde gerne mal sehen, wenn alle Fans für ein Jahr gemeinsam solidarisch auf ihre Dauerkarten, Stadionbesuche und ihre Pay-TV-Abos verzichten würden. Einfach mal ein Jahr Auszeit nehmen. Von dem gesparten Geld gönnt man sich dann lieber mal einen Kurzurlaub oder macht schöne Ausflüge mit den Kindern. Und wenn man Sehnsucht nach Fußball hat, geht man am Sonntag zum örtlichen Bolzplatz und schaut sich die Spiele im Ameuteurbereich an.

Was glaubst Du, wie schnell der DFB und die Vereine sämtliche Wünsche der Fans auf Knien berücksichtigen würden.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Bei der Vergabe der Übertragungsrechte von Fußballspielen sitzen die Öffentlich-Rechtlichen schon seit Jahren am Katzentisch und bekommen nur noch, was die Bezahlsender übrig lassen, bzw. was DFB, UEFA oder FIFA ihnen zugestehen.
Christdemokrat hat geschrieben:(23 Jan 2022, 21:04)

Aber offensichtlich können die Vereine und Verbände sich dieses Verhalten ja leisten, weil genügend Fans dieses Spiel mitmachen und denen ihr Geld in den Rachen werfen.

Ich würde gerne mal sehen, wenn alle Fans für ein Jahr gemeinsam solidarisch auf ihre Dauerkarten, Stadionbesuche und ihre Pay-TV-Abos verzichten würden. Einfach mal ein Jahr Auszeit nehmen. Von dem gesparten Geld gönnt man sich dann lieber mal einen Kurzurlaub oder macht schöne Ausflüge mit den Kindern. Und wenn man Sehnsucht nach Fußball hat, geht man am Sonntag zum örtlichen Bolzplatz und schaut sich die Spiele im Ameuteurbereich an.

Was glaubst Du, wie schnell der DFB und die Vereine sämtliche Wünsche der Fans auf Knien berücksichtigen würden.
Was heißt vor allem "bekommen"? Das verdreht die Sachlage doch um 180 Grad. Egal wieviel vom Gesamtanteil des Übertragungsrechte-Kuchens den ÖRR-Sendern gnädigerweise übriggelassen wird. Sie bekommen es nicht als Armeleute-Tafel geschenkt sondern sie müssen es kaufen. Für Geld. Es ist aus gesamtgesellschaftlicher Sicht jedoch überhaupt nicht notwendig, dass die Öffentlichen da versuchen mitzuhalten. In keinster Weise! Das wäre nur dann überlegenswert, wenn sich die Fans auf keine sonstige Art und Weise eine Übertragung verschaffen könnten.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jan 2022, 21:51)
Sie bekommen es nicht als Armeleute-Tafel geschenkt sondern sie müssen es kaufen. Für Geld.
Echt? Die müssen dafür bezahlen? Wenn ich das gewußt hätte.........Mann!
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Zunder »

Christdemokrat hat geschrieben:(23 Jan 2022, 21:04)
Und wenn man Sehnsucht nach Fußball hat, geht man am Sonntag zum örtlichen Bolzplatz und schaut sich die Spiele im Ameuteurbereich an.
Wenn ich Sehnsucht nach Fußball habe, schaue ich Champions-League und kein Gebolze auf irgendeinem Acker. Das kann ich nämlich selbst. Bzw. konnte es.
Allerdings ist meine Sehnsucht nicht so groß, daß ich auch nur einen Cent für irgendeinen Abo-Sender ausgeben würde.
Zuletzt geändert von Zunder am Mo 24. Jan 2022, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(24 Jan 2022, 00:46)

Echt? Die müssen dafür bezahlen? Wenn ich das gewußt hätte.........Mann!
Ich möchte bloß mal wissen, wer hier eigentlich der Dumme ist.

Recherchieren wir einmal. handelsblatt, ganz sicher keine Boulevardzeitung.
Teure Sport-Übertragungsrechte

Tatsächlich gibt es viel zu informieren über Biathlon, Fechten, Fußball, Kajak, Reiten, Rodeln, Rudern, Segeln, Tischtennis, Turnen. 780 Millionen Euro haben die Öffentlich-Rechtlichen für ihr Sportprogramm deshalb im Budget. Die ARD hat allein für die Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga 100 Millionen Euro springen lassen.

Private Sender wie RTL, Pro Sieben und Sat 1 bieten in dieser Preislage schon längst nicht mehr mit. „Wir kaufen außer Formel 1-Rechten und Rechten für ein paar WM-Spiele keine Sportrechte, weil sich so etwas für den Sender einfach nicht rechnen kann“, sagt ein RTL-Manager, der seit Jahrzehnten die Mechanismen des TV-Marktes kennt und sieht, wie ARD und ZDF die Preise hoch treiben.

ARD und ZDF brauchen sich um Marktpreise indes nicht zu kümmern. Sie haben ja 7,6 Milliarden zur freien Verfügung, um daraus Mondpreise zu machen. Sehr zur Freude der Fußball-Bundesliga-Vereine, die mit dem Geld ihre Spieler bezahlen können.
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... GFu0ky-ap4

Auch wenn der Artikel von 2010 ist. Allzuviel dürfte sich da bis heute nicht geändert haben.

Neuere Tatsachen. 2020- Aus einem offiziellen Antwortbrief der ARD auf eine Anfrage nach dem prozentualen Anteil der GEZ-Gebühren, die für Fußballübertragungsrechte draufgehen.
Würden die bezahlten Summen für Sportrechte öffentlich gemacht, könnten sich die Mitbewerber die verbleibende Liquidität der ARD ausrechnen und ihre Gebote jeweils so gestalten, dass die ARD immer überboten wird. Ulrich Wilhelm, der Sportintendant der ARD, sagte dazu: „Dass Einzelposten nicht separat veröffentlicht werden, ist nicht dem mangelnden Willen zur Transparenz geschuldet, sondern muss im Licht des harten Wettbewerbs um hochwertige Sportrechte gesehen werden.“


Wir hoffen, dass Sie unsere Argumente nachvollziehen können.
https://fragdenstaat.de/anfrage/anteil- ... -gebuhren/
Nein. Kann ich nicht! (Auch wenn nicht ich diese Anfrage gestellt habe). Ich sehe es keineswegs als Aufgabe des Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunks "im Licht des harten Wettbewerbs um hochwertige Sportrechte " mitzuhalten.

Das Resultat dieses harten Wettbewerbs besteht unter anderem in einer Ausdünnung des politischen Korrespondentennetzes. Und das betrifft nicht nur ARD und ZDF sondern auch alle sonstigen öffentlichen Kanäle und den Hörfunk. Es führt dazu, dass man nicht mehr Reportagen vor Ort bekommt oder politische Analysen hauseigener Journalisten sondern zunehmend die immer gleichen verlesenen Agenturmeldungen.

Für eine Plattform, die sich "Politik-Forum.EU" nennt, ist es schlicht ein Armutszeugnis, dass sie sich nicht konsequenter gegen diese Entwicklungen stemmt. Dass eine große Mehrheit der Teilnehmenden diese Entwicklungen vorrangig aus Sicht der Fans und Vereine betrachtet.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von sünnerklaas »

Meruem hat geschrieben:(23 Jan 2022, 00:50)

Für viele ist 2 und 3. Liga bereits interessanter, zumindest was ich da an Meiningen aus dem Bekannten- und Freundeskreis vernehme.
Wobei das nicht allein etwas mit Traditionsvereinen zu tun hat. In der 2. und 3. Liga geht es sehr eng zu, es gibt spekatkuläre Spiele. Wie z.B. jüngst Paderborn gegen Werder. Da ist eben richtig was los.

Was die Fans angeht: in der Premier League hat man sich konsequent von den früheren Fans getrennt. Die haben praktisch Null Chance, ein Premier League-Stadion von innen zu sehen. Das ganze ging recht einfach: nach den Ausschreitungen der 70er und 80er Jahre, v.a. aber nach Heysel und anderen Katastrophen hat man die Stehplätze entfernt, die Ticketpreise auf ein richtig gepfeffertes Niveau angehoben. John Doe kann Abos bei den Pay-TV-Sendern erwerben und darf dann am Fernsehen zuschauen.

Auch Red Bull hat nach der Übernahme von Austria Salzburg die Austria-Fans konsequent vor die Tür gesetzt.
Überhaupt hat sich die Zielgruppe seit den 1990ern verändert. Heute stehen Frauen und Familien mit Kindern im Focus. Dies sind interessant, weil sie im und auf den Weg zum Stadion keinen Ärger machen

Die Fans im Stadion sind letztendlich heutzutage bestenfalls eine Kulisse für TV-Übertragungen. Geld wird mit TV-Verträgen verdient - und da v.a. in Fernost. Dort wird gerne und sehr viel gewettet. Und genau die Sportwetten sind ein Riesenmarkt. Dort wird richtig viel Geld gemacht, vor allem, weil dort ja nicht nur das Endergebnis im Focus steht. Man kann auch auf Gelbe und Rote Karten wetten, auf Laufwege, auf Schüsse aufs Tor, auf Ein- und Auswechslungen. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2022, 09:00)

Auch wenn der Artikel von 2010 ist. Allzuviel dürfte sich da bis heute nicht geändert haben.
Na aber sicher hat sich in diesen 12 Jahren eine Menge geändert. Die Übertragungsrechte der Bundesliga kosten pro Saison 1,1 Mrd EUR, davon entfällt der Löwenanteil auf Sky und DAZN, weil die die Spiele live zeigen, eine weiteres Live-Paket ging an ProSiebenSat.1, für die ÖR-Sender bleiben nur die Zusammenfassungen.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jan 2022, 11:48)

Na aber sicher hat sich in diesen 12 Jahren eine Menge geändert. Die Übertragungsrechte der Bundesliga kosten pro Saison 1,1 Mrd EUR, davon entfällt der Löwenanteil auf Sky und DAZN, weil die die Spiele live zeigen, eine weiteres Live-Paket ging an ProSiebenSat.1, für die ÖR-Sender bleiben nur die Zusammenfassungen.
Ja gut. Das ist aber die Perspektive aus Sicht des Fußballs bzw. des Großveranstaltungssports.

Aus Sicht des politisch interessierten ÖR-Gebührenzahlers siehts so aus, dass nach wie vor ein hoher Anteil dieser Gebühren - völlig sinnloserweise! - für etwas draufgeht, was diese privaten Sendeanstalten wunderbar und vorzüglich selbst machen. Es gibt von einer meiner Lieblingsbands, "The Go-Betweens", einen wunderbaren Song. Der heißt "Too Much Of One Thing".

Es spielt auch kaum eine Rolle, dass der ÖR neben ZDF und ARD noch einige weitere TV-Kanäle anbietet. Man braucht ein Budget für ein dichtes Korrespondentennetz und man braucht hauseigene Journalisten.

Das einzig wirksame Konzept hat der ÖR-Hörfunk anzubieten. Der hat sich - abgesehen von einigen reinen Resultatmeldungen - so gut wie komplett von der Sportberichterstattung verabschiedet. Und Hörfunk kostet logischerweise pro Beitrag auch weniger. Dort ist das Refugium für die entstanden, die wirklich politisch interessiert sind.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Meruem hat geschrieben:(23 Jan 2022, 00:50)

Ja ich mache seit geraumer Zeit in meinem Umfeld ähnlich Beobachtungen selbst bei eingefleischten Fans des Sports Fußball, doch auch bei denen macht sich zunehmend Unmut über diesen allgegenwärtigen Kommerz im Fußball breit, ein gewisses Sättiungsgefühl kommt obendrauf und 1. Bundesliga schaut sich von denen keiner mehr spiele an warum auch? ( Wolfsburg gegen Hoffenheim, Fürht gegen Bochum, Augsburg gegen Arminia Bielefeld) dass haue die nicht vom Hocker, und Titelkampf ist ja seit Jahren Titelkrampf,. Die 1. Bundesliga hat schon an Attraktivität verloren. Für viele ist 2 und 3. Liga bereits interessanter, zumindest was ich da an Meiningen aus dem Bekannten- und Freundeskreis vernehme.
Der VfL Meiningen spielt in der 6. Liga. Thüringen.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2022, 09:00)
Ich möchte bloß mal wissen, wer hier eigentlich der Dumme ist.
Das könnte ich dir unmißverständlich beantworten, lasse es aber. Ist mir keine Sanktion wert.

Mittlerweile überträgt die ARD nicht einmal mehr das Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga. Diese Rechte hat sich SAT1 geholt. Gegen Bezahlung. Was für eine Überraschung.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(24 Jan 2022, 14:22)

Das könnte ich dir unmißverständlich beantworten, lasse es aber. Ist mir keine Sanktion wert.

Mittlerweile überträgt die ARD nicht einmal mehr das Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga. Diese Rechte hat sich SAT1 geholt. Gegen Bezahlung. Was für eine Überraschung.
Der verwiesene Beitrag aus "fragdenstaat" zeigt, dass das ÖR-TV nach wie vor so etwas wie den Willen zum Mitbieten hat. Darauf kommts an. Wer sich am Ende die Rechte für die Übertragung des Bundesliga-Eröffnungsspiels holt ... ist mir völlig egal. Selbst wenns noch so astronomische Summen kostet. Mir gehts einzig und allein um die Perspektive des komplett großsportveranstaltungsuninteressierten politisch interessierten Menschen. Wohin gehen die Gebührengelder? Nicht weil ich knausrig bin. Sondern weil ich eine qualifizierte politische Berichterstattung in den öffentlichen Medien will.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2022, 14:15)

Aus Sicht des politisch interessierten ÖR-Gebührenzahlers siehts so aus, dass nach wie vor ein hoher Anteil dieser Gebühren - völlig sinnloserweise! - für etwas draufgeht, was diese privaten Sendeanstalten wunderbar und vorzüglich selbst machen.
Wenn es danach ginge, könnte man den kompletten ÖR einstampfen, mit Ausnahme vllt. eines Kulturkanals und der Regionalprogramme.
Es gibt von einer meiner Lieblingsbands, "The Go-Betweens", einen wunderbaren Song. Der heißt "Too Much Of One Thing".
Es wird doch kaum noch Fußball im ÖR gezeigt. Einzig die großen Turniere werden noch live übertragen und auch da nicht mehr alle Spiele.

Sport, auch Profisport, gehört zur Grundversorgung, da gesellschaftlich relevant.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Vongole »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jan 2022, 21:51)

(..) Es ist aus gesamtgesellschaftlicher Sicht jedoch überhaupt nicht notwendig, dass die Öffentlichen da versuchen mitzuhalten. In keinster Weise! Das wäre nur dann überlegenswert, wenn sich die Fans auf keine sonstige Art und Weise eine Übertragung verschaffen könnten.
Dazu gibt's den passenden ironischen Thread in der WS:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=24&t=72077
Was kümmert es schließlich die Gesamtgesellschaft, wenn sich ein paar arme Schlucker die Sport-Abos nicht leisten können. :cool:
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2022, 14:30)

Der verwiesene Beitrag aus "fragdenstaat" zeigt, dass das ÖR-TV nach wie vor so etwas wie den Willen zum Mitbieten hat. Darauf kommts an. Wer sich am Ende die Rechte für die Übertragung des Bundesliga-Eröffnungsspiels holt ... ist mir völlig egal. Selbst wenns noch so astronomische Summen kostet. Mir gehts einzig und allein um die Perspektive des komplett großsportveranstaltungsuninteressierten politisch interessierten Menschen. Wohin gehen die Gebührengelder? Nicht weil ich knausrig bin. Sondern weil ich eine qualifizierte politische Berichterstattung in den öffentlichen Medien will.
Den Satz aus deinem Link

" Der Sportrechte-Etat beträgt rund 250 Millionen Euro pro Jahr und ist gedeckelt."

hast du aber schon verstanden? Bei diesem Betrag geht es nicht nur um Fußball. Allein die Übertragungsrechte für die Bundesliga kosten schon 1,1 Milliarden. Die Öffentlich-Rechtlichen können da schon lange nicht mehr mithalten.

Die Einnahmen aus den Rundfunkbeiträgen liegen bei rund 8,1 Milliarden Euro.
https://www.sueddeutsche.de/medien/rund ... -1.5322526

250.000.000 von 8.100.000.000 sind wieviel Prozent? 50? 10? 5? 4? 3?
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(24 Jan 2022, 15:18)

Den Satz aus deinem Link

" Der Sportrechte-Etat beträgt rund 250 Millionen Euro pro Jahr und ist gedeckelt."

hast du aber schon verstanden? Bei diesem Betrag geht es nicht nur um Fußball. Allein die Übertragungsrechte für die Bundesliga kosten schon 1,1 Milliarden. Die Öffentlich-Rechtlichen können da schon lange nicht mehr mithalten.

Die Einnahmen aus den Rundfunkbeiträgen liegen bei rund 8,1 Milliarden Euro.
https://www.sueddeutsche.de/medien/rund ... -1.5322526

250.000.000 von 8.100.000.000 sind wieviel Prozent? 50? 10? 5? 4? 3?
Etwa 3,08.

Ich weiß es nicht, warum der tagesspiegel 2015 (also ungefähr Mitte des in Frage stehenden Zeitraums) von 1,163 Milliarden für Sportübertragungsrechte spricht. [ur]https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 37734.html[/url] Und er kommt am Ende zu dem Schluss:
Geben ARD und ZDF nicht viel zu viele Millionen für den kommerziellen Fernsehsport aus, wird dieses Geld nicht zu Lasten des übrigen Programms verpulvert? Spitzensport ist eine kommerzielle Veranstaltung. Und dieses Geschäft funktioniert auch ohne den Beitragszahler. Garantiert.
Genau so ist es

In welchem Verhältnis stehen die reinen Übertragungsrechtekosten zu den Gesamtkosten, die für eine tatsächliche Übertragung am Ende aufzubringen sind?

Was willst Du mir eigentlich sagen? Dass das ÖR-TV im Geschäft am Ende nicht mehr mithalten kann oder bereits nicht mehr mithält? Na prima. Wenns denn nur mal endlich so weit wäre! Dass sie ein einsehen haben und sich endgültig aus diesem aussichtslosen und auch noch völlig unnötigen Wettbewerb zurückziehen!
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(24 Jan 2022, 15:06)

Dazu gibt's den passenden ironischen Thread in der WS:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=24&t=72077
Was kümmert es schließlich die Gesamtgesellschaft, wenn sich ein paar arme Schlucker die Sport-Abos nicht leisten können. :cool:
Ja. Ich habe dazu halt ein komplett andere Meinung. Eine Fußballspielübertragung ist keineswegs das, was etwa für eine Flüchtlingsfamilie aus Syrien das Recht auf einen Arztbesuch ist. Profifußball gehört für mich ebenso wie Tennis oder Formel1 und noch einiges andere in die Welt des großen Gelds. Bitte. Wer in der Welt des großen Gelds leben möchte, der soll halt das große Geld zusammenbekommen. Ich selbst habe absolut keine Ahnung von dieser "Welt des großen Gelds". Interessiert mich auch nicht. Ich will einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk der unabhängig davon ist.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2022, 15:39)

Etwa 3,08.

Ich weiß es nicht, warum der tagesspiegel 2015 (also ungefähr Mitte des in Frage stehenden Zeitraums) von 1,163 Milliarden für Sportübertragungsrechte spricht. [ur]https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 37734.html[/url] Und er kommt am Ende zu dem Schluss:


Genau so ist es

In welchem Verhältnis stehen die reinen Übertragungsrechtekosten zu den Gesamtkosten, die für eine tatsächliche Übertragung am Ende aufzubringen sind?

Was willst Du mir eigentlich sagen? Dass das ÖR-TV im Geschäft am Ende nicht mehr mithalten kann oder bereits nicht mehr mithält? Na prima. Wenns denn nur mal endlich so weit wäre! Dass sie ein einsehen haben und sich endgültig aus diesem aussichtslosen und auch noch völlig unnötigen Wettbewerb zurückziehen!
Die 1,163 Milliarden beziehen sich erstens auf einen Zeitraum von vier Jahren und zweitens handelt es sich eine beantragte Größenordnung, nicht um eine genehmigte.

Die Kosten für den technischen Aufwand gehen nicht an die Fußballvereine. Ob die Kriegsberichterstattung aus Syrien billiger zu haben ist als das Bildmaterial aus einem Fußballstadion, könnte man ja mal zu eruieren versuchen. Man kann's aber auch bleiben lassen.

Das Argument, daß der Spitzensport auch ohne den Beitragszahler stattfindet, ist ziemlich sinnfrei. Die Weltpolitik findet auch ohne den Beitragszahler statt, also kann man die Tagesschau streichen. Nachrichten gibt's im Internet mehr als irgendein Sender verarbeiten kann. Simon Rattle dirigiert auch, ohne daß ihm jemand vor der Glotze dabei zuschaut. Also weg damit. Wetterbericht? Kann weg. Literaturmagazine? Weg damit, dafür gibt's die Feuilletons. Spielfilme? Weg damit, Kino und Netflix können das auch.

Man könnte übrigens mal die Millionen von Beitragszahlern befragen, was sie von ihrem Geld eigentlich sehen wollen. Das Ergebnis wäre sicher nicht Sinn ideologisch Verblendeter.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(24 Jan 2022, 17:06)

Die 1,163 Milliarden beziehen sich erstens auf einen Zeitraum von vier Jahren und zweitens handelt es sich eine beantragte Größenordnung, nicht um eine genehmigte.

Die Kosten für den technischen Aufwand gehen nicht an die Fußballvereine. Ob die Kriegsberichterstattung aus Syrien billiger zu haben ist als das Bildmaterial aus einem Fußballstadion, könnte man ja mal zu eruieren versuchen. Man kann's aber auch bleiben lassen.

Das Argument, daß der Spitzensport auch ohne den Beitragszahler stattfindet, ist ziemlich sinnfrei. Die Weltpolitik findet auch ohne den Beitragszahler statt, also kann man die Tagesschau streichen. Nachrichten gibt's im Internet mehr als irgendein Sender verarbeiten kann. Simon Rattle dirigiert auch, ohne daß ihm jemand vor der Glotze dabei zuschaut. Also weg damit. Wetterbericht? Kann weg. Literaturmagazine? Weg damit, dafür gibt's die Feuilletons. Spielfilme? Weg damit, Kino und Netflix können das auch.

Man könnte übrigens mal die Millionen von Beitragszahlern befragen, was sie von ihrem Geld eigentlich sehen wollen. Das Ergebnis wäre sicher nicht Sinn ideologisch Verblendeter.
Das mit den vier Jahren war ein besonnener Hinweis. Danke.

Mal ganz ruhig. Es geht nicht um die Stattfindung des Großveranstaltungssports sondern um die Präsentation in den Medien. Und ob und wieviel dafür zu bezahlen ist. Direkt oder indirekt.

Von einem Politikforum würde ich nicht erwarten, dass es das bestehende System der Ausdünnung der politischen Berichterstattung irgendwie versucht zu verteidigen, sondern dass es sich darüber austauscht, wie man argumentativ den Kommerz-Überhang dingfest machen könnte.

Mal abgesehen davon, dass eine kritische Sicht auf den Öffentlichen Rundfunk eine Tugend an und für sich ist.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Astrocreep2000 »

Christdemokrat hat geschrieben:(23 Jan 2022, 20:54)

Ich finde, das hat nicht nur etwas mit Wehmut zu tun. Wenn seit 10 Jahren immer derselbe "Verein" die Meisterschaft gewinnt, wobei spätestens ab Mitte der Rückrunde die nächste Meisterschaft als sichere Sache gelten kann, dann existiert doch gar keine ernsthafte Konkurrenz mehr in dem ganzen Wettbewerb.
Die US-Profiligen sind da halt weiter als die Bundesliga: Dort hat man verstanden, dass ALLE davon profitieren, wenn das Gesamtprodukt attraktiv ist.

Meiner Meinung nach würde es schon helfen, wenn die TV-Gelder anders verteilt würden. Die ist nicht mit "Beliebtheit" und "Erfolg" zu rechtfertigen - denn, wie Du schon sagst, unter einer einseitigen Meisterschaft und ziemlichem Gefälle innerhalb der Liga leidet die Attraktivität der Liga ...

... andererseits arbeitet ein ganzer Medienapparat - der gut von der Liga lebt - daran, den Fußball-Fan Woche für Woche vom Gegenteil zu überzeugen. Und da sich die "Fans" nicht abwenden, geht das eben so weiter.
Christdemokrat hat geschrieben:(23 Jan 2022, 20:54)
Ich war mal in einem Sportforum angemeldet, wo ich hin und wieder auch im Fußball-Bereich gelesen habe. Dort wurde fast immer nur über mögliche oder tatsächliche Transfergeschäfte diskutiert. Welcher Verein kauft welchen Spieler? Welcher Spieler ist auf dem Transfermarkt wieviel wert? Wieviel Gewinn hat Verein X durch den Kauf und Verkauf von Spieler Y gemacht und wie könnte er diese Summe wieder in den Kader reinvestieren? Wie hoch sind die Einbußen von Verein X, wenn er die Champions League nicht erreicht und welche Spieler müssten dann verkauft werden? Es kam mir eher vor wie ein BWL-Seminar und nicht eine Diskussion über Fußball.
Wenn man mal - was man natürlich nicht tun sollte ...- in der "Sport"-BILD blättert, sieht man das ja auch: Keine Spielanalysen, nichts zu Aufstellungen, Taktik etc. sondern Klatsch und Tratsch rund um mögliche Wechsel. Hin und wieder auch mal ein Interview mit einem Spieler-"Berater", dazwischen Werbeanzeigen der Sportwetten-Betreiber.

Für mich hat das auch nur noch wenig mit dem Sport zu tun - für Millionen anderer ist es aber offenbar anders ...
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Meruem »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(24 Jan 2022, 19:12)

Die US-Profiligen sind da halt weiter als die Bundesliga: Dort hat man verstanden, dass ALLE davon profitieren, wenn das Gesamtprodukt attraktiv ist.

Meiner Meinung nach würde es schon helfen, wenn die TV-Gelder anders verteilt würden. Die ist nicht mit "Beliebtheit" und "Erfolg" zu rechtfertigen - denn, wie Du schon sagst, unter einer einseitigen Meisterschaft und ziemlichem Gefälle innerhalb der Liga leidet die Attraktivität der Liga ...

... andererseits arbeitet ein ganzer Medienapparat - der gut von der Liga lebt - daran, den Fußball-Fan Woche für Woche vom Gegenteil zu überzeugen. Und da sich die "Fans" nicht abwenden, geht das eben so weiter.


Wenn man mal - was man natürlich nicht tun sollte ...- in der "Sport"-BILD blättert, sieht man das ja auch: Keine Spielanalysen, nichts zu Aufstellungen, Taktik etc. sondern Klatsch und Tratsch rund um mögliche Wechsel. Hin und wieder auch mal ein Interview mit einem Spieler-"Berater", dazwischen Werbeanzeigen der Sportwetten-Betreiber.

Für mich hat das auch nur noch wenig mit dem Sport zu tun - für Millionen anderer ist es aber offenbar anders ...
Wie ich oben schon mal schrieb mit Sport an sich hat dass nur noch was am Rande zu tun wenn es nur noch um: "wer wechselt für wie viel Millionen wohin? Spielergehälter?, Marketing Trainingslager in Dubai, Klatsch und Trasch? Streitereien um Verteilung der TV Gelder usw. geht.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(24 Jan 2022, 19:12)

Die US-Profiligen sind da halt weiter als die Bundesliga: Dort hat man verstanden, dass ALLE davon profitieren, wenn das Gesamtprodukt attraktiv ist.

Meiner Meinung nach würde es schon helfen, wenn die TV-Gelder anders verteilt würden. Die ist nicht mit "Beliebtheit" und "Erfolg" zu rechtfertigen - denn, wie Du schon sagst, unter einer einseitigen Meisterschaft und ziemlichem Gefälle innerhalb der Liga leidet die Attraktivität der Liga ...

... andererseits arbeitet ein ganzer Medienapparat - der gut von der Liga lebt - daran, den Fußball-Fan Woche für Woche vom Gegenteil zu überzeugen. Und da sich die "Fans" nicht abwenden, geht das eben so weiter.

Lebt der "Medienapparat" von "der Liga" oder siehts nicht auch nach der Umkehrung aus?

Unabhängig davon: Ich verstehe einfach nicht, warum der ÖRR mit privaten Anbietern in einen Wettbewerb treten muss. Wenn das wirklich sein muss, ja, dann soll man halt den ÖRR privatisieren und zu einem gewinnorientierten Unternehmen machen. Ich bin der Meinung, dass, sobald es private Mitanbieter für populäre Medieninhalte gibt, sollte sich der ÖRR eigentlich aus dem Geschäft zurückziehen, Sein Auftrag ist, für die Vielfalt der für die Gesellschaft verfügbaren Informationen zu sorgen.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von busse »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(23 Jan 2022, 15:48)

Wie "Sören74" schon richtig schrieb: Wer aufgestiegen ist und die Klasse hält, gehört da sportlich gesehen auch hin. Ob es (uns...) "Tradionalisten" passt, oder nicht.

Was mich an den beiden Fällen Hoffenheim und RB halt stört:

Dasselbe mit RB: "Red Bull" hätte sich als "Retter" eines traditionsreichen Ostvereins positionieren können, wenn sie sich mit der Sponsorenrolle begnügt hätten. Aber auch das "genügte" nicht, wobei ich auch hier der Meinung bin, dass der erste Weg positiver auf das Image von Red Bull eingezahlt hätte. Aber auch dort denkt man natürlich "groß", bzw. ging es natürlich nicht um "fußballhistorische" Aspekte.
Wollte doch RB, haben überall angeklopft in Sachsen, SA./Anhalt. Haben aber unhaltbare Bedingungen gestellt.
Z.B: bei Sachsen Leipzig(heute Chemie), Änderung der Vereinsfarben, neue Mitgliederstruktur (wie bei RB 16 Mitglieder(?) ).
Von Mitbestimmung, von Bestandteilsübernahme des Vereins Null Gespür. So kaufte man sich einen "Listenplatz" in einem Leipziger Vortortverein ein, fand ihn mit Geld ab und marschierte los.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Liegestuhl »

Dazn erhöht seine Preise von 14,99 auf 29,99 im Monat (bzw 24,99 im Jahresabo)

Viel Spaß!
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Meruem »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Jan 2022, 12:31)

Dazn erhöht seine Preise von 14,99 auf 29,99 im Monat (bzw 24,99 im Jahresabo)

Viel Spaß!


Das wird nur noch mehr dazu führen das die Bundesliga an Bedeutung verlieren wird, der Profi Fußball steht ohnehin schon seit Beginn der Pandemie unter Druck und dass Image ( Stichwort Extrawurst für "König Fußball" , "die unendliche Sucht nach Geld" Stichwort Streiterein um TV Gelder Verteilung zwischen den Clubs) ist auch im Arsch. Die Preiserhöhung wirft die Frage auf? Wie viel der Fußball noch Wert? Wie viel ist die Bundesliga noch wert? Auf DAZN ist die Bundesliga nur eine Liga unter vielen, der Fußball nur ein Sport unter vielen. Der Fußball und damit auch die Bundesliga muss sich zunehmend mit anderen Produkten der Freizeit- und Unterhaltungsindustrie messen, nur gehen der Bundesliga die an schwindenden Zuschauerzahlen seit geraumer Zeit ( nicht nur durch Corona in den Stadien) krankt angesichts auch einer gleichzeitig schwindenden Attraktivität , Stichwort Dauermeister FC Bayern München und Titelkrampf statt Titelkampf und Qualität des Wettbewerbs allgemein, allmählich die Argumente für sich aus.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Misterfritz »

Meruem hat geschrieben:(25 Jan 2022, 22:14)

Das wird nur noch mehr dazu führen das die Bundesliga an Bedeutung verlieren wird, der Profi Fußball steht ohnehin schon seit Beginn der Pandemie unter Druck und dass Image ( Stichwort Extrawurst für "König Fußball" , "die unendliche Sucht nach Geld" Stichwort Streiterein um TV Gelder Verteilung zwischen den Clubs) ist auch im Arsch. Die Preiserhöhung wirft die Frage auf? Wie viel der Fußball noch Wert? Wie viel ist die Bundesliga noch wert? Auf DAZN ist die Bundesliga nur eine Liga unter vielen, der Fußball nur ein Sport unter vielen. Der Fußball und damit auch die Bundesliga muss sich zunehmend mit anderen Produkten der Freizeit- und Unterhaltungsindustrie messen, nur gehen der Bundesliga die an schwindenden Zuschauerzahlen seit geraumer Zeit ( nicht nur durch Corona in den Stadien) krankt angesichts auch einer gleichzeitig schwindenden Attraktivität , Stichwort Dauermeister FC Bayern München und Titelkrampf statt Titelkampf und Qualität des Wettbewerbs allgemein, allmählich die Argumente für sich aus.
Dann wird halt geschrumpft - wenn das Produkt uninteressant ist, dann ist es halt so.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von busse »

Meruem hat geschrieben:(25 Jan 2022, 22:14)

Das wird nur noch mehr dazu führen das die Bundesliga an Bedeutung verlieren wird, der Profi Fußball steht ohnehin schon seit Beginn der Pandemie unter Druck und dass Image ( Stichwort Extrawurst für "König Fußball" , "die unendliche Sucht nach Geld" Stichwort Streiterein um TV Gelder Verteilung zwischen den Clubs) ist auch im Arsch. Die Preiserhöhung wirft die Frage auf? Wie viel der Fußball noch Wert? Wie viel ist die Bundesliga noch wert? Auf DAZN ist die Bundesliga nur eine Liga unter vielen, der Fußball nur ein Sport unter vielen. Der Fußball und damit auch die Bundesliga muss sich zunehmend mit anderen Produkten der Freizeit- und Unterhaltungsindustrie messen, nur gehen der Bundesliga die an schwindenden Zuschauerzahlen seit geraumer Zeit ( nicht nur durch Corona in den Stadien) krankt angesichts auch einer gleichzeitig schwindenden Attraktivität , Stichwort Dauermeister FC Bayern München und Titelkrampf statt Titelkampf und Qualität des Wettbewerbs allgemein, allmählich die Argumente für sich aus.
Also schwindene Zuschauerzahlen hatten in der Bundesliga nur zwei Vereine (auf hohen Niveau) zu verzeichnen vor Corona, alle anderen haben ihren Durchschnitt (ausverkauft) gehalten bzw. ihren Gesamtschnitt der eingeplant wurde übertroffen.
Die Gesamtauslastung vor Corona in der Bundesliga lag bei 93% , da darf die NFL schon mal neidisch hinschauen.
Es gibt übrigens noch mehr als nur Titelkampf in der Bundesliga.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Meruem »

busse hat geschrieben:(26 Jan 2022, 07:23)

Also schwindene Zuschauerzahlen hatten in der Bundesliga nur zwei Vereine (auf hohen Niveau) zu verzeichnen vor Corona, alle anderen haben ihren Durchschnitt (ausverkauft) gehalten bzw. ihren Gesamtschnitt der eingeplant wurde übertroffen.
Die Gesamtauslastung vor Corona in der Bundesliga lag bei 93% , da darf die NFL schon mal neidisch hinschauen.
Es gibt übrigens noch mehr als nur Titelkampf in der Bundesliga.
busse
Wo gab es denn die letzten gefühlt 10 Jahre echten Titelkampf in der Bundesliga?
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Jan 2022, 12:31)

Dazn erhöht seine Preise von 14,99 auf 29,99 im Monat (bzw 24,99 im Jahresabo)

Viel Spaß!
Damit tut sich Dazn wohl eher kein gefallen, es betrifft zwar erstmal nur die Neukunden, aber ich befürchte ab 2023 sind auch alle anderen Kunden betroffen.
Sollten sie ihr Angebot für mich bis dahin nicht wesentlich interessanter gestalten, bin ich dann nicht bereit, so einen enorme Erhöhung zu zahlen. Ob sie mit anderen Sportevents ausser Fußball dies hier ausgleichen können wage ich zu bezweifeln.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von jorikke »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jan 2022, 06:48)

Lebt der "Medienapparat" von "der Liga" oder siehts nicht auch nach der Umkehrung aus?

Unabhängig davon: Ich verstehe einfach nicht, warum der ÖRR mit privaten Anbietern in einen Wettbewerb treten muss. Wenn das wirklich sein muss, ja, dann soll man halt den ÖRR privatisieren und zu einem gewinnorientierten Unternehmen machen. Ich bin der Meinung, dass, sobald es private Mitanbieter für populäre Medieninhalte gibt, sollte sich der ÖRR eigentlich aus dem Geschäft zurückziehen, Sein Auftrag ist, für die Vielfalt der für die Gesellschaft verfügbaren Informationen zu sorgen.
Du must entschuldigen, auch floskelhafter Text wirft die Frage auf warum du hier über Dinge schreibst, von denen du nach eigener Aussage nichts verstehst?
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Zahnderschreit »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Jan 2022, 12:31)

Dazn erhöht seine Preise von 14,99 auf 29,99 im Monat (bzw 24,99 im Jahresabo)

Viel Spaß!
Jo. Ich hab es mir bisher immer verkniffen und eine Preiserhöhung wird mich sicher nicht umstimmen.
Aber es gibt leider genug, die das bezahlen. Gibt ja auch welche, die über Raba schimpfen und Red Bull kaufen. :D
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Zahnderschreit »

Meruem hat geschrieben:(26 Jan 2022, 09:09)

Wo gab es denn die letzten gefühlt 10 Jahre echten Titelkampf in der Bundesliga?
Dort stand "mehr" als".
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2022, 18:39)
Mal ganz ruhig. Es geht nicht um die Stattfindung des Großveranstaltungssports sondern um die Präsentation in den Medien. Und ob und wieviel dafür zu bezahlen ist. Direkt oder indirekt.
Warum liest du nicht, was du zitierst?

"Spitzensport ist eine kommerzielle Veranstaltung. Und dieses Geschäft funktioniert auch ohne den Beitragszahler. Garantiert."

Das Argument lautet, daß das Geschäft auch ohne den Beitragszahler funktioniert. Das ist einfach nur Bullshit. Das Wetter funktioniert auch ohne den Beitragszahler, kulturelle Veranstaltungen finden auch ohne den Beitragszahler statt, Kriege sowieso. Hollywood braucht auch keine deutschen Beitragszahler, um Filme zu drehen.

Der Sinn des Mediums Fernsehen besteht nunmal genau darin, den Zuschauer an etwas teilhaben zu lassen, das auch ohne ihn stattfindet. Wer ein Fußballspiel im Stadion verfolgt, braucht keine Liveübertragung im Fernsehen. Ist ziemlich banal.
schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2022, 18:39)
Von einem Politikforum würde ich nicht erwarten, dass es das bestehende System der Ausdünnung der politischen Berichterstattung irgendwie versucht zu verteidigen, sondern dass es sich darüber austauscht, wie man argumentativ den Kommerz-Überhang dingfest machen könnte.
Es geht überhaupt nicht darum, irgendwas zu verteidigen. Es geht erstmal darum, einen Sachverhalt zu klären.
schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2022, 18:39)
Mal abgesehen davon, dass eine kritische Sicht auf den Öffentlichen Rundfunk eine Tugend an und für sich ist.
Kritik ist grundsätzlich kein Wert an sich und auch keine Tugend "an und für sich". Kritik ist entweder sachbezogen oder einfach nur Genörgel. Seriöse Kritik setzt eine realistische Betrachtung voraus.
Wenn das Handelsblatt 2010 schreibt
"ARD und ZDF brauchen sich um Marktpreise indes nicht zu kümmern. Sie haben ja 7,6 Milliarden zur freien Verfügung, um daraus Mondpreise zu machen."
geht das an der Realität vorbei.
Erstens treiben die Abo-Sender die Preise in die Höhe und zweitens sind die Ausgaben der Öffentlich-Rechtlichen gedeckelt. Am billigsten waren die Übertragungsrechte, als es private Sender noch gar nicht gab.

"Während ARD und ZDF seit 1965 bis Anfang der 1980er Jahre noch einen Betrag von 647.000 DM pro Saison an den DFB bezahlten, kam es in der Folgezeit aufgrund der Konkurrenz durch das Privatfernsehen zu einem starken Preisanstieg für die Übertragungsrechte. Nachdem die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten für die Übertragung der Bundesliga in der Spielzeit 1987/88 noch 18 Millionen DM bezahlten, kostete die Erstübertragung der Spiele in der darauffolgenden Saison durch den Privatfernsehsender RTL bereits 40 Millionen DM. 1992 erhielt der Fernsehsender Sat.1 die Rechte erst für 140 Millionen DM. Für die Saison 1996/97 zahlte die Kirch-Gruppe für Verwertung durch die Fernsehsender Sat.1, DSF und Premiere rund 330 Millionen DM."
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Bundesliga
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(26 Jan 2022, 16:05)

Warum liest du nicht, was du zitierst?

"Spitzensport ist eine kommerzielle Veranstaltung. Und dieses Geschäft funktioniert auch ohne den Beitragszahler. Garantiert."

Das Argument lautet, daß das Geschäft auch ohne den Beitragszahler funktioniert. Das ist einfach nur Bullshit. Das Wetter funktioniert auch ohne den Beitragszahler, kulturelle Veranstaltungen finden auch ohne den Beitragszahler statt, Kriege sowieso. Hollywood braucht auch keine deutschen Beitragszahler, um Filme zu drehen.
Ich habe das schon gelesen. Ich verstehe es nur anders. Nämlich so, dass es gar nicht um die von dir im weiteren deines Beitrags angeführten hochphilosophischen Überlegungen geht sondern schlicht und einfach um Redundanzvermeidung. Wie du selbst und ganz richtig weiter oben beschrieben hast: Das Privat-TV drückt sich keineswegs um Sportübertragungen. Im Gegenteil. Also: Warum mit Gebührenzahlungen noch eine zweite Berichterstattungslinie?

Ich habe im Moment leider nicht die Zeit, das entsprechende Dokument nochmal herauszusuchen. Aber es gibt eine Expertise, ich glaube aus einem Fachausschuss des Bundestags, der sich zu Einsparmöglichkeiten im Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunk äußert: Und das grundlegende Prinzip dazu lautet: Der ÖRR sollte nicht das machen wollen, was das Privat-TV ohnehin macht. Das genau ist der Sinninhalt des zitierten handelblatt-Artikels.

Jedem denkenden Menschen ist es klar, dass Arbeitsteilung rational und vernünftig ist.

Ich habe eine Vermutung, aber wirklich nur eine Vermutung: Die Sportübertragungen im ÖRR sind halbwegs werbefrei. Und da hört das Verständnis ehrlich gesagt bei mir auf. Profifußball und Spitzensport ist - wie der Threadtitel es ja auch andeutet - eine durch und durch kommerzielle Veranstaltung. Und da müssen die Anhänger und Fans halt durch. Da dürfen nicht Gebührenzahlungen dafür herhalten, werbefreie Übertragungen zu finanzieren.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Liegestuhl »

Fifa president: more World Cups could save African migrants from death in the sea

https://www.theguardian.com/football/20 ... in-the-sea

:rolleyes:
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Tom Bombadil »

Der hat den Schuss nicht gehört. Die WM ist ein teurer Spaß, die vielen Milliarden, die Südafrika in jetzt nutzlose Stadien versenkt hat, wären zur Ankurbelung der Wirtschaft besser und vor allen Dingen nachhaltiger investiert gewesen.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Eiskalt »

Ich schaue keinen Fussball mehr. Weder Stadion noch TV.
Man muss halt konsequent sein.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von sünnerklaas »

relativ hat geschrieben:(26 Jan 2022, 09:24)

Damit tut sich Dazn wohl eher kein gefallen, es betrifft zwar erstmal nur die Neukunden, aber ich befürchte ab 2023 sind auch alle anderen Kunden betroffen.
Sollten sie ihr Angebot für mich bis dahin nicht wesentlich interessanter gestalten, bin ich dann nicht bereit, so einen enorme Erhöhung zu zahlen. Ob sie mit anderen Sportevents ausser Fußball dies hier ausgleichen können wage ich zu bezweifeln.
Ich vermute mal, dass das ziemlich schnell bei 99,99€ pro Monat liegen wird.
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Papaloooo »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Jan 2022, 20:01)

Ich vermute mal, dass das ziemlich schnell bei 99,99€ pro Monat liegen wird.
Bzw. 129,99€/Monat, in Monaten, in denen Risikospiele ausgetragen werden, um die Polizeieinsätze zu finanzieren.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von sünnerklaas »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Jan 2022, 12:35)

Bzw. 129,99€/Monat, in Monaten, in denen Risikospiele ausgetragen werden, um die Polizeieinsätze zu finanzieren.
In England ist man da einen anderen Weg gegangen: die Eintrittspreise sind so gepfeffert hoch, dass es sich der Hooligan ganz einfach nicht ehr leisten kann, dorthin zu gehen. Man hat die alten Fans ganz einfach vor die Tür gesetzt - inklusive Stinkefinger zeigen und einem kräftigen Tritt in den Allerwertesten zum Abschied.
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yogi61
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von yogi61 »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Jan 2022, 10:56)

In England ist man da einen anderen Weg gegangen: die Eintrittspreise sind so gepfeffert hoch, dass es sich der Hooligan ganz einfach nicht ehr leisten kann, dorthin zu gehen. Man hat die alten Fans ganz einfach vor die Tür gesetzt - inklusive Stinkefinger zeigen und einem kräftigen Tritt in den Allerwertesten zum Abschied.
In England wurde das nur etwas verlagert. Die Schlägereinen finden durchaus noch vor den Stadien statt, Eintrittskarte hin oder her. Sie finden auch in den Innenstädten vor und in den Pubs statt.
Zur Hooligan Szene ist auch anzumerken, dass die Leute nicht unbedingt aus den armen Gesellschaftsschichten kommen. In Köln, Hamburg und Bremen hat die Polizei schon vor vielen Jahren festgestellt, dass der geneigte Hooligan durchaus mit Kaschmir Pullover und Sakko zum Mietwagenanbieter seines Vertrauens geht seine Kreditkarte zückt und dann zum Auswärtsspiel reist.
Gerade das macht der Polizei durchaus Kopfzerbrechen. Wenn die alle mit Kutten durch die Gegend fahren würden, wäre die Sache wesentlich einfacher.
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Michael_B
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Michael_B »

Eiskalt hat geschrieben:(28 Jan 2022, 19:18)

Ich schaue keinen Fussball mehr. Weder Stadion noch TV.
Man muss halt konsequent sein.
:thumbup:
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sünnerklaas
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(30 Jan 2022, 11:30)

Zur Hooligan Szene ist auch anzumerken, dass die Leute nicht unbedingt aus den armen Gesellschaftsschichten kommen. In Köln, Hamburg und Bremen hat die Polizei schon vor vielen Jahren festgestellt, dass der geneigte Hooligan durchaus mit Kaschmir Pullover und Sakko zum Mietwagenanbieter seines Vertrauens geht seine Kreditkarte zückt und dann zum Auswärtsspiel reist.
Gerade das macht der Polizei durchaus Kopfzerbrechen. Wenn die alle mit Kutten durch die Gegend fahren würden, wäre die Sache wesentlich einfacher.
Wenn eine Dauerkarte mehrere tausend Euro kostet, wird es sich auch jeder gut bis sehr gut situierte Hooligan genau überlegen, ob er das aufs Spiel setzt und im Stadion Ärger macht.
Wobei ich mich im Fall Bremen auch noch daran erinnern kann, dass ein Teil der dortigen Hools nach NL zum FC Groningen gefahren sind. Vor allem, wenn Feyenoord oder Ajax dort aufschlugen.
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Papaloooo
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Re: Nur noch Kommerz im Fußball

Beitrag von Papaloooo »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Jan 2022, 18:46)

Wenn eine Dauerkarte mehrere tausend Euro kostet, wird es sich auch jeder gut bis sehr gut situierte Hooligan genau überlegen, ob er das aufs Spiel setzt und im Stadion Ärger macht.
Wobei ich mich im Fall Bremen auch noch daran erinnern kann, dass ein Teil der dortigen Hools nach NL zum FC Groningen gefahren sind. Vor allem, wenn Feyenoord oder Ajax dort aufschlugen.
Wenn's bei Randale dann kein Geld zurückgibt,
und die Karte nicht übertragbar ist,
dann ist das doch ein gangbarer weg.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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