Ich bringe das hier mal aus dem "Freiburg"-Strang mit rüber:
Meruem hat geschrieben:(07 Nov 2021, 15:39)
Naja Magaths Kritik betraf ja mitnichten nur die weichgespülten tätowierten Instagram Millionäre von heute die sich Profis nennen sonder ging generell in Richtung modernen Fußball amän sich ( Magath Bayern München was ist dass? Das ist eine Abart von Fußball) wo es laut Magath gar nicht mehr um den Sport an sich geht sondern nur ums große Geld.
Es ging um Magaths harsche Kritik (naja, Polemik) bei "Lanz" zum Thema FCB.
Ich fand die überzogen, denn der FCB macht vor allem eines viel, viel besser als die Liga-Konkurrenz: Er hat verstanden, dass man sich eine erfolgreiche Mannschaft, anders als Magath es kritisiert hat, eben nicht einfach so mit viel Geld zusammen kaufen kann - die Teile müssen zusammen passen und vor allem braucht eine Mannschaft Zeit, zusammen zu wachsen. Das geht - überspitzt gesagt - nicht, wenn in der Winterpause der halbe Kader durchgewürfelt wird oder zweimal im Jahr der Trainer ausgewechselt.
Der FCB hat sich in den letzten Jahren nur noch punktuell verstärken müssen, weil der FCB der einzige Verein in der BL ist, der keine Spieler abgibt, die - vermeintlich - "nicht mehr zu halten" sind.
Es sei aber der Hinweis erlaubt, dass das nicht immer so war. Von den späten 80ern bis weit in die 2000er war die Transferpolitik der Bayern mitunter auch eher als "vogelwild" zu bezeichnen. Da hat der heute so bewunderte Hoeneß auch das ein oder Lehrgeld zahlen müssen.
Und dann hatten die Bayern auch das Glück, dass eine Generation an jungen Spielern mit Stallgeruch um Lahm, Schweinsteiger und Müller da war, um die man zusammen mit auswärtigen "Bayern-DNA-Verkörperern" wie Neuer, Ribery, Robben eine Achse aufbauen konnte. Meiner Meinung nach wird auch die Rolle von LvG unterschätzt, der der eigentliche Architekt des seit seinem Engagement anhaltenden Erfolges ist.
Letztlich haben die Bayern als Erfolgsfaktor erkannt: Du brauchst einen Kern in der Mannschaft mit der entsprechenden "Bayern-DNA", den muss man aufbauen und halten. Und dann kann man punktuell verstärken.
Daran müsste die Konkurrenz arbeiten, wenn sie Bayern die Stirn bieten wollen. Ob Dortmund, Leverkusen, Gladbach, Frankfurt oder (etwas länger zurück Schalke): In den letzten Jahren hatte die Konkurrenz immer wieder Mannschaften am Start, wo ich gesagt hätte: Lass die mal zwei, drei Jahre zusammen spielen und die Mannschaft punktuell verstärkt werden - dann spielen die ganz oben mit.
Leider sind aber die Bayern die einzigen, die sich gegen die "Gesetze des Marktes" stemmen, die da lauten: Sobald ein junger Spieler drei Mal hintereinander trifft, "ist er nicht mehr zu halten." Die Bayern stellen sportlichen Erfolg über kurzfristige Transfergewinne - und deswegen stehen sie seit Jahren allein da oben.