Ich habe ja meine Meinung dazu schon geschrieben. Allerdings sehe ich nun Schlagzeilen wie diese hier im Stern:
https://www.stern.de/sport/fussball/em- ... 69436.htmlNach dem Kollaps von Christian Eriksen zeigt der Profi-Fußball seine ganze Unmenschlichkeit
Sicher - wenn man sich auf den Standpunkt stellt, dass jede emotionale Härte unmenschlich ist, dann kann man also den Wiederanpfiff als unmenschlich empfinden. Aber ist es das wirklich, und wenn dem so wäre, wo führt das hin es so zu empfinden?
Mein Eindruck ist, dass da übertrieben wird in der Berichterstattung. Allerdings konnte man bei den Profis die kommentiert haben, ähnliche Einschätzungen hören.
Ist die Konfrontation mit einer lebensbedrohlichen Situation - glücklicherweise abgewendet - wirklich derart bedrückend, dass Fussballprofis danach kein Fussballspiel fortsetzen können? Muss man sie "vor sich selber schützen", wie es im Artikel heisst?
Ich persönlich sehe solche Einschätzungen als Übertreibung. Es gibt emotionale Härten, aber man kann nicht bei jeder gleich Spiele abbrechen und in Betroffenheit versinken. Da sehe ich ein kleinwenig auch eine Zurschaustellung eigener höherer Moral durch größere Betroffenheit. Und demjenigen mit der höchsten Moral ist es nie genug - weil dann wäre er ja nicht derjenige mit der höchsten Moral ...
Sind wir also unmenschlich, wenn wir in der Situation weiterspielen? Oder wären wir Weicheier, wenn wir in der Situation abbrechen?