Re: Schach
Verfasst: Mo 28. Nov 2016, 21:30
wo war der Fehler?
Das weiß ich im Moment auch nicht genau, war sehr kompliziert.
Kann man sagen dass Txc7 im 3ten Spiel das gesamte Match entschieden hat.Brainiac hat geschrieben:(30 Nov 2016, 23:37)
Das weiß ich im Moment auch nicht genau, war sehr kompliziert.
Aber jetzt hat Carlsen doch die 3. gewonnen. Karjakin lässt sich einfach zu viel Zeit und macht mit wenigen Sec. noch den entscheidenden Fehler.
Das war's dann wohl.
In dieser 3ten Schnellschachpartie, kam Karjakin eher schlecht aus der Eröffnung heraus. Wenn man sich die Stellung nach dem 20. Zug anschaut, stellt man fest, dass Schwarz klar die Initiative hat und Weiß mit seinem Läuferpaar keine guten Felder besitzt. Nach meiner Meinung war das der Schlüssel zum ersten Sieg.garfield336 hat geschrieben:(01 Dec 2016, 09:12)
Kann man sagen dass Txc7 im 3ten Spiel das gesamte Match entschieden hat.
Tb1 hätte es wohl gerettet.
Die letzte Partie war spannend und tatsächlich gab es im Mittelspiel noch einige gefährliche Varianten für Karjakin um zu gewinnen. War aber kompliziert und es fehlte wohl die nötige Bedenkzeit.
Nachtrag:garfield336 hat geschrieben:(01 Dec 2016, 09:12)
Kann man sagen dass Txc7 im 3ten Spiel das gesamte Match entschieden hat.
Tb1 hätte es wohl gerettet.
Die Engines meinten weiss hätte gegenspiel gehabt, wenn er 37. Le2 ... 38 e5 Dxe5 39 b6 ! gespielt hätte.Der General hat geschrieben:(01 Dec 2016, 15:14)
Nachtrag:
Das Bauernopfer 30... e4!! war ein ganz starker Zug und brachte die Entscheidung. Die Dame dann auf e5 beherrscht die Schwarzen Felder und der Turm leitet den Angriff ein. Weltmeisterlich gespielt !
Damenopfer war die Krönung-Der General hat geschrieben:(01 Dec 2016, 15:07)
Die letzte Partie war spannend und tatsächlich gab es im Mittelspiel noch einige gefährliche Varianten für Karjakin um zu gewinnen. War aber kompliziert und es fehlte wohl die nötige Bedenkzeit.
Trotzdem immer schön, wenn ein WM Match mit "Matt in Zwei" dann beendet wird
Karakin hatte eine Bauernmehrheit im Zentrum, wenn er die nach vorne schiebt ensteht gefährliches Gegenspiel.Brainiac hat geschrieben:(01 Dec 2016, 17:25)
Sagen wir es so, rein formal war T:c7 der Verlustzug und nach Tb1 die Stellung wohl bei bestem Spiel noch haltbar. Aber, realistischerweise, nicht gegen einen Carlsen mit noch 10 Minuten und selbst nur wenigen Sekunden auf der Uhr, und das in einer furchtbar unangenehm zu spielenden passiven Stellung. DAS hätte Carlsen sicherlich auch sonst irgendwie gewonnen, daher sollte man T:c7 nicht zu sehr auf die Goldwaage legen.
Er kann sie aber nicht "nach vorne schieben", denn Schwarz kontrolliert e5, der Bauer ginge sofort verloren.garfield336 hat geschrieben:(02 Dec 2016, 08:29)
Karakin hatte eine Bauernmehrheit im Zentrum, wenn er die nach vorne schiebt ensteht gefährliches Gegenspiel.
Carlsons König ohne Deckung, die Dame noch im Spiel, was immer in Dauerschach enden kann.
Ich denke absolut noch nicht verloren.
Ich verstehe nicht genau, welche Variante du meinst. Nach 37...Ta2 folgte ja 38. T:c7, der Verlustzug, und du meinst 38. e5 stattdessen?garfield336 hat geschrieben:(01 Dec 2016, 16:01)
Die Engines meinten weiss hätte gegenspiel gehabt, wenn er 37. Le2 ... 38 e5 Dxe5 39 b6 ! gespielt hätte.
Er droht dann mit einer Umwandlung. mit 39.... cxb6 könnte er mit Turm und Läufer Dauerschach bieten.
Genial.
Anstatt 37 Lf1.Brainiac hat geschrieben:(02 Dec 2016, 23:44)
Ich verstehe nicht genau, welche Variante du meinst. Nach 37...Ta2 folgte ja 38. T:c7, der Verlustzug, und du meinst 38. e5 stattdessen?
Aber dann hängt doch g2?
Was zieht denn Schwarz im 37.?garfield336 hat geschrieben:(04 Dec 2016, 21:37)
Anstatt 37 Lf1.
37 Le2 (Läufer sichert dann g2)
38 e5 ! Dxe5
39. b6! cxb6 ?
Dann kann Weiss Dauerschach geben.
Schwarz darf das Opfer also nicht annehmen wenn er gewinnen will. Aber Weiss bekommt einem starken Bauern, wenn Schwarz ihn ziehen lässt.
38 e5 öffnet die Diagonale für den weissen Läufer.
39 b6 cxb6 würde den weissen Turm freie fahrt geben.
Dann würde aber auf 38.e5 der Le2 hängen. Was kommt, wenn Schwarz den schlägt?
Ok, verstehe.garfield336 hat geschrieben:(05 Dec 2016, 08:36)
37 Le2 Dxe2
38 Dxe2 Txe2
39 b6.
Schwarz kann die Umwandlung nicht mehr verhindern.
Der schwarze Turm braucht 3 Züge um die Linie zu verteidigen.
39. b6 cxb6
40. exd6 Txg2+ (mit Zwischenschach Bauer erobert)
42 Kh1 Td1
43 d7 Txd5
44 Tc8+ Kgh7
45 d8 Umwandlung Txd8
46 Txd8
Endspiel weisser Turm gegen Springer.
Züge errechnet durch Fritz
Zwei Jahre später hat Caruana es geschafft, er siegt im Kandidatenturnier klar vor Karjakin und Mamedyarov, und wird im November Magnus Carlsen zum Kampf um den WM-Titel herausfordern.Brainiac hat geschrieben:(28 Mar 2016, 18:08)
Mir wäre Caruana auch lieber gewesen. Karjakin ist aber verdienter Sieger für mich. Nervenstarkes Finish in den letzten Runden.
Gegen MC allerdings gebe ich ihm keine allzu grossen Chancen.
caruana hat ja carlsen schon 2 mal übertroffen, hatte aber auch glück. großmeister lieben sein spiel.Brainiac hat geschrieben:(27 Mar 2018, 21:50)
Zwei Jahre später hat Caruana es geschafft, er siegt im Kandidatenturnier klar vor Karjakin und Mamedyarov, und wird im November Magnus Carlsen zum Kampf um den WM-Titel herausfordern.
https://www.morgenpost.de/sport/article ... eraus.html
Und anders als vor zwei Jahren bin ich mir nicht sicher, ob Carlsen Weltmeister bleibt.
SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(28 Mar 2018, 22:20)
caruana hat ja carlsen schon 2 mal übertroffen, hatte aber auch glück. großmeister lieben sein spiel.
ich denke mal, die luft da oben um die3000 elo is so dünn, dass wohl mentale stärke, siegeswillen und tagesform den ausschlag geben könnten.
Das mit der "Rechenschwäche" bei Carlsen lese ich zum ersten Mal.aber in seinem alter war carlsen schon knapp 3 jahre weltmeister.
carlsen wird ja rechenschwäche aber intuitiv das beste stellungsgefühl unterstellt, da is caruana ähnlich...-
Die WM hat begonnen, die erste Partie läuft.Brainiac hat geschrieben:(27 Mar 2018, 21:50)
Zwei Jahre später hat Caruana es geschafft, er siegt im Kandidatenturnier klar vor Karjakin und Mamedyarov, und wird im November Magnus Carlsen zum Kampf um den WM-Titel herausfordern.
https://www.morgenpost.de/sport/article ... eraus.html
Und anders als vor zwei Jahren bin ich mir nicht sicher, ob Carlsen Weltmeister bleibt.
Nachdem ich bislang alle Partien verfolgt und einige auch live im chessnetwork miterlebt habe, kann ich Deine Bewertung eines wachsenden "Scherbenhaufen[s] aus Langeweile und Verdruss" nicht teilen.Fliege hat geschrieben:(23 Nov 2018, 14:58)
Der WM-Kampf zwischen Weltmeister Magnus Carlsen (Norwegen) und Herausforderer Fabiano Caruana (United States of Amercia) geht morgen in die elfte Runde von zwölf Runden. Bislang endeten alle Partien Remis, so dass es aktuell 5 : 5 steht.
Beide Seiten hatten dann und wann Gewinnchancen, nutzen sie aber nicht. Vor dem WM-Spitzenschach wächst der Scherbenhaufen aus Langeweile und Verdruss von Partie zu Partie weiter an.
Sollte nach zwölf Partien kein Sieger feststehen, folgen Schnell- und Blitzpartien sowie möglichweise eine Schlusspartie.
+ 1Kritikaster hat geschrieben:(23 Nov 2018, 15:21)
Nachdem ich bislang alle Partien verfolgt und einige auch live im chessnetwork miterlebt habe, kann ich Deine Bewertung eines wachsenden "Scherbenhaufen[s] aus Langeweile und Verdruss" nicht teilen.
Ja, die Partien endeten bislang alle schiedlich-friedlich mit Remis. Je näher wir dem Ende der 12 Partien mit normaler Bedenkzeit kommen, desto aggressiver wird - erwartungsgemäß - die Spielweise vor allem des Herausforderers. Bei diesen beiden Spielern, die ganze 3 Elo-Punkte trennen, war zu erwarten, dass sie sich weitgehend neutralisieren würden. Wohl selten gab es einen WM-Kampf zweier so gleichwertiger Spieler.
Ich jedenfalls freue mich nach dem heutigen Ruhetag auf die morgige Fortsetzung und das Finale am Montag. Und spätestens, wenn es zur "Verlängerung" mit 4 Schnellschach- und vielleicht sogar weiteren Blitzpartien kommen sollte, dürfte es auch für diejenigen wieder interessant werden, die ansonsten die Spannung einer Partie an dessen Ergebnis messen.
So ist es, und genau das erklärt ja auch, zumindest teilweise, die zunehmende Aggressivität des US-Amerikaners. Für weiter steigende Spannung im bevorstehenden Finale dürfte jedenfalls gesorgt sein.Brainiac hat geschrieben:(23 Nov 2018, 15:35)
+ 1
Ich finde den Wettkampf bislang auch äußerst spannend. Es war ja bislang kein einziges Salonremis dabei, alle Partien waren hart umkämpft, nur keiner hat dem anderen nur einen Fußbreit Chancen gegeben (mit wenigen Ausnahmen). Die sind 100%ig auf Augenhöhe und machen extrem wenige größere Fehler. Und das in teilweise sehr anspruchsvollen Stellungen, so wie gestern.
Von der Dynamik her neigt sich das Pendel mE eher zu Caruana, allerdings sind es nur noch 2 Runden und Carlsen ist der klar stärkere Schnellschachspieler.
Die beiden haben sogar einen WM-Remis-Rekord aufgestellt.Kritikaster hat geschrieben:(23 Nov 2018, 15:21)
[...] kann ich Deine Bewertung eines wachsenden "Scherbenhaufen[s] aus Langeweile und Verdruss" nicht teilen.
Ja, die Partien endeten bislang alle schiedlich-friedlich mit Remis [...].
Problem ist, dass Schach mit Remis beginnt und, wenn zwei Spieler so gut sind wie die beiden Duellanten, auch bei Remis endet. Das ist ein schachsystematisches Problem.Kritikaster hat geschrieben:(23 Nov 2018, 15:21)
Die sind 100%ig auf Augenhöhe und machen extrem wenige größere Fehler. Und das in teilweise sehr anspruchsvollen Stellungen, so wie gestern.
1984 gab es zwischen Karpow und Kasparow einmal 17 und dann nochmal 14 Unentschieden in Folge, und der Wettkampf wurde bekanntlich abgebrochen, nachdem der Herausforderer 2 Siege in Folge erzielte ...Fliege hat geschrieben:(23 Nov 2018, 16:18)
Die beiden haben sogar einen WM-Remis-Rekord aufgestellt.
Da hat sich wohl die Münsterische Zeitung geirrt ("Das ist Weltrekord, denn zu Beginn einer WM gab es noch nie so viele Punkteteilungen hintereinander"), kann passieren. ;-)Kritikaster hat geschrieben:(23 Nov 2018, 16:28)
1984 gab es zwischen Karpow und Kasparow einmal 17 und dann nochmal 14 Unentschieden in Folge, und der Wettkampf wurde bekanntlich abgebrochen, nachdem der Herausforderer 2 Siege in Folge erzielte ...
Man kann den Strang einfach mal zurücklesen und wird diverse aktive User entdecken, aber auf solch eine Idee muss man natürlich erst mal kommen.
Ja, die Beteiligung der sonstigen Schachinteressierten ist, wie ich zugestehen muss, überwältigend ...Brainiac hat geschrieben:(23 Nov 2018, 20:20)
Man kann den Strang einfach mal zurücklesen und wird diverse aktive User entdecken, aber auf solch eine Idee muss man natürlich erst mal kommen.
"Zu Beginn" ... habe ich nicht bestritten.Fliege hat geschrieben:(23 Nov 2018, 16:32)
Da hat sich wohl die Münsterische Zeitung geirrt ("Das ist Weltrekord, denn zu Beginn einer WM gab es noch nie so viele Punkteteilungen hintereinander"), kann passieren. ;-)
Fliege hat geschrieben:(23 Nov 2018, 20:41)
Ja, die Beteiligung der sonstigen Schachinteressierten ist, wie ich zugestehen muss, überwältigend ...
Da du schon einmal da bist:
Ich halte das für Ansichtssache. Ich verstehe, dass gerade diese WM manche nervt, so wie ein torloses 0:0 in einem Fußballspiel auf höchstem Niveau. Wenn doch endlich...Wie steht es mit der Remis-Krankheit im Schach?
Die Schachcomputer, die vor Kraft kaum laufen können, spielen gegen sich Remis. Es scheint, als gebe es im Schach einen Remiszug, also einen Zug, der unweigerlich zu Remis führt. Das ist fast so schlimm, als gäbe es einen Gewinnzug im Schach.Brainiac hat geschrieben:(24 Nov 2018, 00:45)
Das eigentliche Problem des Schachsports ist ein anderes: Dass die Engines die Menschen inzwischen schon weit abgehängt haben. Es macht einfach weniger Spaß, etwas mit großem Einsatz zu betreiben, was ein Stück Software sowieso besser kann.
Um ehrlich zu sein, machen deine Kommentare nicht den Eindruck, als ob du selbst halbwegs ernsthaft Schach spielen würdest.Fliege hat geschrieben:(24 Nov 2018, 01:59)
Die Schachcomputer, die vor Kraft kaum laufen können, spielen gegen sich Remis. Es scheint, als gebe es im Schach einen Remiszug, also einen Zug, der unweigerlich zu Remis führt. Das ist fast so schlimm, als gäbe es einen Gewinnzug im Schach.
Das war allerdings ein Remis der weniger spannenden Sorte. Jetzt muss Caruana Montag wohl aufs Ganze gehen.Fliege hat geschrieben:(24 Nov 2018, 19:23)
Nach dem elften Remis wird es Zeit für Schadensbegrenzung.
Vielleicht spornt Caruana der Gedanke an, dass Carlsen bei einer Niederlage nicht mehr zurückschlagen kann, sondern verloren hat. Caruana spielt übermorgen mit Weiß.Kritikaster hat geschrieben:(24 Nov 2018, 19:43)
Das war allerdings ein Remis der weniger spannenden Sorte. Jetzt muss Caruana Montag wohl aufs Ganze gehen.