Ja, ich bin selbst seit über 30 Jahren Mitglied eines Sportvereins. Es wäre Quatsch, unsere sportlichen Leistungen nur am ersten Platz zu messen. Jeder Sportler setzt sich individuell Ziele. Und der muss nicht zwangsläufig der erste Platz sein. Wäre dem so, wäre immer nur einer glücklich und alle anderen unglücklich. Es geht darum sich realistische Ziele zu setzen, diese zu erreichen, sein Leistungsvermögen zu verbessern, neue Anreize fürs Training zu haben. Und das nur bezogen auf den sportlichen Wettkampf. Nicht gesprochen über die sozialen Aspekte. Wer so redet wie Neom, der war vermutlich selbst nie Sportler, oder nicht Mitglied eines Sportvereins oder hat Mitglieder dort trainiert. Weil in seinen Aussagen viel Alles-oder-nichts mitschwingt, was wenig mit der Wettkampfrealität zu tun hat. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wenn solche Leute glauben, wie wüssten, wie man im Sport erfolgreich wird, dann irren sie sich meistens.Elmar Brok hat geschrieben:(31 Jul 2021, 13:48)
Ja. Nicht nur Medaillen sagen etwas über die Qualität eines Leitungssports oder der Sportförderung in einem Land aus. Auch dahinter steckt viel Förderung und Qualität, die sich aber eben in keinem Medaillenspiegel widerspiegelt. Wie wenig aussagekräftig soetwas ist, sieht man ja zum Beispiel vom Fußball. Die in Olympia gezeigte Leistung, spiegelt kaum das Niveau des deutschen Fußballs wider. Den 6. besten Kugelstoßer der Welt zu haben, ist ein extrem hohes Leistungsniveau. Bloß, man sieht es im Medaillenspiegel nicht. Und wenn von 1000 Leistungssportler 990 Fußballer sind, dann steht man halt bei Olympia nicht gut da. Letztlich ist es eine Frage von Angebot und Nachfrage. Im Gegensatz zu Fußballern interessiert sich niemand für Ruderer und andere Sportarten. Wäre es so, könnten sie sich selbst finanzieren. Nischensportförderung ist letztlich das gleiche wie Kulturförderung. Etwas, was vom Staat künstlich am Leben erhalten wird. Bei Olympia freut man sich dann kurz (oder ärgert sich). Die nächsten vier Jahre sind die Sportarten dann wieder völlig egal.
Vieles bleibt im Medaillenspiegel verborgen. Aber er ist nun mal da, vermutlich damit auch Nicht-Experten glauben, sie wüssten, wie erfolgreich wir im Sport sind.