Danger Dan und die Kunstfreiheit

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Vongole
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Vongole »

Michael Alexander hat geschrieben:(04 Oct 2021, 18:36)

(..)

Was soll solch ein Song eigentlich erreichen, ausser Tugendsignalisierung? Geht es tatsächlich darum, die Fusstruppen zu aktivieren, um Gauland, Jebsen, Kubitschek oder Elsässer zu töten? "Danger Dan" würde sich da sicher nicht selbst die Hände schmutzig machen, genauso wenig Böhmermann mit seinen Listen, die nun leicht verändert woanders als Todeslisten (mit Adressen und sonstigen nützlichen Hinweisen) wieder auftauchen. Nun, ich kann das nicht beurteilen, aber es könnte schon sein, dass sich jemand durch solche gewaltverherrlichende Texte und Listen legitimiert sieht, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen.
.
Nein, darum geht es nicht, und im Grunde weißt du das vermutlich auch. Es muss halt wieder mal ein linker Popanz aufgebaut und durchs Dorf getrieben werden, damit auch wirklich jeder, inklusive ÖRR, sein Fett abkriegt.
Was die Textzeile mit der Militanz angeht, manchmal muss man dazwischen gehen, nennt sich Nothilfe.
Am Yisrael Chai

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Schnitter
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Schnitter »

Vongole hat geschrieben:(04 Oct 2021, 18:50)

Nein, darum geht es nicht, und im Grunde weißt du das vermutlich auch. Es muss halt wieder mal ein linker Popanz aufgebaut und durchs Dorf getrieben werden, damit auch wirklich jeder, inklusive ÖRR, sein Fett abkriegt.
Was die Textzeile mit der Militanz angeht, manchmal muss man dazwischen gehen, nennt sich Nothilfe.
Vor allem frage ich mich warum man "links" sein muss wenn man Scherze über Neonazis oder Aluhüte macht.

Dann sind wir offensichtlich ein Volk von Linken. Gehirnlego plus.
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Tom Bombadil
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Tom Bombadil »

So ein Sturm im Wasserglas für einen 6 Monate alten Song. Das hat der Typ sicher selber angeleiert, um die Verkäufe und Streams nochmal zu pushen :D
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Kevin Schildbürger
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Kevin Schildbürger »

naja, man könnte steigern, ob so was auch noch Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckt ist, aber ich trau mich ned, nur wenn ihr darauf besteht und nicht gleich der Bannhammer. Ihr versteht was ich
ahne.
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
Schnitter
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Schnitter »

Kevin Schildbürger hat geschrieben:(04 Oct 2021, 20:32)

naja, man könnte steigern, ob so was auch noch Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckt ist, aber ich trau mich ned, nur wenn ihr darauf besteht und nicht gleich der Bannhammer. Ihr versteht was ich
ahne.
Komm hau einen raus.

Mehr als Sperrung passiert hier nicht ;-)
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Astrocreep2000
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Astrocreep2000 »

franzmannzini hat geschrieben:(04 Oct 2021, 15:48)
Nachdem ich nun ein Bild aus dem Orignalvideo:
- Danger Dan mit dem Sturmgewehr über dem Kopf
- und als Bildunterschrift folgenden Liedtext verwendet habe,
der Meinung von Danger Dan
"Und wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst
Ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz"(..)
Michael Alexander hat geschrieben:(04 Oct 2021, 18:36)
Was soll solch ein Song eigentlich erreichen, ausser Tugendsignalisierung? Geht es tatsächlich darum, die Fusstruppen zu aktivieren, um Gauland, Jebsen, Kubitschek oder Elsässer zu töten? "Danger Dan" würde sich da sicher nicht selbst die Hände schmutzig machen, (...) Auf jeden Fall spalten solche Songs und die Reaktionen darauf die deutsche Gesellschaft immer mehr. Statt miteinander zu reden und andere Menschen als Menschen anzuerkennen, werden Feinde markiert, Menschen entmenschlicht und Schützengräben gezogen.
Leute, das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein ... Ist, wie jemandem einen Witz zu erklären, ich bin aber mal einfach so frei:

Der Kern des Songs ist, dass "Danger Dan" aufzeigen will, wie Rechtspopulisten wie Gauland, Höcke, Kubitschek etc. vorgehen:

Sie werfen Begriffe und Formulierungen in den Raum ("Fliegenschiss der Geschichte", "Umvolkung", "Volksverderber", Volksverderber", "Denkmal der Schande" usw.), die entweder "nur" mit dem gesellschaftlichen Konsens brechen, der nach 1945 in der bundesrepublikanischen Gesellschaft geherrscht hat, bisweilen aber auch (z.B. angedeutete Holocaust-Leugnungen) knapp an der Strafbarkeit vorbeischrammen.

Damit konfrontiert, wird - in ihrer Eigenschaft als Politiker - auf die "Meinungsfreiheit" verwiesen. Dann wird Kreide gefressen, relativiert, herumgeeiert - um beim nächsten "Kyffhäuser-Treffen wieder ordentlich nachzulegen.


"Danger Dan" greift diese Mechanik auf und stellt provozierende, suggesstive oder auch an Strafbarkeit (Aufruf zu Gewalt) Aussagen in den Raum - und da er Künstler ist, beruft er sich auf die Kunstfreiheit.

Man muss den Text vielleicht einfach mal lesen:

"Nein, ich wär nicht wirklich Danger Dan
Wenn ich nicht Lust hätte auf ein Experiment
Mal die Grenzen auszuloten, was erlaubt und was verboten ist
Und will euch meine Meinung hier erzähl'n ---> Ob das nun folgende tatsächlich seine Meinung ist, bleibt völlig offen ("Experiment") ...
Jürgen Elsässer ist Antisemit
Kubitschek hat Glück, dass ich nicht Bogen schieß'
An Reptilienmenschen glaubt nur der, der wahnsinnig ist
Gauland wirkt auch eher wie ein Nationalsozialist
Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein
Man diskutiert mit ihnen nicht, hat die Geschichte gezeigt
Und man vertraut auch nicht auf Staat und Polizeiapparat
Weil der Verfassungsschutz den NSU mitaufgebaut hat
Weil die Polizei doch selbst immer durchsetzt von Nazis war
Weil sie Oury Jalloh gefesselt und angezündet hab'n
Und wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst
Ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz

... entscheidend ist, das stellt er in Bezug auf seine Aussagen direkt im Anschluss ja selbst fest:

Juristisch ist die Grauzone erreicht
Doch vor Gericht mach' ich es mir dann wieder leicht ---> so, wie die AfD ...
Zeig mich an und ich öffne einen Sekt
Das ist alles von der, alles von der, alles von der, alles von der
Alles von der Kunstfreiheit gedeckt ---> so, wie die AfD ihrerseits mit "Meinungsfreiheit" argumentiert


Der Song ist, lieber "Michael Alexander", höchstens dann geeignet, "die deutsche Gesellschaft zu spalten", wenn man ihn nicht versteht.

Hat man ihn verstanden, sollte man stattdessen darüber diskutieren, ob man die "Kommunikationsstrategie" der Rechtspopulisten - die "Danger Dan" hier für sich adaptiert und vorführt - bereit ist, hinunehmen und irgendwann sogar als "normal" zu empfinden. DAS ist nämlich, was unsere Gesellschaft spalten soll, wenn es nach der AfD ginge.
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Kevin Schildbürger
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Kevin Schildbürger »

Schnitter hat geschrieben: Komm hau einen raus.
Mehr als Sperrung passiert hier nicht ;-)
nur gegen Zusicherung von Straffreiheit durch den Vorstand :p
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
franzmannzini

Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von franzmannzini »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(04 Oct 2021, 20:53)
...
Man muss den Text vielleicht einfach mal lesen:

...
Wenn ich nicht Lust hätte auf ein Experiment
...
Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein
Man diskutiert mit ihnen nicht, hat die Geschichte gezeigt
Und man vertraut auch nicht auf Staat und Polizeiapparat
Weil der Verfassungsschutz den NSU mitaufgebaut hat
Weil die Polizei doch selbst immer durchsetzt von Nazis war
Weil sie Oury Jalloh gefesselt und angezündet hab'n
Und wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst
Ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz
...
Ein Experiment seine Meinung zu erzählen...
Das ist das Blöde an "Kunst", man kann sie interpretieren.
Mich erinnert das an Pflichtinterpretationen in der DDR, da wurde ebenfalls vorgegeben wie genau ein Werk zu interpretieren sei.
Und alle die ein Werk nicht richtig interpretieren, bekommen eben eine Fünf.
Der Ordnung halber hätte auch Böhmermann in dem Werk vorkommen müssen, es seie denn,
das Werk von Böhmermann ist ebenfalls als Bloßstellung der Methoden der "neuen Rechten" zu verstehen (Interpretieren).
So ist wohl auch der Applaus von KIZ kein Beifall von der falschen Seite.
franzmannzini

Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von franzmannzini »

Was sagt es über Kunstfreiheit aus, wenn der Künstler vor Veröffentlichung seines Werkes,
erst einmal einen Rechtsanwalt konsultiert.
So sagt man wohl seine Meinung, versucht aber diese juristisch, oder durch andere Regularien,
nicht angreifbar/verhinderbar zu machen.
Wo führt das hin ?
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H2O
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von H2O »

Vermutlich führt das Verfahren dazu, daß der Künstler seine öffentlichen Äußerungen künftig im gerade noch zulässigen Randbereich unserer Rechtsordnung hält. Das ist ja auch nicht so ganz schlecht.
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Astrocreep2000
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Astrocreep2000 »

franzmannzini hat geschrieben:(05 Oct 2021, 01:15)

Ein Experiment seine Meinung zu erzählen...
Nein, (wörtlich oben so zitiert) "ein Experiment mal die Grenzen auszuloten, was erlaubt und was verboten ist".

Ich denke, unzweideutige Sätze auseinander zu reißen und einzelne Bestandteile so vorhergehenden oder nachfolgenden Sätzen anzuhängen, um die gewünschte Bedeutung zu erhalten, war vermutlich auch in der DDR keine gelehrte Interpretationstechnik?
franzmannzini hat geschrieben:(05 Oct 2021, 01:15)
Das ist das Blöde an "Kunst", man kann sie interpretieren. Mich erinnert das ... (...)
Außerdem: Wir haben es hier nicht mit "anspruchsvoller" Literatur zu tun. Man kann sich über "Danger Dan" dann erregen, wenn man den Song durch eine bestimmte Brille betrachtet und ab Zeile vier Schnappatmung einsetzt, weil so ein redlicher (...) Mensch wie Jürgen Elsässer im Zusammenhang mit Antisemitismus gennant wird oder der Bogen (das Sportgerät) zu Kubitschek gespannt wird.

Und das ist so typisch: Wenn jemand wie Gauland eine SPD-Staatsministerin "entsorgen" will, dann empört sich natürlich niemand aus seinem Lager über diese bewusst menschenverachtende Formulierung, tatsächlich gibt es Applaus ("endlich spricht das mal jemand aus"). Wenn dann aber ein kleiner Rapper kommt, konstruieren dieselben Leute aus seinem Text einen unerträglichen Aufruf zu Gewalt - und das Geweine und Gejammer beginnt.


Vielleicht können wir beide uns ja abseits der "Interpretationsfrage" auf folgendes einigen:

Es macht in der Aussenwirkung immer noch einen Unterschied, was ein gewählter Volksvertreter, der Regierungsämter anstrebt, öffentlich von sich gibt - und was ein Rapper textet, der nur innerhalb eines überschaubaren musikalischen Subgenres Bekanntheit und Relevanz genießt ...

Und hier wären wir dann auch wieder bei der Intention von "Danger Dan": Wir sollten uns nicht daran abarbeiten, ob und wie er "die Grenzen auslotet, was erlaubt und was verboten ist", sondern Politiker wie Gauland, Höcke & Co. genau auf den Mund zu schauen: Und die üblichen verbalen Ausfälle nicht akzeptieren, mit denen sie ganz bewusst die Grenzen dessen, "was doch endlich - wieder! - gesagt werden darf" verschieben wollen, hin zu Hetze, Herabwürdigung, Diffamierung und damit letztlich zur Spaltung der Gesellschaft.
franzmannzini

Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von franzmannzini »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(05 Oct 2021, 11:58)
...
Es macht in der Aussenwirkung immer noch einen Unterschied, was ein gewählter Volksvertreter, der Regierungsämter anstrebt,
öffentlich von sich gibt - und was ein Rapper textet, der nur innerhalb eines überschaubaren musikalischen Subgenres Bekanntheit und Relevanz genießt ...
Was mich dann zu der These führen könnte, ob es hier zwischen den "Lagern" noch einen signifikanten Unterschied gäbe.
Denn auch die Politiker abseits der AFD haben sich ebenso auf diese Ebene begeben.
Man siehe nur den Bundestag live, oder recherchiert nach Totalausfällen der "anderen" Politiker, das Niveau derer hat sich teilweise dem angeklagten Niveau der AFD stark angenähert.
So ist es schwierig Methoden anzuprangern, wenn man sich dabei genau dieser bedient.
Astrocreep2000 hat geschrieben:Und hier wären wir dann auch wieder bei der Intention von "Danger Dan": Wir sollten uns nicht daran abarbeiten, ob und wie er "die Grenzen auslotet, was erlaubt und was verboten ist", sondern Politiker wie Gauland, Höcke & Co. genau auf den Mund zu schauen: Und die üblichen verbalen Ausfälle nicht akzeptieren, mit denen sie ganz bewusst die Grenzen dessen, "was doch endlich - wieder! - gesagt werden darf" verschieben wollen, hin zu Hetze, Herabwürdigung, Diffamierung und damit letztlich zur Spaltung der Gesellschaft.
Da ist dann die Frage ob hier eine laute Empörung, über diese Aussagen mit dem ständigen Wiederholen dieser Aussagen nicht genau
das Gegenteil bewirkt.
Der Band Tyr hat es z.B. eher nicht geschadet, wenn man ihre Handlungen beim Thema Wal/Delfinjagt anprangert.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/ti ... -1.3155217
Deshalb kommt es immer auf die Wahl der Mittel an, und man muß auch eingestehen das sich in der AFD oder der "neuen Rechten" nicht nur Dumpfbacken (Rechtsknaller ...) befinden,
da reicht eben "die sind doof" und vor allem "böse" als Mittel nicht aus.
So sagt eben jemand aus der AFD "Wir werden sie jagen" und die anderen "Wir Euch auch", eine Patt-Situation.
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Astrocreep2000
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Astrocreep2000 »

franzmannzini hat geschrieben:(05 Oct 2021, 17:31)
Denn auch die Politiker abseits der AFD haben sich ebenso auf diese Ebene begeben. Man siehe nur den Bundestag live, oder recherchiert nach Totalausfällen der "anderen" Politiker, das Niveau derer hat sich teilweise dem angeklagten Niveau der AFD stark angenähert.
Ich kann Dir da überhaupt nicht folgen. Was AfD-Leute von sich gegeben haben und geben, ist beispiellos.

Es gab und gibt natürlich auch vereinzelt Entgleisungen von Abgeordneten der anderen Parteien - da sehe ich aber einen Riesenunterschied, ob es um einige einzelne "Hinterbänkler" geht, oder ob das Arbeiten mit Entgleisungen und Grauzonen ein ganz bewusstes Mittel ist, das gleichermaßen von den führenden Köpfen immer wieder eingesetzt wird.

Und ich möchte diesbezüglich auch daran erinnern, worüber wir hier inhaltlich sprechen: Die Entgleisungen/Hetze der AfD richten sich gegen: Ausländer, Deutsche mit Migrationshintergrund, Minderheiten, Andersdenkende usw. Entgleisungen der darauf reagierenden "Alt-Parteien" richten sich: Gegen die AfD.
franzmannzini hat geschrieben:(05 Oct 2021, 17:31)
So ist es schwierig Methoden anzuprangern, wenn man sich dabei genau dieser bedient.

Das ist ein schmaler Grat, klar. Aber wie gesagt: Ich kann mir nicht erklären - und mir fallen da auch keine Beispiele ein - wo Du da einen "Gleichstand" entdecken willst.
franzmannzini hat geschrieben:(05 Oct 2021, 17:31)
Deshalb kommt es immer auf die Wahl der Mittel an, und man muß auch eingestehen das sich in der AFD oder der "neuen Rechten" nicht nur Dumpfbacken (Rechtsknaller ...) befinden, da reicht eben "die sind doof" und vor allem "böse" als Mittel nicht aus.
Nicht alle AfD-Mitglieder sind Rechtsradikale und Faschismus-Sympathisanten und auch nicht alle AfD-Wähler. Aber es muss doch mittlerweile jedem klar sein, mit wem er sich da ins Boot setzt. Ich finde, da gibt es keine Ausrede.

Ich hätte keine Problem mit einer national-konservativen rechts der Union, die inhaltlich in etwa das verkörpert, was die Union bis in die 90er verkörperte. So etwas war ja auch die Idee der Leute der ersten Stunde wie Lücke oder Henkel. Mittlerweile ist der Laden von Rechtsradikalen unterwandert, das kann niemand mehr übersehen oder abstreiten.

Na, mal sehen: Im Dezember wird sicher Meuthen abgesägt, vielleicht führt die Radikalisierung der AfD ja auch zu einer Spaltung: In eine national-konservative, aber klar demokratisch ausgerichtete Parte, die rechts der Union Dank deren Entwicklung vermutlich ein bundesweites Wählerpotential von um die 10% hätte. Und auf der anderen Seite die, die sich ein "Viertes Reich" oder so etwas wünschen und dann in Tradition de NPD unterhalb der 5%-Hürde vor sich hin träumen.
franzmannzini

Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von franzmannzini »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(05 Oct 2021, 21:29)
...
Und ich möchte diesbezüglich auch daran erinnern, worüber wir hier inhaltlich sprechen: Die Entgleisungen/Hetze der AfD richten sich gegen: Ausländer, Deutsche mit Migrationshintergrund, Minderheiten, Andersdenkende usw. Entgleisungen der darauf reagierenden "Alt-Parteien" richten sich: Gegen die AfD.
Das ist ein schmaler Grat, klar. Aber wie gesagt: Ich kann mir nicht erklären - und mir fallen da auch keine Beispiele ein - wo Du da einen "Gleichstand" entdecken willst.
Der Gleichstand entsteht für mich immer dann, wenn man Pöbeln mit Zurückpobeln bekämpfen will.
Astrocreep2000 hat geschrieben:Nicht alle AfD-Mitglieder sind Rechtsradikale und Faschismus-Sympathisanten und auch nicht alle AfD-Wähler.
Aber es muss doch mittlerweile jedem klar sein, mit wem er sich da ins Boot setzt.


Nicht alles an der AFD ist schlecht. :D Selbst eine solche Aussage kann heute einen großen Empörungssturm auslösen. (Autobahn)
Ins Boot setzen mmh, ob da noch viel Platz ist.
Den netten Politikern der "Alt-Parteien" würde ich sagen: "Macht Eure Boote schöner!"
Und weiter möchte ich nun auch auf die AFD und Prognosen über ihr Fortbestehen nicht eingehen.

Es ging ja um die Meinung eines Künstlers und ob diese seine sei, oder nicht.
Ich denke das die letzte Strophe der Meinung des Künstlers entspricht.
Und Teile davon lehne ich eben ab.
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Astrocreep2000
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Astrocreep2000 »

franzmannzini hat geschrieben:(06 Oct 2021, 10:03)
Es ging ja um die Meinung eines Künstlers und ob diese seine sei, oder nicht.
Ich denke das die letzte Strophe der Meinung des Künstlers entspricht.
Und Teile davon lehne ich eben ab.
Ich denke, das ist eine Diskussion/Meinung, die dem Künstler absolut recht ist. "Mission geglückt" würde er wohl dann sagen, wenn Hörer seines Lieds nicht nur darüber nachdenken, ob "Danger Dan" ernst meint, was er da textet, sondern ob eben auch ein Gauland wirklich glaubt, 12 Jahre Nazi-Regime mit all seinen Folgen seien lediglich "ein Fliegenschiss" und eine SPD-Politikerin gehöre - wie Müll - "entsorgt" - oder ob das eine bewusste Strategie ist, den Rahmen, was ungestraft gesagt werden sukkzessive im eigenen Sinne zu erweitern. Um damit das Feld für eine rechte Radikalisierung der Gesellschaft zu bereiten.

Ich finde das Konzept von "Danger Dans"-Song, diese "Kommunikations-Strategie" aufzugreifen, zu konterkarieren und damit den besungenen Leuten den Spiegel vorzuhalten, äußerst gelungen.

Um auch noch mal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Kevin Schildbürger hat geschrieben:(02 Oct 2021, 20:25)
Ich bin auch ein Anhänger der maximalen Meinungs- und Kunstfreiheit, daher sehe ich gegenläufige aktuelle Bestrebungen mit Besorgnis.
Wird es enger in Deutschland, war früher alles freier? Ich weiß nicht.
Danger Dan ist jedenfalls ein Mensch mit Mut.
Ich teile die Besorgnis nicht und denke, dass unsere Gesetze einen angemessenen Rahmen definieren, was erlaubt ist und was nicht.

"Früher" gab es z.B. die "Ton Steine Scherben", die in den 70ern in der BRD einen Bekanntheitsgrad hatten der den von "Danger Dan" um Faktor 100 übersteigen dürfte. Wenn man deren Texte nach "Gewaltaufrufen" scannt, wird man in jedem zweiten Song fündig, hier nur eine kleine Auswahl:
https://musikguru.de/ton-steine-scherbe ... 10747.html

Dagegen liest sich "Danger Dans" ...
Und wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst
Ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz

.... direkt zurückhaltend, zumal das "wenn" offen lässt, ob und wann dieser "rechtfertigende" Zustand gegeben ist. Die Aufrufe von "Ton Steine Scherben" ließen diesbezüglich keinen Interpretationsspielraum.

Letztlich finde ich "Danger Dan" Song also nicht mutig im Hinblick auf drohende rechtliche Konsequenzen - das ist ja auch die Pointe daran, dass er sich - genau wie die im Text besungenen Leute - im Vorfeld ganz genau überlegt hat, wie weit man gehen kann, bevor es justiziabel wird.

Es zeugt dieser Tage aber definitv von Mut, sich als jemand, der nicht so in der Öffentlichkeit steht, dass er dadurch einen gewissen Schutz genießt, aber bekannt genug ist, dass man ihn finden kann, über Jahre so konsequent gegen die Rechtsradikalen zu stellen. Jemand mit dem musikalischen Background von "Dan", zur falschen Zeit am falschen Ort, würde sicher von einer Gruppe Fascho-Skinheads auf's Maul bekommen oder schlimmeres. Das hebt ihn allerdings auch nicht besonders hervor, die Gefahr droht da draußen vielen, ohne, dass man dazu "Mut" beweisen müsste. Da genügt es, "anders" auszusehen.
franzmannzini

Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von franzmannzini »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(06 Oct 2021, 11:06)
Ich denke, das ist eine Diskussion/Meinung, die dem Künstler absolut recht ist. "Mission geglückt" würde er wohl dann sagen, wenn Hörer seines Lieds nicht nur darüber nachdenken, ob "Danger Dan" ernst meint, was er da textet,...
Nachdem was ich so in den Interviews mit "Danger Dan" dazu lese, war seine Intention eher,
das jemand auf die ausgelegte Leimrute tappt.
Dieser Teil der "Mission" ist wohl nicht geglückt. Wenn ich das Künstlerische vom Inhaltlichen trenne,
dann sehe ich einen von mir abgelehnten Inhalt, künstlerisch sehr gut verpackt.
Astrocreep2000 hat geschrieben:sondern ob eben auch ein Gauland wirklich glaubt, 12 Jahre Nazi-Regime mit all seinen Folgen seien lediglich "ein Fliegenschiss" und eine SPD-Politikerin gehöre - wie Müll - "entsorgt" - oder ob das eine bewusste Strategie ist, den Rahmen, was ungestraft gesagt werden sukkzessive im eigenen Sinne zu erweitern. Um damit das Feld für eine rechte Radikalisierung der Gesellschaft zu bereiten...
Solche Aussagen machen Populismus aus. Wenn ich anfangen würde, dahinter einen großen Plan
zu sehen, dann wäre ich wohl eher ein Verschwörungstheoretiker.
Ich bin vorsichtig dabei, Populismus als entscheidende Vorstufe zu den Entwicklungen Deutschlands
in den dreißiger Jahren zu werten.
Astrocreep2000 hat geschrieben:...Ich teile die Besorgnis nicht und denke, dass unsere Gesetze einen angemessenen Rahmen definieren, was erlaubt ist und was nicht.
"Früher" gab es z.B. die "Ton Steine Scherben", die in den 70ern in der BRD einen Bekanntheitsgrad hatten der den von "Danger Dan" um Faktor 100 übersteigen dürfte. Wenn man deren Texte nach "Gewaltaufrufen" scannt, wird man in jedem zweiten Song fündig, hier nur eine kleine Auswahl:
https://musikguru.de/ton-steine-scherbe ... 10747.html
Zur Zeit von "Ton Steine Scherben", gab es kein Internet und schon gar keine sozialen Medien,
bewertet hat hier hauptsächlich der Zuhörer. Gerne von der "Raubkopie" auf der Kassette.
Zu dieser Zeit konnte ein Künstler maximal auf dem Index landen, oder keine Plattenverträge bei der
Content-Industrie bekommen.
Wenn man die z.B. Textzeilen aus "Keine Macht für Niemand" nimmt:
Ich bin nicht frei und ich kann nur wählen
Welche Diebe mich bestehlen, welche Mörder mir befehlen
Ich bin tausendmal verblutet und sie ha'm mich vergessen
Ich bin tausendmal verhungert und sie waren vollgefressen
Was wäre das heute?
"Demokratiefeindliche und/oder sicherheitsgefährdende Delegitimierung des Staates"
Astrocreep2000 hat geschrieben:...Letztlich finde ich "Danger Dan" Song also nicht mutig im Hinblick auf drohende rechtliche Konsequenzen - das ist ja auch die Pointe daran, dass er sich - genau wie die im Text besungenen Leute - im Vorfeld ganz genau überlegt hat, wie weit man gehen kann, bevor es justiziabel wird.
Er hat es sich nicht selbst überlegt, er hat seinen Rechtsbeistand konsultiert, genau so wie ich
es heutzutage auch mache, wenn ich mir bei den Konsequenzen meiner (zukünftigen) Handlungen
nicht wirklich sicher bin.
Dies schränkt eben, meiner Meinung nach, auch die Kunst- und Meinungsfreiheit ein.
So bleibt eben nur die Erforschung der rechtlichen Konsequenzen, oder das Verpacken einer
wahrscheinlich kontroversen Meinung, in eine Hülle, die bis zur Unverständlichkeit der Meinung reicht,
oder dem Nichtäußern.
Wie gesagt, es erinnert mich teilweise an dem Umgang mit Meinungen in der DDR,
bei denen die sie äußerten/nicht äußerten (wollten) und bei denen, die sie sanktionierten.
Astrocreep2000 hat geschrieben:... Jemand mit dem musikalischen Background von "Dan", zur falschen Zeit am falschen Ort, würde sicher von einer Gruppe Fascho-Skinheads auf's Maul bekommen oder schlimmeres. Das hebt ihn allerdings auch nicht besonders hervor, die Gefahr droht da draußen vielen, ohne, dass man dazu "Mut" beweisen müsste. Da genügt es, "anders" auszusehen.
Auf die "Fresse zu bekommen" ganz im physischen Sinne, geht einher mit "Fresse aufmachen",
aufgrund meiner reichaltigen Erfahrungen mit auf "Fresse zu bekommen" von jeglichen Seiten,
kann ich sagen: "Ja, damit ist immer zu rechnen", manche können ihre "Kritik" eben nicht anders ausdrücken.
"Mut" wäre schon ein Eigenes zu diskutierendes Thema.
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Progressiver
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Progressiver »

Ich habe mal bei YouTube nach dem Song recherchiert. In einem Video einer Rechtsanwaltskanzlei wird erklärt, dass das Lied rechtlich in Ordnung ist. Zudem ist mir die Eloquenz von Danger Dan veranschaulicht worden.

Das Lied kann also nicht spalten. Es wird allerhöchstens eine bestehende Spaltung verdeutlicht. Man muss nicht auf das Beispiel Adolf Hitler zurückgreifen, um zu sehen, dass Rechte zu Ironie, Wortwitz und der Fähigkeit, auch mal über sich selbst lachen zu können, ein äußerst befremdliches Verhältnis haben. Und umgekehrt kann man davon ausgehen, dass es auch ihr völliger Ernst ist, wenn sie meinen, jemanden jagen zu müssen. Und wo ein Danger Dan sich im Spaß mit einem Gewehr ablichten lässt, wird auf der rechten Seite wirklich scharf geschossen. Die einen schreiben Lieder, bleiben aber zivilisierte Humanisten. Auf der anderen Seite gibt es aber dann die Möchtegern-Massenmörder aus Hanau, Halle usw., die keinen Spaß verstehen. Gut, für die Andres Breivicks dieser Welt mag solch ein Blutbad auch ein Mordsspass darstellen. Aber auch, wenn nicht scharf geschossen wird, so haben deren "Witze" oftmals "Stürmer"-Niveau. D.h., sie sind nicht von der Kunstfreiheit gedeckt. Sie verletzen die Regeln des guten Geschmacks und des zivilisierten Umgangs. Und letzten Endes haben sie eine Anzeige wegen Volksverhetzung am Hals.

Ich hoffe, dies zeigt die Unterschiede zwischen dem Humor und dem Verständnis der Kunstfreiheit der linken Humanisten einerseits und der Barbarei der Andres Breivicks und seiner Nachfolger auf.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
franzmannzini

Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von franzmannzini »

Danger Dan "Bogen spannen"

hört sich nun ganz anders an

nachdem jemand den Bogen gespannt hat.
jellobiafra
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von jellobiafra »

franzmannzini hat geschrieben:(16 Oct 2021, 01:33)

Danger Dan "Bogen spannen"

hört sich nun ganz anders an

nachdem jemand den Bogen gespannt hat.
Und noch dazu ein Danger Däne
Michael Alexander
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Michael Alexander »

Progressiver hat geschrieben:(06 Oct 2021, 21:19)Und wo ein Danger Dan sich im Spaß mit einem Gewehr ablichten lässt, wird auf der rechten Seite wirklich scharf geschossen. Die einen schreiben Lieder, bleiben aber zivilisierte Humanisten. Auf der anderen Seite gibt es aber dann die Möchtegern-Massenmörder aus Hanau, Halle usw., die keinen Spaß verstehen.
Ich glaube nicht, dass irgend jemand suggerieren wollte, "Danger Dan" wollte selbst Hand anlegen. Dass aber auch auf der linken Seite scharf geschossen wird, sollte jedem klar sein, der Grundkenntnisse zu linken Ideologien und ihren Anhängern hat.

Hast du schon einmal von der RAF gehört? Oder davon, dass ein NPD-Funktionär vor einiger Zeit "Besuch" von angeblichen Polizisten erhielt, die ihn dann auf den Boden drückten und ihm mit einem Hammer die Gelenke zertrümmerten, eines nach dem anderen? Oder davon, dass gerade vor wenigen Tagen Linksextremisten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden, weil sie einen rechten Gewerkschafter ins Koma geprügelt hatten?

Die von "Danger Dan" genannten Personen sind auf jeden Fall gefährdet, erhalten Morddrohungen und bewegen sich zum Teil nur unter Polizeischutz. Wie würdest du an ihrer Stelle über "Danger Dan" denken? Oder fehlt dir dazu das Einfühlungsvermögen?

Es ist doch auf beiden Seiten das Gleiche. So sehr ich beispielsweise einige der Aussagen der neuen Vorsitzenden der Grünen Jugend ablehne, so sind doch Drohungen gegen ihre Person strikt zu verurteilen und keinesfalls hinzunehmen. Früher war das Konsens, heute scheint es nicht mehr so klar zu sein.

Eine andere Frage ist, wie weit die Kunstfreiheit geht und ob man immer alles juristisch handhaben muss. Meine Meinung zu "Danger Dan" ist eher, dass er das, was er macht, durchaus rechtlich machen dürfen sollte. Allerdings würde ich trotzdem dazu aufrufen, keine solche Sprache zu verwenden. Wichtig ist auch, mit gleichen Massstäben zu messen, was leider in Deutschland nicht der Fall zu sein scheint.
Adam Smith
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Adam Smith »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Oct 2021, 10:28)

Wichtig ist auch, mit gleichen Massstäben zu messen, was leider in Deutschland nicht der Fall zu sein scheint.
Wie sollte dieser Satz bewertet werden?
Ich werde dich finden, und anspucken, dann aufhängen mit einem Messer anstupsen und bluten lassen».
https://www-nzz-ch.cdn.ampproject.org/v ... ld.1649871

Mit Bammel vor einer Frau?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
franzmannzini

Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von franzmannzini »

jellobiafra hat geschrieben:(16 Oct 2021, 06:37)

Und noch dazu ein Danger Däne
Ich habe nur einen Bogen gespannt, im wörtlichen Sinne. :)
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Kevin Schildbürger
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Kevin Schildbürger »

https://www.youtube.com/watch?v=Rgu13BZcMBY
Danger Dan kuschelt
Danger Dan & Max Herre - Mir kann nichts passieren
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
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Astrocreep2000
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Astrocreep2000 »

Michael Alexander hat geschrieben:(16 Oct 2021, 10:28)
Wichtig ist auch, mit gleichen Massstäben zu messen, was leider in Deutschland nicht der Fall zu sein scheint.
Naja, wir haben einen objektiven Maßstab, der für alle gilt: Das Strafgesetzbuch.
Michael Alexander hat geschrieben:(16 Oct 2021, 10:28)
Es ist doch auf beiden Seiten das Gleiche. So sehr ich beispielsweise einige der Aussagen der neuen Vorsitzenden der Grünen Jugend ablehne, so sind doch Drohungen gegen ihre Person strikt zu verurteilen und keinesfalls hinzunehmen. Früher war das Konsens, heute scheint es nicht mehr so klar zu sein.
Bezogen auf den letzten Satz: War das früher so? Vielleicht auch nur scheinbar. Auf der einen Seite gibt es zwar schon etliche Studien darüber, wie der Tonfall in den sozialen Medien Dank der Anonymität verroht ist, bzw. weiter verroht.

Ich bin aber (auch in der Rückschau mit Ende 40) überzeugt: Absolut geschmacklose Kommentare über politisch Andersdenkende, Ausländer, "die da oben" oder "die da unten" gab es früher auch, am Stammtisch, am Fußballplatz, abends am Küchentisch, unter Arbeitskollegen.

Der Unterschied: Heute findet das in den sozialen Netzwerken statt und hat dadurch ein ganz anderes Verbreitungspotential.
Michael Alexander hat geschrieben:(16 Oct 2021, 10:28)
Hast du schon einmal von der RAF gehört?/quote]
Als sich die "RAF" 1998 selbst auflöste, hatten auch die letzten von denen eingesehen, was schon Anfang der 70er nicht zu ignorieren war: Die von der "RAF" erhoffte "Arbeiterrevolution" war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, weil die "RAF" keinerlei Rückhalt in der Bevölkerung hatte, auch nicht bei denen, für die sie vorgaben, zu kämpfen. Und mit jedem Verbrechen stieg die Ablehnung der "RAF".

Wenn heute ein rechter Skinhead auf die Wahlergebnisse der AfD schaut, zumindest auf die in einigen östlichen Bundesländern, dann ist sein Gefühl, dass seine Gewaltbereitschaft gegen Ausländer, Asylsuchende oder auch nur solche Menschen, die anders aussehen und anders denken als er, durchaus eine gewisse Zustimmung findet.
In den letzten 40 Jahren genügte es, wie ein Ausländer auszusehen, um - "zur falschen Zeit am falschen Ort" - von rechtsextremen Skinheads zusammengeschlagen zu werden. Und rechtsextreme Skinheads stürmten "alternative" Jugendzentren, um die Leute dort aufzumischen.

Dass einem heute droht, zusammengeschlagen zu werden, nur weil man wie rechtsextremer Skinhead oder "Identitärer" aussieht oder das gar linksextreme Schlägertruppen Treffen von Rechtsextremen stürmen, ist in der Tat neu.

Ich bin dafür, dass - siehe oben - beide Seiten gemäß unserer Gesetze ihrer Strafe zugeführt werden, ungeachtet ihrer politischen Gesinnung.
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Kevin Schildbürger
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Kevin Schildbürger »

Samy Deluxe demaskiert den Liarkasten
https://www.youtube.com/watch?v=ZM2wsVD2igc
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Kevin Schildbürger »

grim104 (ZM) - Ich Töte Anders Breivik

https://www.youtube.com/watch?v=dDSiL-Am0As
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
franzmannzini

Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von franzmannzini »

So geht auch Danger Dan lieber in den Berliner Zoo, als in den Tierpark:
https://www.youtube.com/watch?v=MGm39_LFcPs

aber er kommt ja auch aus Aachen. :)
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Astrocreep2000 »

Kevin Schildbürger hat geschrieben:(27 Oct 2021, 20:27)

grim104 (ZM) - Ich Töte Anders Breivik

https://www.youtube.com/watch?v=dDSiL-Am0As
Und? Was willst Du mit der kommentarlosen Verlinkung sagen?
Ist das ein Beispiel für Kunstfreiheit? Oder eine Überschreitung der Kunstfreiheit?
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Astrocreep2000 »

franzmannzini hat geschrieben:(30 Oct 2021, 22:54)

So geht auch Danger Dan lieber in den Berliner Zoo, als in den Tierpark:
https://www.youtube.com/watch?v=MGm39_LFcPs

aber er kommt ja auch aus Aachen. :)
Hm, ich glaube, wenn ich jemandem zuhören möchte, der auf dem Klavier herumklimpert und dazu singt, würde ich Konstantin Wecker bevorzugen ...

Ist aber auch eine schwierige Disziplin, dann vielleicht doch besser rappen?
franzmannzini

Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von franzmannzini »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(31 Oct 2021, 15:27)

Hm, ich glaube, wenn ich jemandem zuhören möchte, der auf dem Klavier herumklimpert und dazu singt, würde ich Konstantin Wecker bevorzugen ...

Ist aber auch eine schwierige Disziplin, dann vielleicht doch besser rappen?
Corona-Langeweile treibt eben Blüten.
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Kevin Schildbürger
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von Kevin Schildbürger »

Kopfnicker ... kein Problem

KIZ - Scheiterhaufen

https://www.youtube.com/watch?v=Bw1JY7n_Jws
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H2O
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Re: Danger Dan und die Kunstfreiheit

Beitrag von H2O »

Was wird hier noch diskutiert? Wenn da nichts von Gehalt sichtbar wird, dann schließe ich diesen Strang. Für beliebigen Unfug haben wir die Weinstube eingerichtet.
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