Stoner hat geschrieben:(25 Sep 2021, 19:12)
Ja und? Auch das ist wieder völlig am Beitrag vorbei. Weil es eben immer um Freund oder Feind anhand von Formeln geht. Ihr Satz vom No-Go ist doch ein Leersatz, denn um ihn zu füllen, muss der entscheidende Begriff erst einmal wenigstens intersubjektiv feststehen. Und ich glaube, Leute wie Frau El-Hassan werden da andere Vorstellungen in die Gesellschaft einbringen als etwa Sie oder auch ich.
Die Definition von Antisemitismus gibt es bereits und ist in den meisten demokratischen Staaten dieser Welt anerkannt. Dass Judenhasser davon eine andere Vorstellung haben, ist eine Binsenweisheit, dass deren Vorstellung Widerspruch erfahren müsse, ist allerdings kein gesellschaftlicher Konsens, wie schon die Diskussion in diesem Strang zeigt, und die steigende Anzahl antisemitischer Übergriffe allein im letzten Jahr.
Ich hatte oben mal gefragt: Was, wenn sie an diesem Tag keine Zeit gehabt hätte? Wäre das anders? Wäre sie eine andere? Würde das, was Bild nun recherchiert hat, anders zu bewerten? Und wenn ja, warum? Solche Fragen mögen manchem müßig erscheinen, aber wer sich grundsätzliche Gedanken über die Verfasstheit der Diskursteilnehmer macht, wer in der Lage ist, zu seinen subjektiven Urteilen etwas Abstand zu gewinnen, wird hier vielleicht zu etwas beunruhigenden Einsichten kommen. Zumindest wenn sein Anspruch ist, nicht alles ganz genau schon längst zu wissen.
Eine andere wäre sie sicherlich nicht, aber auch nicht so leicht ertappt worden. Dem einen oder anderen Journalisten, der in der Szene recherchiert, wäre vielleicht ihr Name aufgefallen und Bild hätte es publiziert,
aber die Reaktionen wären vermutlich verhaltener ausgefallen, jedenfalls unter den nichtjüdischen Diskutanten. Schließlich wird der antizionistische Antisemitismus besonders in der sogenannten Intellektuellen-Community
nicht ungern gesehen oder sogar transportiert. Israel von der Landkarte wischen zu wollen wird da als lässliche Sünde gesehen, aber (jüdische) Israelis ins Gas zu wünschen ist dann halt doch zu starker Tobak, für manche wenigstens.
Für ihre Unterstützer im offenen Brief war es nicht mal das.