Der Fall (von) El-Hassan (?)

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Stoner

Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Stoner »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2021, 18:31)

Ach was, zuviel der Ehre. Es gibt doch genügend Unterstützer in der Gesellschaft, die die Debatte, ob Antisemitismus ein No-Go in der Gesellschaft darstellen sollte, gerne wieder eröffnen möchten und deshalb
"offene Briefe" verfassen mit vielen Unterschriften, die es dann in die Medien schaffen, um weiter debattiert zu werden.
Ja und? Auch das ist wieder völlig am Beitrag vorbei. Weil es eben immer um Freund oder Feind anhand von Formeln geht. Ihr Satz vom No-Go ist doch ein Leersatz, denn um ihn zu füllen, muss der entscheidende Begriff erst einmal wenigstens intersubjektiv feststehen. Und ich glaube, Leute wie Frau El-Hassan werden da andere Vorstellungen in die Gesellschaft einbringen als etwa Sie oder auch ich.

Ich hatte oben mal gefragt: Was, wenn sie an diesem Tag keine Zeit gehabt hätte? Wäre das anders? Wäre sie eine andere? Würde das, was Bild nun recherchiert hat, anders zu bewerten? Und wenn ja, warum? Solche Fragen mögen manchem müßig erscheinen, aber wer sich grundsätzliche Gedanken über die Verfasstheit der Diskursteilnehmer macht, wer in der Lage ist, zu seinen subjektiven Urteilen etwas Abstand zu gewinnen, wird hier vielleicht zu etwas beunruhigenden Einsichten kommen. Zumindest wenn sein Anspruch ist, nicht alles ganz genau schon längst zu wissen.

@Kritikaster

Wie müsste sie denn reagieren, um Sie zufriedenzustellen? Würden Sie denn irgendetwas als Erklärung akzeptieren? Und wenn nicht, dann hätte sie eigentlich recht, nichts zu sagen, weil ohnehin alles falsch wäre, oder?

Meine Position ist ja grundsätzlich: Keine Aktivisten im Journalismus.
PeterK
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2021, 11:48)
Bist du ernsthaft der Meinung, jemand, der auf einer antisemitischen Al Quds-Demo mitläuft und der auch später seine israelfeindliche Gesinnung mehrfach zur Schau gestellt hat, sollte einen gutbezahlten Posten im deutschen ÖR-TV, das ja die Demokratie verteidigen soll, bekleiden?
Ich finde Sprüche wie den folgenden ziemlich übel:
"Israels Politik fördert den Terrorismus. Was würde man denn selber tun, wenn Deutschland besetzt würde? Ich würde mich auch wehren, und zwar mit Gewalt. Ich bin Fallschirmjägeroffizier der Reserve. Es wäre dann meine Aufgabe, mich zu wehren. Und ich würde das nicht nur im eigenen Land tun, sondern auch im Land des Aggressors."
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Adam Smith »

PeterK hat geschrieben:(25 Sep 2021, 20:57)

Ich finde Sprüche wie den folgenden ziemlich übel:
Dazu gibt es nun diesen Link.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jamal_Karsli

Die Affäre Möllemann wurde in den deutschen Medien meines Erachtens nicht richtig dargestellt. Es wurden wesentliche Dinge nicht genannt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Sören74

Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Sören74 »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2021, 18:31)

Ach was, zuviel der Ehre. Es gibt doch genügend Unterstützer in der Gesellschaft, die die Debatte, ob Antisemitismus ein No-Go in der Gesellschaft darstellen sollte, gerne wieder eröffnen möchten und deshalb
"offene Briefe" verfassen mit vielen Unterschriften, die es dann in die Medien schaffen, um weiter debattiert zu werden.
Vielleicht ist das auch eher eine Debatte darüber, was genau unter Antisemitismus zählt.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Kritikaster »

Stoner hat geschrieben:(25 Sep 2021, 19:12)

Wie müsste sie denn reagieren, um Sie zufriedenzustellen? Würden Sie denn irgendetwas als Erklärung akzeptieren? Und wenn nicht, dann hätte sie eigentlich recht, nichts zu sagen, weil ohnehin alles falsch wäre, oder?

Meine Position ist ja grundsätzlich: Keine Aktivisten im Journalismus.
Das Rechtfertigungsgeschwafel, mit dem sie ihre Teilnahme an DER antisemitischen Demonstration hierzulande, unter Verweis auf ihre seinerzeitige Unerfahrenheit und Unwissenheit, zu erklären und entschuldigen versuchte, hat sich seit vergangener Woche ja wohl in Wohlgefallen aufgelöst.

Die BILD-Recherchen müsste sie widerlegen. Wird sie aber wohl nicht tun (können), weil die Redakteure dieses Käseblattes kaum dumm genug sein dürften, Behauptungen über Frau El-Hassans (inzwischen anscheinend von ihr gelöschte) Unterstützung für antisemitische Israelhasser und Terroristen in die Welt zu setzen, wenn sie die Belege für die Herzchen und Likes nicht vor deren Löschung gesichert haben.

Deshalb betrachte ich ihr Schweigen in der Sache als Bestätigung dafür, dass die Feststellung, sie sei von einer antisemitischen Grundhaltung geprägt, zutreffend ist. Ich empfehle, falls noch nicht geschehen, dem von Zunder hier https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5078916 genannten Podcast mal 20 Minuten zu "opfern".
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Sören74 »

Kritikaster hat geschrieben:(25 Sep 2021, 22:04)

Die BILD-Recherchen müsste sie widerlegen.
Sorry, aber jetzt frage ich Dich mal ernsthaft, was ist das für ein Rechtsstaatsverständnis, dass man stets die Behauptungen einer Zeitung widerlegen müsste.
Kritikaster hat geschrieben: Wird sie aber wohl nicht tun (können), weil die Redakteure dieses Käseblattes kaum dumm genug sein dürften, Behauptungen über Frau El-Hassans (inzwischen anscheinend von ihr gelöschte) Unterstützung für antisemitische Israelhasser und Terroristen in die Welt zu setzen, wenn sie die Belege für die Herzchen und Likes nicht vor deren Löschung gesichert haben.
Naja, weder für Frau El-Hassan noch für die BILD-Zeitung würde ich, wenn es hart auf hart kommt, die Hand ins Feuer legen. Und ich hoffe wirklich nicht in einem Land zu leben, wo nur die Zeitungsaufmachung genügt, um eine Behauptung als erwiesen anzusehen.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Kritikaster »

Sören74 hat geschrieben:(25 Sep 2021, 22:12)

Sorry, aber jetzt frage ich Dich mal ernsthaft, was ist das für ein Rechtsstaatsverständnis, dass man stets die Behauptungen einer Zeitung widerlegen müsste.
Warum eigentlich konstruierst Du permanent falsche Schlussfolgerungen, verstehst (gezielt?) Deine Gegenredner falsch?

Niemand ist gezwungen, gegen Behauptungen einer Zeitung vorzugehen. Nur darf sich eine betroffene Person dann auch nicht wundern, wenn ihre Glaubwürdigkeit immer weiteren Schaden nimmt. Das Gejaul ihrer Unterstützer jedenfalls, die für diese antisemitisch eingestellte Person zu retten versuchen, was offenbar nicht zu retten ist, wird daran nichts ändern.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Tom Bombadil »

PeterK hat geschrieben:(25 Sep 2021, 20:57)

Ich finde Sprüche wie den folgenden ziemlich übel:
Und jetzt?
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Sören74 »

Kritikaster hat geschrieben:(25 Sep 2021, 22:20)

Niemand ist gezwungen, gegen Behauptungen einer Zeitung vorzugehen. Nur darf sich eine betroffene Person dann auch nicht wundern, wenn ihre Glaubwürdigkeit immer weiteren Schaden nimmt.
Und genau das sehe ich anders als Du. Auch aus einem anderen Rechtsverständnis heraus.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Vongole »

Stoner hat geschrieben:(25 Sep 2021, 19:12)

Ja und? Auch das ist wieder völlig am Beitrag vorbei. Weil es eben immer um Freund oder Feind anhand von Formeln geht. Ihr Satz vom No-Go ist doch ein Leersatz, denn um ihn zu füllen, muss der entscheidende Begriff erst einmal wenigstens intersubjektiv feststehen. Und ich glaube, Leute wie Frau El-Hassan werden da andere Vorstellungen in die Gesellschaft einbringen als etwa Sie oder auch ich.
Die Definition von Antisemitismus gibt es bereits und ist in den meisten demokratischen Staaten dieser Welt anerkannt. Dass Judenhasser davon eine andere Vorstellung haben, ist eine Binsenweisheit, dass deren Vorstellung Widerspruch erfahren müsse, ist allerdings kein gesellschaftlicher Konsens, wie schon die Diskussion in diesem Strang zeigt, und die steigende Anzahl antisemitischer Übergriffe allein im letzten Jahr.
Ich hatte oben mal gefragt: Was, wenn sie an diesem Tag keine Zeit gehabt hätte? Wäre das anders? Wäre sie eine andere? Würde das, was Bild nun recherchiert hat, anders zu bewerten? Und wenn ja, warum? Solche Fragen mögen manchem müßig erscheinen, aber wer sich grundsätzliche Gedanken über die Verfasstheit der Diskursteilnehmer macht, wer in der Lage ist, zu seinen subjektiven Urteilen etwas Abstand zu gewinnen, wird hier vielleicht zu etwas beunruhigenden Einsichten kommen. Zumindest wenn sein Anspruch ist, nicht alles ganz genau schon längst zu wissen.
Eine andere wäre sie sicherlich nicht, aber auch nicht so leicht ertappt worden. Dem einen oder anderen Journalisten, der in der Szene recherchiert, wäre vielleicht ihr Name aufgefallen und Bild hätte es publiziert,
aber die Reaktionen wären vermutlich verhaltener ausgefallen, jedenfalls unter den nichtjüdischen Diskutanten. Schließlich wird der antizionistische Antisemitismus besonders in der sogenannten Intellektuellen-Community
nicht ungern gesehen oder sogar transportiert. Israel von der Landkarte wischen zu wollen wird da als lässliche Sünde gesehen, aber (jüdische) Israelis ins Gas zu wünschen ist dann halt doch zu starker Tobak, für manche wenigstens.
Für ihre Unterstützer im offenen Brief war es nicht mal das.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Kritikaster »

Kritikaster hat geschrieben:Niemand ist gezwungen, gegen Behauptungen einer Zeitung vorzugehen. ...
Sören74 hat geschrieben:(26 Sep 2021, 00:35)
Und genau das sehe ich anders als Du.
Demnach wäre man/frau also doch gezwungen, gegen Zeitungsberichte vorzugehen? :?

Wenn's so ist, stellt sich doch automatisch die Frage, weshalb Frau El-Hassan das nicht tut ... na ja, natürlich ist das nicht mehr wirklich eine Frage. Der Grund liegt recht offensichtlich in der Richtigkeit ihrer von BILD veröffentlichten Sympathiebekundungen.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Kritikaster »

Sören74 hat geschrieben:(25 Sep 2021, 21:17)

Vielleicht ist das auch eher eine Debatte darüber, was genau unter Antisemitismus zählt.
Wir können Dir nur dringend empfehlen, hier keine Rechtfertigungsdiskussion aufgrund eventueller Sympathien für Antizionisten/Antisemiten vom Zaun brechen zu wollen. Die grundlegenden Definitionen, die auch in diesem Forum Anwendung finden, stehen jedem Themengebiet voran und sind Dir bekannt. Wer damit ein Problem hat, dem wird die Forumsleitung sicher zu helfen wissen.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2021, 22:55)

Und jetzt?
Jetzt frage ich mich, warum jemand sich einerseits über eine Dame echauffiert, die von Personen wie Eva Menasse oder Igor Levit Zuspruch bekommt, andererseits aber eine Partei wählt, die einen antisemitischen Sprücheklopfer wie den von mir Zitierten zum stellvertretenden Parteivorsitzenden kürte.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von jellobiafra »

PeterK hat geschrieben:(25 Sep 2021, 20:57)

Ich finde Sprüche wie den folgenden ziemlich übel:
Man sollte kurz daran erinnern, dass Möllemann, von dem dieses Zitat ist, damals (2002) kurz davor stand einer Regierung in wichtiger Position anzugehören.
Wahrscheinlich als Minister.
Verhindert hat das letztlich der Wähler.
Schröder hat überraschend wieder gewonnen, Rot Grün regierte weiter. Das lag unter anderem an dem Rückgang der FDP, der nach Möllemanns antiisraelischen
und antisemitischen Ausfällen (Karsli, Friedman) einsetzte.

So ein Zitat von einem führenden Politiker wäre heutzutage nicht mehr denkbar. Die Grenze des Sagbaren hat sich in den letzten 20 Jahren verschoben.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Tom Bombadil »

PeterK hat geschrieben:(26 Sep 2021, 09:29)

Jetzt frage ich mich...
Ahhh, Whataboutism, Sippenhaft und Kontaktschuld, das ist typisch Wokie :) Aber interessant, wie versucht wird, das israelfeindliche Verhalten der Dame zu relativieren, jetzt werden schon die Toten ausgebuddelt, nur weiter so :thumbup:
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(26 Sep 2021, 09:29)

Jetzt frage ich mich, warum jemand sich einerseits über eine Dame echauffiert, die von Personen wie Eva Menasse oder Igor Levit Zuspruch bekommt, andererseits aber eine Partei wählt, die einen antisemitischen Sprücheklopfer wie den von mir Zitierten zum stellvertretenden Parteivorsitzenden kürte.
Das darfst du gerne fragen. Meine Antwort dazu lautet, dass

a) Möllemann seit 2003 tot ist
b) 1994 der gesamte Landesverband der FDP aus Protest gegen Möllemann zurückgetreten ist.
c) ich keine Partei in Sippenhaft nehme, (Hohmann CDU, Mäurer/Gabriel SPD, Ströbele/Karsli Die Grünen, Höger Die Linke), denn täte ich das, dann wäre, wie wahrscheinlich für dich, nur noch eine neue Kleinpartei für mich wählbar

Oder misst du mit zweierlei Maß?

Zuletzt geändert von JJazzGold am So 26. Sep 2021, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von JJazzGold »

jellobiafra hat geschrieben:(26 Sep 2021, 09:36)

Man sollte kurz daran erinnern, dass Möllemann, von dem dieses Zitat ist, damals (2002) kurz davor stand einer Regierung in wichtiger Position anzugehören.
Wahrscheinlich als Minister.
Verhindert hat das letztlich der Wähler.
Schröder hat überraschend wieder gewonnen, Rot Grün regierte weiter. Das lag unter anderem an dem Rückgang der FDP, der nach Möllemanns antiisraelischen
und antisemitischen Ausfällen (Karsli, Friedman) einsetzte.

So ein Zitat von einem führenden Politiker wäre heutzutage nicht mehr denkbar. Die Grenze des Sagbaren hat sich in den letzten 20 Jahren verschoben.
Ist zwar hier völlig OT, was auch Peter K. inzwischen längst wissen müsste, aber SPD Sprüche wie, Waffenlieferung an Israel nur bei Mitspracherecht an israelischer Außenpolitik, von Walter-Borjans, gestützt von Mützenichs, "Aber auf der anderen Seite müssen wir auch gegenüber der israelischen Regierung darauf hinweisen, dass es gut wäre, wenn sie möglicherweise eben doch auf Angebote einer Waffenruhe eingehen würden." tendieren zumindest in die Richtung.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2021, 09:49)

Ahhh, Whataboutism, Sippenhaft und Kontaktschuld, das ist typisch Wokie :) Aber interessant, wie versucht wird, das israelfeindliche Verhalten der Dame zu relativieren, jetzt werden schon die Toten ausgebuddelt, nur weiter so :thumbup:
Soweit kommt's noch, dass aufgrund der Wahlpräferenz die Nutzung GG Art 5 zugeteilt oder verweigert wird!
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Stoner

Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Stoner »

Wenn ich mir die Liste der Unterstützer ansehe, dann sagt mir der Realitätssinn, dass sich die Dinge in den nächsten Jahren stark verschieben werden. Es werden immer mehr Menschen mit Biographien wie Frau El-Hassan in die Öffentlichkeit kommen, und die postkolonialen Theorien werden ebenfalls zur Erosion bestehender Definitionen beitragen.

Ich habe jetzt mal ein Stündlein zu den Unterzeichnern recherchiert. Interessant war, dass nur Tichys Einblick ziemlich umfangreich zeigt, welche Köpfe mit welchen Verbindungen da dabei sind neben Menasse, den Assmanns, Czollek, Stokowski, Emcke & Co.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Sep 2021, 10:57)

Soweit kommt's noch, dass aufgrund der Wahlpräferenz die Nutzung GG Art 5 zugeteilt oder verweigert wird!
Wenn die Wokies gewinnen, kommt es soweit ;)
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Sören74 »

Kritikaster hat geschrieben:(26 Sep 2021, 07:07)

Demnach wäre man/frau also doch gezwungen, gegen Zeitungsberichte vorzugehen? :?
Schöner Versuch, Du weißt auf welchen Teil meiner Aussage ich mich bezogen habe.
Sören74

Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Sören74 »

Kritikaster hat geschrieben:(26 Sep 2021, 07:11)

Wir können Dir nur dringend empfehlen, hier keine Rechtfertigungsdiskussion aufgrund eventueller Sympathien für Antizionisten/Antisemiten vom Zaun brechen zu wollen. Die grundlegenden Definitionen, die auch in diesem Forum Anwendung finden, stehen jedem Themengebiet voran und sind Dir bekannt. Wer damit ein Problem hat, dem wird die Forumsleitung sicher zu helfen wissen.
Ich weiße entschieden die suggerierende Aussage von mir, Sympathien für Antizionisten/Antisemiten zu besitzen zurück, egal ob Du das oben gesagte in Schwarz oder Rot schreibst.
Zuletzt geändert von Sören74 am So 26. Sep 2021, 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2021, 11:01)

Wenn die Wokies gewinnen, kommt es soweit ;)
Ich fürchte, wir sind schon mittendrin, wenn solch, wie formuliere ich es höflich, kuriose Ideen auftauchen, man dürfe seine Meinung bezüglich einer al-quds und Anderen geplanten Moderatorin beim öffentlich-rechtlichen Sender nicht mehr äussern, sofern man eine Partei wählt, die in Vergangenheit, wie in Gegenwart! Mitglieder aufwies oder aufweist, die sich eindeutig oder andeutungsweise stereotypischer antisemitischer Äusserungen bedienen.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von H2O »

Diese Endlosschleife beende ich hier und jetzt durch Schließung des Strangs. Wirklich Neues gelingt hier nicht mehr. H2O

Nachtrag 2021-09-27; 22:00 Uhr:
Der Strang ist wieder offen für sinnvolle Beiträge; ich bitte mit Blick auf unsere deutsche Verantwortung für Nazigreuel um besonders sensiblen Umgang mit dem Thema "Antisemitismus".
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Zunder »

Nemi El-Hassan soll Quarks nicht moderieren. Sie soll nur als Autorin arbeiten.

https://amp.tagesspiegel.de/gesellschaf ... ssion=true

Was für eine Wischi-Waschi-Entscheidung.
Entweder kauft man ihr die Distanzierung ab, dann kann sie auch moderieren.
Oder sie gilt aufgrund ihrer jüngsten Äußerungen als nicht vermittelbar, dann kann man ihr auch keinen Job anbieten. Schon gar nicht als Autorin, die ja für die Inhalte zuständig ist und nicht für die Präsentation.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Tom Bombadil »

Als Autorin kann sie ihr Gedankengut doch auch viel besser an den KundInnenX bringen :thumbup: :rolleyes:
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von jack000 »

Zunder hat geschrieben:(28 Sep 2021, 17:52)

Nemi El-Hassan soll Quarks nicht moderieren. Sie soll nur als Autorin arbeiten.

https://amp.tagesspiegel.de/gesellschaf ... ssion=true

Was für eine Wischi-Waschi-Entscheidung.
Entweder kauft man ihr die Distanzierung ab, dann kann sie auch moderieren.
Oder sie gilt aufgrund ihrer jüngsten Äußerungen als nicht vermittelbar, dann kann man ihr auch keinen Job anbieten. Schon gar nicht als Autorin, die ja für die Inhalte zuständig ist und nicht für die Präsentation.
Aha, als Moderatorin geht gar nicht, aber als Autorin kein Problem. Ihr Pöstchen ist also sicher und so kann sie die Fäden im Hintergrund ziehen. Man sieht sie halt nicht und schon ist alles wieder in Ordnung. Auf unser Qualitätsfernsehen ist doch immer Verlass :thumbup:
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Sören74 »

Zunder hat geschrieben:(28 Sep 2021, 17:52)

Nemi El-Hassan soll Quarks nicht moderieren. Sie soll nur als Autorin arbeiten.

https://amp.tagesspiegel.de/gesellschaf ... ssion=true

Was für eine Wischi-Waschi-Entscheidung.
Entweder kauft man ihr die Distanzierung ab, dann kann sie auch moderieren.
Oder sie gilt aufgrund ihrer jüngsten Äußerungen als nicht vermittelbar, dann kann man ihr auch keinen Job anbieten. Schon gar nicht als Autorin, die ja für die Inhalte zuständig ist und nicht für die Präsentation.
Ich glaube, da ist das letzte Wort nicht gesprochen, weil viele Rundfunkratsmitglieder auch gegen eine Tätigkeit hinter der Kamera ist. Die Kritik der Rundfunkratsmitglieder kann ich absolut nachvollziehen.
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Zunder »

Nachdem Nemi El-Hassan in der Berliner Zeitung einen Artikel veröffentlicht hat, mit dem sie sich als Opfer einer rassistischen Kampagne darstellt, verzichtet der WDR auf eine weitere Zusammenarbeit. Zumindest vorläufig.
https://www.sueddeutsche.de/medien/wdr- ... -1.5454949
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von conscience »

Zunder hat geschrieben:(03 Nov 2021, 00:34)

Nachdem Nemi El-Hassan in der Berliner Zeitung einen Artikel veröffentlicht hat, mit dem sie sich als Opfer einer rassistischen Kampagne darstellt, verzichtet der WDR auf eine weitere Zusammenarbeit. Zumindest vorläufig.
https://www.sueddeutsche.de/medien/wdr- ... -1.5454949
Was besseres konnte dem WDR gar nicht passieren: Das Vertrauen für eine künftige Zusammenarbeit ist nicht mehr vorhanden“, begründet der WDR seine endgültige Entscheidung gegen Nemi El-Hassan. Quelle: klick. Weiter: "Als Begründung hieß es vom Sender, „dass die Auseinandersetzung um ihre Person zu einer unangebrachten Politisierung der renommierten Wissenschaftssendung geführt hat“. Die ARD-Anstalt hatte dann zunächst weiter geprüft, ob sie möglicherweise als Autorin für „Quarks“ arbeiten könnte."
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Billie Holiday »

Völlig klar, dass zukünftig bei jeder Form von Kritik die Rassismus-Karte gezogen wird. Da kommt noch einiges auf uns zu.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Nov 2021, 07:39)

Völlig klar, dass zukünftig bei jeder Form von Kritik die Rassismus-Karte gezogen wird. Da kommt noch einiges auf uns zu.
Was mich im Namen meiner muslimischen Freunde empört ist, dass diese von Frau El-Hassan benützt werden sollen, indem sie die konkreten Vorwürfe gegen sich als pauschal antimuslimisch verbucht.

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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von franzmannzini »

Wie es aussieht, kann der Fall nun zu den Akten
https://www.bild.de/politik/2021/politi ... .bild.html
Das teilte der öffentlich-rechtliche Sender in Köln am Dienstag mit. Zuvor hatte Nemi El-Hassan einen Gastbeitrag in der „Berliner Zeitung“ veröffentlicht, in dem sie Kritik am WDR zum Umgang mit ihr in den vergangenen Wochen äußerte. Vom Sender hieß es als Begründung: „Das Vertrauen für eine künftige Zusammenarbeit ist nicht mehr vorhanden.“
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Re: Der Fall (von) El-Hassan (?)

Beitrag von Vongole »

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