Das halte ich für stark übertrieben, von einer "Vernichtung" zu sprechen. Aber mal davon abgesehen, was wäre denn das richtige Verhalten im Fall von Aogo gewesen? Oder anders gefragt, wieviel Mist muss man denn ertragen, bis man sich selbst dazu öffentlich äußern darf? Ich fände es nicht gut, wenn jemand verletztende Inhalte verbreitet, aber man selber darf das nicht offenlegen.Skeptiker hat geschrieben:(09 May 2021, 00:04)
Das sehe ich ähnlich.
Aogo hat nun zwar beklagt, dass sich alle auf Lehmann stürzen würden, aber das ist wenig glaubhaft. Ihm muss klar gewesen sein, dass er Lehmann medial zerstört - insbesondere in der heutigen Zeit. Lehmann hat zwar Mist gebaut, aber Aogo hat ihn dafür vernichtet.
Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Pauschal sehe ich das nicht so. Denn das, was im privaten Chat erzählt wird, kann durchaus auch von öffentlichen Interesse sein. Siehe die Chatinhalte von rechtsradikalen Polizisten in NRW.Neandertaler hat geschrieben:(09 May 2021, 00:40)
Äh nein, das behauptet niemand. Es wurde in den Raum gestellt das das Veröffentlichen des privaten Chats ebenfalls schlechtes Benehmen ist.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Da fällt mir jetzt der Fall Metzelder ein. War es genauso "mies", dass sie den Inhalt seiner privaten Nachrichten sogar an die Polizei weitergeleitet hat?Skeptiker hat geschrieben:(09 May 2021, 01:06)
Sagt wer?
Allerdings ist sein Verhalten in der Sache mies. Bei dir mag es ja vollkommen normal sein Details privater Nachrichten zu veröffentlichen, wohlwissend, dass sie die andere Person gesellschaftlich und beruflich zerstören. Bei mir ist es das nicht.
Klar, zu schweigen wäre immer der "saubere" Weg. Aber ständig zu schweigen, kann auch nicht immer die Lösung sein, siehe Beispiel Metzelder. Also wo liegt man die Grenze zwischen "unsauber" und "angebracht"?Skeptiker hat geschrieben:So dämlich Lehmanns Spruch war, so unsauber war Aogos Reaktion, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Ich würde Dir im Grunde zustimmen, aber bin trotzdem verwundert, dass Du nicht mehr Verständnis für solche Reaktionen hast. Denn wenn man Dich im Forum mal "härter rannimmt", also argumentativ, dann beschwerst Du Dich besonders gerne darüber. Da frage ich mich auch, warum Du so empfindlich bei sowas reagierst.Tom Bombadil hat geschrieben:(09 May 2021, 11:01)
Auch nicht, der Aogo hat ja auch seinen Job verloren. Ich finde das alles nur noch komplett Gaga und auch einen ziemlichen Kindergarten: "Rabäh heul flenn, der hat Quotenschwarzer gesagt! Rabäh heul flenn, der hat aber Zigeuner gesagt! Wäh wäh wäh, die Welt geht unter" Meine Fresse, wie im Sandkasten. Und in Indien wissen sie gerade nicht mal mehr, wie sie ihre Corona-Toten verbrennen können, weil selbst das Holz ausgeht. Da sollten die selbstgerechten SJW mal ihre Energie investieren, da gibt es echte Probleme zu lösen.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Vielleicht wäre Palmer auch gut beraten, auf die Nutzung sozialer Medien ähnlich wie Habeck ein stückweit zu verzichten.DarkLightbringer hat geschrieben:(09 May 2021, 11:29)
Kubicki springt in den Schützengraben und gibt Palmer Feuerschutz.
Baerbocks Reaktion könne er zwar nachvollziehen, ein Parteiausschlussverfahren sei aber "definitiv überzogen".
https://www.n-tv.de/politik/Kubicki-kri ... 42793.html
Die Lehmann-Aogo-Palmer-Affäre stellt im beginnenden Wahlkampf die erste entscheidende Frage - Jakobinat oder lebendige Debatte?
Der widerborstige Häuptling eines schwäbischen Musterstädtchens hat jedenfalls aufmunitioniert. Dabei ist er in seinem Reservat kaum angreifbar, dort führt er als "Sitting Skull" den verbalen Aufstand an.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Vielleicht ist Satire auch Palmer sein Ding nicht.Sören74 hat geschrieben:(10 May 2021, 01:49)
Vielleicht wäre Palmer auch gut beraten, auf die Nutzung sozialer Medien ähnlich wie Habeck ein stückweit zu verzichten.
Dann soll er es doch lassen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Er ist ja gerade kein Fan der Silentien und des Schweige-Gelübdes.Sören74 hat geschrieben:(10 May 2021, 01:49)
Vielleicht wäre Palmer auch gut beraten, auf die Nutzung sozialer Medien ähnlich wie Habeck ein stückweit zu verzichten.
Im Gegenteil, er will die Diskussion fördern.
Und dem Rathauschef gelingt es ohne weiteres, das Jakobinat aufzuscheuchen. Einfach durch einen FB-Eintrag.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Also wir haben in den Dörfern mit Spendengeldern über 15 Tonnen Lebensmittel verteilt.Billie Holiday hat geschrieben:(09 May 2021, 11:08)Indiens Coronatote sind halt keine Quotenschwarze. Aber was schlägst du vor? Ich wüßte auf Anhieb auch nicht, wie man Indien helfen könnte. Weder kann ich Impfdosen noch Brennholz schicken.
https://freundeskreis-indienhilfe.org (wobei das Aktuellste immer nur im Newsletter erscheint)
Viele Tagelöhner, mit Ausnahme die Dabbawala, also Essenszulieferer, sind im Lockdown ohne Erwerb.
Und Arbeitslosengeld gibt es dort auch keines.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Angebracht: Aogo stellt bei der Polizei eine Strafanzeige wegen Beleidigung gegen Lehmann mit der privaten Nachricht als Beweismittel. Falls es zum Prozess kommt, ist öffentliche Berichterstattung angebracht da beide Personen des öffentlichen Lebens sindSören74 hat geschrieben:(10 May 2021, 01:40)
Da fällt mir jetzt der Fall Metzelder ein. War es genauso "mies", dass sie den Inhalt seiner privaten Nachrichten sogar an die Polizei weitergeleitet hat?
(...) zu schweigen, kann auch nicht immer die Lösung sein, siehe Beispiel Metzelder. Also wo liegt man die Grenze zwischen "unsauber" und "angebracht"?
Unsauber: Private Nachrichten öffentlich machen, um den Urheber in den Social-Media-Pranger zu stellen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Trotzdem hat Palmer in diesem Fall daneben gegriffen. Die Aktion hätte nur funktioniert, wenn Aogo diese N*****z Aussage tatsächlich zweifelsfrei gemacht hätte.DarkLightbringer hat geschrieben:(10 May 2021, 06:27)
Er ist ja gerade kein Fan der Silentien und des Schweige-Gelübdes.
Im Gegenteil, er will die Diskussion fördern.
Und dem Rathauschef gelingt es ohne weiteres, das Jakobinat aufzuscheuchen. Einfach durch einen FB-Eintrag.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Die Grünen sind einfach die falsche Partei für Palmer. So, wie bei Maaßen die CDU.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Das sieht er offenbar anders, sonst würde er gehen.Selina hat geschrieben:(10 May 2021, 08:12)
Die Grünen sind einfach die falsche Partei für Palmer. So, wie bei Maaßen die CDU.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Also einen Vergleich zu ziehen zwischen Kinderpornographie und einer rassistischen Äußerung zeigt jetzt eher, dass in der Empörungskultur alle Maßstäbe verloren gehen.Sören74 hat geschrieben:(10 May 2021, 01:40)
Da fällt mir jetzt der Fall Metzelder ein. War es genauso "mies", dass sie den Inhalt seiner privaten Nachrichten sogar an die Polizei weitergeleitet hat?
Klar, zu schweigen wäre immer der "saubere" Weg. Aber ständig zu schweigen, kann auch nicht immer die Lösung sein, siehe Beispiel Metzelder. Also wo liegt man die Grenze zwischen "unsauber" und "angebracht"?
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Sören74 hat geschrieben:(10 May 2021, 01:40)
Da fällt mir jetzt der Fall Metzelder ein. War es genauso "mies", dass sie den Inhalt seiner privaten Nachrichten sogar an die Polizei weitergeleitet hat?
Kinderpornografie mit den verbalen Ausfällen gleichzusetzen..........
Mir fehlen die Worte.......
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Letzteres kann ich nicht beurteilen, aber Herr Palmer ist bei den Grünen tatsächlich falsch. Wer unbetreut denken möchte - auch wenn er dieses Mal einen Fehler begangen hat - ist bei den Grünen nicht in der richtigen Partei. Er gehört so wenig zu den Grünen wie Frau Wagenknecht zu den Linken. Abweichende Meinungen dürfen nicht geduldet werden.Selina hat geschrieben:(10 May 2021, 08:12)
Die Grünen sind einfach die falsche Partei für Palmer. So, wie bei Maaßen die CDU.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Sie waren schneller.Stoner hat geschrieben:(10 May 2021, 08:17)
Also einen Vergleich zu ziehen zwischen Kinderpornographie und einer rassistischen Äußerung zeigt jetzt eher, dass in der Empörungskultur alle Maßstäbe verloren gehen.
Wohin es führt, wenn die Maßstäbe verloren gehen, können wir uns beide wohl gut vorstellen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Da hatten wir ziemlich zeitgleich den gleichen Gedanken. Wobei ich sagen muss, dass es mich nicht wundert, denn das ist das Prinzip der neuen politischen Kultur, die sich anschickt, ihre Vertreterin ins Kanzleramt zu schicken.JJazzGold hat geschrieben:(10 May 2021, 08:21)
Kinderpornografie mit den verbalen Ausfällen gleichzusetzen..........
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Das ist nicht notwendig, um die beabsichtigte Botschaft Palmers unterzubringen. Dafür genügt auch eine theoretische Wenn-dann-Aussage des Senders, also Palmers.Laertes hat geschrieben:(10 May 2021, 07:57)
Trotzdem hat Palmer in diesem Fall daneben gegriffen. Die Aktion hätte nur funktioniert, wenn Aogo diese N*****z Aussage tatsächlich zweifelsfrei gemacht hätte.
Ebenso ist es offensichtlich nicht notwendig, um in die Diskussion zu kommen - das erklärte Ziel Palmers.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Menschenfeindlichkeit, wie bei Palmer seit Jahren in seinen Äußerungen zu erleben (siehe die älteren Menschen, "die sowieso bald gestorben wären" als nur ein Beispiel), hat nichts mit "abweichenden Meinungen" zu tun. Wären das, was er so sagt, "nur" abweichende Meinungen, wäre alles nicht der Rede wert. Da haben die Grünen vollkommen recht.Stoner hat geschrieben:(10 May 2021, 08:21)
Letzteres kann ich nicht beurteilen, aber Herr Palmer ist bei den Grünen tatsächlich falsch. Wer unbetreut denken möchte - auch wenn er dieses Mal einen Fehler begangen hat - ist bei den Grünen nicht in der richtigen Partei. Er gehört so wenig zu den Grünen wie Frau Wagenknecht zu den Linken. Abweichende Meinungen dürfen nicht geduldet werden.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Sag ich doch: Einfach raus mit ihm. Dass er praktisch weniger Tote hatte und sich im Gegensatz zu den Klugschwätzern um seine Alten in Tübingen besser gekümmert hat? Spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass es ein reichlich dekontextualisiertes Zitat gibt, das empörungswürdig ist. Dafür muss er gesteinigt werden, und die Gutsprecher dürfen mit ihrem Versagen dann die Alten parallel tatsächlich sterben lassen. Was ist schon ein toter Alter gegen ein "falsches" Wort.Selina hat geschrieben:(10 May 2021, 08:50)
Menschenfeindlichkeit, wie bei Palmer seit Jahren in seinen Äußerungen zu erleben (siehe die älteren Menschen, "die sowieso bald gestorben wären" als nur ein Beispiel), hat nichts mit "abweichenden Meinungen" zu tun. Wären das "nur" abweichende Meinungen, wäre alles nicht der Rede wert. Da haben die Grünen vollkommen recht.
Insofern "hoffe" ich, dass die Grünen Erfolg haben gegen Palmer. Er macht einen guten Job, auch wenn er seine Klappe nicht immer im Griff hat, aber er gehört definitiv nicht zu einer Partei, wie Sie sich eine Partei wünschen.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Selbstverständlich ist Lehmann beruflich vernichtet worden. Alles andere ist haarsträubende Verharmlosung.Sören74 hat geschrieben:(10 May 2021, 01:33)
Das halte ich für stark übertrieben, von einer "Vernichtung" zu sprechen.
Man kann soetwas unter Männern auch telefonisch klären. Wenn ihn das beleidigt, dann kann er das anzeigen. Natürlich kann er es auch öffentlich machen, aber er hat keinen Anspruch darauf, dass andere das als sinnvolles und faires Verhalten einstufen.Aber mal davon abgesehen, was wäre denn das richtige Verhalten im Fall von Aogo gewesen? Oder anders gefragt, wieviel Mist muss man denn ertragen, bis man sich selbst dazu öffentlich äußern darf? Ich fände es nicht gut, wenn jemand verletztende Inhalte verbreitet, aber man selber darf das nicht offenlegen.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Ich sehe einen Unterschied zwischen Kinderpornographie und einer Beleidigung. Wenn du den nicht siehst, dann kann ich dir auch nicht helfen - gerade um Verhältnismässigkeiten geht es hier. Es ist eben ein klares Anzeichen ausufernder ideologischer Exzesse, wenn die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gewahrt wird. Dein Hinweis hier spricht Bände ...Sören74 hat geschrieben:(10 May 2021, 01:40)
Da fällt mir jetzt der Fall Metzelder ein. War es genauso "mies", dass sie den Inhalt seiner privaten Nachrichten sogar an die Polizei weitergeleitet hat?
In der Verhältnismäßigkeit.Klar, zu schweigen wäre immer der "saubere" Weg. Aber ständig zu schweigen, kann auch nicht immer die Lösung sein, siehe Beispiel Metzelder. Also wo liegt man die Grenze zwischen "unsauber" und "angebracht"?
Bei Kinderpornographie gibt es nur die Möglichkeit etwas sofort zur Anzeige zu bringen. Bei einem solchen Vorwurf wir das immer eine mediale Bombe.
Bei einer rassistischen Beleidigung, kann man das eben erst versuchen im Gespräch zu klären. Man kann auch anzeigen. Aber jemanden öffentlich an den Pranger zu stellen - insbesondere heutzutage als Schwarzer einem Weißen Rassismus anzuprangern - bedeutet eben den anderen beruflich zu vernichten. Das ist "legal", aber es ist auch legal das für unangemessen zu halten.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Selbst wenn du Recht hättest: Menschenfeindlichkeit per se ist keine Straftat und insofern durch die Meinungsfreiheit gedeckt, solange sie nicht von Gerichten als Beleidigung oder Volksverhetzung bewertet wurde.Selina hat geschrieben:(10 May 2021, 08:50)
Menschenfeindlichkeit, wie bei Palmer seit Jahren in seinen Äußerungen zu erleben (siehe die älteren Menschen, "die sowieso bald gestorben wären" als nur ein Beispiel), hat nichts mit "abweichenden Meinungen" zu tun.
Mathematisch betrachtet hatte Palmer einerseits Unrecht, weil er die statistische Lebenserwartung von Menschen Ü80 fälschlicherweise in Relation zum Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung gesetzt hat, statt zum durchschnittlichen Lebenserwartung der Personengruppe Ü80 (nicht Monate, sondern mehrere Jahre).
Andererseits hatte er Recht, weil das Risiko einer Personengruppe aus der Wahrscheinlichkeit an Covid zu sterben und der dadurch statistisch verloren gehenden Lebenszeit berechnet werde muss. Risiko ist immer zu betrachten als Eintrittswahrscheinlichkeit multipliziert mit erwartetem Ausmaß des Schadens, sonst macht der Begriff keinen Sinn. Richtig berechnet ist das Risiko vieler 'Junger' daher tatsächlich höher als das der Gruppe Ü80, weil sie u. U. 50 Lebensjahre und nicht 5 verlieren würden.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Da haben so einige im Land ihre "Klappe nicht immer im Griff". Sie haben auch immer alles nicht so gemeint. Und es tut ihnen soooo weh, immer gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden. Die Armen. Mir kommen die Tränen.Stoner hat geschrieben:(10 May 2021, 08:58)
Sag ich doch: Einfach raus mit ihm. Dass er praktisch weniger Tote hatte und sich im Gegensatz zu den Klugschwätzern um seine Alten in Tübingen besser gekümmert hat? Spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass es ein reichlich dekontextualisiertes Zitat gibt, das empörungswürdig ist. Dafür muss er gesteinigt werden, und die Gutsprecher dürfen mit ihrem Versagen dann die Alten parallel tatsächlich sterben lassen. Was ist schon ein toter Alter gegen ein "falsches" Wort.
Insofern "hoffe" ich, dass die Grünen Erfolg haben gegen Palmer. Er macht einen guten Job, auch wenn er seine Klappe nicht immer im Griff hat, aber er gehört definitiv nicht zu einer Partei, wie Sie sich eine Partei wünschen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
In dem Moment, wo Sarrazin, Merz, Wagenknecht, Meuthen, Palmer, Lehmann und Höcke plötzlich alle in der selben Ecke stehen, muss sich niemand mehr sorgen in diese Ecke gestellt zu werden, da diese 'Ecke' 80% des Meinungsspektrums einschließt.Selina hat geschrieben:(10 May 2021, 09:15)
Da haben so einige im Land ihre "Klappe nicht immer im Griff". Sie haben auch immer alles nicht so gemeint. Und es tut ihnen soooo weh, immer gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden. Die Armen. Mir kommen die Tränen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Geld hat er trotzdem genug und ich kann mir vorstellen, dass er irgendwann in England bei einem Sender als Experte auftaucht.Skeptiker hat geschrieben:(10 May 2021, 09:02)
Selbstverständlich ist Lehmann beruflich vernichtet worden. Alles andere ist haarsträubende Verharmlosung.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Was mich wundert ist, dass sich so Viele anschicken diesem Prinzip bedingungslos zu folgen, es auch noch vehement verteidigen.Stoner hat geschrieben:(10 May 2021, 08:26)
Da hatten wir ziemlich zeitgleich den gleichen Gedanken. Wobei ich sagen muss, dass es mich nicht wundert, denn das ist das Prinzip der neuen politischen Kultur, die sich anschickt, ihre Vertreterin ins Kanzleramt zu schicken.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Das sind für die Linksaußen immer noch 19% zu viel an Meinungsfreiheit.Laertes hat geschrieben:(10 May 2021, 09:26)
...da diese 'Ecke' 80% des Meinungsspektrums einschließt.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
80% dominiert von 20%. Kein Staat in dem ich leben möchte.Laertes hat geschrieben:(10 May 2021, 09:26)
In dem Moment, wo Sarrazin, Merz, Wagenknecht, Meuthen, Palmer, Lehmann und Höcke plötzlich alle in der selben Ecke stehen, muss sich niemand mehr sorgen in diese Ecke gestellt zu werden, da diese 'Ecke' 80% des Meinungsspektrums einschließt.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Nicht jeder fällt weich.Tom Bombadil hat geschrieben:(10 May 2021, 09:35)
Geld hat er trotzdem genug und ich kann mir vorstellen, dass er irgendwann in England bei einem Sender als Experte auftaucht.
In Diktaturen klappt das ganz gut mit beruflicher und privater Kaltstellung Andersdenkender. Zur Zeit wird auch hier damit geliebäugelt. Natürlich unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Aber die 20% sind doch die Guten.JJazzGold hat geschrieben:(10 May 2021, 09:40)
80% dominiert von 20%. Kein Staat in dem ich leben möchte.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Schon klar.
Ja, immer unterwegs im Namen der vermeintlich guten Sache. Da fallen mir noch andere ein...In Diktaturen klappt das ganz gut mit beruflicher und privater Kaltstellung Andersdenkender. Zur Zeit wird auch hier damit geliebäugelt. Natürlich unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Bei den Älteren wundert es mich.JJazzGold hat geschrieben:(10 May 2021, 09:36)
Was mich wundert ist, dass sich so Viele anschicken diesem Prinzip bedingungslos zu folgen, es auch noch vehement verteidigen.
Mich deucht, der Mensch per se ist nicht wirklich lernfähig.
Die Jungen können leicht indoktriniert werden, die Schulbildung vieler läßt zu wünschen übrig. Tochter einer Freundin macht jetzt Abi mit Hauptfach Chemie und hat null Ahnung, wer Gorbatschow ist.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Du bist zu intelligent, um auf solche Propaganda hereinzufallen.
Du würdest zu den 80% gehören, die sich fragen wann sie aufgrund ihrer Meinungsäusserung in Hohenschönhausen landen.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mo 10. Mai 2021, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Um die Aufhebung der Gesäßgeographie muss sich in der Tat niemand sorgen. Aber man sollte das Prinzip, das dahintersteckt, unbedingt verstehen: An den Grünen im Falle Palmers zeigt sich deren Bestreben, die Gesellschaft im permanenten moralischen Ausnahmezustand zu halten, um so die Aufhebung individueller Freiheiten zugunsten ihrer paternalistischen Reinheitsvorstellungen zu legitimieren. Und am "Fall" Lehmann wiederum zeigt sich, dass die mediale Karawane eben dorthin zieht, wo ein Promi schlecht spricht und nicht dorthin, wo jemand wegen Politikversagen stirbt. Das folgt der Logik des Zeitgeists, an dem natürlich alle beteiligt sind.Laertes hat geschrieben:(10 May 2021, 09:26)
In dem Moment, wo Sarrazin, Merz, Wagenknecht, Meuthen, Palmer, Lehmann und Höcke plötzlich alle in der selben Ecke stehen, muss sich niemand mehr sorgen in diese Ecke gestellt zu werden, da diese 'Ecke' 80% des Meinungsspektrums einschließt.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Das war ja auch ironisch gemeint.JJazzGold hat geschrieben:(10 May 2021, 09:45)
Du bist zu intelligent, um solche Propaganda hereinzufallen.
Du würdest zu den 80% gehören, die sich fragen wann sie aufgrund ihrer Meinungsäusserung in Hohenschönhausen landen.
Natürlich gehöre ich zu den 80%.
Ich gehöre auch zu diesen menschelnden Leuten, die zum einen selber nicht perfekt genug sind, um andere zu maßregeln und zum anderen den Leuten Fehler und Macken zugestehen.
Einmal meckern reicht, ich habe keine orgastischen Lustgefühle, wenn andere um Beruf und Existenz gebracht werden wegen dummer Äußerungen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Warum fordert niemand Auftrittsverbote für Rapper, die Antisemitismus, Gewalt und Frauenfeindlichkeit rühmen?
Und wann wurde eine dunkle Hautfarbe zu einer Behinderung deklariert?
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Weil man dadurch nicht den Rausch gottgleicher moralischer Erleuchtung erreichen kann.Billie Holiday hat geschrieben:(10 May 2021, 10:00)
Warum fordert niemand Auftrittsverbote für Rapper, die Antisemitismus, Gewalt und Frauenfeindlichkeit rühmen?
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Und inwiefern ist das Posten von rassistischen Ansichten Teil der "persönlichen Freiheit" ?Stoner hat geschrieben:(10 May 2021, 09:46)
Um die Aufhebung der Gesäßgeographie muss sich in der Tat niemand sorgen. Aber man sollte das Prinzip, das dahintersteckt, unbedingt verstehen: An den Grünen im Falle Palmers zeigt sich deren Bestreben, die Gesellschaft im permanenten moralischen Ausnahmezustand zu halten, um so die Aufhebung individueller Freiheiten zugunsten ihrer paternalistischen Reinheitsvorstellungen zu legitimieren. Und am "Fall" Lehmann wiederum zeigt sich, dass die mediale Karawane eben dorthin zieht, wo ein Promi schlecht spricht und nicht dorthin, wo jemand wegen Politikversagen stirbt. Das folgt der Logik des Zeitgeists, an dem natürlich alle beteiligt sind.
Wie steht es eigentlich um die persönliche Freiheit, die von solchen Ausfällen betroffen sind ?
Mal abgesehen davon: der "Ausnahmezustand" wird ja erst von den "Wir sind das Volk" Grölern provoziert.
Das gilt besonders für die Querdenker in der Coronakrise.
Und bei Lehmann und Palmer ist das auch nicht das erste mal, dass die verbal ins Klo greifen.
Also irgendwann reicht es halt mal.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Altersdiskriminierung zu sein, nennt man jetzt also "paternalistische Reinheitsvorstellungen". So so.Stoner hat geschrieben:(10 May 2021, 09:46)
Um die Aufhebung der Gesäßgeographie muss sich in der Tat niemand sorgen. Aber man sollte das Prinzip, das dahintersteckt, unbedingt verstehen: An den Grünen im Falle Palmers zeigt sich deren Bestreben, die Gesellschaft im permanenten moralischen Ausnahmezustand zu halten, um so die Aufhebung individueller Freiheiten zugunsten ihrer paternalistischen Reinheitsvorstellungen zu legitimieren. Und am "Fall" Lehmann wiederum zeigt sich, dass die mediale Karawane eben dorthin zieht, wo ein Promi schlecht spricht und nicht dorthin, wo jemand wegen Politikversagen stirbt. Das folgt der Logik des Zeitgeists, an dem natürlich alle beteiligt sind.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
1.) War es schon immer. Bedauerlich ist nur, dass Facebook und Co. ein Geschäft daraus machen durften, dies anonym zu tunodiug hat geschrieben:(10 May 2021, 10:20)
Und inwiefern ist das Posten von rassistischen Ansichten Teil der "persönlichen Freiheit" ?
Also irgendwann reicht es halt mal.
2.) Das entscheiden in einem Rechtsstaat Gerichte und nicht der lifestyle-linke Mob
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Palmer sieht sich nicht als "Rassist", Wagenknecht auch nicht.odiug hat geschrieben:(10 May 2021, 10:20)
Und inwiefern ist das Posten von rassistischen Ansichten Teil der "persönlichen Freiheit" ?
Wie steht es eigentlich um die persönliche Freiheit, die von solchen Ausfällen betroffen sind ?
Mal abgesehen davon: der "Ausnahmezustand" wird ja erst von den "Wir sind das Volk" Grölern provoziert.
Das gilt besonders für die Querdenker in der Coronakrise.
Und bei Lehmann und Palmer ist das auch nicht das erste mal, dass die verbal ins Klo greifen.
Also irgendwann reicht es halt mal.
Ersterer begrüsst es sogar ausdrücklich, sich in einem langwierigen Verfahren verteidigen zu dürfen.
Wenn es jemandem "halt irgendwann mal reicht", hat er drei Optionen - den Rechtsweg zu beschreiten, die Argumentation zu bemühen oder sich auf Ad Hominem zu beschränken.
Mandatsträger können durch Beschimpfung allerdings nicht abgewählt werden, da ja laut Verfassung alle Staatsgewalt nunmal vom Volke ausgeht.
Das gilt sowohl für Merkel wie auch für Palmer, formaljuristisch ohne Ansehen der Person.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Ist doch alles gut, man versucht ja jetzt, ihn auszuschließen, wo er m.E. nicht hingehört. Die Grünen sollten sich konsequent von allen trennen, die ihre identitätspolitische Linie nicht mittragen. Das wäre konsequent. Abweichende Meinungen sind ebenso eine Gefahr für die Partei wie Fehler. Also raus mit dem Mann. Jetzt wird abgeschnitten, was nicht dazugehört, und gut ist.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Das ist selbst mir zu pessimistisch betrachtet. Aber neben dem Lernen-Können, hat der Mensch auch das starke Grundbedürfnis sich seiner Identität zu vergewissern. Dazu sucht er sich eine Gruppe, die eine 'Erzählung' anzubieten hat, die kongruent ist mit seinem Charakter, seinen Werten und Zukunftserwartungen (optimistischen und pessimistischen). Die Erzählungen erweisen sich dabei als erstaunlich robust gegen die Realität. Den Begriff der 'Erzählungen', insbesondere der von der Realität losgelösten Erzählungen von lifestyle-links, über neoliberal bis völkisch, benutzt Sahra Wagenknecht recht überzeugend als Analysewerkzeug in ihrem aktuellen Buch.JJazzGold hat geschrieben:(10 May 2021, 09:36)
Was mich wundert ist, dass sich so Viele anschicken diesem Prinzip bedingungslos zu folgen, es auch noch vehement verteidigen.
Mich deucht, der Mensch per se ist nicht wirklich lernfähig.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Also ein Gericht entscheidet das erst einmal nicht.Laertes hat geschrieben:(10 May 2021, 10:38)
1.) War es schon immer. Bedauerlich ist nur, dass Facebook und Co. ein Geschäft daraus machen durften, dies anonym zu tun
2.) Das entscheiden in einem Rechtsstaat Gerichte und nicht der lifestyle-linke Mob
Weder im Fall Lehmann noch im Fall Palmer .
Und ein "linker lifestyle Mob" entscheidet das schon gar nicht.
Im ersten Fall entscheidet das der Personalchef bei Sky und im zweiten Fall entscheidet das vorerst der Landesverband der Grünen in BaWü .
Erst dann kommt vielleicht ein Arbeitsgericht ins spiel, oder ein Parteischiedsgericht, wenn die Betroffenen der Entscheidung widersprechen.
In keinem der Fälle entscheidet aber ein "linker lifestyle Mob".
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Billige Polemik, die an der Sache vorbei geht.Stoner hat geschrieben:(10 May 2021, 10:48)
Ist doch alles gut, man versucht ja jetzt, ihn auszuschließen, wo er m.E. nicht hingehört. Die Grünen sollten sich konsequent von allen trennen, die ihre identitätspolitische Linie nicht mittragen. Das wäre konsequent. Abweichende Meinungen sind ebenso eine Gefahr für die Partei wie Fehler. Also raus mit dem Mann. Jetzt wird abgeschnitten, was nicht dazugehört, und gut ist.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Aber dafür umso gefühlsfähiger - und letztendlich sind eben Gefühle inzwischen der Goldstandard aller politischen Entscheidungen und der Grund dafür, warum die richtige Moral alles geworden ist. Im Zweifel wider die Vernunft und für die Moral - und der Zweifel (am anderen) ist heilig.JJazzGold hat geschrieben:(10 May 2021, 09:36)
Was mich wundert ist, dass sich so Viele anschicken diesem Prinzip bedingungslos zu folgen, es auch noch vehement verteidigen.
Mich deucht, der Mensch per se ist nicht wirklich lernfähig.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Als Bürgermeister ist das im Flall Palmer richtig.DarkLightbringer hat geschrieben:(10 May 2021, 10:39)
Palmer sieht sich nicht als "Rassist", Wagenknecht auch nicht.
Ersterer begrüsst es sogar ausdrücklich, sich in einem langwierigen Verfahren verteidigen zu dürfen.
Wenn es jemandem "halt irgendwann mal reicht", hat er drei Optionen - den Rechtsweg zu beschreiten, die Argumentation zu bemühen oder sich auf Ad Hominem zu beschränken.
Mandatsträger können durch Beschimpfung allerdings nicht abgewählt werden, da ja laut Verfassung alle Staatsgewalt nunmal vom Volke ausgeht.
Das gilt sowohl für Merkel wie auch für Palmer, formaljuristisch ohne Ansehen der Person.
Als Parteimitglied Palmer stimmt das aber nicht.
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
Unbedingt aus Ihrer Sicht. Sie wollen den Palmer ausgeschlossen haben, und zwar mit reinem und allerbestem Gewissen, klar. Deshalb scheint Ihnen die Bestätigung Ihres Wunsches, wenn sich darin Ihre Gründe nicht widerspiegeln, dann "billige Polemik", denn dieses Nichtteilen von Gründen fühlt sich mehr wie eine Niederlage als der totale Sieg an, nicht wahr?
Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes
odiug hat geschrieben:(10 May 2021, 10:20)
Mal abgesehen davon: der "Ausnahmezustand" wird ja erst von den "Wir sind das Volk" Grölern provoziert.
Der Ausnahmezustand der aktuellen Debattenkultur wird von links entfacht. Der Meinungskorridor wird von links verengt. Die Cancel-Culture in Wissenschaft und Kultur wird von links forciert. Wo bitte sind da "Wir sind das Volk" Gröler am Werke?odiug hat geschrieben:(10 May 2021, 10:59)
In keinem der Fälle entscheidet aber ein "linker lifestyle Mob".
Und "links" ist eben nicht das traditionelle 'Links' von Wolfgang Thierse, Sahra Wagenknecht oder Gesine Schwan, sondern das sustanzlose Lyfestyle-Links der Identitären. Da du Teil davon zu sein scheinst, hast du aus der Innenperspektive wohl ein Erkenntnisproblem.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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