Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

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Wähler
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

FAZ 22. Mai 2019 Flüchtlingspolitik in Medien : Hat der Journalismus dazugelernt?
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 97591.html
"Doch hält Haller den Journalisten zugute, dass sie, als die Polemik über den Migrationspakt hochkochte, durchaus mit informierenden und analytischen Stücken zur Stelle waren, um Falschannahmen und Vorurteile zu erörtern und richtigzustellen. Wobei Haller SZ und „taz“ „meinungsgesättigte Formulierungen“ – im Sinne, dass die Zustimmung zu dem Pakt moralisch geboten sei – durchaus anlastet.„Zwar sehr spät, aber dann kraftvoll“, so Hallers Fazit, hätten die von ihm untersuchten Tageszeitungen das Konfliktthema Migrationspakt in den öffentlichen Diskurs gebracht und aus verschiedenen Blickwinkeln erörtert. Dieser Zeitung und der „Welt“ sei „eine partizipatorisch funktionierende Thematisierung auch heikler Aspekte“ gelungen, „taz“, SZ und „Tagesschau“ hingegen hätten sich dem Diskurs insofern entzogen, als Gegenargumente kaum Raum erhalten hätten."
Vielseitiger Journalismus scheint trotz einseitiger parteipolitischer Sympathie der Journalisten in Deutschland noch zu funktionieren. Die alten Frontlinien zwischen FAZ, Welt auf der einen und TAZ, SZ und Tagesschau auf der anderen Seite sind auch noch vorhanden. Jetzt mache ich schon die Hausaufgaben für Fans von Jan Fleischhauer. Bitte mehr fundierte Studien zum Thema. ;)
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Wähler
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(21 Feb 2021, 09:25)
Wieder so eine unbelegte Behauptung von einem angeblichen soziologisch erwartbaren Effekt einer repräsentativen Umfrage unter unseren Mitbürgern, denen Du offenbar nicht zutraust, sich fernab von Stimmungen ein durchaus realistisches Bild der Medienlandschaft in Deutschland zu machen. Sind ja nur Schäfchen. ;)
Skeptiker hat geschrieben:(21 Feb 2021, 09:52)
Du nimmst die subjektive Bewertung der Bevölkerung um deine Skala zu kalibrieren. Damit machst du den systematischen Fehler, der offensichtlich deiner Sichtweise zu Menschen entspricht. Manipulatoren haben ihre wahre Freude an Personen, die glauben Meinungen am Ende wären die Fakten an denen man sich ausrichten müsse.
Was ist denn eine subjektive Bewertung einer Bevölkerung und was hat das mit Skalenkalibrierung zu tun? Gehe bitte auf das konkrete Umfragenprofil der von mir zitierten Umfragen ein. Damit kann ich mehr anfangen.
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Skeptiker

Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Wähler hat geschrieben:(21 Feb 2021, 09:59)

FAZ 22. Mai 2019 Flüchtlingspolitik in Medien : Hat der Journalismus dazugelernt?
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 97591.html
"Doch hält Haller den Journalisten zugute, dass sie, als die Polemik über den Migrationspakt hochkochte, durchaus mit informierenden und analytischen Stücken zur Stelle waren, um Falschannahmen und Vorurteile zu erörtern und richtigzustellen. Wobei Haller SZ und „taz“ „meinungsgesättigte Formulierungen“ – im Sinne, dass die Zustimmung zu dem Pakt moralisch geboten sei – durchaus anlastet.„Zwar sehr spät, aber dann kraftvoll“, so Hallers Fazit, hätten die von ihm untersuchten Tageszeitungen das Konfliktthema Migrationspakt in den öffentlichen Diskurs gebracht und aus verschiedenen Blickwinkeln erörtert. Dieser Zeitung und der „Welt“ sei „eine partizipatorisch funktionierende Thematisierung auch heikler Aspekte“ gelungen, „taz“, SZ und „Tagesschau“ hingegen hätten sich dem Diskurs insofern entzogen, als Gegenargumente kaum Raum erhalten hätten."
Vielseitiger Journalismus scheint trotz einseitiger parteipolitischer Sympathie der Journalisten in Deutschland noch zu funktionieren. Die alten Frontlinien zwischen FAZ, Welt auf der einen und TAZ, SZ und Tagesschau auf der anderen Seite sind auch noch vorhanden. Jetzt mache ich schon die Hausaufgaben für Fans von Jan Fleischhauer. Bitte mehr fundierte Studien zum Thema. ;)
Na endlich. Ja, da geht es um den Journalismus und nicht um Meinungsbilder ÜBER den Journalismus.

Weisst du, natürlich können wir weiter nach Studien rufen, aber wir haben nun fünf Einschätzungen die Journalisten selber betreffend, wieviel braucht du um im ersten Ansatz eine Tendenz wahrnehmen zu können? Ich meine, irgendwann muss man auch mal eine Grundannahme formulieren. Die scheint mir relativ offensichtlich, nämlich, dass in Deutschland and sehr große Menge Journalisten - viel mehr als in der Durchschnittsbevölkerung - ein nach links/grün verschobenes Meinungsbild haben.

Wieviele Studien benötigst du also, bis der Ruf nach mehr Studien verhallt? Noch weitere 5? Noch 10? Wieviele?

Nur um das auch mal einzuordnen: Du setzt hier die als "neutral" wahrgenommene Tagesschau in eine Linie mit TAZ und SZ. Dem stellst du FAZ und Welt gegenüber, deren Wahrnehmung eher mehr oder weniger "rechts" ist. Dennoch ist die Welt die einzige gewesen, die auch schon zum Hoch der Flüchtlingskrise kritische Stimmen hatte - die andere erst viel später brachten. Was sagt mir das also zur tatsächlichen Position der ARD?

Wenn wir dann verstanden haben, wo die ARD tatsächlich positioniert ist, dann sagt uns das auch etwas über die Bevölkerung aus, welche die ARD als größtenteils ausgeglichen wahrnimmt. Womit wir beim Thema Sozialisation wären ...
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(21 Feb 2021, 09:59)
FAZ 22. Mai 2019 Flüchtlingspolitik in Medien : Hat der Journalismus dazugelernt?
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 97591.html
"Doch hält Haller den Journalisten zugute, dass sie, als die Polemik über den Migrationspakt hochkochte, durchaus mit informierenden und analytischen Stücken zur Stelle waren, um Falschannahmen und Vorurteile zu erörtern und richtigzustellen. Wobei Haller SZ und „taz“ „meinungsgesättigte Formulierungen“ – im Sinne, dass die Zustimmung zu dem Pakt moralisch geboten sei – durchaus anlastet.„Zwar sehr spät, aber dann kraftvoll“, so Hallers Fazit, hätten die von ihm untersuchten Tageszeitungen das Konfliktthema Migrationspakt in den öffentlichen Diskurs gebracht und aus verschiedenen Blickwinkeln erörtert. Dieser Zeitung und der „Welt“ sei „eine partizipatorisch funktionierende Thematisierung auch heikler Aspekte“ gelungen, „taz“, SZ und „Tagesschau“ hingegen hätten sich dem Diskurs insofern entzogen, als Gegenargumente kaum Raum erhalten hätten."
Skeptiker hat geschrieben:(21 Feb 2021, 10:40)
Nur um das auch mal einzuordnen: Du setzt hier die als "neutral" wahrgenommene Tagesschau in eine Linie mit TAZ und SZ. Dem stellst du FAZ und Welt gegenüber, deren Wahrnehmung eher mehr oder weniger "rechts" ist. Dennoch ist die Welt die einzige gewesen, die auch schon zum Hoch der Flüchtlingskrise kritische Stimmen hatte - die andere erst viel später brachten. Was sagt mir das also zur tatsächlichen Position der ARD?
Wenn wir dann verstanden haben, wo die ARD tatsächlich positioniert ist, dann sagt uns das auch etwas über die Bevölkerung aus, welche die ARD als größtenteils ausgeglichen wahrnimmt. Womit wir beim Thema Sozialisation wären ...
Tut mir leid: Wir haben jetzt 2 Studien zu jeweils einem, wenn auch wichtigen Thema, Trump, sowie Flüchtlingskrise, besprochen. Das ist für mich ein Anfang, um das Thread-Thema weiter zu beobachten. Auf Deine Hangelübung mit ARD und Sozialisation der in den Umfragen befragten Mitbürger werde ich nicht weiter eingehen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Wähler hat geschrieben:(21 Feb 2021, 10:06)
Was ist denn eine subjektive Bewertung einer Bevölkerung und was hat das mit Skalenkalibrierung zu tun?
Jede Gesellschaft hat eine Grundausrichtung in den unterschiedlichsten Themenfeldern und als Gesellschaft insgesamt. Das ist deren subjektive Sichtweise.

In Amerika ist die anders (sehr viel liberal-konservativer) als in Deutschland (viel stärker gesellschaftsliberal, links und staatstreuer). Aber das interessiert mich nicht, weil mich die Information an der Quelle interessiert.

Um es mal anders zu formulieren: Die Gesellschaft eines jeden Landes sieht die Welt durch eine gefärbte Brille. Diese Brille ist stärker gefärbt, je mehr die Journalistik einen eigenen Schwerpunkt und eigene Sichtweisen in die Berichterstattung einfließen lassen. Wenn ich aber eine rosarote Brille aufhabe, dann sehe ich Rottöne als weiß. Und irgendwann stelle ich nicht mal mehr fest dass ich eine rosarote Brille trage. Das merke ich erst wieder, wenn ich sie absetze.

Mich interessiert also die Wahrnehmung am Ende der Kette nur bedingt. Für die "beste Information" sollten unsere Gläser möglichst Farben unverfälscht durchlassen.

Wenn ich bei der Metapher bleibe, dann muss ich zunächst für ein möglichst farbreines Glas sorgen, was bedeuten würde Meinungen aus Berichterstattung weitgehend zu verbannen und journalistische Standards zu stärken. Es bringt aber überhaupt nichts, einer Person viele unterschiedliche Gläser aufzusetzen und zu fragen, die sie denn die Farben empfindet. Das ist eben sehr stark von den Gewohnheiten und Präferenzen der Person abhängig.
Gehe bitte auf das konkrete Umfragenprofil der von mir zitierten Umfragen ein. Damit kann ich mehr anfangen.
Was soll das bringen? Dann diskutieren wir über einzelne Themenfelder und halten die Ergebnisse von Studien nebeneinander, die am Ende doch nichts anderes sind, als Sinneseindrücke beim Optiker. Heraus kommt nicht das klarste Glas, sondern die trendigste Färbung.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Feb 2021, 11:06)
Wenn ich bei der Metapher bleibe, dann muss ich zunächst für ein möglichst farbreines Glas sorgen, was bedeuten würde Meinungen aus Berichterstattung weitgehend zu verbannen [...]
Auch wenn es Dir schwerzufallen scheint: Du wirst wohl mit Art. 5 GG - und allem, was sich daraus ergibt - leben müssen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Feb 2021, 11:06)

[...]
Heraus kommt nicht das klarste Glas, sondern die trendigste Färbung.
Jetzt wird von Schrumpfjournalismus- und Meinungscancel-Befürwortern sogar versucht, GG-Artikel 5 aufzurufen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Teeernte »

PeterK hat geschrieben:(21 Feb 2021, 15:33)

Auch wenn es Dir schwerzufallen scheint: Du wirst wohl mit Art. 5 GG - und allem, was sich daraus ergibt - leben müssen.
Die Zensur erfolgt achtung - Thema....>>> uniform besetzter Journalismus.

Deshalb das Thema.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von gallerie »

Teeernte hat geschrieben:(21 Feb 2021, 15:51)

Die Zensur erfolgt achtung - Thema....>>> uniform besetzter Journalismus.

Deshalb das Thema.
...die Zensur der Journalisten beginnt bereits im Kopf.
Die meisten Journalisten sind Freelancer, je geiler die Story, je toller die Gage.
Da schießt man gern übers Ziel hinaus, um eine tolle Story bei RTL unterzubringen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

gallerie hat geschrieben:(21 Feb 2021, 15:59)
...die Zensur der Journalisten beginnt bereits im Kopf.
Die meisten Journalisten sind Freelancer, je geiler die Story, je toller die Gage.
Da schießt man gern übers Ziel hinaus, um eine tolle Story bei RTL unterzubringen.
Die Beobachtung habe ich leider in meiner Zeit im Verlagswesen (bis vor ca. 4 Jahren) auch gemacht. Die Angst vor dem Shitstorm resp. dessen bewusste Provokation waren immer Teil der "Deals". Außerdem gab es Gruppen, denen man "nicht auf die Füße treten darf", deshalb sollte "drumherumgeschrieben" werden.

Die alte Maxime des rein deskriptiven Schreibens können sich immer weniger Magazine leisten. Die kommerziellen wollen die Umsätze des Meinungsjournalismus mitnehmen, die öffentlich-rechlichen müssen politisch( korrekt)e Vorgaben erfüllen. Je nach Gemengelage sogar beides... Was leidet? Die Information!
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Fliege »

PersonalFreedom hat geschrieben:(25 Feb 2021, 11:20)

[...] die öffentlich-rechlichen müssen politisch( korrekt)e Vorgaben erfüllen. [...]
Dies wird bislang noch von den deutschen ÖR-Medien, deren Begünstigten und von der Politik vehement abgestritten.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Teeernte »

gallerie hat geschrieben:(21 Feb 2021, 15:59)

...die Zensur der Journalisten beginnt bereits im Kopf.
Die meisten Journalisten sind Freelancer, je geiler die Story, je toller die Gage.
Da schießt man gern übers Ziel hinaus, um eine tolle Story bei RTL unterzubringen.
Sortier ich Glasmurmeln in Gefässe >>

Hab im Glas eins BLAU

in 2 GRÜN

und in 3 ROT

- und werde als "Journalist" nur dass Gefäss eins nutzen - welche FARBE wird dies haben ?

Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?
uni·form
/unifórm/
Aussprache lernen
AdjektivBILDUNGSSPRACHLICH
ein-, gleichförmig
Ist der Journalismus GLEICH "Besetzt" wird es immer GLEICHE Berichte geben.

EINHEITSBREI. Egal ob FREELANCER oder Fest - ....wenn man eine HORDE "Relotius" einstellt - wird es IMMER Relotius - Berichterstattung geben .

Verursacher ist die "BESETZUNG"//Auswahl ....Journalisten "Schule" .
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

Fliege hat geschrieben:(25 Feb 2021, 14:02)
Dies wird bislang noch von den deutschen ÖR-Medien, deren Begünstigten und von der Politik vehement abgestritten.
Wenigstens beim Westdeutschen Rundfunk, beim Bayerischen Rundfunk und beim Hessischen Rundfunk weiß ich, dass es regelmäßig Aktionen für "Geschlechtergerechte Sprache und Inhalte" usw. gibt. Dabei übernimmt man die Forderungen einer bestimmten (linken) politischen Richtung.
Quotierungen, Beförderungen nach Geschlecht etc. sind dort auch absolut üblich. "Bei (formal) gleicher Qualifikation werden weibliche und schwerbehinderte Bewerber bevorzugt"
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

Teeernte hat geschrieben:(25 Feb 2021, 15:41)

Sortier ich Glasmurmeln in Gefässe >>

Ist der Journalismus GLEICH "Besetzt" wird es immer GLEICHE Berichte geben.

EINHEITSBREI. Egal ob FREELANCER oder Fest - ....wenn man eine HORDE "Relotius" einstellt - wird es IMMER Relotius - Berichterstattung geben .

Verursacher ist die "BESETZUNG"//Auswahl ....Journalisten "Schule" .
Ich finde es wegen des GESCHREIES, der plakativen Interpunktion und der Halbsätze sehr schwierig, Deine Argumentation auszumachen geschweige denn, ihr zu folgen.

Relotius ist ein - das muss man anerkennen - großartiger Geschichtenerzähler. Er hat dem Spiegel die Geschichten abgeliefert, die er haben wollte. Arme Flüchtlinge, Mitleid, Buhu und eine Menge drumherum. Dafür ist er zuerst ausgezeichnet worden - virtue signalling - und schließlich auf die Nase gefallen.

Das bedeutet aber nicht, dass alle Geschichten erfunden sind. Was ich noch mit tragen würde ist, dass die Entscheider bei den Magazinen natürlich bestimmte Haltungen bevorzugen und natürlich die Berichte / Mitarbeiter entsprechend auswählen.

Aber auch hier gilt: es gibt auch im noch einigermaßen seriösen Spektrum alles von taz - Spiegel Online links bis hin zu Cicero - Tichy rechts. Über diese Ränder hinaus wird es dann undemokratisch.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Teeernte »

PersonalFreedom hat geschrieben:(25 Feb 2021, 16:24)

Ich finde es wegen des GESCHREIES, der plakativen Interpunktion und der Halbsätze sehr schwierig, Deine Argumentation auszumachen geschweige denn, ihr zu folgen.

Relotius ist ein - das muss man anerkennen - großartiger Geschichtenerzähler. Er hat dem Spiegel die Geschichten abgeliefert, die er haben wollte. Arme Flüchtlinge, Mitleid, Buhu und eine Menge drumherum. Dafür ist er zuerst ausgezeichnet worden - virtue signalling - und schließlich auf die Nase gefallen.

Das bedeutet aber nicht, dass alle Geschichten erfunden sind. Was ich noch mit tragen würde ist, dass die Entscheider bei den Magazinen natürlich bestimmte Haltungen bevorzugen und natürlich die Berichte / Mitarbeiter entsprechend auswählen.

Aber auch hier gilt: es gibt auch im noch einigermaßen seriösen Spektrum alles von taz - Spiegel Online links bis hin zu Cicero - Tichy rechts. Über diese Ränder hinaus wird es dann undemokratisch.
DAS ist eben ein anderes Denkmodell.

Natürlich ->> Schreib mal was zu "alleinstehenden Maikäferweibchen - mit 1000 armen WÜRMERN" Man bekommt was man bestellt .

Die Frontberichterstattung hat genau SO funktioniert. Wunderschööööne Heldensaga , stilistisch - Pulitzer-Preis verdächtig.

Nur eben - Propaganda.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

@Teeernte
Bitte schreibe in ganzen Sätzen, in einer Farbe und Schriftart und ohne Caps-Lock!

Und nochmal: Relotius' Geschichten waren zu einem großen Teil erfunden, ja. Unterstellst Du, das sei bei vielen / allen Journalisten so?

Wäre ich freier Journalist, würde ich einen Bericht über ein Ereignis auch anders formulieren, wenn mein Kunde die taz wäre als ich das für die Welt oder Cicero schriebe. Der Punkt ist, ich würde über den Fakt: "Der Bauernmarkt in der Innenstadt von Wiesbaden ist coronabedingt abgesagt." nicht in der taz schreiben: "Großkapitalisten um Amazon verhindern Bauernmarkt in Wiesbaden. Corona als Begründung vorgeschoben." und in der Welt: "Fleischer Huber darf am Samstag nicht am Bauernmarkt verkaufen. Bürgermeisterin traf Imam am Vortag. Zufall?".
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Feb 2021, 11:06)

Wenn ich bei der Metapher bleibe, dann muss ich zunächst für ein möglichst farbreines Glas sorgen, was bedeuten würde Meinungen aus Berichterstattung weitgehend zu verbannen und journalistische Standards zu stärken. Es bringt aber überhaupt nichts, einer Person viele unterschiedliche Gläser aufzusetzen und zu fragen, die sie denn die Farben empfindet. Das ist eben sehr stark von den Gewohnheiten und Präferenzen der Person abhängig.
Als Forderung kann ich das nachvollziehen. Allerdings muss man aufpassen, dass da nicht ein falscher Zungenschlag entsteht. Denn zu einer Berichterstattung gehört gerade das Zitieren von Meinungen. Du meinst vermutlich nicht diese Meinungen, sondern die Meinung des Journalisten, die im Hintergrund sein sollte. Aber leider wird mir das zu oft in einen Topf geworfen. O-Töne sind wichtig, man möchte schließlich wissen, was sagt die Regierung in einem Land, was sagt die Opposition, was sagen die Leute, die Kenner der Situation. Aber es gibt eben auch Kritiker, die sich schon darüber beschweren, wenn bestimmte O-Töne im Bericht vorkommen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Sören74 »

PersonalFreedom hat geschrieben:(25 Feb 2021, 11:20)

Die Beobachtung habe ich leider in meiner Zeit im Verlagswesen (bis vor ca. 4 Jahren) auch gemacht. Die Angst vor dem Shitstorm resp. dessen bewusste Provokation waren immer Teil der "Deals". Außerdem gab es Gruppen, denen man "nicht auf die Füße treten darf", deshalb sollte "drumherumgeschrieben" werden.
Umgekehrt gibt es aber auch Verlage und Autoren, die genau auf diese Konfrontationskarte setzen. Und wenn man dann die Erfolge auf der Spiegelbestsellerliste mit Deutschland schafft sich ab und Corona Fehlalarm? sieht, scheint das keine so schlechte Methode zu sein. ;)
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Fliege »

PersonalFreedom hat geschrieben:(25 Feb 2021, 16:20)

Wenigstens beim Westdeutschen Rundfunk, beim Bayerischen Rundfunk und beim Hessischen Rundfunk weiß ich, dass es regelmäßig Aktionen für "Geschlechtergerechte Sprache und Inhalte" usw. gibt. Dabei übernimmt man die Forderungen einer bestimmten (linken) politischen Richtung.
Quotierungen, Beförderungen nach Geschlecht etc. sind dort auch absolut üblich. "Bei (formal) gleicher Qualifikation werden weibliche und schwerbehinderte Bewerber bevorzugt"
Dass das so ist, ist mir auch bekannt, doch bekanntlich ist politische Einflussnahme auf ÖR-Medien durch den Rundfunkstaatsvertrag (in seiner derzeit noch gültigen Fassung) verboten.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

Fliege hat geschrieben:(25 Feb 2021, 20:47)
Dass das so ist, ist mir auch bekannt, doch bekanntlich ist politische Einflussnahme auf ÖR-Medien durch den Rundfunkstaatsvertrag (in seiner derzeit noch gültigen Fassung) verboten.
Definitionssache. Weisungsbefugnisse gibt es da sicher nicht. Und die unglückliche GEZ ist ja da um zu verhindern, dass auch die Geldhähne nicht dafür genutzt werden.

Es ist die generelle Angst vor einem anhaltenden Shitstorm der lauten Minderheit sowie umgekehrt scheinheiliges Virtue Signalling, das zu sowas führt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Vongole »

PersonalFreedom hat geschrieben:(25 Feb 2021, 16:20)

Wenigstens beim Westdeutschen Rundfunk, beim Bayerischen Rundfunk und beim Hessischen Rundfunk weiß ich, dass es regelmäßig Aktionen für "Geschlechtergerechte Sprache und Inhalte" usw. gibt. Dabei übernimmt man die Forderungen einer bestimmten (linken) politischen Richtung.
Quotierungen, Beförderungen nach Geschlecht etc. sind dort auch absolut üblich. "Bei (formal) gleicher Qualifikation werden weibliche und schwerbehinderte Bewerber bevorzugt"
Ich darf mal korrigieren: Dieser Text steht unter jeder ausgeschriebenen Stelle beim HR:
"Der Hessische Rundfunk fördert Chancengleichheit im Berufsleben: Bewerbungen von Frauen sind besonders erwünscht. Vollzeitstellen sind grundsätzlich teilbar. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt."
https://www.hr.de/karriere/alle-angebot ... a-100.html

Dass bei (formal) gleicher Qualifikation Frauen bevorzugt werden, dafür hätte ich gerne einen Beleg, insbesondere dafür, dass Frauen lediglich formal der Qualifikation genügen müssen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

Das „formal“ steht natürlich nicht drin. Aber wie glaubst Du messen die die Qualifikation? De facto ist das meist Ausbildung und Dienstalter.

Bei interner Weiterbildung zur Beförderung schreibt etwa der WDR:

„ Für die Teilnahme an FörderungsmaßnahmenfürFührungskräfte werden gezielt Frauen angesprochen und bevorzugt berücksichtigt, sofern sie die Kriterien erfüllen.“

Die genannten „Kriterien“ sind ebenfalls formal.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Vongole »

PersonalFreedom hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:07)

Das „formal“ steht natürlich nicht drin. Aber wie glaubst Du messen die die Qualifikation? De facto ist das meist Ausbildung und Dienstalter.

Bei interner Weiterbildung zur Beförderung schreibt etwa der WDR:

„ Für die Teilnahme an FörderungsmaßnahmenfürFührungskräfte werden gezielt Frauen angesprochen und bevorzugt berücksichtigt, sofern sie die Kriterien erfüllen.“

Die genannten „Kriterien“ sind ebenfalls formal.
Ich glaube, dass 1 kg Rindfleisch eine gute Suppe ergibt. Ich weiß, dass gerne das Gerücht kolportiert wird, Frauen würden gerade in leitenden Stellen bevorzugt, was aber auf die Sendeanstalten nicht zutrifft.
Am Yisrael Chai

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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PersonalFreedom »

Es steht doch in den von mir zitierten Regularien.
Skeptiker

Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:18)
Ich glaube, dass 1 kg Rindfleisch eine gute Suppe ergibt. Ich weiß, dass gerne das Gerücht kolportiert wird, Frauen würden gerade in leitenden Stellen bevorzugt, was aber auf die Sendeanstalten nicht zutrifft.
Zwei Beiträge davor (fett von mir):
Vongole hat geschrieben:(26 Feb 2021, 17:12)

Ich darf mal korrigieren: Dieser Text steht unter jeder ausgeschriebenen Stelle beim HR:
"Der Hessische Rundfunk fördert Chancengleichheit im Berufsleben: Bewerbungen von Frauen sind besonders erwünscht. Vollzeitstellen sind grundsätzlich teilbar. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt."
https://www.hr.de/karriere/alle-angebot ... a-100.html

Dass bei (formal) gleicher Qualifikation Frauen bevorzugt werden, dafür hätte ich gerne einen Beleg, insbesondere dafür, dass Frauen lediglich formal der Qualifikation genügen müssen.
Aber das ist natürlich üüüüüberhaupt kein Hinweis darauf, dass man etwa Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugen würde.

Frage: Wäre es ein Hinweis auf Bevorzugung von Männern, wenn unter jeder Stellenausschreibung stehen würde, dass "Bewerbungen von Männern besonders erwünscht" wären?
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:37)

Frage: Wäre es ein Hinweis auf Bevorzugung von Männern, wenn unter jeder Stellenausschreibung stehen würde, dass "Bewerbungen von Männern besonders erwünscht" wären?
Nein, warum sollte dies ein Hinweis auf Frauendiskriminierung sein? ;-)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:37)

Zwei Beiträge davor (fett von mir):


Aber das ist natürlich üüüüüberhaupt kein Hinweis darauf, dass man etwa Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugen würde.

Frage: Wäre es ein Hinweis auf Bevorzugung von Männern, wenn unter jeder Stellenausschreibung stehen würde, dass "Bewerbungen von Männern besonders erwünscht" wären?
Vielleicht solltest du mal lesen, worauf sich mein Post bezog, nämlich auf die Behauptung, dass Frauen ausdrücklich bei gleicher Qualifikation berücksichtigt würden.
Das dem nicht so ist, zeigt sich daran, dass Frauen in Führungspositionen der Funkhäuser unterrepräsentiert sind. Artikel ist zwar aus 2018, geändert hat sich kaum was.
https://www.deutschlandfunk.de/radio-un ... _id=433861

Somit wäre der Hinweis, dass "Bewerbungen von Männern besonders erwünscht wären" ein Lacher ohnegleichen. :D
Am Yisrael Chai

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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Fliege hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:43)
Nein, warum sollte dies ein Hinweis auf Frauendiskriminierung sein? ;-)
Um das mal konkret zu sagen: Würde das irgendwo unter eine Stellenausschreibung stehen, dann dürfte der verantwortliche Personalchef den Tag danach nur mit Mühe seinen Job retten können.

Aber hier wird von einer Userin dieser Text - als Frauenversion - zitiert, und da muss man ersteinmal "nachweisen", dass Frauen da bevorzugt werden.

Ich habe manchmal den Eindruck dass jahrzehntelange Wiederholung der immer gleichen Opfermythen hat dem einen oder anderen mittlerweile das Gehirn gewaschen. Wieso muss man Frauen besonders ermutigen sich auf eine Stelle zu bewerben? Sind das unsichere Püppies die an die Hand genommen werden müssen? Dass man Schwerbehinderte integrieren muss, das ist mir klar. Dass es spezieller Integrationsmaßnahmen für Frauen bedarf - eine gesonderte Einladung - , das ist mir allerdings neu.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:50)
Vielleicht solltest du mal lesen, worauf sich mein Post bezog, nämlich auf die Behauptung, dass Frauen ausdrücklich bei gleicher Qualifikation berücksichtigt würden.
Das dem nicht so ist, zeigt sich daran, dass Frauen in Führungspositionen der Funkhäuser unterrepräsentiert sind. Artikel ist zwar aus 2018, geändert hat sich kaum was.
https://www.deutschlandfunk.de/radio-un ... _id=433861
Das ist doch scheißegal. Es ist schlicht eine Unterstellung, dass dem eine Diskriminierung voranging. Wenn sich mehr Männer für die Stellen interessieren, dann hat das jeder zu respektieren.
Somit wäre der Hinweis, dass "Bewerbungen von Männern besonders erwünscht wären" ein Lacher ohnegleichen. :D
Nein, das wäre kein Lacher. Das wäre der Start einer Hexenjagd.

Dir braucht man ganz sicher nicht nachweisen, dass es begünstigende Maßnahmen für Frauen gibt (Du hast sie ja selber zitiert!!!!!!!!!). Du weisst, dass es sie gibt und die wünschst sie dir offensichtlich. Die Leugnerei ist offensichtlich rein taktisch.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:53)

Um das mal konkret zu sagen: Würde das irgendwo unter eine Stellenausschreibung stehen, dann dürfte der verantwortliche Personalchef den Tag danach nur mit Mühe seinen Job retten können.

Aber hier wird von einer Userin dieser Text - als Frauenversion - zitiert, und da muss man ersteinmal "nachweisen", dass Frauen da bevorzugt werden.

Ich habe manchmal den Eindruck dass jahrzehntelange Wiederholung der immer gleichen Opfermythen hat dem einen oder anderen mittlerweile das Gehirn gewaschen. Wieso muss man Frauen besonders ermutigen sich auf eine Stelle zu bewerben? Sind das unsichere Püppies die an die Hand genommen werden müssen? Dass man Schwerbehinderte integrieren muss, das ist mir klar. Dass es spezieller Integrationsmaßnahmen für Frauen bedarf - eine gesonderte Einladung - , das ist mir allerdings neu.
Nein, zum Kuckuck, man muss Frauen nicht besonders ermutigen!
Man sollte sich aber auch nicht hinstellen und einen Post so verfassen, als träfe beim ÖRR die Behindertenklausel auch auf Frauen zu, und bei Qualifikation ein "formal" in Klammern setzen.
Das habe ich richtig gestellt und sonst nichts.
EOD!
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:53)

Um das mal konkret zu sagen: Würde das irgendwo unter eine Stellenausschreibung stehen, dann dürfte der verantwortliche Personalchef den Tag danach nur mit Mühe seinen Job retten können.

Aber hier wird von einer Userin dieser Text - als Frauenversion - zitiert, und da muss man ersteinmal "nachweisen", dass Frauen da bevorzugt werden.

Ich habe manchmal den Eindruck dass jahrzehntelange Wiederholung der immer gleichen Opfermythen hat dem einen oder anderen mittlerweile das Gehirn gewaschen. Wieso muss man Frauen besonders ermutigen sich auf eine Stelle zu bewerben? Sind das unsichere Püppies die an die Hand genommen werden müssen? Dass man Schwerbehinderte integrieren muss, das ist mir klar. Dass es spezieller Integrationsmaßnahmen für Frauen bedarf - eine gesonderte Einladung - , das ist mir allerdings neu.
Mittlerweile gibt es sogar Quotenfrauenstolz (https://www.stern.de/politik/quotenfrauen). Da ist sogar eine besonders Dreiste dabei (https://www.stern.de/politik/quotenfrau ... 96768.html) und eine andere, die etwas mit Medien macht (https://www.stern.de/politik/quotenfrau ... 03866.html).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Fliege »

PersonalFreedom hat geschrieben:(26 Feb 2021, 10:07)

Definitionssache. Weisungsbefugnisse gibt es da sicher nicht. Und die unglückliche GEZ ist ja da um zu verhindern, dass auch die Geldhähne nicht dafür genutzt werden.

Es ist die generelle Angst vor einem anhaltenden Shitstorm der lauten Minderheit sowie umgekehrt scheinheiliges Virtue Signalling, das zu sowas führt.
Ich würde nicht von unspezifischer Angst sprechen, sondern von der konkreten Gefahr, dass Freiheit, Demokratie, Wohlstand in naher Zukunft von scheinheiligen Moralisten untergepflügt werden könnten.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Fliege hat geschrieben:(26 Feb 2021, 20:38)

Mittlerweile gibt es sogar Quotenfrauenstolz (https://www.stern.de/politik/quotenfrauen). Da ist sogar eine besonders Dreiste dabei (https://www.stern.de/politik/quotenfrau ... 96768.html) und eine andere, die etwas mit Medien macht (https://www.stern.de/politik/quotenfrau ... 03866.html).
Inwiefern sind eigentlich Schauspielerinnen Quotenfrauen? Hätte ihre Rollen auch ein Mann spielen können?
Unfassbar, wer sich alles ins Licht rückt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Elmar Brok »

jack000 hat geschrieben:(21 Feb 2021, 08:33)

Tja, wem das wohl einfallen würde wenn die "Quoten" nicht stimmen?
Wem denn?
Sprich dich klar aus Meister.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von jack000 »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Mar 2021, 14:40)

Wem denn?
Sprich dich klar aus Meister.
Nun, der ÖR ist fest in der Zange von Linksgrün und so gestaltet sich auch das Programm.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von lili »

Journalistische Glaubwürdigkeit: Wahrheit im Schlamm

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/n ... np1taskbar

Es ist einfach zu viel Show die auch gleichzeitig ein Fake ist.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Teeernte »

jack000 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 17:55)

Nun, der ÖR ist fest in der Zange von Linksgrün und so gestaltet sich auch das Programm.
Wunderschöööööner Weltuntergang in Erderwärmung ...Wasser und Schlamm - Kliiiiiiiiemawandel. Kliiiiiiiiemawandel. Kliiiiiiiiemawandel. Kliiiiiiiiemawandel.

Weltuntergang. Verpasster Hochwasserschutz ?? Blasphemie...
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

jack000 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 17:55)

Nun, der ÖR ist fest in der Zange von Linksgrün und so gestaltet sich auch das Programm.
Ja. Alles klar. In UK wird gerade die neue Sendeanstalt "GB News" als Gegenentwurf zur Mutter aller öffentlich-rechtlichen, BBC gestartet. In einer der Launch-Sendungen heißt es bei Andrew Neil, Star und Mitgründer zur Philosophie des Senders: "we’re proud to be British - the clue is in the name”. Sicher. Bei einem Kanal, den eine Inestorengruppe in Dubai gegründet hat, um in UK mit Werbung Geld zu verdienen. Stolz, ein Brite zu sein. Merkst Du nicht, dass Du - im wörtlichen Sinne! - bei den Privaten verkauft wirst.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Jul 2021, 14:29)

Ja. Alles klar. In UK wird gerade die neue Sendeanstalt "GB News" als Gegenentwurf zur Mutter aller öffentlich-rechtlichen, BBC gestartet. In einer der Launch-Sendungen heißt es bei Andrew Neil, Star und Mitgründer zur Philosophie des Senders: "we’re proud to be British - the clue is in the name”. Sicher. Bei einem Kanal, den eine Inestorengruppe in Dubai gegründet hat, um in UK mit Werbung Geld zu verdienen. Stolz, ein Brite zu sein. Merkst Du nicht, dass Du - im wörtlichen Sinne! - bei den Privaten verkauft wirst.
Denen gehts glücklicherweise NUR ums Geld....und nicht ums "Seelenhayl"
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Fliege »

Teeernte hat geschrieben:(26 Jul 2021, 14:43)

Denen gehts glücklicherweise NUR ums Geld....und nicht ums "Seelenhayl"
Wir wollen gern und zuversichtlich das Beste hoffen. :thumbup:
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Jul 2021, 14:29)

Merkst Du nicht, dass Du - im wörtlichen Sinne! - bei den Privaten verkauft wirst.
Und bei der ÖR-Gegenseite ist dein "Merk"-Fühler eingefahren oder wie? Echte Multiperspektivität kann man nicht per Zwangskontribution und ÖRR herstellen. Dazu braucht es voneinander unabhängige Medien. Dass dir persönlich die Finanzierungsbasis irgendeines Angebots nicht gefällt oder der Inhalt oder die dort eingenommene Perspektive, liegt dann ja in der Natur der Sache, da du natürlich auch positioniert bist, deinen "bias" hast und entsprechende Inhalt und Abhängigkeiten präferierst. Darfst du ja auch, wenn du deinen Mitmenschen dies auch einräumst und dazu braucht es tatsächliche mediale Vielfalt und eben auch eine Wahlfreiheit, einschl. der Freiheit des Beitrags, also auch die Möglichkeit der Ablehnung eines Angebots.

Wie sieht es da bei der BBC aus?
"Die Hauptquelle der Finanzierung der BBC besteht in TV-Lizenzen, die jeden britische Haushalt £145,50 (etwa 165 Euro) pro Jahr kosten (seit April 2010). ... Der Preis für die Lizenz wird von der Regierung festgelegt und über das Strafrecht durchgesetzt." Q: wikipedia

Was ist das für ein Betragen? Da wirst du nicht nur "verkauft", sondern gegen deinen Willen gegen Strafandrohung abgezogen. In der Zivilsphäre nannte sich so etwas "Drückerkolonne". Jene Herrschaften, die alte Ommas überrumpelt und zum Abonnement genötigt haben. Diese Gauner haben sich wenigstens noch selbst die Finger schmutzig gemacht und nicht den Staatsapparat für ihre Zwecke eingespannt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Kohlhaas »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 13:02)

Okay, da mag dann jeder selber seine Einschätzung zu abgeben.

Ich bin ganz klar NICHT der Meinung, dass die Emma vergleichbar zur heutigen Emma wäre, wenn die Redaktion aus Männern anstatt aus Frauen bestände. Und ich bezweifle keinesfalls die journalistischen Standards bei der Emma.

Selbst wenn man Männer mir ausgesprochen feministischer Einstellung finden würde, so ist die Wahrnehmung von Männern anders als die von Frauen. Das hat immer auch Auswirkung auf unser Bewusstsein. Artikel werden nicht von Robotern geschrieben. Es ist absurd zu glauben innere Einstellungen und Wahrnehmungen hätten keine Auswirkung auf das Geschriebene.
Und damit liegst Du vollkommen richtig!

Neben den "journalistischen Standards" gibt es nämlich auch noch die Meinungsfreiheit und den Tendenzschutz.

Ich nenne noch andere, ganz ähnlich gelagerte Beispiele: Die traditionsreiche SPD-Zeitschrift "Vorwärts" wäre nicht mehr sie selbst, wenn verlangt werden könnte, dass der "Vorwärts" NPD-Mitglieder beschäftigt, solange die sich nur an "journalistische Standards" halten. Die katholische Kirche wäre nicht mehr sie selbst, wenn sie in ihren Lehr- und Ausbildungseinrichtungen auch buddhistisches oder muslimisches Personal beschäftigen müsste. Kann sich jemand einen arbeitgeberorientierten Anwalt im DGB vorstellen? Gleiches gilt für die "Emma". Es wäre völlig lächerlich, wenn jemand von dieser ausgeprägt feministischen Zeitschrift eine "Quotenregelung" für die Besetzung der Redaktion fordern würde.

Artikel 5 des deutschen Grundgesetzes besagt, dass jeder "Herausgeber" eines journalistischen Erzeugnisses eine "Tendenz" vorgeben darf. Dieser Artikel 5 besagt letztlich, dass jeder "Herausgeber" ganz willkürlich entscheiden darf, welche potenziellen Mitarbeiter diese vorgegebene "Tendenz" vertreten können. Für diese "Tendenzträger" sind dann sogar die sonst üblichen Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte außer Kraft gesetzt.

Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es in Deutschland einen "uniform besetzten Journalismus" gibt. Es gibt nämlich in Deutschland keine staatlich verordnete "Tendenz". Das Gegenteil ist der Fall! Jeder beliebige "Verleger" kann sich seine ganz eigene Tendenz aussuchen. Deshalb existieren in Deutschland so Medien wie "Emma" und "Mens Health" ganz einträchtig nebeneinander. Deshalb gibt es Publikationen wie den "Vorwärts" und "Parteiorgane" der CDU. Deshalb gibt es Publikationen, die bevórzugt über die Bekleidungsgewohnheiten oder die Genealogie des englischen Königshauses berichten. Oder über Hunderassen. Oder über die Paarungsgewohnheiten afrikanischer Zierfische. Die Bandbreite ist endlos!

Es gibt einfach keinen "uniform besetzten" Journalismus in Deutschland. Hier darf buchstäblich JEDER Mensch journalistisch tätig werden. Er gibt eine "Staatsprüfungen". Aber egal wer tätig wird und egal wo er tätig wird: Er hat sich an journalistische Standards zu halten. Hält er sich nicht daran, kann man ihn belangen. Man kann ihn aber nicht belangen für die "Tendenz", für die er sich entschieden hat. Die ist grundgesetzlich geschützt!

Aber letztlich geht es doch hier um was anderes. Es geht doch um die immer wieder von AfD-Seite erhobene Behauptung, dass die politische Berichterstattung in den "etablierten" Medien "gleichgeschaltet" sei. Niemand, der das je behauptet hat, hat erklären können, wie diese "Gleichschaltung" in unserem politischen System eigentlich technisch vor sich gehen soll. Es gibt dafür überhaupt keine Instrumente. Es handelt sich einfach um eine Propagandabehauptung.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Fliege »

Kohlhaas hat geschrieben:(26 Jul 2021, 15:44)

Artikel 5 des deutschen Grundgesetzes besagt, dass jeder "Herausgeber" eines journalistischen Erzeugnisses eine "Tendenz" vorgeben darf. Dieser Artikel 5 besagt letztlich, dass jeder "Herausgeber" ganz willkürlich entscheiden darf, welche potenziellen Mitarbeiter diese vorgegebene "Tendenz" vertreten können. Für diese "Tendenzträger" sind dann sogar die sonst üblichen Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte außer Kraft gesetzt.
Die von dir in Tüttelchen angeführten Begriffe kann ich in GG-Artikel 5 nicht finden.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(26 Jul 2021, 14:56)

Und bei der ÖR-Gegenseite ist dein "Merk"-Fühler eingefahren oder wie? Echte Multiperspektivität kann man nicht per Zwangskontribution und ÖRR herstellen. Dazu braucht es voneinander unabhängige Medien. Dass dir persönlich die Finanzierungsbasis irgendeines Angebots nicht gefällt oder der Inhalt oder die dort eingenommene Perspektive, liegt dann ja in der Natur der Sache, da du natürlich auch positioniert bist, deinen "bias" hast und entsprechende Inhalt und Abhängigkeiten präferierst. Darfst du ja auch, wenn du deinen Mitmenschen dies auch einräumst und dazu braucht es tatsächliche mediale Vielfalt und eben auch eine Wahlfreiheit, einschl. der Freiheit des Beitrags, also auch die Möglichkeit der Ablehnung eines Angebots.

Wie sieht es da bei der BBC aus?
"Die Hauptquelle der Finanzierung der BBC besteht in TV-Lizenzen, die jeden britische Haushalt £145,50 (etwa 165 Euro) pro Jahr kosten (seit April 2010). ... Der Preis für die Lizenz wird von der Regierung festgelegt und über das Strafrecht durchgesetzt." Q: wikipedia

Was ist das für ein Betragen? Da wirst du nicht nur "verkauft", sondern gegen deinen Willen gegen Strafandrohung abgezogen. In der Zivilsphäre nannte sich so etwas "Drückerkolonne". Jene Herrschaften, die alte Ommas überrumpelt und zum Abonnement genötigt haben. Diese Gauner haben sich wenigstens noch selbst die Finger schmutzig gemacht und nicht den Staatsapparat für ihre Zwecke eingespannt.
Keine Sorge. Ich bin und bleibe in jeder Richtung skeptisch.

Was die BBC anbetrifft: Frage ich dich einmal, warum eigentlich diesen öffentlich-rechtlichen Medien gerade von rechtskonservativen bis autoritären Politiken wie Johnson, Trump, Orbán oder Kaczynski und - ganz besonders übrigens - Erdogan ein solcher Hass entgegenschlägt. Wenn sie demokratisch gewählt wurden und eine Mehrheit hinter ihnen steht ... warum müssen sie Journalisten verfolgen, abhören, einsperren, denunzieren. Sie könnten sie doch einfach schreiben und reden lassen.

Das mit den Beiträgen ... mein Gott ... ich zahl im moment 937 Euro monatlich Krankenkassenbeitrag. Und in den letzten acht Jahren habe ich außer kürzlich einer Covid-Impfung keinerlei nennenswerte Leistungen dafür erhalten. Bitte ja. Gern geschehen. Der Idee einer solchen Gemeinschaftsfinanzierung von Medien anstelle einer letztendlich ja doch Werbefinanzierung stehe ich uneingeschränkt positiv gegenüber. Ich sehe das Problem eher darin, dass diese gemeinschaftsfinanzierten Medien dann doch mit den kommerziellen Medien auf denselben Felden (Sport, Serien) konkurrieren. Wenn ich im Ausland per Internet Tagesthemen schaue und in der Sportberichterstattung die Meldung lese (sinngemäß) "Diese Bilder können aus rechtlichen Gründen nicht gezeigt werden" ... dann! überkommt mich der Ärger. Wie kann das sein? Wie, bitteschön, kann das sein. Auch wenn mich die Sportberichterstattung in aller Regel gar nicht interessiert. Ich hab dafür bezahlt. Und die politischen Meldungen bekomme ich auch. Aber die Sportberichterstattung nicht. Wie kann das sein? Es hat damit zu tun, dass die Sportverbände in Wirklichkeit die entscheidenden Machtzügel in der Hand haben. Das muss geändert werden. Sport hat Sache des Privat-TVs zu sein.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Kohlhaas hat geschrieben:(26 Jul 2021, 15:44)

Und damit liegst Du vollkommen richtig!

Neben den "journalistischen Standards" gibt es nämlich auch noch die Meinungsfreiheit und den Tendenzschutz.

Ich nenne noch andere, ganz ähnlich gelagerte Beispiele: Die traditionsreiche SPD-Zeitschrift "Vorwärts" wäre nicht mehr sie selbst, wenn verlangt werden könnte, dass der "Vorwärts" NPD-Mitglieder beschäftigt, solange die sich nur an "journalistische Standards" halten. Die katholische Kirche wäre nicht mehr sie selbst, wenn sie in ihren Lehr- und Ausbildungseinrichtungen auch buddhistisches oder muslimisches Personal beschäftigen müsste. Kann sich jemand einen arbeitgeberorientierten Anwalt im DGB vorstellen? Gleiches gilt für die "Emma". Es wäre völlig lächerlich, wenn jemand von dieser ausgeprägt feministischen Zeitschrift eine "Quotenregelung" für die Besetzung der Redaktion fordern würde.

Artikel 5 des deutschen Grundgesetzes besagt, dass jeder "Herausgeber" eines journalistischen Erzeugnisses eine "Tendenz" vorgeben darf. Dieser Artikel 5 besagt letztlich, dass jeder "Herausgeber" ganz willkürlich entscheiden darf, welche potenziellen Mitarbeiter diese vorgegebene "Tendenz" vertreten können. Für diese "Tendenzträger" sind dann sogar die sonst üblichen Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte außer Kraft gesetzt.

Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es in Deutschland einen "uniform besetzten Journalismus" gibt. Es gibt nämlich in Deutschland keine staatlich verordnete "Tendenz". Das Gegenteil ist der Fall! Jeder beliebige "Verleger" kann sich seine ganz eigene Tendenz aussuchen. Deshalb existieren in Deutschland so Medien wie "Emma" und "Mens Health" ganz einträchtig nebeneinander. Deshalb gibt es Publikationen wie den "Vorwärts" und "Parteiorgane" der CDU. Deshalb gibt es Publikationen, die bevórzugt über die Bekleidungsgewohnheiten oder die Genealogie des englischen Königshauses berichten. Oder über Hunderassen. Oder über die Paarungsgewohnheiten afrikanischer Zierfische. Die Bandbreite ist endlos!

Es gibt einfach keinen "uniform besetzten" Journalismus in Deutschland. Hier darf buchstäblich JEDER Mensch journalistisch tätig werden. Er gibt eine "Staatsprüfungen". Aber egal wer tätig wird und egal wo er tätig wird: Er hat sich an journalistische Standards zu halten. Hält er sich nicht daran, kann man ihn belangen. Man kann ihn aber nicht belangen für die "Tendenz", für die er sich entschieden hat. Die ist grundgesetzlich geschützt!
Ja natürlich. Damit muss man einfach auch mal aufhören. Dass ich mich zum Zeitungsladen begeben und eventuell auch 3,25 oder wiviel auch immer, keine Ahnung bzw. isr mir egal zahlen muss, um die Ausgabe einer rechtskonservativ bis rechtsextremen Zeitung wie die Junge Freiheit zu lesen ... ist kein Argument. Das ist die völlig normale totale Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik. Soll man, nur weil einem das was in der JF steht, nicht als Schlager vertont in der Badewanne vorgesungen wird, von "Meinungsunterdrückung" reden?
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Kohlhaas »

PersonalFreedom hat geschrieben:(25 Feb 2021, 16:20)

Wenigstens beim Westdeutschen Rundfunk, beim Bayerischen Rundfunk und beim Hessischen Rundfunk weiß ich, dass es regelmäßig Aktionen für "Geschlechtergerechte Sprache und Inhalte" usw. gibt. Dabei übernimmt man die Forderungen einer bestimmten (linken) politischen Richtung.
Quotierungen, Beförderungen nach Geschlecht etc. sind dort auch absolut üblich. "Bei (formal) gleicher Qualifikation werden weibliche und schwerbehinderte Bewerber bevorzugt"
Und was ist daran auszusetzen? Es gibt in Deutschland Gesetze, die Gleichstellung von Männern und Frauen vorschreiben. Und es gibt Gesetze, in denen eine Pflicht zur Beschäftigung von Schwerbehinderten geregelt ist. Was soll das mit einer angeblich "linken" politischen Richtung zu tun haben, wenn eine (formal) gleiche Qualifikation angenommen werden kann? So liest es sich, als würden Personalentscheidungen in dem Bereich der Förderung linker Ideologie dienen. Ausgehend von der Rechtslage, die nicht von den "Linken" geschaffen wurde, dienen sie aber nur dazu, Menschen annähernd gleich zu behandeln, die bislang diskriminiert wurden.

Da wird der Presse das "Gendern" und das Nachdenken über "geschlechtergerechte Sprache" zur Last gelegt. Warum eigentlich? Bezüglich der Presse wird sowas plötzlich kontrovers diskutiert und einer "links-grünen Strömung" zugeschrieben. Laut geltendem Recht ist es längst Pflicht, dass zum Beispiel Stellenausschreibungen geschlechtsneutral formuliert werden müssen. Ganze Heerscharen von Anwälten leben nur von den Abmahnverfahren, die wegen Verstößen gegen solche Gesetze angestrengt werden. Ist natürlich alles links-grün angehaucht...
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben:(26 Feb 2021, 17:12)Dass bei (formal) gleicher Qualifikation Frauen bevorzugt werden, dafür hätte ich gerne einen Beleg, insbesondere dafür, dass Frauen lediglich formal der Qualifikation genügen müssen.
Bei den öffentlich-rechtlichen ist es tatsächlich so, dass bei Einstellungen weibliche Bewerber bei "(formal) gleicher Qualifikation" bevorzugt werden. Das liegt daran, dass Frauen in den Belegschaften nach wie vor in der Minderheit sind. Warum der Begriff "formal" da in Klammern steht, verstehe ich auch nicht so ganz. Das hat möglicherweise wieder mit dem Tendenzschutz zu tun.

Es geht also nicht darum, dass Frauen lediglich formal irgendwelchen Anforderungen genügen müssen. Es geht vielmehr darum, dass bei Einstellungen im Medienbereich die "weichen sozialen Kriterien" (Geschlecht, Herkunft, Grad der Behinderung, Anzahl unterhaltspflichtiger Kinder, Lebensalter... etc) nur "formale Nebenkriterien" sind. Das Hauptkriterium ist die Frage: Genügt der Bewerber oder die Bewerberin den Tendenzvorgaben des Arbeitgebers? Klartext: Der Medien-Arbeitgeber hat das grundgesetzlich verbriefte Recht, einen "tendenzkonformen" Mitarbeiter einzustellen, selbst wenn der (formal) weniger qualifiziert ist als eine nicht so "tendenzkonforme" Bewerberin. Dafür wieder ein Beispiel abseits der Medienlandschaft: Laut Grundgesetz kann es der katholischen Kirche nicht zugemutet werden, an einer Klosterschule eine muslimische Lehrerin zu beschäftigen --- ganz egal wie hoch die "formale" Qualifikation dieser Frau ist.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Kohlhaas »

PersonalFreedom hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:07)

Das „formal“ steht natürlich nicht drin. Aber wie glaubst Du messen die die Qualifikation? De facto ist das meist Ausbildung und Dienstalter.

Bei interner Weiterbildung zur Beförderung schreibt etwa der WDR:

„ Für die Teilnahme an FörderungsmaßnahmenfürFührungskräfte werden gezielt Frauen angesprochen und bevorzugt berücksichtigt, sofern sie die Kriterien erfüllen.“

Die genannten „Kriterien“ sind ebenfalls formal.
Na klar. Beim WDR findet ja keine Leistungskontrolle mehr statt. Der Arbeitgeber hat ja weder die Fähigkeit noch auch nur den Wunsch, zu beurteilen, ob Beschäftigte die Leistung erbringen, für die sie bezahlt werden. Das wird alles nach der Form der Nase oder auf Basis der Körbchengröße entschieden.

Ausbildung und Dienstalter sind nur zwei ganz randständige Faktoren für die Bemessung von "Qualifikation". Das wichtigste Kriterium ist: Leistung! Bei Beförderungen im eigenen Haus kann der Arbeitgeber die Leistung eines Bewerbers selbst beurteilen. Bei der Einstellung von "Externen" kann er sich auf Zeugnisse und kontrollierbare berufliche Tätigkeit stützen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Kohlhaas »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Feb 2021, 19:37)
Aber das ist natürlich üüüüüberhaupt kein Hinweis darauf, dass man etwa Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugen würde.
Skandaaaal!

Obwohl: Der Skandal liegt doch wohl eher darin, dass interessante berufliche Positionen auch heutzutage noch überwiegend mit Männern besetzt sind, obwohl es so viele Frauen gibt, die die gleiche Qualifikation mitbringen. Der Skandal liegt darin, dass Frauen für gleiche Arbeit auch heute noch signifikant schlechter bezahlt werden als Männer.

Es geht dabei nicht darum, den Frauen einen unzumutbaren Vorteil zu verschaffen. Es geht darum, endlich langsam jahrzehntelang unbeachtete Nachteile auszugleichen. Das beruht auch alles nicht auf willkürlichen Entscheidungen irgendwelcher "links-grünen Feministen". Grundlage dafür sind rechtsgültige deutsche Gesetze.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Kohlhaas »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Feb 2021, 18:05)

Inwiefern sind eigentlich Schauspielerinnen Quotenfrauen? Hätte ihre Rollen auch ein Mann spielen können?
Unfassbar, wer sich alles ins Licht rückt.
Oh, so "unfassbar" ist das gar nicht. Siehe hier:

https://www.fr.de/rhein-main/reine-maen ... 95730.html

Frauen auf der Bühne galten als "obszön". Ist zum Glück lange her. Auch wenn man manchmal den Eindruck hat, dass es unter den Männern noch viele "Romantiker" gibt, die dem vergangenen Ruhm prähistorischer Mammut-Jagden nachtrauern... ;)
Slava Ukraini
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