Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

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Skeptiker

Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie die Taliban damals die Buddha-Statuen von Bamiyan zerstört haben. Was habe ich mich aufgeregt und es als geschichts- und kulturlos beschimpft.

Nun sehen wir im Zuge der Antirassismusproteste wie HBO "Vom Winde verweht" aus dem Programm nimmt. Sicher, die Darstellung der Schwarzen in dem Film entspricht zeitüblichen Stereotypen - keine Frage. Ist aber das Buch nicht ein Klassiker der Weltliteratur?

Wird es nun - konsequenterweise - einen Sturm auf Mediendatenbanken und Bibliotheken geben, um niedergeschriebenen und verfilmten Rassismus aus unserem Gedächnis zu tilgen?

In der Welt geht Ulf Poschardt auf das Thema ein:
...
Das Streamingportal HBO hat sich entschieden, den Filmklassiker „Vom Winde verweht“ erst einmal aus dem Programm zu nehmen. Für mich eine kitschige, barocke Schnulze ohne viel Tiefgang. Dass die aber jetzt wegen ihrer darin zu entdeckenden rassistischen Vorurteile gecancelt wird, ist der Vorschein einer Ästhetik der Unfreiheit und Zensur.

Sie hatte ihren unseligen Anfang in einigen Elite-Universitäten und hat sich nun mit dem Siegel der identitätspolitischen Esoterik in den kulturindustriellen und medialen Mainstream gebückt. Selbstverständlich ist die Darstellung der Rolle der Schwarzen indiskutabel – aber danach kamen Martin Luther King, Chuck D. und Obama. Nichts ist ohne Vorgeschichte denkbar. Auch nicht ohne leidvolle Vorgeschichte.

Die nun modische Cancel Culture will die Sprach-, Denk- und Theorieregimente des politisch Korrekten auch retroaktiv in die Vergangenheit kehren. Deswegen kommt die Bilderstürmerei wieder in Mode, Denkmäler landen im Müll oder in Tümpeln, Straßennamen bekommen Frauenquoten, Museen, Lyrik, Gedichte an Hausfassaden werden gesäubert, unliebsame Autobiografien sollen boykottiert, aus Verlagsprogrammen geworfen werden.

Es geht nicht um eine Debatte: Es geht um die Rodung kultureller Landschaften, die den engherzigen Richtern und Henkern unpassend erscheinen. Es ist der Anfang eines Kulturkampfes, der Amerika gerade teilt: in jakobinische Wüterich*Innen und reaktionäre Trumpisten.
...
https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... ensur.html

Ich denke wir sollten uns hüten in Hysterie zu verfallen. Immer wenn Literatur und Kunst vernichtet werden, sollten die Alarmglocken angehen. Es ist nichts anderes als Geschichtsfälschung - aus welchem Anlass auch immer.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus??

Beitrag von DogStar »

Das wirklich seltsame an der Sache ist für mich, dass ich absolut niemanden kenne, der solche Aktionen unterstützt. Auch nicht in linken SozPäd - Kreisen.
Daher frage ich mich schon lange, wer genau eigentlich diesen Trend befeuert. Es ist irgendwie unheimlich, wenn man den "Gegner" nicht mal kennt.
Ich bin sehr froh, dass ich an einer Schule arbeite. Dort kann man solchen widerlichen Trends sehr gut engegenwirken :) ...
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Umetarek
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Umetarek »

In Zeiten des Internets ist es sehr schwierig Literatur oder Filme zu vernichten, zumindest die digitalen, es ist ab einer gewissen Verbreitung geradezu unmöglich.
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NicMan
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von NicMan »

Ich frage mich immer, ob so etwas nicht auch absolut kontraproduktiv ist. Die im Film widergegebenen Sterotype entsprechen leider dem Denken der damaligen Zeit, es ist sozusagen auch ein historisches, nicht nur filmisches Dokument. Und das es solches Denken gegeben hat, sollte man sich durchaus vor Augen führen, anstatt durch Boykott diese Tatsache zu umgehen.
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Quatschki
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Quatschki »

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imp
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von imp »

NicMan hat geschrieben:(11 Jun 2020, 12:28)

Ich frage mich immer, ob so etwas nicht auch absolut kontraproduktiv ist. Die im Film widergegebenen Sterotype entsprechen leider dem Denken der damaligen Zeit, es ist sozusagen auch ein historisches, nicht nur filmisches Dokument. Und das es solches Denken gegeben hat, sollte man sich durchaus vor Augen führen, anstatt durch Boykott diese Tatsache zu umgehen.
Es gibt immer mal so Zeiten. Da werden großflächig Straßen umbenannt, Turnhallen, da werden Statuen geköpft oder umgeworfen. Nancy Pelmeni fordert von Trump jetzt, Jefferson Davis zu entfernen.

Manches Kunstwerk sollte nicht da bleiben, wo es steht, nicht ohne Kommentar oder Einordnung bleiben. Das schon. Aber einfach zerstören oder wegsperren?

Disney und Warner unterbinden auch den Vertrieb einiger Frühwerke. Der Vater Langstrumpf darf kein Negerkönig mehr sein.

Was mit den Werken der Vergangenheit anfängt, könnte in umfangreichen Verboten enden, was neue Kunst nicht mehr darstellen soll.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DogStar »

Naja ... man (bzw. die GRÜNEN) möchte ja auch den Begriff "Rasse" aus dem Grundgesetz streichen und glaubt, dass damit der Rassismus verschwindet. Das ist so unfassbar arm :( ...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Skeptiker »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jun 2020, 12:26)
In Zeiten des Internets ist es sehr schwierig Literatur oder Filme zu vernichten, zumindest die digitalen, es ist ab einer gewissen Verbreitung geradezu unmöglich.
Es geht dabei wohl mehr um die Symbolik. Wenn HBO das macht, dann ist das als Signal zu verstehen, dass man solche Filme nicht öffentlich zeigen sollte. Tut man es doch, dann läuft man Gefahr in den Fokus derjenigen zu geraten, die sich dadurch angegriffen fühlen. Daher ist es ja auch so problematisch, wenn jemand damit anfängt - am Ende will keiner "schlechter" sein ...

Und wieso sollte man eigentlich die Bücher nun noch weiter in der Bibliothek anbieten? Sollte man sie nicht als Zeichen gegen Rassismus vor der Bibliothek verbrennen? Vielleicht erwischt man nicht alle, aber schon alleine der Symbolik wegen. Oder wäre das kein positives Zeichen?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Umetarek »

Sinnvoll wäre es den Film weiter zu zeigen mit Vorspann zur Situation der schwarzen Sklaven zu der Zeit und einzelne besonders rassistische Szenen herausgreifen und sie mit Kontext versehen, im Vorspann versteht sich, im Film braucht man das nicht.

Bücher schmeiß ich nicht mal weg, wenn ich es irgendwie vermeiden kann, da werde ich sie kaum verbrennen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von NicMan »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:03)

Sinnvoll wäre es den Film weiter zu zeigen mit Vorspann zur Situation der schwarzen Sklaven zu der Zeit und einzelne besonders rassistische Szenen herausgreifen und sie mit Kontext versehen, im Vorspann versteht sich, im Film braucht man das nicht.

Bücher schmeiß ich nicht mal weg, wenn ich es irgendwie vermeiden kann, da werde ich sie kaum verbrennen.
Ich meine mich zu erinnern, so etwas ähnliches bei einem Warner-Film im Vorspann gesehen zu haben. Dort war ein kurzer Text zu sehen, der sich kritisch auf rassistische Sterotype bezug, gleichzeitig aber dafür eintrat den Film zu zeigen, weil ansonsten so getan würde, als hätte es diese Weltbilder nie gegeben. Das fand ich ganz gut.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Quatschki »

Die könnten ja mal eine Parodie drehen:
"Die Entdeckung des Schwarzwaldes", wo ein schwarzer Forscher von weißen Trägern durch die germanische Wildnis getragen wird, sich über die nackten Eingebor*Innen wundert und beinahe in der Kirschtorte landet, bevor er mit den Häuptlingen die neuen Schutzverträge aushandeln kann...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Skeptiker »

NicMan hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:07)

Ich meine mich zu erinnern, so etwas ähnliches bei einem Warner-Film im Vorspann gesehen zu haben. Dort war ein kurzer Text zu sehen, der sich kritisch auf rassistische Sterotype bezug, gleichzeitig aber dafür eintrat den Film zu zeigen, weil ansonsten so getan würde, als hätte es diese Weltbilder nie gegeben. Das fand ich ganz gut.
Das fände ich auch sinnvoll, aber diesen Weg geht HBO nicht.

Auf der anderen Seite würde das aber auch eine Debatte darüber eröffnen, in welchen Fällen es sinnvoll oder notwendig sei, den Zuschauer oder Leser derart an die Hand zu nehmen. Benötigen wir bei jedem Kulturgenuss die Einordnung einer Moralinstitution? Sollten gewisse Zusammenhänge nicht zur Allgemeinbildung gehören oder gemacht werden?
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Teeernte
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Teeernte »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Jun 2020, 12:51)

Es geht dabei wohl mehr um die Symbolik. Wenn HBO das macht, dann ist das als Signal zu verstehen, dass man solche Filme nicht öffentlich zeigen sollte. Tut man es doch, dann läuft man Gefahr in den Fokus derjenigen zu geraten, die sich dadurch angegriffen fühlen. Daher ist es ja auch so problematisch, wenn jemand damit anfängt - am Ende will keiner "schlechter" sein ...

Und wieso sollte man eigentlich die Bücher nun noch weiter in der Bibliothek anbieten? Sollte man sie nicht als Zeichen gegen Rassismus vor der Bibliothek verbrennen? Vielleicht erwischt man nicht alle, aber schon alleine der Symbolik wegen. Oder wäre das kein positives Zeichen?

Grimms Märchen - die würden heute auf dem INDEX stehen.

Hänsel und Gretel >> Kannibalismus

Rumpelstielzchen - Sexuelle erpressung Minderjähriger -......natürlich will der Vater sein Kind !

(Manche Auslegung meint - der Zwerg sei ein Jude..) Das Unbekannte an den Brüdern Grimm: ihr Antisemitismus In: Osthessen-News. 16. Oktober 2014...Gerd Bockwoldt: Das Bild des Juden in den Märchen der Brüder Grimm. In: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte. Jahrgang 63, Nr. 3, 2011, S. 234–249

usw.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war in Westdeutschland die Meinung tonangebend, die Märchen der Brüder Grimm seien mitverantwortlich für die Gräueltaten der Nazis gewesen.

First steps in cruelty ...., die Grimmschen Märchen hätten bei den deutschen Kindern eine unbewusste Neigung zur Grausamkeit erzeugt.
-----------------------------------------------------------------

Immer wenn so ein "Geisteswissenschaftler" den Teufel sieht ....wirft er nach ihm mit dem Tintenfass.

Den ganzen Tag ROMANCE TV nur mit "bunt Gefärbten".... ? Natürlich ohne Verbrenner - Flugzeuge ....und ohne "Böse" Menschen - ohne Sex und Schimpfworte... :D :D :D

Das geht nur als Spartenkino.

Oder als ERSATZ von Bernd, das Brot.

Das "KOPFKINO" der (bekloppten) Geisteswissenschaftler.... legen die HAndlung aus. IRRE sind auch Menschen.
Zuletzt geändert von Teeernte am Do 11. Jun 2020, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DogStar »

Auf der anderen Seite - das wurde ja nicht staatlich angeordnet. Von daher ... noch alles gut - oder? Dann macht halt Amazon das Geschäft.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Teeernte »

DogStar hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:24)

Auf der anderen Seite - das wurde ja nicht staatlich angeordnet. Von daher ... noch alles gut - oder? Dann macht halt Amazon das Geschäft.
"Nanny FINE`s" Gutmenschentum - wenn alle Kinder artig sind.

Wenn die "Geisteshaltung" eine politische wird - .....?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Skeptiker »

DogStar hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:24)
Auf der anderen Seite - das wurde ja nicht staatlich angeordnet. Von daher ... noch alles gut - oder? Dann macht halt Amazon das Geschäft.
Dann wäre es auch nicht schlimm, wenn HBO alle Filme aus dem Programm nimmt, in denen Schwarze die Hauptrolle spielen? Wäre dann ja auch nicht staatlich angeordnet.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:03)

Sinnvoll wäre es den Film weiter zu zeigen mit Vorspann zur Situation der schwarzen Sklaven zu der Zeit und einzelne besonders rassistische Szenen herausgreifen und sie mit Kontext versehen, im Vorspann versteht sich, im Film braucht man das nicht.

Bücher schmeiß ich nicht mal weg, wenn ich es irgendwie vermeiden kann, da werde ich sie kaum verbrennen.
Genau diese Ergänzungen hat HBO auch vor:
Der zu Warner Media gehörende Streamingdienst wolle den Film um eine Erklärung zu dessen rassistischen Vorurteilen und der Darstellungen von Sklaverei ergänzen, sagte ein Sprecher von HBO max. "Er wird mit einer Erläuterung seines historischen Kontexts und einer Distanzierung von den rassistischen Darstellungen ins Programm wiederaufgenommen werden", hieß es laut Hollywood Reporter in einer Stellungnahme. Es würden jedoch keine Veränderungen an dem Film vorgenommen. Dies käme der Behauptung gleich, "diese Vorurteile hätten nie existiert".
https://www.zeit.de/kultur/film/2020-06 ... mklassiker
Herr Poschardt kann sich also wieder abregen. ;)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DogStar »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:33)

Dann wäre es auch nicht schlimm, wenn HBO alle Filme aus dem Programm nimmt, in denen Schwarze die Hauptrolle spielen? Wäre dann ja auch nicht staatlich angeordnet.
Hmmm ... da muss ich drüber nach denken ... das wäre ja dann schon irgendwie diskriminierend - oder? Wenn ich einen Film nicht zeige, weil er Rassismus beinhaltet - tue ich damit irgendjemandem weh?

Aber um ehrlich zu sein ... mir gefällt diese Tendenz selber ganz und gar nicht. Und immer noch wüsste ich gerne, wer genau das eigentlich antreibt.
HBO macht sowas ja nicht aus freien Stücken ...

Wir haben an der Schule jetzt auch Anweisungen bekommen, wie in Zukunft korrekt zu schreiben ist mit Gendersternchen* und so ... ausnahmslos alle finden das nervig und abartig. Trotzdem wird`s gemacht. Und selbst die Dame, die es anordnete findet`s blöd. Sie muss aber - sagt sie. Also ... wer steckt nun hinter dem ganzen Affenzirkus?

Und nein - Herr Poschardt muss sich nicht abregen - ich bin froh, dass es noch Journalisten gibt, die nicht auf jeden Zug mitaufspringen ;) ! Die sollen da ruhig drüber schreiben ...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Quatschki »

DogStar hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:24)

Auf der anderen Seite - das wurde ja nicht staatlich angeordnet. Von daher ... noch alles gut - oder? Dann macht halt Amazon das Geschäft.
Setzt aber voraus, dass man weiß, was man will und was es alles gibt.
Denn nur danach kann man recherchieren.
Wenn jüngere Generationen in eine totalitäre Gesellschaft hineinwachsen, wo bestimmte Schriften oder Filme per Damnatio memoriae tabuisiert sind, werden sie deren Fehlen nicht als Defizit empfinden, also auch nicht danach suchen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Umetarek »

Vongole hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:39)

Genau diese Ergänzungen hat HBO auch vor:


Herr Poschardt kann sich also wieder abregen. ;)
Dachte ich mir fast.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Teeernte »

Vongole hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:39)

Genau diese Ergänzungen hat HBO auch vor:


Herr Poschardt kann sich also wieder abregen. ;)
Vor jeden Film kommt dann die politische Einordnung...... "Gutmenschens" >> Wochenschau ---- oder >> "DER AUGENZEUGE"

Das geht aber nur mit gesellschaftlicher Aussprache im Arbeitskollektiv >> "Rotlicht" genannt...

...Kinder gebt fein 8 ....... der stark pigmentierte Rabbi hat euch was mitgebracht ... ??
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DogStar »

Quatschki hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:42)

Setzt aber voraus, dass man weiß, was man will und was es alles gibt.
Denn nur danach kann man recherchieren.
Wenn jüngere Generationen in eine totalitäre Gesellschaft hineinwachsen, wo bestimmte Schriften oder Filme per Damnatio memoriae tabuisiert sind, werden sie deren Fehlen nicht als Defizit empfinden, also auch nicht danach suchen.
Absolut ... ich find`s ja wie gesagt auch nicht toll, was da passiert. Aber es sind schon viele Dinge in der Versenkung verschwunden einfach, weil sie nicht mehr nachgefragt wurden. Das ist halt nun mal so. Und so lange man Werke, die Rassismus zeigen, nicht verboten werden - wird es sie sicherlich geben.
Recherchieren kann man sowas nach wie vor ... und käuflich erwerben ebenfalls. HBO wollte halt etwas billigen Applaus abgreifen ... kennt man doch inzwischen!
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Umetarek »

Ich hab mal Robinson Crusoe im Original gelesen, was ein Scheiß. Ich glaube, man kann getrost davon ausgehen, dass sich in 150 Jahren kaum jemand freiwillig den Originalfilm "Vom Winde verweht" ansehen will.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von oga »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Jun 2020, 12:18)

Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie die Taliban damals die Buddha-Statuen von Bamiyan zerstört haben. Was habe ich mich aufgeregt und es als geschichts- und kulturlos beschimpft.

Nun sehen wir im Zuge der Antirassismusproteste wie HBO "Vom Winde verweht" aus dem Programm nimmt. Sicher, die Darstellung der Schwarzen in dem Film entspricht zeitüblichen Stereotypen - keine Frage. Ist aber das Buch nicht ein Klassiker der Weltliteratur?

Wird es nun - konsequenterweise - einen Sturm auf Mediendatenbanken und Bibliotheken geben, um niedergeschriebenen und verfilmten Rassismus aus unserem Gedächnis zu tilgen?

In der Welt geht Ulf Poschardt auf das Thema ein:

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... ensur.html

Ich denke wir sollten uns hüten in Hysterie zu verfallen. Immer wenn Literatur und Kunst vernichtet werden, sollten die Alarmglocken angehen. Es ist nichts anderes als Geschichtsfälschung - aus welchem Anlass auch immer.
Es geht weiter:

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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Liberty »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:03)

Sinnvoll wäre es den Film weiter zu zeigen mit Vorspann zur Situation der schwarzen Sklaven zu der Zeit und einzelne besonders rassistische Szenen herausgreifen und sie mit Kontext versehen, im Vorspann versteht sich, im Film braucht man das nicht.
Supi Idee.

Am besten vor jedem Historienfilm erstmal einen 30 minütigen pädagogischen Vorspann zeigen, damit der Zuschauer über die politischen Unkorrektheiten der damaligen Zeit belehrt wird.

Vor jedem John-Wayne-Western ein Vorspann zur Diskriminierung der Indianer. :thumbup:

Oder in Deutschland vor jedem Sissi-Film erstmal ein Vorspann über die undemokratischen Zustände im Kaiserreich Österreich des 19. Jahrhundert und die antifeministische Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft. :D
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Umetarek »

Liberty hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:02)

Supi Idee.

Am besten vor jedem Historienfilm erstmal einen 30 minütigen pädagogischen Vorspann zeigen, damit der Zuschauer über die politischen Unkorrektheiten der damaligen Zeit belehrt wird.

Vor jedem John-Wayne-Western ein Vorspann zur Diskriminierung der Indianer. :thumbup:

Oder in Deutschland vor jedem Sissi-Film erstmal ein Vorspann über die undemokratischen Zustände im Kaiserreich Österreich des 19. Jahrhundert und die antifeministische Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft. :D
Ja, hört sich gut an. :)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von oga »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:59)

Ich hab mal Robinson Crusoe im Original gelesen, was ein Scheiß. Ich glaube, man kann getrost davon ausgehen, dass sich in 150 Jahren kaum jemand freiwillig den Originalfilm "Vom Winde verweht" ansehen will.
Weiss man's?
Die Ilias liest auch kaum jemand im Original, aber Filme nach dem Werk werden alle Jahre wieder mal gedreht.
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Na, dann werde ich schnell die "Einsame Weltreise" der Reiseschriftstellerin Alma Karlin zuende lesen.
Ihre Weltreise kurz nach dem 1. Weltkrieg beschreibt sie in der damals ûblichen Sprache.
Nach mehreren Übergriffen und Beinahe-Vergewaltigungen in Sûdamerika nennt sie die dortigen Männer nur noch Manntiere.
Aus heutiger Sicht gehen einem die Begriffe Mischling und Neger sehr auf den Senkel. Damals war es so üblich.
Das Buch kommt -noch- ohne Fußnoten aus, offenbar geht der Verlag davon aus, dass seine Leser mit dem nötigen Abstand verstehend lesen.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von BlueMonday »

Quatschki hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:13)

Die könnten ja mal eine Parodie drehen:
"Die Entdeckung des Schwarzwaldes", wo ein schwarzer Forscher von weißen Trägern durch die germanische Wildnis getragen wird, sich über die nackten Eingebor*Innen wundert und beinahe in der Kirschtorte landet, bevor er mit den Häuptlingen die neuen Schutzverträge aushandeln kann...
So etwas ähnliches haben schon Rammstein fabriziert mit schwarzer Germania, genialer Schachzug. Aber die Haters gonna hate as always.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DogStar »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:59)

Ich glaube, man kann getrost davon ausgehen, dass sich in 150 Jahren kaum jemand freiwillig den Originalfilm "Vom Winde verweht" ansehen will.
Ganz im Gegenteil! Gerade sowas dürfte in etwas fernerer Zukunft ziemlich angesagt sein. Wir schauen uns ja auch mit Begeisterung Höhlenmalereien an oder besuchen das Kolosseum in Rom, wo man einst Christen an die Tiger verfütterte ;) ...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Jun 2020, 13:15)

(..)

Auf der anderen Seite würde das aber auch eine Debatte darüber eröffnen, in welchen Fällen es sinnvoll oder notwendig sei, den Zuschauer oder Leser derart an die Hand zu nehmen. Benötigen wir bei jedem Kulturgenuss die Einordnung einer Moralinstitution? Sollten gewisse Zusammenhänge nicht zur Allgemeinbildung gehören oder gemacht werden?
"Vom Winde verweht" ist ja nun wirklich kein Kulturgenuss. Der Film ist eine Schmonzette, gedreht um den heroischen "guten" Kampf der Südtstaaten gegen die Sklaverei zu verherrlichen, und das nicht nur im Süden gern gepflegte Vorurteil zu stützen, dass eben diese Sklaven gar nicht frei sein wollten, und im übrigen auch viel zu dämlich wären, um frei zu sein.

Auf diese Zusammenhänge in einem Vorspann aufmerksam zu machen, hat mit Moralininstitution mal gar nichts zu tun, sondern ist lediglich eine historische Einordnung.
Am Yisrael Chai

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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Umetarek »

oga hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:05)

Weiss man's?
Die Ilias liest auch kaum jemand im Original, aber Filme nach dem Werk werden alle Jahre wieder mal gedreht.
Und auch die sind mit Sicherheit verändert, weil das kein Mensch mehr so hören will, wie das damals üblich war.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Manfrodo »

NicMan hat geschrieben:(11 Jun 2020, 12:28)

Ich frage mich immer, ob so etwas nicht auch absolut kontraproduktiv ist. Die im Film widergegebenen Sterotype entsprechen leider dem Denken der damaligen Zeit, es ist sozusagen auch ein historisches, nicht nur filmisches Dokument. Und das es solches Denken gegeben hat, sollte man sich durchaus vor Augen führen, anstatt durch Boykott diese Tatsache zu umgehen.
Diese Denke ist immer noch da, sonst gäbe es keinen Rassismus mehr. Nur weil man sich selbst für fortschrittlich erklärt, heißt es lange nicht das auch Fortschritt drin ist.

Solch Literaturschmarontz findet auch heute noch jede Menge Fans. "Mein Kampf" ist für nicht Wenige immer noch die Leitbibel des verkorksten Weltbildes.

Gerade die Hillbillygemeinde fabuliert im großen Stile das anders sein der Afroamerikaner. Wo ist der Unterschied zu diesem verkrusteten Schmöker "Vom Winde verweht".

Das Problem bei der Sache

Die Einen sind schockiert und die Anderen fasziniert.

Teufelswerk oder heilige Bibel

Zur Aufklärung hat dieser Film wohl nie beigetragen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DogStar »

Vongole hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:10)

"Vom Winde verweht" ist ja nun wirklich kein Kulturgenuss. Der Film ist eine Schmonzette, gedreht um den heroischen "guten" Kampf der Südtstaaten gegen die Sklaverei zu verherrlichen,
Wenn`s dir nach ginge, müsste man dann auch die meisten Western, Kriegsfilme, etc. verbannen ... gut, dass du nix zu sagen hast :) !
Und traurig, dass du alle (außer dir selber natürlich), für so verblödet hälst, Intentionen eines Filmes nicht selbstständig zu hinterfragen.
Fürchterlich, diese Geisteshaltung.
Liberty
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Liberty »

Vongole hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:10)
Auf diese Zusammenhänge in einem Vorspann aufmerksam zu machen, hat mit Moralininstitution mal gar nichts zu tun, sondern ist lediglich eine historische Einordnung.
Warum können die mündigen Zuschauer das nicht selbst entscheiden, ob sie einfach nur den Film schauen oder eine politisch korrekte Belehrung über Inhalt des Films sehen wollen?
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oga
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von oga »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:15)

Und auch die sind mit Sicherheit verändert, weil das kein Mensch mehr so hören will, wie das damals üblich war.
Da muss man nicht viel ändern, es genügt wenn das eine oder andere weggelassen wird, was heute einfach nicht mehr verständlich ist.
Schliesslich handelt es sich um ein Epos in Versen, wie beim Nibelungenlied.
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
Liberty
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Liberty »

DogStar hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:21)
Fürchterlich, diese Geisteshaltung.
Betreutes Denken. DDR 2.0 :thumbup:
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Elmar Brok »

DogStar hat geschrieben:(11 Jun 2020, 12:48)

Naja ... man (bzw. die GRÜNEN) möchte ja auch den Begriff "Rasse" aus dem Grundgesetz streichen und glaubt, dass damit der Rassismus verschwindet. Das ist so unfassbar arm :( ...
Hast du einen Beleg dafür, dass die Grünen genau das glauben?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Schnitter »

Schon wieder droht der Untergang des Abendlandes :thumbup:
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Vongole
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

DogStar hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:21)

Wenn`s dir nach ginge, müsste man dann auch die meisten Western, Kriegsfilme, etc. verbannen ... gut, dass du nix zu sagen hast :) !
Und traurig, dass du alle (außer dir selber natürlich), für so verblödet hälst, Intentionen eines Filmes nicht selbstständig zu hinterfragen.
Fürchterlich, diese Geisteshaltung.
Ach, lesen kannst du auch nicht?
Von Verbannung war in meinem Post keine Rede.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Liberty »

"Vom Winde verweht" steht seit gestern an der Spitze der Amazon -Verkaufscharts. :thumbup:

https://m.faz.net/aktuell/2.1755/nach-h ... 10161.html

War wohl ein Schuss ins Knie, liebe GutmenschInnen :D
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DogStar »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:24)

Hast du einen Beleg dafür, dass die Grünen genau das glauben?
Du hast Recht ... vermutlich wollen sie das einfach nur so ... zum Spaß :D ...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Liberty hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:21)

Warum können die mündigen Zuschauer das nicht selbst entscheiden, ob sie einfach nur den Film schauen oder eine politisch korrekte Belehrung über Inhalt des Films sehen wollen?
Der mündige Zuschauer guckt dann beim Vorspann einfach nicht hin, sondern unterhält sich flüsternd mit dem mündigen Sitznachbarn darüber, wie absolut Schiete es ist, diesen Vorspann zu zeigen,
und dass er sich nie ne Karte für diesen Film gekauft hätte, hätte er das vorher gewusst.
Am Yisrael Chai

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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Elmar Brok »

DogStar hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:29)

Du hast Recht ... vermutlich machen sie das einfach nur so ... zum Spaß :D ...
Ist halt eine sehr verkürzende Darstellung, da neben den Grünen FDP, SPD und Linke diesen Antrag unterstützen. Es geht bei diesem Antrag nicht darum, dass im nächsten Moment der Rassismus nicht mehr existiert. Aber ich denke, dass muss ich dir nicht im Detail erläutern.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Schnitter »

Vongole hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:10)
Auf diese Zusammenhänge in einem Vorspann aufmerksam zu machen, hat mit Moralininstitution mal gar nichts zu tun, sondern ist lediglich eine historische Einordnung.
Das ist auch nichts neues.

Der Film "Freaks" aus dem Jahr 1932 enthält bei Beginn so einen Hinweis seit Jahrzehnten. Da empört sich keiner. Geht auch nicht um Schwarze, "vielleicht" ist das der Grund für die Empörtbürger :p
DogStar

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DogStar »

Liberty hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:28)

"Vom Winde verweht" steht seit gestern an der Spitze der Amazon -Verkaufscharts. :thumbup:

https://m.faz.net/aktuell/2.1755/nach-h ... 10161.html

War wohl ein Schuss ins Knie, liebe GutmenschInnen :D
Ich bin auf die angekündigte "Erläuterung des historischen Kontexts" zu der HBO nun schleunigst zurückgerudert ist gespannt. Im Vorspann kann man sowas ja unmöglich bringen - das würde ja jeder einfach überspringen und sich dem Film widmen. Daher wird man vermutlich die entsprechenden Szenen mit penetrant sichtbaren Textpassagen überblenden ... wird bestimmt ein Riesenerfolg werden :D ...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Vongole hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:34)

Der mündige Zuschauer guckt dann beim Vorspann einfach nicht hin, sondern unterhält sich flüsternd mit dem mündigen Sitznachbarn darüber, wie absolut Schiete es ist, diesen Vorspann zu zeigen,
und dass er sich nie ne Karte für diesen Film gekauft hätte, hätte er das vorher gewusst.
Was soll der Kinogänger im Vorspann eigentlich genau zu erfahren bekommen? Dass Rassismus schlecht ist und Schwarze nicht blöd sind?

Ich stell mir vor, wie ein Schwarzer im Kino sitzt und sinngemäß zu lesen bekommt "nein, nein, ihr lieben Schwarzen, ihr seid nicht blöd wie im Film dargestellt."
Als Betroffener wäre ich beleidigt ob dieser Gutmütigkeit.
Die Sitzreihen vorn drehen sich alle um und gucken einen mitleidig an.... wenn nicht gar aufmunternd und freudig erregt. :dead:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Schnitter »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:48)

Was soll der Kinogänger im Vorspann eigentlich genau zu erfahren bekommen?
Z.B. dass die Darstellung der "praktizierten Sklaverei" in dem Film nicht den historischen Tatsachen entspricht, was ja schlecht von der Hand zu weisen ist.
DogStar

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DogStar »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:36)

Ist halt eine sehr verkürzende Darstellung, da neben den Grünen FDP, SPD und Linke diesen Antrag unterstützen. Es geht bei diesem Antrag nicht darum, dass im nächsten Moment der Rassismus nicht mehr existiert. Aber ich denke, dass muss ich dir nicht im Detail erläutern.
Nein - du musst das nicht erläutern. Kannst du sicherlich auch gar nicht. Aber diejenigen, die sich sowas ausdenken, sollten es schon tun.
Wenn bei uns an der Schule die arabischen Jungs die Deutschen als "Kartoffel " bezeichnen, dann tun sie das auch, wenn sie das Wort "Rassismus" nicht mehr im Grundgesetz finden. Das ändert exakt ... genau ... nix ;) !

Wie dumm kann man eigentlich sein, zu glauben, offensichtliche Unterschiede einfach durch das ausmerzen von Worten zum Verschwinden zu bringen?
Das ist ja völlig irre, wenn man mal auch nur eine Sekunde drüber nachdenkt!

Wir werden, wenn wir Feindbilder brauchen, immer Unterschiede finden. Selbst wenn wir uns demnächst alle weiß anmalen sollten ... oder, genetisch modifiziert, kollektiv in einer gemeinsamen Mischfarbe herumrennen ... dann wird halt in groß und klein unterteilt ... in arm und reich, dick und dünn ...

Die Lösung wird irgendwo in Stanislav Lem`s wundervollen "Sterntagebüchern" vorgeschlagen. Dort lassen sich die Menschen von einer Maschine in absolut identische, flache Metallscheiben pressen. (Das Paradies aller Linken, nehme ich an ... ?) Bei Lem nennt sich dieses Volk (vor der Pressung) übrigens "Idionten" :D !
Zuletzt geändert von DogStar am Do 11. Jun 2020, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Liberty »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Jun 2020, 14:48)
Was soll der Kinogänger im Vorspann eigentlich genau zu erfahren bekommen? Dass Rassismus schlecht ist und Schwarze nicht blöd sind?
Man könnte auch noch darauf hinweisen, dass die Liebesgeschichte von Scarlet und Rhett nur ein heteronormatives Stereotyp präsentiert und es auch andere Formen der Sexualität sowie mehr als nur zwei Geschlechter gibt, wie im Film dargestellt. :D
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