Schüler gegen den Religionsunterricht

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Misterfritz
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Misterfritz »

unity in diversity hat geschrieben:(11 Jan 2020, 05:40)

Fast jedes Land unterhält Auslandsschulen, so auch Deutschland.
Meist sind das Botschaftsschulen, an denen Diplomatenkinder unterrichtet werden. Es können auch Kinder von längerfristig im Ausland beschäftigten Mitarbeitern sein. Ziel ist ein deutschlandkompatibler Schulabschluß.
Die Schulen vermitteln auch grundlegende Kenntnisse über Sitten und Gebräuche des Gastlandes.
Es können auch einheimische Kinder am Unterricht teilnehmen, wenn sie sich mit der deutschen Sprache und Kultur vertraut machen wollen.
Die Schulen indoktrinieren weder in weltanschaulicher, noch religiöser Hinsicht. Gleichwohl werden Werte vermittelt, die alle Deutschen verbinden. Das sind Horte der Integration.
Aktuell sorgt ein Schulprojekt von Rezept Erdogan für Wirbel, über das gerade verhandelt wird. Religion wird eine schwergewichtige Rolle spielen.
Die Meinungen reichen von sinnvolles Integrationsprojekt bis Kaderschmiede für Erdos 5. Kolonne:
https://www.dw.com/de/aufregung-um-t%C3 ... a-51947633
Wie beurteilt ihr diesen Sachverhalt?
Wie breit dürfen Auslandsschulen ihren Bildungsauftrag auslegen?
Sind Kontrollen der Schulaufsicht mit Diskriminierung und Rassismus gleichzusetzen?
Diese Schulen braucht niemand. Die wenigsten Schüler dürften aus Familien kommen, die nur vorübergehend in Deutschland sind.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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H2O
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Jan 2020, 09:03)

Diese Schulen braucht niemand. Die wenigsten Schüler dürften aus Familien kommen, die nur vorübergehend in Deutschland sind.
Ok, dann sind sie doch aber auch gar kein Stolperstein! Lassen wir Eltern und Schüler mit und ohne türkische Wurzeln doch entscheiden, in welcher Sprache ihnen das Rüstzeug für ihr künftiges Leben vermittelt werden soll. Wenn ich mich richtig erinnere, dann gibt es in Deutschland schon einige Schulen, die sich besonders an türkischsprachige Schüler richten. Die wurden über den grünen Klee gelobt... etwa nur deshalb, weil Erdogans politische Gegner der "Gülen-Bewegung" diese Schulen betreiben? Unter dem Strich wichtig bleibt doch die regelmäßig erreichte "Soll-Qualität" gemäß Konferenz der deutschen Kultusminister.
Alpha Centauri
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Alpha Centauri »

Liberty hat geschrieben:(17 Dec 2019, 15:21)

Bei deinen Kinder mag das so gewesen sein und bei einigen andere sicher auch. Aber es gibt eben auch viele, die in dem Zwangssystem Schule unter die Räder kommen. Jedes Kind ist anders.



Ich denke Kinder sind von Natur aus neugierig und interessiert. Das mit dem Selbstlernen kommt eigentlich von selbst, wenn man die Neugier der Kinder nicht erstickt, indem man sie in Schulen einkerkert und einheitlich zwangsbeschult.
So sehe ich dass auch, es gibt zig Beispiele von Kindern die mit dem Zwangssystem Schule nichts anfangen können, dass fängt doch schon bei der Art des Unterrichtes an , im Sitzen dass dem natürlichen Bewegungsdrang von Kinder eigentlich völlig widerspricht , man könnte die Liste endlos fortsetzen ( Kopfnoten, Bulämie Lernen usw) .

Zu Religionunterricht, wer es braucht soll es haben , ich als Atheist jedenfalls konnte auf den Quatsch liebend gerne verzichten.
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naddy
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von naddy »

H2O hat geschrieben:(11 Jan 2020, 10:17)

Wenn ich mich richtig erinnere, dann gibt es in Deutschland schon einige Schulen, die sich besonders an türkischsprachige Schüler richten.
Dann aber hoffentlich mit dem Ziel der Sprachvermittlung, über deren Bedeutung für die Integration besteht allgemeiner Konsens. Oder will man damit etwa dauerhafte türkische Enklaven einrichten?
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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unity in diversity
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von unity in diversity »

Erdogan, aus dem Leben und daneben gegriffen:

„Aber ist Demokratie der Zweck oder das Mittel? Wir meinen, daß Demokratie nicht der Zweck, sondern das Mittel ist.“

„Minarette sind Bajonette, Kuppeln sind Helme“

„Moscheen sind unsere Kasernen, Gläubige sind Soldaten“

„Eroberung heißt Mekka. Eroberung heißt Sultan Saladin, heißt, in Jerusalem wieder die Fahne des Islams wehen zu lassen.“

Davon gibt es haufenweise in 3D, Farbe und HD. Auch zum Genozid an den Armeniern und er bringt immer wieder neoosmanisches Gedankengut ins Gespräch. Ideologische Grundlage ist der Turanismus...

Darf man wirklich mit so jemandem über Bildung verhandeln?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
BenJohn

Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von BenJohn »

Ich hätte kein Problem mit Schulen für Türkischstämmige. Allerdings nicht von Erdogan unterstützt oder gar beeinflusst. Wenn Türkischstämmige gerne unter sich bleiben wollen, dann bitte schön. Warum denn nicht?

Ich erwarte von denen nur, dass sie unser Rechtssystem akzeptieren, Und das tun die allermeisten Türkischstämmigen ganz offensichtlich.
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Vongole
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Vongole »

Was hat diese Diskussion eigentlich mit dem Thread-Titel zu tun? :?:
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von unity in diversity »

Vongole hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:16)

Was hat diese Diskussion eigentlich mit dem Thread-Titel zu tun? :?:
Ausgangspunkt war, daß Schüler für religionsfreie Bildungsstätten sind.
Dann kam es zu pro und contra und wenn man eine Religion bevorzugt, diskriminiert man alle anderen.
Jetzt kommt die invasive Außenpolitik eines Landes dazu, in dem ein Präsidialsystem aktuell ist. Ob man sich seinen Wünschen fügen soll und welche Konsequenzen diesbezüglicher "Pluralismus" haben kann.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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H2O
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von H2O »

Weiter oben hatte ich türkische Schulen genannt, und wenigstens eine davon ist auch in Berlin tätig. Diese Schule mit ihrem Förderer, der Gülen-Bewegung, wurde wiederholt (!) in unseren deutschen Medien als vorbildlich gelobt. Sie zieht deren Aussagen zufolge sogar Schüler an, die überhaupt keinen türkischen oder islamischen Hintergrund mitbringen. Diese Schulen sind offenbar von Staats wegen genehmigt und ihre Abschlüsse werden anerkannt (vermutlich dann auch vom Kultusministerium des Bundeslandes überprüft).

In der Türkei werden "deutsche" Schulen mit deutscher Förderung betrieben. Darum hatte es in der jüngeren Vergangenheit Reibereien mit der türkischen Regierung gegeben, die aber gütlich beigelegt wurden. Ihre Schulabschlüsse werden in der Türkei und in Deutschland anerkannt. Viele türkische Familien bemühen sich um einen Platz in diesen Schulen für ihre Kinder.

Warum entstehen nun Bedenken gegen vom türkischen Staat geförderte Schulen in Deutschland? Offenbar... so die öffentlichen Verlautbarungen aus Regierungskreisen in Berlin... geht es um drei Schulen dieser Art in Deutschland: Berlin, Köln, Frankfurt. Sie unterliegen hinsichtlich ihrer Abschlüsse der Kontrolle der Kultusministerien in diesen Bundesländern. Für Schüler mit türkischem Hintergrund besteht keinerlei Verpflichtung, diese Schulen zu besuchen. Wenn dadurch Schüler mit türkischem Hintergrund leichter höhere (anerkannte!) Abschlüsse erreichen als an deutschen Regelschulen, dann kann man den Betrieb solcher Schulen nur mit Wohlwollen begleiten. Das wesentliche Ergebnis muß die höhere Zahl brauchbarer Abschlüsse bleiben, und die nachfolgend bessere Eingliederung dieser Schüler in unsere deutsche und europäische Arbeitswelt. Vermutlich wird Religion und Religionsausübung in diesen Schulen einen höheren Stellenwert als an deutschen Regelschulen haben. So lange dadurch kein grundgesetz-widriger Konflikt gefördert wird, kann dagegen kein vernünftiger Einwand erhoben werden!
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Volkerenmoord
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Volkerenmoord »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Nov 2019, 22:17)

So gut ich diese Initiative finde, ich befürchte, die Kirchen werden sich mit Händen und Füssen gegen eine Änderung der Landesverfassung wehren.
Ich finde den Protest garnicht soo schlecht :thumbup:
Mir ist bewusst das wenn etwas für Menschen Unrecht erscheint und etwas Sinn frei ist das man was dagegen tuhen sollte !
Aber ich Persönlich finde den Religionsunterricht halb soo schlimm, da denke ich mir den kann man auch ganz enspant druchziehen.
Auch wenn man nicht Religiös eingestellt ist gehört trotzdem zum Lehrplan und muss halt durch gezogen werden.

Ich mochte auch ein, zwei Dinge nicht in meiner Schulzeit und musste sie trotzdem durchziehen und dafür Lehrnen und gute Noten nach Hause bringen, auch wenn ich ein, zwei sachen in der Schule mehr als langweilich fande, habe ich trotzdem veruscht den UNtericht wenigstens etwas zu folgen.

Keiner kann behaupten das alles in der Schulzeit toll wahr und das jeder Stoff den man in der Schule durch genommen hatt total wertvoll wahr nur trotzdem sollte man versuchen in den Unterricht zu gehen und dem Unterricht halbwegs zu folgen und nicht gleich dagegen zu rebelieren.

Das ist dann schon etwas übertrieben finde ich, es ist halt nur ein Fach das geht ja noch !

Aber trotzdem muss das jeder für sich wissen es ist ja seine eigene Note die da drunter leider und welche am Ende das Jahres auf dem Zeugnis steht ! :rolleyes:
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unity in diversity
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von unity in diversity »

@H2O
Daß die Gülen-Schulen medial gepusht werden, ist naheliegend.
Ebenso, daß Erdogan jetzt Konkurrenzveranstaltungen unter DİTİB-Trägerschaft wünscht.
Damit wird der seit Juli 2016 schwelende innertürkische Konflikt nach außen getragen.
Bildungspolitik ist also politischer als man denkt, weil interessenorientiert.
Gleichgültigkeit und Machtlosigkeit tarnt man in Deutschland ggf. als Pluralismus.
Die Schüler, welche den Zankapfel Religion aus Schulen raushalten wollen, beweisen insgesamt mehr Weitsicht als mancher Erwachsene.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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