Nein, die waren dann irgendwann erfolglos.
Das streitet ja auch keiner ab.
Und wie geht es anders?
Moderator: Moderatoren Forum 5
Nein, die waren dann irgendwann erfolglos.
Die Zeiten von Love Parade & Co sind vorbei. Auch kleinere Aufmärsche mit Soundsystemen, etwa die "Freiraumdemos" sind im Grunde schon historisch, gar nicht mehr aktuell. Es finden sich immer wieder neue Formen und auch Orte. Was als Diskothekensterben diskutiert wird, sind ganz normale Weiterentwicklungen des Massengeschmacks, aber auch der Wohngegenden oder Industriegebiete, in denen diese Institutionen eingebettet sind. Es verändern sich die Mietpreise, es verändern sich auch die Lärmschutzansprüche. Anderen Ortes entsteht derweil neues.Aldemarin hat geschrieben:(05 Mar 2019, 04:19)
Bezüglich "kostenloser Musikveranstaltung für junge Leute": alle Technoparaden fallen und fielen auch in diese Kategorie! Und viele jungen Leute hatten auf einer derartigen Veranstaltung ihrer verrückteste Partygeschichte erlebt!
Wie "teuer" war das im "Westen" ? So ein Wochenende ? Für den Durchschnitt ??Billie Holiday hat geschrieben:(04 Mar 2019, 19:40)
Niemals hätten wir damals „kostenlose Musikveranstaltungen für junge Menschen“ besucht. Hört sich an wie betreute Tanztees.
Wir waren in Clubs, haben die Sau rausgelassen und die Füße kaputtgetanzt, egal was es kostete. Es gab sowas wie unbedarfte Jugend, da hat man auch mal aus dem Auto rausgekotzt und ist morgens um 7 fertig ins Bett gefallen, ob nun das eigene oder ein anderes. Solche Zeiten gehen aber vorbei, man ist irgendwann satt.
...Musikveranstaltung für junge Menschen....
Kann man nicht beantworten ohne es weiter einzugrenzen. Beim ollen Lindenberg heißt es noch 1974 "Freitag abend steckt er sich 100 Mark und ne Zahnbürste ein" (Leider nur ein Vakuum). Damit wärest du in den 90ern wohl nicht mehr weit gekommen. Damals in den Jahrzehnten, als manche Diskutanten hier jung waren, mögen 100 Mark (ca 51 Euro) noch ein Monatslohn gewesen sein. Heute reicht das kaum fürs Taxi. Was war deine Frage?Teeernte hat geschrieben:(05 Mar 2019, 10:25)
Wie "teuer" war das im "Westen" ? So ein Wochenende ? Für den Durchschnitt ??
Wieviel das heute Kostet - kann ich an meinen Kindern sehen.
Ja so um 1979 ....80...imp hat geschrieben:(05 Mar 2019, 10:43)
Kann man nicht beantworten ohne es weiter einzugrenzen. Beim ollen Lindenberg heißt es noch 1974 "Freitag abend steckt er sich 100 Mark und ne Zahnbürste ein" (Leider nur ein Vakuum). Damit wärest du in den 90ern wohl nicht mehr weit gekommen. Damals in den Jahrzehnten, als manche Diskutanten hier jung waren, mögen 100 Mark (ca 51 Euro) noch ein Monatslohn gewesen sein. Heute reicht das kaum fürs Taxi. Was war deine Frage?
Also ich könnte schon, ich bin aber aus der Form und habe auch das Interesse nicht.Teeernte hat geschrieben:(05 Mar 2019, 14:40)
Ja so um 1979 ....80...
Wer kann sich also heute noch die Disco in 3..4 Tagen der Woche "leisten" ?
Für manche ist Tanz im engeren Sinne nicht der Höhepunkt eines Discoabends.Aldemarin hat geschrieben:(08 Mar 2019, 00:25)
Was immer gern übersehen wird: für manche ist Tanzen eines der wichtigsten Dinge der Welt. Wer ausdauernd und eindrucksvoll tanzt, demonstriert Stärke. Und die Loveparade wurde nur deshalb so groß, weil man dort verrücktere Dinge machen konnte, wie auf anderen Parties!
Das Problem liegt im Bereich der Bauvorschriften. Früher gab es in den Innenstädten viele kleinere Diskotheken. Damit ist aber schon seit längerem Schluss, weil von den Diskotheken eine nicht unerhebliche Lärmbelastung ausgeht. Das bedeutete, dass Betreiber gezwungen sind in Gewerbegebiete auszuweichen. Möchte man eine Diskothek betreiben, ist es wichtig, was der Flächennutzungsplan zulässt.imp hat geschrieben:(05 Mar 2019, 12:36)
Viele größere Diskotheken haben die Wende geschafft, haben größere Flächen heruntergebrochen auf kleinere Teilkonzepte. In der Regel heißt die Devise nicht Sparen sondern Flucht nach vorn. Es überlebt, wer modernisiert, wer wandelt, wer ein Konzept hat. Sparen, Nachmachen oder fünf Jahre lang ohne größere Veränderungen weiterwursteln, das geht vielleicht noch am Land. Das ist die Domäne der 50-Cent-Parties und dergleichen. Daneben immer wieder Motto- und Altersgruppen-Events.
Der Tanzpalast ist noch lange nicht tot. Etwa eine Million Menschen, sagen die Statistiker, gehen an einem typischen Wochenende aus und treffen auf ein Angebot, das so vielfältig ist wie noch nie zuvor. Da schwimmt nicht jeder oben. Geht gar nicht. War noch nie so.
Kein WLAN für I PhonesAldemarin hat geschrieben:(03 Mar 2019, 05:15)
Warum haben in den letzten Jahren so viele - und durchaus gute - Partylocations zu gemacht und stehen schon jahrelang ungenutzt herum? Warum ist es anscheinend nicht mehr möglich, diese wirtschaftlich zu betreiben?
Viele derer, die investiert haben, haben entweder Lärmschutz verbessert oder lagen ohnehin in günstigem Gebiet. Mancher 60er-Jahre-Bunker, in dem in den 90ern der Rave stattfand, sind ohnehin längst zu und oft ist es gar nicht so schade drum.sünnerklaas hat geschrieben:(17 Apr 2019, 07:35)
Das Problem liegt im Bereich der Bauvorschriften. Früher gab es in den Innenstädten viele kleinere Diskotheken. Damit ist aber schon seit längerem Schluss, weil von den Diskotheken eine nicht unerhebliche Lärmbelastung ausgeht. Das bedeutete, dass Betreiber gezwungen sind in Gewerbegebiete auszuweichen. Möchte man eine Diskothek betreiben, ist es wichtig, was der Flächennutzungsplan zulässt.
Es gibt Erkenntnisse, das jede Generation 2-3 Jahre regelmäßig jedes Wochenende weg geht. Danach legt sich das Partybedürfnis merklich. Mit zunehmenden demographischen Wandel gibt es also immer weniger Ausgehpublikum, das die Läden am Laufen hält.Aldemarin hat geschrieben:(03 Mar 2019, 05:15)
Warum haben in den letzten Jahren so viele - und durchaus gute - Partylocations zu gemacht und stehen schon jahrelang ungenutzt herum? Warum ist es anscheinend nicht mehr möglich, diese wirtschaftlich zu betreiben?
Dagegen stehen spätere und losere Bindungen und eine gefühlt ausufernde Ausweitung der "Jugend" in den letzten Jahrzehnten. Noch nie war so viel Geld zu machen wie heute. Die Angebote sind divers geworden. Tanzschuppen konkurrieren mit Mischformen, wo die Tanzfläche Nebensache ist und eher lounge-artigen Angeboten.RayBan hat geschrieben:(17 Apr 2019, 10:36)
Es gibt Erkenntnisse, das jede Generation 2-3 Jahre regelmäßig jedes Wochenende weg geht. Danach legt sich das Partybedürfnis merklich. Mit zunehmenden demographischen Wandel gibt es also immer weniger Ausgehpublikum, das die Läden am Laufen hält.
Trotzdem sinkt die Anzahl derartiger Betriebe, insbesondere bei Großraumdiskotheken. Deine “lounge-artigen Angebote“ sind auch vielfach weniger auf Umsätze der Kunden angewiesen, sondern haben andere Zwecke.imp hat geschrieben:(17 Apr 2019, 12:58)
Dagegen stehen spätere und losere Bindungen und eine gefühlt ausufernde Ausweitung der "Jugend" in den letzten Jahrzehnten. Noch nie war so viel Geld zu machen wie heute. Die Angebote sind divers geworden. Tanzschuppen konkurrieren mit Mischformen, wo die Tanzfläche Nebensache ist und eher lounge-artigen Angeboten.
Tatsächlich sinkt eigentlich nur die Mitgliedschaft im Branchenverband. Ich weiß nicht, du wohnst wohl eher südlich? Weder in der bayrischen kleinen Stadt noch in Hamburg, Leipzig, Dresden, Berlin oder selbst in Halle hat irgendwer Not, einen Club zum Ausgehen und Poussieren zu finden. Wahr ist, dass das demographisch anders zusammengesetzt ist als vorm Kriech oder beim Schmidt.RayBan hat geschrieben:(17 Apr 2019, 13:03)
Trotzdem sinkt die Anzahl derartiger Betriebe, insbesondere bei Großraumdiskotheken.
Ich wohne in Hannover. Und es geht nicht darum, ob es keine Angebote gibt, es geht darum, daß das Angebot logischerweise kleiner wird, da die Generation der 18-25 jährigen von 10 auf 6,5 Millionen geschrumpft ist. Das hat zwangsläufig Folgen.imp hat geschrieben:(17 Apr 2019, 13:14)
Tatsächlich sinkt eigentlich nur die Mitgliedschaft im Branchenverband. Ich weiß nicht, du wohnst wohl eher südlich? Weder in der bayrischen kleinen Stadt noch in Hamburg, Leipzig, Dresden, Berlin oder selbst in Halle hat irgendwer Not, einen Club zum Ausgehen und Poussieren zu finden. Wahr ist, dass das demographisch anders zusammengesetzt ist als vorm Kriech oder beim Schmidt.
Darauf reagieren die Anbieter. Manche Anbieter merken auch, dass das alles mit 50 keinen Spaß mehr macht und schließen. Immer wieder eröffnet auch wer, immer wieder verhebt sich auch wer. In Bonn hat man alle Nase lang, dass irgendwas auf macht und bald wieder schließt. Das erhöht den Pleitencounter, aber sagt es wirklich etwas?
Wundert es irgendwen, wenn die jetzt heranwachsende Jugend vielleicht in fünf oder zehn Jahren mal sagt, Berghain, naja, das ist irgendwie was für hängengebliebene und Schwangere auf Papasuche?
Ich kann zu Braunschweig nichts sagen. Generell sieht man aber: Es gibt Formen, die vor 20 Jahren so nicht angeboten wurden. Es gibt Formen, die vor 20 Jahren gut ankamen und heute nicht mehr ziehen, nicht interessant sind. Zumindest in Berlin fielen mir die Mittdreißiger früher entweder weniger auf weil uninteressant oder sie waren weniger präsent als heute. Selbst die Türpersonen sind heute oft ältere Herren. Das hat man so nicht in Erinnerung. Ein geschäftstüchtiger Wirt wandelt sein Konzept mit der Zeit, spricht veränderte Zielgruppen anders an, positioniert sich im Preis- und Qualitätsspektrum neu, baut um, vergrößert oder verkleinert.RayBan hat geschrieben:(17 Apr 2019, 13:23)
Ich wohne in Hannover. Und es geht nicht darum, ob es keine Angebote gibt, es geht darum, daß das Angebot logischerweise kleiner wird, da die Generation der 18-25 jährigen von 10 auf 6,5 Millionen geschrumpft ist. Das hat zwangsläufig Folgen.
Wir sind vor 20 Jahren nach Braunschweig gefahren und auch da hat sich das Angebot merklich ausgedünnt. Mir kann das egal sein aber so zu tun als gäbe es kein geringeres Angebot als vor 20 Jahren, ist doch etwas komisch.