Der Denker hat geschrieben:(18 Feb 2019, 20:34)
Sofern es sich um einen guten Zweck handelt , wie z.b für den Klimaschutz können Kinder und Jugendliche gar nicht negativ instrumentalisiert werden. Natürlich gibt es auch hier Grenzen. Würde eine Aktion gestartet werden in der sich Menschen auf die Straße stellen und PKW blockieren sollen , wäre dies durchaus eine Instrumentalisation von Leuten die in ihrem Eifer um Umweltschutz eine Grenze zu überschreiten bereit sind.
Solange die Demos aber friedlich ablaufen und CO2 Sündern nicht Gewalt angedroht wird ist es meines Erachtens in Ordnung auch die Jugend darauf aufmerksam zu machen, dass der Klimawandel ein so relevantes Problem für die Welt ist, dass es sich hierfür lohnt die Schule zu schwänzen. Vermutlich gehen sogar gerade diejenigen auf die Straße die üblicherweise nicht die Schule schwänzen, denn man sieht, dass ihnen die Zukunft nicht egal ist !
Nun, es ist eine Binsenweisheit, dass man für eine gute Sache nicht negativ instrumentalisiert werden kann. Ein wenig selbstreflektierendes Denken wird aber dazu führen zu verstehen, dass "gut" und "schlecht" Wertungen sind, die stark vom Betrachter abhängen. Was ist denn gut und was schlecht? In Saudi-Arabien würden Leute vielleicht ihre Kinder auf die Straße schicken um für die Köpfung von Drogenhändlern zu demonstrieren. In Saudi-Arabien sicher eine uneingeschränkt "gute" Sache. Vielleicht denken Leute hier anders darüber.
Es geht also weniger darum was gut und was schlecht ist, sondern eher darum ob die Instrumentalisierung von Kindern für politische Zwecke ein legitimes Mittel ist.
Bei den Demos hier muss man allerdings sagen, dass diese offenbar durchaus aus dem Dunstkreis der Kinder selber stammen. Auch mir erscheint der Zweck durchaus gut. Es wurden aber auch schon Fälle von Trittbrettfahrern geschildert, die übel aufstoßen lassen. Es ist halt eine Gratwanderung, denn insbesondere vorpupertäre Kinder haben eben tyischerweise keine eigene politische Meinung. Die Ursache für deren Handeln ist also meist bei Menschen zu suchen, die ein Interesse verfolgen diese Kinder dort laufen zu sehen.
Bei "rettet das Klima" wird kaum jemand ein Problem haben. Warten wir aber mal ab wer als nächstes Kinder mit politischen Anliegen in die Öffentlichkeit zieht. Dann mag hier kontroverser diskutiert werden.