Fälschungsskandal beim „Spiegel“

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Fliege
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Fliege »

yogi61 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 18:46)
Viele Journalisten lassen ganz unverholen ihre politische Meinung einfliessen, auch wenn damit die Wahrheit gebeugt wird. Ist alles menschlich.
Das ist zwar menschlich, jedoch eine schwere Verfehlung journalistischer Standards. Man könnte solche Standardverfehlung als "Kleber-Standard" erfassen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Selina
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Selina »

yogi61 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 18:46)

Naja, Journalisten und Presseleute sind ja nun einmal nicht per se besser Menschen. Die wollen auch Wertschätzung und sie wollen ihre Storys verkaufen. Egal ob Kevin Carter zwanzig Minuten zusieht, wie ein Geier sich auf ein halbverhungertes Kind im Sudan zubewegt und knipst um dann den Pulitzer abzuräumen, oder wenn etwas kleiner die hochgelobte FAZ zusieht wie in ihrer Zeitung auf der Höhe der Griechenlandkrise Unwahrheiten über die angeblich hohe Rente der Einwohner verbreitet wird. Viele Journalisten lassen ganz unverholen ihre politische Meinung einfliessen, auch wenn damit die Wahrheit gebeugt wird. Ist alles menschlich.
Ja, dazu sagte ich ja schon paar Beiträge weiter oben etwas. Ich halte es halt für eine Illusion, der Spiegel-Fake-Schreiber sei eine unrühmliche Ausnahme. Da gibt es jede Menge weitere Fakes auch anderswo. Man muss nur genau hinschauen. Die Blöd ganz vorne dran. Da gehts ja auch gar nicht immer gleich um die glatte Lüge. Die ist ja noch ehesten zu enttarnen. Was viel schlimmer ist, ist eine tendenziöse Berichterstattung, wo die Gegenseite einfach nicht mehr gehört wird, wo Behauptungen und Mutmaßungen in die Runde gestreut werden, dass es nur so eine Art ist. Das ist fast noch schlimmer als die Lügenstory aus einem kranken, vom Ehrgeiz zerfressenen Gehirn. Denn dumme Leute glauben den Mist ja.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von jack000 »

Selina hat geschrieben:(20 Dec 2018, 19:04)
Was viel schlimmer ist, ist eine tendenziöse Berichterstattung, wo die Gegenseite einfach nicht mehr gehört wird, wo Behauptungen und Mutmaßungen in die Runde gestreut werden, dass es nur so eine Art ist.
So war das u.a. bei den "Flüchtling findet Geldbörse mit xxxx€ und gibt diese zurück" von dem Herrn vom Spiegel. Wenn man das von der Gegenseite anzweifelte, wurde das als Hetze gebrandmarkt.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von jack000 »

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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 22:09)

So war das u.a. bei den "Flüchtling findet Geldbörse mit xxxx€ und gibt diese zurück" von dem Herrn vom Spiegel. Wenn man das von der Gegenseite anzweifelte, wurde das als Hetze gebrandmarkt.
Hast du

a) Belege das es der Spiegel Reporter war.
b) Das die Berichterstattung gefälscht war.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Raul71 »

jack000 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 22:09)

So war das u.a. bei den "Flüchtling findet Geldbörse mit xxxx€ und gibt diese zurück" von dem Herrn vom Spiegel. Wenn man das von der Gegenseite anzweifelte, wurde das als Hetze gebrandmarkt.
In diesen Wochen wurden am laufenden Band Geldbeutel von Syrern gefunden. ;) :D Es hörte irgendwann auf. Eventuell weil die Medien selbst merkten, wie peinlich das auf Dauer war.
Ich hielt trotzdem "Lügenpresse" für nicht angebracht. Aber wenn man wieder solche Märchenonkel, wie den beim Spiegel, registriert, kommen einem die übelsten Gedanken. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass so ein Mensch die absolute Ausnahme darstellt.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Watchful_Eye »

Alexyessin hat geschrieben:(20 Dec 2018, 23:31)

Hast du

a) Belege das es der Spiegel Reporter war.
b) Das die Berichterstattung gefälscht war.
Bei a) kann ich aushelfen: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-139095787.html
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von jack000 »

Raul71 hat geschrieben:(21 Dec 2018, 01:58)

In diesen Wochen wurden am laufenden Band Geldbeutel von Syrern gefunden. ;) :D
Das war sicherlich nur Zufall ... :?
Es hörte irgendwann auf. Eventuell weil die Medien selbst merkten, wie peinlich das auf Dauer war.
Ach Quatsch, das hat doch damit überhaupt nichts zu tun :eek:
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von jack000 »

Watchful_Eye hat geschrieben:(21 Dec 2018, 02:22)

Bei a) kann ich aushelfen: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-139095787.html
und b) war ja sowieso alles richtig ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Watchful_Eye »

jack000 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 22:11)

Auch Anja Reschke zeigte Haltung:
https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5C94D1E1
Da muss ich dich dann, wo ich es gerade sehe, übrigens wiederum korrigieren: Bei dem Bild handelt es sich offenbar um eine Fälschung (oder bestenfalls um eine Satire). Das Original enthält kein solches Vorwort.


https://www.amazon.de/Haltung-zeigen-An ... 502&sr=8-1
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Fliege »

jack000 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 22:11)
Auch Anja Reschke zeigte Haltung:
https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5C94D1E1
Somit ist nun auch bei NDR-Reschke ein Haltungsschaden diagnostiziert, während sich ihr Haltungskollege WDR-Restle bereits selbst angeschwärzt hat mit seiner Attacke gegen "Journalismus im Neutralitätswahn - Warum wir endlich damit aufhören sollten, nur abbilden zu wollen, 'was ist'" (Twitterei von Georg Restle, 3. Juli 2018).
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(21 Dec 2018, 02:32)

und b) war ja sowieso alles richtig ...
Wie meinen ?
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Selina »

Watchful_Eye hat geschrieben:(21 Dec 2018, 04:26)

Da muss ich dich dann, wo ich es gerade sehe, übrigens wiederum korrigieren: Bei dem Bild handelt es sich offenbar um eine Fälschung (oder bestenfalls um eine Satire). Das Original enthält kein solches Vorwort.


https://www.amazon.de/Haltung-zeigen-An ... 502&sr=8-1
Danke für den Hinweis auf die Fälschung bzw. Satire. Anja Reschke gehört ja bekanntlich zu den Lieblings-Feinden der Rechtspopulisten. Die lassen natürlich nichts unversucht, sie und ihre Aussagen in den Dreck zu ziehen. Solche mutigen Journalisten, wie es Frau Reschke ist, müsste es viel mehr geben.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Tom Bombadil »

Wer ist Anja Reschke? Tritt die im Fernsehen auf?
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Dec 2018, 08:42)

Wer ist Anja Reschke? Tritt die im Fernsehen auf?
Mehrfach mit Preisen bedachte Panorama-Moderatorin. Ob sie das Magazin immer noch moderiert, weiß ich nicht genau. Hab es längere Zeit nicht gesehen. Werd ich aber wieder mal machen demnächst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anja_Reschke
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von watisdatdenn? »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Dec 2018, 14:41)
Die Erschütterung des Vertrauens in die Medien, für die er geschrieben hat, ist ein Schaden, der weder zu beziffern noch so einfach wiedergutzumachen ist.
Ich glaube dieser Schaden ist (bei kritischen Menschen) schon länger da..

Bei mir waren es die Fake-News um den Brand in Odessa die bei mir viel Vertauen zerstört haben, nachdem sich die Nachrichten nicht mit YouTube-Videos gedeckt haben..
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ausschr ... ._Mai_2014

Danach hab ich deutlich genauer hingeschaut und die Berichterstattungen im Zuge der Flüchtlingswelle haben verloren gegangenes Vertrauen nicht wirklich wiederhergestellt..

Bei mir führt dieser konkrete Fall also nicht zu einem Vertauensverlust.
Ich finde es sogar gut, dass der Spiegel so proaktiv mit dem Thema umgeht.
Vielleicht erhöht sich ja dadurch die aktuell oft miserable Qualität in den Medien wieder..
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Alexyessin »

https://www.sueddeutsche.de/medien/claa ... .4261593-2

Interessantes Interview mit dem Kollegen, der das ganze aufgedeckt hat.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Fliege »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Dec 2018, 10:07)
https://www.sueddeutsche.de/medien/claa ... .4261593-2

Interessantes Interview mit dem Kollegen, der das ganze aufgedeckt hat.
Daraus eine Frage: "Kann man an dieser einen Reportage [Jaegers Grenze] erklären, warum Relotius' Masche so lange funktionierte, die Kontrollen versagten?"
Und die Antwort von Spiegel-Coautor Juan Moreno:
"Das fällt alles wunderbar zusammen in seinen Geschichten, die haben etwas Tröstendes. Es ist totaler Zeitgeist. Die Reportage hat sich in den letzten Jahren massiv Richtung Kurzgeschichte, Richtung Literatur entwickelt" (meine Unterstreichung).
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Marmelada »

jack000 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 22:11)

Auch Anja Reschke zeigte Haltung:
https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5C94D1E1
Du regst dich über den Spiegel auf und präsentierst ein Bild mit Facebook als Quelle, ohne zu überprüfen, ob es echt ist?
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Ammianus »

Marmelada hat geschrieben:(21 Dec 2018, 12:08)

Du regst dich über den Spiegel auf und präsentierst ein Bild mit Facebook als Quelle, ohne zu überprüfen, ob es echt ist?
Habe gerade bei Amazone nachgeschaut. Dort findet sich zwar ein Bild des Covers und auch der Inhalt des Buches mit Inhaltsverzeichnis und dem kompletten Vorwort. Einen Hinweis, dass der Dingsbums das Vorwort geschrieben hat fehlt. Danach wären 2 Sachen möglich:

Das Foto bei Facebook ist eine Fälschung. Wer einigermaßen mit Bildbearbeitung arbeiten kann, für den ist das kein Problem.

Oder aber, der Verlag oder/und die Autorin haben ganz schnell zugesehen, dass die peinliche Sache verschwindet - wofür ich Verständnis hätte. Schließlich kann die Reschke nichts dafür, dass der Dingsbums ein Arsch ist. Bei schon verkauften Exemplaren ginge das allerdings nicht.

Nachtrag:

Das mit dem "Relotius-Vorwort" scheint eine Fälschung zu sein. Jedenfalls habe ich mir ein Bild ohne diese Angabe geladen und mit der Relotius-Teil verglichen. Reschke selbst gibt auf Twitter ebenfalls mit Foto einen derartigen Kommentar ab.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Fliege »

Ammianus hat geschrieben:(21 Dec 2018, 13:06)
Das mit dem "Relotius-Vorwort" scheint eine Fälschung zu sein.
Das ist m. E. eine durchaus treffende Bildsatire (vgl. Amazon-Link), zumal bei NDR-Reschke seit 2015/16 ein Haltungsschaden diagnostiziert ist ("O ja, die Silvesternacht von Köln muss Anja Reschke, 43, die personifizierte Political Correctness im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, auch als ihr Waterloo erlebt haben"; Zeit online, 3. Juli 2016).
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Schnitter »

jack000 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 22:11)

Auch Anja Reschke zeigte Haltung:
https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5C94D1E1
Ich muss leider feststellen dass du auf jeden braunen Müll reinfällst den irgendwelche Neonazis ins Netz stellen.
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Tom Bombadil
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(21 Dec 2018, 08:51)

Mehrfach mit Preisen bedachte Panorama-Moderatorin.
Ah ok, dann kann ich sie mangels Glotze nicht kennen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Schnitter »

Selina hat geschrieben:(21 Dec 2018, 08:51)

Mehrfach mit Preisen bedachte Panorama-Moderatorin.
Und Feindbild aller Neonazis, Reichsbürger und sonstigen Gehirnentkernten.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Skeptiker »

Fliege hat geschrieben:(21 Dec 2018, 11:50)
Daraus eine Frage: "Kann man an dieser einen Reportage [Jaegers Grenze] erklären, warum Relotius' Masche so lange funktionierte, die Kontrollen versagten?"
Und die Antwort von Spiegel-Coautor Juan Moreno:
"Das fällt alles wunderbar zusammen in seinen Geschichten, die haben etwas Tröstendes. Es ist totaler Zeitgeist. Die Reportage hat sich in den letzten Jahren massiv Richtung Kurzgeschichte, Richtung Literatur entwickelt" (meine Unterstreichung).
Und das ist ja genau das problematische daran. Der Artikel zur politischen Linkslastigkeit von Journalisten vervollständigt dann das Bild:
Skeptiker hat geschrieben:(29 Jan 2018, 23:26)
... Die Studie von Fleischhauer ist mir auch in Erinnerung geblieben (http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 95095.html) - denke, die meintest Du. Die erklärt für mich auch vieles und schärft die Wahrnehmung.
Ich halte das für bedenklich. Wenn der Journalismus einerseits politisch nicht neutral besetzt ist und darüber hinaus in Teilen ein System sich selbst bestätigender Literaten mit Sendungsbewusstsein etabliert, dann ist es bis zur manipulativen Berichterstattung nicht mehr weit.

Ich hoffe das war nun ein heilsamer Schock für die Redaktionen. Man bietet hier denjenigen die von "Lügenpresse" reden erheblich Angriffsfläche, denn von einer grob fahrlässigen Verbreitung zeitgeistlicher Lügengeschichten zur vorsätzlichen Verbreitung ebensolcher Inhalte ist es nur noch ein schmaler Grat. Ob es denn wirklich grob fahrlässig oder einfach nur fahrlässig war, das bleibt zu ermitteln.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Ammianus »

Fliege hat geschrieben:(21 Dec 2018, 14:06)

Das ist m. E. eine durchaus treffende Bildsatire (vgl. Amazon-Link), zumal bei NDR-Reschke seit 2015/16 ein Haltungsschaden diagnostiziert ist ("O ja, die Silvesternacht von Köln muss Anja Reschke, 43, die personifizierte Political Correctness im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, auch als ihr Waterloo erlebt haben"; Zeit online, 3. Juli 2016).
Zu Reschke selbst kann ich nichts sagen. Aber Satire sollte auch als so etwas erkennbar sein. Und da ist diese Journalistin vielleicht wieder zu unbekannt und der Relotius (war das so, da sieht man, dass den bis jetzt eigentlich auch kaum einer als Person wahrgenommen hat.) wohl auch. So scheint diese Bildfälschung scheinbar wirklich eine völlig blödsinnige Angelegenheit und noch dümmer als Relotius zu sein. Denn eins ist klar, die meisten krummen Dinger kommen irgendwann raus. Da kann man noch so intelligent sein. Bei dem Journalisten war es die Masse. Irgendwann muss das schief gehen. Ist wie bei gewöhnlichen Kriminellen. Du kannst eine Bank überfallen. Gibst du danach Ruhe, dann wird man kaum auf die stoßen. Aber die tun es immer wieder und so wird die Spur auch immer tiefer.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Dec 2018, 17:07)
(..)


Ich halte das für bedenklich. Wenn der Journalismus einerseits politisch nicht neutral besetzt ist und darüber hinaus in Teilen ein System sich selbst bestätigender Literaten mit Sendungsbewusstsein etabliert, dann ist es bis zur manipulativen Berichterstattung nicht mehr weit.

Ich hoffe das war nun ein heilsamer Schock für die Redaktionen. Man bietet hier denjenigen die von "Lügenpresse" reden erheblich Angriffsfläche, denn von einer grob fahrlässigen Verbreitung zeitgeistlicher Lügengeschichten zur vorsätzlichen Verbreitung ebensolcher Inhalte ist es nur noch ein schmaler Grat. Ob es denn wirklich grob fahrlässig oder einfach nur fahrlässig war, das bleibt zu ermitteln.
Diesen Post solltest du vor allem der Redaktion Bildzeitung zur Verfügung stellen, obwohl da weniger von "grob fahrlässiger" Verbreitung als von bewusst falschen bzw. geschickt aufbereiteten zeitgeistlichen Lügengeschichten
die Rede sein sollte.
Eigenartigerweise wird aber von der diesem Format geneigten Leserschaft alles geglaubt.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(21 Dec 2018, 17:30)
Diesen Post solltest du vor allem der Redaktion Bildzeitung zur Verfügung stellen, obwohl da weniger von "grob fahrlässiger" Verbreitung als von bewusst falschen bzw. geschickt aufbereiteten zeitgeistlichen Lügengeschichten die Rede sein sollte.
Eigenartigerweise wird aber von der diesem Format geneigten Leserschaft alles geglaubt.
Jeder Mensch neigt dazu die Inhalte für vertrauenswürdig zu halten, die er von Quellen erhält die seine Meinung unterstreichen. Das trifft auf die Bild genauso zu wie auf die TAZ. Man kann daher auf Bild-Leser herabschauen, man kann es auch lassen.

Bei der Bild sehe ich tatsächlich eine reißerische Art der Berichterstattung. Daher wirst Du mich selten die Bild zitieren sehen.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Dec 2018, 16:13)
Ah ok, dann kann ich sie mangels Glotze nicht kennen.
Du könntest sie aus der/den Mediathek/en kennen (auch ohne Glotze).
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Dec 2018, 17:47)

Jeder Mensch neigt dazu die Inhalte für vertrauenswürdig zu halten, die er von Quellen erhält die seine Meinung unterstreichen. Das trifft auf die Bild genauso zu wie auf die TAZ. Man kann daher auf Bild-Leser herabschauen, man kann es auch lassen.

Bei der Bild sehe ich tatsächlich eine reißerische Art der Berichterstattung. Daher wirst Du mich selten die Bild zitieren sehen.
Jeder Mensch sicherlich nicht, und ein politisch wirklich interessierter sogar ganz sicher nicht, für den ergeben sich Wahrheiten gerade aus der Differenzierung.

Ich schaue nicht auf Bild-Leser herab, ich konstatiere nur. Die gleiche Gutgläubigkeit findet sich übrigens auch bei Lesern von RT, Neues Deutschland, PI-News, Epoch Times, Junge Freiheit, um nur einige zu nennen.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(21 Dec 2018, 18:04)
Jeder Mensch sicherlich nicht, und ein politisch wirklich interessierter sogar ganz sicher nicht, für den ergeben sich Wahrheiten gerade aus der Differenzierung.

Ich schaue nicht auf Bild-Leser herab, ich konstatiere nur. Die gleiche Gutgläubigkeit findet sich übrigens auch bei Lesern von RT, Neues Deutschland, PI-News, Epoch Times, Junge Freiheit, um nur einige zu nennen.
... und es ist sicher Zufall, dass alle diese Zeitungen ein bestimmtes Klientel bedienen. Meinst Du ein TAZ Leser ist da anders?

Ist Dir aufgefallen, dass es gerade die Gutgläubigkeit der Spiegel-Redaktion war, die dem Journalisten das Tor zum Betrug weit geöffnet hat? Interessant, dass nun gerade wieder auf die rechten Medien abgehoben wird. Für KEINE der genannten Zeitungen hat der Betrüger übrigens gearbeitet. Wieso stellst Du nun ausgerechnet DIE an den Pranger? Haben DIE ihre Sorgfalt verletzt, oder die anderen?

Es ist schon bemerkenswert diesen Skandal eines linksliberalen Blattes dafür zu nutzen, gegen rechte Medien und deren Leser zu wettern. Dieser Fall bestätigt ja alle diejenigen, die auf Seiten der rechten Medien immer wieder gegen manipulative Berichterstattung protestiert haben - und dafür immer wieder übelst beschimpft worden sind.

Nun fliegt das auf, und auf wen geht man los? Die bösen rechten Medien … :rolleyes:
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Vongole »

Erstens ist z.B. Neues Deutschland ein linkes Medium, zweitens vergleiche ich nur, und drittens sind es leider immer wieder rechte Medien, (Qualitätsjournalimus ausgenommen), die ihre Sorgfaltspflicht nicht nur verletzen,
sondern völlig außer Acht lassen. Meist genügen wenige Klicks im Netz, um dort Fake News auf die Spur zu kommen.
Und im Gegensatz zum Spiegel, der die Fälschungen veröffentlicht und schonungslos Stellung genommen hat, konnte ich bei den genannten Medien so etwas nie feststellen.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Dec 2018, 18:21)
Interessant, dass nun gerade wieder auf die rechten Medien abgehoben wird.
Wärest Du bereit, willens und in der Lage "rechte Medien" zu definieren?
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(21 Dec 2018, 18:33)
Erstens ist z.B. Neues Deutschland ein linkes Medium, zweitens vergleiche ich nur, und drittens sind es leider immer wieder rechte Medien, (Qualitätsjournalimus ausgenommen), die ihre Sorgfaltspflicht nicht nur verletzen,
sondern völlig außer Acht lassen. Meist genügen wenige Klicks im Netz, um dort Fake News auf die Spur zu kommen.
Und im Gegensatz zum Spiegel, der die Fälschungen veröffentlicht und schonungslos Stellung genommen hat, konnte ich bei den genannten Medien so etwas nie feststellen.
Dann nennen wir es populistische Presse meinetwegen. Klar, die haben weniger Skrupel als die seriös wahrgenommenen Medien. Das ist aber ein bekanntes Problem. Niemand sollte der Bild in ähnlicher Weise vertrauen wie z.B. der Welt, um einfach mal bei der vergleichbaren politischen Einordnung zu bleiben.

Blöd an der Situation ist lediglich, dass Menschen durch diesen Skandal den Eindruck gewinnen könnten, dass die seriösen auch nicht viel besser sind. Ja, der Spiegel deckt das selber auf. Aber er deckt eben ein Problem auf, dass von Zweiflern immer schon so vermutet oder unterstellt wurde. Für mich persönlich steigert das die Seriosität der Artikel für die Zukunft, andere werden sich vielleicht abwenden.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Bild braucht sich gar nicht so aufzuplustern, dieses Ding ist das mieseste Druckerzeugnis seit Erfindung der Druckerpresse und hat unzählige Menschen auf dem Gewissen, einfach mal den Bildblog aufschlagen.
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H2O
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 18:46)

Naja, Journalisten und Presseleute sind ja nun einmal nicht per se besser Menschen. Die wollen auch Wertschätzung und sie wollen ihre Storys verkaufen. Egal ob Kevin Carter zwanzig Minuten zusieht, wie ein Geier sich auf ein halbverhungertes Kind im Sudan zubewegt und knipst um dann den Pulitzer abzuräumen, oder wenn etwas kleiner die hochgelobte FAZ zusieht wie in ihrer Zeitung auf der Höhe der Griechenlandkrise Unwahrheiten über die angeblich hohe Rente der Einwohner verbreitet wird. Viele Journalisten lassen ganz unverholen ihre politische Meinung einfliessen, auch wenn damit die Wahrheit gebeugt wird. Ist alles menschlich.
Daß so etwas geschieht, sehe ich natürlich auch ein. Aber dann, wenn dahinter keine harmlosen Flunkergeschichten stehen, sondern politisch umstrittene Themen mit solchen Lügengeschichten verbogen werden, dann hört wohl doch der Spaß auf. Dann wird der Lügner fast mühelos zum einflußreichen Meinungsgestalter, weil er ein angesehenes Medium als "Zeugen" seiner Lügengeschichte mißbraucht.

Wenn ich hier in einer Diskussion eine Meinung mit Hinweis auf eine Pressemeldung oder Rundfunkmeldung hinterlege, dann kommt oft ganz zu Recht die Frage nach der Informationsquelle. Tja, kein Zweifel erlaubt, ist dort und dort nach zu lesen. Was bleibt dem Leser anderes übrig, als die Lüge als bestätigte Tatsache zu glauben und seine Meinung zu überdenken? Ein Preisträger gar, vielfach ausgezeichnet, da will doch niemand noch länger als unkundiger Esel dastehen.

Aus meiner Sicht liegt ein solcher Fehltritt auf der Höhe eines Krankenhausarztes, der noch nie eine ärztliche Grundausbildung durchlaufen hat, aber mit gefälschtem doppelten Doktortitel als Stationsleiter Menschen führt und fachliche Anweisungen erteilt.
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Quatschki
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Quatschki »

Lesenswerter Kommentar in der "Welt"

https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... reise.html
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Skeptiker

Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Skeptiker »

Quatschki hat geschrieben:(22 Dec 2018, 14:39)
Lesenswerter Kommentar in der "Welt"

https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... reise.html
Ja, sehr schöner Artikel
Aus dem Video-Beitrag am Ende:
Ich fürchte das auch diejenigen, die in der Bundesrepublik, diejenigen, die Qualitätsmedien verantwortlichen Journalismus als Lügenpresse diskreditieren, genau diesen Vorfall nutzen werden, um weiter gegen die Medien zu polemisieren
Ja, das ist wohl zu erwarten. Vor allem auch deshalb, weil sich hier in einem Fall die schlimmsten Vorwürfe als wahr erwiesen haben. Man kann es nicht anders sagen: In dem Fall hatten die Polemisierer Recht und diejenigen, die so gerne über Verschwörungstheoretiker und Aluhutträger ablästern stehen da wie begossene Pudel.

Nö, es war keine Verschwörung. Es reicht schon aus haarsträubend schlecht, einseitig und manipulativ zu arbeiten - auch der Vorwurf war ja pauschal VT, wenn man nicht gerade SELBER den Gegenbeweis antreten konnte (wer kann das schon vom Schreibtisch zuhause).

Man sieht, Skepsis ist ÜBERALL angebracht und Vertrauen muss verdient werden. Ich habe gehört, dass der Spiegel auch die Kontrollstrukturen auf den Prüfstand stellen will. Das ist sicher der richtige Amsatz.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben:(20 Dec 2018, 22:09)

So war das u.a. bei den "Flüchtling findet Geldbörse mit xxxx€ und gibt diese zurück" von dem Herrn vom Spiegel. Wenn man das von der Gegenseite anzweifelte, wurde das als Hetze gebrandmarkt.
Nun, diese Geschichte ist jedenfalls wahr, u.U. geglättet, aber auf Fakten basierend.
Das soll keine Relativierung der Fantasiereportagen Rolitius' sein, ist mir aber aus anderen Gründen wichtig. ;)
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 45196.html
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Fliege
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Dec 2018, 16:19)
Aus dem Video-Beitrag am Ende:
"Ich fürchte das auch diejenigen, die in der Bundesrepublik, diejenigen, die Qualitätsmedien verantwortlichen Journalismus als Lügenpresse diskreditieren, genau diesen Vorfall nutzen werden, um weiter gegen die Medien zu polemisieren"

Ja, das ist wohl zu erwarten. Vor allem auch deshalb, weil sich hier in einem Fall die schlimmsten Vorwürfe als wahr erwiesen haben. Man kann es nicht anders sagen: In dem Fall hatten die Polemisierer Recht und diejenigen, die so gerne über Verschwörungstheoretiker und Aluhutträger ablästern stehen da wie begossene Pudel.

Nö, es war keine Verschwörung. Es reicht schon aus haarsträubend schlecht, einseitig und manipulativ zu arbeiten - auch der Vorwurf war ja pauschal VT, wenn man nicht gerade SELBER den Gegenbeweis antreten konnte (wer kann das schon vom Schreibtisch zuhause).

Man sieht, Skepsis ist ÜBERALL angebracht und Vertrauen muss verdient werden. Ich habe gehört, dass der Spiegel auch die Kontrollstrukturen auf den Prüfstand stellen will. Das ist sicher der richtige Amsatz.
Am Spiegel hat sich das Prädikat "Lügenpresse" als zutreffend erwiesen, so dass von einer Diskreditierung nicht die Rede sein kann. Die Entblößung des Spiegels macht Hoffnung auf mehr Enthüllung und auf wieder faktenorientierten Journalismus.
Zuletzt geändert von Fliege am Sa 22. Dez 2018, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Quatschki »

Vongole hat geschrieben:(22 Dec 2018, 17:14)

Nun, diese Geschichte ist jedenfalls wahr, u.U. geglättet, aber auf Fakten basierend.
Das soll keine Relativierung der Fantasiereportagen Rolitius' sein, ist mir aber aus anderen Gründen wichtig. ;)
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 45196.html
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Ein kleiner Teil davon wird ehrlich bei der Behörde abgegeben. Auch das sind immer noch hunderte pro Monat.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Alexyessin »

Fliege hat geschrieben:(22 Dec 2018, 17:32)

Am Spiegel hat sich das Prädikat "Lügenpresse" als zutreffend erwiesen,
von einem Fehlverhalten eines Journalisten machst du ein Pauschalurteil.............wie immer.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Quatschki »

Vielleicht gibt es ja einen #MeToo-Effekt?
Wo der Korpsgeist erstmal geknackt ist, könnten andere "Morenos" Mut schöpfen.
Bei den Abgasbetrügern oder den pädophilen Pfaffen fing es auch klein an.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Fliege
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Fliege »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Dec 2018, 18:26)
von einem Fehlverhalten eines Journalisten machst du ein Pauschalurteil.............wie immer.
Du möchtest auf Einzelfall plädieren? *g*
Ich wünsche dir viel Glück.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Fliege »

Quatschki hat geschrieben:(22 Dec 2018, 19:28)
Vielleicht gibt es ja einen #MeToo-Effekt?
Ob daraus etwas wird? Immerhin wird schon damit begonnen, wie ich höre, auf Einzelfall zu plädieren. Mit postfaktischer Relativierung kennen sich "Qualitätsjournalisten" immerhin aus.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Alexyessin »

Fliege hat geschrieben:(22 Dec 2018, 19:38)

Du möchtest auf Einzelfall plädieren? *g*
Ich wünsche dir viel Glück.
Bis jetzt gibt es keinen Grund daran zu zweifeln. Aber im Pauschalisieren haben sich die Rechten schon gerne die Klinke in die Hand gegeben, daher verwundert mich deine "Antwort" auch nicht
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Gluck »

Bissl Schadenfreude gegenüber Sawsan Chebli ist durchaus angebracht:
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Skeptiker »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Dec 2018, 20:00)
Bis jetzt gibt es keinen Grund daran zu zweifeln. Aber im Pauschalisieren haben sich die Rechten schon gerne die Klinke in die Hand gegeben, daher verwundert mich deine "Antwort" auch nicht
Du meinst es war ein Einzelfall, dass nur die Reportagen von Class Relotius nicht geprüft wurden? Gab es nur für ihn eine (schlechte) Prüfabteilung und für alle anderen eine andere?

Dir ist doch klar, dass es der eigentliche Skandal ist, dass die Prüfungen - wenn es sie denn gegeben hat - durchgelaufen sind ohne auf ihn aufmerksam zu werden. Dass jemand ein unzureichendes gutgläubiges System manipuliert, kann eigentlich niemanden verwundern. Er hat schlicht maximal Kapital aus den ihm gebotenen Möglichkeiten geschlagen.
Skeptiker

Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Skeptiker »

Es wird nun wohl auch geprüft, ob Relotius Spendengelder veruntreut hat.
https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... haben.html

Das hat er offenbar von einem privaten Emailkonto aus gemacht - wäre also nicht dem Spiegel anzulasten. Es würde allerdings das Bild von Relotius vervollständigen. Wenn das stimmt, dann könnte man garnicht so viel essen wie man kotzen wollte, mit Blick auf diese Person.
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Re: Fälschungsskandal beim „Spiegel“

Beitrag von Alexyessin »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Dec 2018, 21:09)

Du meinst es war ein Einzelfall, dass nur die Reportagen von Class Relotius nicht geprüft wurden? Gab es nur für ihn eine (schlechte) Prüfabteilung und für alle anderen eine andere?

Dir ist doch klar, dass es der eigentliche Skandal ist, dass die Prüfungen - wenn es sie denn gegeben hat - durchgelaufen sind ohne auf ihn aufmerksam zu werden. Dass jemand ein unzureichendes gutgläubiges System manipuliert, kann eigentlich niemanden verwundern. Er hat schlicht maximal Kapital aus den ihm gebotenen Möglichkeiten geschlagen.
Das kann natürlich so verstanden werden wollen. Mit der nötigen Zurechtbiegung .
Oder es war halt einfach ein karrieregeiler Journalist der so lange rumprobiert hat bis es aufgeflogen ist.
Sowas passiert leider in jedem Berufszweig.

Auf der anderen Seite sehe ich durchaus das QM beim Spiegel kritisch. Aber das schon seit Augsteins Tod.
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