Alternative Karosseriewerkstoffe

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Aldemarin
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Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Aldemarin »

Müssen wir unsere Autos unbedingt mit einer Karosserie aus Eisen versehen, was Fahrzeuge nur schwer und kurzlebig macht. Wäre es nicht möglich und sinnvoller, Fahrzeugkarosserien aus Leichtmetalllegierungen oder Kunststoffen herzustellen? Die Fahrzeuge würden ggf. nicht nur langlebiger, sondern auch leichter und man könnte bei gleichen Leistungsdaten kleinere Motoren einbauen, was nicht nur CO2-Einsparung gibt, sondern auch zu kleineren Fahrzeugen führt (sehr sinnvoll, wenn man bedenkt, daß manche PKWs länger, als manche Parkplätze sind).
Welche alternativen Werkstoffe wären nach heutiger Gesetzeslage zulässig für Fahrzeugkarosserien? Warum versucht man nicht auf breiter Basis die Fahrzeughersteller zum Einsatz alternativer Karosseriewerkstoffe zu bewegen? Welche Nachteile haben diese Werkstoffe?
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Fliege
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Fliege »

Aldemarin hat geschrieben:(07 Dec 2020, 12:47)

Müssen wir unsere Autos unbedingt mit einer Karosserie aus Eisen versehen, was Fahrzeuge nur schwer und kurzlebig macht. Wäre es nicht möglich und sinnvoller, Fahrzeugkarosserien aus Leichtmetalllegierungen oder Kunststoffen herzustellen? Die Fahrzeuge würden ggf. nicht nur langlebiger, sondern auch leichter und man könnte bei gleichen Leistungsdaten kleinere Motoren einbauen, was nicht nur CO2-Einsparung gibt, sondern auch zu kleineren Fahrzeugen führt (sehr sinnvoll, wenn man bedenkt, daß manche PKWs länger, als manche Parkplätze sind).
Welche alternativen Werkstoffe wären nach heutiger Gesetzeslage zulässig für Fahrzeugkarosserien? Warum versucht man nicht auf breiter Basis die Fahrzeughersteller zum Einsatz alternativer Karosseriewerkstoffe zu bewegen? Welche Nachteile haben diese Werkstoffe?
Bei E-Autos würde sich das Verkleinern oder gar Weglassen der Batterie massesparend auswirken (200 bis 750 kg; 160 kg für 100 km an Fahrtstrecke), so dass die Karosserie nicht die primäre Baustelle wäre.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Teeernte
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Teeernte »

Zu leicht - dann hebt das Ding ab wie ein früher TT (Audi).

Aber - die Firmen bauen DAS ein was am billigsten herzustellen ist.

Ein Auto ist BLECH. 200 Teile die Stunde aus der Presse. Das Blech gibts für 3 Euro der Quadratmeter - verzinkt.

Bei Crashtests gut bewährt. GFK Karossen gibts erstmal nur in teueren Klassen. .....die Form macht 1 Stück in 3 Stunden.

Entsorgung - Blech ....kein Problem.

Natirlich geht das auch in Kunstoff - ein SAM https://de.wikipedia.org/wiki/Sam_(Elektroauto)
besteht aus 6 Kunstoffteilen ....eingebeulte Teile werden mit Heisswasser "ausgebeult". Kein Lack nötig.... und hat den Crashtest bestanden.
DAS sollte mal der "SMART" werden -

2cm dick (Material wie eine "OST" Fitflasche.) ....100% Recyclingfähig.

Da braucht man dann aber kein Fliessband - das Auto geht aus dem "Karton" zu bauen. Man kan die Teile auf der Strasse "tauschen" ...

(Wer eine andere Farbe will...) und die Forschung ist "verkauft" worden....KunstoffKarosse will die Autoindustrie nur in teueren Autos...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Maikel
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Maikel »

Aldemarin hat geschrieben:(07 Dec 2020, 12:47)
Welche Nachteile haben diese Werkstoffe?
Viel teurer, weil aufwendiger in der Herstellung.
Oftmals weniger reparaturfreundlich (Ausbeulen nicht möglich).

Aber tatsächlich hat nicht nur Audi schon seit Jahrzehnten sehr viel Alu bei Karossierien verwendet.
Wohl fast alle Hersteller verwenden für Einzelteile an der Karosserie auch z.B. Kunststoffe.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Aldemarin
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Aldemarin »

Wäre ein zu leichtes Auto unbedingt ein Problem? Man kann doch künstlich Abtrieb erzeugen, wenn man auf dem Dach eine Konstruktion in Form einer umgekehrten Tragfläche anbringt.
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Teeernte
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(07 Dec 2020, 14:49)

Wäre ein zu leichtes Auto unbedingt ein Problem? Man kann doch künstlich Abtrieb erzeugen, wenn man auf dem Dach eine Konstruktion in Form einer umgekehrten Tragfläche anbringt.

Da flog der TT in der Kurve ab. Je nach Seitenform des Gelände - wenn der Wind drüberweg geht -(Seitenwind) ...

(Der "Rosemeyerunfall")
Für den neuen Rekordversuch hatten die Konstrukteure seinen Wagen mit diversen aerodynamischen Maßnahmen optimiert.

Offenbar mit Erfolg, denn bei einer Zwischenmessung bei Kilometer 7,6 der Messstrecke saß Rosemeyer mit 429,9 km/h seinem Dauerrivalen Caracciola bereits im Nacken.
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Kamikaze
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Kamikaze »

Mein Kabinenroller hat eine Karosserie aus PMMA (im Prinzip: Plexiglas) und PU-Schaumfüllung.
Das Ganze Spiel ist sehr langlebig, so lange man es nur anschaut und nicht bewegt.
Wird das Ganze benutzt kommt es zwangsläufig irgendwann mal zu kleinen Schäden (z.B. Steinschlag).
Eine Reparatur ist leider nicht wirklich bzw. nur mit extremem Aufwand möglich. (An meiner kleinen Hutschachtel hilft da Panzertape, aber das will man an einem Auto üblicherweise nicht haben...)
Dazu kommt dass Stahl sehr einfach und im Prinzip vollständig recycelt werden kann (und auch schon wird). Da hapert es sogar bei Aluminium im Vergleich noch massiv. Kunststoffe lassen sich nochmal schlechter recyclen. Daher werden die oft nur verbuddelt (Deponien) oder grob zerkleinert und verbrannt. Beides nur mäßig nachhaltig. ;)
Dem entsprechend ist auch die zur Herstellung der Bauteile nötige Energie für Stahl ziemlich gering im Vergleich zu anderen Baustoffen.

Leichtbau macht trotzdem Sinn, da es die für den Vortrieb nötige Energie reduzieren hilft.
Jedoch gilt es hier eine Balance zu finden zwischen: Herstellungskosten, Nachhaltigkeit und Fahrzeuggewicht.
Gerade bei Elektrofahrzeugen macht es in diesem Sinne mehr Sinn zunächst eine Batteriegröße zu wählen, die wirklich nötig ist (und damit nicht ein paar 100kg unnötig durch die Gegend zu kutschieren) und die aerodynamische Stirnfläche (cw-Wert) sowie die Fahrgeschwindigkeit auf ein nötiges Minimum (bspw. ~100km/h) zu reduzieren, um den Windwiderstand gering zu halten.

Nachtrag: Die Herstellungsenergie ist bei allen mir bekannten Fahrzeugen der weitaus größte Teil des Energiebedarfs über die zu erwartende Lebensdauer. Daher macht eine möglichst lange Verwendung aus ökologischer Sicht mehr Sinn als jedes neue Fahrzeug - unabhängig von der Antriebsform oder den Karosseriewerkstoffen. Wenn jedoch ein neues Fahrzeug sein muss, dann sollte dieses möglichst optimal zum tatsächlichen Mobilitätsverhalten passen und nicht überdimensioniert sein.
Zuletzt geändert von Kamikaze am Di 8. Dez 2020, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Quatschki
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Quatschki »

Der gute alte Trabant, wo nur der Rahmen und der Antrieb aus Metall ist, war ja am Ende auch nur ein Haufen Sondermüll...

Das Auto der Zukunft sollte 100% Recycelbar sein (und zwar richtig - nicht nur downcycelbar)
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Teeernte
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben:(08 Dec 2020, 08:57)

Der gute alte Trabant, wo nur der Rahmen und der Antrieb aus Metall ist, war ja am Ende auch nur ein Haufen Sondermüll...

Das Auto der Zukunft sollte 100% Recycelbar sein (und zwar richtig - nicht nur downcycelbar)
:thumbup:

Ich erweitere die Suche (Alternative Karosseriewerkstoffe) also - in die Suche nach

optimale Reifenbreite....optimale Motorgrösse, optimales Gesamtgewicht, optimales Fahrergewicht....maximale Tankgrösse...

DAS MAO-Einheitsauto .

Reifenbreite - Spalttablette, ....max 26 PS.... Gesamtgewicht 1t (Mit LAdung) und 24L Tank , für BIO Methanol.... Nachwachsende Holzkarosse.
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Quatschki
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Quatschki »

Teeernte hat geschrieben:(08 Dec 2020, 09:48)

:thumbup:

Ich erweitere die Suche (Alternative Karosseriewerkstoffe) also - in die Suche nach

optimale Reifenbreite....optimale Motorgrösse, optimales Gesamtgewicht, optimales Fahrergewicht....maximale Tankgrösse...

DAS MAO-Einheitsauto .

Reifenbreite - Spalttablette, ....max 26 PS.... Gesamtgewicht 1t (Mit LAdung) und 24L Tank , für BIO Methanol.... Nachwachsende Holzkarosse.
Reifenabrieb ist der schlimmste Straßenfeinstaubverursacher und tötet zehntausende Menschen pro Jahr.
Wem der Schutz von Menschenleben nicht egal ist, der sollte daher auch Holzspeichenräder oder Holzscheibenräder in Betracht ziehen!
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Kamikaze
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Kamikaze »

Quatschki hat geschrieben:(08 Dec 2020, 13:50)

Reifenabrieb ist der schlimmste Straßenfeinstaubverursacher und tötet zehntausende Menschen pro Jahr.
Wem der Schutz von Menschenleben nicht egal ist, der sollte daher auch Holzspeichenräder oder Holzscheibenräder in Betracht ziehen!
Die machen dann keinen Feinstaub sondern zerlegen sich direkt, und was nicht fährt macht keinen Feinstaub. :D :thumbup:

Andererseits entsteht durch erhöhtes Gewicht mehr Brems- und Reifenabrieb... Das wäre wieder ein Grund für Leichtbau. :?
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(08 Dec 2020, 14:05)

Die machen dann keinen Feinstaub sondern zerlegen sich direkt, und was nicht fährt macht keinen Feinstaub. :D :thumbup:

Andererseits entsteht durch erhöhtes Gewicht mehr Brems- und Reifenabrieb... Das wäre wieder ein Grund für Leichtbau. :?
Nachdem der Hafermotor wieder neuen Auftrieb hat - geht natürlich auch der HolzspeichenWAGEN als Achtspänner in eine Neuauflage.

Die Grünen werden mäkeln - 8 Spänner welch Vergeudung... aber es geht vollkommen BIO-Ökologisch. ....und NUR mit BIO Co2.
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Kamikaze »

Teeernte hat geschrieben:(08 Dec 2020, 18:01)

Nachdem der Hafermotor wieder neuen Auftrieb hat - geht natürlich auch der HolzspeichenWAGEN als Achtspänner in eine Neuauflage.

Die Grünen werden mäkeln - 8 Spänner welch Vergeudung... aber es geht vollkommen BIO-Ökologisch. ....und NUR mit BIO Co2.
Wer es sich leisten kann darf ruhig Pferdegespanne fahren.
Ich habe festgestellt, dass Pferde noch schlimmere Sparkassen sind als klassische PKW. :cool:
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Tom Bombadil »

Jetzt bitte langsam die Kurve zurück in Richtung "Alternative Karosseriewerkstoffe" bekommen!
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Alternative Karosseriewerkstoffe

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Dec 2020, 22:10)

Jetzt bitte langsam die Kurve zurück in Richtung "Alternative Karosseriewerkstoffe" bekommen!
Leder.. Fell... Stoff auf Holzrahmen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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