Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

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ThorsHamar
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 18:49)

Ja. Gatow um 1990. Rechts die Havel, links die Mauer. Abgelegener ist auch die Uckermark oder das Wendland nicht. Die Mauer ist weg aber mehr als irgendeine Buslinie und eine Fähre gibts heute glaub ich auch nicht. Das ist aber wirklich kein Beispiel.

Teltow, Oranienburg, Potsdam usw. ... das sind große Siedlungsgebiete bzw. Städte am Rande. Ich kenne mehrere Leute, unter ihnen auch ziemlich Autofixierte. Aber der Zeitvorteil ÖPNV für eine Fahrt in die Innenstadt ist derartig gravierend ... da kommt keiner auf die Idee, regelmäßige Fahrten mit dem Auto in die Innenstadt zu unternehmen. Bei den Außenbezirken der Stadt Berlin selbst, alles was zwischen S-Bahnringlinie und Stadtgrenze liegt ... da siehts schon anders aus. Die bilden (vermutlich) auch einen großen Teil des morgens in und abends aus der Innenstadt fließenden PKW-Verkehrs.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 18:49)

Das ist aber wirklich kein Beispiel.
Naja, das ist halt das Beispiel, das ich unmittelbar erfahren habe.
Aber der Zeitvorteil ÖPNV für eine Fahrt in die Innenstadt ist derartig gravierend ... da kommt keiner auf die Idee, regelmäßige Fahrten mit dem Auto in die Innenstadt zu unternehmen.
Ist ja okay, wenn der ÖPNV in Berlin so großartig ist, ich kann das nicht wirklich beurteilen, nur ist Berlin nicht Deutschland und viele Menschen in D sind auf das Auto angewiesen, auch wenn sie in die Stadt fahren wollen/müssen, weil der ÖPNV eben nicht gut ausgebaut ist.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 19:13)

Naja, das ist halt das Beispiel, das ich unmittelbar erfahren habe.


Ist ja okay, wenn der ÖPNV in Berlin so großartig ist, ich kann das nicht wirklich beurteilen, nur ist Berlin nicht Deutschland und viele Menschen in D sind auf das Auto angewiesen, auch wenn sie in die Stadt fahren wollen/müssen, weil der ÖPNV eben nicht gut ausgebaut ist.
In dem Strang hier gehts aber nicht um "D" sondern (wörtlich) "alle deutschen Großstädte". Per Konvention alles >100 000 Einwohner. Also bitte. Ich meine, mindestens zwei drei mal in jüngerer Zeit politische Erörterungen über die Einführung einer Innenstadtmaut für München mitbekommen zu haben. Interviews, Berichte, Konzepte. In München kommen - anders als in Berlin - nicht 326 sondern 460 Autos auf 1000 Einwohner. Wollen wir mal den Fokus weg von Berlin und hin zu München richten? Dort gibt es das "ifo-Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien". Und alle Wissenschaftler dort sind sich einig: Will man den Spitzenplatz im Zukunftsfähigkeitsranking halten, den München einnimmt, muss es eine Innenstadtmaut geben. Sie nennen sie klugerweise nur nicht "Maut" (ein Unwort seit Scheuer) sondern "Anti-Stau-Gebühr". :thumbup: "Stau" ... das weckt halt grundsätzlich negative Emotionen und "Anti-Stau" entsprechend Gegenteiliges.

Ich hoffe mal, dass heutige Studenten, die mit Verkehrsplanung, Städteplanung usw. irgendwann auch eine Exkursion in Megametropolen wie Mumbay oder Jakarta machen müssen. Dann wissen sie nämlich, wohin schrankenloser "MIV" und Vernachlässigung von ÖPNV führen. Also Vorschlag: Blick nach München, Hamburg, Köln, Stuttgart, Hannover, Leipzig etc.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 14:23)

Nein. Und ich antworte ja auch. Ich versuchs zumindest. Polemik jenseits von Unsachlichem oder Persönlichem sollte weiterhin erlaubt sein.

Ersteinmal gehts nicht nur um Berlin sondern um "alle deutschen Großstädte".

Solange wir davon ausgehen, dass weder Bundestags- noch Bundeslands- noch Regionalwahlen gefälscht sind, gibt es gewisse Gründe für die Annahme, dass auch die Verkehrspolitik der gewählten Vertretungen von einer relativen Mehrheit der jeweils betroffenen Bevölkerung nicht abgelehnt wird. Ja, erstaunlicherweise, von relativen Mehrheiten möglicherweise sogar gewollt ist.
Ich kann mich nicht erinnern bisher bezüglich München auch nur den Ansatz zu dieser Zwangsabgabe gelesen zu haben. Mir ist auch bisher noch keine solche Meldung über Stuttgart bekannt. Aber keine dieser beiden Städte wird RRG regiert. Insofern gehe ich davon aus, dass es, wenn überhaupt, vorerst nur Berlin betreffen wird. Die Berliner sollen mal tapfer vorangehen und dann wird man sehen wie gewollt eine Zwangsabgabe von der relativen Mehrheit anderer Großstädte gewünscht wird.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von schokoschendrezki »

ThorsHamar hat geschrieben:(15 Sep 2020, 19:05)

Das Beispiel ist aber ganz sicher nicht typisch für Berlin, zumal zu der Zeit Gatow jwd war.
Es gibt am Tage keine Notwendigkeit, mit dem Auto zu fahren. Du kommst mit den Öffis überall hin.
Nachts sieht das allerdings sofort anders aus.
In den orientalischen und linken Ghettos fahre nicht mal ich nachts mit der U-Bahn.
Ich nicht. Ich verlass mich darauf, dass in vielen migrantischen sozialen Millieus alten Männern Respekt gezollt wird. Und lieg damit eigentlich immer richtig. Auch bei Russen, Rumänen oder Vietnamesen.

Aber das Problem Innenstadtmaut ist doch ein ganz anderes. In den Metropolem Europas sind die zentralen Innenstädte weitgehend von ihren ehemaligen Funktionen getrennt. Der "Hackesche Markt" war vielleicht irgendwann mal wirklich ein "Markt" im eigentlichen SInne. Heute ist das ein Kulturareal. Die Kulturzerstörungspotenz von Parkplätzen und Zugänglichkeit für MIV wiegt bei weitem und in jeder Hinsicht mehr als der Wunsch irgendwelcher Minderheiten aus Werneuchen oder Bohnsdorf, mit dem Auto bis dorthin vorfahren zu können, um mal zu schauen, was dort "so los ist". Man hört ja so einiges ... Und wer bei dem Gedanken an die Besichtigung der Nofretete-Büste oder des Pergamon-Altars zuerst einmal an verfügbare Parkmöglichkeiten denkt ... der ist nicht ganz richtig im Kopf.

Entschuldigung. Ich bin im Berlin der 60er Jahre aufgewachsen. Kindheit typischerweise auf der Straße mit einer Horde von frechen Lümmeln und Gören. Einen "feinen Umgangston", "Bescheidenheit" vielleicht noch ... darf man da nicht erwarten.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 21:10)

In dem Strang hier gehts aber nicht um "D" sondern (wörtlich) "alle deutschen Großstädte". Per Konvention alles >100 000 Einwohner.
Wenn ich mir "meine" nächstgelegene Stadt so ansehe, dann ist der ÖPNV im Radius bis 10 km ums Stadtzentrum schon ganz okay, auch wenn es Versorgungslücken gibt. Man darf halt auf keinen Fall weiter weg wohnen, dann ist man mindestens doppelt so lang unterwegs wie mit dem Auto. Im 10 km Radius ist die Fahrzeit ungefähr gleich lang, nur wäre das Busticket im Monat ca. doppelt so teuer wie die Nutzung des Autos und man ist halt Null flexibel, weil der Bus nur alle 30 Minuten fährt und ab 22 Uhr ist sowieso Ende.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Sep 2020, 21:12)

Ich kann mich nicht erinnern bisher bezüglich München auch nur den Ansatz zu dieser Zwangsabgabe gelesen zu haben. Mir ist auch bisher noch keine solche Meldung über Stuttgart bekannt. Aber keine dieser beiden Städte wird RRG regiert. Insofern gehe ich davon aus, dass es, wenn überhaupt, vorerst nur Berlin betreffen wird. Die Berliner sollen mal tapfer vorangehen und dann wird man sehen wie gewollt eine Zwangsabgabe von der relativen Mehrheit anderer Großstädte gewünscht wird.
Tapfer? Zuversichtlich!

Die Anti-Stau-Gebühr für München hat wohl noch nicht die Schwelle zur politischen Konkretisierung überschritten. Sie liegt als Konzept des - eigentlich konservativen - Ifo-Instituts vor. https://www.spiegel.de/auto/ifo-forsche ... 77226db446 ... und viele viele andere Medienmeldungen.
Ist eine City-Maut Gift für die Wirtschaft? Keinesfalls, sagen Experten des eher konservativen Ifo-Instituts. Sie legten jetzt einen konkreten Vorschlag für München vor - der auf andere Städte übertragbar ist.
Die verschiedenen Presseartikel zu diesem Thema sind von Seiten der Experten so einheitlich und so eindeutig... Die "Zwangsabgabe" für München wird kommen. Früher oder später. Da bin ich mir ganz sicher.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 21:32)

Ich nicht. Ich verlass mich darauf, dass in vielen migrantischen sozialen Millieus alten Männern Respekt gezollt wird. Und lieg damit eigentlich immer richtig. Auch bei Russen, Rumänen oder Vietnamesen.

Aber das Problem Innenstadtmaut ist doch ein ganz anderes. In den Metropolem Europas sind die zentralen Innenstädte weitgehend von ihren ehemaligen Funktionen getrennt. Der "Hackesche Markt" war vielleicht irgendwann mal wirklich ein "Markt" im eigentlichen SInne. Heute ist das ein Kulturareal. Die Kulturzerstörungspotenz von Parkplätzen und Zugänglichkeit für MIV wiegt bei weitem und in jeder Hinsicht mehr als der Wunsch irgendwelcher Minderheiten aus Werneuchen oder Bohnsdorf, mit dem Auto bis dorthin vorfahren zu können, um mal zu schauen, was dort "so los ist". Man hört ja so einiges ... Und wer bei dem Gedanken an die Besichtigung der Nofretete-Büste oder des Pergamon-Altars zuerst einmal an verfügbare Parkmöglichkeiten denkt ... der ist nicht ganz richtig im Kopf.

Entschuldigung. Ich bin im Berlin der 60er Jahre aufgewachsen. Kindheit typischerweise auf der Straße mit einer Horde von frechen Lümmeln und Gören. Einen "feinen Umgangston", "Bescheidenheit" vielleicht noch ... darf man da nicht erwarten.
:D allet juut
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

Sollte es in "meiner" Stadt zu einer solchen Zwangsabgabe kommen, werde ich mich dafür einsetzen, dass die Städter in den Naherholungsgebieten auch eine Zwangsabgabe aufgebrummt bekommen, egal wie sie anreisen :cool:
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 22:02)

Sollte es in "meiner" Stadt zu einer solchen Zwangsabgabe kommen, werde ich mich dafür einsetzen, dass die Städter in den Naherholungsgebieten auch eine Zwangsabgabe aufgebrummt bekommen, egal wie sie anreisen :cool:
...die dürfen dann garnicht mehr raus - denn draussen ist Naturschutz. Keine Parkplätze....wenig Fahrradwege... 1,20 m breit - nix für Familien mit Kindern.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 21:37)

Wenn ich mir "meine" nächstgelegene Stadt so ansehe, dann ist der ÖPNV im Radius bis 10 km ums Stadtzentrum schon ganz okay, auch wenn es Versorgungslücken gibt. Man darf halt auf keinen Fall weiter weg wohnen, dann ist man mindestens doppelt so lang unterwegs wie mit dem Auto. Im 10 km Radius ist die Fahrzeit ungefähr gleich lang, nur wäre das Busticket im Monat ca. doppelt so teuer wie die Nutzung des Autos und man ist halt Null flexibel, weil der Bus nur alle 30 Minuten fährt und ab 22 Uhr ist sowieso Ende.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die derzeitigen PKW-Kosten pro Monat nicht kenne. Ich weiß aber, dass in Stuttgart für die Zone 1 und 2 was zusätzlich die Kreisstädte Ludwigsburg, Esslingen, Flughafen und Filderstadt enthält im Monat 88,50 Euro kostet.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 21:40)

Tapfer? Zuversichtlich!

Die Anti-Stau-Gebühr für München hat wohl noch nicht die Schwelle zur politischen Konkretisierung überschritten. Sie liegt als Konzept des - eigentlich konservativen - Ifo-Instituts vor. https://www.spiegel.de/auto/ifo-forsche ... 77226db446 ... und viele viele andere Medienmeldungen.

Die verschiedenen Presseartikel zu diesem Thema sind von Seiten der Experten so einheitlich und so eindeutig... Die "Zwangsabgabe" für München wird kommen. Früher oder später. Da bin ich mir ganz sicher.
Das ein Vorschlag einer Studie, der bisher ausser von den Grünen nicht in Erwägung gezogen wird und bereits vehemente Ablehnung erfährt.

“Der Geschäftsführer vom Handelsverband Bayern, Bernd Ohlmann, spricht vom "Tod des Einzelhandels in den Innenstädten". Ohlmann: "Dann können wir die Abrissbagger für die Innenstädte bestellen."

https://www.br.de/nachrichten/amp/bayer ... ac,SAZyQaa

Weshalb ich der City Maut in München keine Chance einräume.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Sören74 »

Bei sowas frage ich mich, warum es unsere Nachbarn mit der kostenlosen Mobilität hinbekommen und wir nicht. Sind da nur lauter Grüne an der Macht?

https://www.travelbook.de/ziele/laender ... -kostenlos
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

Sören74 hat geschrieben:(15 Sep 2020, 23:49)

Bei sowas frage ich mich, warum es unsere Nachbarn mit der kostenlosen Mobilität hinbekommen und wir nicht.
Fragst du dich das wirklich?
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Sep 2020, 08:39)

Fragst du dich das wirklich?


Ich frage mich das auch!

Wenn Sie an der Stelle den Durchblick haben sollten, dann auf den Tisch damit! Und wenn da die Pferdefüße in Massen herum liegen sollten, dann bitte auch die ansprechen.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

OMG, das kann doch wohl nicht wahr.

Fläche? Einwohner? BIP/Kopf? Durchschnittliches Einkommen?

Lulleburg ist mit Deutschland nicht zu vergleichen.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Sep 2020, 15:57)

OMG, das kann doch wohl nicht wahr.

Fläche? Einwohner? BIP/Kopf? Durchschnittliches Einkommen?

Lulleburg ist mit Deutschland nicht zu vergleichen.
Mit einer deutschen Großstadt samt Umfeld gut vergleichbar.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

Dann such mal eine vergleichbare deutsche Stadt!
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Sep 2020, 19:01)

Dann such mal eine vergleichbare deutsche Stadt!
Da gibts einige wie Karlsruhe, Tübingen, Nürnberg samt Umfeld.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

Da scheitert es an "BIP/Kopf" und "Durchschnittliches Einkommen".
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Sep 2020, 20:59)

Da scheitert es an "BIP/Kopf" und "Durchschnittliches Einkommen".
Luxemburg ist ja auch in der Lage deutlich mehr zu testen als Deutschland. Es ist halt viel wohlhabender. Das RKI versteht so was nicht.

https://de.statista.com/statistik/daten ... -laendern/
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Sep 2020, 20:59)

Da scheitert es an "BIP/Kopf" und "Durchschnittliches Einkommen".
Es gibt einige Gegenden in BaWü, die ein ähnlich hohes BIP pro Kopf aufweisen, u.a. Regionen wie Stuttgart, Ulm oder Landkreis Böblingen.

https://www.statistik-bw.de/Presse/Pres ... en/2018230
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

Sören74 hat geschrieben:(16 Sep 2020, 23:28)

Es gibt einige Gegenden in BaWü, die ein ähnlich hohes BIP pro Kopf aufweisen, u.a. Regionen wie Stuttgart, Ulm oder Landkreis Böblingen.
Da passen dann aber Fläche und Einwohnerzahl nicht. Warum will man auf Biegen und Brechen etwas vergleichen, was sich nicht vergleichen lässt? Luxemburg ist ein kleiner reicher Staat mit relativ wenigen Einwohnern, die können sich einen kostenlosen ÖPNV viel eher leisten als die deutschen Pleitekommunen.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Sep 2020, 10:03)

Da passen dann aber Fläche und Einwohnerzahl nicht. Warum will man auf Biegen und Brechen etwas vergleichen, was sich nicht vergleichen lässt?
Ist nur etwas miteinander vergleichbar, was 100%ige Übereinstimmung besitzt? Die wirtschaftliche und demographische Situation von Luxemburg mit viel kleinstädtischen Strukturen lässt sich mit bestimmten Landkreisen im Süden Deutschlands vergleichen. Da ist für mich nicht entscheidend, ob die Gegend 100.000 Euro, 80.000 Euro oder 70.000 Euro BIP pro Person hat. Entscheidender scheint hier eher der politische Wille zu sein, den kompletten öffentlichen Verkehr zu finanzieren. Luxemburg schafft das mit einer Finanzierung von nur 41 Millionen Euro pro Jahr (https://www.tagesschau.de/ausland/luxem ... r-101.html) Selbst auf die Bevölkerung von ganz Deutschland hochskaliert wären das nicht mal 5 Mrd. Euro und durchaus bezahlbar, wenn man bedenkt, was man an Straßenschäden, Gesundheitskosten und CO2 einsparen könnte. Und einfach mehr Lebensqualität bekommt.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

Du kannst vergleichen was du willst. Es muss nur halt Sinn machen und in meinen Augen macht es keinen Sinn, den Staat Luxemburg mit einer ungenannten süddeutschen Region zu vergleichen. Zumal du das ja selber auch nicht willst, du willst das auf Deustchland beziehen, von Anfang an, erkennbar durch "wir".

Wegen mir kann man den ÖPNV kostenlos machen, stört mich nicht, ich bin mir aber zeimlich sicher, dass das sehr schnell zu Problemen führen wird, die es in Luxemburg aufgrund der Topografie, der Demografie und auch des Reichtums nicht gibt.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Sep 2020, 13:43)

Wegen mir kann man den ÖPNV kostenlos machen, stört mich nicht, ich bin mir aber zeimlich sicher, dass das sehr schnell zu Problemen führen wird, die es in Luxemburg aufgrund der Topografie, der Demografie und auch des Reichtums nicht gibt.
Okay, dann sage, welche konkreten Probleme Du bei der Umsetzung eines komplett öffentlich finanzierten ÖPNV Du in einer deutschen Großstadt siehst.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Tom Bombadil »

In erster Linie komplette Überlastung zu den Stoßzeiten.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Sep 2020, 17:32)

In erster Linie komplette Überlastung zu den Stoßzeiten.
Ist das nicht ein Argument gerade mehr Busse auf die Straßen zu bekommen und mehr Bahnen auf die Schiene, um mehr Entlastung im Straßenverkehr zu bekommen? Und ich denke, dass ist auch machbar, wenn man bereit ist, das Geld in die Hand zu nehmen. Beispielsweise hat man im Stuttgarter Umland zu Corona die Taktzeiten der Busse verkürzt von 30 Minuten auf 15 und von 15 Minuten auf 10. Ich finde das sehr angenehm als Öffi-Nutzer, wenn man bei einem verpassten Takt nicht mehr so lange warten muss.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sören74 hat geschrieben:(17 Sep 2020, 14:26)

Okay, dann sage, welche konkreten Probleme Du bei der Umsetzung eines komplett öffentlich finanzierten ÖPNV Du in einer deutschen Großstadt siehst.
Warum sollte man sowas tun? Warum sollte man etwas, das für sich gesehen kein öffentliches Gut ist denn alles solches betrachten? Im Endeffekt also alle für etwas bezahlen lassen was sie möglicherweise gar nicht brauchen oder nutzen, obwohl ja eine effektive Ausgrenzung von der Nutzung möglich ist. Wäre der richtige Weg nicht der, die Kosten eben dem zuzuordnen, der sie tatsächlich verursacht?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von Sören74 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Sep 2020, 19:12)

Warum sollte man sowas tun? Warum sollte man etwas, das für sich gesehen kein öffentliches Gut ist denn alles solches betrachten? Im Endeffekt also alle für etwas bezahlen lassen was sie möglicherweise gar nicht brauchen oder nutzen, obwohl ja eine effektive Ausgrenzung von der Nutzung möglich ist. Wäre der richtige Weg nicht der, die Kosten eben dem zuzuordnen, der sie tatsächlich verursacht?
Das trifft aber für viele Bereiche zu, wo der Staat Geld ausgibt.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sören74 hat geschrieben:(17 Sep 2020, 19:55)

Das trifft aber für viele Bereiche zu, wo der Staat Geld ausgibt.
Die sollte man sich sicher auch ansehen. Ist aber nicht Thema dieses Threads.
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Re: Benötigen alle deutschen Großstädte eine Zwangsabgabe..

Beitrag von schokoschendrezki »

"Die Stadt ohne Autos - Geht das?"

Das ist die Überschrift der aktuellen ZEIT-Ausgabe (17.9) und Thema auf Seite 2 und 3. Empfehlenswert.

Es geht u.a. um den enormen Flächenverbrauch durch den passiven Verkehr. Eine Stadt wie Berlin hat im europäischen Vergleich bislang viel Fläche. Durch den Zuzug der letzten Jahre wird aber auch hier Fläche knapp und deshalb natürlich teuer. Es ist normal und vorhersehbar, dass man umso mehr kritisch den Flächenverbrauch durch den motorisierten Individualverkehr betrachtet. Die "Zwangsabgabe" gibt es - und zwar in enormen Ausmaßen - schon lange: In Form staatlich finanzierter Verkehrspolitik zugunsten des Privatautos.

Auch wenns hier um "deutsche Großstädte" geht: Bitte mal den Blick auf die beiden klassischen europäischen Metropolen werfen. In London existiert eine City Maut seit etlichen Jahren. In London beträgt die Parkplatzgebühr pro Stunde in der Innenstadt 8,71 Euro. In Berlin 1,38 Euro. Nicht dass ich wüsste, dass die Menschen in UK sechs mal mehr verdienen als in Deutschland. Für die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist eine City Maut überhaupt nur der erste Schritt hin zu einer komplett autofreien Innenstadt. Autofrei einschließlich Elektroautos wohlgemerkt. Ist Hidalgo wegen solch radikaler Konzepte abgewählt worden? Nein! Sie ist 2020 gerade erst wieder wiedergewählt worden. Die Menschen in Metropolen wie Paris oder Berlin wollen mehrheitlich eine lebenswerte Stadt. In Köln zum Beispiel laut einer Umfrage mehr als 70 Prozent. Wien ist ein weiteres Beispiel für eine tendenziell zumindest autofreie europäische Metropole. Und Wien steht in den Statistiken bezüglich "Lebenswertheit" ganz oben. Lebenswert und autofreundlich ... das geht einfach nicht zusammen! Eine Stadt mit vierspurigen Straßen im Innenstadtbereich, mit parkenden Autos, mit Parkflächen, mit "Stadtautobahnen" vielleicht noch wie in Berlin ... das steht für Zurückgebliebenheit, Unkultiviertheit, Abgehängtheit.

Diese sogenannte "autogerechte Stadt" ist ein Konzept der 60er, 70er Jahre. Völlig überholt. Es gehört abgeschafft!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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