Raskolnikof hat geschrieben:(24 Mar 2021, 15:54)
Das Smart Meter Gataway ist keine Raketentechnik die erst erfunden werden muss und im EFH einen eigenen Technikkeller erfordert. Ein normaler Zählerschrank reicht.
Das eigentliche Problem hauptsächlich des Verbrauchers ist, dass viele immer noch dieser Technik skeptisch gegenüber stehen aber gleichzeitig über die Politik schimpfen die die Digitalisierung im Land nicht vorantreibt. Digitalisierung besteht für viele Menschen wohl nur für schnelles Internet und Handynutzung ohne Funklöcher. Das ist äußerst kurz gedacht. Und dann ist da noch die "German Angst". In diesem Fall die Angst davor, dass Außenstehende die Kontrolle über meinen Toaster oder dem Ladegerät des Vibrators der Ehefrau erhalten könnten eben über das Nutzungsverhalten der eigenen Haushaltsgeräte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Smart_Meter_Gateway
Der hier gezeigte Zählerschrank der Fa. Hager (2016) ist aktuell nicht mehr zulässig.
Das SMGW ist hier im Raum für Zusatzanwendungen eingebaut.
Über dem Raum für Zusatzanwendungen müssen nun 2 Reihen vorhanden sein.
Im zweiten Feld muß unten rechts ein zweireihiges APZ-Feld vorgesehen werden in welchem auch das SMGW seinen Platz finden würde.
Somit muß aktuell grundsätzlich ein 7-Reihiger 2-Feld breiter Feldverteiler verwendet werden.
Der Wiki-Link zeigt was man machen wollte (pragmatischer Ansatz), dazu kam es dann aber doch nicht.
Damit Dir klar wird, wie verkompliziert das wirklich ist, hier noch ein Link:
https://www.striebelundjohn.com/service ... lerberater
Hier fängt es schon damit an das man nach Nord, West und Süd unterscheidet.
Selbst wenn ich dann eine passende Variante gefunden habe, dann kann es sein das ich z.B. den Netzbetreiber in Cottbus nach seinen
Extrawürsten fragen muss.
Wir bauen als zugelassener Hersteller u.a. auch Zählerschränke für ganz Deutschland.
Heute werde ich z.B. einen Zählerschrank für den Energieversorger Edis in Brandenburg planen.
Hier gibt es dann keinen Raum für Zusatzanwendungen, einen Zählerplatz für Dreipunktmontage, und ein APZ-Feld.
Die Sicherung für das APZ-Feld ist nicht wie in Berlin ein 10A-Leitungsschutzschalter, sondern ein 6A-Leitungsschutzschalter usw.
Würden dann noch Wärmepumpen, Photovoltaik (oder BHKW) und Ladesäulen hinzu kommen, wird es ganz verrückt.
Ja nach Leistungen dieser Verbraucher kommen noch weitere Zähler und Abschaltvorrichtungen zu Einsatz.
So kann dann aus dem Bestandszählerfeld mit 250mm Breite ein 1050mm breiter Koffer werden.
Und wen ich hier ganz sicher nicht in Schutz nehme ist die Politik. Denn so lange hier jeder Netzbetreiber sein eigenes
Süppchen kochen darf, trotz VDE usw, wird hier nichts passieren, was die Digitalisierung voran treibt.
Neuerdings darf man z.B. ein EHZ-Zählerfeld (Steckplatz für den Smart-Zähler) nur noch mit 44 Ampere betreiben,
da man gemerkt hat, das die Standard-Verdrahtung mit 10mm² bei Dauerbelastung über 44 Ampere zum Abbrand eines solchen
Feldes führen kann. Will man also ein solches Zählerfeld jenseits der 44 Ampere benutzen, ist hier ein Zählerfeld mit
einer 16mm²-Verdrahtung einzusetzen.
Das ganze Debakel gibt es dann auch bei den restlichen Zählanlagen bis 1000 Ampere.