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Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 11. Jul 2019, 15:51
von schokoschendrezki
firlefanz11 hat geschrieben:(11 Jul 2019, 15:11)

Wenn wirklich JEDER mit Öffis führe ginge NICHTS mehr! Vööiger Kollaps! Siehe U-Bahn in Berlin wenn mal 3 cm Schnee gefallen sind... :rolleyes:
Ich wurde nicht nach der Stadt gefragt, in der ich gegenwärtig lebe sondern nach der, die ich mir für eine gute Zukunft vorstelle.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 11. Jul 2019, 16:02
von Selina
schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 15:49)

Natürlich ist dieses 300-Dinge-Ding ein Extrembeispiel. Und ich selbst bin Lichtjahre von einem solchen Zustand entfernt. Ich finds aber trotzdem bewundernswert.

Der Punkt zum Thema ist, dass in immer kürzeren Generationenzyklen irgendwelche Gadgets auf den Markt geworfen werden. Zusammen mit den rosa Brillen, die das dann als schöne neue Welt erscheinen lassen.

Eine Mindestvoraussetzung, damit ich das nicht als Schnickschnack ansehe, wäre irgendeine Form von Langlebigkeit. Es ist aber so: Sobald dort Digitaltechnik oder Antriebstechnik verbaut ist, hat es sich mit der Langlebigkeit. Nicht aus technischen Gründen sondern weil Version x.y bereits bei Auslieferung veraltet ist. Weil das Bewerben und Verkaufen von Konsumtechnik nach diesem Grundmodell verläuft. Du musst die neue Version haben! Zur Not wechselt man die Steckernormen und dann kannst du nicht mehr aufladen. Will man nicht vollständig aus der Gesellschaft aussteigen, bleibt nur der konsequente Rückzug auf irgendeine konventionelle Technik, die zumindest in Teilbereichen aus diesen Teufels-Zyklen raus ist. Und das ist im Bereich der individuellen Fortbewegung im Nahbereich nun mal das konventionelle Fahrrad.
Ja. Aber das ist nun mal Kapitalismus live. So funktioniert er. Man soll sich nach Möglichkeit alle drei Jahre ein neues Auto kaufen, wünschen sich die Produzenten. Was ja Schwachsinn ist. Oder siehe das Kapitel der "geplanten Obsoleszenz". Langlebigkeit von Konsumgütern gabs schon mal. Man hatte zwar wenige davon und keine große Auswahl und sie waren meistens relativ teuer, aber sie leben noch heute.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 11. Jul 2019, 16:20
von firlefanz11
schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 15:51)

Ich wurde nicht nach der Stadt gefragt, in der ich gegenwärtig lebe sondern nach der, die ich mir für eine gute Zukunft vorstelle.
Das würde auch in Deinem Utopia nicht anders laufen...

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 11. Jul 2019, 16:28
von schokoschendrezki
firlefanz11 hat geschrieben:(11 Jul 2019, 16:20)

Das würde auch in Deinem Utopia nicht anders laufen...
Na, dann stellen wir uns doch mal vor, dass jeder, wirklich jeder in der Stadt mit dem Auto fährt.

Apropos Zukunftsvorstellungen. Angeblich hat man in den 50er bis 70er Jahren für die Straßenbauplanung der Stadt Hannover, die viele (ich auch) als typisch "autogerecht" empfinden, die Radfahrer gemeinsam mit den Autofahrern zusammengezählt. Nach dem Motto: Das Fahrrad ist eine nachkriegsbedingte Notübergangslösung und früher oder später, bei steigenden Einkünften, werden die Radfahrer ohnehin aufs Auto wechseln. So ändern sich die Zukunftsvisionen.

Ab einer bestimmten Größe und DIchte gibt es schon rein theoretisch eigentlich kaum eine andere Möglichkeit als weitestgehend nur Öffentliche plus Fußgänger plus vielleicht noch Roller. Selbst Fahrrad wird irgendwann problematisch.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Fr 12. Jul 2019, 10:29
von firlefanz11
schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 16:28)

Na, dann stellen wir uns doch mal vor, dass jeder, wirklich jeder in der Stadt mit dem Auto fährt.

Apropos Zukunftsvorstellungen. Angeblich hat man in den 50er bis 70er Jahren für die Straßenbauplanung der Stadt Hannover, die viele (ich auch) als typisch "autogerecht" empfinden, die Radfahrer gemeinsam mit den Autofahrern zusammengezählt. Nach dem Motto: Das Fahrrad ist eine nachkriegsbedingte Notübergangslösung und früher oder später, bei steigenden Einkünften, werden die Radfahrer ohnehin aufs Auto wechseln. So ändern sich die Zukunftsvisionen.
Du lamentierst an meinem Argument dass der ÖVNP kollabierte, sollte JEDER damit fahren vorbei... :rolleyes:
Ab einer bestimmten Größe und DIchte gibt es schon rein theoretisch eigentlich kaum eine andere Möglichkeit als weitestgehend nur Öffentliche plus Fußgänger plus vielleicht noch Roller. Selbst Fahrrad wird irgendwann problematisch.
FALSCH! Wie am Beispiel Berlin belegt gilt: Ab einer bestimmten Größe und DIchte gibt es schon rein PRAKTISCH keine andere Möglichkeit als neben Öffentlichen den Individualverkehr zubetreiben... Schau Dir Bilder aus dem tokioter ÖPNV an... DA wird einem ganz anders...!

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Fr 12. Jul 2019, 19:07
von frems
firlefanz11 hat geschrieben:(12 Jul 2019, 10:29)

Du lamentierst an meinem Argument dass der ÖVNP kollabierte, sollte JEDER damit fahren vorbei... :rolleyes:
Öffentliche Verkehrnahpersonen?
Schau Dir Bilder aus dem tokioter ÖPNV an... DA wird einem ganz anders...!
Im Raum Tokio leben einerseits zehnmal so viele Menschen, andererseits sollte man sich nicht nur Bildchen im Internet anschauen, sondern selbst man in die Stadt reisen. Dann stellt man fest, dass es nur sehr wenige Stationen gibt, wo gequetscht wird. Aber das sind eben die Bilder, die sich Leute merken. Ein normal voller Bahnsteig ist unspektakulär. Aber in Tokio die Regel. Aber dass alte, weiße Männer gerne aus Einzelfällen bei Bedarf, wenn es ins Weltbild passt, die Regel machen, ist kein neues Phänomen.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Fr 12. Jul 2019, 20:46
von jack000
schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jul 2019, 15:51)

Ich wurde nicht nach der Stadt gefragt, in der ich gegenwärtig lebe sondern nach der, die ich mir für eine gute Zukunft vorstelle.
Genau da aber liegt der Knackpunkt. Es ist mit dem derzeitigen ÖPNV nicht möglich einen signifikanten Umstieg auf diesen zu ermöglichen, da definitiv die Kapazitäten fehlen!

Es ist nicht so, dass die Autofahrer im Stau stehen während leere Bahnen an denen vorbei fahren. In meinem Beispiel nutze ich nach Stuttgart i.d.R. die P&R-Möglichkeit, die funktioniert gut, ist aber sehr teuer. Ebenso aber auch dicht, weil die Kapazitäten belegt sind (Unter der Woche sowieso, am WE aber auch teilweise)
=> Zur Arbeit zu fahren würde meine Wegzeit (1 Fahrt) aber mehr als verdreifachen und ca. bei 01:45h liegen und das ist so nicht zumutbar!

Wie ich es richtig sehe, wohnst du ja in Berlin. In Stuttgart ist das Thema "Unpünktlichkeit" und "Ausfälle" bei der S-Bahn ein ähnliches Thema wie in Stuttgart, daher muss das auch erstmal angegangen werden (Wobei die Ursachen unterschiedlich sein werden)

Ebenso beobachte ich z.B. seit ca. 8 Jahren die Reaktivierungsbemühungen der Bahnstrecke Calw-Renningen (Weil der Stadt). Es ist unglaublich, welche Hürden einem solchen Projekt in den Weg gelegt werden und wenn die Rahmenbedingungen so bleiben, ist es chancenlos das zeitnah der ÖPNV attraktiv als Alternative ausgebaut werden kann. Da geht es um:
- Da hängen Landkreis, Land, Stadt und Bund mit drin
- Dann kommen die Anwohner der Strecke "Ich kann ja nicht mehr auf meinen Balkon grillen wenn da in 40-50m Entfernung eine Diesellok vorbeifährt
- Dann kommen die Umweltschützer, die sich sorgen um die geschützten Fledermäuse die in den Tunneln wohnen und Vorschläge machen wie: "Tempo 30 und Busersatzverkehr" in bestimmten Monaten (Obwohl die Fledermäuse schon in dem Tunnel gewohnt hatten als da noch Dampfloks durchgefahren sind)
- etc, etc...

=> Also müssen erstmal die Rahmenbedingungen und die Kapazitäten geschaffen werden, dann kann man über einen Umstieg diskutieren. Ein "Die, die jetzt mit dem Auto fahren sollen doch einfach auf den ÖPNV umsteigen", kann unter den aktuellen Bedingungen m.E. in keiner Stadt Deutschlands funktionieren!
=> Daher müssen die Wünsche erstmal zu Ende gedacht werden!

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: So 14. Jul 2019, 12:23
von John Galt
Was hindert einen eigentlich daran, die Mietroller einfach mit nach Hause zu nehmen und die Teile zu "hacken"?

GPS, Wegfahrelektronik in den Mülleimer zu schmeißen oder was für Sicherheitsgeschichten haben die Dinger?

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: So 14. Jul 2019, 12:28
von X3Q
John Galt hat geschrieben:(14 Jul 2019, 12:23)

Was hindert einen eigentlich daran, die Mietroller einfach mit nach Hause zu nehmen und die Teile zu "hacken"?

GPS, Wegfahrelektronik in den Mülleimer zu schmeißen oder was für Sicherheitsgeschichten haben die Dinger?
Im einfachsten Fall immer noch der Anstand ... musst du dann hat im Duden nachschlagen.

--X

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: So 14. Jul 2019, 15:15
von Misterfritz

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: So 14. Jul 2019, 15:17
von Ein Terraner
Misterfritz hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:15)

Tödlicher Unfall mit E-Scooter
https://www.spiegel.de/panorama/leute/e ... 77259.html
Die Moderatorin Emily Hartridge ist mit einem E-Scooter in einen Lkw gefahren
Na klar, anders herum wäre das ja auch nie denkbar. :rolleyes:

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 08:35
von schokoschendrezki
jack000 hat geschrieben:(12 Jul 2019, 20:46)
=> Also müssen erstmal die Rahmenbedingungen und die Kapazitäten geschaffen werden, dann kann man über einen Umstieg diskutieren. Ein "Die, die jetzt mit dem Auto fahren sollen doch einfach auf den ÖPNV umsteigen", kann unter den aktuellen Bedingungen m.E. in keiner Stadt Deutschlands funktionieren!
=> Daher müssen die Wünsche erstmal zu Ende gedacht werden!
Nein. Natürlich nicht. Aber wie schon geschrieben: Ich wurde nicht nach den aktuellen Bedingungen gefragt sondern nach einer Wunschstadt von morgen.

Würde man den Fokus vom motorisierten Individualverkehr auf öffentlichen Nah- und Fernverkehr legen ... es wäre sooviel möglich. Der in irgendeiner Art und Weise schienengeführte Verkehr ist ideal für alle denkbaren IT-Anwendungen einschließlich schwacher KI und einschleßlich fahrerlosem Fahren geeignet. Schon seit langem werden Weichen und Signale nicht mehr handbetätigt. Er muss nur wieder voll und dicht in die Fläche, auch außerhalb von Metropolen gehen. Es kommt mir einfach widersinnig vor, was da momentan alles an IT-isierung in den motorisierten Individualverkehr gesteckt wird, wo doch der Schienenverkehr schon jetzt und sowohl konventionell wie auch neu umfassend IT-isisert werden könnte. Aber auch in jeder anderen Hinsicht. Ich stelle mir bequeme große Waggons mit vermietbaren Computerarbeitsplätzen oder Wagen mit Konfrenzräumen und dergleichen vor. Warum will man unter allen Umständen am Einzwingen in eine Blechkiste festhalten?

Die "Luft" scheint auch eher eine Scheinalternative zu sein. Ich stehe noch unter dem Eindruck einer Kurzflugreise von Berlin nach Wien und zurück an einem WE, wo in mehreren Teilen Europas die Schulferien beginnen. Der Aufwand ist zu hoch. Einfach in den Zug einsteigen, und selbst wenn der dann ein paar Stunden fährt, ist immer noch besser als sich stundenlang in irgendwelchen Abflugbereichen aufzuhalten. Und auch beim Nahverkehr scheinen sich bei Modellberechnungen mit Lufttaxis die Bepackungsdichten nicht wesentlich erhöhen zu lassen.

Und zum eigentlichen Thema nochmal: In Wien sieht man deutlich mehr E-Tretroller in der Innenstadt als in Berlin. Dass das aber irgendwie was bringt, kann ich dennoch nicht erkennen.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 09:13
von frems
jack000 hat geschrieben:(12 Jul 2019, 20:46)
=> Zur Arbeit zu fahren würde meine Wegzeit (1 Fahrt) aber mehr als verdreifachen und ca. bei 01:45h liegen und das ist so nicht zumutbar!
Augen auf beim Wohnungskauf. Aber Du könntest ja mit einem Tretroller mal zur Bahn fahren. :p

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 11:09
von firlefanz11
frems hat geschrieben:(12 Jul 2019, 19:07)
Aber dass alte, weiße Männer gerne aus Einzelfällen bei Bedarf, wenn es ins Weltbild passt, die Regel machen, ist kein neues Phänomen.
Jüngelchen, ich hab Jahrzehnte in B gewohnt, und weiss genau wie es dort in der U-Bahn abgeht wenn mal 3cm Schnee gefallen sind. DA haste die Quetscherei den ganzen Tag lang, und in kürzeren Intervallen als 3 min können die Bahnen aus technischen Gründen nun mal nicht fahren. Wenn ALLE Berliner NUR Öffis führen ginge NICHTS mehr...! Das lässt sich auch mit fadenscheinigen Ausflüchten bzw. drum herum lamentieren nicht wegdiskutieren.
Dort müsste das System komplett grundüberholt werden wenn wirklich JEDER nur noch Öffis fahren sollte, und ich postuliere mal, dass das auch in jeder anderen Größeren Stadt so wäre.
In den ländlichen Gebieten müsste hingegen erstmal die nötige Frequenz beim ÖPNV erreicht werden, um Individualverkehr unnötig zu machen. Wenn der Bus aber nur morgens u. abends ein mal fährt, wird dat nix...

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 11:22
von frems
firlefanz11 hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:09)

Jüngelchen, ich hab Jahrzehnte in B gewohnt, und weiss genau wie es dort in der U-Bahn abgeht wenn mal 3cm Schnee gefallen sind. DA haste die Quetscherei den ganzen Tag lang, und in kürzeren Intervallen als 3 min können die Bahnen aus technischen Gründen nun mal nicht fahren. Wenn ALLE Berliner NUR Öffis führen ginge NICHTS mehr...! Das lässt sich auch mit fadenscheinigen Ausflüchten bzw. drum herum lamentieren nicht wegdiskutieren.
Dort müsste das System komplett grundüberholt werden wenn wirklich JEDER nur noch Öffis fahren sollte, und ich postuliere mal, dass das auch in jeder anderen Größeren Stadt so wäre.
In den ländlichen Gebieten müsste hingegen erstmal die nötige Frequenz beim ÖPNV erreicht werden, um Individualverkehr unnötig zu machen. Wenn der Bus aber nur morgens u. abends ein mal fährt, wird dat nix...
Das ist eine sehr realitätsferne Betrachtung, da niemand verlangt, dass alle Fußgänger und Radfahrer ab morgen mit dem ÖPNV fahren sollen. Einen wertloseren Beitrag zum Thema kann ich mir gar nicht vorstellen, da die Angebots- und Produktionsplanung nirgends danach ausgerichtet wird. Die Behauptung zu den drei Minuten kann auch nur von einem Laien stammen, der noch nie etwas von ETCS gehört hat. Nur wirre Prämissen. Also wirklich. Babyboomer?

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 11:35
von firlefanz11
frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:22)

Das ist eine sehr realitätsferne Betrachtung, da niemand verlangt, dass alle Fußgänger und Radfahrer ab morgen mit dem ÖPNV fahren sollen.
Nun, der gute schoko meinte das sollte das Endziel sein...
Die Behauptung zu den drei Minuten kann auch nur von einem Laien stammen, der noch nie etwas von ETCS gehört hat.
Keine Behauptung... :rolleyes:
Dann erklär doch mal wie ein automatisches Leitsystem bewirken soll, dass die Züge quasi Stoßstange an Stoßstange in den Bahnhof einfahren können... :rolleyes:

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 11:42
von ThorsHamar
X3Q hat geschrieben:(14 Jul 2019, 12:28)

Im einfachsten Fall immer noch der Anstand ... musst du dann hat im Duden nachschlagen.

--X
.... oder einfach mal das Stadtbild anschauen. Hier in Gesundbrunnen liegen nun zu den verschiedenen Fahrrädern und Motorrollern und geparkten Autos auch noch die E-Roller wahllos auf den Gehwegen herum, von anständigen Leuten einfach der Öffentlichkeit überlassen ....

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 11:58
von frems
firlefanz11 hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:35)

Nun, der gute schoko meinte das sollte das Endziel sein...


Keine Behauptung... :rolleyes:
Dann erklär doch mal wie ein automatisches Leitsystem bewirken soll, dass die Züge quasi Stoßstange an Stoßstange in den Bahnhof einfahren können... :rolleyes:
Du stellst wieder eine leere Behauptung auf. Zwischen 180 Sekunden und "Stoßstange an Stoßstange" liegen Welten. Strohmanntrugschlüsse mögen bei der Generation ja beliebt sein, aber ein Diskurs ist so nicht möglich. Schon heute sind 80 bis 90 Sekunden ohne große Probleme möglich: https://www.siemens.ch/panorama/article/49

Keine Ahnung, wer Dir anderes eingetrichtert hat und Du es unkritisch einfach nachplapperst, obwohl man mit drei Suchbegriffen im Neuland eine Antwort gefunden hätte. Schlau genug, über Jahrzehnte das Klima zu zerstören, aber an solchen Übungen scheitert es dann... kurios.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 12:12
von TheManFromDownUnder
frems hat geschrieben:(12 Jul 2019, 19:07)

Öffentliche Verkehrnahpersonen?


Im Raum Tokio leben einerseits zehnmal so viele Menschen, andererseits sollte man sich nicht nur Bildchen im Internet anschauen, sondern selbst man in die Stadt reisen. Dann stellt man fest, dass es nur sehr wenige Stationen gibt, wo gequetscht wird. Aber das sind eben die Bilder, die sich Leute merken. Ein normal voller Bahnsteig ist unspektakulär. Aber in Tokio die Regel. Aber dass alte, weiße Männer gerne aus Einzelfällen bei Bedarf, wenn es ins Weltbild passt, die Regel machen, ist kein neues Phänomen.
LOL :D :D :D Alte Weisse Maenner! Fremsche Phobie!

Aber nix gegen oeffentliche Verkehr in Japan! Das funktioniert! Und warum??? Weil die Passagiere auch in "Stosszeiten" ruhig bleiben und vor allem hoeflich und dizipliniert. Nicht nur in Tokyo! Genauso in Korea, China HongKong und Suedostasien.

Ausserdem kein Grafitti, kein Dreck auf den Bahnsteigen , kein Vandalismus in den Zuegen.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 12:14
von Teeernte
frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:22)

Das ist eine sehr realitätsferne Betrachtung, da niemand verlangt, dass alle Fußgänger und Radfahrer ab morgen mit dem ÖPNV fahren sollen. Einen wertloseren Beitrag zum Thema kann ich mir gar nicht vorstellen, da die Angebots- und Produktionsplanung nirgends danach ausgerichtet wird. Die Behauptung zu den drei Minuten kann auch nur von einem Laien stammen, der noch nie etwas von ETCS gehört hat. Nur wirre Prämissen. Also wirklich. Babyboomer?
Nun - auch mit ETCS ist nicht viel mehr machbar. Puffer an Puffer wirst Du nicht hinbekommen. ...und Weichen haben laufzeiten.

Strecke FREI hat sich auch bei ETCS - trotz Laien im Vorstand noch nicht verabschiedet.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 12:15
von firlefanz11
frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 11:58)
Schon heute sind 80 bis 90 Sekunden ohne große Probleme möglich: https://www.siemens.ch/panorama/article/49
OK, I stand corrected... Nur wie viele davon fahren ausser in Nürnberg in Deutschland, und nicht in New York, São Paulo, Paris oder Barcelona?
Na?
Keine Ahnung, wer Dir anderes eingetrichtert hat und Du es unkritisch einfach nachplapperst, ...
Hmm... ein BVG (jetzt BVB) U-Bahn Zugführer?
Und das war NICHT der ZUgführerh vom Schulz-Zug... :D

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 13:29
von frems
firlefanz11 hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:15)
Hmm... ein BVG (jetzt BVB) U-Bahn Zugführer?
Also jemand, der vom Thema entfernt ist und einer schlichten, leicht ersetzbaren Tätigkeit nachgeht. Wenn Du etwas über moderne Fahrzeugtechnik wissen willst, fragst Du doch auch einen Maschinenbauingenieur und nicht einen Taxi- oder Busfahrer.
Teeernte hat geschrieben:
Nun - auch mit ETCS ist nicht viel mehr machbar.
Wenn für Dich 90 statt 180 Sekunden "nicht viel mehr machbar" sind, ok.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 22:25
von Teeernte
frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 13:29)


Wenn für Dich 90 statt 180 Sekunden "nicht viel mehr machbar" sind, ok.
Wieviel Sekunden braucht - in D - das ETCS 1 von "Gefahr" (Zugschlussmeldung kommt nicht/Streckenmeldung - "Bahn in Gefahr-Alle Züge HALT" - Telefonische Meldung Baustelle ) bis ICE Nachfolger (250kmh) halt ...(Vor Gefahrenstelle ?) ?

Ach ja .....ICE 2 lass ich mal aussen vor.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 23:09
von frems
Teeernte hat geschrieben:(15 Jul 2019, 22:25)

Wieviel Sekunden braucht - in D - das ETCS 1 von "Gefahr" (Zugschlussmeldung kommt nicht/Streckenmeldung - "Bahn in Gefahr-Alle Züge HALT" - Telefonische Meldung Baustelle ) bis ICE Nachfolger (250kmh) halt ...(Vor Gefahrenstelle ?) ?

Ach ja .....ICE 2 lass ich mal aussen vor.
Guten Morgen Teeernte. Wir reden vom Nahverkehr. U-Bahn und so. Hast du vielleicht schon mal gehört.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 10:46
von schokoschendrezki
Vom SPIEGEL mag man ja halten was man will ... aber das wunderbar bösartige und zynische Titelbild der aktuellen Ausgabe bringt es auf den Punkt. Schöne-Neue-Welt-Brillen. Der Herr Versicherungsvertreter mit wiederverwendbarem Espresso-Becher und Gummiflugzeug und die Frau Deutsch-Gymnasiallehrerin mit Veggie-Tasche auf dem E-Tretroller. Wir stellen um und alles wird gut. Was? Du hast noch nicht auf E-Mobilität umgestellt? Was? Du bezahlst noch mit Bargeld? Was? Du hast gar keinen Messenger-Account?

Konsequente Verweigerung sieht anders aus. Erstens. Und ist zweitens ein Gewinn und kein Verzicht.

Auch wenn das eigentliche Thema des Titel-Artikels schwieriger und komplizierter ist.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 11:16
von TheManFromDownUnder
schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jul 2019, 10:46)

Vom SPIEGEL mag man ja halten was man will ... aber das wunderbar bösartige und zynische Titelbild der aktuellen Ausgabe bringt es auf den Punkt. Schöne-Neue-Welt-Brillen. Der Herr Versicherungsvertreter mit wiederverwendbarem Espresso-Becher und Gummiflugzeug und die Frau Deutsch-Gymnasiallehrerin mit Veggie-Tasche auf dem E-Tretroller. Wir stellen um und alles wird gut. Was? Du hast noch nicht auf E-Mobilität umgestellt? Was? Du bezahlst noch mit Bargeld? Was? Du hast gar keinen Messenger-Account?

Konsequente Verweigerung sieht anders aus. Erstens. Und ist zweitens ein Gewinn und kein Verzicht.

Auch wenn das eigentliche Thema des Titel-Artikels schwieriger und komplizierter ist.
Den Artikel den ich lessen wollte war auf Spiegel+. Ich habe keine subscription dafuer!

Wie ich vermute viel Yuppie Getue. Es ist in...…

Sah schon vor jahren Typen in LA im Anzug auf Treetrollern mit Schnuller im Mund.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 13:01
von frems
Es hatten auch viele Menschen Angst bei der Einführung der Eisenbahn. Das legt sich über die Zeit von selbst.
Den Deutschen wird gerne nachgesagt, dass sie passionierte Bedenkträger seien. Egal wie gut es ihnen gehe und welche Vorteile man ihnen gewähre, sie fänden immer ein Haar in der Suppe. Johannes Gross hat diese Auffassung in einem Beitrag des FAZ Magazins folgendermaßen karikiert: „Als die ersten Menschen sich aufrichteten, um auf zwei Beinen zu gehen, ist gleich ein Deutscher zugeeilt, um dringlich zu warnen: Das sei gefährlich, es drohe der Sturz, besonders bei Kindern und Alten; vor allem sei es unsolidarisch gegen die übrigen Vierbeiner, auch theologisch bedenklich, denn es wende das Menschengesicht ab von der Erde, dem mütterlichen Grund“
Aus "Das Risikoparadox" von Prof. Ortwin Renn. Aber nun gut, er bezieht sich viel auf Statistiken und weitere wissenschaftliche Quellen. Geht es nur um das Bedürfnis, wonach jeder mitkriegen muss, worauf man verzichtet (ob nun Fleisch oder Elektronik), dann stirbt der akademische Anspruch vor seiner Geburt.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 13:07
von Ein Terraner
frems hat geschrieben:(16 Jul 2019, 13:01)

Es hatten auch viele Menschen Angst bei der Einführung der Eisenbahn. Das legt sich über die Zeit von selbst.
Konservative, panische Angst vor Veränderung.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 13:32
von schokoschendrezki
Ein Terraner hat geschrieben:(16 Jul 2019, 13:07)

Konservative, panische Angst vor Veränderung.
Apropos "Konservativ". Es gibt den in sich eigentlich völlig paradoxen Begriff des "Neokonservativismus". Es gibt die "neo cons". Eines ihrer Kennzeichen: Voraussetzungslose Bejahung von Technologie und technologischen Neuerungen.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 13:48
von schokoschendrezki
frems hat geschrieben:(16 Jul 2019, 13:01)
Es hatten auch viele Menschen Angst bei der Einführung der Eisenbahn. Das legt sich über die Zeit von selbst.
Diese Entwicklungen werden von wirtschaftlichen und allen möglichen anderen Interessen gelenkt.

Es gibt das sogenannte "Wunder von Echterdingen". Nach einer Havarie des Luftschiffs LZ 4 1908 gab es eine Sammelspende von 6 Millionen Reichsmark, die zur Weiterführung der Luftschifftechnologie führte. Das Volk wollte ein großes stolzes Deutschland mit großen stolzen "Luftschiffen". Es ist heute kaum vorstellbar, dass ausgerechnet eine schwere Havarie zu einer populären Unterstützung für eine bestimmte Verkehrstechnologie führte.

Und es gibt DIskontinuitäten. Sowohl um die Jahrhundertwende 1900 herum als auch in der unmittelbaren Nachkriegszeit war die Technologie-Begeisterung schier grenzenlos. Alles schien möglich. Ein kluger Mensch steht immer mindestens einen Meter abseits und beobachtet das Treiben mit Skepsis.

Das Hyperloop-Projekt von Elon Musk wäre wohl so etwas wie die Zeppeline von gestern. Einschließlich der Tatsache, dass für den Güterverkehr sowohl Luftschiffe wie auch Hyperloop-Transportkapseln interessant sind/wären. Abseits von den populären Erzählungen. Hyperloop ist vielleicht aber ein Thema für sich.

Was E-Scooter anbelangt ist gar nicht so sehr die Technik sondern die Art und Weise der gesellschaftlichen Akzeptanzerzeugung interessant.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 15:44
von frems
schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jul 2019, 13:48)

Diese Entwicklungen werden von wirtschaftlichen und allen möglichen anderen Interessen gelenkt.
Damals wie heute, genau. Völlig normal.
Es ist heute kaum vorstellbar, dass ausgerechnet eine schwere Havarie zu einer populären Unterstützung für eine bestimmte Verkehrstechnologie führte.
So eine Spende ist ja auch nicht nötig, wenn man bereits Kunden bedienen kann und somit Geld einnimmt. Aber ich stimme Dir zu: in Deutschland ist das nicht mehr vorstellbar. Zu gesättigt und überaltert. Alles, was neu erscheint, gilt als Feind. Und erst danach schaut man, was für skurrile "Einwände" man dramatisch bis polemisch einbringen kann. Manchmal ist es ja auch lustig. Beim autonomen Fahren sagte mal ein Diskutant, dass dies niemals möglich sein wird. Seine stichhaltige Begründung: das Übersetzungsprogramm für Fremdsprachen von Google war vor Jahren noch nicht zu seiner Zufriedenheit.
Ein kluger Mensch steht immer mindestens einen Meter abseits und beobachtet das Treiben mit Skepsis.
Naja, Skepsis und Kritik sind immer so schön gesagt. Geht es um totale Fundamentalopposition aus ideologischen Gründen, dann ist das nicht mehr ganz treffend. Ein Beobachter krakeelt nicht vom Hand herum und prophezeit den Weltuntergang, wenn mehr Leute irgendeine Technik nutzen.
Das Hyperloop-Projekt von Elon Musk wäre wohl so etwas wie die Zeppeline von gestern. Einschließlich der Tatsache, dass für den Güterverkehr sowohl Luftschiffe wie auch Hyperloop-Transportkapseln interessant sind/wären. Abseits von den populären Erzählungen. Hyperloop ist vielleicht aber ein Thema für sich.
So sehr steckt Musk da nicht (mehr) drin. Die beiden großen Betreiber sind ohne Bezug. Musk ist aber ein schönes Beispiel für eine andere Mentalität, die viele deutsche Spitzenforscher in die Ferne treibt. Man lernt aus Fehlschlägen und macht es besser. In Deutschland ist man schon enttäuscht, wenn man ein vermeintliches Problem analysieren möchte und und im Laufe der Forschung feststellt, dass es eigentlich gar kein Problem ist. Oder wenn sich jemand selbstständig gemacht hat und das Unternehmen nach wenigen Jahren bereits gescheitert ist. "Hab ich's doch gewusst", "Such Dir doch einen festen Job", "Das Unternehmertum ist nichts für Dich" hört man sicherlich häufiger als "Na, Du hast ja viel gelernt und kennst die Gründe. Mach's beim nächsten mal mit diesen Erkenntnissen besser".

[youtube][/youtube]
Was E-Scooter anbelangt ist gar nicht so sehr die Technik sondern die Art und Weise der gesellschaftlichen Akzeptanzerzeugung interessant.
Find ich nicht, da es die selben niederen Beweggründe sind, die man bei anderen technischen Entwicklungen und Neuheiten auch immer wieder zu hören bekam. Das verschwindet mit der Zeit, sobald der beobachtende Skeptiker seine Komfortzone verlässt und zum Beispiel mal selbst so ein Gerät ausprobiert. Oder mit einem guten Bekannten redet, der ihm von seinen Erfahrungen berichtet und man sich das mal unvoreingenommen anhört. Dann löst sich die verkrampfte Sicht, wonach es niemand braucht (auch wenn man es, mit Ausnahme von Behinderten, mantraartig über Jahre predigte), von selbst und man sieht unemotional, dass es einfach ein Gerät ist, das einigen Leuten Spaß macht und für andere eine kleine Nische einer Distanz, die zwischen typischen Fußverkehrs- und Radverkehrsnutzungen liegt, ausmacht. Alles nicht so spektakulär.

Die anfänglichen Wehwehchen sind da normal. Das war bei Handys nicht anders. Oder E-Zigaretten. Oder Gasautos. Irgendwo am anderen Ende der Welt passiert etwas und man leidet unter dem, was der besagte Prof. Renn in dem erwähnten Buch mal gut beschrieb:
Gedankenanker: Eine Information wird überbewertet oder die darin erhaltene Aussage als wichtiger oder wahrscheinlicher eingestuft, je mehr Anknüpfungspunkte an bereits im Gedächtnis verankerte Assoziationen mit dieser Information vorliegen.

Verfügbarkeit: Eine Information wird überbewertet oder die darin erhaltene Aussage als wichtiger oder wahrscheinlicher eingestuft, je eher der Inhalt dieser Information mental verfügbar ist, d.h. er bereits früher im Gedächtnis abgespeichert wurde.

Repräsentationsschluss: Informationen zu Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten werden auch dann zu allgemeinen Schlussfolgerungen genutzt, a) wenn viel zu wenig Einzelfälle vorliegen, b) wenn redundante Informationen als unabhängig voneinander gewertet, c) wenn man von sich aus erwartet, dass man schnell und kompetent Schlüsse ziehen kann (ungerechtfertigte Sicherheit) und d) wenn Informationen den schon eingenommen Standpunkt verstärken (Status-quo-Erhalt).

Affekt-Heurismus: Eine Information wird überbewertet oder die darin erhaltene Aussage als wichtiger oder wahrscheinlicher eingestuft, je mehr emotionale Anknüpfungspunkte mit dieser Information verbunden sind.
Man muss schon sehr klug sein, wenn man Einzelerlebnisse entsprechend nicht mehr angemessen einordnen kann und hysterisch bis bestätigend auf sie reagiert. Das zeugt von Weitsicht und dem Streben nach Objektivität.

Und so hört man von einem autonomen Google-Auto, das in Nevada irgendwo von einem Bus (mit menschlichem Fahrer) angefahren wurde und redet darüber in deutschen Talkshows. Oder eine Britin auf einem Roller wird von einem Lkw übersehen und überfahren. Oder ein Australier kriegt auf einem Roller einen Herzinfarkt und stirbt danach. Oder eine (selbstgebaute) E-Zigarette explodiert. Oder ein illegaler Umbau eines Pkw in Osteuropa für die Verwendung von Erdgas fängt Feuer. Oder in Norwegen explodiert eine Wasserstofftankstelle. Währenddessen im kleinen Deutschland: 2.636.468 polizeilich erfasste Unfälle, 396.018 Verletzte und 3.275 Tote: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesel ... cationFile

Aber dafür hat der Skeptiker in der Ferne kein Auge. Es ist für ihn normal und er sieht keinen Handlungsbedarf. Neue Verkehrsmittel hingegen nicht. Die sind unbekannt und fremd. Natürliche Reaktion: totale Ablehnung.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 18:26
von Teeernte
frems hat geschrieben:(15 Jul 2019, 23:09)

Guten Morgen Teeernte. Wir reden vom Nahverkehr. U-Bahn und so. Hast du vielleicht schon mal gehört.
Blöd dass bei der Bahn nicht jeder Zug SEIN Gleis hat....

Wenn Du natürlich NUR S-Bahn hast - NACH Sasel... :D :D :D

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 07:45
von schokoschendrezki
frems hat geschrieben:(16 Jul 2019, 15:44)
Find ich nicht, da es die selben niederen Beweggründe sind, die man bei anderen technischen Entwicklungen und Neuheiten auch immer wieder zu hören bekam. Das verschwindet mit der Zeit, sobald der beobachtende Skeptiker seine Komfortzone verlässt und zum Beispiel mal selbst so ein Gerät ausprobiert.
Was vermutest Du als "niedere" Beweggründe? Das würde mich mal interessieren.

In der aktuellen ZEIT gibts einen Artikel zur Krise des politischen Konservativismus. (Thomas Biebricher : "Ein Schwundprozess", aktuell noch nicht frei online verfügbar). Darin gibts eine interessante Passage zu Helmut Schelsky und dem von ihm so bezeichneten "technokratischen Konservativismus". Das entspricht weit eher meinen persönlichen Erfahrungen als der etwas weiter oben von user Terraner herbeigeredete Zusammenhang von Konservativismus und Veränderungsangst. Der politische Konservativismus jüngerer Zeit und Technologieaufgeschlossenheit, Technikbegeisterung sind schon seit längerem unzertrennliche Brüder und dicke Freunde. Fortschrittlichkeit, Progressivität dagegen schließt immer auch Skepsis ein.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 11:57
von firlefanz11
Meanwhile back in the jungle:
Angesichts zunehmender Meldungen über Unfälle mit Elektro-Tretrollern und über alkoholisierte Fahrer ruft Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu härterem Durchgreifen auf.
https://www.n-tv.de/politik/Scheuer-nim ... 50137.html

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 12:02
von Ein Terraner
firlefanz11 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 11:57)

Meanwhile back in the jungle:

https://www.n-tv.de/politik/Scheuer-nim ... 50137.html
Meine letzte eScooter Begegnung ist Wochen her, ich frage mich echt wo die immer diese Weltuntergänge her bekommen.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 18. Jul 2019, 14:49
von frems
schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:45)

Was vermutest Du als "niedere" Beweggründe? Das würde mich mal interessieren.
Die damit verbundene Selbstsucht und Profilieren, fatalistisch jede Veränderung abzulehnen, sich selbst zu erhöhen und den eigenen Lebensstil als den einzig richten zu verkünden. Die Muster wiederholen sich halt und haben viele gemeinsame Nenner, von denen ich einige genannt habe.
Fortschrittlichkeit, Progressivität dagegen schließt immer auch Skepsis ein.
Von Skepsis ist wenig zu sehen, wenn man sich nicht näher mit einer Materie beschäftigt hat und sie als Teufelszeug bezeichnet, das es am besten gar nicht geben sollte. Das ist so als wenn ich "Ausländer raus!" in Dresden oder "Israel ist unser Unglück!" in Dortmund brülle und mich darauf berufe, dass ich doch nur etwas Abstand zu einem Thema suche und doch auch ein wenig skeptisch sein darf. Man sieht sich als passiv, aber ist aktiv. Fakten sind hingegen nie da, sondern Scheinargumente und Ablenkungsmanöver. Das ist halt leicht zu durchschauen. Frag mal Genosse Lobo:
Das Geschimpfe und Getöse gegen E-Scooter ist typisch deutsch: Neues wird erst einmal pauschal abgelehnt, notfalls unter Verdrehung der Tatsachen.

Es ist nichts weniger als eine Todesgefahr, und obwohl sie so offen sichtbar ist, wird kaum darüber diskutiert. Schlimmer noch, wo man längst über ein Verbot reden sollte, sieht die Politik tatenlos zu. Die Rede ist vom Zufußgehen, einer der gefährlichsten Fortbewegungsarten überhaupt. Die international übliche Messgröße sind Tote je 100 Millionen Personenkilometer, und da ist die Wahrscheinlichkeit, als Fußgänger zu sterben, acht Mal höher als im Auto (Statistik als PDF). Und immer noch 50 Prozent höher als mit dem Fahrrad. In Städten sind die Zahlen noch dramatischer. Und trotzdem dürfen Millionen Menschen in diesem Land weiterhin jeden Tag unbehelligt und unkontrolliert herumfußgängern. Ohne Helm und ohne Gurt, dazu noch anonym.

Ich wünschte, es wäre ein Scherz, aber an der Debatte über E-Scooter erkennt man: Ist es nicht. Im Gegenteil. Es wird in Deutschland ernsthaft über die Gefährlichkeit von E-Scootern diskutiert unter kompletter Aussparung jenes Geräts, das die Gefahr wirklich verursacht - des Autos. Das ist ungefähr so, als würde man Menschen zwingen, Kreuzworträtsel im Tigerkäfig zu lösen, und wenn sie sterben, eine Diskussion über die Gefährlichkeit von Kreuzworträtseln anzetteln. Es ist so hochgradig irrational, so grotesk perspektivverschoben, dass ich nicht anders kann, als dahinter ein Prinzip zu vermuten.

Es ist eine menschliche, ganz besonders aber deutsche Spezialität, den Status quo für zwingend richtig, schützenswert und nachgerade heilig zu halten. Das größte deutsche Vermögen ist das Beharrungsvermögen, verwaltet wird es von der Gewohnheit. In deutschen Köpfen verschmelzen "Ich bin es so gewohnt" und "Es ist prinzipiell richtig" bis zur völligen Nichtunterscheidbarkeit. Das Problem: So wird die subjektive Empfindung zur objektiven Wahrheit umgedeutet. Und dann braucht man bizarre Verrenkungen, um seiner ganz persönlichen Gewohnheit den Anschein der Allgemeingültigkeit zu verleihen. Eine dieser bizarren Verrenkungen ist die Kausalumkehr, also Ursache und Folge einfach zu vertauschen: Es regnet, weil die Straße nass ist. E-Scooter, Fahrräder, Füße sind gefährlich, weil so oft Autos gegen die Verwender gegenfahren.
https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets ... 77730.html

So laufen übrigens viele Verkehrsthemen, ob autonomes Fahren, ob Stickoxide, ob Dieselfahrverbote, ob Temopolimits, ob Ökobilanzen.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 18. Jul 2019, 15:34
von imp
firlefanz11 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 11:57)

Meanwhile back in the jungle:

https://www.n-tv.de/politik/Scheuer-nim ... 50137.html
Ja, das hätte man auch gleich haben können. Erfahrung aus andere Land es gab schon zu viel.

Auch in Frankreich, es sind viele neue Regeln. In den Dörfern, man sieht viele Menschen nicht mit dem Roller aber zu Fuß zu dem Autobus eilen.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 18. Jul 2019, 15:40
von schokoschendrezki
frems hat geschrieben:(18 Jul 2019, 14:49)

Die damit verbundene Selbstsucht und Profilieren, fatalistisch jede Veränderung abzulehnen, sich selbst zu erhöhen und den eigenen Lebensstil als den einzig richten zu verkünden. Die Muster wiederholen sich halt und haben viele gemeinsame Nenner, von denen ich einige genannt habe.


Von Skepsis ist wenig zu sehen, wenn man sich nicht näher mit einer Materie beschäftigt hat und sie als Teufelszeug bezeichnet, das es am besten gar nicht geben sollte. Das ist so als wenn ich "Ausländer raus!" in Dresden oder "Israel ist unser Unglück!" in Dortmund brülle und mich darauf berufe, dass ich doch nur etwas Abstand zu einem Thema suche und doch auch ein wenig skeptisch sein darf. Man sieht sich als passiv, aber ist aktiv. Fakten sind hingegen nie da, sondern Scheinargumente und Ablenkungsmanöver. Das ist halt leicht zu durchschauen. Frag mal Genosse Lobo:


https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets ... 77730.html

So laufen übrigens viele Verkehrsthemen, ob autonomes Fahren, ob Stickoxide, ob Dieselfahrverbote, ob Temopolimits, ob Ökobilanzen.

Also erstens ... falls ich der Adressat bin: Ich trete für einen radikalen Bruch des bestehenden Zustands einer noch immer weitgehenden Orientierung auf den motorisierten Individualverkehr ein. Ich persönlich lehne nicht nur nicht jede Veränderung ab sondern fordere sie ein.

Zweitens: Dieselbe Zeitung Spiegel, die du zitierst, ich habe darauf hingewiesen, karikiert auf dem Titelbild mit dem E-Tretroller ihrer aktuellen Ausgabe, das was man als "schöne-neue-Welt-Euphorie" bezeichnen könnte. Und das sehe ich halt ebenfalls kritisch. Ansicht erstens und zweitens widersprechen sich nicht zwangsläufig.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 18. Jul 2019, 15:59
von frems
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jul 2019, 15:40)

Also erstens ... falls ich der Adressat bin
Wenn Du Deine Show und meinen Kommentar in Verbindung gebracht siehst, wird das seine Gründe haben.
Zweitens: Dieselbe Zeitung Spiegel, die du zitierst, ich habe darauf hingewiesen, karikiert auf dem Titelbild mit dem E-Tretroller ihrer aktuellen Ausgabe, das was man als "schöne-neue-Welt-Euphorie" bezeichnen könnte. Und das sehe ich halt ebenfalls kritisch. Ansicht erstens und zweitens widersprechen sich nicht zwangsläufig.
Lobo nannte es "bizarrer Verrenkung". Damit das Weltbild heil bleibt, ignoriert man 90% der Kommentare von Personen und bei Links begnügt man sich mit dem Hinweis, das man inhaltlich zu den Punkten nichts sagen kann/will, aber in der Zeitung mal etwas gelesen hat, was man sich ebenfalls kreativ zurückbiegt, damit es einen bestätigt. Und das soll pari pari dann wohl irgendwas ausgleichen und fertig ist die Laube. Das ist schon sehr deutsch.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 18. Jul 2019, 16:08
von schokoschendrezki
frems hat geschrieben:(18 Jul 2019, 15:59)

Wenn Du Deine Show und meinen Kommentar in Verbindung gebracht siehst, wird das seine Gründe haben.


Lobo nannte es "bizarrer Verrenkung". Damit das Weltbild heil bleibt, ignoriert man 90% der Kommentare von Personen und bei Links begnügt man sich mit dem Hinweis, das man inhaltlich zu den Punkten nichts sagen kann/will, aber in der Zeitung mal etwas gelesen hat, was man sich ebenfalls kreativ zurückbiegt, damit es einen bestätigt. Und das soll pari pari dann wohl irgendwas ausgleichen und fertig ist die Laube. Das ist schon sehr deutsch.
Von mir aus. Wir diskutieren ja auch in deutscher Sprache. Ich hab' deinen Text schon gelesen. Sonst wäre ich nicht konkret auf die Formulierung "niedere Beweggründe" eingegangen. "Niedere Beweggründe" aus Richtung von "Wir sind die Guten" kann man auch auf den Gesichtern der beiden Personen auf dem Tretroller auf dem Spiegel-Titelbild ausmachen. Das Karikaturhafte biegt dies jedoch zu einem "Wir sind die Dummen" im Auge des Betrachters um.

Nebenbei. Heute sah ich auf einem LKW ein Firmenschild für eine "Stahlbiegerei". Das hat mir gefallen! Von einer "Stahlbiegerei" hab' ich noch nie etwas gehört. Ich liebe die deutsche Sprache!

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Fr 19. Jul 2019, 19:58
von frems
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jul 2019, 16:08)

Von mir aus. Wir diskutieren ja auch in deutscher Sprache. Ich hab' deinen Text schon gelesen. Sonst wäre ich nicht konkret auf die Formulierung "niedere Beweggründe" eingegangen.
Ja, nur den Rest nicht, sondern hast Dich an einem Begriff festgeklammert. Die Argumente und Widerlegungen wurden einfach ignoriert. Das nennt man Filterblase und bestätigt wieder die erwähnten Mechanismen von Prof. Renn.
"Niedere Beweggründe" aus Richtung von "Wir sind die Guten" kann man auch auf den Gesichtern der beiden Personen auf dem Tretroller auf dem Spiegel-Titelbild ausmachen. Das Karikaturhafte biegt dies jedoch zu einem "Wir sind die Dummen" im Auge des Betrachters um.
Wer sich nur von Bildchen triggern lässt, sollte vielleicht überlegen, ob er wirklich andere als dumm bezeichnet und sich selbst als den Polyhistor inszenieren möchte. Das geht nämlich meistens schief. Es fängt schon damit an, dass man sich einen neuen Teufel ausgesucht hat und die nächste Sau durchs Dorf jagen möchte, aber sich nie sachlich und fachlich mit dem Thema beschäftigen wollte. Nur emotionale Ausbrüche sind keine gute Diskussionsgrundlage. Dafür haben wir schon PEGIDA und AfD.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mo 22. Jul 2019, 10:42
von schokoschendrezki
frems hat geschrieben:(19 Jul 2019, 19:58)

Ja, nur den Rest nicht, sondern hast Dich an einem Begriff festgeklammert. Die Argumente und Widerlegungen wurden einfach ignoriert. Das nennt man Filterblase und bestätigt wieder die erwähnten Mechanismen von Prof. Renn.


Wer sich nur von Bildchen triggern lässt, sollte vielleicht überlegen, ob er wirklich andere als dumm bezeichnet und sich selbst als den Polyhistor inszenieren möchte. Das geht nämlich meistens schief. Es fängt schon damit an, dass man sich einen neuen Teufel ausgesucht hat und die nächste Sau durchs Dorf jagen möchte, aber sich nie sachlich und fachlich mit dem Thema beschäftigen wollte. Nur emotionale Ausbrüche sind keine gute Diskussionsgrundlage. Dafür haben wir schon PEGIDA und AfD.
Der Beitrag steckt voller persönlicher Antipathie-Bekundungen. Deshalb wollt' ich erst nicht darauf antworten. Auf Antipathie hat jeder ein Recht. Aber in der Sachdiskussion bringt es nicht viel.

Mir sind die Gegenbewegungen zu den technischen Neuerungen in den ersten 30 Jahren des 20. Jahrhunderts bekannt. Gegen Kino, Eisenbahn, Elektrizität usw. Ein großer Teil der Lebensreformbewegungen speiste sich aus Aversion gegen technische Neuerungen. Aber: Gleichzeitig war die Zeit von 1900 bis 1930 auch von großen und vor allem progressiven sozialen Aufbrüchen gekennzeichnet. Ideen wie sozialer Wohnungsbau, Volkshochschulen, betriebliche Mitbestimmung entstanden in dieser Zeit und nicht zuletzt auch auf der Basis dieser technischen Innovationen.

Die aktuelle Gegenwart jedoch ist weltweit politisch, sozial und kulturell durchgängig von Rückwärtsbewegungen gekennzeichnet. Renaissance der Religionen, Renaissance der Vaterländer, Verstärkung sozialer Hierarchien, Verleumdung und Verhöhnung von Wissenschaftlichkeit und Rationalität bis hinauf in die höchsten Ränge auch der Staatenlenker des sogenannten Westens und der industrialisierten Staaten. Man kann zu den auf der anderen Seite laufenden rapiden Verännderung in Technik und Technologie keine direkte kausale Verbindung dazu herstellen. Aber immerhin haben diese gravierenden technologischen Sprünge den kulturellen Gesamtrückfall nicht verhindert. Der arabische Frühling begann ganz wesentlich mit dem Aufkommen sozialer Netzwerke und endete mit einer noch strengeren Islamisierung. Die UdSSR, das Russland der 90er war jahrzehntelang nicht nur säkular sondern religionsfeindlich. Das Aufkommen von mobilem Internet hat die Wiederausbreitung des orthodoxen Glaubens jedenfalls nicht verhindert. In Osteuropa ist vielerorts der Glauben an Aufklärung und Liberalismus einer verbreiteten nationalkonservativen Ideologie gewichen. Auch wenn in den Autofabriken in Györ oder Bratislava Fahrzeuge nach allerneuster Technologie zusammengebaut werden. Diese neuen Technologien retten uns jedenfalls nicht vor diesen Kultur-Rückfällen.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mi 24. Jul 2019, 11:32
von frems
schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Jul 2019, 10:42)

Der Beitrag steckt voller persönlicher Antipathie-Bekundungen.
So ging es ja schon mit Deinem ersten Beitrag los. Ich würde so ein Thema einfach mal weniger emotional anschauen.
Die aktuelle Gegenwart jedoch ist weltweit politisch, sozial und kulturell durchgängig von Rückwärtsbewegungen gekennzeichnet. Renaissance der Religionen, Renaissance der Vaterländer, Verstärkung sozialer Hierarchien, Verleumdung und Verhöhnung von Wissenschaftlichkeit und Rationalität bis hinauf in die höchsten Ränge auch der Staatenlenker des sogenannten Westens und der industrialisierten Staaten. Man kann zu den auf der anderen Seite laufenden rapiden Verännderung in Technik und Technologie keine direkte kausale Verbindung dazu herstellen. Aber immerhin haben diese gravierenden technologischen Sprünge den kulturellen Gesamtrückfall nicht verhindert. Der arabische Frühling begann ganz wesentlich mit dem Aufkommen sozialer Netzwerke und endete mit einer noch strengeren Islamisierung. Die UdSSR, das Russland der 90er war jahrzehntelang nicht nur säkular sondern religionsfeindlich. Das Aufkommen von mobilem Internet hat die Wiederausbreitung des orthodoxen Glaubens jedenfalls nicht verhindert. In Osteuropa ist vielerorts der Glauben an Aufklärung und Liberalismus einer verbreiteten nationalkonservativen Ideologie gewichen. Auch wenn in den Autofabriken in Györ oder Bratislava Fahrzeuge nach allerneuster Technologie zusammengebaut werden. Diese neuen Technologien retten uns jedenfalls nicht vor diesen Kultur-Rückfällen.
Ziemlich selektive Wahrnehmung zur Selbstbestätigung. Warum soll man sich Ägypten oder Russland rauspicken? Wieso nicht Westeuropa oder China? Warum antiwissenschaftliche Strohmanntrugschlüsse für eine schwarz-weiße Weltsicht, wo niemand behauptet hat, mobiles Internet würde orthodoxen Glauben verhindern und da dies nicht eintrat, müsse automatisch von einem gegenteiligen Trend die Rede sein? Das ist ziemlich wirr und erinnert mich weider an jenen User, der autonomes Fahren für unmöglich hielt, weil vor Jahren Online-Übersetzungsprogramme nicht wie gewünscht fehlerfrei funktionierten. Nach der Logik hat der Gameboy die Wende eingeleitet, der MP3-Player den Jugoslawienkrieg ausgelöst und Elektrotretroller zu einem der heißesten Sommer der letzten 100 Jahre geführt. Zudem haben Smartwatches nicht verhindert, dass auf dieser Erde Homosexuelle verfolgt werden, weshalb wir davon ausgehen müssen, dass sie dies maßgeblich fördern oder gar komplett verursachen.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mi 24. Jul 2019, 11:57
von TheManFromDownUnder
Die Kids in Marseille haben die richtige Idee was man mit den Dingern tun sollte aber bedenken nicht das sie sehr umweltschaedliche Komponenten enthalten, die nicht ins Meer gelangen sollten.

Der Boehermann hatte aehnliche Ideen in Bezug auf die idiotischen Treetroller. Ich finde gerade nicht den Link dazu.

https://www.connexionfrance.com/French- ... -Marseille

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mi 24. Jul 2019, 12:00
von Ein Terraner
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Jul 2019, 11:57)

Die Kids in Marseille haben die richtige Idee was man mit den Dingern tun sollte
Vandalismus als Argument, ernsthaft ?

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mi 24. Jul 2019, 12:05
von TheManFromDownUnder
Ein Terraner hat geschrieben:(24 Jul 2019, 12:00)

Vandalismus als Argument, ernsthaft ?
Typisch Deutsch.

Ironisch gemeint aber die Dinger sind nun mal total nutzlos. Natuerlich nicht fuer Lime. Das sind cash cows.

https://www.brisbanetimes.com.au/nation ... 51l5h.html

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mi 24. Jul 2019, 12:11
von Ein Terraner
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Jul 2019, 12:05)

Typisch Deutsch.

Ironisch gemeint aber die Dinger sind nun mal total nutzlos. Natuerlich nicht fuer Lime. Das sind cash cows.

https://www.brisbanetimes.com.au/nation ... 51l5h.html
Unfälle sind auch nicht wirklich ein Argument, die gibt es sogar zu Fuß. Und das mit dem unnütz ist auch Unsinn, seit wann ist ein Fortbewegungsmittel unnütz ?

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Mi 24. Jul 2019, 13:24
von frems
Witzig. Menschen betreiben Vandalismus und verschmutzen die Umwelt, indem sie Verkehrsmittel in Gewässer werfen. Und schuld ist nicht der Mensch, der dies tut, sondern das Verkehrsmittel. Ich sprüh morgen mal mit einer Spraydose irgendeinen Zug an. Wenn mich wer erwischt, teile ich mit, dass der Zug schuld ist und verboten gehört.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 25. Jul 2019, 01:45
von TheManFromDownUnder
Ein Terraner hat geschrieben:(24 Jul 2019, 12:11)

Unfälle sind auch nicht wirklich ein Argument, die gibt es sogar zu Fuß. Und das mit dem unnütz ist auch Unsinn, seit wann ist ein Fortbewegungsmittel unnütz ?
Es soll auch Leute geben, die aus dem Bett fallen und sich das Bein brechen :D Weiso verbannen immer mehr Staedte die Dinger von den Fusswegen?

https://edition.cnn.com/travel/article/ ... index.html

Tretroller als Fortbewegungsmittel zu beschreiben ist etwas uebertrieben. Wie waere es mit Spielzeug fuer Yuppies.

Re: Elektro Tretroller

Verfasst: Do 25. Jul 2019, 08:08
von Ein Terraner
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(25 Jul 2019, 01:45)

Es soll auch Leute geben, die aus dem Bett fallen und sich das Bein brechen :D Weiso verbannen immer mehr Staedte die Dinger von den Fusswegen?

https://edition.cnn.com/travel/article/ ... index.html

Tretroller als Fortbewegungsmittel zu beschreiben ist etwas uebertrieben. Wie waere es mit Spielzeug fuer Yuppies.
Was haben dir die Teile eigentlich getan ?