Billie Holiday hat geschrieben:(24 Sep 2021, 08:46)
Ist doch prima.
Nur nicht das, was ich mir unter Fortbewegung in der Stadt vorstelle.
Ich bin irgendwie so altmodisch und völlig uncool, dass ich mit meinem Ebike vorlieb nehme, das mich mitsamt Einkäufen und anderem Gepäck schnell und sicher ohne große Konzentration von a nach b bringt, ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen oder Mitpassanten zu stören.
Dank gutem Schloss schließe ich es zudem fest an, weil es mich eine Stange Geld gekostet hat und ich es öfter als nur einmal benutze.
Es wird also weder am Straßenrand noch im Fluß landen, sondern gut gesichert im Fahrradschuppen neben den anderen Fahrrädern der Nachbarn, die denen etwas wert sind. Uncool, gell.
Ach was, Uncool. Darum gehts doch gar nicht. Mir nicht jedenfalls. Ich habe auch schon alles mögliche überlegt, wie man größere Lasten mit Fahrrad transportiert. Nach Hängern Ausschau gehalten. Gibts ja. Das alles ist in keinster Weise von ökologischer Korrektheit geprägt sondern von pratkischen Überlegungen. Wir, u.a. meine Geschwister und ich, haben ein Nebenhaus am Neusiedler See. Von März bis September fahr ich auch mit dem Auto hin. Von September bis März eher nicht. Zu dunkel, zu anstrengend die lange Strecke. Und dort gibts immer was zu tun, wo man auch mal was transportieren muss. Leihwagen ginge natürlich auch. Hat sich aber als unpraktisch bzw. einfach unangemessen herausgestellt.
Aber um auf Elektro-Tretroller zurückzukommen: Warum muss ein junger Mensch im Volbesitz seiner Körperkräfte nahezu bewegungslos auf einem solchen Ding stehen und sich fahren lassen? Es ist wahrscheinlich völlig subjektiv und von allen möglichen altersbedingten Konservativitäten geprägt, dass ich das nicht verstehe. Es kommt mir immer ein bissel vor wie eine Art Elektrosänfte. Dieser Neuschwanstein-Ludwig ... der würde heute wahrscheinlich auch dauernd mit einem edlen Elektro-Tretroller herumfahren lassen. Statt sich von Schwänen über einen Teich ziehen zu lassen. Ich weiß auch nicht. Das geht für mich beides in genau dieselbe Richtung.
So. Aber unabhängig davon: Ich habe eine Abneigung gegen jede Art von Schnurlostechnik, egal ob Schrauber, Bohrer, Computermäuse oder vor allem auch Mikrophone. Weil zu all den sonstigen Unsicherheiten auch noch die Unsicherheit eines eventuell nicht ausreichend geladenen Akkus dazukommt. Du stehst auf der Bühne und zu all den sonstigen technischen Unsicherheiten kommt nun auch noch - unnötigerweise - diese Unsicherheit in der Fehlerkette dazu. Es muss objektiv noch nicht mal so sein. Es erzeugt aber einfach so ein komisches Unsicherheitsgefühl.
Bei Bohrern, Schraubern und Staubsaugern fehlt mir bei Akkutechnik einfach dieses Gefühl von ausdauernder Kraft und Energie. Ein Staubsauger nuss sich so anhören, als ob ein Düsenjäger abhebt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)