firlefanz11 hat geschrieben:(15 Jul 2019, 12:15)
Hmm... ein BVG (jetzt BVB) U-Bahn Zugführer?
Also jemand, der vom Thema entfernt ist und einer schlichten, leicht ersetzbaren Tätigkeit nachgeht. Wenn Du etwas über moderne Fahrzeugtechnik wissen willst, fragst Du doch auch einen Maschinenbauingenieur und nicht einen Taxi- oder Busfahrer.
Teeernte hat geschrieben:
Nun - auch mit ETCS ist nicht viel mehr machbar.
Wenn für Dich 90 statt 180 Sekunden "nicht viel mehr machbar" sind, ok.
Wenn für Dich 90 statt 180 Sekunden "nicht viel mehr machbar" sind, ok.
Wieviel Sekunden braucht - in D - das ETCS 1 von "Gefahr" (Zugschlussmeldung kommt nicht/Streckenmeldung - "Bahn in Gefahr-Alle Züge HALT" - Telefonische Meldung Baustelle ) bis ICE Nachfolger (250kmh) halt ...(Vor Gefahrenstelle ?) ?
Ach ja .....ICE 2 lass ich mal aussen vor.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel.
Wieviel Sekunden braucht - in D - das ETCS 1 von "Gefahr" (Zugschlussmeldung kommt nicht/Streckenmeldung - "Bahn in Gefahr-Alle Züge HALT" - Telefonische Meldung Baustelle ) bis ICE Nachfolger (250kmh) halt ...(Vor Gefahrenstelle ?) ?
Ach ja .....ICE 2 lass ich mal aussen vor.
Guten Morgen Teeernte. Wir reden vom Nahverkehr. U-Bahn und so. Hast du vielleicht schon mal gehört.
Vom SPIEGEL mag man ja halten was man will ... aber das wunderbar bösartige und zynische Titelbild der aktuellen Ausgabe bringt es auf den Punkt. Schöne-Neue-Welt-Brillen. Der Herr Versicherungsvertreter mit wiederverwendbarem Espresso-Becher und Gummiflugzeug und die Frau Deutsch-Gymnasiallehrerin mit Veggie-Tasche auf dem E-Tretroller. Wir stellen um und alles wird gut. Was? Du hast noch nicht auf E-Mobilität umgestellt? Was? Du bezahlst noch mit Bargeld? Was? Du hast gar keinen Messenger-Account?
Konsequente Verweigerung sieht anders aus. Erstens. Und ist zweitens ein Gewinn und kein Verzicht.
Auch wenn das eigentliche Thema des Titel-Artikels schwieriger und komplizierter ist.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Vom SPIEGEL mag man ja halten was man will ... aber das wunderbar bösartige und zynische Titelbild der aktuellen Ausgabe bringt es auf den Punkt. Schöne-Neue-Welt-Brillen. Der Herr Versicherungsvertreter mit wiederverwendbarem Espresso-Becher und Gummiflugzeug und die Frau Deutsch-Gymnasiallehrerin mit Veggie-Tasche auf dem E-Tretroller. Wir stellen um und alles wird gut. Was? Du hast noch nicht auf E-Mobilität umgestellt? Was? Du bezahlst noch mit Bargeld? Was? Du hast gar keinen Messenger-Account?
Konsequente Verweigerung sieht anders aus. Erstens. Und ist zweitens ein Gewinn und kein Verzicht.
Auch wenn das eigentliche Thema des Titel-Artikels schwieriger und komplizierter ist.
Den Artikel den ich lessen wollte war auf Spiegel+. Ich habe keine subscription dafuer!
Wie ich vermute viel Yuppie Getue. Es ist in...…
Sah schon vor jahren Typen in LA im Anzug auf Treetrollern mit Schnuller im Mund.
Es hatten auch viele Menschen Angst bei der Einführung der Eisenbahn. Das legt sich über die Zeit von selbst.
Den Deutschen wird gerne nachgesagt, dass sie passionierte Bedenkträger seien. Egal wie gut es ihnen gehe und welche Vorteile man ihnen gewähre, sie fänden immer ein Haar in der Suppe. Johannes Gross hat diese Auffassung in einem Beitrag des FAZ Magazins folgendermaßen karikiert: „Als die ersten Menschen sich aufrichteten, um auf zwei Beinen zu gehen, ist gleich ein Deutscher zugeeilt, um dringlich zu warnen: Das sei gefährlich, es drohe der Sturz, besonders bei Kindern und Alten; vor allem sei es unsolidarisch gegen die übrigen Vierbeiner, auch theologisch bedenklich, denn es wende das Menschengesicht ab von der Erde, dem mütterlichen Grund“
Aus "Das Risikoparadox" von Prof. Ortwin Renn. Aber nun gut, er bezieht sich viel auf Statistiken und weitere wissenschaftliche Quellen. Geht es nur um das Bedürfnis, wonach jeder mitkriegen muss, worauf man verzichtet (ob nun Fleisch oder Elektronik), dann stirbt der akademische Anspruch vor seiner Geburt.
Apropos "Konservativ". Es gibt den in sich eigentlich völlig paradoxen Begriff des "Neokonservativismus". Es gibt die "neo cons". Eines ihrer Kennzeichen: Voraussetzungslose Bejahung von Technologie und technologischen Neuerungen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
frems hat geschrieben:(16 Jul 2019, 13:01)
Es hatten auch viele Menschen Angst bei der Einführung der Eisenbahn. Das legt sich über die Zeit von selbst.
Diese Entwicklungen werden von wirtschaftlichen und allen möglichen anderen Interessen gelenkt.
Es gibt das sogenannte "Wunder von Echterdingen". Nach einer Havarie des Luftschiffs LZ 4 1908 gab es eine Sammelspende von 6 Millionen Reichsmark, die zur Weiterführung der Luftschifftechnologie führte. Das Volk wollte ein großes stolzes Deutschland mit großen stolzen "Luftschiffen". Es ist heute kaum vorstellbar, dass ausgerechnet eine schwere Havarie zu einer populären Unterstützung für eine bestimmte Verkehrstechnologie führte.
Und es gibt DIskontinuitäten. Sowohl um die Jahrhundertwende 1900 herum als auch in der unmittelbaren Nachkriegszeit war die Technologie-Begeisterung schier grenzenlos. Alles schien möglich. Ein kluger Mensch steht immer mindestens einen Meter abseits und beobachtet das Treiben mit Skepsis.
Das Hyperloop-Projekt von Elon Musk wäre wohl so etwas wie die Zeppeline von gestern. Einschließlich der Tatsache, dass für den Güterverkehr sowohl Luftschiffe wie auch Hyperloop-Transportkapseln interessant sind/wären. Abseits von den populären Erzählungen. Hyperloop ist vielleicht aber ein Thema für sich.
Was E-Scooter anbelangt ist gar nicht so sehr die Technik sondern die Art und Weise der gesellschaftlichen Akzeptanzerzeugung interessant.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Diese Entwicklungen werden von wirtschaftlichen und allen möglichen anderen Interessen gelenkt.
Damals wie heute, genau. Völlig normal.
Es ist heute kaum vorstellbar, dass ausgerechnet eine schwere Havarie zu einer populären Unterstützung für eine bestimmte Verkehrstechnologie führte.
So eine Spende ist ja auch nicht nötig, wenn man bereits Kunden bedienen kann und somit Geld einnimmt. Aber ich stimme Dir zu: in Deutschland ist das nicht mehr vorstellbar. Zu gesättigt und überaltert. Alles, was neu erscheint, gilt als Feind. Und erst danach schaut man, was für skurrile "Einwände" man dramatisch bis polemisch einbringen kann. Manchmal ist es ja auch lustig. Beim autonomen Fahren sagte mal ein Diskutant, dass dies niemals möglich sein wird. Seine stichhaltige Begründung: das Übersetzungsprogramm für Fremdsprachen von Google war vor Jahren noch nicht zu seiner Zufriedenheit.
Ein kluger Mensch steht immer mindestens einen Meter abseits und beobachtet das Treiben mit Skepsis.
Naja, Skepsis und Kritik sind immer so schön gesagt. Geht es um totale Fundamentalopposition aus ideologischen Gründen, dann ist das nicht mehr ganz treffend. Ein Beobachter krakeelt nicht vom Hand herum und prophezeit den Weltuntergang, wenn mehr Leute irgendeine Technik nutzen.
Das Hyperloop-Projekt von Elon Musk wäre wohl so etwas wie die Zeppeline von gestern. Einschließlich der Tatsache, dass für den Güterverkehr sowohl Luftschiffe wie auch Hyperloop-Transportkapseln interessant sind/wären. Abseits von den populären Erzählungen. Hyperloop ist vielleicht aber ein Thema für sich.
So sehr steckt Musk da nicht (mehr) drin. Die beiden großen Betreiber sind ohne Bezug. Musk ist aber ein schönes Beispiel für eine andere Mentalität, die viele deutsche Spitzenforscher in die Ferne treibt. Man lernt aus Fehlschlägen und macht es besser. In Deutschland ist man schon enttäuscht, wenn man ein vermeintliches Problem analysieren möchte und und im Laufe der Forschung feststellt, dass es eigentlich gar kein Problem ist. Oder wenn sich jemand selbstständig gemacht hat und das Unternehmen nach wenigen Jahren bereits gescheitert ist. "Hab ich's doch gewusst", "Such Dir doch einen festen Job", "Das Unternehmertum ist nichts für Dich" hört man sicherlich häufiger als "Na, Du hast ja viel gelernt und kennst die Gründe. Mach's beim nächsten mal mit diesen Erkenntnissen besser".
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Was E-Scooter anbelangt ist gar nicht so sehr die Technik sondern die Art und Weise der gesellschaftlichen Akzeptanzerzeugung interessant.
Find ich nicht, da es die selben niederen Beweggründe sind, die man bei anderen technischen Entwicklungen und Neuheiten auch immer wieder zu hören bekam. Das verschwindet mit der Zeit, sobald der beobachtende Skeptiker seine Komfortzone verlässt und zum Beispiel mal selbst so ein Gerät ausprobiert. Oder mit einem guten Bekannten redet, der ihm von seinen Erfahrungen berichtet und man sich das mal unvoreingenommen anhört. Dann löst sich die verkrampfte Sicht, wonach es niemand braucht (auch wenn man es, mit Ausnahme von Behinderten, mantraartig über Jahre predigte), von selbst und man sieht unemotional, dass es einfach ein Gerät ist, das einigen Leuten Spaß macht und für andere eine kleine Nische einer Distanz, die zwischen typischen Fußverkehrs- und Radverkehrsnutzungen liegt, ausmacht. Alles nicht so spektakulär.
Die anfänglichen Wehwehchen sind da normal. Das war bei Handys nicht anders. Oder E-Zigaretten. Oder Gasautos. Irgendwo am anderen Ende der Welt passiert etwas und man leidet unter dem, was der besagte Prof. Renn in dem erwähnten Buch mal gut beschrieb:
Gedankenanker: Eine Information wird überbewertet oder die darin erhaltene Aussage als wichtiger oder wahrscheinlicher eingestuft, je mehr Anknüpfungspunkte an bereits im Gedächtnis verankerte Assoziationen mit dieser Information vorliegen.
Verfügbarkeit: Eine Information wird überbewertet oder die darin erhaltene Aussage als wichtiger oder wahrscheinlicher eingestuft, je eher der Inhalt dieser Information mental verfügbar ist, d.h. er bereits früher im Gedächtnis abgespeichert wurde.
Repräsentationsschluss: Informationen zu Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten werden auch dann zu allgemeinen Schlussfolgerungen genutzt, a) wenn viel zu wenig Einzelfälle vorliegen, b) wenn redundante Informationen als unabhängig voneinander gewertet, c) wenn man von sich aus erwartet, dass man schnell und kompetent Schlüsse ziehen kann (ungerechtfertigte Sicherheit) und d) wenn Informationen den schon eingenommen Standpunkt verstärken (Status-quo-Erhalt).
Affekt-Heurismus: Eine Information wird überbewertet oder die darin erhaltene Aussage als wichtiger oder wahrscheinlicher eingestuft, je mehr emotionale Anknüpfungspunkte mit dieser Information verbunden sind.
Man muss schon sehr klug sein, wenn man Einzelerlebnisse entsprechend nicht mehr angemessen einordnen kann und hysterisch bis bestätigend auf sie reagiert. Das zeugt von Weitsicht und dem Streben nach Objektivität.
Und so hört man von einem autonomen Google-Auto, das in Nevada irgendwo von einem Bus (mit menschlichem Fahrer) angefahren wurde und redet darüber in deutschen Talkshows. Oder eine Britin auf einem Roller wird von einem Lkw übersehen und überfahren. Oder ein Australier kriegt auf einem Roller einen Herzinfarkt und stirbt danach. Oder eine (selbstgebaute) E-Zigarette explodiert. Oder ein illegaler Umbau eines Pkw in Osteuropa für die Verwendung von Erdgas fängt Feuer. Oder in Norwegen explodiert eine Wasserstofftankstelle. Währenddessen im kleinen Deutschland: 2.636.468 polizeilich erfasste Unfälle, 396.018 Verletzte und 3.275 Tote: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesel ... cationFile
Aber dafür hat der Skeptiker in der Ferne kein Auge. Es ist für ihn normal und er sieht keinen Handlungsbedarf. Neue Verkehrsmittel hingegen nicht. Die sind unbekannt und fremd. Natürliche Reaktion: totale Ablehnung.
frems hat geschrieben:(16 Jul 2019, 15:44)
Find ich nicht, da es die selben niederen Beweggründe sind, die man bei anderen technischen Entwicklungen und Neuheiten auch immer wieder zu hören bekam. Das verschwindet mit der Zeit, sobald der beobachtende Skeptiker seine Komfortzone verlässt und zum Beispiel mal selbst so ein Gerät ausprobiert.
Was vermutest Du als "niedere" Beweggründe? Das würde mich mal interessieren.
In der aktuellen ZEIT gibts einen Artikel zur Krise des politischen Konservativismus. (Thomas Biebricher : "Ein Schwundprozess", aktuell noch nicht frei online verfügbar). Darin gibts eine interessante Passage zu Helmut Schelsky und dem von ihm so bezeichneten "technokratischen Konservativismus". Das entspricht weit eher meinen persönlichen Erfahrungen als der etwas weiter oben von user Terraner herbeigeredete Zusammenhang von Konservativismus und Veränderungsangst. Der politische Konservativismus jüngerer Zeit und Technologieaufgeschlossenheit, Technikbegeisterung sind schon seit längerem unzertrennliche Brüder und dicke Freunde. Fortschrittlichkeit, Progressivität dagegen schließt immer auch Skepsis ein.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Angesichts zunehmender Meldungen über Unfälle mit Elektro-Tretrollern und über alkoholisierte Fahrer ruft Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu härterem Durchgreifen auf.
Was vermutest Du als "niedere" Beweggründe? Das würde mich mal interessieren.
Die damit verbundene Selbstsucht und Profilieren, fatalistisch jede Veränderung abzulehnen, sich selbst zu erhöhen und den eigenen Lebensstil als den einzig richten zu verkünden. Die Muster wiederholen sich halt und haben viele gemeinsame Nenner, von denen ich einige genannt habe.
Fortschrittlichkeit, Progressivität dagegen schließt immer auch Skepsis ein.
Von Skepsis ist wenig zu sehen, wenn man sich nicht näher mit einer Materie beschäftigt hat und sie als Teufelszeug bezeichnet, das es am besten gar nicht geben sollte. Das ist so als wenn ich "Ausländer raus!" in Dresden oder "Israel ist unser Unglück!" in Dortmund brülle und mich darauf berufe, dass ich doch nur etwas Abstand zu einem Thema suche und doch auch ein wenig skeptisch sein darf. Man sieht sich als passiv, aber ist aktiv. Fakten sind hingegen nie da, sondern Scheinargumente und Ablenkungsmanöver. Das ist halt leicht zu durchschauen. Frag mal Genosse Lobo:
Das Geschimpfe und Getöse gegen E-Scooter ist typisch deutsch: Neues wird erst einmal pauschal abgelehnt, notfalls unter Verdrehung der Tatsachen.
Es ist nichts weniger als eine Todesgefahr, und obwohl sie so offen sichtbar ist, wird kaum darüber diskutiert. Schlimmer noch, wo man längst über ein Verbot reden sollte, sieht die Politik tatenlos zu. Die Rede ist vom Zufußgehen, einer der gefährlichsten Fortbewegungsarten überhaupt. Die international übliche Messgröße sind Tote je 100 Millionen Personenkilometer, und da ist die Wahrscheinlichkeit, als Fußgänger zu sterben, acht Mal höher als im Auto (Statistik als PDF). Und immer noch 50 Prozent höher als mit dem Fahrrad. In Städten sind die Zahlen noch dramatischer. Und trotzdem dürfen Millionen Menschen in diesem Land weiterhin jeden Tag unbehelligt und unkontrolliert herumfußgängern. Ohne Helm und ohne Gurt, dazu noch anonym.
Ich wünschte, es wäre ein Scherz, aber an der Debatte über E-Scooter erkennt man: Ist es nicht. Im Gegenteil. Es wird in Deutschland ernsthaft über die Gefährlichkeit von E-Scootern diskutiert unter kompletter Aussparung jenes Geräts, das die Gefahr wirklich verursacht - des Autos. Das ist ungefähr so, als würde man Menschen zwingen, Kreuzworträtsel im Tigerkäfig zu lösen, und wenn sie sterben, eine Diskussion über die Gefährlichkeit von Kreuzworträtseln anzetteln. Es ist so hochgradig irrational, so grotesk perspektivverschoben, dass ich nicht anders kann, als dahinter ein Prinzip zu vermuten.
Es ist eine menschliche, ganz besonders aber deutsche Spezialität, den Status quo für zwingend richtig, schützenswert und nachgerade heilig zu halten. Das größte deutsche Vermögen ist das Beharrungsvermögen, verwaltet wird es von der Gewohnheit. In deutschen Köpfen verschmelzen "Ich bin es so gewohnt" und "Es ist prinzipiell richtig" bis zur völligen Nichtunterscheidbarkeit. Das Problem: So wird die subjektive Empfindung zur objektiven Wahrheit umgedeutet. Und dann braucht man bizarre Verrenkungen, um seiner ganz persönlichen Gewohnheit den Anschein der Allgemeingültigkeit zu verleihen. Eine dieser bizarren Verrenkungen ist die Kausalumkehr, also Ursache und Folge einfach zu vertauschen: Es regnet, weil die Straße nass ist. E-Scooter, Fahrräder, Füße sind gefährlich, weil so oft Autos gegen die Verwender gegenfahren.
Die damit verbundene Selbstsucht und Profilieren, fatalistisch jede Veränderung abzulehnen, sich selbst zu erhöhen und den eigenen Lebensstil als den einzig richten zu verkünden. Die Muster wiederholen sich halt und haben viele gemeinsame Nenner, von denen ich einige genannt habe.
Von Skepsis ist wenig zu sehen, wenn man sich nicht näher mit einer Materie beschäftigt hat und sie als Teufelszeug bezeichnet, das es am besten gar nicht geben sollte. Das ist so als wenn ich "Ausländer raus!" in Dresden oder "Israel ist unser Unglück!" in Dortmund brülle und mich darauf berufe, dass ich doch nur etwas Abstand zu einem Thema suche und doch auch ein wenig skeptisch sein darf. Man sieht sich als passiv, aber ist aktiv. Fakten sind hingegen nie da, sondern Scheinargumente und Ablenkungsmanöver. Das ist halt leicht zu durchschauen. Frag mal Genosse Lobo:
So laufen übrigens viele Verkehrsthemen, ob autonomes Fahren, ob Stickoxide, ob Dieselfahrverbote, ob Temopolimits, ob Ökobilanzen.
Also erstens ... falls ich der Adressat bin: Ich trete für einen radikalen Bruch des bestehenden Zustands einer noch immer weitgehenden Orientierung auf den motorisierten Individualverkehr ein. Ich persönlich lehne nicht nur nicht jede Veränderung ab sondern fordere sie ein.
Zweitens: Dieselbe Zeitung Spiegel, die du zitierst, ich habe darauf hingewiesen, karikiert auf dem Titelbild mit dem E-Tretroller ihrer aktuellen Ausgabe, das was man als "schöne-neue-Welt-Euphorie" bezeichnen könnte. Und das sehe ich halt ebenfalls kritisch. Ansicht erstens und zweitens widersprechen sich nicht zwangsläufig.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Wenn Du Deine Show und meinen Kommentar in Verbindung gebracht siehst, wird das seine Gründe haben.
Zweitens: Dieselbe Zeitung Spiegel, die du zitierst, ich habe darauf hingewiesen, karikiert auf dem Titelbild mit dem E-Tretroller ihrer aktuellen Ausgabe, das was man als "schöne-neue-Welt-Euphorie" bezeichnen könnte. Und das sehe ich halt ebenfalls kritisch. Ansicht erstens und zweitens widersprechen sich nicht zwangsläufig.
Lobo nannte es "bizarrer Verrenkung". Damit das Weltbild heil bleibt, ignoriert man 90% der Kommentare von Personen und bei Links begnügt man sich mit dem Hinweis, das man inhaltlich zu den Punkten nichts sagen kann/will, aber in der Zeitung mal etwas gelesen hat, was man sich ebenfalls kreativ zurückbiegt, damit es einen bestätigt. Und das soll pari pari dann wohl irgendwas ausgleichen und fertig ist die Laube. Das ist schon sehr deutsch.
Wenn Du Deine Show und meinen Kommentar in Verbindung gebracht siehst, wird das seine Gründe haben.
Lobo nannte es "bizarrer Verrenkung". Damit das Weltbild heil bleibt, ignoriert man 90% der Kommentare von Personen und bei Links begnügt man sich mit dem Hinweis, das man inhaltlich zu den Punkten nichts sagen kann/will, aber in der Zeitung mal etwas gelesen hat, was man sich ebenfalls kreativ zurückbiegt, damit es einen bestätigt. Und das soll pari pari dann wohl irgendwas ausgleichen und fertig ist die Laube. Das ist schon sehr deutsch.
Von mir aus. Wir diskutieren ja auch in deutscher Sprache. Ich hab' deinen Text schon gelesen. Sonst wäre ich nicht konkret auf die Formulierung "niedere Beweggründe" eingegangen. "Niedere Beweggründe" aus Richtung von "Wir sind die Guten" kann man auch auf den Gesichtern der beiden Personen auf dem Tretroller auf dem Spiegel-Titelbild ausmachen. Das Karikaturhafte biegt dies jedoch zu einem "Wir sind die Dummen" im Auge des Betrachters um.
Nebenbei. Heute sah ich auf einem LKW ein Firmenschild für eine "Stahlbiegerei". Das hat mir gefallen! Von einer "Stahlbiegerei" hab' ich noch nie etwas gehört. Ich liebe die deutsche Sprache!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Von mir aus. Wir diskutieren ja auch in deutscher Sprache. Ich hab' deinen Text schon gelesen. Sonst wäre ich nicht konkret auf die Formulierung "niedere Beweggründe" eingegangen.
Ja, nur den Rest nicht, sondern hast Dich an einem Begriff festgeklammert. Die Argumente und Widerlegungen wurden einfach ignoriert. Das nennt man Filterblase und bestätigt wieder die erwähnten Mechanismen von Prof. Renn.
"Niedere Beweggründe" aus Richtung von "Wir sind die Guten" kann man auch auf den Gesichtern der beiden Personen auf dem Tretroller auf dem Spiegel-Titelbild ausmachen. Das Karikaturhafte biegt dies jedoch zu einem "Wir sind die Dummen" im Auge des Betrachters um.
Wer sich nur von Bildchen triggern lässt, sollte vielleicht überlegen, ob er wirklich andere als dumm bezeichnet und sich selbst als den Polyhistor inszenieren möchte. Das geht nämlich meistens schief. Es fängt schon damit an, dass man sich einen neuen Teufel ausgesucht hat und die nächste Sau durchs Dorf jagen möchte, aber sich nie sachlich und fachlich mit dem Thema beschäftigen wollte. Nur emotionale Ausbrüche sind keine gute Diskussionsgrundlage. Dafür haben wir schon PEGIDA und AfD.
Ja, nur den Rest nicht, sondern hast Dich an einem Begriff festgeklammert. Die Argumente und Widerlegungen wurden einfach ignoriert. Das nennt man Filterblase und bestätigt wieder die erwähnten Mechanismen von Prof. Renn.
Wer sich nur von Bildchen triggern lässt, sollte vielleicht überlegen, ob er wirklich andere als dumm bezeichnet und sich selbst als den Polyhistor inszenieren möchte. Das geht nämlich meistens schief. Es fängt schon damit an, dass man sich einen neuen Teufel ausgesucht hat und die nächste Sau durchs Dorf jagen möchte, aber sich nie sachlich und fachlich mit dem Thema beschäftigen wollte. Nur emotionale Ausbrüche sind keine gute Diskussionsgrundlage. Dafür haben wir schon PEGIDA und AfD.
Der Beitrag steckt voller persönlicher Antipathie-Bekundungen. Deshalb wollt' ich erst nicht darauf antworten. Auf Antipathie hat jeder ein Recht. Aber in der Sachdiskussion bringt es nicht viel.
Mir sind die Gegenbewegungen zu den technischen Neuerungen in den ersten 30 Jahren des 20. Jahrhunderts bekannt. Gegen Kino, Eisenbahn, Elektrizität usw. Ein großer Teil der Lebensreformbewegungen speiste sich aus Aversion gegen technische Neuerungen. Aber: Gleichzeitig war die Zeit von 1900 bis 1930 auch von großen und vor allem progressiven sozialen Aufbrüchen gekennzeichnet. Ideen wie sozialer Wohnungsbau, Volkshochschulen, betriebliche Mitbestimmung entstanden in dieser Zeit und nicht zuletzt auch auf der Basis dieser technischen Innovationen.
Die aktuelle Gegenwart jedoch ist weltweit politisch, sozial und kulturell durchgängig von Rückwärtsbewegungen gekennzeichnet. Renaissance der Religionen, Renaissance der Vaterländer, Verstärkung sozialer Hierarchien, Verleumdung und Verhöhnung von Wissenschaftlichkeit und Rationalität bis hinauf in die höchsten Ränge auch der Staatenlenker des sogenannten Westens und der industrialisierten Staaten. Man kann zu den auf der anderen Seite laufenden rapiden Verännderung in Technik und Technologie keine direkte kausale Verbindung dazu herstellen. Aber immerhin haben diese gravierenden technologischen Sprünge den kulturellen Gesamtrückfall nicht verhindert. Der arabische Frühling begann ganz wesentlich mit dem Aufkommen sozialer Netzwerke und endete mit einer noch strengeren Islamisierung. Die UdSSR, das Russland der 90er war jahrzehntelang nicht nur säkular sondern religionsfeindlich. Das Aufkommen von mobilem Internet hat die Wiederausbreitung des orthodoxen Glaubens jedenfalls nicht verhindert. In Osteuropa ist vielerorts der Glauben an Aufklärung und Liberalismus einer verbreiteten nationalkonservativen Ideologie gewichen. Auch wenn in den Autofabriken in Györ oder Bratislava Fahrzeuge nach allerneuster Technologie zusammengebaut werden. Diese neuen Technologien retten uns jedenfalls nicht vor diesen Kultur-Rückfällen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Der Beitrag steckt voller persönlicher Antipathie-Bekundungen.
So ging es ja schon mit Deinem ersten Beitrag los. Ich würde so ein Thema einfach mal weniger emotional anschauen.
Die aktuelle Gegenwart jedoch ist weltweit politisch, sozial und kulturell durchgängig von Rückwärtsbewegungen gekennzeichnet. Renaissance der Religionen, Renaissance der Vaterländer, Verstärkung sozialer Hierarchien, Verleumdung und Verhöhnung von Wissenschaftlichkeit und Rationalität bis hinauf in die höchsten Ränge auch der Staatenlenker des sogenannten Westens und der industrialisierten Staaten. Man kann zu den auf der anderen Seite laufenden rapiden Verännderung in Technik und Technologie keine direkte kausale Verbindung dazu herstellen. Aber immerhin haben diese gravierenden technologischen Sprünge den kulturellen Gesamtrückfall nicht verhindert. Der arabische Frühling begann ganz wesentlich mit dem Aufkommen sozialer Netzwerke und endete mit einer noch strengeren Islamisierung. Die UdSSR, das Russland der 90er war jahrzehntelang nicht nur säkular sondern religionsfeindlich. Das Aufkommen von mobilem Internet hat die Wiederausbreitung des orthodoxen Glaubens jedenfalls nicht verhindert. In Osteuropa ist vielerorts der Glauben an Aufklärung und Liberalismus einer verbreiteten nationalkonservativen Ideologie gewichen. Auch wenn in den Autofabriken in Györ oder Bratislava Fahrzeuge nach allerneuster Technologie zusammengebaut werden. Diese neuen Technologien retten uns jedenfalls nicht vor diesen Kultur-Rückfällen.
Ziemlich selektive Wahrnehmung zur Selbstbestätigung. Warum soll man sich Ägypten oder Russland rauspicken? Wieso nicht Westeuropa oder China? Warum antiwissenschaftliche Strohmanntrugschlüsse für eine schwarz-weiße Weltsicht, wo niemand behauptet hat, mobiles Internet würde orthodoxen Glauben verhindern und da dies nicht eintrat, müsse automatisch von einem gegenteiligen Trend die Rede sein? Das ist ziemlich wirr und erinnert mich weider an jenen User, der autonomes Fahren für unmöglich hielt, weil vor Jahren Online-Übersetzungsprogramme nicht wie gewünscht fehlerfrei funktionierten. Nach der Logik hat der Gameboy die Wende eingeleitet, der MP3-Player den Jugoslawienkrieg ausgelöst und Elektrotretroller zu einem der heißesten Sommer der letzten 100 Jahre geführt. Zudem haben Smartwatches nicht verhindert, dass auf dieser Erde Homosexuelle verfolgt werden, weshalb wir davon ausgehen müssen, dass sie dies maßgeblich fördern oder gar komplett verursachen.
Die Kids in Marseille haben die richtige Idee was man mit den Dingern tun sollte aber bedenken nicht das sie sehr umweltschaedliche Komponenten enthalten, die nicht ins Meer gelangen sollten.
Der Boehermann hatte aehnliche Ideen in Bezug auf die idiotischen Treetroller. Ich finde gerade nicht den Link dazu.
Unfälle sind auch nicht wirklich ein Argument, die gibt es sogar zu Fuß. Und das mit dem unnütz ist auch Unsinn, seit wann ist ein Fortbewegungsmittel unnütz ?
Witzig. Menschen betreiben Vandalismus und verschmutzen die Umwelt, indem sie Verkehrsmittel in Gewässer werfen. Und schuld ist nicht der Mensch, der dies tut, sondern das Verkehrsmittel. Ich sprüh morgen mal mit einer Spraydose irgendeinen Zug an. Wenn mich wer erwischt, teile ich mit, dass der Zug schuld ist und verboten gehört.
Unfälle sind auch nicht wirklich ein Argument, die gibt es sogar zu Fuß. Und das mit dem unnütz ist auch Unsinn, seit wann ist ein Fortbewegungsmittel unnütz ?
Es soll auch Leute geben, die aus dem Bett fallen und sich das Bein brechen Weiso verbannen immer mehr Staedte die Dinger von den Fusswegen?
So ging es ja schon mit Deinem ersten Beitrag los. Ich würde so ein Thema einfach mal weniger emotional anschauen.
Ziemlich selektive Wahrnehmung zur Selbstbestätigung. Warum soll man sich Ägypten oder Russland rauspicken? Wieso nicht Westeuropa oder China? Warum antiwissenschaftliche Strohmanntrugschlüsse für eine schwarz-weiße Weltsicht, wo niemand behauptet hat, mobiles Internet würde orthodoxen Glauben verhindern und da dies nicht eintrat, müsse automatisch von einem gegenteiligen Trend die Rede sein?
Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass es keine direkten kausalen Verknüpfungen gibt. Warum unterstellst du mir dergleichen?
Ein E-Tretroller hat - wie auch andere neue technologische Produkte - sehr wohl das Potenzial, unsere Lebensumwelt sehr viel lebenswerter zu machen. Es passiert nur nicht. Wir können die Bewichtungen anders setzen. Unseren Gesichtskreis so eingrenzen, dass wir meinen, in einer schönen neuen Welt zu leben. In China wird gerade ein flächendeckendes digitales Sozialpunktesystem eingeführt. Du wirst mit Widerstand und Verweigerung rechnen müssen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Ein E-Tretroller hat - wie auch andere neue technologische Produkte -
Was ist daran neu und technologisches Produkt bis auf den Lithium Battery betriebenen Motor? Wir hatten Tretroller als Kinder. Die mit den dicken Reifen, nannte man Luftroller und die anderen einfach Roller.
Lime reitet aud der Welle der Umwelt Hippies und macht Geld ok, genauso wie mit Rechtsberatungs Franchises und Pathology Centers.
Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass es keine direkten kausalen Verknüpfungen gibt. Warum unterstellst du mir dergleichen?
Weil man es sich dann auch gleich sparen kann statt seinen Weltschmerz mit technischem Fortschritt zu begründen.
Ein E-Tretroller hat - wie auch andere neue technologische Produkte - sehr wohl das Potenzial, unsere Lebensumwelt sehr viel lebenswerter zu machen. Es passiert nur nicht. Wir können die Bewichtungen anders setzen. Unseren Gesichtskreis so eingrenzen, dass wir meinen, in einer schönen neuen Welt zu leben. In China wird gerade ein flächendeckendes digitales Sozialpunktesystem eingeführt. Du wirst mit Widerstand und Verweigerung rechnen müssen.
Das beißt sich ziemlich, denn wer meint, er lebe in einer schönen Welt, dürfte wenig motiviert sein, um sich zu fragen, wie Verkehrsprozesse optimiert werden können, um räumlicher Mobilität gerecht zu werden und zugleich die Umwelt zu schonen. Ich lebe übrigens nicht in China. Und auch nicht in Ägypten oder Venezuela.
Weil man es sich dann auch gleich sparen kann statt seinen Weltschmerz mit technischem Fortschritt zu begründen.
Das beißt sich ziemlich, denn wer meint, er lebe in einer schönen Welt, dürfte wenig motiviert sein, um sich zu fragen, wie Verkehrsprozesse optimiert werden können, um räumlicher Mobilität gerecht zu werden und zugleich die Umwelt zu schonen. Ich lebe übrigens nicht in China. Und auch nicht in Ägypten oder Venezuela.
Ein wenig weniger Energie darauf zu verwenden, jemandem "Weltschmerz" oder "Antimodernismus" nachzuweisen, der definitiv nicht vorhanden ist, wäre auch schon ein - wenn auch kleiner - Beitrag. Weder "Mobilität" noch "Umweltschonung" stehen unabhängig von dem eigentlichen Ziel eines "besseren Lebens" möglichst vieler. Ich habe mich erst diese Woche mit einem Verkäufer in der größten Filiale des größten Fahrradhändlers darüber unterhalten, warum die Lieferung von Fixies und SInglespeeds trotz großer Nachfrage inzwischen komplett eingestellt wurde. Mehr und mehr geht es um die Erzeugung von Abhängigkeiten und Wiederholbarkeiten. Irgendeine Art von Registrierung zählt mehr als irgendein Einzelkauf. Minimalismus erzeugt keine Abhängigkeiten. Das ist der entscheidende Punkt. Der Akku führt - völlig unabhängig von der verwendeten Technologie - in viel kürzere Lebenszyklen, Anschlusskonformitäten und Reproduktionszwänge. Und das auch noch völlig unnötigerweise.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Ein wenig weniger Energie darauf zu verwenden, jemandem "Weltschmerz" oder "Antimodernismus" nachzuweisen, der definitiv nicht vorhanden ist, wäre auch schon ein - wenn auch kleiner - Beitrag. Weder "Mobilität" noch "Umweltschonung" stehen unabhängig von dem eigentlichen Ziel eines "besseren Lebens" möglichst vieler. Ich habe mich erst diese Woche mit einem Verkäufer in der größten Filiale des größten Fahrradhändlers darüber unterhalten, warum die Lieferung von Fixies und SInglespeeds trotz großer Nachfrage inzwischen komplett eingestellt wurde. Mehr und mehr geht es um die Erzeugung von Abhängigkeiten und Wiederholbarkeiten. Irgendeine Art von Registrierung zählt mehr als irgendein Einzelkauf. Minimalismus erzeugt keine Abhängigkeiten. Das ist der entscheidende Punkt. Der Akku führt - völlig unabhängig von der verwendeten Technologie - in viel kürzere Lebenszyklen, Anschlusskonformitäten und Reproduktionszwänge. Und das auch noch völlig unnötigerweise.
Naja, wenn jemand alle technischen Neuheiten der letzten Jahrzehnte verteufelt und den Weltuntergang prophezeit, wenn man so weitermacht, dann ist da mehr vorhanden als manch einer eingestehen möchte. Und was ein einzelner Verkäufer -- sprich, vermutlich sehr gering gebildeter Mensch -- annimmt und glaubt, interessiert mich ehrlich gesagt nicht.
Abhängigkeit ist auch eine sehr emotionale Sache. Du willst nicht wissen, wie oft mir jemand sagte, er habe ein Auto, weil er damit unabhängig sei. Dass er von diesem Fahrzeug so abhängig ist, dass sein Mobilitätsverhalten (z.B. im ländlichen Raum) massiv eingeschränkt wäre, das sehen sie nicht. Und so sieht es auch kein Radfahrer, der morgens darauf angewiesen ist, dass sein Rad in Ordnung ist, dass es niemand geklaut oder beschädigt hat. Während der registrierte Abhängige schauen kann, ob er eins von 15 Leihrädern nimmt, zu Fuß geht, den ÖPNV nutzt, sich einen Tretroller krallt, ein MOIA-Taxi ruft, nach Car2Go-Fahrzeugen Ausschau hält etc. pp.
Es liegt in der Natur der Sache, dass viele Menschen das Bedürfnis haben, sich sehr unabhängig und frei zu fühlen. Und das funktioniert selbst beim total gegenseitigen Konsumverhalten, wenn man nur fest daran glaubt. Mit etwas Nüchternheit und Abstand zur emotionalen Nähe (ob Kauf oder Miete), würde man in beiden Fällen nur mit dem Kopf schütteln. Aber damit ich auch mal das Phrasenschwein füttere: Eigentum ist Diebstahl und sharing is caring.
Die Annahme, kürzere Lebenszyklen seien schlecht, ist übrigens nostalgischer Murks ohne Grundlage. Das gilt nicht nur für Fahrzeuge oder Kühlschränke, sondern auch Infrastrukturen. Lieber schreibe ich über acht Jahre ein BHKW ab, nutze es noch ein, zwei Jahre für den Profit, hau es raus und ersetze es anschließend durch ein effizienteres, moderneres System. Langlebigkeit heißt, man baut ein ineffizientes, riesiges Kohlekraftwerk, das sich erst nach Jahrzehnten rentiert, eine zentrale Abhängigkeit schafft und uns nach einem halben Jahrhundert noch mit total überalterten Technik mit Strom versorgt. Es ist ja da, rechnet sich nicht so flott und alles, was neu ist, ist ja eh pfuibäh und hält nie lange.
Naja, wenn jemand alle technischen Neuheiten der letzten Jahrzehnte verteufelt ...
Ab hier nicht mehr weitergelesen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Also jetzt nicht so bockig, du hasst mit dem Mist angefangen. Also, woher dein Hass auf eScooter ?
Hass auf E-Scooter? Wie kommst du daruaf, das jemand ein unnuetziges sogenanntes Verkehrsmittel hassen kann? Wir als Kinder hatten alle Roller. War schoen.
Ich hasse niemand und vor allem keine Gegenstaende.
Aber fuer Zeitgenossen die glauben das ein E-Scooter die Antwort auf Urban Transport Problems ist und die Welt for climate change bewahrt hab ich absolut nichts uebrig. Waere ich Aktionaer bei Lime wuerde ich vielleicht das Gegenteil auessern.
Aber so langsam kommen die Staedte selbst darauf das sie aud den "Lime" Leim gegeangen sind
Hass auf E-Scooter? Wie kommst du daruaf, das jemand ein unnuetziges sogenanntes Verkehrsmittel hassen kann? Wir als Kinder hatten alle Roller. War schoen.
Ich hasse niemand und vor allem keine Gegenstaende.
Aber fuer Zeitgenossen die glauben das ein E-Scooter die Antwort auf Urban Transport Problems ist und die Welt for climate change bewahrt hab ich absolut nichts uebrig. Waere ich Aktionaer bei Lime wuerde ich vielleicht das Gegenteil auessern.
Aber so langsam kommen die Staedte selbst darauf das sie aud den "Lime" Leim gegeangen sind
So wie du dagegen feuerst glaube ich dir das nicht, und selbst hier machst du nur Propaganda, schreibst von unnütz und feuerst gegen einen Konzern mit Startschwierigkeiten. Deswegen ist alles schlecht, weil Vandalismus, Unfälle und Überhaupt.
Das alles kann dir doch vollkommen egal sein, und erst recht wenn es sich um Private Fahrzeuge handelt, du musst sie ja nicht benutzen oder in den Fluß schmeißen. Oder zwingt dich irgend jemand dazu ?
Wenn Du von "Teufelszeug" sprichst, musst Du Dir an die eigene Nase fassen. Dass Du bei fehlenden Argumenten lieber künstlich aufgeregt über ein Wort schimpfst, hattest Du aber bereits mehrmals demonstriert. Das reicht dann auch.
Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Jul 2019, 12:36)
Er er meint neue Technik ist immer Fortschritt.
Verlinke bitte eine einzige Stelle, an der ich es behauptet habe. Nur weil ich nicht keifend auf alles reagiere, was nach dem 30. Lebensjahr entwickelt wurde, sieht man nicht schwarz-weiß automatisch das Gegenteil. Das ist nur ein Pseudoargument, wenn man sich Behauptungen anderer frei ausdenkt und diese zu widerlegen versucht, weil man lieber über Personen redet statt über die Sache. Sehr kreativ.