Ich sehe gerade, dass ich mich da missverständlich ausgedrückt habe, auch wenn meine Einstellung aufgrund der vorangegangenen Sätze eigentlich klar sein sollte:
Aus meiner Sicht spricht mehr
für ein Tempolimit, als dagegen.
Dagegen spricht nämlich lediglich das
individuelle Bedürfnis (aber sicher kein "Zwang") einiger, schneller zu fahren. Das ist für diejenigen natürlich ein wichtiger Grund - aber es ist halt nur einer. Und eben einer, der nicht wirklich objektiv-sachlich begründbar ist. Das einzige sachliche Argument in dem Zusammenhang wäre, Zeit zu sparen. Aber das ist bei der heutigen Verkehrsdichte nur theoretisch möglich - und in der Praxis ja auch durch -zig Versuche widerlegt. Wer früher ankommen will, fährt am besten früher los.
Ich selbst könnte gut mit einem Tempolimit von 150 km/h leben. Das ist ungefähr mein bevorzugtes Reisetempo, da arbeiten moderne Motoren (wenn es kein Kleinwagen ist) auch noch in einem effizienten Bereich, wo sie nicht zu viel verbrauchen.
Und darüber macht das Fahren auch keinen Spaß mehr; ich bin früher auch gerne mal über 200 km/h gefahren, aber das ist 25 Jahre her, da waren die Autobahnen noch frei - und meiner Meinung nach fuhren die Menschen auf der Autobahn aufmerksamer und risikobewusster. Heute fühlen sich zu viele "unverwundbar" in ihren SUV, schreiben parallel WhastApp-Nachrichten oder was auch immer ... Auf dreispurigen Autobahnen bleiben diese Fahrer(innen) typischerweise auf der mittleren Spur, obwohl rechts frei ist - um dann, wenn ein Lkw am Horizont (!) auftaucht, unvermittelt und ohne Blick in den Spiegel links raus zu ziehen ...
Ich möchte nicht mehr mit (über) 200 km/h auf solche "Schläfer" auflaufen und mir (bestenfalls) die Bremsscheiben eierig bremsen. Mit einem Geschwindigkeitsüberschuss von 10-20 km/h ist das ok, aber darüber wird es einfach nur noch stressig: Voll in die Eisen gehen, Gas geben, voll in die Eisen gehen, Gas geben ... Das macht doch keinen Spaß mehr. Machen wir uns doch nichts vor. Die "guten alten Autobahn-Zeiten" sind vorbei.
Insofern: Ein Tempolimit von 150 km/h hielte ich für eine pragmatische Lösung, die einerseits einen Bewusstseinswandel befruchten kann, ob denn die Autos mit jedem Modellwechsel immer mehr Leistung benötigen. Anderseits kann man bei solchen Geschwindigkeiten (wenn man sie den überhaupt mal mehrere Kilometer am Stück fahren kann ... ) entspannt und zügig voran kommen.
Volvos Vorstoß mit der Selbstbegrenzung auf 180 km/h geht da auf jeden Fall in die richtige Richtung.