Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Die Betreiber der Atomkraftwerke sollten selbst (!) finanziell dafür Vorsorge treffen müssen, dass der selbst produzierte Müll sicher (überprüfbar!) endgelagert werden kann.
Rücklagen für Endlagerung gibt es bereits. Was fehlt ist die politische Entscheidung, ein Endlager bauen zu dürfen.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Dazu muss jeder Reaktorbetreiber alle seine Reaktoren mit einer Haftpflichtversicherung ausstatten, die den GAU-Fall abdeckt.'
Beides sollte selbstverständlich sein.
So lange die AKW-Betreiber dazu nicht in der Lage oder nicht willens sind sehe ich keinen Sinn über neue AKW zu diskutieren.
Darüber können wir reden, wenn fossile Kraftwerke auch eine Haftpflichtversicherung für den Klimawandel abschließen müssen. Und so lange noch gar nicht absehbar ist, wann oder ob in ausreichender Kapazität Stromspeicher gebaut werden, hängen die EE auch mit drin.
Internalisierung externer Kosten ist eine gute Idee. Diese nach ideologischer Präferenz an- und auszuschalten nicht.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Sogar ohne diese Vorgaben können AKW aktuell nicht mehr rentabel betrieben werden. Alle AKW-Bauprojekte sind zu >80% staatlich finanziert - nach >50 Jahren Entwicklungszeit im Regelbetrieb. Die Wahrscheinlichkeit eines "großen Durchbruchs" schätze ich daher als sehr gering ein.
Kohlekraftwerke sind ebenfalls mit massiver staatlicher Unterstützung gebaut: KWK-Förderung, günstige oder zum Teil sogar verschenkte CO2-Emissionszertifikate, etc. pp.
EE sind durch das EEG 100% umlagenfinanziert, und als vor zehn Jahren die Bundesregierung forderte, dass sie Solarindustrie sich wenigstens mit 100% des Weltmarktpreises begnügen müsse, brach diese zusammen wie ein Kartenhaus.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Mal sehen, wann der erste schnelle Reaktor mit Atommüll exotherm (!) zum laufen kommt... Bisher gibt es diesbezüglich nur Geräte, die mehr strahlenden Müll produzieren, als sie "verbrennen".
Ironischerweise war schon der erste Leistungsreaktor der Welt, der EBR-I, ein Brutreaktor, und MOX-Brennelemente werden schon seit Ende der 70er in Kernkraftwerken eingesetzt, und es sind dutzende schnelle Brüter weltweit in Betrieb.
Ohne irgendeine neue Technologie lässt sich die Einschlusszeit von einer Million auf rund 10.000 Jahre verkürzen.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Und zum Thema "Wir haben schon so viel Müll - da macht ein wenig mehr auch nichts mehr": Was hielten Sie davon, wenn ich regelmäßig ein kleines Stück Müll in Ihre Wohnung werfe? Sie haben doch sicher einen Mülleimer (also schon ein wenig Müll in der Wohnung). Da macht es doch nichts, wenn es ein wenig mehr wird, oder?
Ob Sie es zugeben oder nicht: Auch Ihnen ist es lieber, zwei Mülleimer zu haben die Sie leeren können anstatt einen, der bis zum St.Nimmerleinstag vor sich hin gammelt weil irgendjemand beweisen will, dass sichere umweltfreundliche Müllabfuhr unmöglich ist.
Mal Hand aufs Herz: Glauben Sie allen Ernstes, dass wir ein Endlager für GERNAU die Menge Atommüll finden, die nach dem Atomausstieg bleibt?
Wenn es ein sicheres Endlager gibt, dann können wir dort auch genug Müll endlagern bis wir die Kernenergie tatsächlich durch erneuerbare Energieträger und nicht durch Braunkohle ersetzen. Wenn es keines gibt, dann haben wir keine andere Wahl als Wiederaufarbeitung. Die Behauptung, der Atomausstieg ist in irgendeiner Weise hilfreich bei der Lösung des Entsorgungsproblems, ist in beiden Fällen falsch.