Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

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Bielefeld09
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 03:15)

Ja, zwei:
1) In welchem dieser Fälle hat EIN Fehler zur Katastrophe geführt?
2) Dir ist schon klar, dass der Strom nicht aus der Steckdose kommt, oder? Nach meinem Wissen sagt JEDER, der sich die Mühe gemacht hat nachzurechnen, dass Kernenergie sicherer ist als fossile Energie. Trotz der enormen Dummheit bei Tschernobyl und (entgegen der weit verbreiteten Meinung) Fukushima.
Na ja.
Wenn sie nach Fehlern fragen,
haben alle Systeme versagt.
Und Sie stellen hier ein sicheres System dar?
Bitte, hier ist der Platz.
Schreiben Sie!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 03:37)

Na ja.
Wenn sie nach Fehlern fragen,
haben alle Systeme versagt.
Eben: ALLE Systeme müssen versagen, nicht irgendeines - und das passiert nur, wenn ALLE Verantwortlichen in ALLEN Institutionen versagen.
Kein Mensch hat je behauptet, Kernenergie wäre idiotensicher, sondern dass
a) die Alternativen auch nicht idiotensicher sind und
b) das Beherrschen von Fehlern möglich ist.
Aussage a) wird gerade durch den Vergleich des deutsche CO2-Ausstoß mid dem Frankreichs und Großbritanniens bewiesen, b) wurde durch Tschernobyl und Fukushima nicht widerlegt.
Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 03:37)
Und Sie stellen hier ein sicheres System dar?
Dass Tschernobyl und Fukushima sichere Kernkraftwerke waren, sage ich ja gerade eben nicht. Die Anti-Atom-Bewegung - und implizit du - nehmen sie als repräsentative Beispiele für die größte erreichbare Sicherheit.
Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 03:37)

Bitte, hier ist der Platz.
Schreiben Sie!
Das habe ich bereits beantwortet, unter anderem hier:
Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 02:47)
Selbst beim schlechtesten Kernkraftwerk ist die Wahrscheinlichkeit der Emission großer Mengen an gesunsheits-, umwelt- und klimaschädlichen Substanzen kleiner als 100% - und somit kleiner als im besten Kohlekraftwerk.
Lesen Sie!

Es ist effektiv, immer nur die eigene These zu wiederholen anstatt auf Gegenargumente einzugehen - aber nicht wen man mit Leuten redet, die von der Thematik ein bisschen verstehen und sich ein wenig damit auseinandersetzt haben.
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Bielefeld09
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 04:14)

Eben: ALLE Systeme müssen versagen, nicht irgendeines - und das passiert nur, wenn ALLE Verantwortlichen in ALLEN Institutionen versagen.
Kein Mensch hat je behauptet, Kernenergie wäre idiotensicher, sondern dass
a) die Alternativen auch nicht idiotensicher sind und
b) das Beherrschen von Fehlern möglich ist.
Aussage a) wird gerade durch den Vergleich des deutsche CO2-Ausstoß mid dem Frankreichs und Großbritanniens bewiesen, b) wurde durch Tschernobyl und Fukushima nicht widerlegt.

Dass Tschernobyl und Fukushima sichere Kernkraftwerke waren, sage ich ja gerade eben nicht. Die Anti-Atom-Bewegung - und implizit du - nehmen sie als repräsentative Beispiele für die größte erreichbare Sicherheit.

Das habe ich bereits beantwortet, unter anderem hier:


Lesen Sie!

Es ist effektiv, immer nur die eigene These zu wiederholen anstatt auf Gegenargumente einzugehen - aber nicht wen man mit Leuten redet, die von der Thematik ein bisschen verstehen und sich ein wenig damit auseinandersetzt haben.
Es reicht!
Sie haben Ihr Entsorgungsproblem nicht gelöst:
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 04:34)

Es reicht!
Sie haben Ihr Entsorgungsproblem nicht gelöst:
Wieso meines? Als die ersten deutschen Kernkraftwerke ans Netz gingen war ich noch nicht geboren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein Endlager für die Abfälle aus 50, aber nicht 100 Jahren Kernenergie finden, dürfte gegen null gehen.

Übrigens: Deutschland hat zwei genehmigte Endlager für schwach radioaktive Abfälle (Morsleben und Schacht Konrad) und ein Endlager für Brennelemente ist in Finnland gerade im Bau.

Die quasi-religiöse Verteufelung der Kernenergie ist keine Lösung sondern ein Problem - selbst wenn man nur die Sicherheit der Kernenergie betrachtet.
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Bielefeld09
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 04:45)

Wieso meines? Als die ersten deutschen Kernkraftwerke ans Netz gingen war ich noch nicht geboren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein Endlager für die Abfälle aus 50, aber nicht 100 Jahren Kernenergie finden, dürfte gegen null gehen.

Übrigens: Deutschland hat zwei genehmigte Endlager für schwach radioaktive Abfälle (Morsleben und Schacht Konrad) und ein Endlager für Brennelemente ist in Finnland gerade im Bau.

Die quasi-religiöse Verteufelung der Kernenergie ist keine Lösung sondern ein Problem - selbst wenn man nur die Sicherheit der Kernenergie betrachtet.
[Moderation: bitte sachlich bleiben.]
Erklären Sie das.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 05:00)

[Moderation: bitte sachlich bleiben.]
Erklären Sie das.
In aller Bescheidenheit und bei allem gebührenden Respekt sehe ich die Ursache unserer unterschiedlichen Meinungen nicht darin, dass Sie viel von der Sache verstehen und ich wenig.

Seien Sie ehrlich:
Haben Sie gewusst, dass Finnlands Endlager schon im Bau ist?
Haben Sie gewusst, dass Morsleben und Schacht Kontad zwei genehmigte Endlager sind?
Wissen Sie, dass Gorleben verworfen wurde, weil es bessere Standorte gibt - nicht etwa weil es wissenschaftlich-technisch unmöglich gewesen wäre, einfach dort das Endlager zu bauen?

Was mit mir „nicht stimmt“ ist: Ich habe vom Baum der Erkenntnis gegessen und wurde aus dem Paradies vertrieben, in dem alle Deutschen sich gegenseitig auf die Schulter klopfen was für ein leuchtendes Vorbild sie sind.
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Tom Bombadil
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Zur Frage im Threadtitel: Die Humanisten!

Aus deren Programm:
  • Einen zügigen Ausstieg aus Kohlestrom in Deutschland bis 2025
  • Alle neu gebauten Kraftwerke müssen weitestgehend klimaneutral sein
  • Einen zügigen Umstieg von bestehenden Kernkraftwerkstypen auf Generationen III+ und IV.
  • Wiederaufnahme von Forschung an neuen Kernkraftwerken der Generation IV,
  • Die direkte Teilnahme am GIF (Generation-IV-International-Forum) und zwar in unmittelbarer Form wie in Frankreich, nicht wie es gegenwärtig der Fall ist, indirekt über die Europäische Atomgemeinschaft
  • Bau und Betrieb von Generation-IV-Kernkraftwerken, insbesondere der kleinen modularen Kernkraftwerke (SMR), sobald die Technik ausgereift ist
  • Eine Abkehr vom starren Kernkraft-Ausstiegsszenario bis 2022 hin zu einem geregelten Übergang zu inhärent sicheren Kernreaktortypen, so dass die Versorgungssicherheit zu keiner Zeit gefährdet wird und eine Reduktion der Emissionen entsprechend den Temperaturzielvorgaben der IPCC erreicht wird
  • Ein Expertengremium soll noch in diesem Jahr den genauen Zeitplan erarbeiten und klären, welche Reaktortypen am besten geeignet sind und wann sie in Betrieb gehen können
  • Forschung in Kernfusion politisch und finanziell unterstützen, um schnellstmöglich auf diese Zukunftstechnologie zugreifen zu können
  • Forschung an Transmutation für die Umwandlung von langlebigem in kurzlebigen radioaktiven Abfall, der als Brennstoff dann wiederverwendet werden kann
  • Die “Erneuerbare-Quellen”-Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen in “kohlenstoffarme Quellen (low-carbon)” ändern, und die CO2-neutralen Kernkraftwerke als deren integralen Bestandteil hinzufügen
https://www.diehumanisten.de/2020/04/13 ... orderungen
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Mar 2021, 09:07)

Zur Frage im Threadtitel: Die Humanisten!

Aus deren Programm:
  • Einen zügigen Ausstieg aus Kohlestrom in Deutschland bis 2025
  • Alle neu gebauten Kraftwerke müssen weitestgehend klimaneutral sein
  • Einen zügigen Umstieg von bestehenden Kernkraftwerkstypen auf Generationen III+ und IV.
  • Wiederaufnahme von Forschung an neuen Kernkraftwerken der Generation IV,
  • Die direkte Teilnahme am GIF (Generation-IV-International-Forum) und zwar in unmittelbarer Form wie in Frankreich, nicht wie es gegenwärtig der Fall ist, indirekt über die Europäische Atomgemeinschaft
  • Bau und Betrieb von Generation-IV-Kernkraftwerken, insbesondere der kleinen modularen Kernkraftwerke (SMR), sobald die Technik ausgereift ist
  • Eine Abkehr vom starren Kernkraft-Ausstiegsszenario bis 2022 hin zu einem geregelten Übergang zu inhärent sicheren Kernreaktortypen, so dass die Versorgungssicherheit zu keiner Zeit gefährdet wird und eine Reduktion der Emissionen entsprechend den Temperaturzielvorgaben der IPCC erreicht wird
  • Ein Expertengremium soll noch in diesem Jahr den genauen Zeitplan erarbeiten und klären, welche Reaktortypen am besten geeignet sind und wann sie in Betrieb gehen können
  • Forschung in Kernfusion politisch und finanziell unterstützen, um schnellstmöglich auf diese Zukunftstechnologie zugreifen zu können
  • Forschung an Transmutation für die Umwandlung von langlebigem in kurzlebigen radioaktiven Abfall, der als Brennstoff dann wiederverwendet werden kann
  • Die “Erneuerbare-Quellen”-Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen in “kohlenstoffarme Quellen (low-carbon)” ändern, und die CO2-neutralen Kernkraftwerke als deren integralen Bestandteil hinzufügen
https://www.diehumanisten.de/2020/04/13 ... orderungen
Richtig, in diese Energiepolitik ist die richtige. Problematisch ist die Religionspolitik, die das sehr gut funktionierende Kooperationsmodell Deutschlands durch das wesentlich schlechtere Modell der strikten Säkularisation ersetzen will.
Das ist so als würde man als Fleischesser eine Partei wählen, die rein veganes Essen für Schulkantinen fordert.

Daher schwanke ich zwischen freien Wählern und Volt.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 08:09)

In aller Bescheidenheit und bei allem gebührenden Respekt sehe ich die Ursache unserer unterschiedlichen Meinungen nicht darin, dass Sie viel von der Sache verstehen und ich wenig.

Seien Sie ehrlich:
Haben Sie gewusst, dass Finnlands Endlager schon im Bau ist?
Haben Sie gewusst, dass Morsleben und Schacht Kontad zwei genehmigte Endlager sind?
Wissen Sie, dass Gorleben verworfen wurde, weil es bessere Standorte gibt - nicht etwa weil es wissenschaftlich-technisch unmöglich gewesen wäre, einfach dort das Endlager zu bauen?

Was mit mir „nicht stimmt“ ist: Ich habe vom Baum der Erkenntnis gegessen und wurde aus dem Paradies vertrieben, in dem alle Deutschen sich gegenseitig auf die Schulter klopfen was für ein leuchtendes Vorbild sie sind.
Sorry, wenn ich unsachlich gewesen bin.
Ich glaube auch nicht, das mit Ihnen irgendwas nicht stimmt.
Aber ich glaube, das Sie und die Proponenten sich einfach überschätzen,
wenn Sie glauben, Sie könnten radioaktiven Müll über Millionen von Jahren sicher einlagern,
obwohl verantwortungsvolles Handels durch die Menschheit erst seit dem 24.10.1945 durch die Gründung der UNO angedacht wurde!
Die Bedrohung von radioaktiven Material ist klar vorhanden
und nur schwer bis gar nicht zu steuern.
Aber bitte, Sie scheinen ja Konzepte zu haben.
Ich bin gespannt.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Zehn Jahre nach Fukushima
Erlebt Atomkraft eine Renaissance?
Auf europäischer Ebene sieht das sogenannte "Clean Energy Package" der Europäischen Kommission Laufzeitverlängerungen vor, sowie den Neubau von 100 Atomkraftwerken bis 2050.

https://www.n-tv.de/politik/Erlebt-Atom ... 89159.html
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 18:04)

Sorry, wenn ich unsachlich gewesen bin.
Ich glaube auch nicht, das mit Ihnen irgendwas nicht stimmt.
Aber ich glaube, das Sie und die Proponenten sich einfach überschätzen,
wenn Sie glauben, Sie könnten radioaktiven Müll über Millionen von Jahren sicher einlagern,
obwohl verantwortungsvolles Handels durch die Menschheit erst seit dem 24.10.1945 durch die Gründung der UNO angedacht wurde!
Die Bedrohung von radioaktiven Material ist klar vorhanden
und nur schwer bis gar nicht zu steuern.
Aber bitte, Sie scheinen ja Konzepte zu haben.
Ich bin gespannt.
Es wäre mir lieber wenn sie, anstatt sich für Unsachlichkeit zu entschuldigen, wenigstens einen einzigen Satz lang sachlich bleiben würden. Das ist nämlich was mit mir "nicht stimmt": Ich habe mich mit dem Thema sachlich auseinandergesetzt.

Das Konzept DER GRÜNEN für die Entsorgung radioaktiven Mülls ist: Man nehme eine geeignete geologische Formation, z.B. einen Salzstock, der 250 Millionen Jahre alt ist und bei dem alle Fakten darauf hinweisen, dass er den 251 millionsten Geburtstag auch erleben wird. Dort gräbt man eine Höhle, schmeißt den Müll rein und macht den Eingang zu. Das Endlagern müssen nicht irgendwelche Menschen machen, das macht das Gestein ganz alleine - und für Steine ist eine Million Jahre keine lange Zeit.

Jetzt stellen wir uns mal ganz dumm und sagen, die Grünen haben mit ihrem Konzept recht. Dann kann man doch anstelle des Abfalls von 50 Jahren Kernenergie den aus 100 Jahren endlagern. Der Platzbedarf ist etwa ein 4 Meter hoher Stapel für die Brennelemente, plus etwa die zehnfache Menge von schwach radioaktivem Müll. Und selbst in Norddeutschland sind die Berge größer als ein Fußballfeld.

Jetzt stellen wir uns nochmal ganz dumm und sagen, das Konzept der Grünen funktioniert nicht. Dann müssen wir das Zeug irgendwie vernichten - und das geht nur in einem Reaktor. Die Einschlusszeit würde auf 10.000 Jahre mit heute verfügbarer Technologie reduziert, auf einige hundert wenn wir Konzepte wie den Transmutationsreaktor zum laufen bringen würden.

Wir haben also eine Option, bei der der Atomausstieg für die Entsorgungsproblematik nahezu völlig nutzlos und eine bei der er sogar kontraproduktiv ist - und Milliarden Tonnen zusätzliches CO2.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(11 Mar 2021, 20:40)

Es wäre mir lieber wenn sie, anstatt sich für Unsachlichkeit zu entschuldigen, wenigstens einen einzigen Satz lang sachlich bleiben würden. Das ist nämlich was mit mir "nicht stimmt": Ich habe mich mit dem Thema sachlich auseinandergesetzt.

Das Konzept DER GRÜNEN für die Entsorgung radioaktiven Mülls ist: Man nehme eine geeignete geologische Formation, z.B. einen Salzstock, der 250 Millionen Jahre alt ist und bei dem alle Fakten darauf hinweisen, dass er den 251 millionsten Geburtstag auch erleben wird. Dort gräbt man eine Höhle, schmeißt den Müll rein und macht den Eingang zu. Das Endlagern müssen nicht irgendwelche Menschen machen, das macht das Gestein ganz alleine - und für Steine ist eine Million Jahre keine lange Zeit.

Jetzt stellen wir uns mal ganz dumm und sagen, die Grünen haben mit ihrem Konzept recht. Dann kann man doch anstelle des Abfalls von 50 Jahren Kernenergie den aus 100 Jahren endlagern. Der Platzbedarf ist etwa ein 4 Meter hoher Stapel für die Brennelemente, plus etwa die zehnfache Menge von schwach radioaktivem Müll. Und selbst in Norddeutschland sind die Berge größer als ein Fußballfeld.

Jetzt stellen wir uns nochmal ganz dumm und sagen, das Konzept der Grünen funktioniert nicht. Dann müssen wir das Zeug irgendwie vernichten - und das geht nur in einem Reaktor. Die Einschlusszeit würde auf 10.000 Jahre mit heute verfügbarer Technologie reduziert, auf einige hundert wenn wir Konzepte wie den Transmutationsreaktor zum laufen bringen würden.

Wir haben also eine Option, bei der der Atomausstieg für die Entsorgungsproblematik nahezu völlig nutzlos und eine bei der er sogar kontraproduktiv ist - und Milliarden Tonnen zusätzliches CO2.
Nöö, Ihr Konzept ist einfach nur falsch.
Es gibt keine Sicherheit in den nächsten 10 000 Jahren.
Warum schreiben Sie hier sowas?
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 21:15)
Nöö, Ihr Konzept ist einfach nur falsch.
Es gibt keine Sicherheit in den nächsten 10 000 Jahren.
Warum schreiben Sie hier sowas?
Es ist völlig irrelevant ob es Langzeitsicherheit gibt oder nicht, weil so oder so der Atomausstieg kein Entsorgungsproblem löst - egal welche Annahmen man über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Endlagerung macht.
Einzige Ausnahme wäre, wenn die in Deutschland 1962-2022 angefallene Müllmenge zufällig GENAU die Menge wäre, die man sicher entlagern kann.
Aber selbst da hat seinerzeit Rot-Grün so absurde Vorgaben gemacht wie direkte Endlagerung oder ein Lager für alle Abfallarten - als wollte man die Wahrscheinlichkeit, dass die Entscheidung Sinn macht, absichtlich auf Null absenken.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(11 Mar 2021, 21:25)

Es ist völlig irrelevant ob es Langzeitsicherheit gibt oder nicht, weil so oder so der Atomausstieg kein Entsorgungsproblem löst - egal welche Annahmen man über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Endlagerung macht.
Einzige Ausnahme wäre, wenn die in Deutschland 1962-2022 angefallene Müllmenge zufällig GENAU die Menge wäre, die man sicher entlagern kann.
Aber selbst da hat seinerzeit Rot-Grün so absurde Vorgaben gemacht wie direkte Endlagerung oder ein Lager für alle Abfallarten - als wollte man die Wahrscheinlichkeit, dass die Entscheidung Sinn macht, absichtlich auf Null absenken.
Sie können natürlich so argumentieren,
ändert aber nichts an der Frage:
Wohin mit dem Schrott.
Sie denken möglicherweise zu kurz.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 21:48)

Sie können natürlich so argumentieren,
ändert aber nichts an der Frage:
Wohin mit dem Schrott.
Sie denken möglicherweise zu kurz.
Nein, Sie denken zu kurz, nach dem Motto: "Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel". Wenn ich ein Problem habe, dann will ich es lösen - und das tu ich nicht mit nutzlosen bis kontraproduktiven Maßnahmen. Selbst wenn man nur allein die Risiken der Kernenergie betrachtet, wären keine Grünen die besseren Grünen gewesen, weil sie mindestens in gleichem Maße Sicherheitstechnik verhindert haben, in dem sie unsichere Technik verhinderten. Ich würde jederzeit 20 Jahre Laufzeit eines modernen Kernkraftwerks gegen ein Jahr Laufzeit eines veralteten - oder gegen einen Tag von einem Reaktor wie Tschernobyl - eintauschen. Und auch beim Müll hätte ich lieber ein nicht ganz optimales Endlager wie Gorleben in Betrieb als ein angeblich optimales auf den St. Nimmerleinstag verschoben.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(11 Mar 2021, 22:04)

Nein, Sie denken zu kurz, nach dem Motto: "Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel". Wenn ich ein Problem habe, dann will ich es lösen - und das tu ich nicht mit nutzlosen bis kontraproduktiven Maßnahmen. Selbst wenn man nur allein die Risiken der Kernenergie betrachtet, wären keine Grünen die besseren Grünen gewesen, weil sie mindestens in gleichem Maße Sicherheitstechnik verhindert haben, in dem sie unsichere Technik verhinderten. Ich würde jederzeit 20 Jahre Laufzeit eines modernen Kernkraftwerks gegen ein Jahr Laufzeit eines veralteten - oder gegen einen Tag von einem Reaktor wie Tschernobyl - eintauschen. Und auch beim Müll hätte ich lieber ein nicht ganz optimales Endlager wie Gorleben in Betrieb als ein angeblich optimales auf den St. Nimmerleinstag verschoben.
Sorry, aber Sie haben keine Entsorgungslösung,
dann sollten wir diese Diskussion beenden.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 22:11)

Sorry, aber Sie haben keine Entsorgungslösung,
dann sollten wir diese Diskussion beenden.
Doch ich habe eine: Zu Potte kommen und das Endlager endlich bauen - oder doch Brutreaktoren. SIE haben keine.

Aber wenn Sie nicht diskutieren wollen, bitte, ich zwinge niemanden.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Die Betreiber der Atomkraftwerke sollten selbst (!) finanziell dafür Vorsorge treffen müssen, dass der selbst produzierte Müll sicher (überprüfbar!) endgelagert werden kann.
Dazu muss jeder Reaktorbetreiber alle seine Reaktoren mit einer Haftpflichtversicherung ausstatten, die den GAU-Fall abdeckt.'
Beides sollte selbstverständlich sein.
So lange die AKW-Betreiber dazu nicht in der Lage oder nicht willens sind sehe ich keinen Sinn über neue AKW zu diskutieren.
Sogar ohne diese Vorgaben können AKW aktuell nicht mehr rentabel betrieben werden. Alle AKW-Bauprojekte sind zu >80% staatlich finanziert - nach >50 Jahren Entwicklungszeit im Regelbetrieb. Die Wahrscheinlichkeit eines "großen Durchbruchs" schätze ich daher als sehr gering ein. Mal sehen, wann der erste schnelle Reaktor mit Atommüll exotherm (!) zum laufen kommt... Bisher gibt es diesbezüglich nur Geräte, die mehr strahlenden Müll produzieren, als sie "verbrennen".

Und zum Thema "Wir haben schon so viel Müll - da macht ein wenig mehr auch nichts mehr": Was hielten Sie davon, wenn ich regelmäßig ein kleines Stück Müll in Ihre Wohnung werfe? Sie haben doch sicher einen Mülleimer (also schon ein wenig Müll in der Wohnung). Da macht es doch nichts, wenn es ein wenig mehr wird, oder?
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)

Die Betreiber der Atomkraftwerke sollten selbst (!) finanziell dafür Vorsorge treffen müssen, dass der selbst produzierte Müll sicher (überprüfbar!) endgelagert werden kann.
Rücklagen für Endlagerung gibt es bereits. Was fehlt ist die politische Entscheidung, ein Endlager bauen zu dürfen.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Dazu muss jeder Reaktorbetreiber alle seine Reaktoren mit einer Haftpflichtversicherung ausstatten, die den GAU-Fall abdeckt.'
Beides sollte selbstverständlich sein.
So lange die AKW-Betreiber dazu nicht in der Lage oder nicht willens sind sehe ich keinen Sinn über neue AKW zu diskutieren.
Darüber können wir reden, wenn fossile Kraftwerke auch eine Haftpflichtversicherung für den Klimawandel abschließen müssen. Und so lange noch gar nicht absehbar ist, wann oder ob in ausreichender Kapazität Stromspeicher gebaut werden, hängen die EE auch mit drin.
Internalisierung externer Kosten ist eine gute Idee. Diese nach ideologischer Präferenz an- und auszuschalten nicht.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Sogar ohne diese Vorgaben können AKW aktuell nicht mehr rentabel betrieben werden. Alle AKW-Bauprojekte sind zu >80% staatlich finanziert - nach >50 Jahren Entwicklungszeit im Regelbetrieb. Die Wahrscheinlichkeit eines "großen Durchbruchs" schätze ich daher als sehr gering ein.
Kohlekraftwerke sind ebenfalls mit massiver staatlicher Unterstützung gebaut: KWK-Förderung, günstige oder zum Teil sogar verschenkte CO2-Emissionszertifikate, etc. pp.
EE sind durch das EEG 100% umlagenfinanziert, und als vor zehn Jahren die Bundesregierung forderte, dass sie Solarindustrie sich wenigstens mit 100% des Weltmarktpreises begnügen müsse, brach diese zusammen wie ein Kartenhaus.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Mal sehen, wann der erste schnelle Reaktor mit Atommüll exotherm (!) zum laufen kommt... Bisher gibt es diesbezüglich nur Geräte, die mehr strahlenden Müll produzieren, als sie "verbrennen".
Ironischerweise war schon der erste Leistungsreaktor der Welt, der EBR-I, ein Brutreaktor, und MOX-Brennelemente werden schon seit Ende der 70er in Kernkraftwerken eingesetzt, und es sind dutzende schnelle Brüter weltweit in Betrieb.
Ohne irgendeine neue Technologie lässt sich die Einschlusszeit von einer Million auf rund 10.000 Jahre verkürzen.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Und zum Thema "Wir haben schon so viel Müll - da macht ein wenig mehr auch nichts mehr": Was hielten Sie davon, wenn ich regelmäßig ein kleines Stück Müll in Ihre Wohnung werfe? Sie haben doch sicher einen Mülleimer (also schon ein wenig Müll in der Wohnung). Da macht es doch nichts, wenn es ein wenig mehr wird, oder?
Ob Sie es zugeben oder nicht: Auch Ihnen ist es lieber, zwei Mülleimer zu haben die Sie leeren können anstatt einen, der bis zum St.Nimmerleinstag vor sich hin gammelt weil irgendjemand beweisen will, dass sichere umweltfreundliche Müllabfuhr unmöglich ist.

Mal Hand aufs Herz: Glauben Sie allen Ernstes, dass wir ein Endlager für GERNAU die Menge Atommüll finden, die nach dem Atomausstieg bleibt?

Wenn es ein sicheres Endlager gibt, dann können wir dort auch genug Müll endlagern bis wir die Kernenergie tatsächlich durch erneuerbare Energieträger und nicht durch Braunkohle ersetzen. Wenn es keines gibt, dann haben wir keine andere Wahl als Wiederaufarbeitung. Die Behauptung, der Atomausstieg ist in irgendeiner Weise hilfreich bei der Lösung des Entsorgungsproblems, ist in beiden Fällen falsch.
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Kamikaze
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(14 Mar 2021, 18:04)
Mal Hand aufs Herz: Glauben Sie allen Ernstes, dass wir ein Endlager für GERNAU die Menge Atommüll finden, die nach dem Atomausstieg bleibt?
Leider fehlt mir aktuell die Zeit auf alles ein zu gehen. Daher begnüge ich mich vorerst mit diesem Punkt:
Aktuell zweifle ich sehr stark daran, dass in Deutschland überhaupt ein Endlager gefunden/gebaut werden kann.
Das bedeutet wir (die Steuerzahler) werden voraussichtlich für die "Entsorgung" dieses Problemmülls bezahlen müssen (immerhin will kein Land diesen "wertvollen Rohstoff") einfach so aufnehmen, bzw. die, die es gerne nehmen würden dürfen ihn wegen geostrategischer Bedenken nicht bekommen (insb. atomwaffenfähiges Material*).
Dementsprechend wird es sehr wohl einen gewaltigen (finanziellen) Unterschied machen, ob wir noch einige Tonnen mehr von diesem Problemmüll produzieren, oder eben nicht.

*) dazu zählen auch sog. "Schmutzige Bomben" - also nicht zwingend nur Fissions- oder Fusionswaffen!

Hier ein sehr lesenswerter Beitrag zum Thema "Atomkraft für die Klimarettung?": https://www.energie-lexikon.info/rp-ene ... .html?s=nl
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Michael Alexander »

Die Kernkraft in Deutschland ist tot, und es wird sich in absehbarer Zeit keine grössere Partei finden, die ihr zu einer Wiedergeburt verhilft.

Interessierte Kreise haben über Jahrzehnte ein falsches Bild von der Kernkraft gezeichnet und alle möglichen irrationalen Ängste befördert. Dies ist nun eben in den Köpfen von Generationen von Menschen angekommen und lässt sich nicht so leicht ändern. Die Politik war zu feige, sich der Diskussion zu stellen, und nun wäre es politischer Selbstmord, es ernsthaft darauf anzulegen.

Ausserdem wird sich auch niemand auf Seiten der Wirtschaft finden, der bereit wäre, signifikante Investitionen in Deutschland zu tätigen, auf die Gefahr hin, dass ihm von der nächsten Regierung wieder alles genommen wird und dass er bei der kernkraftkritischen Öffentlichkeit seinen Ruf ruiniert.

Eine rationale Diskussion über Chancen und Risiken, Vor- und Nachteile der Kernkraft hat in Deutschland nie stattgefunden. Politik sollte eigentlich immer ein Abwägen sein; es gibt ganz selten Schwarz-Weiss-Entscheidungen. Und so wurde die Kernkraft nie mit Gaskraftwerken, Steinkohle- oder Braunkohlekraftwerken verglichen, oder diskutiert, inwiefern der Import von Atomstrom aus Frankreich und Tschechien oder Kohlestrom aus Polen den eigenen Ausstieg aus diesen Technologien relativiert. Es wurde auch nie die Frage gestellt, ob die Kernkraft nicht bei der Umstellung der Autoflotte von Verbrennungsmotoren auf E-Motoren helfen könnte.

Das Thema ist in Deutschland ideologisch vergiftet. International ist das nicht so, und die Kernkraft erlebt eine Renaissance, weil sie als eine Möglichkeit gesehen wird, den Ausstoss von Treibhausgasen zumindest in einer Überbrückungsphase zu reduzieren. Deutschland nimmt daran nicht mehr teil; die deutsche Industrie hat auch ihre Technologieführerschaft in dem Bereich verloren.

Wenn man dies ändern wollte, müsste man erst einmal über Jahrzehnte im vorpolitischen Raum tätig werden und den Deutschen die Bedeutung neuer Technologien erklären und sie so aus ihrer Technikfeindlichkeit herausbekommen. Leider ist aber das Gegenteil der Fall und Deutschland verliert immer mehr den Anschluss. Dies ist nicht neu, sondern schon seit den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts zu beobachten.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von schokoschendrezki »

In diesem Monat soll übrigens der erste Block des ersten Kernkraftwerks in Belarus in Betrieb gehen. Es wird zwar eigentlich gar nicht benötigt, ist aber ein Lieblings- und Prestigeprojekt des autokratischen Präsidenten. Er spricht vom "Begin des Atomzeitalters in Belarus" :rolleyes: Wobei das allerdings auch nicht ganz stimmt. Ein Viertel der Landfläche von Belarus kam bereits 1986 anlässlich der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in den Genuss einer Totalverstrahlung.

Der Gerechtigkeit halber muss man allerdings sagen, dass Lukaschenka mit seinen Vorlieben nicht ganz allein da steht. In Ost wie in West. Polen, Japan, Frankreich, Skandinavien und und und nur als Beispiel.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:00)
Leider fehlt mir aktuell die Zeit auf alles ein zu gehen. Daher begnüge ich mich vorerst mit diesem Punkt:
Aktuell zweifle ich sehr stark daran, dass in Deutschland überhaupt ein Endlager gefunden/gebaut werden kann.
Das bedeutet wir (die Steuerzahler) werden voraussichtlich für die "Entsorgung" dieses Problemmülls bezahlen müssen (immerhin will kein Land diesen "wertvollen Rohstoff") einfach so aufnehmen, bzw. die, die es gerne nehmen würden dürfen ihn wegen geostrategischer Bedenken nicht bekommen (insb. atomwaffenfähiges Material*).
Dementsprechend wird es sehr wohl einen gewaltigen (finanziellen) Unterschied machen, ob wir noch einige Tonnen mehr von diesem Problemmüll produzieren, oder eben nicht.
Selbst wenn, auch dann wäre die deutsche Ausstiegsstrategie mit direkter Endlagerung widerlegt. Es existiert ganz einfach keine Möglichkeit, die zu rechtfertigen.
Kamikaze hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:00)
*) dazu zählen auch sog. "Schmutzige Bomben" - also nicht zwingend nur Fissions- oder Fusionswaffen!
Und das wiederum ist auch wieder nicht von der Menge abhängig. Oder muss man etwa unterstellen, dass ein Dieb gleich das ganze Endlager leerräumt? WENN man um Diebstahl besorgt wäre, dann würde man den Müll nicht auf dutzende Einzelstandorte verteilen.
Kamikaze hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:00)
Hier ein sehr lesenswerter Beitrag zum Thema "Atomkraft für die Klimarettung?": https://www.energie-lexikon.info/rp-ene ... .html?s=nl
Ich habe schon hunderte Artikel gelesen, warum Kernkraft THEORETISCH nix gegen den CO2-Ausstoß hilft. Deutschland ist PRAKTISCH der größte Braunkohleproduzent der Welt. Frankreich hat PRAKTISCH, schon vor 50 Jahren einen besseren Pro-Kopf_CO2-Ausstoß als Deutschland heute gehabt.

Das ist das eigentliche Problem. Nicht dass Deutschland unbedingt bei der Kernenergie bleiben muss. So lange China und die USA nicht dem gleichen Wahn verfallen, lässt sich das Schlimmste verhindern. Das Problem ist, dass 2 und 2 5 ist wenn die Grünen es so wollen, und Milliarden und Abermilliarden werden für nutzlose bis kontraproduktive Maßnahmen ausgegeben, und die nächste Geldverbrennung kommt bestimmt. Elektroautos, getankt mit Braunkohlestrom zum Beispiel. Wenn wir faktenfreie Ideologie zum Maßstab machen, werden wir mit Sicherheit weder die Energieversorgung noch das Klima retten noch sonst irgendein Problem lösen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(15 Mar 2021, 21:04)
Ich habe schon hunderte Artikel gelesen, warum Kernkraft THEORETISCH nix gegen den CO2-Ausstoß hilft.
Nur diesen (sehr ausgewogen geschriebenen) leider offenbar nicht. Schade.

Übrigens: Dass Kohleenergie allenfalls eine Krücke für den Übergang zu EE sein kann ist unstrittig. Siehe "Kohleausstieg"*.
In Sachen Atomkraft tut sich weltweit auch kaum noch was (außer Geldgräber und Problemmüll).
Steht aber alles viel schöner im Artikel beschrieben, als ich das hier zwischen Tür und Angel getippt bekomme.
Wie auch immer - mehr als Ihnen die Daten gut zugänglich zu servieren kann ich nicht. Wer nicht sehen will kann ja nicht gezwungen werden die Augen zu öffnen. :)

*) Den ich persönlich für viel zu langsam, unambitioniert und unnötig teuer halte.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(16 Mar 2021, 07:20)

In Sachen Atomkraft tut sich weltweit auch kaum noch was (außer Geldgräber und Problemmüll).
Wimre sind weltweit ca. 50 Atomkraftwerke in Bau.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Mar 2021, 07:59)

Wimre sind weltweit ca. 50 Atomkraftwerke in Bau.
Welches AKW wurde in den letzten 10 Jahren fristgerecht und innerhalb des veranschlagten Budgets fertiggestellt?
(Gegenbeispiele kenne ich genug...)
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Spielt das eine Rolle? Dass sich der Westen das Leben selber immer schwerer macht, ändert auch nichts an der Tatsache.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Mar 2021, 08:46)

Spielt das eine Rolle? Dass sich der Westen das Leben selber immer schwerer macht, ändert auch nichts an der Tatsache.
Ich kann auch mit Beispielen aus "nicht-westlichen Ländern" leben. Oder gibt es etwa keines? :?
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich verfolge die Bauprojekte nicht akribisch genau, das Ding in Belarus wurde in ca. 7 Jahren gebaut. Inwiefern das relevant sein soll, erschließt sich mir nicht.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Mar 2021, 10:07)
Inwiefern das relevant sein soll, erschließt sich mir nicht.
Eine Technologie, die (offenbar) nicht sinnvoll hergestellt werden kann hilft beim Umweltschutz genau wieviel?
Und:
Eine Technologie, die kontinuierlich teurer wird, wird die daraus resultierenden Energiepreise wie genau beeinflussen?

[Überzogene Polemik entfernt] - Mod

Wie gesagt gibt der oben von mir verlinkte Artikel einen genaueren Einblick in die Zusammenhänge. [Stichelei und Verstoß gegen die Nettiquette entfernt] - Mod
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(16 Mar 2021, 07:20)
Übrigens: Dass Kohleenergie allenfalls eine Krücke für den Übergang zu EE sein kann ist unstrittig. Siehe "Kohleausstieg"*.
...
*) Den ich persönlich für viel zu langsam, unambitioniert und unnötig teuer halte.
Nur wäre erstens Kernenergie die bessere Krücke, zweitens ist Kohle mit Abstand die schlechteste Option. Drittens ist, wie Sie schon selber andeuten, die Brücke viel zu lang um glaubwürdig als Entschuldigung herzuhalten. Bis auf Weiteres wurde Kernenergie durch Kohle ersetzt.
Kamikaze hat geschrieben:(16 Mar 2021, 07:20)
In Sachen Atomkraft tut sich weltweit auch kaum noch was (außer Geldgräber und Problemmüll).
Die von den Befürwortern gewünschte große Renaissance bleibt bisher aus, der von den Gegnern erhoffte Niedergang aber auch. Die Kapazität ist langsam steigend.
Aber Kernenergie hat einen größeren Anteil am Primärenergiemix als alle erneuerbaren Energieträger außer Biomasse zusammen.
Kamikaze hat geschrieben:(16 Mar 2021, 07:20)
Nur diesen (sehr ausgewogen geschriebenen) leider offenbar nicht. Schade.
...
Steht aber alles viel schöner im Artikel beschrieben, als ich das hier zwischen Tür und Angel getippt bekomme.
Wie auch immer - mehr als Ihnen die Daten gut zugänglich zu servieren kann ich nicht. Wer nicht sehen will kann ja nicht gezwungen werden die Augen zu öffnen. :)
Da muss ich schmunzeln. Erstens sind das alles Argumente, die jeder, der die Diskussion verfolgt, schon kennt. Zweitens ist es kein Anzeichen von Klugheit, Andersdenkenden automatisch Unwissenheit zu unterstellen. Es gibt immer jemanden, der schlau UND anderer Meinung ist.
Drittens habe selbst ich bessere Referenzen als Herr Dr. Paschotta: Diplom und Doktortitel in Physik habe ich auch, Ökonom sind weder er noch ich (da kann ich Hans-Werner Sinn empfehlen), und in kerntechnischer Sicherheit habe ich immerhin zwei Jahre Berufserfahrung, von 2009 bis 2011. Und deshalb weiß ich im Gegensatz zu Herrn Dr. Paschotta auch, was für ein Unsinn die Aussage:” Vor der Fukushima-Katastrophe haben uns fast keine Experten (schon gar nicht die verantwortlichen) davor gewarnt, dass hier etwas Schlimmes droht.” ist. Er muss ja nicht gleich die einschlägigen KTA-Regeln oder internationalen Regelwerke kennen, aber ohne wenigstens mal zu googeln einfach zu behaupten es gäbe nichts, das ist schon schwach.
Kamikaze hat geschrieben:(16 Mar 2021, 08:29)

Welches AKW wurde in den letzten 10 Jahren fristgerecht und innerhalb des veranschlagten Budgets fertiggestellt?
(Gegenbeispiele kenne ich genug...)
Mit der Begründung müsste man auch Bahnhöfe und Flughäfen verbieten.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Na ja, wo lagert Ihr euren Müll hin.
Das klärt Ihr bitte.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(16 Mar 2021, 22:04)
Na ja, wo lagert Ihr euren Müll hin.
Das klärt Ihr bitte.
Gorleben wurde nicht verworfen, weil der Standort nicht geeignet ist, sondern weil es bessere Standorte gibt - und das steht natürlich im Widerspruch zur Behauptung, es gäbe gar keine geeigneten Standorte.

Unabhängig davon, eine einfache Rechnung:
Anzahl der Endlager, die wir trotz Atomausstieg brauchen: 1
Anzahl der Endlager, brauchen würden, wenn wir die Laufzeiten verlängern würden, bis wir die Kernenergie durch etwas anderes als fossile Energieträger ersetzen können: 1
Anzahl der Endlager, die wir durch den Atomausstieg eingespart haben, nach Adam Riese: 1-1=0

Die Menge ist nicht der kritische Pfad. Wenn der endgültige Standort hundertmal kleiner ist als der Salzstock Gorleben, reicht er immer noch für allen hochradioaktiven Müll der gesamten deutschen Kernenergienutzung.
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Tom Bombadil
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Es mussten zwei Beiträge verschoben werden. Einmal eine Provokation, einmal eine Antwort darauf. Eine provokante Wortwahl wie "Atomkaftjünger" ist im Forum 4 zu unterlassen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Mar 2021, 10:07)

Ich verfolge die Bauprojekte nicht akribisch genau, das Ding in Belarus wurde in ca. 7 Jahren gebaut. Inwiefern das relevant sein soll, erschließt sich mir nicht.
Das Bundeswirtschaftsministerium finanziert mit dem "German Economic Team" eine wirtschaftsberatende Tätigkeit für die Länder Ukraine, Belarus, Moldau, Georgien und Usbekistan. Gerade auch bei Ausgestaltung der Energiewirtschaft. https://www.german-economic-team.com. Die Analysen dazu in ihrem Newsletter sind sehr interessant. Grundsätzlich wird das Potenzial der Erneuerbaren Energien für diese Länder als sehr hoch und vor allem weitgehend unausgeschöpft dargestellt. In Usbekistan wird übrigens seit 2018 das erste Kernkraftwerk Mittelasiens gebaut.

Belarus hat ein sehr sehr hohes Potenzial an Windernergie. Usbekistan an Solarenergie. Beides aufgrund der geographischen Gegebenheiten. Und in beiden Ländern gibt es einen steigenden Strombedarf sowie eine hohe Importabhängigkeit von Russland in dieser Hinsicht. Ein wichtiger Punkt ist: Diese Abhängigkeit von Russland wird sich mit dem Kernkraftwerkbau keinen Deut ändern. Sowohl der Bau als auch der Betrieb als vor allem auch die Lieferung von Kernbrennstoff ist hundert Prozent in russischer Hand. Diese Mischung aus Vertretung russischer Wirtschaftsinteressen, dem vernagelten Prestigedenken der lokalen Autokraten aus dem vorigen Jahrhundert als es noch als Traum galt "den Beginn des Atomzeitalters" einzuläuten und natürlich politstrategischen Dingen ... diese Mischung spielt eine weit größere Rolle als irgendwelche Sachargumente.

Allein schon von der Bevölkerungsdichte her (Usbekistan 77, Belarus 47 (D: 233!)) ergeben sich ganz andere Möglichkeiten für die EE-Nutzung. Man muss schon wirklich auf beiden Augen blind sein, wenn man hier nicht das Wirken sehr mächtiger Wirtschaftsinteressen sieht.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von H2O »

...das steht natürlich im Widerspruch zur Behauptung, es gäbe gar keine geeigneten Standorte.
Das Endlager ist auch keine technisch-wissenschaftliche Aufgabenstellung; sondern eine politische. Und da wirkt ziemlich sicher "nimby". Mit anderen Worten: Gibbet nich!
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Mar 2021, 10:25)

Man muss schon wirklich auf beiden Augen blind sein, wenn man hier nicht das Wirken sehr mächtiger Wirtschaftsinteressen sieht.
Hatte das denn jemand negiert? Russland nutzt die Energieversorgung mit Kernenergie als Machtmittel, genau wie es Rotchina mit der Finanzierung von Kohlekraftwerken macht. Und was zeigt uns das? Klimaschutz interessiert die nicht die Bohne.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Mar 2021, 10:25)

Das Bundeswirtschaftsministerium finanziert mit dem "German Economic Team" eine wirtschaftsberatende Tätigkeit für die Länder Ukraine, Belarus, Moldau, Georgien und Usbekistan. Gerade auch bei Ausgestaltung der Energiewirtschaft. https://www.german-economic-team.com. Die Analysen dazu in ihrem Newsletter sind sehr interessant. Grundsätzlich wird das Potenzial der Erneuerbaren Energien für diese Länder als sehr hoch und vor allem weitgehend unausgeschöpft dargestellt. In Usbekistan wird übrigens seit 2018 das erste Kernkraftwerk Mittelasiens gebaut.

Belarus hat ein sehr sehr hohes Potenzial an Windernergie. Usbekistan an Solarenergie. Beides aufgrund der geographischen Gegebenheiten. Und in beiden Ländern gibt es einen steigenden Strombedarf sowie eine hohe Importabhängigkeit von Russland in dieser Hinsicht. Ein wichtiger Punkt ist: Diese Abhängigkeit von Russland wird sich mit dem Kernkraftwerkbau keinen Deut ändern. Sowohl der Bau als auch der Betrieb als vor allem auch die Lieferung von Kernbrennstoff ist hundert Prozent in russischer Hand. Diese Mischung aus Vertretung russischer Wirtschaftsinteressen, dem vernagelten Prestigedenken der lokalen Autokraten aus dem vorigen Jahrhundert als es noch als Traum galt "den Beginn des Atomzeitalters" einzuläuten und natürlich politstrategischen Dingen ... diese Mischung spielt eine weit größere Rolle als irgendwelche Sachargumente.

Allein schon von der Bevölkerungsdichte her (Usbekistan 77, Belarus 47 (D: 233!)) ergeben sich ganz andere Möglichkeiten für die EE-Nutzung. Man muss schon wirklich auf beiden Augen blind sein, wenn man hier nicht das Wirken sehr mächtiger Wirtschaftsinteressen sieht.

Die haben das Problem Entsorgung nicht....daher ist Kernkraft die Billigste Variante. 30 Eurocent /kwh können Die sich nicht leisten.

...und dort werden die lügenden Politiker noch gut erschossen. (Kugel Eis)
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben:(17 Mar 2021, 11:19)
Das Endlager ist auch keine technisch-wissenschaftliche Aufgabenstellung; sondern eine politische.
Sagen wir mal so: Der kritische Pfad ist rein politisch. Die Aufgabenstellung an sich ist m.E. 80% wissenschaftlich-technisch und nur 20% politisch.
H2O hat geschrieben:(17 Mar 2021, 11:19) Und da wirkt ziemlich sicher "nimby". Mit anderen Worten: Gibbet nich!
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir akzeptieren dass jeder in seiner eigenen Filterblase mit den eigenen alternativen Fakten lebt. Dann wurde eben Trump in seiner Welt um den Wahlsieg betrogen und COVID-19 darf auch für Bill Gates neunzehnten Versuch gehalten werden, die Weltherrschaft an sich zu reißen.

Oder alternativ beschließen wir, dass es zwar Meinungsfreiheit, aber keine Faktenfreiheit oder Logikfreiheit gibt. Die Erde ist keine Scheibe und zwei und zwei ist nicht fünf, egal ob das im mein Weltbild passt oder nicht.

Im zweiten Fall kann es nicht als abwegig gelten, einem 250 Millionen Jahre alten Salzstock vorauszusagen, das zumindest der Kern auch noch den 251 millionsten Geburtstag feiern wird, und man kann jede Kilowattstunde Ökostrom nur einmal verbrauchen: Entweder um Kernkraft zu ersetzen, oder Kohlekraft zu ersetzen, oder um das Elektroauto zu laden oder um in einem der großartigen Stromspeicher gespeichert zu werden, wenn sie denn je kommen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von H2O »

Tja, lieber Gesprächspartner, ich habe rechtzeitig aufgehört mit dem Lesen; deshalb geht es mir immer noch gut. :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Mar 2021, 10:25)
Allein schon von der Bevölkerungsdichte her (Usbekistan 77, Belarus 47 (D: 233!)) ergeben sich ganz andere Möglichkeiten für die EE-Nutzung. Man muss schon wirklich auf beiden Augen blind sein, wenn man hier nicht das Wirken sehr mächtiger Wirtschaftsinteressen sieht.
Na ja, so direkt Wohlfahrtsverbände sind die Anbieter erneuerbare Energieträger auch nicht. Gerade neuen Kernkraftwerken besteht eher das Problem dass mit den ersten Reaktoren der dritten Generation gerade eben kein kein Geld verdient wird.
Ich sehe keine Faktenbasis hinter der Behauptung, die Kernenergie sei kapitalistischer als irgendein anderer Energieträger. Das Manhattan Projekt sowie alle frühen Reaktorprojekte waren staatlich. Der Staat hat dann die Industrie ins Boot geholt, nicht umgekehrt.
Die Wirtschaft macht, wenn man sie allein lässt, nur Fossil Energieträger. Wenn man durch Subventionen Anreize schafft, bevorzugt die Industrie das schnelle Geld gegenüber technisch aufwändigen Großprojekten, es sei denn der Auftraggeber ist der Staat.
Ironischerweise ist also einer der größten Vorteile der Erneuerbaren die Chance auf Marktwirtschaft, nicht deren Überwindung. Der große Nachteil ist die Nichtlösung des Speicherproblems, da versagen derzeit leider Staats- UND Privatwirtschaft.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Teeernte »

Perkeo hat geschrieben:(18 Mar 2021, 19:02)

Na ja, so direkt Wohlfahrtsverbände sind die Anbieter erneuerbare Energieträger auch nicht. Gerade neuen Kernkraftwerken besteht eher das Problem dass mit den ersten Reaktoren der dritten Generation gerade eben kein kein Geld verdient wird.
Ich sehe keine Faktenbasis hinter der Behauptung, die Kernenergie sei kapitalistischer als irgendein anderer Energieträger. Das Manhattan Projekt sowie alle frühen Reaktorprojekte waren staatlich. Der Staat hat dann die Industrie ins Boot geholt, nicht umgekehrt.
Die Wirtschaft macht, wenn man sie allein lässt, nur Fossil Energieträger. Wenn man durch Subventionen Anreize schafft, bevorzugt die Industrie das schnelle Geld gegenüber technisch aufwändigen Großprojekten, es sei denn der Auftraggeber ist der Staat.
:thumbup:
Ironischerweise ist also einer der größten Vorteile der Erneuerbaren die Chance auf Marktwirtschaft, nicht deren Überwindung. Der große Nachteil ist die Nichtlösung des Speicherproblems, da versagen derzeit leider Staats- UND Privatwirtschaft.
Man könnte den Markt hart zuschalten - und den "Abfall"Strom bepreisen.

Speicher ? Der Verbrauch wird dem Angebot folgen - (Speicher kostet 2Cent plus Steuern). Ich würd auch die Waschmaschine/Geschirrspüler nachts laufen lassen - wenns echt billiger wird.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Teeernte hat geschrieben:(18 Mar 2021, 19:17)
Man könnte den Markt hart zuschalten - und den "Abfall"Strom bepreisen.
:thumbup:
Teeernte hat geschrieben:(18 Mar 2021, 19:17)
Speicher ? Der Verbrauch wird dem Angebot folgen - (Speicher kostet 2Cent plus Steuern). Ich würd auch die Waschmaschine/Geschirrspüler nachts laufen lassen - wenns echt billiger wird.
Bei Waschmaschinen geht das, aber wenn eine Fabrik die Produktion drosseln muss, wenn am bewölkten Tagen der Solarstrom knapp wird, dann wird die in einem Hochlohnland wie Deutschland nicht existieren können. Und High Tech Produkte wie Halbleiter werden gänzlich unmöglich, selbst mit schlecht bezahlen Arbeitern.
Die EE müssen aufhören genau das zu tun was immer der Kernenergie vorgeworfen wird und die eigenen Probleme lösen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Teeernte »

Perkeo hat geschrieben:(18 Mar 2021, 19:28)

:thumbup:

Bei Waschmaschinen geht das, aber wenn eine Fabrik die Produktion drosseln muss, wenn am bewölkten Tagen der Solarstrom knapp wird, dann wird die in einem Hochlohnland wie Deutschland nicht existieren können. Und High Tech Produkte wie Halbleiter werden gänzlich unmöglich, selbst mit schlecht bezahlen Arbeitern.
Die EE müssen aufhören genau das zu tun was immer der Kernenergie vorgeworfen wird und die eigenen Probleme lösen.
Eine Geldfrage.

Beispiel - die DDR hatte als REGELwiederstand in der Mitte der beiden Stromverteilerringe eine große Karbidanlage.

Elektroden rein - viel Verbrauch - Elektroden (fast) raus - wenig Verbrauch.

Bekommt der Ofen den Strom im Preiswertsegment für 2 Cent spart er 2 Cent Strom..(50% der Kosten).

Genau wie viele andere Elektrogalvanik ///Elektro-ofenprozesse ist das eine Frage der KOSTEN - und hier eben eine Frage der Energiekosten.
...Aluminiumherstellung , Kupfer...Goldabscheidung... (Metallrecycling...)
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(18 Mar 2021, 19:28)
Die EE müssen aufhören genau das zu tun was immer der Kernenergie vorgeworfen wird und die eigenen Probleme lösen.
Die Lösungen für die Probleme der EE (Speicherung und Netzstabilisierung) sind bereits verfügbar und wenigstens im Privatbereich auch inzwischen vielfach im Betrieb.
Für die Großtechnische Umsetzung fehlt alleine der politische Wille, dies auch zu zu lassen, bzw. auf rechtlich sichere Füße zu stellen.
Mal sehen, was dahingehend nach den diesjährigen Wahlen zu erwarten ist.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(19 Mar 2021, 07:56)
Die Lösungen für die Probleme der EE (Speicherung und Netzstabilisierung) sind bereits verfügbar und wenigstens im Privatbereich auch inzwischen vielfach im Betrieb.
Aber gerade die Kernenergie zeigt, dass nicht alles, was Irin kleinen Versuchsanlagen vielversprechende Ergebnisse liefert, sich problemlos großtechnisch, ja sogar flächendeckend in einer ganzen Volkswirtschaft, umsetzen lässt.
Kamikaze hat geschrieben:(19 Mar 2021, 07:56)
Für die Großtechnische Umsetzung fehlt alleine der politische Wille, dies auch zu zu lassen, bzw. auf rechtlich sichere Füße zu stellen.
Was pünktlich zum Atomausstieg hätte fertig sein sollen, müsste jetzt schon im Probebetrieb sein. Ein Umstieg von Kernenergie auf Erneuerbare hat nicht stattgefunden.
Kamikaze hat geschrieben:(19 Mar 2021, 07:56)
Mal sehen, was dahingehend nach den diesjährigen Wahlen zu erwarten ist.
Nichts, aus zwei Gründen. Erstens sehe ich keine Mehrheit ohne die Union, zweitens hat ja auch schon Rot-Grün den gleichen Fehler gemacht, ein Auge bei der Kohle zuzudrücken - und zwei Augen beim Speicherproblem. Und auch das Diesel-Bashing, obwohl der Dieselmotor objektiv die klimafreundlichste Antriebsart ist, zeigt dass nach wie vor die Ideologie Vorrang vor der Wissenschaft hat.
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Kamikaze
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(20 Mar 2021, 13:51)
obwohl der Dieselmotor objektiv die klimafreundlichste Antriebsart ist
Der war gut. Wlecher Diesel-PKW hat denn einen Verbrauch von 1,xl/100km?
Das schaffen sogar die ganz dicken Teslas.
Ein Umstieg von Kernenergie auf Erneuerbare hat nicht stattgefunden.
Seit Beginn des Atomausstiegs steigt der Nettostromexport. Die EE haben den Atomausstieg bereits überkompensiert.

Oh mann - so ein fittes Hirn und zwei so zugekniffene Augen... :|
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(20 Mar 2021, 14:56)

Der war gut. Wlecher Diesel-PKW hat denn einen Verbrauch von 1,xl/100km?
Das schaffen sogar die ganz dicken Teslas.
Woher kommt der Strom? Braunkohle???
Well to wheel ist der einzig aussagekräftige Vergleichsmaßstab. Und unter “well” ist nicht die Energiequelle gemeint die man sich für die Werbung wünscht, sondern die die tatsächlich hoch geregelt wird wenn der Fahrer das Auto in die Steckdose steckt.

Elektroautos sind klimafreundlich in Staaten wir Frankreich und Norwegen, wo kein Mangel an CO2-armen Strom herrscht. Wir müssen diese Voraussetzung erst noch schaffen, und bis dann versuchen den Anschluss zu behalten.
Kamikaze hat geschrieben:(20 Mar 2021, 14:56)
Seit Beginn des Atomausstiegs steigt der Nettostromexport. Die EE haben den Atomausstieg bereits überkompensiert.
Exporte von Überschüssen - zum Teil sogar zu negativen Strompreisen - sprechen nicht für sondern gegen das System EE. Es beweist nämlich dass wir dauerhaft nicht wissen wohin mit dem Strom - und bei entsprechend anderem Wetter nicht woher. Mit 50% fossiler Elektrizität werden wir nicht ins Ziel kommen. Wenn es darum geht das Speicherproblem anzupacken, bin ich dabei. Aber beim Verleugnen mache ich nicht mit.
Kamikaze hat geschrieben:(20 Mar 2021, 14:56)
Oh mann - so ein fittes Hirn und zwei so zugekniffene Augen... :|
Kleiner Tipp: Wer lauthals die eigene geistige Überlegenheit verkündet, wirkt dadurch nicht besonders schlau. Es könnte nämlich auch der Dunning-Kruger-Effekt sein. Argumentiere sachlich und informiert, und du hast meinen Respekt, egal ob deine Meinung jetzt mit meiner übereinstimmt oder nicht.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Atue001 »

Im Bezug auf die Kernkraft wird gerne rückwärtsgewandt argumentiert. Die Faktenlage spricht aber eine klar andere Sprache.

Weltweit sind die Neubauten von AKWs die Ausnahme - der Rückbau von AKWs ist inzwischen normal. Die AKW-Kapazität weltweit nimmt tendenziell ab.
Das liegt nicht nur an irgendwelchen ominösen Klimaaktivisten, sondern das liegt vor allem daran, dass AKW-Strom unter Neubaubedingungen faktisch kaum mehr konkurrenzfähig ist. Das mag für spezielle Grenzwertsituationen anders aussehen, wo es um Grundlastthematiken geht - aber regelmäßig wird bei entsprechenden Projekten vernachlässigt, dass noch immer das Entsorgungsthema für Atommüll noch nicht gelöst ist - und das weltweit und nach vielen Jahrzehnten der Produktion in AKWs.....


Exporte von Überschüssen sprechen nicht gegen das System EE, sondern sogar klar dafür. Offensichtlich ist es zu ausreichend vielen Zeiten möglich, dass selbst ein ungünstiges Land wie Deutschland mit erneuerbaren Energien Überschüsse erwirtschaftet. Man mache sich klar: Das normale in Deutschland ist, dass wir bezüglich der Energieversorgung ein IMPORT-Land sind. Wir importieren Kohle, Erdöl und Erdgas in großen Mengen.......
Klar - anstatt Strom aus erneuerbaren Energien zu exportieren wäre es vielleicht klug, daraus grünes Erdgas zu machen......nur sind wir noch nicht so aufgestellt. Aber immerhin sind wir an immer mehr Tagen im Jahr in der Lage, allein aus regenerativen energiequellen unseren eigenen Strombedarf vollständig zu decken! Was für ein Erfolg für erneuerbare Energien - man mache sich klar dass die Alternative wäre, dass wir Strom aus Erdöl aus dem nahen Osten erzeugen, oder aus Erdgas aus Russland, oder von mir aus auch aus Kohle aus Afrika...ist es da nicht per se besser, die Möglichkeiten der Sonne zu nutzen, die uns selbst zur Verfügung steht?


Wir haben keinen Mangel an CO2-armen Strom. Würde man den gesamten Autoverkehr SOFORT auf e-Mobilität umstellen, würde der Strombedarf dadurch lediglich um 20% steigen. Doch niemand plant ernsthaft ein solches Szenario - vielmehr ist korrekt, dass der Umstieg von Verbrenner auf e-Mobilität über einen Zeitraum von 20-30 Jahren sukzessive stattfinden wird. In diesem Zeitraum hat die BRD und die EU kein Problem, die Kapazitäten schnell genug auszubauen, so dass die meisten Tankvorgänge von e-Autos mit regenerativ erzeugtem Strom erfüllt werden können.

Wer eine Partei sucht, die sich für klassische veraltete Konzepte zur Energieversorgung einsetzt - der wird wohl radikale Parteien wie die rechts-außen AFD wählen müssen. Schlauer ist es, sich mit modernen Konzepten der Energieversorgung der Zukunft zu beschäftigen - dann landet man ohne Rückgriff auf veraltete Technik bei CDU, CSU, FDP, SPD, GRÜNE, Linke......und bleibt im demokratischen Spektrum.
Adam Smith
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Adam Smith »

Atue001 hat geschrieben:(20 Oct 2021, 02:59)

Im Bezug auf die Kernkraft wird gerne rückwärtsgewandt argumentiert. Die Faktenlage spricht aber eine klar andere Sprache.
Hier mal die Fakten.

https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Anzahl der Atomreaktoren

2020 = 442
1996 = 438

Und dieses bei einem stark ansteigenden Energiebedarf. Der Anteil der Atomkraft am weltweiten Energiebedarf geht aus dem Grund massiv zurück.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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